TÜV TIMES - TUV AUSTRIA - Juni - June 2011
TÜV TIMES - TUV AUSTRIA - Juni - June 2011
TÜV TIMES - TUV AUSTRIA - Juni - June 2011
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<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> GROUP<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | <strong>June</strong> <strong>2011</strong>
INHALT<br />
AIMING FOR MORE<br />
4<br />
COMFORT & PUNCTUALITY<br />
The ÖBB-Personenverkehr AG (passenger<br />
transport company) runs almost 4,000 trains<br />
on Austria’s railway network. <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
helps Austria’s biggest transport organization<br />
to keep the country moving.<br />
FROM ZWENTENDORF<br />
7<br />
TO FUKUSHIMA<br />
Guest commentary by Dipl.-Ing. Dr. Klaus<br />
Woltron, business adviser and investor.<br />
THE <strong>TÜV</strong> BRAND<br />
8<br />
The <strong>TÜV</strong> brand stands for safety and quality.<br />
In order to maintain this position, brand<br />
protection activities have been stepped up<br />
intensively.<br />
INTERNATIONALIZATION:<br />
12<br />
GROWTH BEYOND THE HORIZON<br />
The <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> began its comprehensive<br />
internationalization programme 15 years ago.<br />
In the meantime foreign earnings now account<br />
for more than 23 % of total group revenue.<br />
FURTHER EDUCATION: WHAT IS 15<br />
THE STATE OF LIFELONG LEARNING<br />
TODAY? A »Further Education Day« is held<br />
for the third time.<br />
NANOTECHNOLOGY: THE CHARMS 16<br />
CONTAINED IN DIMINUTIVENESS<br />
Nanotechnology concerns the specific manufacturing<br />
of products in atomic and molecular<br />
dimensions. The <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> reports on the<br />
pros and cons.<br />
INFORMATION SERVICE<br />
18<br />
FOR REAL ESTATE COMPANIES<br />
The <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has an online-service for<br />
real estate operators.<br />
THE ROAD AHEAD IS CLEAR<br />
20<br />
Automotive aftermarket suppliers have developed<br />
a product to combat smeared water<br />
on the windscreen: the chemical rainwater<br />
deflector with the lotus effect.<br />
<strong>TÜV</strong> NEWS<br />
22<br />
– 10th <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Lift Day<br />
– <strong>TÜV</strong> - Ski trip on the 4th & 5th of March <strong>2011</strong><br />
– <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Forum<br />
– CEOC International - Leave-taking<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Sitz und Geschäftsführung:<br />
1015 Wien, Krugerstraße 16, Tel. 01/514 07-6037<br />
MEDIENINHABER UND VERLEGER:<br />
<strong>TÜV</strong> Österreich, 1015 Wien, Krugerstraße 16<br />
HERAUSGEBER: Dir. Dipl.-Ing. Dr. Hugo Eberhardt<br />
REDAKTIONSKOORDINATION: Renate Simkovics<br />
REDAKTIONSSITZ: 1015 Wien, Krugerstraße 16<br />
GESAMTPRODUKTION: fabelhaft. Werbung + PR.<br />
1080 Wien, Kochgasse 3-5/11<br />
GRAFIK & LAYOUT: www.orange-designs.at<br />
REPRODUKTION & DRUCK:<br />
Druckerei Berger, 3580 Horn, Wiener Straße 80<br />
2 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
E<br />
TABLE OF CONTENTS<br />
s<br />
Coverfoto: igor - Fotolia.com / Agent Orange<br />
Inhalt<br />
FÜR KOMFORT & PÜNKTLICHKEIT 4<br />
Die ÖBB-Personenverkehr AG dirigiert bis zu<br />
4.000 Züge auf Österreichs Schienen. Der<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> unterstützt dabei Österreichs<br />
größten Mobilitätsdienstleister.<br />
VON ZWENTENDORF BIS FUKUSHIMA 7<br />
Gastkommentar von Dipl.-Ing. Dr. Klaus Woltron,<br />
Unternehmensberater und Investor.<br />
DIE MARKE <strong>TÜV</strong><br />
8<br />
Die Marke <strong>TÜV</strong> steht für Sicherheit und Qualität.<br />
Damit das auch so bleibt, wird der Markenschutz<br />
intensiviert.<br />
INTERNATIONALISIERUNG:<br />
12<br />
WACHSTUM HINTER DEM HORIZONT<br />
Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> begann seine umfassende<br />
Internationalisierung vor 15 Jahren. Mittlerweile<br />
erwirtschaftet die Gruppe mehr als 23 % des<br />
Umsatzes im Ausland.<br />
WEITERBILDUNG: WIE STEHT<br />
15<br />
ES UM DAS LEBENSLANGE LERNEN?<br />
Heuer wurde der »Tag der Weiterbildung« zum<br />
dritten Mal veranstaltet.<br />
NANOTECHNOLOGIE:<br />
16<br />
DER CHARME DER WINZIGKEIT<br />
Nanotechnologie ist die gezielte Herstellung<br />
von Produkten in atomaren und molekularen<br />
Dimensionen. <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> berichtet über Vorund<br />
Nachteile.<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> GROUP<br />
im Internet: www.tuv.at<br />
INFODIENST FÜR<br />
18<br />
IMMOBILIENBETREIBER<br />
Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> bietet ein Online-Service für<br />
die Betreiber von Immobilien an.<br />
FREIE FAHRT VORAUS<br />
20<br />
Kfz-Ausrüster haben ein Mittel gegen Schlierenbildung<br />
auf Windschutzscheiben entwickelt: den<br />
chemischen Regenabweiser mit Lotuseffekt.<br />
<strong>TÜV</strong> NEWS<br />
– 10. Aufzugstag des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
– <strong>TÜV</strong> - Skitag am 4. & 5. März <strong>2011</strong><br />
– <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Forum<br />
– CEOC International - Verabschiedung<br />
22
Editorial Dear<br />
Liebe Leserinnen!<br />
Liebe Leser!<br />
Die Marke <strong>TÜV</strong> ® vereint sieben Unternehmen,<br />
die auf hohem Niveau weltweit durch<br />
unabhängige Prüf-, Überwachungs- und<br />
Zertifizierungsleistungen einen wertvollen<br />
Beitrag zu Sicherheit, Qualität und Umweltschutz<br />
leisten. Der Schutz der Marke<br />
ist das gemeinsame Ziel des <strong>TÜV</strong>-Markenverbandes,<br />
um Markenpiraterie und Markenmissbrauch<br />
zu unterbinden. Verfolgen<br />
Sie in unserer Titelgeschichte, wie hart der<br />
Kampf um Markenidentität heute geführt<br />
wird.<br />
Foto: Kurt Keinrath<br />
Foto: ÖBB<br />
Die ÖBB erfüllen wichtige infrastrukturelle<br />
Aufgaben in der Verkehrspolitik Österreichs.<br />
Die ÖBB Personenverkehr GmbH,<br />
der öffentlichkeitswirksamste Teilbereich in<br />
der vielgestaltigen Palette der ÖBB Servicepalette,<br />
unterzieht sich derzeit einem<br />
Umbauprozess, um Effizienz- bzw. Komfortansprüchen<br />
von Eigentümer- und Kundenseite<br />
gerecht zu werden. Spezialisten<br />
des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> sind in diesen Prozess<br />
involviert.<br />
Nanotechnologie ist ein Thema, das zunehmend<br />
kontrovers diskutiert wird. Welche<br />
Wunder kann man sich von dieser neuen<br />
Technologie erwarten und welche Schäden<br />
kann sie anrichten? Der <strong>TÜV</strong> beschäftigt<br />
sich mit diesen Fragen, um auch auf<br />
diesem Gebiet künftig Leistungen anzubieten,<br />
die Sicherheit gewährleisten. Aus einer<br />
speziellen Perspektive nähert sich die <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Automotive dem Thema: Sie beschreibt<br />
den Einfluss von Nanotechnologie<br />
auf eine neue Generation von Windschutzscheiben.<br />
Theorie und Praxis sind unter<br />
Technikern oft nur unterschiedliche Phasen<br />
der gleichen Entwicklung.<br />
Über die internationale Expansion des <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> wurde in den letzten Jahren immer<br />
wieder in <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> berichtet. Wertschöpfung<br />
und Mitarbeiterzahl im Ausland<br />
sind in den vergangenen 15 Jahren stark<br />
gestiegen. Der eingeschlagene Weg hat<br />
sich als richtig erwiesen. Lesen Sie im aktuellen<br />
Beitrag über die künftigen Internationalisierungspläne<br />
des <strong>TÜV</strong> und welche<br />
Märkte in Zukunft für uns an Bedeutung<br />
gewinnen werden.<br />
Außerdem informieren wir über die intensivierten<br />
Aktivitäten des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> auf<br />
dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung.<br />
Das Redaktionsteam wünscht<br />
viel Freude beim Lesen der<br />
neuen Ausgabe!<br />
Ihr<br />
Dir. Dipl.-Ing. Dr. Hugo Eberhardt<br />
E<br />
EDITORIAL<br />
readers,<br />
EDITORIAL<br />
The <strong>TÜV</strong> ® brand comprises seven enterprises<br />
which operate globally at a very high level<br />
and provide a valuable contribution to safety,<br />
quality and environmental protection by<br />
means of its independent inspection, testing<br />
and certification activities. Protecting the<br />
good name of the <strong>TÜV</strong> brand is the common<br />
goal of the <strong>TÜV</strong>-brand organization whose<br />
remit is to combat counterfeiting and misuse<br />
of the brand. In our title article you can read<br />
about how hard the fight to protect our<br />
image has become nowadays.<br />
The ÖBB Austrian Federal Railways provide<br />
an important infrastructure role in Austrian<br />
national transport policy. The ÖBB Personenverkehr<br />
GmbH, the company responsible for<br />
passenger transport, which is the most visible<br />
part of the many-faceted services offered<br />
by the ÖBB, is undergoing a restructuring<br />
process at the moment in order to increase<br />
the efficiency and comfort requirements<br />
deemed necessary by both the company and<br />
its customers alike. Specialists from <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> are actively involved in this process.<br />
Nanotechnology is a topic that is becoming<br />
increasingly controversial. What wonders can<br />
we expect this technology to bring us and<br />
what potential damage might be caused? <strong>TÜV</strong><br />
is engaged in looking into these questions<br />
so that we can provide services in future that<br />
will assist in maintaining safety in this field.<br />
The <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Automotive looked at it from<br />
a quite specific perspective: they describe<br />
the influence of nanotechnology on a new<br />
generation of car windscreens. As we know,<br />
theory and practice for technicians are often<br />
just different phases of the same development<br />
process.<br />
Reports about the international expansion<br />
of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> have appeared more and<br />
more often in the <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> over the past<br />
few years. The added value and number of<br />
employees abroad has increased immensely<br />
in the last fifteen years. The path chosen has<br />
proven to be the right one. Read in the current<br />
issue about the future international plans of<br />
the <strong>TÜV</strong> and about which markets will be of<br />
increasing importance in the future.<br />
Moreover, we report on the intensified activities<br />
of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> in the area of training<br />
and further education.<br />
The editorial team wish you an<br />
enjoyable time reading all about these<br />
topics in our new issue!<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
3
PORTRAIT<br />
Für Komfort<br />
& Pünktlichkeit<br />
Täglich wählen über eine Million Reisende die Züge und Busse der<br />
ÖBB-Personenverkehr AG. Die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Cert hat im Herbst den<br />
größten Personenlogistiker Österreichs nach ISO 9001:2008,<br />
EN 13816 und §39 EisbG 1957 zertifiziert.<br />
Wenn Reisezeit wie im Flug vergeht, dann<br />
sitzt man in einem Railjet. Der seit 2008<br />
über Österreichs Schienen rollende Hochgeschwindigkeitszug<br />
erreicht ein Höchsttempo<br />
von 230 km/h und repräsentiert in<br />
Komfort und Ausstattung die Zukunft mitteleuropäischer<br />
Bahntechnik. Und damit der<br />
Geschwindigkeitsrausch auch Sinn macht,<br />
verkehrt Österreichs schnellster Fernverkehrszug<br />
seit März dieses Jahres alle zwei<br />
Stunden zwischen Wien und Innsbruck in<br />
Rekordzeit – 4h 40min von Hauptbahnhof<br />
zu Hauptbahnhof machen in der Tür-zu-<br />
Tür-Rechnung jedem Linienflug ernsthafte<br />
Konkurrenz. Wer dabei noch in Kategorien<br />
eingesparter Treibhausemissionen oder<br />
preiswerter Reisekosten rechnet (Economy-<br />
Class um 58,30 €), findet auf diesen Strecken<br />
keine sinnvolle Alternative. Und nachdem<br />
ÖBB-Boss Christian Kern versprochen<br />
hat, die Steh-Bistros wieder gegen<br />
Speisewagen mit richtigen Sitz- und Essgelegenheiten<br />
auszutauschen, sind Railjet-<br />
4 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
Reisen ohne echte Konkurrenz. Bis 2013<br />
werden 51 ÖBB-Highspeed-Züge auf den<br />
heimischen Schienen und im benachbarten<br />
Ausland unterwegs sein.<br />
Anschub durch Weltrekord-Lok<br />
Der 205 Meter lange Zug mit 408 Sitzplätzen<br />
(hergestellt in Wien und Graz von Siemens<br />
Mobility und ÖBB-Technische Services)<br />
wird von einer der modernsten Hochleistungslokomotiven<br />
der aktuellen Eisenbahntechnik<br />
angetrieben: der Taurus-Lok. 10.000<br />
PS bringen den Zugverbund aus Steuerwagen<br />
und sechs Mittelwagen auf Touren.<br />
Bei einem von Siemens, ÖBB und der<br />
Deutschen Bahn initiierten Weltrekordversuch<br />
am 2. September 2006 erreichte die<br />
Taurus auf der Strecke Ingolstadt-Nürnberg<br />
eine Spitzengeschwindigkeit von 357<br />
Stundenkilometern. Die Weltrekord-Lok ist<br />
übrigens seit dem 23. <strong>Juni</strong> 2008 als ÖBB-<br />
Lokomotive mit der Nummer »1216 025«<br />
im ganz normalen operativen Einsatz.<br />
Österreichs größter<br />
Mobilitätsdienstleister<br />
Der Railjet ist das Flaggschiff der ÖBB-<br />
Personenverkehr AG. Gemeinsam mit ihrer<br />
hundertprozentigen Tochter, der ÖBB-<br />
