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Schwyzer - WWF Schwyz

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N a t u r s c h u t zNeue Naturschutzkraftim LinthgebietVor wenigen Jahren hat der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> zusammen mit Pro Tuggen das Projekt «Alte Linthläufe» erfolgreichgestartet und im sogenannten «Heuli» in Tuggen den ersten alten, total verlandeten Altlauf wieder ausgebaggertund zu neuem Leben erweckt. Nun soll das Projekt auf die gesamte Linthebene ausgedehnt werden. Dazu wurdekürzlich die «Stiftung Lebensraum Linthebene» gegründet.Bereits zur Zeit des Autobahnbaus hatsich der <strong>WWF</strong> erfolgreich gegen dieAuffüllung eines Altlaufs mit Kehrichtin Reichenburg gewehrt. Die «Reumeren»ist unterdessen ein Schutzgebiet vonnationaler Bedeutung. Gerade im letztenWinter hat der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> an dieser Stellewieder einen grösseren Eingriff zur Aufwertungdes Lebensraumes und zur Verbesserungdes Besucherbereichs umgesetzt.Wunsch nach FortsetzungPro Tuggen und der <strong>WWF</strong> durften an derEinweihung des ersten, wieder ausgebaggertenAltlaufs der ursprünglichen Linth,dem «Heuli» in Tuggen viel Lob und Anerkennungerfahren.Als sogar Regierungsrat Andreas Barraudund Gemeindepräsident Rolf Hinder anlässlichder Eröffnungsfeier unmissverständlichzu Fortsetzungsprojekten aufriefen,war den Verantwortlichen klar, dassdafür mehr als eine normale Vereinstätigkeitnötig ist.Die Antwort darauf heisst nun «Stiftung LebensraumLinthebene». Für die Sponsoren,die Grundeigentümer und die Bewirtschafterist eine Stiftung viel sicherer als einVerein.Die Stiftung untersteht einer Revisionsstelleund der interkantonalen Stiftungsaufsichtund muss sich eng an ihre Statuten halten.Breite AbstützungDie Vertreter von <strong>WWF</strong> und Pro Tuggen(Führungscrew des Projektes Alte Linthläufe)haben nun bei Notar Dr. Martin Michelin Lachen die kantonsübergreifende «StiftungLebensraum Linthebene» am 28. August2012 gegründet. Bei den Statuten habensie bewusst auf eine breite Abstützunggesetzt und werden Grundeigentümer,Fachleute, Bewirtschafter und Vertreter vonGemeinden in den Stiftungsrat berufen.Über die erste Stiftungsratssitzung mit denWahlen und der Konstituierung wird in dernächsten Ausgabe des <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda imDezember ausführlich berichtet.Andreas KundelaUnterstützung empfohlenGruppenbild anlässlich der Stiftungsgründung von links: Die Gründer Bernd Strasser,Dr. med. Jürg F. Wyrsch, Robert Bachmann, Matthias Werner und Notar Dr.Martin Michel.Der Vorstand des <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> bittet dieLeserschaft höflich, die «Stiftung LebensraumLinthebene» mit einem Startbeitragzu unterstützen.Spenden mit dem Vermerk «Linthebene»werden gerne ohne Abzug an die Stiftung«Lebensraum Linthebene» weitergeleitet.Denn diese Stiftung garantiert, dass die<strong>WWF</strong>-Idee «Alte Linthläufe» auf noch höheremNiveau, kantonsübergreifend weiterverfolgtund umgesetzt wird!6 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


N a t u r s c h u t zGrossprojekt für denFrauenwinkelDie «Stiftung Frauenwinkel» engagiert sich erfolgreich seit elf Jahren zu Gunsten des gleichnamigen Schutzgebietes.Diesen Sommer reichte sie das Baugesuch für ein Grossprojekt im Amtsblatt ein. In diesem Herbst sollendie Bagger auffahren und Sünden aus dem letzten Jahrhundert rückgängig machen und damit den Frauenwinkelökologisch aufwerten.Einst war das Anpflanzen und Erntenvon Schilf rentabler als die Graswirtschaft.In der zweiten Hälfte des letztenJahrhunderts sackte die Bedeutung vonRiedland in den Keller. Es wurde intensiviert,entwässert und als Deponie missbrauchtund Bäche wurden in schnurgeradeBetonschalen gezwängt.Die Zeichen dieser Zeit sind im östlichenBereich des grössten Naturschutzgebietesam Zürichsee heute noch deutlich zu erkennen.Stopp dem LandverlustDer einst breite Schilfgürtel ist völlig verschwunden.Mit ihm auch der Erosionsschutzund die Kinderstube für unzähligeWassertiere.Neue Flachufer werden mit Schilf bepflanztund durch vorgelagerte Wellenbrecher geschützt.So kann bereits weggespültes Landund Lebensraum wieder zurückgewonnenwerden.In einem neuen Hechtgraben soll es wiederzur Naturverlaichung kommen.Res KnobelRenaturierung undHochwasser schutzDie Stiftung Frauenwinkel will nun diesenHerbst/Winter den Sarenbach aus seinenBetonschalen befreien und wieder natürlichin den See fliessen lassen. Auch der kleineBruder, der Jakoblibach, erfährt eine ökologischeAufwertung. Beide Projekte sind soberechnet, dass nicht nur die Ökologie profitiert,sondern dass auch der Hochwasserschutzverbessert wird.Eine Materialdeponie wird umweltgerechtentsorgt und bald wird dort wieder eine artenreicheRiedvegetation mit all ihren seltenenBewohnern entstehen.Spendendringend gesuchtDie Projektkosten für das gesamte Projektbelaufen sich auf rund 950‘000 CHF. Dabeiist die Stiftung Frauenwinkel dringendauf die Unterstützung von Naturfreundenangewiesen. Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> unterstütztdieses wichtige Projekt gerne und leitetalle Spenden mit dem Vermerk «Frauenwinkel»direkt an die Stiftung Frauenwinkelweiter.Herzlichen Dank!Ausgangssituation (oben): Der Sarenbach mit ausgespülten Bachufern in Betonschalengezwängt, eine mit Brombeeren überwucherte Deponiefläche und ein vom Wellenschlagweggeschwemmtes Seeufer.Das Projekt «Pfäffiker Ried» lässt den Sarenbach sicher und natürlich in den Seefliessen, an Stelle der Deponie kann wieder eine wertvolle Riedvegetation entstehenund das neue mit Schilf bepflanzte Flachufer schützt die Ufer und erhält den Lebensraumdank einem vorgeschütteten Riff (unten).<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/20127


