Drucken / Speichern - Sparkasse Baden-Baden Gaggenau
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Geschäftsbericht 2010
Inhalt<br />
Lagebericht zum 31. Dezember 2010<br />
1 Rahmenbedingungen 05<br />
2 Wirtschaftsbericht 09<br />
3 Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 15<br />
4 Risikobericht 16<br />
5 Prognosebericht 26<br />
Jubilare 31<br />
Verabschiedung aus dem Berufsleben 31<br />
Dank des Vorstandes 33<br />
Bericht des Verwaltungsrates 35<br />
Jahresabschluss 37<br />
Anhang<br />
A Allgemeine Angaben 43<br />
B Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 43<br />
C Angaben und Erläuterungen zur Bilanz 46<br />
D Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 50<br />
E Sonstige Angaben 51<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 55<br />
Inhalt | 03
4<br />
zuhören, verstehen, handeln
Lagebericht<br />
zum 31. Dezember 2010<br />
1 Rahmenbedingungen<br />
1.1 Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz<br />
in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> und betreibt grundsätzlich alle banküblichen Geschäfte soweit es das <strong>Sparkasse</strong>ngesetz<br />
von <strong>Baden</strong>-Württemberg, die aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen oder<br />
die Satzung der <strong>Sparkasse</strong> vorsehen. Träger der <strong>Sparkasse</strong> sind die Städte <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, <strong>Gaggenau</strong><br />
und Kuppenheim sowie die Gemeinde Bischweier. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen<br />
verfolgt die <strong>Sparkasse</strong> das Ziel, profilierte Finanzdienstleistungen für Wirtschaft, öffentliche Hand und<br />
die gesamte Bevölkerung bereitzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, unterhält die<br />
<strong>Sparkasse</strong> 27 Geschäftsstellen in ihrem Geschäftsgebiet.<br />
Organe der <strong>Sparkasse</strong> sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand. Der Verwaltungsrat<br />
bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der <strong>Sparkasse</strong>, erlässt Geschäftsanweisungen für<br />
den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht dessen Tätigkeit. Der Kreditausschuss beschließt<br />
über die Zustimmung der Gewährung von Krediten nach der Geschäftsanweisung und von<br />
Organkrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Der Vorstand leitet die <strong>Sparkasse</strong><br />
in eigener Verantwortung. Er vertritt die <strong>Sparkasse</strong> und führt ihre Geschäfte.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist als Mitglied im <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg dem Sicherungssystem der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation angeschlossen. Damit<br />
sind die Ansprüche unserer Kunden in voller Höhe sichergestellt.<br />
Lagebericht | 05
06<br />
1.2 Wirtschaftliches Umfeld<br />
1.2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die Weltwirtschaft setzte ihre bereits 2009 begonnene Erholung im Jahre 2010 fort. Allerdings verlief<br />
die Erholung sehr inhomogen, mit großen Wachstumsunterschieden und in sehr verschiedenen<br />
Strukturen in den einzelnen Ländern. Am größten war die Wachstumsdynamik in den Schwellenlän-<br />
dern Lateinamerikas und vor allem Asiens. Die chinesische Wirtschaft zeigt sogar Anzeichen einer<br />
Überhitzung. In vielen Industrieländern verläuft die Erholung dagegen bisher sehr zaghaft.<br />
Im Euroraum leiden dagegen Irland, Portugal, Spanien und vor allem Griechenland in unterschied-<br />
licher Zusammensetzung und Gewichtung unter den Problemen hoher Staatsverschuldung, geringer<br />
Wettbewerbsfähigkeit, maroden Bankensystemen und geplatzten Immobilienblasen. Die an den<br />
Kapitalmärkten geforderten Risikoprämien für die Finanzierung dieser Länder sind 2010 deutlich<br />
gestiegen. Mit dem Aufspannen eines Rettungsschirms und der Entwicklung eines langfristigen<br />
Stützungsmechanismus haben die Krisenländer im Euroraum Solidarität erfahren. Auch die Europäische<br />
Zentralbank hat eingegriffen und für über 70 Mrd. Euro Staatsanleihen gekauft. Eine spürbare<br />
Eindämmung der Spreads für die Krisenländer ist letztlich aber nicht gelungen.<br />
Deutschland nimmt eine Sonderrolle in der gespaltenen Entwicklung der Weltwirtschaft ein. Gemes-<br />
sen an seinem Wachstum im abgelaufenen Jahr weist Deutschland sogar eine Dynamik auf, die<br />
durchaus mit dem Expansionstempo der Schwellenländer vergleichbar ist. Allerdings hatte es zuvor<br />
in der Rezession aufgrund seiner Exposition im Außenhandel einen großen Rückschlag hinnehmen<br />
müssen. Das Erholungstempo im Jahr 2010 ist in weiten Teilen schlicht einem korrigierenden Rückprall<br />
zuzuschreiben. Dennoch stellen die im Gesamtjahr 2010 gemäß des Statistischen Bundesamtes<br />
erreichten 3,6 % realwirtschaftlichen Wachstums eine beachtliche Leistung dar. Die Erholung ist<br />
schneller und kräftiger eingetreten als noch vor Jahresfrist erwartet.<br />
Der entscheidende Impuls für das Wachstum kam einmal mehr vom Export. Deutschlands Ausfuhrsortiment<br />
profitiert von seiner Ausrichtung auf Investitionsgüter. Diese sind gerade in den dynamisch<br />
wachsenden Schwellenländern gefragt. In der zweiten Jahreshälfte haben sich die Wachstumskräfte<br />
zusehends zur Binnenwirtschaft verschoben. Diese bestritt im Gesamtjahr bereits 2,5 Prozentpunkte<br />
des gesamten Wachstums von 3,6 %.<br />
Der seit einer ganzen Dekade praktisch stagnierende private Konsum konnte 2010 real um 0,5 %<br />
zulegen. Im Jahresverlauf zeigt sich sogar eine größere Dynamik.<br />
Eine Stütze der im Jahresverlauf gestiegenen Konsumfreudigkeit war mit Sicherheit der die Zuversicht<br />
der Verbraucher fördernde, gut laufende Arbeitsmarkt. Obwohl die Arbeitsmarktlage auch 2009 schon<br />
sehr robust war, wurde bis weit in das Jahr 2010 hinein die Erwartung gehandelt, dass noch ein „dickes<br />
Ende“ kommen mag. Aber dank der schnell und stark einsetzenden Erholung kam es dazu nicht.<br />
Gleichzeitig hat ein Strukturwandel stattgefunden. In der Industrie gingen 2009 und 2010 durchaus<br />
Arbeitsplätze verloren; dies konnte aber von der Expansion des Dienstleistungssektors überkompensiert<br />
werden. Mit 40,5 Millionen Erwerbstätigen waren 2010 so viele Menschen in der deutschen<br />
Wirtschaft tätig wie noch nie zuvor.