Postbus GmbH, ist die Personenverkehrssparte<br />
der ÖBB Österreichs größter Mobilitätsdienstleister.<br />
Täglich fahren über eine<br />
Million Reisende mit den Zügen und Bussen<br />
der ÖBB. Über 4.300 Reisezüge und<br />
30.000 Buskurse stehen den Kunden Tag<br />
für Tag zur Verfügung. Gemessen an der<br />
Kilometerleistung der Züge und Busse
fahren diese täglich 16 Mal um die Erde.<br />
Rund 3.500 Mitarbeiter sorgen sich in der<br />
ÖBB-Personenverkehr AG um Zuverlässigkeit,<br />
Service und Sicherheit der Kunden.<br />
Für den Anbieter von höchstkomplexen<br />
Mobilitätsdienstleistungen ist Kundenzufriedenheit<br />
eine ständige Herausforderung.<br />
Die Messlatten sind dabei hoch: Das<br />
Erscheinungsbild der 180 Bahnhöfe spielt<br />
dabei eine ebenso bestimmende Rolle wie<br />
der Modernitätsgrad der Reisegarnituren,<br />
die Sauberkeit der sanitären Anlagen oder<br />
Fotos: ÖBB<br />
die Leistung des Speisewagenpersonals.<br />
Es gilt, an unzähligen Stellschrauben ständig<br />
zu drehen, um Komfort und Qualität zu<br />
sichern.<br />
Ein besonderer Fokus liegt am gut funktionierenden<br />
Informationsfluss zwischen Unternehmen<br />
und Kunden. Deshalb werden<br />
Schritt für Schritt moderne Systeme mit<br />
Echtzeitinformationen für Fahrgäste implementiert.<br />
Das Internet ist bereits das zentrale<br />
Medium des Informationsaustausches.<br />
Pro Monat verzeichnet die ÖBB-Homepage<br />
mehr als drei Millionen Zugriffe – bei steigender<br />
Tendenz. Unter www.oebb.at wurde<br />
im Herbst vergangenen Jahres ein neues<br />
Reiseportal online geschaltet, das Zugauskünfte,<br />
Tarife und Buchungen schneller<br />
und einfacher umsetzen kann. Die methodische<br />
Sicherstellung von Usability (die<br />
einfache Benutzbarkeit) und entsprechender<br />
User Experience (die positiven Erlebnisse<br />
von Benutzern) wurden in den Mittelpunkt<br />
gerückt.<br />
In wachsendem Maße ist die allgegenwärtige<br />
Verfügbarkeit der Online-Dienstleistungen<br />
ausschlaggebend. Über die mobile<br />
Fahrplanauskunft Scotty kann man heute<br />
mit allen gängigen Handymodellen Echtzeitauskünfte<br />
zum Zugverkehr einholen.<br />
Unter anderem ist bei den ÖBB auf einigen<br />
Strecken auch bereits die neue Technologie<br />
NFC (Near Field Communication)<br />
im Einsatz. Damit können Fahrgäste mit<br />
NFC-fähigen Handys durch bloßes Berühren<br />
von NFC-Punkten an Bahnhöfen und<br />
Haltestellen Informationen über kommende<br />
Züge und Busse erhalten.<br />
><br />
Reisen im Railjet: Hier vergeht die Zeit wie im Flug! Mit einer<br />
Höchstgeschwindigkeit von 200km/h ist man nicht nur schnell<br />
unterwegs, sondern genießt dazu auch jede Menge Komfort.<br />
E<br />
PORTRAIT<br />
Aiming For<br />
More Comfort<br />
& Punctuality<br />
PORTRAIT<br />
If you wish to pass the time just like<br />
in an airplane, then you are probably<br />
sitting in a Railjet belonging to the<br />
Austrian Federal Railways, the ÖBB.<br />
The high-speed train has been in operation<br />
since 2008 and can reach speeds of up to<br />
230 km/h, representing with its comfort and<br />
equipment the future of Central European<br />
railway technology. In order to justify this need<br />
for speed, Austria’s fastest long-distance<br />
express train has been operating since<br />
March <strong>2011</strong> every two hours on the stretch<br />
between Vienna and Innsbruck in the record<br />
time of 4 hours and 40 minutes from station<br />
to station.<br />
With this time it competes effectively against<br />
any airline in the all-important door-to-door<br />
stakes. Those who want to be counted<br />
among the environmentally conscious or<br />
who would like an inexpensive mode of<br />
transport (Economy-Class tickets can be<br />
had from around 58.30 €), cannot really find<br />
a better alternative.<br />
The Railjet is the flagship of the ÖBB Personenverkehr<br />
AG (PV AG). Together with its<br />
wholly-owned subsidiary, the ÖBB-Postbus<br />
GmbH, the ÖBB PV AG is Austria’s<br />
><br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
5
PORTRAIT<br />
largest transport operator. On a daily basis<br />
they transport more than one million passengers<br />
on their trains and buses. Over<br />
4,300 passenger trains and 30 thousand<br />
bus route movements are provided day in,<br />
day out. Measured on a kilometre basis the<br />
trains and buses travel 16 times around the<br />
earth every day. About 3,500 employees<br />
of the ÖBB PV are involved in making the<br />
trains run punctually and providing the<br />
service and safety that customers demand.<br />
Securing that service level quality is a highly<br />
complex undertaking for a transport provider<br />
the size of the ÖBB PV. Safety and other interests<br />
always have to be based on calculable<br />
measures influenced by numerous external<br />
factors. Punctuality, reliability and cleanliness<br />
are values which a track logistics expert<br />
always has to have in mind.<br />
The management of the ÖBB PV therefore<br />
commissioned the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> CERT<br />
GMBH in the autumn of 2010 to carry out a<br />
certification of the enterprise according to<br />
ISO 9001:2008, EN 13816 and Article 39 of<br />
the Austrian Railways Act of 1957. Audit<br />
teams of between two to five members have<br />
since been examining the Integrated Management<br />
System (IMS) of the ÖBB subsidiary.<br />
At the same time employees in Graz, Linz<br />
and Vienna, as well as on individual trains,<br />
were interviewed by the auditors about<br />
their tasks and the operational procedures.<br />
Following an intensive preparation period<br />
the auditors from <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Cert were<br />
successfully shown that the enterprise fulfils<br />
the necessary rules and requirements<br />
demanded by the system and the company<br />
itself.<br />
x<br />
6 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
E<br />
PORTRAIT<br />
In die gleiche Richtung des mobilen Zugangs<br />
von ÖBB-Dienstleistungen geht die<br />
Einführung des Handy-Tickets. ÖBB-Passagiere<br />
können jederzeit und überall buchen,<br />
auch noch direkt auf dem Bahnsteig.<br />
Mit einem SMS mit dem Inhalt »Zug<br />
Abfahrtsbahnhof Ankunftsbahnhof Vorname<br />
Nachname« an 0828 20 200 erhält der<br />
Nutzer in kürzester Zeit via SMS unterschiedliche<br />
Angebote, unter denen er<br />
wählt. Danach liefert das Portal ein »SMS-<br />
Ticket« auf das Handy-Display und der<br />
Reisende ist abfahrbereit. Zu beachten ist:<br />
Das SMS mit der Ticketbestellung muss vor<br />
Abfahrt des Zuges abgeschickt werden.<br />
Die Kosten für das Bahn-Ticket werden<br />
über die Handy-Rechnung abgebucht.<br />
Gesicherte Qualität<br />
Die Sicherung der Dienstleistungsqualität<br />
ist bei einem Mobilitätsanbieter von der<br />
Größe der ÖBB-Personenverkehr AG ein<br />
hochkomplexes Unterfangen. Die Abhängigkeit<br />
von zahllosen externen Rahmenbedingungen<br />
muss durch gesicherte und<br />
wiederkehrende Maßnahmen auf ein berechenbares<br />
Maß zurückgeführt werden.<br />
Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit<br />
sind wesentliche Werte für einen<br />
Schienenlogistiker. Das Management der<br />
ÖBB-Personenverkehr beauftragte daher<br />
die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> CERT GMBH, im Herbst<br />
2010 eine Zertifizierung des Unternehmens<br />
nach ISO 9001:2008, EN 13816 und<br />
§39 EisbG 1957 durchzuführen. Auditteams<br />
von zwei bis fünf Mitgliedern durchleuchteten<br />
daraufhin das integrierte Managementsystem<br />
(IMS) der ÖBB-Tochter.<br />
Dabei wurden Mitarbeiter in Graz, Linz und<br />
Wien, aber auch in einzelnen Zügen, im<br />
Rahmen von Auditgesprächen über ihre<br />
Tätigkeitsbereiche und zu den Arbeitsabläufen<br />
befragt. Nach intensiven Vorbereitungen<br />
wurde den Auditoren der <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Cert erfolgreich bewiesen, dass<br />
das Unternehmen die in diesen Regelwerken<br />
gestellten Anforderungen an das System<br />
bzw. das Unternehmen erfüllt.<br />
In vier Stunden von<br />
Wien nach Innsbruck<br />
Die Zertifizierungen sind die Basis, die<br />
Kundenzufriedenheit zusammen mit der<br />
Verbesserung des Logistikangebotes wachsen<br />
zu lassen. Denn wenn der Wienerwald-Tunnel<br />
fertig ist und die übrigen Infrastruktur-Verbesserungenabgeschlossen<br />
sind, wird der Railjet die Wegstrecke<br />
Wien - Innsbruck in vier Stunden schaffen.<br />
Von Salzburg nach Wien wird es dann gerade<br />
einmal zwei Stunden 15 dauern. Darüber<br />
hinaus soll der Railjet auch auf der<br />
Südbahn in Richtung Zagreb und Ljubljana<br />
unterwegs sein. Diese Zeitsprünge gibt es<br />
nicht zum Nulltarif: Mit einem Investitionsvolumen<br />
von mehr als 500 Mio. € stellt der<br />
Railjet die größte Fuhrparkerneuerung im<br />
Fernverkehr in der Geschichte der ÖBB<br />
dar.<br />
x<br />
Fotos: ÖBB
Dipl.-Ing. Dr. Klaus Woltron<br />
Von Zwentendorf<br />
bis Fukushima<br />
Die Kernkraft war mein erstes großes Abenteuer als junger Ingenieur.<br />
1971 betraute man mich mit der Projektleitung von Primärkreislauf<br />
– Komponenten des (heutigen Schau-) KKW Zwentendorf.<br />
Dabei lernte ich den legendären Chef des <strong>TÜV</strong>, Direktor Dipl.-Ing.<br />
Artur Salcher, kennen. Dieser lehnte sich aufmüpfig gegen diverse<br />
Konstruktionsmängel am Containment des Kraftwerks auf und setzte<br />
gegen den zähneknirschenden Bauherrn umfangreiche Verbesserungen<br />
durch. Später berief er mich in den Verwaltungsrat des <strong>TÜV</strong>.<br />
Als leitender Mitarbeiter einer Know-how-<br />
Transfergruppe in einer Schwerkomponentenfabrik<br />
in Rio de Janeiro erlitt ich den ersten<br />
Schock: 1979 ereignete sich im Druckwasser-Reaktor<br />
des Kraftwerks Three Mile<br />
Island ein Unfall, welcher sich fast zum<br />
GAU auswuchs und auch in Brasilien damals<br />
zu heftigen Kontroversen führte. 1986<br />
kam es im Hochtemperatur-Kernkraftwerk<br />
Tschernobyl zu einer Explosion. Flüchtige<br />
Isotope wurden tausende Kilometer weit<br />
getragen. Unsere Kinder durften nicht im<br />
Freien spielen, Pilze und Wildschweine<br />
waren verstrahlt. Das war das Ende meines<br />
Bekenntnisses zur Atomkraft.<br />
Finanzkrise, Deepwater Horizon,<br />
Klimawandel, Fukushima<br />
Die noch immer andauernde Katastrophe<br />
in den Siedewasser-Reaktoren des japanischen<br />
Kraftwerkes Fukushima bedarf keines<br />
weiteren Kommentars. Zusammen mit<br />
der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, der<br />
CO 2-Problematik und der Finanzkrise 2008<br />
ist dieses Ereignis ein Menetekel für die<br />
Begrenztheit menschlicher Vorausschau<br />
und Gestaltbarkeit.<br />
1 2 3<br />
Bild1: KKW Angra dos Reis/Brasilien; Bild 2: BM Staribacher und GD-Stv. Neubert auf dem Oberen Kerngitter für<br />
das KKW Krü̈mmel (Patent Woltron); Bild 3: Der Autor auf seinem Erstlingswerk - Kerndeckel KKW Wü̈rgassen<br />
Die Lehren<br />
Der sich immer schneller drehende Kreislauf<br />
radioaktiven Materials überfordert die<br />
Fähigkeiten auch der besten Ingenieure.<br />
Die Folgen von Fehlfunktionen sind enorm.<br />
Man muss mit dieser Technik daher kontrolliert<br />
zu einem Ende kommen. So abrupt,<br />
wie es von mancher Seite heutzutage gefordert<br />
wird, kann es aber nicht gehen.<br />
Der Anteil der Kernenergie an der weltweiten<br />
Stromerzeugung beträgt etwa 14-16 %,<br />
die Produktion aus Renewables (exkl.<br />
Wasserkraft) aber nur ca. ein Zehntel der<br />
Kernkraftleistung. Ein Ersatz dieser Kapazitäten<br />
– nicht einmal des jährlichen Zuwachses!<br />
– durch Erneuerbare in überblickbaren<br />
Zeiträumen ist ausgeschlossen.<br />
Die einzig wirksame Möglichkeit ist es, den<br />
Verbrauch mit allen Mitteln zu limitieren<br />
und den Energiemix kontrolliert in Richtung<br />
Erneuerbare zu steuern. Es wird lange<br />
dauern und jede Menge an Anpassungsschmerzen<br />
– aber auch Herausforderungen<br />
an Ingenieure und Forscher geben.<br />
Alternativen dazu gibt es nicht.<br />
x<br />
E<br />
GUEST COMMENTARY<br />
GASTKOMMENTAR<br />
From<br />
Zwentendorf<br />
to Fukushima<br />
As a young engineer, nuclear power was a<br />
big adventure for me. In 1972 I received the<br />
challenging task of being a project leader<br />
for core internals in the only Austrian nuclear<br />
power plant at Zwentendorf which, following<br />
a referendum, was never commissioned.<br />
The catastrophe at Chernobyl in 1986 was<br />
the catalyst that led to me ending my trust in<br />
the concept and use of nuclear energy.<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
s<br />
Zur Person<br />
Der frühere Vorstandsvorsitzende der Simmering-<br />
Graz-Pauker AG in Wien und Generaldirektor der<br />
ABB ASEA Brown Boveri Austria ist seit 1992 Unternehmensberater<br />
und Geschäftsführer der Beteiligungsholding<br />
Minas. Dr. Klaus Woltron ist<br />
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> HOLDING AG.<br />
7
DIE MARKE <strong>TÜV</strong><br />
8 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
Dr. Manuela Fuchs<br />
Die Marke <strong>TÜV</strong> –<br />
drei Buchstaben für<br />
Qualität und Sicherheit<br />
Die Marke <strong>TÜV</strong> ist bekannt, genießt höchstes Vertrauen und steht für Sicherheit<br />
und Qualität, das beweisen Studien aus Österreich und Deutschland. Damit<br />
das auch so bleibt, sind Investitionen in den Markenschutz unumgänglich.
