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Erfahrungsbericht Groningen

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<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>Groningen</strong>Vorbereitung:Als ich mich beworben habe, war ich noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich einAuslandssemester machen möchte, aber alle meine Kommilitonen bewarben sich damalsund deshalb folgte ich diesem Trend. Die Vorbereitungszeit habe ich damals völligunterschätzt, aber es nahm doch eine Menge Zeit in Anspruch alle Formalien zu erfüllen.Vor allem das Finden und die Gegenüberstellung äquivalenter Kurse erforderte eineMenge Zeit. Bis ich mich auf der Website der Gastuniversität zurechtgefunden habe, dieKurse in Englisch gefunden habe und letztendlich verstanden habe, was in ihnen gelehrtwird, verstrich geraume Zeit.Die Mitarbeiter der „Rijksuniversiteit <strong>Groningen</strong>“ (kurz RuG) bzw. speziell das internationalOffice hat mir dabei jedoch sehr geholfen und man sollte sich nicht scheuen für jeglicheFragen Emails zu schreiben, die auch immer beantwortet wurden.Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule:Die „Rijksuniversiteit <strong>Groningen</strong>“ ist sowohl genau in der Stadt wie auch außerhalbangesiedelt. Leider befindet sich der Teil der Ökonomie außerhalb der Stadt und ichbrauchte 20 Minuten mit dem Fahrrad zur Universität.Es war auch möglich, mit dem Bus vom Hauptbahnhof zur Universität zu fahren. Diesesnahm ca. 25 Minuten in Anspruch und kostet einen Euro. Aber <strong>Groningen</strong> ist eine absolutefahrradfreundliche Stadt und wenn das Wetter gut ist, sollte man auf jeden Fall mit demFahrrad fahren.Die Mensa, im Vergleich zur Mensa in der Bremer Universität, ist etwasgewöhnungsbedürftig. Es gibt mittags kein warmes Essen, sondern nur kleine ungesundeKleinigkeiten. Am Anfang hat es mich sehr gestört, doch ich habe mich ziemlich schnelldaran gewöhnt, abends zu kochen und etwas Warmes zu essen. (Wie ich gehört habe,wird aber im Moment eine richtige Mensa auf dem Campus gebaut und zum nächstenSemester fertig gestellt.)Auf dem Campus außerhalb der Stadt gibt es eine Bibliothek extra für Ökonomen, die sehrgut ausgestattet ist. Man benötigt keinen Bibliotheksausweis, sondern kann Bücher mitdem normalen Studentenausweis, den man am Anfang des Semesters ausgehändigtbekommt, ausleihen.


Die Universität ist gut ausgestattet mit Computerräumen, flächendeckendem wireless Lanund ruhigen Lernmöglichkeiten.Man sollte sich unbedingt eine „ACLO-Karte“ anschaffen. Diese kostet 50 € für ein Jahrund damit kann man an sämtlichen Sportaktivitäten, die die Universität anbietet,teilnehmen. Das Sportangebot ist riesig und beinhaltet fast alles, was man sich vorstellenkann.Akademisches Leben:Zu Beginn des Studiums kann man sich bei einer Organisation anmelden, die sich„WINGS“ nennt. Diese organisieren eine Kennenlernwoche, bei der man in Kleingruppenaufgeteilt wird und die Stadt bei Tag und Nacht erkundschaftet. Dort knüpft man ersteKontakte und Freundschaften, die mir sehr geholfen haben, mich in einer fremden Stadtund Umgebung zurechtzufinden.Normalerweise bekommt man auch einen Ansprechpartner, meistens einen Studentenaus deiner Universität, ich habe meinen komischerweise nie kennengelernt.Das Kursangebot an der „Rijksuniversiteit <strong>Groningen</strong>“ war recht vielseitig, leider ist manetwas eingeschränkt, wenn man sich Kurse in Bremen anrechnen lassen möchte. Es gibtkeine Kurse, die extra für Erasmus-Studenten angeboten werden. Die Lehre undLehrveranstaltungen sind sehr gut. Die Professoren sind bemüht, den Stoff zu vermittelnund man sollte sich nicht scheuen auch persönlich auf die Professoren zuzugehen wennman Fragen hat. Es gibt ein großes Angebot von Tutorien und Workshops zu denVorlesungen, die auch oftmals von externen Personen aus der Wirtschaft gehaltenwerden. Diese werden in Kleingruppen von bis zu 15 Studenten gehalten, damit alleFragen geklärt werden können. Auch Gastvorträge in den Vorlesungen sind keineSeltenheit.An der „Rijksuniversiteit <strong>Groningen</strong>“ ist ein Semester noch einmal unterteilt in 2 Einheiten.Nach der 1. Einheit muss man die Kurse für die nächste Einheit wählen, d.h. man kannsich noch relativ spontan um entscheiden. Nach jeder Einheit ist in dem gewählten Kursein Leistungsnachweis zu erbringen. Es gibt auch Kurse über beide Einheiten.Man muss sich, ähnlich wie in Bremen, für jede Prüfung und auch für dieNachschreibeklausur unter http://progresswww.nl/rug/ anmelden. Wichtige Informationenzu den Kursen und zu Fristen findet man unter https://nestor.rug.nl/webapps/login/.Die Unterrichtssprache für die volkswirtschaftlichen- und betriebswirtschaftlichen Fächerwar ausschließlich in Englisch. Am Anfang habe ich aus den Vorlesungen nicht wirklichviel mitnehmen können, vor allem weil es wesentlich schwieriger für mich war, sich 1,5