Die Verbraucherpreise sind 2010 in Deutschland um gut ein Prozent gestiegen. Einmal mehr lag die<br />
Inflationsrate hierzulande 2010 um rund einen halben Prozentpunkt unter dem Durchschnitt des<br />
Euroraums. Aus Sicht der EZB lag die Steigerung der Verbraucherpreise mit den 2010 erreichten<br />
Werten vordergründig auf Zielniveau von „unter, aber nahe bei 2 Prozent“. Dennoch ist die Geldpolitik<br />
alles andere als sorgenfrei. Im Nachgang zu Finanzkrise und Rezession ist die Situation immer<br />
noch labil. Der bereits angekündigte Ausstieg aus den geldpolitischen Sonderinstrumenten wurde<br />
deshalb nur teilweise vollzogen, in anderen Teilen aber nochmals verschoben.<br />
Der DAX beendete das Börsenjahr 2010 mit 6.914,19 Punkten und lag damit 16 % über dem Stand<br />
des Vorjahres. Der Euro wertete an den Devisenmärkten zum Dollar jedoch ab und kostete zum<br />
Jahresende 1,34 US-Dollar (Vorjahr: 1,43 USD).<br />
1.2.2 Regionale Rahmenbedingungen<br />
Die Spezialisierung der Wirtschaft <strong>Baden</strong>-Württembergs auf innovative, hochwertige Investitionsgüter<br />
inklusive der dazugehörigen Vorprodukte und Dienstleistungen, ihre weltweite Präsenz sowie<br />
ihre hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit haben entscheidend dazu beigetragen, dass die<br />
hiesigen Unternehmen in überdurchschnittlichem Maße von der Wiederbelebung des Welthandels<br />
profitieren konnten. Die Wirtschaft in der TechnologieRegion Karlsruhe, zu der das Geschäftsgebiet<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> zählt, zeigte sich damit in 2010 wieder deutlich erholt. Im<br />
Durchschnitt aller Branchen hat sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage weiter verbessert.<br />
Der erfreuliche Trend dürfte sich nach Ansicht der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten<br />
fortsetzen. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2011 der Industrie- und<br />
Handelskammer Karlsruhe.<br />
Trotz des generell erfreulichen Szenarios ist die Situation in den einzelnen Wirtschaftszweigen<br />
durchaus differenziert. Der gesamtwirtschaftliche Erholungsprozess wird in der TechnologieRegion<br />
Karlsruhe zum großen Teil von der Industrie und dem Dienstleistungssektor getragen. Auch im Großund<br />
Einzelhandel fällt die Beurteilung der derzeitigen Lage recht solide aus. Dagegen hat die regionale<br />
Bauwirtschaft den Anschluss an den konjunkturellen Aufschwung bisher noch nicht geschafft.<br />
Der Arbeitsmarkt in der TechnologieRegion Karlsruhe zeigt sich weiterhin robust. Die durchschnitt-<br />
liche Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Rastatt, in welchem das Geschäftsgebiet der<br />
<strong>Sparkasse</strong> liegt, sank von 4,9 % in 2009 auf 4,8 % im Jahr 2010. Die Quote der in der Region gemeldeten<br />
Erwerbslosen liegt damit weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 7,7 %.<br />
Aktuell steht die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> in ihrem Geschäftsgebiet 13 Konkurrenzinstituten<br />
gegenüber. Als führendes Kreditinstitut ist sie der wichtigste Dienstleistungspartner für<br />
mittelständische Unternehmen, Freiberufler, Kommunen und private Haushalte.<br />
Lagebericht | 07
08<br />
1.3 Entwicklungen in der <strong>Sparkasse</strong>norganisation<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg (SVBW). Dieser ist zusam-<br />
men mit dem Land <strong>Baden</strong>-Württemberg und der Stadt Stuttgart Träger der Landesbank <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg (LBBW). Der SVBW hat sich zusammen mit den weiteren Trägern entsprechend seinem<br />
Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für<br />
die LBBW beteiligt und eine Rückgarantie zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg aus einer Risikoimmunisierung für die LBBW übernommen.<br />
Moody‘s erneuerte im März 2011 für die <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe das Bank-Finanzkraftrating (BFSR)<br />
von C+, was einer Basiskreditrisikoeinschätzung (Baseline Credit Assessment, BCA) von A2 entspricht,<br />
sowie das Verbundrating (Corporate Family Rating, CFR) von Aa2. DBRS hat im April 2010 die Floor-<br />
Ratings für alle Mitglieder des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe bestätigt. Es bringt<br />
zum Ausdruck, dass die Bonität jedes Mitgliedes des Haftungsverbundes der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe<br />
mindestens mit A (high) bewertet wird. Fitch erteilte im September 2010 den <strong>Sparkasse</strong>n, die<br />
zur <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe gehören, erstmals ein Floor-Rating in Höhe von A+.
2 Wirtschaftsbericht<br />
2.1 Geschäftsentwicklung<br />
2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen<br />
Bestand Veränderungen<br />
31.12.2010<br />
Mio. EUR 31.12.2009<br />
Mio. EUR<br />
2010<br />
Mio. EUR<br />
2010<br />
%<br />
2009<br />
%<br />
Geschäftsvolumen 1 1.901,7 1.949,7 - 48,0 - 2,5 - 0,2<br />
Bilanzsumme 1.860,5 1.907,1 - 46,6 - 2,4 - 0,1<br />
1 Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten<br />
Die Bilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 %, das Geschäftsvolumen ging<br />
im gleichen Zeitraum um 2,5 % zurück. Im Durchschnitt der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n<br />
wurde dagegen ein schwaches Wachstum im Geschäftsvolumen ermittelt, während sich die Bilanzsumme<br />
ebenfalls reduzierte.<br />
2.1.2 Aktivgeschäft (inkl. Eventualverbindlichkeiten)<br />
Kundenkreditvolumen<br />
darunter: Avalkredite<br />
Bestand Veränderungen<br />
31.12.2010<br />
Mio. EUR 31.12.2009<br />
Mio. EUR<br />
2010<br />
Mio. EUR<br />
2010<br />
%<br />
1.087,8<br />
41,2<br />
1.071,1<br />
42,6<br />
Forderungen an Kreditinstitute 209,6 384,4 - 174,8 - 45,5 - 9,5<br />
Wertpapiervermögen 510,1 395,4 114,7 29,0 - 3,3<br />
Kundenkreditvolumen<br />
Im Kundenkreditgeschäft konnte im Geschäftsjahr ein verhaltenes Wachstum erreicht werden, das<br />
leicht unter dem Verbandsdurchschnitt lag. Der Schwerpunkt dieses Wachstums lag bei den Unternehmenskrediten<br />
im langfristigen Bereich. Die Ausleihungen an Privatpersonen zeigten sich dagegen<br />
leicht rückläufig. Insgesamt wurden im Jahr 2010 an Unternehmer 84,3 Mio. EUR und an Privatpersonen<br />
74,4 Mio. EUR neu ausgeliehen.<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
Die Forderungen an Kreditinstitute wurden im Berichtsjahr deutlich um 174,8 Mio. EUR reduziert. Die<br />
Abnahme ist überwiegend auf die Umschichtung zu Gunsten der Wertpapieranlagen zurückzuführen.<br />
Wertpapiervermögen<br />
Die bereits im Jahr 2009 begonnene risikoreduzierende Umstrukturierung der Eigenanlagen wurde<br />
im Geschäftsjahr konsequent weiter fortgeführt. Das Wertpapiervermögen wurde dabei insbesondere<br />
16,8<br />
- 1,4<br />
1,6<br />
- 3,4<br />
Lagebericht | 09<br />
2009 %<br />
5,0<br />
- 3,0
10<br />
im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere mit guten bis sehr guten Bonitäten spürbar ausgeweitet<br />
und der Anteil an Anleihen von Emittenten aus wirtschaftsschwachen Staaten des Euro-Währungsraums<br />
reduziert. Das Wertpapiervermögen dient vor allem der Vermögensanlage sowie der Liquiditätsreserve.<br />
Ein Teil des Wertpapierbestandes ist in Spezialfonds ausgelagert.<br />
Beteiligungen<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> betreibt eine zurückhaltende Beteiligungspolitik. Dementsprechend werden Beteiligungen<br />
weitgehend nur mit Unternehmen der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe eingegangen. Daneben<br />