A r t e n s c h u t zReptilien im Kanton <strong>Schwyz</strong>Ob blitzschnell schlängelnd oder gelenkig flitzend, vielen Leuten graut es vor Schlangen und Eidechsen. Auf derBeliebtheitsskala rangieren die Reptilien ganz unten, zu Unrecht. Befasst man sich ein wenig näher mit diesenurzeitlich anmutenden Tieren, entdeckt man möglicherweise nicht nur spannende Tatsachen, sondern auch dieeigene Faszination an diesen.Schlangen und Echsen spielen in derMythologie und in Märchen einegrosse Rolle. So verführt in der Bibeleine Schlange Adam und Eva dazu, vomBaum der Erkenntnis zu essen. Im Dschungelbuchversucht die Schlange Kaa stets denkleinen Menschenjungen Mogli zu fressen.Ob solche Geschichten den negativen Rufder Reptilien geprägt haben oder eher umgekehrt,das bleibt ungewiss. Fest steht,dass auch heute noch viele Menschen Angstoder Ekel gegenüber dieser Tiergruppeempfinden.DRASTISCHER RÜCKGANGSeit den 1970er Jahren sind die Reptilienbeständein der Schweiz drastisch zurückgegangen. Einerseits hat die systematischeVerfolgung von z.B. Giftschlangen dazu beigetragen,andererseits ist die Intensivierungder Landwirtschaft wohl grösstenteils dafürverantwortlich. Reptilien sind angewiesenauf strukturreiche, dynamische Landschaften,welche durch die verstärkte Landnutzung(Siedlungsdruck, Ausbau von Verkehrsachsen)immer mehr verschwinden.Ein weiteres grosses Problem sind auchHauskatzen, welche z.B. Eidechsen sehrleicht erwischen, wenn diese sich an derSonne aufwärmen.In der Schweiz stehen 79% der vorkommenden19 Arten auf der Roten Liste der gefährdetenReptilien. Das sind 15 der einheimischenReptilienarten.LAGE IM KANTON SCHWYZDie Reptilienfauna des Kantons <strong>Schwyz</strong> umfasstsechs einheimische und fünf standortfremdeArten (siehe Kasten). Wovon alle dreiSchlangenarten sowie die Zauneidechse alsgefährdet eingestuft werden. Gemessen amArtenspektrum zählen Reptilien damit zuden besonders bedrohten Tiergruppen desKantons. Deshalb ist es von grosser Wichtigkeit,die breite Bevölkerung auf dieses Problemaufmerksam zu machen. Im Auftragdes Amtes für Natur, Jagd und Fischerei hatProf. Dr. Dr. Jürgen Kühnis eine mehrjährigeUntersuchung durchgeführt und die Reptiliensystematisch erforscht. Mit der neu erschienenenPublikation der <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong>ischenNaturforschenden Gesellschaft konnten dieErgebnisse dokumentiert werden. Entstandenist ein sehr eindrückliches Heft mit demTitel «Reptilien im Kanton <strong>Schwyz</strong>». Beschriebenwird der Naturraum des Kantons,Allgemeines zur Biologie der Reptilien, dieeinzelnen Arten, Verbreitung und Gefähr-Ringelnatter Schwärzling: Diese Ringelnatter ist ein sogenannter Schwärzling, einTier, das eine dunkle oder schwarze Färbung hat.8 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


A r t e n s c h u t zdung und zum Schluss natürlich die sinnvollenMassnahmen zum Schutz der Tiere.REPTILIEN sind indikatorenReptilien sind wechselwarme Tiere, die ökologischeng an strukturreiche Lebensräumegebunden und somit auf eine intakte Landschaftangewiesen sind. Aufgrund dieser hohenLebensraumansprüchen und Empfindlichkeitgegenüber Veränderungen gelten sieals wichtige Indikatoren für die Qualität unsererNatur- und Grünräume. Natürlich nehmensie auch ihren Platz in der Nahrungsketteein. Sie verzehren Schnecken, Würmer,Insekten, Fische oder andere Reptilien. Dieflinken Schuppenträger sind aber auch Beutefür andere Tiere wie beispielsweise Greifvögeloder eben andere Reptilien.Katharina WeberDie Bergeidechse wird je nach Lebensraum auch Moor- oder Waldeidechse genanntund ist die einzige lebendgebärende Echse im Kanton <strong>Schwyz</strong>.BERICHTE DER SCHWYZERISCHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFTReptilienim Kanton <strong>Schwyz</strong>SIEBZEHNTES HEFTDie Mauereidechse ist durch Warentransportemit der Bahn in die ZentralundNordschweiz gelangt. Ursprünglichist sie auf der Alpensüdseite, im Wallisund im Jura verbreitet.Diese Waldeidechse ist ebenfalls einSchwärzling und sonnt sich um Energiefür die Jagd zu tanken.Ringelnattern sind exzellente Schwimmerinnen.Reptilienarten im Kanton <strong>Schwyz</strong>einheimische:- Blindschleiche- Zauneidechse- Bergeidechse- Ringelnatter- Schlingnatter- Kreuzotterstandortfremde:- Mauereidechse- Würfelnatter- Vipernatter- Europäische SumpfschildkröteBuch-Informationen„Reptilien im Kanton <strong>Schwyz</strong>“Autor:Jürgen KühnisHerausgeber: <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong>ische Natur -forschende GesellschaftISBN: 978-3-033-03480-8www.szng.scnatweb.ch<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/20129


Wir versorgen Sieumweltschonend,sicher undrund um die Uhr!www.ebs-gruppe.chE n G l i s hi n R i C h t E R s w i lIch helfe Ihnen, IhrEnglisch zu aktivierenbzw. zu vertiefen.Ein Einstieg ist jederzeitmöglich.(Einzelstunden oderKlein gruppen)John G. CartwrightEnglish in RichterswilGlarnerstrasse 58 (imDorfkern)8805 RichterswilTel. 044 784 58 00Fax 044 784 69 41cartwright.english@bluewin.ch10 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


V e r n e t z u n g© Naturbilderteam/MüllerWiesel fassen Fuss im «Heuli»Wiesel gehören zu den weltweit kleinsten Raubtieren und waren früher typische und häufige Bewohner dertraditionellen Kulturlandschaft. In Europa sind zwei Wieselarten heimisch, das Hermelin (Grosses Wiesel, Mustelaerminea) und das Mauswiesel (Kleines Wiesel, Mustela nivalis). Wiesel waren bevor die Hauskatze bei unsheimisch wurde auf vielen Bauernhöfen als Mäusefänger beliebt. Sie jagen Feldmäuse und Schermäuse direktin deren unterirdischen Gangsystemen. Ihre lang gestreckte Körperform ist eine Anpassung an die Mäusejagd.Da die Mäusepopulationen starken Bestandsschwankungen unterliegen, ziehen Mauswiesel und Hermelin oftweit umher, um geeignete Jagdgebiete zu finden. Damit sich die Jäger in diesen Flächen ansiedeln und vermehrenkönnen, benötigen sie eine Auswahl passender Unterschlupfmöglichkeiten.Viel Unterschlupf bietet dem Wieselz. B. das «Heuli» in Tuggen. Undprompt hat sich da auch eine Wieselfamilieim grossen Holzhaufen eingerichtet.Sie sind nicht leicht zu beobachten, sindbuchstäblich wieselflink, doch geduldigeBesucher werden belohnt: wenn man sie zuGesicht bekommt, wird einem nicht langweilig.Wiesel sind keine Waldbewohner, siebevorzugen offenes, aber strukturiertesLand. Besonders wichtig ist relativ hohe Vegetationwie ungemähte Heugraswiesen,Altgras, Hochstauden, Ufervegetation undBrachen. Kleinstrukturen wie Ast- undSteinhaufen sind als Verstecke, wo sieSchutz suchen und warme Nester für dieJungen bauen, von Bedeutung.Benötigt vielfältige StrukturenBäche und Kanäle mit naturnahen Ufernsowie Hecken und andere Leitstrukturenstellen sowohl wichtige Vernetzungsachsenals auch hochwertige Lebensraumteile dar.Zentral ist aber auch das Angebot an Hauptbeutetieren:Schermaus und Feldmaus, gelegentlichauch Erdmaus. Als weitere Beutetierekommen andere kleine Nager undVögel in Frage, vereinzelt auch Spitzmäuseund Wirbellose. Wer auf seinem Land unterMäusen leidet, sollte also das Wiesel fördern:am Rand von Wiesen sowie am WaldundHeckenrand Streifen mit hoher Vegetationstehen lassen, idealerweise sollten dieseim Sommer das letzte Mal gemähtwerden, damit die Wiesel auch im Winterhalbjahrgenug Deckung finden.Das Wiesel sieht, hört und riecht ausgezeichnetund jagt sowohl am Tag als auchin der Nacht. Zur besseren Orientierungrichtet es sich oft auf. Weil Wiesel sehrschlank und nicht viel grösser als Schermäusesind, können sie in die Mäusegängeeindringen, die Mäuse töten und ganze Nesterausrauben. Das macht sie zu effizientenMäusejägern auf Wiesen mit hohenMäusebeständen.Wenig beobachtungenDas Mauswiesel wird in der Schweiz auf derRoten Liste der gefährdeten Tierarten aufgeführt.Auch das Hermelin konnte in denletzten Jahrzehnten immer seltener beobachtetwerden. Im Jura und vor allem imAlpenraum werden beide Arten noch häufigernachgewiesen. Wieselschutz ist derzeitkaum ein Thema im Naturschutz, ausser imProjekt Wiesel-Patchwork (Pilot-Förderprojektim Kanton Aargau). Auch werdendie kleinen Räuber in öffentlichen Vorhabenwie Umweltverträglichkeitsprüfungen oderLandschaftsplanungen nicht immer berücksichtigt.Nicht einmal alle grossräumigenVernetzungsplanungen beziehen diese Artenmit ein. Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> möchte deshalbin der Linthebene diese Arten mit geeignetenMassnahmen fördern.Sarah Marthaler© Naturbilderteam/MüllerEin Hermelin (zu erkennen an derschwarzen Schwanzspitze) im Winterfellmit seiner Beute.Helfen Sie mit das Wiesel zu fördern:Spenden (beiliegenden Einzahlungsscheinverwenden) mit Vermerk: «Linthebene»fliessen zu 100% in Aufwertungs-Projektein der Linthebene.<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201211


