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Prof. Dr. Burisch - CConsult

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Das Burnout-SyndromWas es ist, woher es kommt und wasman dagegen tun kann3. <strong>CConsult</strong> Network ForumBurnout, Stress & Co — Wirksame Maßnahmen für diebetriebliche Praxis<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Matthias <strong>Burisch</strong>Universität Hamburgburisch@uni-hamburg.dewww.swissburnout.ch


SteckbriefSeit 1970 Hochschullehrer für Psychologie an derUniversität HamburgSeit 1978 Trainer und Berater für Organisationen undEinzelne1981-1992 Gründer und Leiter Hamburger Organisations-undPersonalentwicklung (HOPE; zuletzt 2006-2008)Seit 1983 Beschäftigung mit dem Thema Burnout1989 Das Burnout-Syndrom — Theorie der inneren Erschöpfung(4. Aufl. Okt. 2010)Seit 2005 Kuratoriumsmitglied von Swiss Burnout(www.swissburnout.ch); dort: Hamburger Burnout-Inventar(seit März 2006 ca. 200.000 Nutzer)


WAS ES ISTWOHER ES KOMMTWAS MAN DAGEGEN TUN KANNUNIVERSAL-RAT


WAS ES ISTEine trennscharfe Definition fehlt bis heute.Ärzte, die eine Therapie verschreibenwollen, weichen auf Nachbardiagnosen wie„Depression“ oder„Anpassungsstörung“aus.Bei der Berufsunfähigkeitsrente ist dasanders.


WAS ES ISTVier Fallbeispiele


WAS ES ISTEin Kriminalkommissar:„Warnzeichen des Körpers —ich hab sie ignoriert“


WAS ES ISTEin IT-Spezialist nach Suizidversuch:„Man versteckt sich in derArbeit, bleibt lieber im Büro,statt nach Haus zu fahren“


WAS ES ISTDie Frau eines Rüstungs-Managers:„Er hat es Jahre überhauptnicht gemerkt: Er wusstenicht mehr, dass er daheimwar — auch zu Hause lief dieIndustrie weiter.“„Er war grantig — konntenachts nicht schlafen.“


WAS ES ISTEin Einkaufsleiter:„Man ist so mit der Arbeitidentifiziert, dass man nurnoch kuckt, dass man dennächsten Tag schafft — oderdie Kollegen zufriedenstellt...“


WAS ES ISTTypische Frühwarnsymptome•Innere Unruhe, Nicht-Abschalten-Können, Schlafstörungen;frühe körperliche Symptome (z. B. Verdauung, Kreislauf,Verspannungen, Ohrgeräusche)•Verdrängung. Alkohol als Gegenmittel („Wer Sorgen hat, hatauch Likör“)•Gefühl der Leere•Erhöhte Reizbarkeit•Sozialer Rückzug•Leistungsabfall (zumindest subjektiv)•Nachlassendes Engagement bis hin zu allg. Negativismusund Sarkasmus


WORAN MAN ES MERKTWie es weitergeht:Mehr als 130 Symptome in sieben Grobkategorien1. Warnsymptome derAnfangsphaseAlarmsignal: Nicht mehrabschalten können. Gereiztheit.Beginnende subjektiveErschöpfung.2. Reduziertes oder nocheinmal übersteigertesEngagement (meist mitSchuldgefühlen): Ich muss esschaffen!3. Emotionale Reaktionen:Depression oder/undAggression.4. Abbau — kognitiv undmotivational:Konzentrationsschwierigkeiten;Dienst nach Vorschrift.5. Verflachung des Lebens— emotional, sozial, geistig.6. PsychosomatischeReaktionen.7. Verzweiflung(terminal mit Suizidversuchoder Suizid).


WAS ES ISTVier Kernsymptome:Emotionale Erschöpfung („ich kannnicht mehr“)Leistungsunzufriedenheit („ich bringnix mehr zustande“)Dehumanisierung („ich kann sie nichtmehr sehen“)Überdruss („ich will nicht mehr“)


WAS ES ISTDie große Begriffsverwirrung: Ausbrennen vs.”Ausgebrannt sein“ — Prozess vs.Endzustand•Burnout als Endzustand („ausgebrannt“)— von anderen Vollbildern nicht mehr zuunterscheiden•Burnout als Prozess („ausbrennen“) mitmeist unauffälligen Frühsymptomen.


ÄTIOLOGIE:WOHER ESKOMMT


WOHER ES KOMMTBurnout-Prozesse beginnen mit derErfahrung von Hilflosigkeit insubjektiven oder objektiven „Fallen-Situationen“.


WOHER ES KOMMTStress II. Ordnung:Hilflosigkeit in der FalleÜbergangsphase:BewältigungsversucheStress I. Ordnung


WOHER ES KOMMTBurnout ist Ausdruck einergestörten Interaktion einerPersönlichkeit mit einer UmweltPersönlichkeitInnere FaktorenÄußere FaktorenUmwelt„Selbstverbrenner“;Burnout i. e. S.„Opfer der Umstände“;„Wear-Out“Erschöpfungsreaktion; aktives BurnoutKonfliktreaktion; passives Burnout•Zwei Burnout-Typen; vielmehr: Ein Kontinuum10


WOHER ES KOMMTEin Selbstverbrenner:“Es war klar, dass ich <strong>Prof</strong>essor werden musste“Antreiber: Streng Dich an!Beeil Dich!(Sonst bist Du ein Versager.)


WOHER ES KOMMTEin Opfer: „36 Jahre war Ruhe — jetztist die Lärmbelästigung unerträglich“


UMWEGE UND AUSWEGE:WAS MAN DAGEGEN TUNKANN


WAS MAN DAGEGEN TUN KANNDas Zwiebelmodell von BurnoutGlobale EbeneGesellschaftliche EbeneOrganisationsebeneZwischenmenschliche EbeneIndividuelle Ebene


WAS MAN DAGEGEN TUN KANNWas Unternehmen gegenBurnout tun könnten


WAS MAN DAGEGEN TUN KANNDas Beispiel VOLVO:Thema enttabuisierenBelegschaft sensibilisierenFührungskräfte schulen<strong>Dr</strong>ehtüren schaffen („easy out, easy in“)Employee Assistance Programs anbieten


UMWEGE UND AUSWEGESelbstversorgungKrit. Fürs.El-Ich El-IchKrit. Fürs.El-Ich El-IchErwachsenen-IchErwachsenen-IchFreies Ang.Kind KindFreies Ang.Kind KindBurnout-ModellBesser: SelbstpflegeModell B: „Die höchsten Ansprüche an mich stelle ich selbst!“Modell A: „Ich sorge für mich selbst — sonst könnte ich mich auch um niemand anders kümmern!“


Zu guter Letzt:<strong>Dr</strong>. <strong>Burisch</strong>s Anti-Burnout-Universal-TipsÄndern, was zu ändern ist.Akzeptieren, was nicht zu ändernist.Und zwischen beidem sorgfältigunterscheiden!

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