dienen Tochtergesellschaften der strategischen Positionierung der <strong>Sparkasse</strong> in verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern.<br />
Per Jahresende 2010 betrug der unter Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
ausgewiesene Anteilsbesitz 28,6 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich keine bedeuten-<br />
den Veränderungen.<br />
2.1.3 Passivgeschäft<br />
Mittelaufkommen von Kunden<br />
darunter:<br />
Mittelaufkommen von Kunden<br />
Nach dem erfreulichen Wachstum in den vergangenen beiden Jahren war im Geschäftjahr bei den<br />
Kundeneinlagen, entgegen der Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong>n in unserem Verbandsgebiet, ein<br />
moderater Rückgang zu verzeichnen. Dieser vollzog sich fast ausschließlich im gewerblichen Be-<br />
reich, während die Einlagen der Privatkunden nahezu konstant blieben. Insgesamt präferierten<br />
unsere Kunden nach wie vor aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus variable Anlagen bzw.<br />
Anlagen mit kurzen Zinsbindungsfristen. Wir konnten unseren Kunden jedoch mit dem neu einge-<br />
führten Anlageprodukt S-Komfortsparen eine interessante Anlagealternative anbieten, die in<br />
erfreulichem Umfang genutzt wurde. Dementsprechend war bei den Spareinlagen ein spürbarer<br />
Anstieg um 15,4 % zu verzeichnen.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Bestand Veränderungen<br />
31.12.2010<br />
Mio. EUR 31.12.2009<br />
Mio. EUR<br />
2010<br />
Mio. EUR<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dienen überwiegend der Refinanzierung des<br />
langfristigen Kreditgeschäftes und haben sich im Jahr 2010 leicht erhöht. Durch die vermehrte<br />
Inanspruchnahme kurzfristiger Refinanzierungsmöglichkeiten ergab sich eine Verschiebung von<br />
den Verbindlichkeiten „mit vereinbarter Laufzeit“ hin zu den „täglich fälligen“ Verbindlichkeiten.<br />
2010 %<br />
2009 %<br />
1.262,7 1.315,9 -53,2 -4,0 5,0<br />
Spareinlagen 430,4 373,0 57,4 15,4 9,9<br />
Eigenemissionen 112,3 152,5 - 40,2 - 26,4 - 25,0<br />
Termingelder 54,3 92,6 - 38,3 - 41,4 - 58,5<br />
Sichteinlagen 634,9 665,9 - 31,0 -4,7 47,2<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 474,2 467,4 6,8 1,5 - 12,4
2.1.4 Dienstleistungen<br />
Im Dienstleistungsgeschäft konnte das gute Vorjahresergebnis mit einem Provisionsüberschuss von<br />
8,9 Mio. EUR erneut erreicht werden. Es liegt damit im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme<br />
weiterhin deutlich über dem Vergleichswert der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Die sehr positive Börsenentwicklung, insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres 2010, verstärkte<br />
wieder das Interesse unserer Kunden an der Geldanlage in Aktien und Investmentfonds. Im Gegenzug<br />
führte jedoch das anhaltend niedrige Zinsniveau zu einer nachlassenden Nachfrage nach festverzins-<br />
lichen Wertpapieren. Die Wertpapierumsätze (Summe aus Käufen und Verkäufen) gingen dement-<br />
sprechend im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 % auf 138,3 Mio. EUR zurück.<br />
Ein erfreuliches Ergebnis konnte bei der Vermittlung von Immobilien erreicht werden. Während die<br />
Anzahl der durch unsere Tochtergesellschaft S-Immo + Finanz vermittelten Objekte nahezu konstant<br />
war, konnten über unsere Immobilienabteilung deutlich mehr Wohnimmobilien vermittelt werden.<br />
Das Provisionsergebnis insgesamt lag damit leicht über dem Vorjahreswert. Zwar konnte der Gesamtwert<br />
der vermittelten Objekte aus dem Jahr 2009 nicht ganz erreicht werden, dennoch lag das Vermittlungsergebnis<br />
über dem Durchschnitt der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Im Kooperationsgeschäft mit unserem Verbundpartner SV <strong>Sparkasse</strong>nVersicherung konnte erneut<br />
ein gutes Vermittlungsergebnis erzielt werden. So stieg die Anzahl der abgeschlossenen Lebens- bzw.<br />
Rentenversicherungen um 12,5 %, die Beitragssumme erhöhte sich dabei sogar um 34,1 %. Auch<br />
im Bereich der weiteren Versicherungssparten (z. B. Sach-, Haftpflicht-, Unfall-, Rechtsschutz- und<br />
Kfz-Versicherungen) war ein Zuwachs von 12,4 % bei der Beitragssumme zu verzeichnen.<br />
Bei der Vermittlung von Bausparverträgen für die Landesbausparkasse <strong>Baden</strong>-Württemberg konnte<br />
nahezu das Vorjahresergebnis erreicht werden. Sowohl die Anzahl der vermittelten Bausparverträge<br />
als auch die durchschnittliche Bausparsumme haben sich nur leicht um 2,3 % bzw. 1,5 % verringert.<br />
Das Provisionsergebnis aus dem Giro- und Zahlungsverkehr lag auf Vorjahresniveau.<br />
2.1.5 Derivate<br />
Im derivativen Geschäftsfeld nutzt die <strong>Sparkasse</strong> Produkte wie Swaps, Caps, strukturierte Produkte,<br />
Devisentermingeschäfte und Futures. Sie dienen einerseits den Zinssicherungswünschen der Kunden<br />
im langfristigen Kreditgeschäft, andererseits sichert die <strong>Sparkasse</strong> damit überwiegend offene Posi-<br />
tionen im Eigengeschäft gegen Zinsänderungs- und Kursrisiken ab. Wir verweisen hinsichtlich der<br />
zum Jahresende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang.<br />
2.1.6 Eigenhandel<br />
Handelsbuchgeschäfte werden nur in geringem Umfang getätigt.<br />
Lagebericht | 11
12<br />
2.2 Vermögenslage<br />
in %<br />
des Geschäftsvolumens<br />
31.12.2010<br />
Mio. EUR 31.12.2009<br />
Mio. EUR 31.12.2010 % 31.12.2009 %<br />
Kundenkreditvolumen 1.087,8 1.071,1 57,2 54,9<br />
Forderungen an Kreditinstitute 209,6 384,4 11,0 19,7<br />
Wertpapiervermögen 510,1 395,4 26,8 20,3<br />
Handelsbestand 1,4 0,0 0,1 0,0<br />
Anlagevermögen 53,7 55,8 2,8 2,9<br />
Sonstige Vermögenswerte 39,1 43,1 2,1 2,2<br />
Mittelaufkommen von Kunden 1.262,7 1.315,9 66,4 67,5<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 474,2 467,4 24,9 24,0<br />
Sonstige Passivposten<br />
(einschl. Eventualverbindlichkeiten und Rückstellungen)<br />
92,4 93,7 4,9 4,8<br />
Eigene Mittel 72,3 72,7 3,8 3,7<br />
Das Kundenkreditvolumen hat sich im Verhältnis zum Geschäftsvolumen im Vorjahresvergleich<br />
weiter erhöht und liegt nun geringfügig über dem Verbandsvergleichswert. Es stellt mit 57,2 % die<br />
Hauptposition auf der Aktivseite dar. Durch die bereits beschriebene Umstrukturierung der Eigenanlagen<br />
haben sich die Strukturanteile der Forderungen an Kreditinstitute sowie des Wertpapiervermögens<br />
dem Durchschnittswert der baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n angeglichen. Auf der Passivseite<br />
dominieren mit einem Volumenanteil von 66,4 % die im Verbandsvergleich überdurchschnittlich<br />
ausgeprägten Mittelaufkommen von Kunden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen<br />
mit einem leicht auf 24,9 % gestiegenen Anteil weiterhin unter dem Verbandsvergleichswert.<br />
Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird<br />
sich die Sicherheitsrücklage auf 70,8 Mio. EUR belaufen – dies entspricht einem Plus von 0,8 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die <strong>Sparkasse</strong> über umfangreiche ergänzende<br />
Eigenkapitalbestandteile. Die Gesamtkennziffer nach § 2 Abs. 6 SolvV überschreitet zum<br />
31. Dezember 2010 mit 15,5 % (Vorjahr 13,2 %) deutlich den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von<br />
8 %. Im Jahresverlauf wies die Eigenkapitalausstattung zu den Quartalsstichtagen eine Bandbreite<br />
von 13,9 % bis 15,6 % auf. Diese gute Eigenkapitalbasis bildet die Grundlage für eine nachhaltige<br />
Geschäftsentwicklung zur Erreichung der Geschäftsziele der <strong>Sparkasse</strong>.<br />