F l i e s s g e w ä s s e rBachrenaturierung:Lebensraum und ErlebnisDer <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong>ische Bezirk Höfe und die Gemeinden Feusisberg, Freienbach und Wollerau wollen mit dem Landschaftsentwicklungskonzept(LEK) Höfe die Landschaft nachhaltig nutzen und gestalterisch aufwerten. Dieerfolgreiche Renaturierung des eingedolten Zweernbaches in Feusisberg wurde kürzlich gefeiert.Von der Idee bis zum Projektabschlussdauerte es kaum zwei Jahre– das heisst, dass sich Planer,Grundeigentümer und die Politik schnelleinig waren.Geni Widrig, Planer vom Büro tsp raumplanung,musste beim Grundeigentümer JakobBürgi jun. nicht lange bitten und motivieren,denn Bürgi engagiert sich schon seitJahren im landwirtschaftlichen VernetzungsprojektHöfe für mehr Ökologie.LebensraumAuf Grund der günstigen Lage sind schnellverschiedene Kleintiere eingewandert undbevölkern den neuen Lebensraum. «Dasseines Tages die europäisch geschützte Gelbbauchunkedie neuen Tümpel neben demZweernbach entdeckt wird, davon war ichüberzeugt! Dass sie sich hier aber schon imersten Jahr erfolgreich fortpflanzt, hat michwirklich überrascht», meinte Geni Widriganlässlich der Eröffnung.Bezirksamman Richard Kälin wies dar-Fliessgewässer ans TageslichtIn der zweiten Hälfte des letzten Jahrhundertsverschwanden schweizweit tausendekleinere und grössere Bäche in Röhren, damitdie Wiesen einfacher bewirtschaftetwerden konnten.Mit ihnen sind auch alle Bewohner dieserGewässer, die Pflanzen und Kleinlebewesenverschwunden.Der Zweernbach kam nun dank dem LEKHöfe wieder an Tageslicht.Er plätschert am Rande einer intensiv genutztenWiese parallel zu einer Hecke wiedertalwärts und bereichert die Landschaft.Grundeigentümer Jakob Bürgi freut sich riesig, dass die Projektziele schon im erstenJahr erreicht wurden.12 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


F l i e s s g e w ä s s e rauf hin, dass ein renaturierter Bach nichtnur ein Lebensraum für Kleintiere sei –nein es ist auch ein Erlebnisraum für denMenschen.Dass dies wirklich so ist, zeigten die zahlreichanwesenden Kinder, die mit grossemInteresse und Freude den Bach und dieTümpel erkundeten. Die Kinderaugenstrahlten, als sie die ersten jungen Gelbbauchunkenmit ihren Herzpupillen undeinen Steinkrebs entdeckten!Dieser Samstag morgen ist für viele Kinderund Eltern zu einem bleibenden Erlebnisgeworden – ich wette, dass da und dort imeigenen Garten eine ökologische Ergänzunggeschaffen wird...Res KnobelFür einmal war der Fokus nicht auf Bezirksamman Richard Kälin gestellt, sondernauf den Neuankömmling im Zweernbach: den Steinkrebs (linke Seite oben). GemeinderatMartin Wipfli (oben) möchte etwas Gegensteuer zum enormen Siedlungsdruckgeben. Kinder entdecken Natur und lernen sie kennen und schäzten.AnzeigeEntdecken Sie die Tierwelt!TierweltDie Schweizer Zeitschrift für und NaturLiebe zum TierGernhabenliegt unsin den GenenMeerschweinchenKleine Nagermit viel Grips3kostenlos Probe lesen. Jetzt bestellen.Gratis-SMS: TW3 mit Name und Adresse an Zielnummer 723 senden.Mit grossem Inseratenmarktwww.tierwelt.ch<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201213


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U n t e r h a l t u n g<strong>WWF</strong>-PreisrÄtselDer Verlag «FONA Verlag AG» schenkt dem «<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda» traditionellerweisezehn aktuelle Kochbücher als Preise für die Kreuzworträtsel. Dieses Mal gibt es das«Knoblauch - eine Liebeserklärung»-Kochbuch (siehe Seite 17) zu gewinnen. Sollten Siekein Losglück haben, können Sie diese Koch bücher in jeder Buchhandlung kaufen.▼▼▼1 2/3 4/5 6/7 8/9 10131421/22▼▼▼1112▼2324 2528292627▼181617▼1920▼1530 31 3235 36▼▼3839▼▼▼▼▼▼40▼▼▼▼37▼▼▼▼▼▼41▼▼▼3334▼▼▼▼▼▼▼▼▼▼1 Froschgattung (wissenschaftlich)2 Nachbarland Indiens3 Erspartes für magere Zeiten4 Zauberwurzel5 Dauerbezug6 Feuchtgebiet in der Wüste7 italienisch: Ja8 Staat in Südostasien9 Zwerg10 rein pflanzliche Ernährung11 Italienische Speise12 Grubenwagen13 Zusammenstoss14 saure Frucht15 Füllung16 Sitzpolster17 Hochachtung18 nordafrikanische Getreidespeise19 unbestimmte Person20 Laubbaum21 Wohnsitz der nordischen Götter22 einheimische Fischart23 französische Stadt24 englisch: falls25 Stadt an der Adria26 Mittelmeerinsel (k=c)27 nicht kurz28 Art des Reisens in Griechenland29 Aussichtspunkt der Vogesen30 Japanische Stadt31 zur Zeit wo32 Fluss im Norden Russlands33 Tierpark34 Säugetier35 Italienischer Männername36 Ausstossung37 Karibischer Inselstaat (k=c)38 Bewunderer39 Schneeniedergang40 Trottoir41 wirklichTeilnahmebedingungenAlle Leser, ausser dem Redaktionsteam,sind teilnahmeberechtigt. Pro Teilnehmerist nur eine Lösung erlaubt. Treffen mehrals 10 richtige Lösungen ein, entscheidetdas Los. Korrespondenz wird keine geführt.Die Gewinner werden im nächsten<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Panda publiziert. Die Preise werdendirekt zugestellt.Senden Sie eine Postkarte mitAbsender und Lösungswort bis am30. November 2012 an:SZ-PandaWilenstrasse 133, 8832 WilenGewinner der letzten nummer«Schleppschlauch» war das Lösungswort der letzten Panda-Nummer. Die Glücksfee zogaus dem grossen Haufen richtiger Lösungen folgende 10 GewinnerInnen:Alois Betschart, LachenMargrith Bürgler, <strong>Schwyz</strong>Paul Flühmann, BiberistRoland Grätzer, EinsiedelnBruno Jacober, RiedernMargret Nater, WilenRuth Schmid-Egli, EinsiedelnHeidi Spielmann, SteinenHubert Theiler, SchindellegiSusanne Walder, TeufenHerzliche Gratulation! Die Preise wurden bereits zugeschickt.Anmerkung: Bitte schicken Sie Ihr Lösungswort rechtzeitig ein und vergessen SieIhren Absender auf der Postkarte nicht!<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201215