Marken wecken Erwartungen. Für Unternehmen<br />
bedeutet der erfolgreiche Markenaufbau<br />
stets den Aufstieg in die erste<br />
Reihe ihrer Branche und ein erhebliches<br />
Kapital, das nicht verwässert werden darf.<br />
In einer Welt der Plagiate und des Ideenklaus<br />
wird der Markenanspruch aber zunehmend<br />
untergraben. Die <strong>TÜV</strong>-Unternehmen<br />
in Österreich und Deutschland setzen<br />
daher gemeinschaftliche Anstrengungen,<br />
ihre Reputation und das erarbeitete Kundenvertrauen<br />
gegen Trittbrettfahrer abzusichern.<br />
Der <strong>TÜV</strong> Markenverband e. V. mit<br />
Sitz in Berlin wird die Marke <strong>TÜV</strong> in Zukunft<br />
sichern – auch im Namen der <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Gruppe.<br />
Marke als Kapital<br />
Unabhängig voneinander in Deutschland<br />
und Österreich durchgeführte Studien<br />
bescheinigen der Marke <strong>TÜV</strong> ausgezeichnete<br />
Bekanntheits- und Imagewerte: So<br />
bestätigt eine jüngst im Auftrag von <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> durchgeführte Umfrage bei<br />
österreichischen Unternehmen und Konsumenten,<br />
dass Sicherheit, Zuverlässigkeit,<br />
Seriosität und Vertrauenswürdigkeit<br />
jene Eigenschaften sind, die die Marke<br />
auszeichnen. Dieselben Stärken werden<br />
der Marke übrigens von deutschen Konsumenten<br />
in einer Studie aus dem Jahr 2006<br />
bescheinigt. Und obwohl sie weltweit im<br />
Wettbewerb stehen, sind die <strong>TÜV</strong>-Unternehmen<br />
doch in einem Punkt einig. Die<br />
gemeinsame Marke <strong>TÜV</strong> ist ihr Kapital,<br />
und dieses Kapital muss geschützt werden<br />
– vor Missbrauch, vor Trittbrettfahrern<br />
und vor Verwässerung.<br />
So bekräftigt auch Rainer Gronau, Rechtsanwalt<br />
und stellvertretender Geschäftsführer<br />
des Vd<strong>TÜV</strong> (Verband der <strong>TÜV</strong> e.V.) in<br />
Berlin: »Die Marke <strong>TÜV</strong> stellt für jedes <strong>TÜV</strong>-<br />
Unternehmen einen immens wichtigen Vermögenswert<br />
dar, sie ist für den Unternehmensanspruch<br />
prägend und für die Unternehmensausrichtung<br />
wegweisend. Die Stärke<br />
der Marke <strong>TÜV</strong> basiert auf einem soliden<br />
Fundament, nämlich der Kompetenz<br />
und Leistungskraft der einzelnen <strong>TÜV</strong> in ihren<br />
operativen Geschäftsfeldern sowie ihrem<br />
gemeinsamen Eintreten für eine sichere<br />
Welt durch sichere Technik. Die Marke <strong>TÜV</strong><br />
lebt zugleich von ihrer eindrucksvollen Tradition<br />
wie auch von ihrer unablässig voranschreitenden<br />
Innovationskraft. <strong>TÜV</strong>-Prüfzeichen<br />
bieten eine seriöse Entscheidungshilfe<br />
und dienen als zentrale Marktinformations-<br />
sowie Vermarktungsinstrumente.<br />
Das ausgesprochen positive <strong>TÜV</strong>-<br />
Markenimage ist für den Geschäftserfolg<br />
der <strong>TÜV</strong>-Unternehmen, insbesondere das<br />
internationale Geschäft, ein zentraler Erfolgsfaktor.«<br />
Markenpflege und Markenschutz<br />
verdienen daher höchste Priorität.<br />
Wie viele andere starke Marken ist auch<br />
die Marke <strong>TÜV</strong> zunehmend mit Missbrauch<br />
und Fälschung konfrontiert. Irreführende<br />
Werbung mit <strong>TÜV</strong>-Prüfzeichen, Prüfzeichenfälschungen,<br />
feindliche <strong>TÜV</strong>-Markeneintragungen<br />
und Domain-Grabbing durch<br />
Markenpiraten nehmen international stark<br />
zu. Hier sind die <strong>TÜV</strong>-Organisationen stark<br />
gefordert, vor allem aber muss verhindert<br />
werden, dass sich Anbieter mit der Marke<br />
<strong>TÜV</strong> schmücken, ohne tatsächlich<br />
><br />
Foto: endostock - Fotolia.com<br />
E<br />
THE <strong>TÜV</strong> BRAND<br />
DIE MARKE <strong>TÜV</strong><br />
The <strong>TÜV</strong> Brand –<br />
Three Letters Denoting<br />
Quality and Safety<br />
Specific brands awaken certain<br />
expectations. For many companies<br />
successfully building a brand signifies<br />
a move into the upper echelons of<br />
their business sector and denotes a<br />
significant amount of capital outlay<br />
which they cannot allow to be diluted.<br />
In a world filled with knock-offs and plagued<br />
by intellectual property theft, the claims that<br />
brands make are being increasingly undermined.<br />
The <strong>TÜV</strong> Markenverband e.V., with its<br />
headquarters located in Berlin, is attempting<br />
to safeguard the <strong>TÜV</strong> brand for the future.<br />
They are also operating on behalf of the<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Group in this regard.<br />
As with many other strong brands, the <strong>TÜV</strong><br />
brand is increasingly being confronted<br />
with misuse and counterfeiting. Confusing<br />
advertisements using the <strong>TÜV</strong> approval<br />
mark, outright forgery of those marks, hostile<br />
brand registration and domain-grabbing by<br />
counterfeiters are rapidly on the increase internationally.<br />
This is a massive challenge for<br />
the <strong>TÜV</strong> organisations, but above all firms<br />
must be hindered from decorating their<br />
products with the <strong>TÜV</strong> mark without actually<br />
being in possession of a quality or safety<br />
certification issued by one of the <strong>TÜV</strong><br />
companies.<br />
A unified concept to protect the brand is of<br />
vital importance in view of the increasing<br />
international importance of the <strong>TÜV</strong> brand,<br />
just as we have to comprehensively fight the<br />
counterfeiters using all the legal means at<br />
our disposal. This is because globally <strong>TÜV</strong><br />
has over 500 legally protected markings to<br />
its name. Even if the <strong>TÜV</strong> companies are in<br />
competition with each other all over the<br />
world, they have demonstrated the ability to<br />
cooperate intensively and successfully when<br />
it comes to protecting the brand.<br />
What is bad enough in the consumer goods<br />
sector – after all, millions have been invested<br />
in building-up the good name and image of<br />
a consumer brand – can be disastrous for a<br />
safety certification organisation such as <strong>TÜV</strong>.<br />
Especially in the field of safety and quality<br />
there is a requirement to be able to place<br />
trust in the fact that the organisation ><br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
9
DIE MARKE <strong>TÜV</strong><br />
Österreichweite Umfrage in <strong>2011</strong><br />
1. Bekanntheit von Prüforganisationen<br />
<strong>TÜV</strong><br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
<strong>TÜV</strong> Süd<br />
<strong>TÜV</strong> Rheinland<br />
<strong>TÜV</strong> Nord<br />
Quality Austria<br />
keine<br />
Angaben in %<br />
Frage: »Ich lese Ihnen jetzt einige Unternehmen vor, die die technische Sicherheit von Produkten und<br />
Anlagen prüfen und Zertifikate ausstellen sowie die Qualität von Produkten verbessern. Sagen Sie mir (…),<br />
ob Sie diese zumindest dem Namen nach kennen oder nicht.«<br />
2. Angebotene Dienstleistungen (gestützt)<br />
Prüfung von<br />
Produkten<br />
Prüfung von<br />
Anlagen<br />
Überprüfung<br />
von PKWs<br />
Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
Personenzertifizierung<br />
Begleitende<br />
Kontrolle Hausbau<br />
An- & Verkaufstest<br />
Immobilie<br />
Angaben in %<br />
0<br />
0<br />
10 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
Unternehmen<br />
Bevölkerung<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Frage: »Ich lese Ihnen jetzt einige Dienstleistungen vor und Sie sagen mir dann, welche dieser Dienstleistungen<br />
Ihrer Meinung nach der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> anbietet und welche nicht.«<br />
3. Image <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
große Erfahrung<br />
in Sachen Technik<br />
gut aufgehoben<br />
qualitätsorientiert<br />
kompetent<br />
seriös und vertrauenswürdig<br />
fachkundige<br />
Mitarbeiter<br />
zuverlässig<br />
österreichisch<br />
Angaben in % 0<br />
Unternehmen<br />
Bevölkerung<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Unternehmen<br />
Bevölkerung<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Frage: »Ich lese Ihnen jetzt einige Eigenschaften vor, die auf die Marke <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> zutreffen können. Sagen<br />
Sie mir bitte, wie sehr eine Eigenschaft auf den <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> zutrifft (1=voll und ganz, 5=überhaupt nicht).«<br />
Quelle: Spectra<br />
einen Qualitäts- und Sicherheitsnachweis<br />
unter Mitwirkung eines <strong>TÜV</strong>s erbracht zu<br />
haben. Ein stimmiges Markenschutzgesamtkonzept,<br />
so führt RA Gronau weiter<br />
aus, sei angesichts der steigenden internationalen<br />
Bedeutung der Marke wichtig,<br />
ebenso wie die konsequente Verfolgung<br />
der Markenpiraten mit allen rechtlichen<br />
Mitteln: Denn insgesamt verfügen die <strong>TÜV</strong><br />
weltweit über mehr als 500 rechtswirksam<br />
eingetragene Marken.<br />
Konkurrierende<br />
Markenfamilie<br />
Begonnen hat alles vor mehr als 140 Jahren,<br />
als in Folge der Industrialisierung und<br />
der damit einhergehenden schweren Unfälle<br />
mit Dampfkesseln die ersten Dampfkesselüberwachungsvereine<br />
gegründet<br />
wurden. In Österreich war das die von<br />
maßgeblichen Industrieunternehmen 1872<br />
ins Leben gerufene »Dampfkessel-Untersuchungs-<br />
und Versicherungsgesellschaft<br />
a.G.«, die die Einhaltung der sicherheitstechnischen<br />
Vorschriften in Fabriken zu<br />
überwachen hatte und die gewonnenen Erkenntnisse<br />
nutzbar machte. Die zunehmende<br />
Ausweitung der Prüf- und Überwachungstätigkeiten<br />
auf andere Bereiche<br />
führte dann in den 30er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts zur Entstehung<br />
der »Technischen Überwachungs-Vereine«.<br />
Weil sie so erfolgreich bei der Unfallverhütung<br />
im Bereich der sich rasch weiter entwickelnden<br />
Dampfkessel-Technologie waren,<br />
wurden sie später auch mit Sicherheitsprüfungen<br />
auf anderen technischen<br />
Gebieten betraut. Alle aus diesen gemeinsamen<br />
Wurzeln hervorgegangenen <strong>TÜV</strong>-<br />
Gruppen benutzen die Marke <strong>TÜV</strong> und einen<br />
regionalen Zusatz (zum Beispiel <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong>, <strong>TÜV</strong> Süd, <strong>TÜV</strong> Rheinland, <strong>TÜV</strong><br />
Nord, <strong>TÜV</strong> Saarland, <strong>TÜV</strong> Thüringen) im<br />
Namen.<br />
Zu Beginn dieses Jahrtausends gab es in<br />
Deutschland zwar Bestrebungen, die <strong>TÜV</strong>-<br />
Gesellschaften zu einem gemeinsamen<br />
»<strong>TÜV</strong> Deutschland« zu fusionieren, diese<br />
Anstrengungen wurden aber, nicht zuletzt<br />
aus Kartellrechtsgründen, wieder aufgegeben<br />
und sind zur Zeit kein Thema mehr.<br />
Auch wenn die <strong>TÜV</strong>-Unternehmen untereinander<br />
in einem harten globalen Wettbewerb<br />
stehen, kooperieren sie sehr erfolgreich<br />
und intensiv auf dem Gebiet des<br />
Markenschutzes. Wo <strong>TÜV</strong> drauf steht,<br />
müssen Sicherheit und Vertrauen gewährleistet<br />
sein.
