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KremserEberhard_1910_1934

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Obergärtner in einer Firma der Gartengestaltung in Magdeburg. Von dort aus wurde im November1907 die Verlobung mit Fräulein Martha Fritsch gefeiert.Die Verlobungsanzeigen lauten:„Meine Verlobung mit Fräulein Martha Fritsch, Tochter des Kaufmanns Herrn Otto Fritsch und seinerGemahlin Emilie, geb. Zimmer, beehre ich mich anzuzeigen. Magdeburg-Neustadt, im November1907, Samuel Kremser.Die Verlobung meiner Tochter Martha mit dem Obergärtner Herrn Samuel Kremser in Magdeburg-Neustadt beehren wir uns ergebenst anzuzeigen. Gross-Wartenberg, im November 1907 (Bez.Breslau), Otto Fritsch und Frau, Emilie geb. Zimmer.“Am 1. November 1908 erhielt mein Vater in Weimar/Thüringen eine Stellung als Leiter derGartenbauschule für Frauen. Das war die Stellung, die ihm die Gründung einer Familie ermöglichte.Am 1. März 1909 starb mein Großvater Otto Fritsch. Der Weg zur Verehelichung war nun frei. MeineEltern fanden in Weimar in der Amalienstraße eine schöne 2-Zimmerwohnung, die sie sich gemütlicheinrichteten.Am 17.08.1909 fand die Trauung in Groß-Wartenberg statt, wo auch meine Steuberwitzer Großmutterzugegen war. Sie wurde wegen ihrer ländlichen Kleidung (oberschlesische Tracht) und wegen derlangen Zöpfe, die teilweise in Oberschlesien getragen wurden, belächelt. Das muß sie sehr gekränkthaben. Da die Geschwister meiner Mutter leider nicht so feinfühlend waren und wohl Spott mit ihrtrieben, hat sie dieses Gebaren ihr lebenlang nicht vergessen. Ob meine Mutter während ihrerBrautzeit in Steuberwitz war, ist mir nicht bekannt. Ich hatte immer den Eindruck, daß Vater seinebäuerliche Herkunft der Groß-Wartenberger Sippschaft wohlweislich verborgen hielt.Mutter löste sich also schweren Herzens von der elterlichen Geborgenheit und vertauschte sie nun mitder Einsamkeit der neuen Umgebung. Dies ist ihr sehr schwer gefallen, zumal sie den „Umtrieb“ beider großen Familie und den Umgang mit der Kundschaft abrupt verlassen hatte. An Markttagennämlich kamen zahlreiche Bauern aus dem benachbarten Polnisch-Rußland (Bralin – Kepno) um sichhier preiswerte Textilien zu holen. Die Grenze war in unmittelbarer Nähe. An solchen Tagen war imLaden viel zu tun, und die Kinder mußten mithelfen zu bedienen. Das fehlte nun der Mutter.Kinder- und Schulzeit: <strong>1910</strong> - 1926Auf der ersten Seite steht eine handschriftliche Ankündigung des Samuel Kremser: „Die amDonnerstag dem 4. August nachmittags 7 Uhr erfolgte Entbindung Marthas von einem kräftigen,gesunden Jungen, teilen wir Euch hocherfreut mit. Mutter und Kind befinden sich wohl. Weimar,04.08.<strong>1910</strong>, M. + S. Kremser.“II. Kinderzeit und JugendjahreAn einem Donnerstag, dem 4. August <strong>1910</strong>, erblickte ich das Licht der Welt. Mit den Namen meinerGroßväter wurde ich mit den Vornamen Otto, Wilhelm und dem Rufnamen Eberhard getauft. Vonmeiner Taufpatin, der Freiin von Loen, 1. Vorsitzende der Gartenbauschule, bekam ich alsTaufgeschenk ein silbernes Kinder-Eßbesteck.Von meinen Kinderjahren weiß ich heute nichts mehr. Ganz fern kann ich mich an Weimar nurerinnern, daß mir meine Mutter Brote eingepackt vom 2. Stock mir in den Hof warf, wo ich spielte.Warum Vater die einstmals so gute Stellung aufgegeben hat, um im Bureau für Gartenarchitekturweiter zu arbeiten, ist mir unbekannt. Später aber übersiedelte die Familie nach Trittau-Hamfelde (?)bei Hamburg, wo mein Vater bei Albert Ballin, Generaldirektor der Hapag Amerika-Linie, auf seinemGut als Obergärtner tätig war. Dort verbrachten wir die ersten Kriegsjahre 1914 und 1915. Dort hatuns Oma aus Groß-Wartenberg und ihr Sohn Emmo während eines Fronturlaubes besucht. Emmo istEnde 1915 leider in Kurland gefallen.Am 12. Juli 1915 hat mein Vater seine berufliche Tätigkeit unterbrechen müssen, weil er zumHeeresdienst eingezogen wurde. Da er des Lungenfehlers wegen nicht fronttauglich war, hatte er3

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