Recycling & UmweltserviceAG• Entsorgung & Recycling• Mulden- & Containerservice• Kanalunterhalt & -inspektion• Kranarbeiten• Transporte• Natursteine / Kies• Abbrüche• SchneeräumungenUnteraltberg 5 Tel. 055 412 12 12 www.steinauer.ch8836 Bennau Fax 055 412 66 65 info@steinauer.chIhr Eventhotel ganz oben am Zürichseewww.seedamm-plaza.chMEETING HOTEL RESTAURANT C ASINO EVENTSEEDAMMSTR. 3, CH-8808 PFÄFFIKON SZ, TEL. +41 55 417 17 17, FAX +41 55 417 17 18info@seedamm-plaza.ch, www.seedamm-plaza.chwerbetechnik beschriftung digitalprintschrift printinderfurth8840 einsiedelntel. 055 412 33 77www.schriftprint-inderfurth.chsiebdruck textildruck gestaltung...macht den Unterschied.16 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


K o c h b u c hKNOBLAUCH -eine LiebeserklärungUnglaublich, was diese Knolle so zu bieten hat! Als Heilmittel wird sie seittausenden von Jahren eingesetzt, und heute noch gehört Knoblauch in somanche Hausapotheke. Auch in der Küche wird er vielfältig verwendet.Die Formel ist denkbar einfach: Den Knoblauch geniessen, so oft und soviel man Lust hat...und sich über ein langes Leben freuen!In den 60 Rezepten von Erica Bänzigerbrilliert der Knoblauch in ganz unterschiedlichenRollen. Die Autorin liebt dieKnolle seit eh, denn dank ihr ist es ganzleicht, gesund zu kochen.Sie stellt im Buch ihre Lieblingsrezepte ausverschiedenen Küchen der Welt, beliebteKlassiker und eigene Kreationen vor.HEILENDE KNOLLEKnoblauch ist eine der ältesten Kultur- undHeilpflanzen. Seit über 5000 Jahren wird erkultiviert.Nachweislich schützt er vor Viren, Bakterienund Pilzen, stärkt das Herz und macht geistigfit. Ein Sprichwort aus der Provencesagt gar: «Knoblauch ist für die Gesundheit,was der Duft für die Rose ist».werden sich vielleicht über die informativeWarenkunde mit ihm anfreunden.Auf jeden Fall sind viele interessante Rezeptezu finden. Von der Bruschetta über französischeKnoblauchsuppe bis hin zumKnoblauchpoulet ist für jeden Geschmackein Rezept vorhanden. Auch Tipps gegenden ungeliebten Knoblauchgeruch werdenaufgeführt. Somit steht dem Knoblauch-Genuss nichts mehr im Weg!KATHARINA WEBERKULINARISCHER TAUSENDSASSAKnoblauchliebhaber werden in diesem Buchneue Seiten an ihm entdecken, SkeptikerLibanesische Auberginengeignets mitKnoblauch-Ingwer-SauceINFORMATIONKnoblauch – eine Liebeserklärungvon Erica BänzigerLammchops mit Süsskartoffelpüreeund Knoblauch-Nuss-SauceBruschetta mit Ziegenfrischkäse undTomatenFormat 190 x 260 cmUmfang 128 SeitenFotos ca. 70 Bilder, davon 25FoodbilderAusführung Hardcover, mattPreis29.90 CHFISBN 978-3-03780-443-8<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201217


V e r k e h r125 Jahre Ledischiffe –ein guter Grund zum FeiernÖkologisch sinnvoller Transport von Gütern ist ein top aktuelles Thema, das auf dem Zürichsee auf eine langjährigeTradition zurückblicken kann. So besteht der Verband der Motorlastschiffbesitzer am Zürich- und Walensee(MLSV) bereits bemerkenswerte 125 Jahre.Zur Feier lud der MLSV zu einem Jubiläumstagauf dem Zürichsee ein.Der ehemalige Präsident des MLSV,Guido Ernst, führte durch das Kieswerk derKIBAG, wobei er vom Abbau über den Verladund Transport, bis hin zur Destinationdes abgebauten Nuoler Kieses erzählte.Überhaupt haben der Abbau von Rohstoffenund der Transport über den Seeweg amObersee eine lange Tradition.125 Jahre TraditionIm April 1887 gründeten 26 Schiffsleute eineSchiffergesellschaft mit dem Ziel, sich gegenseitigbei Unglücksfällen zu unterstützen,gemeinsam die Wahrung der Schifffahrtsinteressenwahrzunehmen und eine Aufbesserungihrer Rendite mit einem gemeinsamenTarif zu sichern. Sie verpflichteten sich, Steine,Sand und Kies von Bäch, Freienbach oderPfäffikon zu einem festgesetzten Tarif nachZürich zu transportieren. Die junge Schiffergesellschaftentwickelte sich vorzüglich. Umdie Jahrhundertwende brach jedoch mit derKonkurrenz durch die Eisenbahn eine neueDie alte Werkstatt auf der Bätzimatt ist ein Industriedenkmal: Alle Maschinen können je nach Bedarf über Transmissionsriemenzugeschaltet werden, angetrieben von einem einzigen Dieselmotor.18 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


V e r k e h rGuido Ernst von der KIBAG führte durch die 125 Jahre Ledischifffahrt-Geschichte(links). «Interessanterweise ist die Stadt Zürich auf Sand und Kies vom Oberseegebaut», so Ulrich Widmer (rechts).Zeit an. Mit dem Einzug von neuen Techniken,dem Ausbau der Kieswerke und demSchrumpfen der Steinbrüche, reduzierte sichdie einst lange Mitgliederliste auf heute nurnoch fünf Unternehmen. Regelmässige undtägliche Ledischiff-Transporte mit Baustoffenwerden heute nur noch von der JMS undder KIBAG durchgeführt. Einige Ledischiffewurden als Gesellschaftsschiffe für Eventsumgerüstet, welche für zahlreiche Anlässegemietet werden können.Eine Schifffahrt, die ist lustig…Bei strahlendem Sonnenschein berichtetBruno Kuster von der J. & A. Kuster SteinbrücheAG auf dem Seeweg zur Bätzimatt,dass sich an der Nordflanke des Buechbergesfrüher ein Steinbruch an den anderengereiht hat. Am Oberen Zürichsee gab eszahlreiche Rohstoffe, die nach Zürich verkauftwurden, weiss Beat Jud, CEO der JMSzu berichten. 1896 entstand in der Bätzimatteine Werkstatt, um Transportschiffeund Schwimmbagger zu überholen. Gebäudeund Maschinen sind heute noch in gutfunktionierendem Originalzustand zu bestaunen- ein Museum der besonderen Art.Die Bätzimatt ist heute ein Naturschutzgebietvon nationaler Bedeutung und grosserWichtigkeit.Ökologisch sinnvollUlrich Widmer, CEO der KIBAG verdeutlicht,wie sinnvoll der Ledischiff-Transportaus ökologischer und ökonomischer Sichtist. So kann die «Saturn», das grösste Ledischiff,mit seinen 800 Tonnen Nutzlast soviel Material wie etwa 40 LKWs transportieren.Wobei die Transportkosten mit Lastwagenetwa dreimal so hoch sind. In wenigenJahren müssen auch bei Schiffen Partikelfiltereingebaut werden, dann fahren dieLedischiffe nicht nur sparsam, sondernauch sauber. Jede Tonnne, welche mit demLedischiff transportiert wird, belastet dieUmwelt viel weniger, als wenn der Transportmit Lastwagen erfolgte. Ulrich Widmererklärt, dass die Kiesindustrie diejenigeBranche ist, welche sehr viel Geld für denUmwelt- und Naturschutz ausgibt. So könnenbeispielsweise viele Naturschutzgebietenur dank grossen Infrastrukturbauten derKiesindustrie entstehen.Im sicheren HafenWährend der Fahrt über den rechten Hintergrabenerklärt Beat Jud, dass das Nutzungsrechtfür diesen Kanal über weitere30 Jahre mit Renaturierungsmassnahmenverbunden wurde. Tatsächlich kann manvom Schiff aus zahlreiche Tümpel und Ruderalflächenfür Amphibien entdecken.Beim Kieswerk der JMS wird ein kurzerHalt eingelegt, bei dem eindrücklich zu sehenist, wie stark ein Ledischiff durch dasBeladen mit Kies ins Wasser eintaucht. Sofahren seit 125 Jahren die Ledischiffe regelmässigvom Obersee in Richtung StadtZürich.KATHARINA WEBERDie JMS wertete einen Vernetzungsstreifen als ökologischen Ausgleich längs desHintergrabens auf. Schüler halten diesen neophytenfrei.Saturn: Dieses Ledischiff transportiert gleichviel wie 40 Lastwagen und das für einen Drittel der Transportkosten.<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201219