<strong>TÜV</strong> für alles und jedes:<br />
Qualitäts-<strong>TÜV</strong>, Politiker-<strong>TÜV</strong><br />
und Pflege-<strong>TÜV</strong>?<br />
Die Marke <strong>TÜV</strong> teilt ein Schicksal mit anderen<br />
bekannten Marken: Sie schwebt in<br />
Gefahr, ein Gattungsbegriff zu werden,<br />
ein Synonym für alles, was man mit<br />
»Test«, oder »Check« umschreiben könnte<br />
– ähnlich wie »Tempo« für Taschentücher<br />
steht, »tesa« oder »Tixo« für Klebestreifen<br />
oder »Jeep« für Geländewagen.<br />
Das Problem daran: Wenn eine Marke ihre<br />
Unterscheidungskraft verliert und zu einem<br />
sogenannten Freizeichen wird, verliert<br />
sie auch den Schutz und kann von jedermann<br />
genutzt werden. So hat zum<br />
Beispiel der österreichische Oberste Gerichtshof<br />
im Jahr 2002 gegen Sony entschieden<br />
(OGH 29.01.2002 4 Ob 269/01i),<br />
dass sich der Begriff »Walkman« als Gattungsbegriff<br />
für Kassettenabspielgeräte<br />
durchgesetzt hätte und somit nicht mehr<br />
als Marke schützbar sei.<br />
Was schon für Konsumgüter schlimm<br />
genug ist – immerhin werden dort viele<br />
Millionen in den Aufbau, die Bekanntheit<br />
und das Image von Marken investiert –<br />
kann für seriöse Prüforganisationen katastrophal<br />
sein. Diese leben von dem Vertrauen,<br />
das Kunden und die Öffentlichkeit<br />
zu Recht in die von unabhängigen Dritten<br />
geprüften Produkte und Leistungen setzen.<br />
Gerade im Bereich Sicherheit und<br />
Qualität muss Verlass sein, dass die<br />
durchführende Prüforganisation mit dem<br />
notwendigen Fachwissen und der notwendigen<br />
Erfahrung kompetent und zuverlässig<br />
agiert.<br />
Der <strong>TÜV</strong> Markenverband als<br />
»Wächter« der Marke<br />
Effektiver Markenschutz bedeutet aber<br />
nicht nur, sich um die Registrierung der<br />
Marke auf allen in Frage kommenden<br />
Märkten zu kümmern. Wie auch der Europäische<br />
Gerichtshof in einem Urteil aus<br />
dem Jahr 2006 betont, muss in die Markenpflege<br />
auch aktiv investiert werden. Im<br />
Zuge eines Verfahrens des Jeans-Herstellers<br />
Levi Strauss gegen einen italienischen<br />
Konkurrenten hat der EuGH nämlich sehr<br />
deutlich darauf hingewiesen, dass der<br />
Schutz der Marke nur dann gewährleistet<br />
ist, wenn der Markeninhaber die Marke<br />
auch mit geeigneten Marketing-Maßnahmen<br />
unterstützt, den Markt laufend beobachtet<br />
und jede Markenrechtsverletzung<br />
aktiv verfolgt. Wenn nämlich solche Verletzungen<br />
laufend über einen gewissen Zeitraum<br />
geduldet werden, kann sich der<br />
Rechtsinhaber später nicht mehr auf sei-<br />
nen Markenschutz berufen. Der EuGH<br />
spricht in diesem Zusammenhang auch<br />
vom »Gebot der Wachsamkeit« des Markeninhabers.<br />
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen,<br />
wurde Mitte 2010 der <strong>TÜV</strong> Markenverband<br />
e.V. mit Sitz in Berlin gegründet.<br />
Zweck und Aufgabe dieses Verbands, dem<br />
auch die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe angehört,<br />
ist die effiziente Durchsetzung der Markenrechte<br />
im Namen seiner Mitglieder. Vor allem<br />
wird mit diesem Verband ein deutliches<br />
Signal gesetzt, dass die <strong>TÜV</strong>-Unternehmen<br />
entschlossen und als Einheit bereit<br />
sind, ihre Kernmarke zu schützen.<br />
Der Verein unterstützt laut Satzung die Mitglieder<br />
in der Wahrnehmung ihrer Rechte<br />
an dem Kennzeichen <strong>TÜV</strong> und bei der<br />
Durchsetzung dieser Rechte auch gegenüber<br />
Dritten. Darüber hinaus setzt der Verband<br />
auch Maßnahmen zur Überwachung,<br />
zum Beispiel durch stichprobenartige Überprüfung<br />
von Produkten auf Messen und<br />
Kooperation mit dem Zoll. Zudem hat man<br />
sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit<br />
intensiv über die Marke <strong>TÜV</strong> und das <strong>TÜV</strong>-<br />
Interesse am Markenschutz aufzuklären.<br />
Der Kampf um den Schutz der Marke <strong>TÜV</strong><br />
muss zum Schutz der Unternehmen und<br />
ihrer Kunden unermüdlich weitergeführt<br />
werden. Was Sony mit dem Walkman nicht<br />
geschafft hat, nämlich die Unverwechselbarkeit<br />
und die Alleinstellung der eigenen<br />
Leistung hervorzuheben, muss der Marke<br />
<strong>TÜV</strong> auf jeden Fall gelingen. Daran werden<br />
die unabhängigen <strong>TÜV</strong>-Organisationen ge-<br />
E<br />
THE <strong>TÜV</strong> BRAND<br />
DIE MARKE <strong>TÜV</strong><br />
carrying out the evaluation possesses the<br />
necessary specialized knowledge and<br />
experience to be able to act competently<br />
and reliably.<br />
In order to protect this important aspect, the<br />
<strong>TÜV</strong> Markenverband e.V., located in Berlin,<br />
was founded in mid-2010. The purpose and<br />
task of this organization, of which the <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Group is also a member, is to<br />
ensure the efficient enforcement of the<br />
brand rights protection in the name of all<br />
member companies. Above all it gives a<br />
clear signal that the <strong>TÜV</strong> organizations<br />
stand united when fighting to protect their<br />
core market ideals.<br />
According to its articles the organization<br />
supports its members in exercising their<br />
legitimate interests concerning the <strong>TÜV</strong><br />
distinguishing marks and by enforcing these<br />
rights, also in connection with third parties.<br />
In addition to this, the organization has instituted<br />
monitoring measures, for example by<br />
conducting random inspections of products<br />
at trade exhibitions and cooperation with<br />
customs authorities. Furthermore, the aim is<br />
to educate the public at large about the <strong>TÜV</strong><br />
brand in general and explain why <strong>TÜV</strong> has<br />
taken such an interest in protecting the<br />
brand from misuse.<br />
x<br />
meinsam mit dem <strong>TÜV</strong> Markenverband<br />
auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten<br />
unermüdlich arbeiten.<br />
x<br />
Bekannt für Qualität und Vertrauenswürdigkeit:<br />
Das Image des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Eine im Dezember 2010 und Jänner <strong>2011</strong> im Auftrag des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> von Spectra<br />
durchgeführte Studie bei 300 österreichischen Unternehmen und 1.000 österreichischen<br />
Konsumenten stellt der Marke <strong>TÜV</strong> bzw. <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> ein sehr gutes Zeugnis aus:<br />
Mit einer Bekanntheit von 96 % bei Unternehmen und 75 % in der Bevölkerung kann die<br />
Marke <strong>TÜV</strong> durchaus mit großen Konsumgütermarken mithalten. Natürlich ist die Wahrnehmung<br />
der Marke in Österreich, besonders bei der Gruppe der Konsumenten, stark von<br />
den Kfz-Überprüfungen der deutschen <strong>TÜV</strong>-Organisationen mitgeprägt. Besonders erfreulich<br />
ist allerdings, dass auch in der Bevölkerung durchaus bekannt ist, dass die <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Gruppe Leistungen wie die Überprüfung von Produkten, Anlagen und Ausbildung<br />
anbietet.<br />
Hohe positive Imagewerte in den Dimensionen Erfahrung, Kompetenz, Verlässlichkeit und<br />
Qualität sind für die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe gleichermaßen Bestätigung ihres bisherigen<br />
Weges wie Ansporn für die Zukunft, den bisher eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
s<br />
11
INTERNATIONAL<br />
Dipl.-Ing. Dr. Hugo Eberhardt<br />
Internationalisierung:<br />
Wachstum hinter<br />
dem Horizont<br />
12 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
Foto: olly - Fotolia.com<br />
Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> leitete vor 15<br />
Jahren eine umfassende Internationalisierung<br />
seiner Aktivitäten<br />
und Interessen ein. Mittlerweile<br />
erwirtschaftet die Gruppe mehr<br />
als 23 % des Umsatzes im Ausland.<br />
Die grenzenlose Expansion<br />
ist noch nicht beendet.<br />
Globalisierung und Liberalisierung sind<br />
die treibenden Kräfte, die die Ausweitung<br />
der Geschäftstätigkeiten auf neuen Märkten<br />
und in neuen Geschäftsfeldern bewirken.<br />
Waren in den 50er und 60er Jahren<br />
des letzten Jahrhunderts die Tätigkeitsbereiche<br />
und Märkte im Bereich der Prüf- und<br />
Sicherheitsüberwachung noch klar von<br />
den gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
der einzelnen Staaten in Europa bestimmt,<br />
so zeigte sich in den Jahren von 1980 bis<br />
heute eine deutliche Trendwende.<br />
Die Öffnung der Märkte und liberalere Zugangsbestimmungen<br />
sowie die Vereinheitlichung<br />
von Leistungs- und Qualitätsanforderungen<br />
an Dienstleistungsbetriebe wie<br />
den <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> hatten zur Folge, dass<br />
sich eine Vielzahl von Organisationen für<br />
neue Märkte interessierte.