Stunden auf englischen Unterreicht zu konzentrieren und natürlich weil mir dasentsprechende Vokabular fehlte. Was ich nie geglaubt hätte, was aber wirklich stimmt,man hört sich relativ schnell in die Sprache hinein. Die Kurse sind ziemlich anspruchsvoll,und ich musste doch mehr als geplant Zuhause nacharbeiten, Assignments schreiben undHausaufgaben machen, die auch kontrolliert wurden.Unterkunft:Die Suche nach dem richtigen Etablissement gestaltete sich recht einfach. Auf derInternetseite http://www.housingoffice.nl/ (mit dem Internet Explorer zu öffnen) kann mansich alle Studentenhäuser in <strong>Groningen</strong> anschauen und anhand der Beschreibungenseine Wahl treffen.Die Wohnheime sind ausschließlich für internationale Studenten, was es schwierig machtauch einheimische Studenten kennen zu lernen.Das „Housingoffice“ versucht dann in dem bevorzugten Studentenwohnheim einen Platzzu bekommen. Die Kosten für diesen Service belaufen sich auf 30 € Verwaltungskostenund 300 € Kaution, die man aber nach seinem Aufenthalt wieder zurückerstattet bekommt.Mein Studentenwohnheim war in der Blekerslaan. Ich kann dieses Studentenwohnheimsehr empfehlen. Das Wohnheim ist im Süden der Stadt gelegen und man braucht mit demFahrrad ca. 5 Minuten zur Stadtmitte. Mein Einzelzimmer war bei Ankunft mit einem Bett,einem Schrank, einem Schreibtisch mit Lampe und einem Sessel ausgestattet. Insgesamtkann man sagen eher rustikal eingerichtet, aber IKEA ist zum Glück nur ca. 15 Minutenzu Fuß entfernt. Das Zimmer kostete 297 € im Monat, was für <strong>Groningen</strong> noch rechtgünstig ist.Auf jedem Flur sind ca. 15 Zimmer, ein Waschraum mit 4 Waschbecken und 3 Duschenund geschlechtergetrennten Toiletten. Wireless Lan ist in jedem Zimmer vorhanden.Es gibt einen großen Aufenthaltsraum und direkt dahinter die Küche, die man sich mitallen Studenten zusammen teilt. Meiner Meinung nach ist es ein großer Vorteil einengemeinsamen Aufenthaltsraum zu haben, weil man dadurch sehr schnell und einfach mitStudenten in Kontakt kommt und neue Leute kennen lernt. An die hygienischenBedingungen muss man sich erst etwas gewöhnen. Die Küche wird jeden Abend von 4Bewohnern zusammen gereinigt und jeden Sonntag reinigen 6 Studenten das dreckigeGeschirr, das übergeblieben ist.Ich bin sehr glücklich, dass ich mit diesem Studentenwohnheim so einen Glücksgriffgemacht habe, weil die Tendenz doch dazu geht, dass man am meisten mit Studenten


aus seinem Wohnheim macht. Und bei 50 Studenten gibt es eine gewisseAuswahlmöglichkeit, mit wem man etwas unternehmen möchte.Öffentliche Verkehrsmittel:Bei Regen gibt es die Möglichkeit den Bus zu benutzen. Die Tickets sind mit einem Euroerschwinglich und es gibt auch Nachtlinien.Einmal bin ich mit dem Taxi gefahren, dieses ist mit uns jedoch einen großen Umweggefahren und wir mussten viel mehr zahlen als geplant.Formalitäten:Natürlich gibt es in <strong>Groningen</strong> die Möglichkeit ein Konto zu eröffnen, die meistenStudenten taten das bei der ABN Amro Bank. Ich würde jedoch empfehlen, ein Konto beider Deutschen Kredit Bank zu eröffnen (http://www.dkb.de/). Man bekommt dort eineKreditkarte, mit der man an jedem Bankautomaten in <strong>Groningen</strong> (und fast auf der ganzenWelt) umsonst Geldabheben kann und das Konto ist für Studenten kostenlos.Fazit:Insgesamt kann ich nur jedem ans Herz legen ein Auslandssemester zu machen. Mirpersönlich hat es wahnsinnig Spaß gemacht und mich persönlich in meiner Entwicklungweitergebracht. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich die Englischkenntnisse extremverbessern, weil man täglich mit internationalen Studenten zusammen ist. Es machteinfach Spaß mit Menschen jeglicher Herkunft zusammenzuleben und deren Kultur, Sittenund Gebräuche kennen zu lernen.Ebenso ist es sehr interessant einmal an einer anderen Universität in einer anderenSprache zu studieren. Ich habe dort sehr viel mehr gelernt als ich es je erwartet hätte.Wenn man Englisch sprechen kann, reicht das in <strong>Groningen</strong> völlig aus. Ich habe einigeKommilitonen kennengelernt, die auch holländisch sprechen konnten, die haben sichdarüber beschwert, dass es kaum Möglichkeiten gab, die Sprache zu sprechen.Also warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.

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