BaustoffeBauleistungenKIBAGS e e s t r a s s e 4 0 48 0 3 8 Z ü r i c hTe l e f o n 0 4 4 4 8 7 4 1 4 1Fa x 0 4 4 4 8 7 4 1 0 1w w w. k i b a g . c h20 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


N a t u r - u n d T i e r p a r kDie Fischotterhaben im Tierpark Goldau Einzug gehalten© Natur- und Tierpark GoldauAm 21. Juni wurde die Fischotter-Anlage im Beisein von Behördenvertretern und -Vertreterinnen, Gönnerinnenund Gönnern, Mitgliedern der Stiftung und des Vereins Natur- und Tierpark Goldau feierlich eingeweiht.Die Idee, im Natur- und TierparkGoldau Fischotter anzusiedeln, istschon fast hundert Jahre alt. DieGründungsväter des Parks haben Pläne geschmiedet,ein Fischottergehege zu bauen,denn das Tier galt damals in der Schweiz alsausgestorben.Vor vier Jahren ist der Entscheid gefallen,im ehemaligen Bärengraben eine Fischotteranlagezu bauen. Kurz nach Beginn derBauarbeiten entschied sich der Tierpark, dieAnlage zu erweitern und eine eigentlicheAuenlandschaft zu bauen. Grosse Bedeutungwurde den Wasserläufen und Weihern,dem Einrichten eines Unterwassereinblickesfür die Besucher und einer 100 Quadratmetergrossen ökologischen Pflanzenkläranlagebeigemessen. Die ursprünglicheBergsturz-Landschaft wollte der Natur- undTierpark Goldau unbedingt beibehalten. DieVerbesserungen und Erweiterungen desProjekts bedingten eine Erhöhung des Baukredits,aber gleichzeitig auch qualitativeVerbesserung der Anlage, eine Steigerungder Besucherfreundlichkeit und eine Senkungder wiederkehrenden Betriebskosten.Fischotter hautnahDie Anlage bietet nicht nur ihren Bewohnernein grosszügiges und artgerechtes Zuhause,sondern den Parkbesuchern aucheinen faszinierenden Einblick in das Lebendieser Tiere. Den Besuchern stehen zweiPlattformen zur Verfügung, die ihnen Einblickins Leben der scheuen Fischotter gewähren:Im Besuchereinblick «Land» sprudeltder Wasserfall aus der Pflanzenkläranlagein die Auendeltas, wo der Fischottersich verstecken, schwimmen oder auf Jagdgehen kann. In der Nische ist auch eineSchlafbox zu entdecken. Der Besuchereinblick«Wasser» erlaubt eine Unterwassereinsichtund einen Blick in die zweite Schlafhöhleder Tiere.Wie der Tierarzt und Kurator, Martin Wehrle,ausführte, ist die Anlage in zwei Bereichegetrennt. Diese Abtrennung ist nötig, weilFischotter Einzelgänger sind. In einigenWochen werden sich die beiden Otter genugauf Distanz beschnuppert haben, und derDurchgang zwischen den beiden Gehegenkann geöffnet werden, so dass sie sich direktkennen lernen können. Wenn sich der erhoffteNachwuchs eingestellt hat, werdendie Eltern wieder getrennt; die Jungtiereleben bei der Mutter.Natur- und Tierpark Goldau© Natur- und Tierpark Goldau © Natur- und Tierpark Goldau © Natur- und Tierpark GoldauFischotteranlage Einblick «Wasser» Fischotteranlage Einblick «Land» Das Otterweibchen Jala<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201221


REDINGinserat mad 95x68mm_Layout 1 21.01.12 13:50 Seite 1W E R N E R A Grestaurieren & lackierenGUTES KOMMT ......VON DEN BESTEN!metzgamdorfplatz.chSTR Treuhand AG, 8807 FreienbachSchwerzistrasse 6, Tel. 055 415 78 00, www.str-treuhand.chMetzg am Dorfplatz ı 8808 Pfäffikon SZ ı Tel. 055 410 25 44Zivildienst oderPraktikum beim <strong>WWF</strong>Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> bietet abwechslungsreicheund vielseitige Einsatz möglichkeiten im Büro,in der Natur, mit Kindern und Erwachsenen.Der Einsatzleiter und <strong>WWF</strong>-GeschäftsführerWerner Meier erteilt gerne weitere Auskunft.<strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> • Bahnhofstr. 1 • 8852 Altendorf055 410 70 61 • info@wwf-sz.ch22 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


V e r a n s t a l t u n g e nInternationalerZugvogeltagAm 7. Oktober 2012 laden BirdLife International und seine Partnerorganisationen wieder zum internationalenZugvogeltag (Euro BirdWatch) ein. Seit bald 20 Jahren findet der Anlass jährlich statt. An Beobachtungs- undInformationsständen können Interessierte den Vogelzug live mitverfolgen und sich von Fachkräften über dieEigenheiten dieses Naturschauspiels informieren lassen.Beobachtungs- und Informationsstand Nr. 45 von BirdLife Freienbach und der Stiftung FrauenwinkelWo: Frauenwinkel, Beobachtungs- und Informationsstand am Pilgerweg zwischen Pfäffikon und Hurden beim «Durchstich»(Kanal zwischen Zürichsee und Obersee).Wann: Sonntag 7. Oktober zwischen 10.00 und 13.00 Uhr3. <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> slowUpeigene Energie effizient eingesetztAm 30. September 2012 gehört die Strasse von <strong>Schwyz</strong> über Brunnen nachGoldau und wieder nach <strong>Schwyz</strong> zurück Ihnen: Sie können mit ihrem Velo,den Skates oder zu Fuss z.B. mit dem Kinderwagen die Strasse ohne lärmenden,stinkenden und gefährlichen Autoverkehr geniessen.Bezüglich Wetter hatten die Organisatorender ersten beiden slowUp-Veranstaltungenim Talkessel keinGlück. Trotz des feuchten und kalten Wetterswaren jeweils immerhin rund 10 000Besucherinnen und Besucher umweltfreundlichunterwegs.Seine eigene Energie sinnvolleinsetzenNur mit der eigenen Muskelkraft könnenFamilien und Einzelpersonen die 30 Kilometerlange Strecke erfolgreich überwinden.Die dabei verbrauchte Energie (sieheKasten) ist damit sehr sinnvoll und effizienteingesetzt, wann sonst können <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong>innenund <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> sowie Gäste von aussendie wunderschöne Strecke rund um denLauerzersee ohne Autoverkehr geniessen?Natürlich kann auch nur eine kürzere Teilstreckeabsolviert werden, gibt es doch unterwegsviele Gelegenheiten zum Verweilen,Entdecken und Geniessen. Das Organisationskomiteehat auch besseres Wetterversprochen, so meint OK-Präsident BeatIsenschmid voller Zuversicht: «Beim 3. slowUpwird Petrus ein Einsehen haben undfür perfektes Wetter sorgen.»<strong>WWF</strong> in Steinen mit dabeiAuch der <strong>WWF</strong> wird am slowUp mit einemStand präsent sein. Zwischen Goldau undSteinen können sich die Teilnehmer beimBuchenhof wieder mit frischen Äpfeln undfeinem Süssmost stärken. Bei unseremWettbewerb können Sie drei Gutscheine fürFelix Veloferien gewinnen.(www.felixveloferien.ch)Werner MeierEnergieverbrauchAuf der Homepage www.slowUpschwyz.chkönnen Sie unter «Bin ichfit?» Ihren Energieverbrauch beimslow Up berechnen.Die slowUp-Strecke führt von Goldauvia Steinen über <strong>Schwyz</strong>, Ibach, Brunnenund Seewen nach Lauerz und vonda zurück nach Goldau.Die Strecke ist von 10 bis 17 Uhr für Siegeöffnet und von 9 bis 18 Uhr für denmotorisierten Verkehr gesperrt.<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201223