EU-Beitritt als Zäsur<br />
Für den <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> war das Jahr 1994<br />
jenes Jahr, in dem die ersten zwei Tochterunternehmen<br />
im Ausland gegründet wurden.<br />
Die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Hellas mit Hauptsitz<br />
in Athen sowie Niederlassungen in<br />
Thessaloniki, Heraklion und Nikosia entwickelte<br />
sich seither zu einem der erfolgreichsten<br />
Tochterunternehmen im <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Konzern. Auch das Unternehmen<br />
in Deutschland lieferte hohe Zuwachsraten,<br />
hatte aber mit wesentlich mehr nationalen<br />
Behinderungen zu kämpfen als die<br />
griechische Schwester.<br />
Die Expansionstrategien des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
orientierten sich an zwei Eckpfeilern: Zum<br />
einen wurde das Wachstum in geographischer<br />
Hinsicht definiert. Es ging um die Erschließung<br />
neuer Märkte, da absehbar war,<br />
dass der österreichische Markt für das angestrebte<br />
Wachstum zu klein ist. Zum anderen<br />
wurde eine Expansion in neue Geschäftsfelder<br />
eingeleitet, die Hand in Hand<br />
mit den Innovationsbestrebungen des Unternehmens<br />
einhergeht. Der Aufbau neuer<br />
Kompetenzen verbreitert seither die Angebotspalette<br />
der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe<br />
entscheidend.<br />
Mit dem Erwerb der Schreiner Consulting<br />
expandierte die Gruppe in den Bereich der<br />
Versicherungsschadensbegutachtung, die<br />
Gründung der <strong>TÜV</strong> TRUST IT brachte den<br />
erfolgreichen Eintritt in das stark wachsende<br />
Segment der IT-Security Dienstleistungen<br />
auf dem österreichischen, deutschen<br />
und Schweizer Markt.<br />
Jenseits der Grenzen<br />
Der Markteintritt in neue Länder hat stets<br />
spezifische Beweggründe. Daher variiert<br />
das Leistungsportfolio der Tochtergesellschaften<br />
ebenso wie die Art der Gesellschaftsform.<br />
Ausgestaltung und Auftritt der<br />
<strong>TÜV</strong>-Unternehmen hängt von der Art der<br />
möglichen Berechtigungen wie Zulassung,<br />
Benennung, Akkreditierung etc. ab. Wichtige<br />
Treiber der <strong>TÜV</strong>-Expansion waren aber<br />
auch die Kunden des <strong>TÜV</strong>: Viele österreichische<br />
Unternehmen forderten den <strong>TÜV</strong><br />
auf, sie bei ihrem Schritt ins Ausland zu begleiten<br />
und im Zielland die gewünschte<br />
Dienstleistung in der adäquaten Gesellschaftsform<br />
anzubieten.<br />
Heimisches Wachstum<br />
Parallel zum Ausland wurde auch im Inland<br />
expandiert, nicht nur durch gesundes Wachstum<br />
in bestehenden Unternehmen der <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Gruppe wie <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Services,<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Cert, <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Automotive oder <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Consult,<br />
sondern auch durch gezielte Zukäufe.<br />
So wurden neben der schon erwähnten<br />
Schreiner Consulting auch die TPA (Technische<br />
Überwachung, Prüftechnik und Arbeitssicherheit<br />
GmbH), die TÜ West (akkreditierte<br />
Kesselprüfstelle mit Sitz in Innsbruck)<br />
und die PTS (ein auf Werkstoffprüfung<br />
spezialisiertes Unternehmen) in den<br />
Konzern integriert.<br />
Weitere Gründungen von Tochterunternehmen<br />
oder Niederlassungen im Ausland erfolgten<br />
in den letzten Jahren sukzessiv. In<br />
den Ländern Rumänien, der Schweiz, ><br />
Die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Gruppe ist heute bereits in vielen europäischen,<br />
arabischen und asiatischen Ländern vertreten, um auch dort ihr<br />
umfassendes Dienstleistungsangebot anbieten zu können.<br />
Fotos: endostock - Fotolia.com / OutdoorPhoto - Fotolia.com<br />
E<br />
INTERNATIONAL<br />
INTERNATIONAL<br />
Internationalization:<br />
Growth Beyond<br />
The Horizon<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> started a comprehensive<br />
international expansion programme of<br />
its activities and interests some 15<br />
years ago. In the meantime the group<br />
earns more than 23% of its income<br />
from foreign activities and our<br />
limitless expansion is not yet over.<br />
For <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> 1994 was the year that we<br />
founded our first two subsidiaries abroad.<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Hellas, with its headquarters<br />
in Athens, as well as branch offices in Thessaloniki,<br />
Heraklion and Nicosia, has since<br />
developed into one of the most successful<br />
subsidiaries of the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Group.<br />
Our company in Germany also delivered<br />
strong growth results but had to battle<br />
against far more domestic obstacles than<br />
our Greek associates.<br />
The expansion strategy of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> is<br />
based on two guiding principles. The first<br />
defines the growth from a geographical<br />
point of view. This concerns the opening<br />
up of new markets because the domestic<br />
Austrian market was simply too small to<br />
provide the desired growth rates. Secondly,<br />
new fields of activity were developed<br />
which go hand in hand with the overall ><br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
13
INTERNATIONAL<br />
innovation endeavours of the company. The<br />
development of these new areas of competence<br />
significantly expanded the range of<br />
products and services offered by the <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Group. The purchase of Schreiner<br />
Consulting led the group into the field of<br />
insurance damage assessment while the<br />
formation of the <strong>TÜV</strong> TRUST IT provided us<br />
with a very successful entry into the rapidly<br />
growing segment of IT Security services in<br />
the Austrian, German and Swiss markets.<br />
Domestic Growth<br />
Parallel to our expansion programme abroad,<br />
we managed to maintain our growth at home<br />
as well, not just through healthy results from<br />
existing companies in the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Group such as <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Services, <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Cert, <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Automotive or<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Consult, but through some<br />
strategic purchases. In addition to the<br />
previously mentioned Schreiner Consulting<br />
we also absorbed the TPA (Technische<br />
Überwachung, Prüftechnik und Arbeitssicherheit<br />
GmbH), TÜ West (an accredited<br />
boiler inspection company with its base in<br />
Innsbruck) and the PTS (a firm specializing<br />
in materials testing).<br />
The further establishment of subsidiaries or<br />
representative offices in other countries has<br />
continued apace. Subsidiaries or cooperation<br />
agreements were established in Romania,<br />
Switzerland, Slovenia, Italy, Turkey, the<br />
Czech Republic, Germany and Croatia.<br />
Branch offices were opened in Italy, Germany,<br />
Poland and Libya. The first steps into the<br />
future growth markets in threshold countries<br />
were taken with the founding of a company<br />
in China and the opening of representative<br />
offices in Korea and India.<br />
Additional representative offices in various<br />
countries, particularly in the Arab region, as<br />
well as a host of cooperation agreements,<br />
make the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> into a very strong<br />
partner when it comes to questions of safety,<br />
quality and environmental protection in our<br />
increasingly globalized market economy.<br />
The positive experiences gained in our<br />
foreign markets underscore that the strategic<br />
considerations of the past one-and–a-half<br />
decades were the correct ones. New opportunities<br />
and potential are constantly appearing<br />
in these diverse markets, even in those<br />
that until a few years ago were not considered<br />
to be particularly attractive. The expansion<br />
of <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> has turned out to be a<br />
success story.<br />
14 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
E<br />
INTERNATIONAL<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> TURK unterwegs im mobilen Prüflabor <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Messestand auf der EURO-Lift in Polen<br />
Slowenien, Italien, der Türkei, Tschechien,<br />
Deutschland und Kroatien wurden Töchter<br />
gegründet oder Beteiligungen erworben.<br />
Niederlassungen wurden in Italien, Polen,<br />
Deutschland und Libyen gegründet. Der<br />
Schritt in die Wachstumsmärkte der Schwellenländer<br />
wurde mit einer Gesellschaft in<br />
China und Repräsentanzen in Korea und<br />
Indien erfolgreich getan. Der <strong>TÜV</strong> begibt<br />
sich damit in einen hoch kompetitiven<br />
Markt, der aber über hohe Bedarfsraten<br />
und ausreichende Kapitalisierung verfügt.<br />
Die Exportinteressen der asiatischen Volkswirtschaften<br />
in den EU-Raum wecken einen<br />
großen lokalen Bedarf an Sicherheitsund<br />
Konformitätsdienstleistungen.<br />
Weitere Repräsentanzen in diversen Ländern,<br />
speziell im arabischen Raum sowie<br />
eine Reihe von Kooperationsabkommen<br />
machen den <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> zum starken<br />
Partner in Fragen der Sicherheit, Qualität<br />
und des Umweltschutzes in einer globalen<br />
Marktwirtschaft.<br />
Die positiven Erfahrungen mit den Auslandsmärkten<br />
geben den strategischen<br />
Überlegungen der vergangenen eineinhalb<br />
Jahrzehnte Recht. Dies auch deshalb,<br />
weil alle Projekte gut geplant waren und<br />
auch mit der nötigen Umsicht vorgegangen<br />
wurde. Daher werden weitere Projekte<br />
verfolgt. Es bieten sich ständig Chancen<br />
und Potentiale in den verschiedenen Märkten<br />
an – auch in solchen, die vor einigen<br />
Jahren noch wenig Anziehungskraft aufwiesen.<br />
Die Expansion des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
ist eine Erfolgsstory geworden.<br />
x<br />
Fotos: <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong>
Mag. (FH) Christian Bayer<br />
Weiterbildung:<br />
Wie steht es um das<br />
lebenslange Lernen?<br />
Technik, Produktion, Persönlichkeitsentwicklung sind gefragt!<br />
Das Programm für »Lebenslanges Lernen«<br />
hat das Ziel, die Entwicklung Europas zu<br />
einer fortschrittlichen Wissensgesellschaft<br />
mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung,<br />
mehr und besseren Arbeitsplätzen<br />
und größerem sozialem Zusammenhalt zu<br />
erreichen. Doch wie steht es tatsächlich<br />
um das lebenslange/lebensbegleitende<br />
Lernen in Österreich?<br />
Der Schwerpunkt liegt klar auf der Ausbildung<br />
in Schulen und Universitäten. Der<br />
jährliche Mitteleinsatz ist deutlich höher<br />
als in der beruflichen Weiterbildung. So<br />
werden die jährlichen Weiterbildungsausgaben<br />
der rund drei Millionen Erwerbstätigen<br />
auf ca. 800 Mio € geschätzt. Dies ist<br />
knapp ein Zehntel des Budgets für Unterricht<br />
und Universitäten.<br />
Kritisch ist insbesondere die unterschiedliche<br />
Beteiligung an Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Aufgrund einer europäischen Erhebung<br />
über betriebliche Bildung aus<br />
dem Jahr 2007 wissen wir, dass die Beteiligung<br />
sehr stark vom betrieblichen Umfeld<br />
abhängt. Während sich in Großunternehmen<br />
40 % der Beschäftigten weiterbilden,<br />
sinkt der Anteil in mittelgroßen Unternehmen<br />
auf 30 % und in Klein-/Mittelbetreiben<br />
auf 25%. Seitens der Unternehmen<br />
wurde angemerkt, dass a) ausreichend<br />
Kompetenzen vorhanden wären<br />
und b) aufgrund von Vollauslastung keine<br />
zeitlichen Ressourcen vorhanden wären.<br />
Tendenziell setzen Fachkräfte und Höherqualifizierte<br />
stärker auf Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Vor allem im Bereich ungelernter<br />
oder aber auch älterer Arbeitskräfte<br />
sind Hemmschwellen bemerkbar.<br />
Um die Aspekte der Weiterbildung zu thematisieren<br />
wurde der »Tag der Weiterbildung«<br />
auf Initiative der Plattform für berufsbezogene<br />
Erwachsenenbildung (www.pbeb.at)<br />
heuer bereits zum dritten Mal veranstaltet.<br />
Die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie veranstaltete<br />
daher am 01. 03. <strong>2011</strong> einen Tag der Offenen<br />
Tür mit <strong>TÜV</strong>-Sicherheits-Parcours.<br />
Insbesondere die spektakuläre Brandschutzübung<br />
– es wurden insgesamt 80(!)<br />
Feuerlöscher eingesetzt – fand regen Andrang.<br />
Auf der »SaveALife«-Abseilanlage<br />
konnte die Selbstrettung aus dem 3. Stockwerk<br />
simuliert werden. Alle Interessierten<br />
konnten am <strong>TÜV</strong>-Übungsstapler ihr Fahrgeschick<br />
zeigen. In Praxisvorträgen wurden<br />
der richtige Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen<br />
sowie die richtige Handhabe<br />
von Schutzausrüstungen gezeigt.<br />
Übrigens: 28 % der Unternehmen erwartet<br />
durch Weiterbildung in den Bereichen<br />
Technik und Produktion den größten Konkurrenzvorsprung<br />
– in diesem Sinne: „Weiterbildung<br />
ist gefragt!“<br />
x<br />
Quellen: Nationalagentur Lebenslanges Lernen,<br />
www.lebenslanges-lernen.at<br />
Statistik Austria, Europäische Erhebung über betriebliche<br />
Bildung, 2007, www.statistik.gv.at<br />
Studie »Weiterbildung <strong>2011</strong>«, Makam Market Research, 1/<strong>2011</strong><br />
Branschutzübung am Tag der<br />
Offenen Tür der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />
Fotos: <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
E<br />
ACADEMY<br />
AKADEMIE<br />
Further<br />
Education:<br />
What is the position<br />
regarding lifelong learning?<br />
For the third time a »Further Education Day«<br />
was organized to draw attention to the topic<br />
of vocational adult education (www.pbeb.at).<br />
On the 1st of March the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />
held an open day providing relevant<br />
information as well as with the <strong>TÜV</strong> Safety<br />
Obstacle Course.<br />
x<br />
s<br />
Die nächsten <strong>TÜV</strong>-Lehrgänge<br />
Ausbildung Umweltbeauftragter<br />
Start: 20.09.<strong>2011</strong><br />
Ausbildung Qualitätsmanager<br />
Start: 21.09.<strong>2011</strong><br />
Ausbildung Risikomanager<br />
Start: 28.09.<strong>2011</strong><br />
Ausbildung Prozessmanager<br />
Start: 03.10.<strong>2011</strong><br />
Ausbildung Sicherheitsfachkraft<br />
Start: 05.10.<strong>2011</strong><br />
Von der Fachkraft zur Führungskraft<br />
21.-23.11.<strong>2011</strong><br />
KONTAKT<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> AKADEMIE GMBH<br />
1100 Wien, Gutheil-Schoder-Gasse 7a<br />
Tel: 01/617 52 50 – 0<br />
Fax: 01/617 52 50 – 8145<br />
E-Mail: akademie@tuv.at<br />
www.tuv-akademie.at<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
15
INNOVATON & WISSENSCHAFT<br />
Dipl.-Ing. Dr. Hugo Eberhardt<br />
Nanotechnologie:<br />
Der Charme der Winzigkeit<br />
Das Bestreben der Menschen, in den Mikrokosmos vorzudringen, ist in den<br />
letzten Jahrzehnten immer stärker geworden. Der Einsatz von Elektronenmikroskopen<br />
macht es möglich, die kleinsten Strukturen sichtbar zu machen und so<br />
das Wissen über den Aufbau von Werkstoffen auszuweiten.<br />
Die Entwicklung und Möglichkeiten der Nanotechnologie schaffte in den letzten<br />
Jahren häufig den Weg in die Schlagzeilen publikumswirksamer Wissenschaftsbeiträge.<br />
Die Euphorie wird aber begleitet von starken Vorbehalten und Ängsten.<br />
Der Begriff<br />
Was verbirgt sich hinter dem komplexen<br />
Ausdruck Nanotechnologie? Nano steht für<br />
Milliardstel = 10 -9 . Ein Nanometer (nm) bedeutet<br />
0,0000000001m. »Nano« kommt ursprünglich<br />
aus dem Griechischen »nannos«<br />
bzw. Lateinischen »nanus« und bedeutet<br />
»Zwerg«. Nanotechnologie ist die gezielte<br />
Herstellung von Produkten in atomaren<br />
und molekularen Dimensionen.<br />
Der Anreiz, Bausteine immer kleiner zu<br />
gestalten, ist enorm: Kleinheit bedeutet oft<br />
einen tieferen Preis, höhere Geschwindigkeit<br />
bei der Herstellung und Verwendung<br />
und größere Stabilität. In der Nanodimension<br />
bedeutet Kleinheit aber auch neue<br />
Materialeigenschaften. Größe und Gestalt<br />
von Bausteinen auf der atomaren Ebene<br />
16 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
haben einen Einfluss auf ihre Eigenschaften,<br />
speziell der Oberflächeneigenschaften.<br />
Nanopartikel und Nanomaterialien verhalten<br />
sich anders als die Produkte und<br />
Materialien, die wir täglich benutzen.<br />
Es gibt derzeit noch unterschiedliche Definitionen<br />
darüber, welche Partikelgröße in den<br />
Bereich Nanotechnologie einzuordnen ist,<br />
wobei Bereiche von 1nm bis 100nm manchmal<br />
auch bis 300nm angegeben werden.<br />
Nanotechnologie wird heute in den Bereichen<br />
Oberflächenphysik/ Chemie, ebenso<br />
in der Halbleiterphysik, im Lebensmittelbereich,<br />
in der Kosmetik, aber auch in begrenztem<br />
Bereich im Maschinenbau angewendet.<br />
Fotos: topone - Fotolia.com / Sebastian Kaulitzki - Fotolia.com<br />
Unsere eigenen Skelette sind selbst aufbauende<br />
Nanostrukturen. Wissenschafter<br />
versuchen diese zu kopieren, um neue Materialien<br />
zu entwickeln, die stärker und<br />
leichter sind und neue Eigenschaften besitzen.