In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere dem Wertpapierbestand, sind stille Reserven enthalten.<br />
Außerdem hat die <strong>Sparkasse</strong> gemäß § 340f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des<br />
Geschäftszweigs der Kreditinstitute zusätzlich Vorsorge getroffen. Weiterhin ist der Fonds für allgemeine<br />
Bankrisiken nach § 340g HGB zum Ende des Geschäftsjahres mit 24,5 Mio. EUR dotiert.<br />
Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden mittelbaren Pensionsverpflichtungen, die sich aus<br />
der Zusatzversorgung der Beschäftigten ergeben, verweisen wir auf die Darstellung im Anhang.<br />
2.3 Finanzlage<br />
Als wesentliches Instrumentarium zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft setzten wir kurzund<br />
mittelfristige Finanzpläne ein, die – nach Monaten gestaffelt – die fälligen Geldanlagen und<br />
-aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kunden-
geschäfts enthalten. Die Plandaten werden ggf. in einem weiteren Schritt um Erfahrungs- und Ziel-<br />
werte ergänzt. Die tatsächliche Entwicklung wird durch den Bereich Betriebswirtschaft überwacht.<br />
Größere Planabweichungen werden in monatlichen Soll-Ist-Vergleichen analysiert und zusammen<br />
mit neueren Erkenntnissen und Informationen in den turnusmäßig zu erstellenden Finanzplänen<br />
(Planungshorizont 12 Monate) entsprechend berücksichtigt.<br />
Die Zahlungsfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen<br />
Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei<br />
der Deutschen Bundesbank und der Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg wurden teilweise in Anspruch<br />
genommen. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der<br />
zuständigen Zentralbank unterhalten. Zum Jahresende errechnete sich eine nach der Liquiditätsverordnung<br />
berechnete Liquiditätskennzahl (Untergrenze 1,00) von 1,84 (Vorjahr 1,73), so dass die<br />
Liquidität wie auch im gesamten Geschäftsjahr 2010 als ausreichend anzusehen ist. Die Anforderungen<br />
der Liquiditätsverordnung wurden in 2010 jederzeit deutlich überschritten. Die Liquiditätskennzahl<br />
lag in 2010 zwischen Werten von 1,84 und 2,58.<br />
Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden<br />
Beobachtungskennzahlen deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin.<br />
2.4 Ertragslage<br />
Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
2010<br />
Mio. EUR<br />
in %<br />
der DBS 1<br />
2009<br />
Mio. EUR<br />
in %<br />
der DBS 1<br />
Zinsüberschuss (inklusive GuV-Position 3 und 4) 34,4 1,85 34,4 1,85<br />
Provisionsüberschuss 8,9 0,48 8,9 0,48<br />
Verwaltungsaufwand - 27,8 - 1,50 - 30,6 - 1,64<br />
Personalaufwand - 19,4 - 1,04 - 20,8 - 1,12<br />
Sachaufwand - 8,4 - 0,45 - 9,8 - 0,53<br />
Nettoergebnis des Handelsbestands 0,0 0,00 0,2 0,01<br />
Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen - 0,8 - 0,04 2,4 0,13<br />
Ergebnis vor Bewertung 14,7 0,79 15,3 0,82<br />
Bewertungsergebnis - 11,0 - 0,59 - 11,5 - 0,62<br />
Ergebnis nach Bewertung 3,6 0,20 3,8 0,20<br />
Außerordentliches Ergebnis - 0,4 - 0,02 0,0 0,00<br />
Steuern - 2,7 - 0,15 - 2,5 - 0,13<br />
Jahresüberschuss 0,5 0,03 1,3 0,07<br />
1 DBS = Summe der monatlichen Bilanzsummen dividiert durch 12<br />
Im Geschäftsjahr reduzierten sich die Zinserträge überwiegend aufgrund der Abnahme der Forderungen<br />
an Kreditinstitute in Verbindung mit der im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunkenen durchschnittlichen<br />
Verzinsung. Bei den Zinsaufwendungen hingegen führte das im Vergleich zum Jahr 2009<br />
nochmals gesunkene Zinsniveau und die anhaltende Neigung unserer Kunden zu kurzfristigen<br />
Geldanlagen zu einer weiteren Entlastung. Der Zinsüberschuss, der unverändert die bedeutendste<br />
Ertragsquelle unseres Geschäftes darstellt, liegt damit im Ergebnis auf Vorjahresniveau.<br />
Das gute Vorjahresergebnis im Provisionsüberschuss konnte auch im Geschäftsjahr wieder erreicht<br />
werden. Wesentlich dazu beigetragen haben die Provisions- und Gebührenerträge aus dem Giro-<br />
verkehr, dem Wertpapiergeschäft sowie aus der Vermittlung von Produkten für unsere Verbundpartner.<br />
Lagebericht | 13
14<br />
Die Verwaltungsaufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert. Im Bereich<br />
des Sachaufwands ist der Rückgang überwiegend auf die fusionsbedingten Einmalkosten im Jahr<br />
2009 zurückzuführen, während sich im Personalaufwand bereits erste Synergieeffekte aus der<br />
Fusion bemerkbar machen.<br />
Der Rückgang bei den sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen resultiert aus Veränderungen<br />
im Rahmen der Umstrukturierung der Eigenanlagen aus dem Vorjahr.<br />
Zusammengefasst ergibt sich ein Ergebnis vor Bewertung, das mit 14,7 Mio. EUR leicht unter dem<br />
Wert des Vorjahres liegt. Das Bewertungsergebnis fiel im Vorjahresvergleich günstiger aus, wenngleich<br />
im Wertpapiergeschäft (einschließlich kapitalgarantierter Schuldscheine) höhere Bewertungsmaßnahmen<br />
notwendig waren. Nach Vornahme der Bewertungsmaßnahmen weisen wir ein im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 0,2 Mio. EUR geringeres Ergebnis nach Bewertung aus. Der Jahresüberschuss<br />
liegt unter dem Vorjahreswert.<br />
Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sog.<br />
„Betriebsvergleich“ der <strong>Sparkasse</strong>norganisation ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse<br />
des Ergebnisses unserer <strong>Sparkasse</strong> in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt. In das danach<br />
errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs-<br />
und Handelsgeschäften ein. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses ergibt<br />
sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und<br />
der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss.<br />
Das Betriebsergebnis vor Bewertung unserer <strong>Sparkasse</strong> liegt deutlich unter dem Durchschnitt der<br />
baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung, jedoch hat sich der Abstand im<br />
Vergleich zum Vorjahr verringert. Auch das Betriebsergebnis nach Bewertung fällt aufgrund der<br />
notwendigen Bewertungsmaßnahmen deutlich unterdurchschnittlich aus.<br />
2.5 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />
Mitarbeiter<br />
Zum Jahresende beschäftigte die <strong>Sparkasse</strong> insgesamt 384 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
(Vorjahr 383), davon 265 Vollzeitbeschäftigte, 96 Teilzeitbeschäftigte und 23 Auszubildende.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> leistet als Ausbildungsbetrieb traditionell einen wichtigen Beitrag, jungen Menschen<br />
in der Region den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Die Ausbildung Jugendlicher hat in<br />
der <strong>Sparkasse</strong> einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2010 wurden 8 Auszubildende neu eingestellt,<br />
während 6 Auszubildende erfolgreich ihre Ausbildung beendeten. Die Quote der Auszubildenden<br />
betrug 6,0 % (Vorjahr 5,7 %) gemessen am gesamten Personalbestand.<br />
Mit Blick auf die ständig wachsenden Anforderungen des Bankgeschäftes bildet die gezielte Förderung,<br />
Weiterbildung und Höherqualifizierung der Beschäftigten einen Schwerpunkt unserer Personalpolitik.<br />
Daher nutzen wir im Rahmen der Aus- und Weiterbildung neben internen Schulungsveranstaltungen<br />
das umfassende Leistungsangebot der <strong>Sparkasse</strong>nakademie <strong>Baden</strong>-Württemberg, des Lehrinstituts<br />
sowie der Hochschule der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe in Bonn.