NAtüRlICHE ENERGIEAGROENERGIE SCHWYZNicolas Meyer ärgert sichsicher gerade über dasSonntags-TV-Programm.Kuvert-Druck Bieler AGFürtistrasse 5, 8832 WollerauTelefon 044 787 04 10www.bielerkuverts.chAGRO_INS <strong>WWF</strong>_190x68mm_AGRO INS_<strong>WWF</strong>_190x68mm 31.05.11 13:49 Seite 1Auf Wunsch drucken wir Ihre Kuverts auch klimaneutralUNSERE ZUKUNFt..!Informationen erhalten Sie bei:AGRO Energie <strong>Schwyz</strong>Lückenstrasse 34 | 6430 <strong>Schwyz</strong>Tel. 041 810 41 42Fax. 041 810 44 42info@agroenergieschwyz.chwww.agroenergieschwyz.chBerta Arnold freut sichsicher gerade auf denRalf Huber ist jetzt bestimmt romantischen froh, Heimatfilm.dass ihn niemand singen hört.Nur wen man gut kennt, kann man auch gut beraten. Ins_See_190x68mm_4c_d.indd 1 10.03.10 13:23 24 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


V o g e l d e s J a h r e sKEINER ZU KLEIN EIN KÖNIG ZU SEIN –DER ZAUNKÖNIG© SVS/BirdLife Schweiz, ZürichDer Zaunkönig wurde vom Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz zum Vogel des Jahres 2012 ernannt.Den braunen Winzling erkennt man durch eine laut schmetternde Stimme und einen steil aufgerichteten Schwanz.Er ist einer der kleinsten Vögel Europas und versteckt sich meistens im Gestrüpp.Zum ehrenhaften Titel „König der Vögel“kam der kleine Vogel schon umrund 600 vor Christus. Nach einerFabel von Äsop beschlossen die Vögel mittelseines Wettbewerbs herauszufinden,welcher Vogel am höchsten fliegen könne.Der Gewinner sollte zum König ernanntwerden. Erwartungsgemäss flog der Adleram allerhöchsten, doch als ihm die Kraftausging, schlüpfte der Zaunkönig aus demGefieder des Adlers, wo er sich versteckthatte, und flog noch ein Stückchen höherund rief: „König bin ich!“.BEVORZUGTES QUARTIERDer Zaunkönig bevorzugt unterholzreicheWälder mit viel Totholz. Seine Nester bauter gerne in Asthaufen, in Wurzeltellern, unterReisig oder in Höhlungen von Baumstrünkenund Stämmen. Im Winter kannman ihn auch entlang von Flüssen und Bächenbeobachten, weil er dort am ehestenInsekten findet.GEWIEFTER VERFÜHRERDas Zaunkönig-Männchen baut im Frühjahretliche Nester im Rohbau und versuchtdann mit seinem Gesang ein Weibchen anzulocken.Das Weibchen inspiziert ein Nestgründlich und falls es gefällt, kommt es zurPaarung. Daraufhin polstert das Weibchenden Rohbau mit Moos, Haaren und Federnaus und legt 5-7 Eier. Doch ein Weibchen istdem Zaunkönig-Männchen nicht genug.Während das erste mit der Brut beschäftigtist, baut er weitere Rohbau-Nester und versuchtweitere Weibchen anzulocken. DieAufzucht der Jungvögel ist dann weitgehenddie Sache der Weibchen.Katharina WeberLAUTSTARKER ZWERGErstaunlicherweise trägt der kleine Zaunkönigseinen Gesang enorm laut vor. Er erreichtdabei Lautstärken von ca. 90 Dezibel,was etwa einem Presslufthammer entspricht.Der eindrückliche Gesang ist imUmkreis von 500 Metern zu hören.Eher hüpfend statt fliegend bewegt sich derkleine Vogel durch das Unterholz. Mit Vorliebeernährt er sich von Spinnen, Weberknechten,Motten, Fliegen und anderen Insekten.Das Gefieder von Weibchen undMännchen ist gleich gefärbt, rostbraun miteiner dunklen Querbänderung. Über demAuge tragen beide einen weissen Streifen.© SVS/BirdLife Schweiz, Zürich © SVS/BirdLife Schweiz, ZürichDer Zaunkönig bevorzugt unterholzreicheWälder mit einem hohen Anteil anliegendem und stehendem Totholz.Im Siedlungsraum lassen sich mit Asthaufenund einheimischen Hecken Lebensräumefür den Zaunkönig schaffen.<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201225


L i n t h 2 0 0 0Schlussspurt beim LinthwerkDie vierjährige Bauzeit bei Linth 2000 nähert sich dem Ende. Mit dem Projekt konnte nebst der Hochwassersicherheitauch die ökologische Situation beim Linthwerk in einigen Bereichen deutlich verbessert werden. Der<strong>WWF</strong> und seine Partner werden sich weiterhin für Natur und Umwelt am Linthkanal und an der Escherlintheinsetzen.Noch vor dem Ende der Bauarbeitenbei Linth 2000 lassen sich auchschon die ersten Erfolgsmeldungenverzeichnen. In der Aufweitung Chli Gäsitschachengibt es Naturverlaichung von Forellenund auch viele junge Seeforellen wurdenim Seegraben gesichtet. Junge Äschenwurden im Linthkanal an den neuen Flachufernund auch in den Hintergräben gesichtet.Der Laubfrosch konnte erstmals wiederauf der linken Seite des Linthkanals, imTeich im Abschnitt, nachgewiesen werden.Offene FragenDie Besucherinnen und Besucher des Thementags«Wissenswertes erfahren und Naturerleben!» bei Ziegelbrücke im Junikonnten die neugestalteten Ufer bei derLandig besichtigen und sich über die Artenvielfaltder Fische oder archäologische Erkenntnisseinformieren. Im Herbst werdennun noch die Baggerarbeiten beendet undPflanzungen ausgeführt. Der Abschluss derBauarbeiten bedeutet aber nicht, dass beider Linth nun alles gelöst ist. Jetzt werdendie Weichen gestellt für die Nutzung derFlächen des Linthwerks während des Betriebesund da gibt es noch einige wichtigeFragen zu beantworten: Wie werden dieProblempflanzen (invasive Neophyten) bekämpft?Ist die vorgesehene Besucherlenkungausreichend? Wie wird verhindert,dass Gummibootfahrer die Signale missachtenund in die Nebenkanäle bei den Aufweitungeneinfahren? Wie kann durch die Verträgemit den Bewirtschaftern sicher gestelltwerden, dass die landwirtschaftlich genutztenFlächen des Linthwerks auch ökologischoptimal genutzt werden – damit sie einewichtige Rolle als Lebensraum und Vernetzungflächenin der Linthebene spielen können.© Naturbilderteam/MüllerVom Laubfrosch neu erobert, von den Passanten meist unbemerkt: das NaturschutzgebietTeich im Abschnitt.Weiterhin im EinsatzDie Linthkommission hat entschieden, dassdie Fachgruppe Umwelt auch nach demEnde von Linth 2000 weiterhin bestehenbleiben soll. Als Aufgabe der Gruppe sinddie Begleitung der koordinierten Besucherlenkung,der neuen Schutzgebiete und derErfolgskontrolle (Monitoring) vorgesehen.Die Gruppe muss Antworten auf die obigenFragen finden, damit das Linthwerk nebst26 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