Vom Lotus-Effekt<br />
und Krebsforschung<br />
Die Einsatzmöglichkeiten der Technologie<br />
sind vielfältig. Nanotechnologie verspricht<br />
einen Energiespareffekt im Kraftfahrzeugbereich.<br />
So sollen beispielsweise Ceriumoxid<br />
Nanopartikel als Additiv zu Dieselkraftstoff<br />
die Verbrennung so verbessern,<br />
dass der Verbrauch um 15 % reduziert<br />
würde. Weiters läuft eine Reihe von Forschungsprojekten,<br />
um die Nanotechnologie<br />
im Gesundheitswesen einsetzbar zu<br />
machen. Die USA investieren beträchtliche<br />
Geldsummen in den »Cancer-Nanotechnology<br />
Plan«. Silber ist bekanntlich<br />
bakterizid und wird im medizinischen Bereich<br />
wegen seiner desinfizierenden Wirkung<br />
eingesetzt. Daher werden neuerdings<br />
Silbernanopartikel in weiten Bereichen<br />
mit größerer Wirkung als in den herkömmlichen<br />
Applikationen angewendet.<br />
Die Universität Leeds in UK entwickelte<br />
Nanofluids, die Wärmeträgermedien wie<br />
Wasser in Zentralheizungen beigegeben<br />
werden und so die Wärmeübertragung<br />
drastisch verbessern. Massive Heizkosteneinsparungen<br />
sind die Folge.<br />
Der sogenannte Lotus-Effekt der Nanostruktur<br />
wird bereits in verschiedenen Produkten<br />
genutzt. Zum Beispiel bei Far- ><br />
Nanotechnologie hielt nicht nur Einzug in Medizin und Technik,<br />
sondern wird heute bereits – noch ohne Kennzeichnungspflicht –<br />
auch in der Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie eingesetzt.<br />
Foto: Olga Lyubkin - Fotolia.com<br />
E<br />
INNOVATION & SCIENCE<br />
INNOVATION & WISSENSCHAFT<br />
Nanotechnology:<br />
The Charms<br />
Contained In<br />
Diminutiveness<br />
The areas of use of nanotechnology<br />
are wide and varied.<br />
For example. nanotechnology holds the<br />
promise of a reduction in fuel consumption<br />
in vehicular transport. The use of cerium<br />
oxide nanoparticles as an additive in diesel<br />
fuel should improve the combustion performance<br />
so much that the overall mileage will<br />
be improved by 15 %. Furthermore a whole<br />
array of research projects are underway to<br />
look into the application of nanotechnology<br />
in the health care sector.<br />
The USA are investing a not inconsiderable<br />
sum in the »Cancer-Nanotechnology Plan«.<br />
Silver is a well-known bactericide and will<br />
be used in the medical sector because of<br />
its disinfecting properties. Therefore, of late,<br />
silver nanoparticles are finding more and<br />
more use with an effectiveness far superior<br />
to the more traditional applications which<br />
have been in use up till now.<br />
The University of Leeds in the UK has<br />
developed nanofluids, which can be put<br />
into heat transfer mediums such as water in<br />
central heating systems and can thus ><br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
17
INNOVATON & WISSENSCHAFT<br />
dramatically improve the thermal transfer<br />
efficiency. This has led to massive savings<br />
in heating costs.<br />
The so-called lotus effect of nanostrucures<br />
is also in use in various products. For instance,<br />
in paints and varnishes which reduce the<br />
wind resistance on aircraft surfaces or on<br />
building facades which make cleaning<br />
easier. The application of this technology<br />
can also be found on objects such as ties,<br />
ceramic tiles or shower cabins whose<br />
surfaces incorporate the lotus effect which<br />
acts as a repellent against water and dirt.<br />
Another example of the use of this technology<br />
can be found in nanochips. These are found<br />
in portable mini-laboratories used in the<br />
medical field which enable an analysis<br />
directly at the patient instead of in centralized<br />
labs. They are also used in measuring devices<br />
which can establish the authenticity of a<br />
product where genuine products are given<br />
a type of odour stamp which is recognized<br />
by a nano measuring device. Due to the<br />
altered surface characteristics completely<br />
new materials are being created, such as<br />
adhesives, porous surfaces or paints which<br />
can turn solar energy into electricity.<br />
Questions relating to a downside<br />
Special criticism has been levelled by<br />
consumer protection advocates about the<br />
use of nanoparticles in everyday items such<br />
as groceries and cosmetics. The introduction<br />
of additives in foodstuffs in the EU is<br />
regulated by a directive of the European<br />
Parliament and the Council of the European<br />
Union EG Nr. 1333/2008. However, for some<br />
this leaves open too many questions, as there<br />
is no labelling requirement in force.<br />
Consumer rights activists are particularly<br />
concerned by the application of a waxresembling<br />
nanocoatings on fruit and vegetables<br />
which makes them stay fresh longer<br />
or about nanoparticles from silicium dioxide<br />
in table salt which makes it easier to shake<br />
salt out of the salt cellar. Nanotechnology is<br />
also being applied in order to hinder the<br />
growth of bacteria in textiles and therefore<br />
to reduce the build-up of odours, in chocolate<br />
bars to suppress the creation of a grey<br />
film on the surface or in suntan lotions to<br />
block ultraviolet rays. The EU commission<br />
is examining closely such questions which<br />
in the end could have very wide-ranging<br />
consequences for us all.<br />
x<br />
18 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
E<br />
INNOVATION & SCIENCE<br />
Foto: Eisenhans - Fotolia.com<br />
ben und Lacken, die auf Flugzeugoberflächen<br />
den Luftwiderstand reduzieren oder<br />
bei Häuserfassaden, um die Reinigung zu<br />
erleichtern. Aber auch Krawatten, Keramikfliesen<br />
oder Duschkabinen haben unterdessen<br />
Oberflächen, die den Lotus-Effekt<br />
nutzen und so schmutz- und wasserabweisend<br />
wirken. Lesen Sie dazu auch den<br />
Artikel über die Nutzung des Lotus-Effekts<br />
bei Windschutzscheiben auf Seite 20 dieser<br />
Ausgabe.<br />
Eine andere Anwendungsform der Technologie<br />
der Winzigkeit sind Nanochips: Sie<br />
finden Eingang in tragbare Minilabors für<br />
den medizinischen Bereich, die Analysen<br />
direkt beim Patienten erlauben, statt in zentralen<br />
Labors. Sie werden auch in Messgeräte<br />
eingesetzt, die die Echtheit eines Produkts<br />
prüfen können, indem Originalprodukte<br />
mit einer Art Geruchsstempel versehen<br />
werden, der dann von den Nanomessgeräten<br />
erkannt wird.<br />
Aufgrund der veränderten Oberflächeneigenschaften<br />
entstehen gänzlich neue Materialien,<br />
wie Klebstoffe, poröse Oberflächen<br />
oder beispielsweise Lacke, die Sonnenenergie<br />
in Strom umwandeln können.<br />
Die Frage der Kehrseiten<br />
Besonders kritisch wird von Konsumentenschützern<br />
der Einsatz von Nanopartikeln in<br />
Alltagsprodukten wie Lebensmitteln oder<br />
Kosmetika gesehen. Die Zugabe von Additiven<br />
zu Lebensmitteln ist in der EU durch<br />
die Verordnung des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates EG Nr. 1333/2008<br />
geregelt, lässt aber laut Konsumenten-<br />
schützern zu viele Fragen offen, da es keine<br />
Kennzeichnungspflicht gibt.<br />
Beispiele wie wachsähnliche Nanobeschichtungen<br />
auf Früchten und Gemüse,<br />
um diese länger haltbar zu machen oder<br />
Nanopartikel aus Siliziumdioxid im Speisesalz,<br />
um dieses rieselfreudig zu halten, rufen<br />
Konsumentenschützer auf den Plan.<br />
Die Nanotechnologie wird auch eingesetzt,<br />
um etwa in Textilien das Wachstum von<br />
Bakterien zu hemmen und damit üblen Geruch<br />
zu verhindern, auf Schokoriegeln die<br />
Bildung eines Grauschleiers zu unterdrükken<br />
oder in Sonnencremes ultraviolette<br />
Strahlen abzuhalten. Die EU-Kommission<br />
beschäftigt sich daher intensiv mit derartigen<br />
Fragen, die letztlich weitreichende Folgen<br />
haben können.<br />
Herausforderungen<br />
der Nanotechnologie<br />
In einer noch unveröffentlichten Studie<br />
warnt das deutsche Umweltbundesamt<br />
(UBA) vor Gesundheitsgefahren, die aus<br />
dem industriellen Einsatz in Nahrungsmitteln,<br />
Kleidungsstücken, Kosmetika und anderen<br />
Produkten resultieren können. Die<br />
Behörde empfiehlt, bei der Verwendung<br />
von Produkten mit den kleinen Partikeln so<br />
lange Vorsicht walten zu lassen, bis ihre<br />
Wirkungen in der Umwelt und auf die<br />
menschliche Gesundheit besser erforscht<br />
sind. Von österreichischen Stellen ist dazu<br />
noch keine klare Meinung abgegeben<br />
worden. Eine Kennzeichnungspflicht und<br />
ein Melderegister für Produkte, die Nanopartikel<br />
enthalten, steht aber auch hier im<br />
Raum.<br />
x
Dipl.-Ing. Günter Zowa<br />
Infodienst für<br />
Immobilienbetreiber<br />
Um stets über aktuelle gesetzliche Neuerungen informiert zu sein,<br />
bietet <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> einen Internetservice speziell für die Betreiber<br />
von Immobilien an.<br />
Auf einen Blick kann man erkennen, welche<br />
Gesetze mit Prüfpflichten innerhalb<br />
der letzten sechs Monate geändert wurden<br />
und ob für die Betreiber Handlungsbedarf<br />
oder besondere Vorsicht besteht. Erstmals<br />
können die Betreiber von Immobilien<br />
rasch und zuverlässig erkennen, ob sie<br />
von Gesetzesänderungen betroffen sind.<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Servicepaket<br />
erleichtert Einhaltung der Pflichten<br />
In einem umfassenden Service listet der<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> zwei Mal jährlich die rechtlichen<br />
Erneuerungen aus dem Immobilienbereich<br />
auf. In einer Mitteilung erhalten die<br />
Abonnenten des Internetservices einen<br />
Hinweis auf die geänderten Gesetze, eine<br />
kurze Interpretation der Änderungen hinsichtlich<br />
der Auswirkungen auf den Betreiber<br />
und eine detaillierte Gegenüberstellung<br />
der gesetzlichen Änderungen. Ergänzend<br />
dazu bietet der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> eine objektspezifische<br />
Betrachtung an, die alle prüfpflichtigen<br />
Einrichtungen und Anlagen sowie<br />
objektbezogene Behördenbescheide<br />
umfasst. Dabei werden die Prüfpflichten erfasst,<br />
abgeglichen und ein Soll-Ist-Vergleich<br />
erstellt. Mit Hilfe eines Prüfplanes kann ein<br />
Betreiber jederzeit feststellen, inwieweit er<br />
seine Prüfpflichten erfüllt. Ein umfassendes<br />
Prüfpflichtenmanagement ermöglicht die<br />
Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften.<br />
Diese Dienstleistung ist in einzelnen Teilschritten<br />
oder als Gesamtpaket abrufbar.<br />
Des Weiteren bietet die <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Akademie Seminare zu den Themengebieten<br />
»Rechtssicherheit für Gebäude« und<br />
»Technische Gebäudesicherheit« an, um<br />
im Austausch mit Experten auf Gefahrenquellen<br />
hinzuweisen und über Präventionsmaßnahmen<br />
zu informieren.<br />
Unterlassungen mit Folgen<br />
Die häufigsten Pflichtverletzungen, die<br />
festgestellt werden, sind<br />
ungeeignete Aufbau- und Ablauforganisation<br />
unklare Rollenverteilung und<br />
Zuständigkeiten<br />
Foto: Anthony Leopold - Fotolia.com<br />
E<br />
SERVICE<br />
SERVICE<br />
Information<br />
Service for Real<br />
Estate Companies<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> is offering an information<br />
service concerning the mandatory safety<br />
inspections required for properties<br />
operated by real estate companies.<br />
In order to be continuously up-to-date with<br />
changes in the law, <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> is offering<br />
an internet service designed specifically for<br />
those companies involved in the running of<br />
real estate properties. At one glance you<br />
can see which legal requirements have<br />
been changed over the past six months and<br />
whether the property operator should take<br />
urgent action or if specific precautions are<br />
required. A special notification is sent out to<br />
subscribers to the service which gives them<br />
an indication of the laws that have been<br />
changed, a short interpretation of the<br />
changes and their likely effects on the<br />
property operator, as well as a comparison<br />
of those changes in greater detail.<br />
In addition to this, <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> also offers<br />
an evaluation service for individual properties<br />
which covers all the facilities and units<br />
subject to mandatory safety inspections<br />
and official rulings as stipulated by the<br />
authorities.<br />
x<br />
mangelnde oder unzureichende Bestellung<br />
von Beauftragten/Koordinatoren<br />
falsche Auswahl von Beschäftigten<br />
oder Dienstleistungsunternehmen<br />
fehlende Veranlassung von An-/Ein-/<br />
Unterweisungen<br />
ungeeignete Auswahl von Arbeitsmitteln<br />
unzureichende Durchführung der<br />
Gefährdungsbeurteilung<br />
mangelnde Nachrüstung gemäß dem<br />
Stand der Technik.<br />
Der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> plant als weiteren Schritt<br />
ein allgemeines und umfassendes Nachschlagewerk<br />
zu Prüfpflichten für Immobilien,<br />
mit dessen Hilfe sich Betreiber in komprimierter<br />