Kundenbeziehungen<br />
Als vertrieblich erfolgreich positioniertes Institut sehen wir einen wesentlichen Ansatzpunkt in der<br />
kundenorientierten und ganzheitlichen Ausrichtung unserer Beratungs- und Dienstleistungen. Wir<br />
stellen das Interesse der Kunden – im privaten wie auch im unternehmerischen Bereich – in den<br />
Vordergrund und orientieren unsere internen Maßstäbe konsequent an den Bedürfnissen, Erwartungen<br />
und Wünschen unserer Kunden. Daher ist Nähe ein zentrales Element unseres Selbstverständnisses.<br />
Diese Beziehung zu unseren Kunden findet ihren besonderen Ausdruck durch die verlässliche Ausrichtung<br />
auf die heimische Region. Im gesamten Geschäftsgebiet stehen wir in enger Partnerschaft<br />
zu den ansässigen mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben. Unsere Geschäftsstellen<br />
bilden dabei ein flächendeckendes Filialnetz.<br />
Sichtbares Zeichen unserer kundenorientierten und ganzheitlichen Beratung ist die Auszeichnung<br />
als beste Bank in <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> im Rahmen des FocusMoney City-Contest 2010.<br />
Soziale Verantwortung<br />
Die Übernahme sozialer Verantwortung durch Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements, Beiträge<br />
für sozial Schwächere und gemeinwohlorientierte Ausrichtung betrachten wir als einen der Eckpfeiler<br />
unserer Unternehmenskultur. Mit der Durchführung eigener Veranstaltungen wie Konzerten,<br />
Kunstausstellungen und Vorträgen werden wir unserer gesellschaftlichen Verpflichtung gerecht. Aus<br />
dem gleichen Anlass fördern wir kommunale, soziale und kirchliche Einrichtungen und Vereine sowie<br />
viele gemeinnützige Projekte mit Sach- und Geldspenden, durch Sponsoring und durch die Unterstützung<br />
im Rahmen unserer <strong>Sparkasse</strong>nstiftung <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong>. Im Jahr 2010 haben wir hierfür<br />
Spenden und Unterstützungsleistungen mit einem Gesamtvolumen von 505 TEUR bereitgestellt.<br />
2.6 Gesamtaussage und Beurteilung<br />
Die geschäftliche Entwicklung und die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage entsprach weitgehend<br />
unseren Erwartungen. Vor dem Hintergrund der bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Ertragslage im Vergleich zu den baden-württembergischen <strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung<br />
kann das Geschäftsjahr 2010 insgesamt als zufriedenstellend bezeichnet werden. Im Kundenkreditgeschäft<br />
war wie prognostiziert ein unter dem Vorjahreswert liegendes, verhaltenes Wachstum zu<br />
verzeichnen, während sich die Kundeneinlagen erwartungsgemäß leicht rückläufig entwickelten. Auch<br />
im Provisionsüberschuss sowie dem ordentlichen Aufwand konnte das erwartete Ergebnis erzielt<br />
werden. Positiver als zunächst angenommen hat sich dagegen der Zinsüberschuss entwickelt. Im<br />
Ergebnis führte dies zu einem Betriebsergebnis vor Bewertung, das leicht über unseren Erwartungen<br />
lag. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft fiel erneut geringer aus als erwartet, während im Wertpapiergeschäft<br />
höhere Bewertungsmaßnahmen notwendig waren.<br />
3 Nachtragsbericht<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss<br />
des Geschäftsjahres<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.<br />
Lagebericht | 15
16<br />
4 Risikobericht<br />
Da die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken unter Be-<br />
rücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals Kernfunktionen von<br />
Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der Unternehmenssteuerung von der Geschäftsleitung<br />
der <strong>Sparkasse</strong> ein Risikomanagement installiert, das der Identifizierung, Beurteilung, Steuerung,<br />
Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsinformationen<br />
dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsentscheidungen. Klare Aufgabenteilung<br />
und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten Geschäftsbereichen der <strong>Sparkasse</strong> ermöglichen<br />
eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen<br />
kontinuierlich sich verändernden Rahmenbedingungen zu begegnen, passen wir unsere Strategien,<br />
Konzepte, Verfahren, Instrumente und aufbau- und ablauforganisatorische Regelungen stetig an. Die<br />
<strong>Sparkasse</strong> hält bezüglich ihrer gesetzten Strategien und implementierten Prozesse die Mindestanforderungen<br />
an das Risikomanagement (MaRisk) ein.<br />
Aufgrund der von uns getätigten Geschäfte stufen wir als wesentliche Risiken für unser Haus die<br />
Adressenausfallrisiken (incl. Beteiligungsrisiken), insbesondere im Kundenkreditgeschäft, Marktpreisrisiken,<br />
hier vor allem das Zinsänderungsrisiko und die Kursrisiken im Wertpapiergeschäft, die Liquiditätsrisiken<br />
sowie die operationellen Risiken ein.<br />
Die im Rahmen der 2. MaRisk-Novelle vom 14. August 2009 geforderten Stresstests werden durch die<br />
Abteilung Betriebswirtschaft in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen im Rahmen des vierteljährlichen<br />
Risikoberichtes durchgeführt. Neben den Regelungen für die Stresstests sind auch Festlegungen<br />
über die angemessene Berücksichtigung und Steuerung von Risikokonzentrationen, die<br />
Berichterstattung an das Aufsichtsorgan sowie die Gestaltung des Anreiz- und Vergütungssystems<br />
getroffen. Die Anforderungen der MaRisk-Novelle an die Strategie sind in der Geschäfts- und Risikostrategie<br />
angemessen berücksichtigt.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat sowohl für die im Sinne der MaRisk als wesentlich definierten Risiken (Adressenausfallrisiken,<br />
Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken, operationelle Risiken) als auch für die Beteiligungsund<br />
Ertragsrisiken die Risikofaktoren identifiziert und für die jeweiligen Stressszenarien geeignete<br />
Parameter zur Quantifizierung der Risiken bestimmt. Stressszenarien sind für die einzelnen Risikoarten:<br />
Adressenausfallrisiken<br />
• erhöhte Ausfallraten in den einzelnen Bonitätsklassen<br />
• Verschlechterung der Verwertungsquoten der Sicherheiten<br />
• Verschlechterung der Ratingeinstufungen bei Kreditnehmern<br />
(insbesondere Wertpapieremittenten und Kreditinstitute)<br />
Marktpreisrisiken<br />
• Bewertungsansatz von Kursen für die einzelnen Assetklassen auf Basis historischer<br />
Zeitreihen bei einer auf 63 Tagen verlängerten Haltedauer<br />
• Vergleichende Heranziehung alternativer Kurse geeigneter Referenzportfolios
• Verschiebung von Zinsstrukturkurven an geeigneten Stützstellen entsprechend unserer<br />
Portfoliostruktur<br />
Liquiditätsrisiken<br />
• Simulation von Liquiditätszu- und -abflüssen, die sich entsprechend unserer aktuellen Liquidi-<br />
tätsstruktur belastend auswirken<br />
Operationelle Risiken<br />
• Modifikation der in unserer Risikolandkarte festgehaltenen Schadensszenarien, in dem die<br />
mögliche Schadenshöhe bzw. die Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht oder der Eintritt mehrerer<br />
Szenarien gleichzeitig kumuliert wird.<br />
Für die Risiken unserer Beteiligungen wurden fiktiv Bewertungserfordernisse bzw. Ertragsausfälle<br />
unterstellt.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat ihre bedeutenden Ertragsquellen und mögliche zukünftige Belastungsfaktoren,<br />
die zu einer bemerkenswerten Belastung des Betriebsergebnisses führen können, analysiert und<br />
berücksichtigt diese in unseren Stressszenarien.<br />
Über die Auswirkungen der ermittelten Stresstests wird regelmäßig im Rahmen des vierteljährlichen<br />
Risikoberichtes berichtet. Aus den im Jahr 2010 durchgeführten Stresstests konnte abgeleitet werden,<br />
dass die <strong>Sparkasse</strong> aufgrund ihrer Risikotragfähigkeit auch den kumulativen Eintritt mehrerer oder<br />
aller wesentlichen Stress-Risiken ohne Bestandsgefährdung verkraftet.<br />
Risikomanagement der <strong>Sparkasse</strong><br />
Die <strong>Sparkasse</strong> unterscheidet zwischen operativem und strategischem Risikomanagement. Das<br />
operative Risikomanagement ist die Umsetzung der vom Vorstand vorgegebenen Risikostrategie<br />
durch Übernahme oder Reduzierung von Risiken in den dezentralen risikotragenden<br />
Geschäftsbereichen. Das strategische Risikomanagement beinhaltet die Vorgabe risikopolitischer<br />
Leitlinien und die Koordination und Unterstützung des operativen Risikomanagements durch<br />
übergeordnete Ausschüsse.<br />
Der Vorstand legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung die wesentlichen strategischen und<br />
methodischen Ausrichtungen fest und bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung zur Verfügung<br />
stehenden Risikodeckungspotenzials sowie dessen Verteilung auf die Teillimite für die einzelnen<br />
Risikoarten. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird dann dezentral durch die Managementeinheiten<br />
in den verschiedenen Geschäftsbereichen wahrgenommen.<br />
Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt in den kundenverantwortlichen Kreditbereichen<br />
sowie im Treasury. Die Kreditentscheidungen erfolgen im Rahmen festgelegter Limite und<br />
zugeordneter Kreditkompetenzen. Das von der Finanzaufsicht im Rahmen der Mindestanforderungen<br />
für das Risikomanagement (MaRisk) geforderte Zwei-Voten-Verfahren ist Bestandteil der<br />
Entscheidungsprozesse.<br />
Der Geschäftsbereich Treasury steuert im Rahmen seiner Kompetenzen die Marktpreisrisiken mittels<br />
Entscheidungen auf Basis der vom Vorstand festgelegten Anlagestrategien im Rahmen von<br />
Limitvorgaben. Darüber hinaus steuert er auch die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften<br />
und die Liquiditätsrisiken.<br />
Lagebericht | 17
18<br />
Die Abteilung Betriebswirtschaft koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operationellen Risiken,<br />
überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht die Entwicklung der Risiken<br />
auf Basis der Risikolandkarte, der Schadenfallsdatenbank und der Hinweise der Internen Revision.<br />
Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können, werden die<br />
Voraussetzungen für die Einführung im Rahmen eines „New-Product-Processes“ analysiert und<br />
bewertet. Bei Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine Testphase unter<br />
Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt. Erst bei erfolgreichem Test und<br />
Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente beginnt nach Entscheidung durch den<br />