L i n t 2 0 0 0der Hochwassersicherheit auch die ökologischenZiele garantieren kann. Der <strong>WWF</strong><strong>Schwyz</strong> wird sich auch nach dem Ende vonLinth 2000 für die Anliegen der Umweltund Natur bei der Linth und den anliegendenGebieten einsetzen (mehr zu Linth2000 erfahren Sie auch auf S.32 im Interviewmit dem Linthingenieur Markus Jud).Werner MeierFrüher eine wilde Deponie mit grundwassergefährdendenAbfällen, heute einneuer Grundwassertümpel für die Naturim Dreieckswäldli.Die Ufer des Linthkanals sind dank Linth2000 nun nicht mehr verbaut und schnurgerade,sondern flach und mit Buchtengestaltet.Die Fischtreppe beim Kraftwerk in Ziegelbrückewurde dank der Vereinbarungvon Fischern und Schutzorganisationenmit dem Linthwerk gebaut.Die neu erschaffenen Flächen wie hier bei der Biäsche werden schnell von der Naturüberwuchert werden.Voranzeige SymposiumProjekt «Hochwasserschutz Linth 2000»6./7. Juni 2013HSR Hochschule für Technik RapperswilBei der Aufweitung Hänggelgiessen setzen sich die Schutzorganisationen für einefunktionierende Besucherlenkung ein.Das Projekt «Hochwasserschutz Linth2000» ist eines der ersten Hochwasserschutzprojektein der Schweiz, das nachdem neuen Bundesgesetz über den Wasserbaurasch und erfolgreich umgesetztworden ist – unter Berücksichtigung dersozialen, ökologischen, ökonomischen,politischen und technischen Aspekte.Am 6./7. Juni 2013 veranstaltet das Linthwerkzu diesem Thema ein Symposium ander Hochschule Rapperswil. Referierenwerden die am Projekt beteiligten Fachleute.Zeitgleich erscheint eine umfassendeFachpublikation zum Projekt «HochwasserschutzLinth 2000».<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201227


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N a t u r s c h u t zÄltere Schwester wird 50Ein halbes Jahrhundert Naturschutzarbeit im Kanton <strong>Schwyz</strong> ist ein hartes Stück Arbeit. Doch Arbeit alleingenügt hier nicht – es braucht auch viel Herzblut, Durchhaltewillen und Zusammenhalt. In diesem Sinn ist esdem jüngeren Bruder <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong> ein Bedürfnis, seiner älteren Schwester Pro Natura <strong>Schwyz</strong> zu ihrem rundenGeburtstag herzlich zu gratulieren.Als in den 60er-Jahren der grosseBau- und Wachstums-Boom auchim Kanton <strong>Schwyz</strong> einsetzte, hateine kleine Truppe von Naturliebhabern den<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> Naturschutzbund gegründet. Anfangsgalt das Augenmerk hauptsächlichdem Tier- und Pflanzenschutz. Heute heisstdie Organisation Pro Natura und die Hauptarbeitgilt der Erhaltung und Aufwertungvon ganzen Lebensräumen.Gemeinsam sind wir starkDer Kanton <strong>Schwyz</strong> mit seinen grossen, zusammenhängendenNaturwerten und derenverschiedensten Bedrohungen bietet zweigrossen Schutzorganisationen mehr alsgenügend Arbeit. Gemeinsame Ziele könnenin enger Zusammenarbeit am effizientestenerreicht werden. Im Kanton <strong>Schwyz</strong>ist es gelungen, dass Schwester Pro Naturaund Bruder <strong>WWF</strong> kollegial und produktivzusammenarbeiten. Dieses Miteinanderdürfte auch zur immer grösser werdendenAkzeptanz der Schutzorganisationen undihrer gesetzlich verankerten Anliegen einenwesentlichen Schritt beitragen. So lassensich Arbeiten aufteilen, Synergien nutzenund Belastungen können auf mehrereSchultern verteilt werden, ohne dass die Eigenständigkeitder einzelnen Organisationendarunter leidet.Jubiläumsexkursion imFrauenwinkelIn der Jubiläumswoche fanden täglich Wanderungenzu verschiedenen Projekten vonPro Natura statt. Eine Exkursion führte zumBeispiel in das grösste und wertvollsteSchutzgebiet am Zürichsee, in den Frauenwinkelstatt. Geschäftsführer der Stiftung,Res Knobel, leitete die Gäste entlang demPilgerweg und wies auf die verschiedenen,gemeinsam mit Vogel- und Landschaftsschutzerreichten Etappenziele hin.Er überreichte seinen Arbeitskollegen vonPro Natura <strong>Schwyz</strong> einen edlen Tropfen alsDank und Anerkennung für die jahrzehntelangeZusammenarbeit. Auch der Präsidentdes <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>, Robert Bachmann, überreichteam Jubiläumsfest von Pro Natura imChärnehus in Einsiedeln ein Geschenk inForm von Fledermauskästen. Für jedesJahrzehnt einen Kasten, der Raum für bis zufünfzig Fledermäusen bietet.Andreas KundelaDas Kernteam von Pro Natura: Geschäftsführer Michael Erhardt, Projektleiterin Danièle Vivian und Präsident ThomasBachmann (links). Res Knobel, Geschäftsführer Stiftung Frauenwinkel, gratuliert Michael Erhardt zum runden Geburtstagder Naturschutz-Organisation (rechts).<strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/201229