Form informieren können. x<br />
Weitere Informationen und Kontakt<br />
Ing. Stefan Reindl<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> CONSULT GMBH, Legal Compliance<br />
Tel: +43 (0)1 514 07-6315, E-Mail: consult@tuv.at<br />
www.tuv-consult.at<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
19
VERKEHRSWIRTSCHAFT<br />
Prof. Dipl.-Ing. Dr. Markus Guggenberger<br />
Freie Fahrt voraus –<br />
Windschutzscheiben mit Nanotechnik<br />
Manchmal ist der Durchblick getrübt. Bei einer Autofahrt mit starkem Regen ist der Scheibenwischer<br />
im Dauerbetrieb und kann die anfallenden Regenmengen kaum noch bewältigen. Und ist der Regen<br />
vorbei, bleiben die hässlichen Schmutzrückstände an der Windschutzscheibe, speziell dann, wenn das<br />
Regenwasser durch starke Sonneneinstrahlung rasch verdunstet. Außerdem kommt es durch eine<br />
Kombination von Schmutz und Feuchtigkeit häufig zur Schlierenbildung auf der Frontscheibe. Eine<br />
dünne Polymerauflage auf der Windschutzscheibe sorgt neuerdings für klare Sicht.<br />
Die Wunderwaffe mit<br />
dem Vorbild aus der Natur<br />
Kfz-Ausrüster haben ein Mittel gegen<br />
Schlierenbildung auf Windschutzscheiben<br />
entwickelt: den chemischen Regenabweiser<br />
mit Lotuseffekt. Die Verpackungen und<br />
Werbefolder aller Hersteller versprechen<br />
eine rasche Abhilfe von störendem Regenwasser<br />
und Verschmutzungen der Scheibe.<br />
Sie haben den abperlenden Effekt der<br />
Lotuspflanze aus der Natur kopiert und ihn<br />
mit einer chemischen Verbindung nachgebaut.<br />
Das Wirkprinzip ist einfach: eine sehr<br />
dünne, absolut transparente und sehr harte<br />
Polymerschicht mit einer Dicke von wenigen<br />
millionstel Millimeter, also einige tausend<br />
mal dünner als ein menschliches<br />
Haar, wird beim Auftragen in die Poren und<br />
Kratzer der Glasscheibe eingebracht. Dadurch<br />
können Wassertropfen ungehindert<br />
abfließen, wodurch auch die Schmutzrückstände<br />
deutlich minimiert werden. Insekten,<br />
ölhaltige Flüssigkeiten und andere<br />
Schmutzpartikel können sich ebenfalls<br />
weniger gut festsetzen und somit sind<br />
die Glasflächen leichter zu reinigen. Die<br />
Schutzschicht ist sehr widerstandsfähig.<br />
Auch durch intensives Kratzen an der<br />
Oberfläche kann die Schutzschicht nicht<br />
nachhaltig geschädigt werden.<br />
Ready-Set-Go!<br />
Für das Aufbringen der Schutzschicht sollte<br />
man sich eine Stunde Zeit nehmen. Eine<br />
aufwendige Vorbereitung der Scheibe<br />
mit einem Spezialreiniger ist erforderlich,<br />
um sämtlichen Schmutz, Fett und Insektenrückstände<br />
zu entfernen. Anschließend<br />
wird in einem zweiten Schritt die<br />
Kunststoffschicht in flüssiger Form aufgebracht.<br />
Aufgrund der sehr geringen<br />
Schichtdicke wirkt die Scheibe vollkommen<br />
transparent, sodass es im ersten Moment<br />
20 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
zu keiner Sichtbeeinträchtigung kommt.<br />
Eine erste Probefahrt bestätigt die Funktionsweise.<br />
Ab 60-80 km/h kommt es zu einem<br />
sehr guten Abperleffekt. Bei mäßigem Regen<br />
reicht bereits der Fahrtwind aus, um die<br />
Windschutzscheibe klar zu halten. Sämtliche<br />
Wassertropfen werden vom Fahrtwind<br />
regelrecht weggepustet. Der Einsatz des<br />
Scheibenwischers ist erst bei höheren Geschwindigkeiten<br />
und größeren Regenmengen<br />
erforderlich, und selbst hier ist der Betrieb<br />
auf einer niedrigen Stufe ausreichend.<br />
Beim Stillstand des Fahrzeugs perlen die<br />
Wassertropfen wie beim besagten Lotusblatt<br />
ab und ergeben eine stets saubere<br />
Frontscheibe mit klarer Sicht. Selbst wiederholte<br />
Fahrzeugwäsche in einer Waschanlage<br />
kann die Wirkung nur geringfügig<br />
beeinträchtigen. Die Wirkzeit der Nanoversiegelung<br />
beträgt je nach Präparat etwa<br />
zwei Monate bis zu einem Jahr, wobei letz-<br />
teres eher in regenarmen Gebieten zutrifft.<br />
In der Regel sollte die Versiegelung alle<br />
10.000 km nachgebessert werden, denn<br />
auch Kratzer durch Staub vermindern den<br />
Effekt durch ihre abrasive Wirkung.<br />
Wo viel Licht ist,<br />
ist auch viel Schatten<br />
Probeweises Auftragen ist absolut nicht<br />
empfehlenswert, denn mit gängigen Reinigungsmitteln<br />
kann der Schutzfilm nicht<br />
ausreichend entfernt werden, unabhängig<br />
wie stark auch die Anstrengung sein mag.<br />
Der Wirkstoff setzt sich in den Kratzern<br />
der Scheiben fest und kann nur mit einem<br />
dünnen Abtrag der obersten Scheibenschicht<br />
entfernt werden. Dazu gibt es spezielle<br />
Polituren, welche die oberste Glasschicht<br />
abtragen. Doch der größte Nebeneffekt<br />
der Technologie ist erst bei Nachtfahrten<br />
zu sehen. Bei Nieselregen und bei<br />
Fahrten mit geringer Geschwindigkeit bei
Oberflächen<br />
mit Lotus Effekt:<br />
Schmutzpartikel haften<br />
besser am Wassertropfen als<br />
an der Oberfläche und werden<br />
dadurch ebenfalls entfernt<br />
Dunkelheit kommt es häufig zum Verschmieren<br />
des Films mit den Scheibenwischern,<br />
was oft zu starken und unerwünschten<br />
Lichtreflexionen führen kann. Der Fahrer<br />
wird geblendet. In diesem Punkt versagen<br />
die meisten der angebotenen Stoffe.<br />
Alternativen<br />
Alternative Methoden zu den High-tech<br />
Produkten aus dem Forschungslabor gibt<br />
es genug. Doch keine ist wirklich zu empfehlen,<br />
wie zum Beispiel der Hausfrauentipp<br />
mit Kartoffelstärke. Man nehme eine<br />
Kartoffel, halbiere diese und reibe die Windschutzscheibe<br />
mit der Schnittfläche ein.<br />
Die Kartoffelstärke soll ebenfalls eine dünne<br />
Schicht wasserabweisender Partikel auf<br />
der Scheibe erzeugen. Es zeigen jedoch<br />
sämtliche Tests, dass Kartoffeln eher als<br />
Nahrungsmittel verwendet werden sollten.<br />
Fazit<br />
In vielen Internetforen gibt es rege Diskussionen<br />
zur Wirksamkeit der neuen Regenabweiser.<br />
Bei vielen Nachtfahrten sind diese<br />
Produkte jedoch nur bedingt empfehlenswert<br />
und sollten daher nicht verwendet<br />
werden. Die Experten der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Automotive informieren Sie gerne zu sämtlichen<br />
Fragen der Nanotechnologie im<br />
Kraftfahrzeugwesen.<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. (HTL) Christian Kubik<br />
Tel: +43 (0)1 610 91-6438, E-Mail: kuc@tuv.at<br />
Vorbild Natur: Die aufzutragende, dünne Polymerschicht auf<br />
Windschutzscheiben soll nun denselben Effekt erzielen wie die<br />
Lotuspflanze, die jeden Wassertropfen abperlen lässt.<br />
Fotos: Richard Schramm - Fotolia.com / sensolux - Fotolia.com<br />
x<br />
Foto: ag visuell - Fotolia.com<br />
E<br />
MOBILITY<br />
VERKEHRSWIRTSCHAFT<br />
A Clear<br />
Road Ahead –<br />
Windscreens Incorporating<br />
Nanotechnology<br />
Automotive aftermarket suppliers have<br />
developed a means of combating the<br />
build-up of smeared water on windscreens<br />
by utilising a chemical agent<br />
to mimic the lotus effect and disperse<br />
rainwater. They have copied the antidroplet<br />
effect as seen on lotus leaves<br />
and recreated it using a chemical.<br />
A first test-drive confirmed the manufacturer’s<br />
claims. At speeds of between 60 - 80 km/h<br />
there was a good anti-droplet effect. During<br />
moderate rainfall the oncoming wind is<br />
sufficient to clear the windscreen. When<br />
the vehicle is stationary the water droplets<br />
display the characteristics seen on a lotus<br />
leaf and the windscreen is always free of<br />
rainwater. Even repeated washing in a car<br />
wash will only have a limited adverse effect<br />
on the performance of this new product.<br />
The effectiveness of this nanoseal lasts for<br />
between two months and one year depending<br />
on the product. Applying the product<br />
in small sections as a test application is not<br />
recommended, moreover, as the protective<br />
film cannot be removed with conventional<br />
cleaning materials. However, the biggest<br />
side-effect can be seen when driving at<br />
night. When driving in the dark at low speeds<br />
and in light rainfall the film can be smeared<br />
by the windscreen wipers which can often<br />
lead to distracting reflections from oncoming<br />
vehicles.<br />
x<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
21
NEWS<br />
<strong>TÜV</strong>-Ski trip on the<br />
4th & 5th of March <strong>2011</strong><br />
The <strong>TÜV</strong>-Ski trip is traditionally organized<br />
by the works council of the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
SERVICES GMBH and receives funding from<br />
the individual business companies in the<br />
group. At this juncture the works council<br />
would like to express its heartfelt appreciation<br />
for this support.<br />
As in previous years our destination was the<br />
Hotel Sperlhof in Windischgarsten. Sunshine,<br />
pleasantly warm temperatures and<br />
sufficient amounts of snow offered us the<br />
perfect conditions for a very enjoyable ski<br />
trip. Perhaps most importantly of all-there<br />
were no major injuries to dampen our spirits.<br />
Vortragende von Behörden, Hausverwaltungen,<br />
Facility Managern, Aufzugsherstellern<br />
und des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> referierten<br />
im Festsaal des Wiener Rathauses über<br />
aktuelle Themen im Zusammenhang mit<br />
der Errichtung und dem Betrieb von Aufzugsanlagen.<br />
Im Rückblick auf die vergangenen<br />
zehn Jahre konnte der Fortschritt<br />
bei Modernisierung und Sicherheit<br />
bestehender Aufzüge dargestellt werden.<br />
Das energieeffiziente Design von Aufzügen<br />
und Gebäuden sowie bevorstehende<br />
Änderungen der Bauvorschriften in Bezug<br />
auf die barrierefreie Gestaltung von Ge-<br />
22 <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
E<br />
NEWS<br />
Am 13. April fand bereits zum<br />
10. Mal der traditionell in Kooperation<br />
mit der Stadt Wien veranstaltete<br />
Wiener Aufzugstag statt,<br />
mit mehr als 450 Gästen.<br />
Fotos: <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Ing. Wolfgang Tremel<br />
<strong>TÜV</strong>- Skitag<br />
4. & 5. März <strong>2011</strong><br />
Der <strong>TÜV</strong>-Skitag wird schon<br />
traditionellerweise vom Betriebsrat<br />
der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Services<br />
organisiert und durch die<br />
einzelnen Gesellschaften finanziert.<br />
Der Betriebsrat dankt für<br />
diese Unterstützung.<br />
Wie in den letzten Jahren ging es nach<br />
Windischgarsten in das Hotel Sperlhof.<br />
Sonnenschein, angenehm warme Temperatur<br />
und eine ausreichende Schneelage<br />
boten perfekte Rahmenbedienungen für<br />
unser Skivergnügen. Die ersten Kollegen<br />
waren schon kurz vor Betriebsbeginn der<br />
Seilbahn auf dem Parkplatz. Der Grad<br />
der Sportlichkeit, aber auch die Freude zur<br />
Kommunikation bestimmten die Verweildauer<br />
auf dem Sonnenbankerl der Hütten.<br />
Kurz nach 19:00 Uhr waren dann knapp<br />
100 Kollegen im großen Saal des Hotels.<br />
Als Konzernbetriebsrat und Betriebsratsvorsitzender<br />
der <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Services<br />
hatte der Autor das große Vergnügen,<br />
nach einer kurzen Ansprache das vorbereitete<br />
Buffet zu eröffnen. Gesättigt und<br />
bei guter Laune begann der »Tratsch« an<br />
bäuden und den Brandschutz waren weitere<br />
Themenschwerpunkte. Zur barrierefreien<br />
Ausrüstung von Gebäuden zählen auch<br />
Plattformlifte, die am Aufzugstag ebenfalls<br />
behandelt wurden. Den Abschluss bildete<br />
der Vortrag von Harry Gatterer, Geschäftsführer<br />
des Zukunftinstituts Wien, der den<br />
Zuhörern einen interessanten und spannenden<br />
Ausblick auf das zukünftige Zusammenleben<br />
vermittelte.<br />
x<br />
den Tischen und an der Bar. Die Teilnahme<br />
fast aller Unternehmen war die erfolgreiche<br />
Basis, Kollegen der anderen <strong>TÜV</strong>-Unternehmen<br />
persönlich kennenzulernen. Natürlich<br />
waren dienstliche Belange immer<br />
wieder die Hauptthemen, aber auch der<br />
persönliche Austausch kam sicher nicht zu<br />
kurz. Musikalisch wurde der Abend ganz<br />
hervorragend begleitet. Einige konnten dabei<br />
nicht mehr ruhig sitzen bleiben und<br />
schwangen ihr Tanzbein. Auch ganz wichtig<br />
– keine ernstzunehmende Verletzung<br />
trübte das Erlebnis.<br />
x<br />
10. Aufzugstag des <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Foto: <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
E<br />
NEWS<br />
The 10th <strong>TÜV</strong><br />
<strong>AUSTRIA</strong> Lift Day<br />
The by now traditional 10th <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Lift Day, held in cooperation with the City<br />
of Vienna, took place on the 13th of April<br />
<strong>2011</strong>, with the event attracting more that<br />
450 guests. Presentations and lectures<br />
were given by representatives from the<br />
public authorities, housing management<br />
companies, facility managers, lift manufacturers<br />
and <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> in the Grand<br />
Festival Hall located in Vienna City Hall.<br />
Speakers talked about the current topics<br />
affecting the construction and operation<br />
of lift installations.