Vorstand der laufende Handel.<br />
Das zentrale Risikocontrolling hat als aufbau- und ablauforganisatorisch von den geschäftsverantwortlichen<br />
Bereichen unabhängige Organisationseinheit die Funktion, die Adressenausfall-,<br />
Marktpreis-, Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu<br />
überwachen und darüber zu berichten. Dem Risikocontrolling obliegt die Methodenauswahl und die<br />
Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren. Zusätzlich verantwortet<br />
das Risikocontrolling die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die<br />
Erstellung der Risikotragfähigkeitsberechnung und die Ableitung und die Überwachung von<br />
Risikolimiten.<br />
Die Interne Revision unterstützt als prozessunabhängige Stelle in ihrer Überwachungsfunktion den<br />
Vorstand und die anderen Führungsebenen der <strong>Sparkasse</strong>. Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter<br />
Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wird. Er bildet die Grundlage, auf der die Interne Revision<br />
grundsätzlich alle Betriebs- und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Darunter zählen auch die<br />
Prüfung des Risikomanagements sowie die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus<br />
liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicherheit,<br />
Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur<br />
Einhaltung definierter Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der<br />
Risikomanagementprozesse. Wesentliche Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanzbzw.<br />
Ertragslage haben sich im Geschäftsjahr 2010 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision<br />
bezüglich Verbesserungen werden umgesetzt.<br />
Phasen des Risikomanagementprozesses<br />
Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse und<br />
Quantifizierung der bestehenden Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie operationellen<br />
Risiken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess. Zuerst sollen im<br />
Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden,<br />
um davon ausgehend eine Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die<br />
bei neuen Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in das<br />
bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen werden im Rahmen<br />
der Risikoidentifizierung berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist, mit einer dem Risiko angemessenen<br />
Methode das Risiko zu messen und zu bewerten. Dabei werden für die einbezogenen<br />
wesentlichen Risiken angemessene Szenariobetrachtungen (Real-Case sowie Stresstests) durchgeführt.<br />
Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf abzielen,<br />
Risiken einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen. Die letzte Phase<br />
des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten Limite und das Reporting der<br />
Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse an den Vorstand und die zuständigen Geschäftsbereiche<br />
durch das Risikocontrolling. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung über die wesentlichen
Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-Berichterstattung. Darüber hinaus<br />
werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die Güte der verwendeten Daten bzw.<br />
Ergebnisse kontrolliert sowie validiert.<br />
Risikotragfähigkeit<br />
Im Rahmen der vierteljährlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsanalyse stellt die <strong>Sparkasse</strong><br />
ihr Risikodeckungspotenzial den eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten<br />
Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit<br />
durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit<br />
gegeben ist. Die <strong>Sparkasse</strong> setzt ein auf periodischer Sichtweise basierendes Risikotragfähigkeitskonzept<br />
ein. Ausgehend vom maximalen periodischen Risikodeckungspotenzial werden Abzugspositionen<br />
angesetzt, die die nicht hinreichend genau quantifizierbaren wesentlichen Risiken<br />
(operationelle Risiken) abdecken, das durchschnittliche Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft aus<br />
einer 10-jährigen Zeitreihe, die Risiken aus Verbundbeteiligungen sowie den möglichen Abschreibungsbedarf<br />
aus der Nutzung des im Anhang beschriebenen Bewertungswahlrechts bei den<br />
Schuldscheinen im Anlagevermögen berücksichtigen. Der Vorstand legt jeweils zum Ende eines<br />
laufenden Jahres für das folgende Geschäftsjahr fest, welcher Teilbetrag vom verbleibenden<br />
maximalen Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung der wesentlichen anzurechnenden Risiken zur<br />
Verfügung stehen soll. Wesentliche Bestandteile des eingesetzten Risikodeckungspotenzials sind<br />
das geplante Betriebsergebnis vor Bewertung des laufenden Jahres, die Vorsorgereserven nach<br />
§§ 340f und 340g HGB sowie die stillen Reserven im Wertpapierbestand abzüglich des geplanten<br />
Mindestgewinns (Jahresüberschuss).<br />
Risikostrategie<br />
Die Geschäfts- und Risikopolitik der <strong>Sparkasse</strong> wird in einer vom Vorstand verabschiedeten Geschäftsund<br />
Risikostrategie gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement dokumentiert und<br />
stellt somit eine einheitliche Richtlinie für den Umgang mit Risiken dar. Die Risikostrategie wird<br />
jährlich überprüft und sukzessive weiterentwickelt.<br />
Berichtswesen<br />
Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir entsprechend<br />
den Mindestanforderungen an das Risikomanagement durch einen von der Abteilung<br />
Betriebswirtschaft erstellten Risikobericht Rechnung. Dieser wird dem Vorstand und dem vom Verwaltungsrat<br />
gebildeten Risikoausschuss vierteljährlich vorgelegt. Der Verwaltungsrat wird durch den<br />
Vorsitzenden des Risikoausschusses über die Risikosituation der <strong>Sparkasse</strong> in Kenntnis gesetzt.<br />
4.1 Überwachung und Steuerung der Risikoarten<br />
4.1.1 Adressenausfallrisiken<br />
Als Adressenausfallrisiken bezeichnet man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls<br />
vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner.<br />
Kundenkreditgeschäft<br />
Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der <strong>Sparkasse</strong> bildet, ist das Eingehen von<br />
Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken eine Kernkompetenz der<br />
<strong>Sparkasse</strong>. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken geschieht unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Größenklassenstruktur, der Branchen, der gestellten Sicherheiten sowie der Risikoklassifizierung<br />
Lagebericht | 19
20<br />
der Engagements. Der Vorstand räumt der Risikobegrenzung im Kundenkreditgeschäft den absoluten<br />
Vorrang ein. Der Begrenzung wird durch die erlassene Risikostrategie Rechnung getragen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt über Steuerungsinstrumente, um frühzeitig Adressenausfallrisiken bei Kredit-<br />
engagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und im Jahresabschluss durch Risikovorsorge<br />
(Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen) abzuschirmen. Die Kreditengagements werden regel-<br />
mäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf besteht.<br />
Zentrale Bedeutung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die Bonitäts-<br />
beurteilung. Zur Steuerung der Kreditrisiken setzte die <strong>Sparkasse</strong> das DSGV-Rating-Konzept ein.<br />
Darin basiert die quantitative Beurteilung auf einer systemgestützten Analyse der Jahresabschlüsse<br />
in Verbindung mit einem mathematisch-statistischen Ratingmodell. Das Ergebnis wird ergänzt durch<br />
die Beurteilung der Geschäftsentwicklung, der Kapitaldienstfähigkeit sowie der Qualität und Aktua-<br />
lität der vorliegenden Unternehmenszahlen. Darüber hinaus werden qualitative Faktoren wie die<br />
Unternehmensführung, die Marktstellung, das Produkt- und Leistungsangebot und die Branchen-<br />
aussichten bewertet. Zur Beurteilung der Kreditnehmerbonität setzt die <strong>Sparkasse</strong> die von der<br />
<strong>Sparkasse</strong>norganisation angebotenen Systeme (u.a. das Programm EBIL plus zur Einzelbilanzanalyse,<br />
das DSGV-Standardrating, das Immobiliengeschäftsrating, das DSGV-Kundenkompaktrating für<br />
kleingewerbliche Kunden sowie das Kundenscoring für private Kunden) ein. Die Bonitätsbeurteilung<br />
erfolgt durch erfahrene Mitarbeiter. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung<br />
der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung. In einer internen<br />
Watch-List werden problembehaftete bzw. ausfallgefährdete Engagements geführt und erforderlichenfalls<br />
an die für die Betreuung notleidender Engagements zuständige Gruppe weitergeleitet.<br />
Entscheidend für die Bonitätseinstufung sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse und die<br />
daraus ermittelte Zahlungsfähigkeit.<br />
Die Höhe der im Einzelfall zu bildenden Risikovorsorge orientiert sich zum einen an der Wahrschein-<br />
lichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen<br />
kann. Basis hierfür ist die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse und das Zahlungsverhalten<br />
des Kunden. Zum anderen erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten mit ihrem wahrscheinlichen<br />
Realisationswert, um einschätzen zu können, welche Zahlungen nach Eintritt von Leistungs-<br />
störungen noch erwartet werden. Die Bildung von Wertberichtigungen, Rückstellungen und Direktabschreibungen<br />
werden kompetenzgerecht entschieden. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung<br />
der Angemessenheit und ggf. daraus resultierende Anpassungen. Bei nachhaltiger Verbesserung der<br />
wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreditnehmers, die eine Kapitaldienstfähigkeit erkennen lassen<br />
oder bei einer zweifelsfreien Kreditrückführung aus vorhandenen Sicherheiten, erfolgt eine Auflösung<br />
der Risikovorsorge. Die Erfassung, Fortschreibung und Auflösung der Risikovorsorge erfolgt bei der<br />
<strong>Sparkasse</strong> in einem zentralen System. Ergänzend werden die Risiken aus dem Mengenkreditgeschäft<br />
über eine pauschalierte Einzelwertberichtigung abgeschirmt. Für latente Ausfallrisiken bildet die<br />
<strong>Sparkasse</strong> Pauschalwertberichtigungen. Darüber hinaus bestehen Vorsorgen für allgemeine Bankrisiken<br />
nach § 340f HGB. In den Arbeitsanweisungen sind die Berechnungsweisen sowie die Prozesse<br />
zur Genehmigung der Risikovorsorgen geregelt.