L a n d w i r t s c h a f tRebnetzeeine Gefahr für IgelEs ist Herbst, die Weinlese ist in vollem Gange, die Rebberge sind mit Netzen gegen gefrässige Vögel geschützt.Das herbstliche Angebot an den feinen Früchten wirkt auf beerenfressende Vögel sehr attraktiv. Unsorgfältigverlegte Rebnetze sind jedoch Todesfallen für tausende Vögel, Igel und andere Tiere, sie verheddern sich imdünnen Nylongeflecht und erleiden einen qualvollen Tod.Ein hungriger Igel ist auf der Suchenach Futter. In seinem Eifer bemerkter aber das Rebnetz nicht, welcheslose auf den Boden reicht: Er verfängt sichin dem Maschengeflecht aus Kunststoff.Verzweifelt versucht er sich aus der Falle zubefreien – und verheddert sich dabei nurnoch mehr.Seine Situation ist hoffnungslos.Denn jetzt folgt der grauenhafte Todeskampf:Fliegen legen ihre Eier auf das wehrloseund erschöpfte Tier ab. Und wenigspäter schlüpfen Maden aus, um den Igellangsam und bei lebendigem Leib aufzufressen.Am Schluss setzt ein gnädiger Tod denQualen ein Ende. Dieses entsetzliche Sterbenkönnte den putzigen und - ökologischbetrachtet - überaus nützlichen Stacheltierenerspart werden, wenn sich alle Weinbauernan die zehn Gebote für den behutsamenUmgang mit Rebnetzen hielten (sieheKasten).Schutz mit SorgfaltNatürlich muss der Bewirtschafter seineKulturen vor drohendem Schaden schützenkönnen. Gleichzeitig hat er aber auch diePflicht, seine Massnahmen so durchzuführen,dass keine Tiere zu Schaden kommen.Die allgemeine Sorgfaltspflicht beinhaltetzudem die regelmässige Überprüfung dergetroffenen Massnahmen sowie die Behebungallfälliger Mängel. Schlecht verlegteRebnetze können sogar tierschutzrechtlicheKonsequenzen nach sich ziehen. Wer – garnoch scharfkantige – Rebschutznetze unsachgemässverlegt und sie nicht regelmässigauf verfangene Tiere kontrolliert, riskiertein Strafverfahren wegen Tierquälerei.Schutz zur richtigen ZeitMassnahmen gegen Vogelfrass müssen unbedingtgetroffen werden, bevor die erstenSchäden entstehen. Denn haben die Vögeleinmal von den Trauben gekostet, so kehrensie mit Vorliebe an den Ort ihrer letztenMahlzeit zurück. Einrichtungen zum Schutzder Trauben müssen daher früh genug installiertwerden, bevor die ersten Schädenersichtlich sind.Mögliche SchutzmassnahmenDem Winzer stehen zum Schutz seiner Rebanlagendrei allgemeine Arten von Massnahmengegen Vogelfrass zur Verfügung:10 Regeln:1. Notwendigkeit eines Rebnetzeszuerst prüfen2. Vogelabwehr frühzeitig einrichten3. Mehr- oder Einweg-Rebnetze mitweichen Fäden wählen4. Rebnetze mit hellen und auffälligenFarben verwenden5. Netze gut befestigen und immerspannen6. Netzbahnen überlappen, Löcherverschliessen7. Enden von Einweg-Rebnetzenüber dem Boden spannen und keinelosen Teile auf dem Boden liegenlassen8. Enden von Mehrweg-Rebnetzensatt aufrollen und an die Rebreihenanlegen9. Netze gewissenhaft kontrollierenund gefangene Igel und Vögel befreien10. Nach der Traubenernte die Netzesofort entfernen, andernfalls dielosen Enden auf den Geiztriebenfixieren© Werner Siegfried, ACW © Werner Siegfried, ACWFalsch: Der Netzabschluss ist nicht gespanntund Netzreste liegen am Boden:Eine Grosse Gefahr für Igel und Vögel.Richtig: Das Einwegnetz ist über demBoden satt gespannt, keine losen Teileberühren den Boden.© Katha TränkleEin Grünspecht hat sich in einemschlecht montierten Rebnetz verfangen.30 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012


a k t u e l l e s I n t e r v i e wNachgefragt bei Markus Jud,Linthingenieur und Projektleiter Linth 2000Sie stehen als Linthingenieur inder Nachfolge berühmter und erfolgreicherMänner. Was überwiegtbei Ihnen, die Ehrfurcht vorihrem Werk oder der Antrieb, genausoerfolgreich zu sein?Ich setze alles daran, meine Arbeit gut zumachen und zusammen mit vielen anderenam Projekt Beteiligten ein weitsichtigesProjekt zu realisieren. Der Vergleichmit früher bringt wenig: Wir leben in eineranderen Zeit mit anderen Voraussetzungenund Möglichkeiten.Wie haben Sie die Arbeit derSchutzorganisationen, die sichanfänglich im Linthrat zusammengeschlossenhaben, den folgendenRechtsstreit und jetzt amSchluss die Zusammenarbeit mitihnen erlebt?Die Zusammenarbeit während den letztenvier Baujahren war gut. Mit der FachgruppeUmwelt, wo die UmweltverbändeEinsitz haben, konnten wir mit einer sehrkonstruktiven Zusammenarbeit viele Fragendiskutieren und lösen.Ernüchternd jedoch war für mich die Art,wie sich die Umweltverbände in die Planungeingebracht haben. Der Wille füreine seriöse Auseinandersetzung mit denvielen Rahmenbedingungen und Partnernwar vielfach nicht zu erkennen. Nichtrealisierbare Forderungen wirkten oft alsProvokation und hemmend.Die Schutzorganisationen musstenviele ihrer Forderungen für Naturund Umwelt aufgrund der Randbedingungenabschreiben. MusstenSie auch auf etwas verzichten, dassIhnen wichtig war oder konntenSie alle Ihre Pläne mit Linth 2000umsetzen?Als Projektleiter stellt man seine persönlichenAnsprüche zurück. Man hat primärdie Entscheide und Kompromisse vorzubereitenund die daraus entstehendenLösungen und Auflagen konsequent umzusetzen.Ich bin überzeugt, und die bisherigenErfahrungen zeigen dies ja auch, dassLinth 2000 sowohl für die Sicherheit, alsauch für Natur und Menschen ein gutesProjekt ist.Was war für Sie die grösste Knacknussbeim Projekt Linth 2000?Der Landerwerb. Die aktuelle sehr komplexeGesetzgebung, Stichwort bäuerlichesBodenrecht, und die zwei Ebenen mit Eigentumund Pacht führten zu sehr langwierigenVerfahren.Wie viel hat die Linthebene mit demProjekt Linth 2000 aus ökologischerSicht gewonnen?Auf den über 400 Hektaren Flächen desLinthwerks haben die Blumenwiesen, dieRiedflächen, die Ufervegetation, die Wälderund die Gewässerlebensräume eine sichtbareund dauerhafte Aufwertung erfahren.Wo sehen Sie noch Handlungsbedarffür Natur und Umwelt in derLinthebene?Im Projekt Linth 2000 habe ich gelernt: DieNatur braucht grosse Flächen, sie brauchtungedüngte Flächen und sie braucht langeZeiträume mit angepasster Nutzung. DenRest schaffen die Pflanzen und Tiere selber.Sie wurden in der Öffentlichkeit alsLinthingenieur angegriffen. War dasschwierig für Sie?Nachdenklich machte mich: Wer keinesachlichen Argumente mehr hat, greift vielfachzu persönlichen Vorwürfen und Anschuldigungen.Während der Bauphase gab es (bisjetzt) keine grösseren Hochwasser.Hätte etwas schiefgehen können,wenn ein sehr grosses Hochwassergekommen wäre?Es gab immer wieder kritische Phasen, soauch diesen Frühling. Das ganz grosseHochwasser blieb jedoch glücklicherweiseaus. Für einen Hochwasserfall waren wirjederzeit gerüstet, soweit dies möglich warmit Notfallplanung, Risikobeurteilung undden Baumaschinen vor Ort.Die Bauarbeiten bei Linth 2000 nähernsich dem Ende. Können Sie sichlangsam zurücklehnen oder steigtder Abschlussstress?Wir sind noch an Fertigstellungsarbeitenwie Bepflanzungen und müssen gleichzeitigdie neue Vermessung und den Projektabschlussmit einer Fachtagung 2013 in Rapperswilvorbereiten. Die Nutzungen müssengeregelt werden, die Signalisation, dieParkplätze und sogar die Sitzbänke müssendefiniert und umgesetzt werden. Schliesslichgibt die Abschlussdokumentation nochsehr viel zu tun.Wie sieht Ihre Arbeit als Linthingenieurnach dem Ende von Linth2000 aus?Das Linthwerk geht in die neue Betriebsphasemit neuen Aufgaben und Herausforderungen.Die Arbeit geht nicht aus.Was macht Markus Jud, wenn ernicht Linthingenieur ist?Beim Linthingenieur handelt es sich um einHauptamt mit derzeit 80% Auslastung. Danebenarbeite ich noch als Bauingenieur.Dann bin ich noch Präsident einer Luftseilbahnund einer Kindertagesstätte inNiederurnen.Lieber Herr Jud, wir danken Ihnenfür das Interview und Ihren Einsatzbei dem grossen und wichtigen ProjektLinth 2000. Der <strong>WWF</strong> <strong>Schwyz</strong>wünscht Ihnen viel Erfolg.Werner Meier32 <strong><strong>Schwyz</strong>er</strong> panda 3/2012

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