Dr. Manuela Fuchs<br />
Heute schon beim<br />
<strong>TÜV</strong> gewesen?<br />
Ob Seminar oder Soirée, ob Konferenz oder Konzert, ob Vortrag oder<br />
Vorführung – das <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Forum ist der ideale Ort für Zusammenkünfte<br />
von bis zu 100 Personen und kann auch gemietet werden.<br />
Im Herzen Wiens, nur wenige Schritte von<br />
der Wiener Staatsoper entfernt und in unmittelbarer<br />
Nähe zu mehreren U-Bahnen,<br />
Straßenbahnen und Autobussen liegen<br />
die Räumlichkeiten. Ein ebenerdig gelegener,<br />
hoher Saal für bis zu 100 Personen<br />
und ein wunderschön adaptiertes Alt-Wiener<br />
Kellergewölbe bilden den geeigneten<br />
Rahmen für jede Veranstaltung. Die Teilnehmer<br />
werden im stilvollen Foyer empfangen<br />
und können Pausen oder den Veranstaltungsausklang<br />
im überdachten und<br />
beheizbaren Innenhof genießen.<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde am<br />
30. Mai eine Konferenz zum Thema »EU<br />
Energy Policy – New Challanges for 3rd<br />
Party Inspection and Certification Bodies«<br />
mit hochrangigen Vortragenden aus verschiedenen<br />
Bereichen abgehalten. Bei der<br />
Generalversammlung am 31. Mai wurde<br />
dem scheidenden Präsidenten Dr. Hugo<br />
Eberhardt für seine langjährige Tätigkeit für<br />
CEOC, insbesondere für seinen Einsatz als<br />
Präsident während der letzten 12 Jahre<br />
herzlichst gedankt. Als neuer Präsident wurde<br />
Simo HASSI von Inspecta Oy, Finnland<br />
gewählt.<br />
Fotos: <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong><br />
Mit ihrer Top-Ausstattung eignen sich die<br />
beiden Räume für unterschiedlichste Anlässe:<br />
Ob Schulung, Workshop, Pressekonferenz,<br />
Firmenfeier, Ausstellung, Vortrag<br />
oder Konzert – die benötigte Technik<br />
ist vorhanden. Auch für einen reibungslosen<br />
Ablauf ist gesorgt: Auf Wunsch wird<br />
vom Catering über die Organisation eines<br />
Rahmenprogramms mit Künstlern bis hin<br />
zur Fotodokumentation oder der Erstellung<br />
von Drucksorten das gesamte Veranstaltungsmanagement<br />
übernommen. Eine<br />
Betreuung und Assistenz während des<br />
Events ist ebenso garantiert.<br />
x<br />
Kontakt zur Vereinbarung eines<br />
unverbindlichen Besichtigungstermins<br />
Jeanette Marschall<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Forum<br />
1015 Wien, Walfischgasse 13<br />
Tel: +43 (0)1 514 07-6218<br />
E-Mail: forum@tuv.at<br />
CEOC International – Verabschiedung<br />
In der Zeit vom 28. Mai bis zum 31. Mai <strong>2011</strong> fand die Jahresversammlung<br />
von CEOC International in Warschau auf Einladung von UDT statt.<br />
E<br />
NEWS<br />
E<br />
NEWS<br />
NEWS<br />
Have you been to <strong>TÜV</strong> today?<br />
Whether you are looking for a venue to hold<br />
a seminar or a soiree, stage a conference or<br />
a concert or give a lecture or a presentation –<br />
the <strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Forum is the ideal place<br />
for events of up to 100 people and is available<br />
for rent. The premises are located right<br />
in the heart of Vienna, only a few steps from<br />
the State Opera House and very close to<br />
several underground lines and important<br />
tram and bus stops. A ground floor reception<br />
hall with space for up to 100 people and a<br />
wonderfully adapted old-Viennese vaulted<br />
cellar provide the perfect setting for any<br />
function.<br />
x<br />
CEOC International –<br />
Leave-taking<br />
The Annual Meeting of the CEOC International<br />
took place in Warsaw by invitation of<br />
the UDT from the 28th of May until the 31st<br />
of May <strong>2011</strong>. In this setting a conference<br />
was held on the 30th May on the topic of<br />
»EU Energy Policy – New Challenges for 3rd<br />
Party Inspection and Certification Bodies« with<br />
distinguished speakers taking the podium.<br />
At the General Meeting on the 31st of May<br />
the outgoing President, Dr. Hugo Eberhardt,<br />
was sincerely thanked for his many years of<br />
service on behalf of the CEOC, especially<br />
for his dedication as President over the<br />
past 12 years. Simo HASSI of Inspecta Oy,<br />
Finland was elected as the new President.<br />
v.l.n.r..: Dipl.-Ing. Artur Salcher und Dipl.-Ing.<br />
Dr. Hugo Eberhardt, Ehrenpräsidenten von CEOC<br />
x x<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong> No.2 | JUNE <strong>2011</strong><br />
23
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> AKADEMIE GMBH<br />
Veranstaltungen in Österreich<br />
ABFALLWIRTSCHAFT / UMWELTSCHUTZ KURSNUMMER<br />
In 4 Tagen zum zertifizierten Abfallbeauftragten 20.-23.09.<strong>2011</strong> Wien 1.100 € 11.112.014.03<br />
Ausbildung zum zertifizierten Umweltbeauftragten: 5 Module 20.09.-16.12.<strong>2011</strong> Wien 3.690 € 11.112.013.02<br />
ARBEITSSICHERHEIT<br />
Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft 05.10.<strong>2011</strong>-26.01.2012 Wien 4.410 € 11.103.004.02<br />
Befahren von Behältern in Theorie und Praxis 21.-22.09.<strong>2011</strong> Wien 830 € 11.103.057.03<br />
Maschinensicherheitsversordnung 2010 27.09.<strong>2011</strong> Salzburg 480 € 11.103.011.03<br />
<strong>TÜV</strong> Sicherheitstag <strong>2011</strong> 20.10.<strong>2011</strong> Vösendorf 190 € 11.103.050.01<br />
GEBÄUDETECHNIK & BAUWESEN / AUFZUGSTECHNIK<br />
Facility Management für Techniker 27.-28.06.<strong>2011</strong> Wien 830 € 11.114.026.01<br />
Security Check für Gebäude 29.06.<strong>2011</strong> Wien 480 € 11.114.030.01<br />
Aufgaben und Haftung des Aufzugswärters 30.06.<strong>2011</strong> Salzburg 270 € 11.102.070.03<br />
BRANDSCHUTZ<br />
Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten 19.-21.09.<strong>2011</strong> Wien 650 € 11.115.001.05<br />
Verhalten im Brandfall, vermeiden von Panik 27.10.<strong>2011</strong> Salzburg 370 € 11.115.004.03<br />
Brandmeldeanlagen & Interventionsdienst 02.11.<strong>2011</strong> Wien 230 € 11.115.006.02<br />
DRUCKGERÄTE / WERKSTOFF- & SCHWEISSTECHNIK<br />
Ausbildung zum Dampfkesselwärter 26.-30.09.<strong>2011</strong> Wien 990 € 11.101.004.05<br />
Hartlöterausbildung mit Zertifizierung 13.10.<strong>2011</strong> Wien 480 € 11.106.004.03<br />
Ausbildung zum zertifizierten Sachkundigen gem. DGÜW-V 03.-05.10.<strong>2011</strong> Graz 880 € 11.101.013.04<br />
ELEKTROTECHNIK<br />
Notbeleuchtung - Sicherheitsbeleuchtung 24.11.<strong>2011</strong> Innsbruck 470 € 11.105.041.04<br />
VEXAT - Verordnung über explosionsfähige Atmosphären 17.11.<strong>2011</strong> Graz 480 € 11.104.019.02<br />
Explosionssschutz: Installation von Anlagen - ÖVE/ÖNORM E 8065 06.10.<strong>2011</strong> Salzburg 480 € 11.104.014.02<br />
RISIKOMANAGEMENT<br />
Ausbildung zum zertifizierten Risikomanager 28.-30.09.<strong>2011</strong> Wien 1.290 € 11.111.033.02<br />
GEFAHRGUT<br />
Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten 21.-25.11.<strong>2011</strong> Wien 1.310 € 11.107.001.02<br />
Der Gefahrgutpraktiker - ADR/RID <strong>2011</strong> Fachbuch 30 € 10.507.001.01<br />
IT & DATENSICHERHEIT<br />
ITIL® V3 Foundation Seminar 26.-28-09.<strong>2011</strong> Wien 1.060 € 11.113.011.02<br />
ITIL® V3 Foundation Examen 29.09.<strong>2011</strong> Wien 220 € 11.213.011.02<br />
MEDIZINTECHNIK<br />
Planung, Errichtung und Prüfung von Starkstromanlagen in Krankenhäusern 03.11.<strong>2011</strong> Innsbruck 470 € 11.105.010.04<br />
Lehrgang zum zertifizierten Medizinprodukteberater 03.-05.10.<strong>2011</strong> Wien 1.060 € 11.105.000.01<br />
Der technische Sicherheitsbeauftragte in Einrichtungen des Gesundheitswesens 08.-11.11.<strong>2011</strong> Wien 1.530 € 11.105.035.01<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT / MANAGEMENTSYSTEME<br />
Das gesamte Programm der<br />
<strong>TÜV</strong> <strong>AUSTRIA</strong> Akademie<br />
finden Sie unter:<br />
www.tuv-akademie.at<br />
Ausbildung zum zertifizierten Qualitätsauditor 19.-21.09.<strong>2011</strong> Innsbruck 1.060 € 11.108.005.05<br />
Ausbildung zum zertifizierten Qualitätsmanager (15 Tage) 21.09.-14.12.<strong>2011</strong> Wien 3.690 € 11.108.003.03<br />
Ausbildung zum zertifizierten Prozessmanager (4 Tage) 03.-05. & 27.10.<strong>2011</strong> Wien 1.410 € 11.108.028.01<br />
<strong>TÜV</strong> Qualitätstag <strong>2011</strong> 06.10.<strong>2011</strong> Wien 190 € 11.108.027.01<br />
Möchten Sie die <strong>TÜV</strong> <strong>TIMES</strong><br />
kostenlos und regelmäßig<br />
erhalten? Dann faxen Sie uns<br />
einfach diesen Coupon zu,<br />
oder schreiben ein E-Mail.<br />
Fax: 01/514 07-6005<br />
E-Mail: sim@tuv.at<br />
Name<br />
Firma<br />
Adresse<br />
PLZ / Ort<br />
Telefon / E-Mail<br />
ONLINE-ANMELDUNG<br />
www.tuv-akademie.at<br />
PERSONAL DEVELOPMENT<br />
Project Manager<br />
Seminars in Romania<br />
04.07.-08.07.<strong>2011</strong> Bucharest<br />
22.08.-26.08.<strong>2011</strong> Timişoara<br />
Expert in accessing structural funds 12.09.-15.09.<strong>2011</strong> Bucharest<br />
Safety Certificate Contractor 18.07.-20.07.<strong>2011</strong> Bucharest<br />
SAFETY<br />
OHSAS 18001 Internal Auditor 15.08.-17.08.<strong>2011</strong> Bucharest<br />
AUTOMOTIVE<br />
ISO/TS 16949 Internal Auditor 19.09.-22.09.<strong>2011</strong> Timişoara<br />
VDA 6.3<br />
MANAGEMENT<br />
30.08.-31.08.<strong>2011</strong> Timişoara<br />
29.09.-30.09.<strong>2011</strong> Oradea<br />
ISO 9001 internal Auditor 01.08.-05.08.<strong>2011</strong> Bucharest<br />
ISO 22000 Internal Auditor<br />
20.07.-22.07.<strong>2011</strong> Iasi<br />
26.09.-29.09.<strong>2011</strong> Sibiu<br />
ISO 14001 Internal Auditor 13.07.-15.07.<strong>2011</strong> Bucharest<br />
REGISTRATION for<br />
Seminars in Romania<br />
academia@tuv-austria.ro<br />
Preise exkl. 20% MWSt / prices excl. VAT<br />
Die verwendeten Berufs-, Amts-, Funktions- und Gradbezeichnungen<br />
gelten gleichermaßen für das weibliche wie das männliche Geschlecht.