Zur Steuerung ihrer Portfoliorisiken setzt die <strong>Sparkasse</strong> Sicherungsinstrumente ein. Wesentliches Ziel<br />
der eingesetzten Sicherungsinstrumente ist die Reduzierung vorhandener Risikokonzentrationen in<br />
den oberen Größenklassen. Zur Reduzierung der Kreditrisiken führt die <strong>Sparkasse</strong> in geringem Umfang<br />
Kredithandelstransaktionen mittels Credit-Linked-Notes (CLN) durch, die von den <strong>Sparkasse</strong>nverbänden<br />
in Zusammenarbeit mit Landesbanken entwickelt und begleitet werden.<br />
Die Branchenstruktur unseres Kreditportfolios ist im Vergleich zum Durchschnitt der <strong>Sparkasse</strong>n in<br />
unserem Verbandsgebiet weitgehend ausgeglichen. Aus der Größenklassenstruktur unseres Kreditgeschäfts<br />
sind jedoch strukturelle Risiken erkennbar. Der Wert für die Größenkonzentration im Kundenkreditgeschäft<br />
liegt sowohl über dem Verbandsvergleichswert als auch über dem Wert der badenwürttembergischen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n ähnlicher Größenordnung. Der Anteil des gewerblichen<br />
Kreditgeschäfts liegt nach wie vor über dem Verbandsdurchschnitt. Neben einer maßvollen und<br />
bonitätsorientierten Kreditvergabepolitik wirken wir den Konzentrationsrisiken mit der Festlegung<br />
von klar definierten Engagementstrategien bei betragsmäßig bedeutenden Kreditengagements<br />
entgegen. Der Anteil der Blankokredite liegt leicht unter dem Niveau der baden-württembergischen<br />
<strong>Sparkasse</strong>n.<br />
Zusammenfassend ergibt sich aus der Struktur unseres Kreditgeschäftes sowie den sich aus den<br />
Bonitätsbeurteilungssystemen ergebenden Erkenntnissen insgesamt eine moderate Risikolage aus<br />
unserem Kreditgeschäft.<br />
Die Adressenausfallrisiken bewegten sich in 2010 jederzeit innerhalb des vom Vorstand festgelegten<br />
Rahmens.<br />
Der Vorstand wird vierteljährlich in Form des Risikoberichtes über die Adressenausfallrisiken im<br />
Kundenkreditgeschäft durch die Abteilung Betriebswirtschaft informiert.<br />
Zur weiteren Optimierung der Steuerung und Messung von Adressenausfallrisiken wird das Modell<br />
„Credit Portfolio View“ im Laufe des Jahres 2011 implementiert. Ziel dieses Modells ist es, die<br />
Adressenausfallrisiken auf Gesamtportfolioebene regelmäßig zu analysieren und zu bewerten. Das<br />
Risikomaß ist der Value-at-Risk und bezeichnet hier die maximal ungünstigste Abweichung vom<br />
erwarteten Verlust, die bei einer bestimmten unterstellten Haltedauer mit einer festgelegten<br />
Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Hierbei werden neben Kreditportfoliodaten auch übergreifende<br />
Parameter wie Migrationsmatrix, Ausfallzeitreihen sowie Einbringungs- und Verwertungsquoten<br />
berücksichtigt. Ebenfalls werden im Jahr 2011 die Voraussetzungen für die Einzelkreditbepreisung<br />
„Risk Adjusted Pricing“ geschaffen.<br />
Handelsgeschäfte<br />
Zur Begrenzung der Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bestehen Limite je Partner<br />
(Emittenten- und Kontrahentenlimite). Diese Risiken werden durch die sorgfältige Auswahl unserer<br />
Vertragspartner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung sowie durch Limite je Partner im<br />
Bereich der Handelsgeschäfte begrenzt. Die Auslastung der Limite wird durch die Abteilung Betriebswirtschaft<br />
berechnet. Im Jahresverlauf 2010 kam es zu keinen Überschreitungen der Emittenten- und<br />
Kontrahentenlimite. Vor dem Hintergrund der insgesamt guten Bonität unserer Kontrahenten sowie<br />
der zusätzlichen Limitierung der Adressenausfallrisiken im Rahmen der Risikotragfähigkeitskonzeption<br />
gehen wir von einem vertretbaren Adressenausfallrisiko bei Handelsgeschäften aus.<br />
Lagebericht | 21
22<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> rechnet für jeden Emittenten die ermittelten Adressenausfallrisiken entsprechend der<br />
Risikoklassifizierung auf das Limit für Adressenausfallrisiken an. Zusätzlich werden sich verändernde<br />
Bonitätseinschätzungen durch Spreadaufschläge in den Marktpreisrisiken abgebildet.<br />
Für verzinsliche Handelsgeschäfte sowie Aktien und Aktienfonds bildet die <strong>Sparkasse</strong> das Adressenausfallrisiko<br />
beim Marktpreisrisiko ab.<br />
Über die Adressenausfallrisiken wird dem Vorstand vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />
durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />
Beteiligungen<br />
Die Gefahr eines finanziellen Verlustes aufgrund von Wertminderungen des Beteiligungsportfolios<br />
wird als Beteiligungsrisiko bezeichnet. Neben dem Risiko eines potenziellen Wertverlustes besteht<br />
das Risiko der Un- oder Unterverzinslichkeit der Anlagen.<br />
Bei den Verbundbeteiligungen der <strong>Sparkasse</strong> handelt es sich um strategische Beteiligungen. Sie<br />
dienen insbesondere der Stärkung des <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzverbundes sowie dem Ausbau der<br />
Vertriebskanäle für die Produkte der Verbundunternehmen. Die Verbundbeteiligungen sollen den<br />
Geschäftszweck der <strong>Sparkasse</strong> langfristig unterstützen. Teilweise werden die Beteiligungen auch<br />
indirekt über den SVBW gehalten.<br />
Neben den Beteiligungen im <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzverbund wurden für die Immobilienvermittlung die<br />
Tochtergesellschaft S-Immo + Finanz Immobilien- und Finanzvermittlungsgesellschaft mbH und<br />
für die Vermietung und Verwaltung sparkasseneigener Immobilien die Tochtergesellschaften<br />
Grundstücksgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH und Grundstücksgesellschaft <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> mbH & Co.<br />
Vermietungs-KG gegründet, um die strategische Positionierung der <strong>Sparkasse</strong> in verschiedenen<br />
Geschäftsfeldern zu ergänzen.<br />
Weitere strategische Beteiligungen in geringem Umfang sowie kreditsubstituierende Beteiligungen<br />
ergänzen das Portfolio.<br />
In der Geschäfts- und Risikostrategie hat die <strong>Sparkasse</strong> die Ziele und Rahmenbedingungen für die<br />
Beteiligungen festgelegt. Die Beteiligungsrisiken werden angemessen in das Risikotragfähigkeitskonzept<br />
der <strong>Sparkasse</strong> einbezogen. Das Beteiligungscontrolling erfolgt für die Verbundbeteiligungen<br />
durch den SVBW und für die sonstigen Beteiligungen durch die Abteilung Betriebswirtschaft. Die<br />
Steuerungs- und Überwachungssysteme gewährleisten, dass die <strong>Sparkasse</strong> ausreichend über die<br />
Situation bei den einzelnen Beteiligungsunternehmen unterrichtet ist.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> ist Mitglied des SVBW, der sich in 2009, wie in Abschnitt 1.3 „Entwicklungen in der<br />
<strong>Sparkasse</strong>norganisation“ dargestellt, an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital beteiligt<br />
und eine Rückgarantie aus einer Risikoimmunisierungsaktion für die LBBW übernommen hat. Als<br />
Mitglied des SVBW sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand<br />
entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall,<br />
dass die erwarteten Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden<br />
Aufwendungen nicht abdecken. Auch unter Berücksichtigung des Gesamtkreditengagements<br />
besteht insoweit eine Risikokonzentration bezüglich der Adresse LBBW. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme<br />
aus diesen Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.
Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns<br />
über den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der<br />
S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem<br />
Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unter-<br />
beteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der<br />
LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken.<br />
Für das Geschäftsjahr 2010/2011 der Erwerbsgesellschaft ist kein Verpflichtungsüberhang aus<br />
dem Aufwendungsersatzanspruch zu erwarten.<br />
Insgesamt betrachtet konzentriert sich das Beteiligungsrisiko der <strong>Sparkasse</strong> derzeit vor allem auf die<br />
großen Verbundbeteiligungen (LBBW, SV, LBBH, SVBW).<br />
4.1.2 Marktpreisrisiken<br />
Marktpreisrisiken sind mögliche Vermögens- und Ertragseinbußen, die sich aus den Veränderungen<br />
der Marktpreise für Wertpapiere und Devisen, aus Schwankungen der Zinssätze und Kurse sowie<br />
aus den hieraus resultierenden Preisänderungen der Derivate ergeben. Marktpreisrisiken werden<br />
gesteuert mit dem Ziel, Ertragschancen wahrzunehmen, ohne die finanziellen Ressourcen unangemessen<br />
zu belasten.<br />
Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften des Handels- und Anlagebuchs<br />
Für die Handelsgeschäfte der <strong>Sparkasse</strong> werden die Marktpreisrisiken täglich auf Basis aktueller<br />
Marktpreise und möglicher Marktpreisveränderungen ermittelt und auf die aus dem Risikotragfähigkeitskonzept<br />
abgeleiteten Limite angerechnet. Die Marktpreisveränderungen aus Handelsgeschäften<br />
werden börsentäglich mittels Value-at-Risk-Konzept gemessen und überwacht. Den<br />
unterschiedlichen Portfolien liegt dabei die historische Simulation auf Basis einer Haltedauer von<br />
10 Tagen, ein Konfidenzniveau von 99,0 % und ein historischer Betrachtungszeitraum von<br />
250 Tagen zu Grunde. Die Marktpreisrisiken bewegten sich in 2010 innerhalb des vom Vorstand<br />
festgelegten Limits. Zum Jahresende war das Limit zu 62,8 % ausgelastet. Zur Abbildung extremer<br />
Marktsituationen werden im Rahmen der vierteljährlichen Stresstests Simulationsrechnungen<br />
durchgeführt. Hierzu werden die Risikoparameter der einzelnen Assetklassen mit unterschiedlicher<br />
Ausprägung erhöht. Das System und die Validität der Prognosewerte werden durch ein regelmäßiges<br />
Backtesting überprüft und – wenn notwendig – verfeinert.<br />
Über die Marktpreisrisiken wird der Vorstand wöchentlich durch die Abteilung Betriebswirtschaft<br />
entsprechend den Mindestanforderungen an das Risikomanagement informiert.<br />
Gesamtinstitutsbezogenes Zinsänderungsrisiko<br />
Die periodische Ermittlung des Zinsspannenrisikos des Gesamtinstituts wird regelmäßig mit Hilfe<br />
der erweiterten Fristenablaufbilanz sowie des PC-Programms GuV-Planer von der Abteilung Betriebswirtschaft<br />
durchgeführt. Die Simulation für die erweiterte Fristenablaufbilanz erfolgt dabei<br />
anhand einer Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 BP (Planungshorizont 1 Jahr).<br />
Anhand des GuV-Planers werden die Auswirkungen verschiedener Zinsszenarien (ansteigende,<br />
flachere und inverse Zinsstrukturen anhand historischer Zinsspreadentwicklungen) auf den Zinsüberschuss<br />
ermittelt. Hinweise auf ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko ergeben sich dabei nicht.<br />
Lagebericht | 23
24<br />
Zur wertorientierten Quantifizierung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos mit dem Risikomaß<br />
Value-at-Risk setzt die <strong>Sparkasse</strong> die Anwendung S-TREASURY ein. Dabei werden ein Konfidenzniveau<br />
von 95,0 % und eine Haltedauer von 3 Monaten zugrunde gelegt. Das hierbei ermittelte Zinsänderungsrisiko<br />
liegt unter dem Verbandsdurchschnittsniveau. Auch der Risiko-Koeffizient nach Basel II<br />
zur Bemessung der Zinsänderungsrisiken liegt mit 10,5 % zum Jahresende 2010 deutlich unter dem<br />
anzeigepflichtigen Grenzwert von 20,0 %.<br />
Darüber hinaus wird mit Hilfe dieses Instruments die risikoadjustierte Performancekennziffer RORAC<br />
(return on risk adjusted capital) ermittelt, bei der die Mehrperformance in Relation zum Risiko des<br />
Portfolios gesetzt wird. Die RORAC-Kennziffer zum Jahresende 2010 betrug 27,9.<br />
Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wurden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken neben<br />
bilanzwirksamen Maßnahmen auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps und Futures<br />
eingesetzt.<br />
Die Zinsänderungsrisiken bewegten sich weitgehend innerhalb des Rahmens der geschäftspoliti-<br />
schen Zielsetzungen. Auch die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stress-<br />
szenarien konnten durch das Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden.<br />
Über die Zinsänderungsrisiken wird dem Vorstand vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes<br />
durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />
Währungsrisiken waren bei der <strong>Sparkasse</strong> nur von untergeordneter Bedeutung.<br />
4.1.3 Liquiditätsrisiko<br />
Die Risiken, den Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können<br />
(Termin- und Abrufrisiken) sowie die Gefahr, im Falle unzureichender Marktliquidität in einzelnen Produkten<br />
nicht oder nicht zu erwarteten Konditionen kontrahieren zu können (Marktliquiditätsrisiken),<br />
werden ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements und -controllings gesteuert. Das Refinanzierungsrisiko<br />
repräsentiert die Gefahr, dass erforderliche Anschlussrefinanzierungen bzw. zusätzliche<br />
Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu ungünstigen Konditionen beschafft werden können.<br />
Dem Liquiditätsrisiko wird durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle<br />
Strukturierung der Aktiva und Passiva vorgebeugt. Als Grundlage für die Planung und Steuerung<br />
der Liquidität dient der <strong>Sparkasse</strong> der Liquiditätsstatus und die Liquiditätsübersicht. Der aktuelle<br />
Liquiditätsstatus wird auf täglicher Basis durch den Bereich Betriebswirtschaft gemessen und dient<br />
der Disposition der täglichen Liquidität. Auf der Basis von Erfahrungswerten erfolgt eine monatliche<br />
Feinsteuerung unter Einbeziehung aller im weiteren 12-Monats-Verlauf eintretenden Fälligkeiten.<br />
Gegenstand der von der Abteilung Betriebswirtschaft erstellten Liquiditätsübersicht ist eine stichtagsbezogene,<br />
portfolioübergreifende Darstellung von zukünftigen Zahlungsströmen, auf deren<br />
Basis der Liquiditätsbedarf oder -überschuss je Fälligkeitsperiode ermittelt wird. Es erfolgt eine<br />
laufende Überprüfung, inwieweit die <strong>Sparkasse</strong> in der Lage ist, einen Liquiditätsbedarf decken zu<br />
können. Handlungsalternativen für einen sich abzeichnenden Liquiditätsengpass sowie ein Notfallplan<br />
für einen tatsächlichen Liquiditätsengpass wurden definiert. Zur Messung und Limitierung der<br />
Liquiditätsreserve orientiert sich die <strong>Sparkasse</strong> an den Anforderungen der Liquiditätsverordnung.
Liquiditätsengpässe ergaben sich bei der <strong>Sparkasse</strong> keine. Die für außergewöhnliche Marktentwick-<br />
lungen durchgeführten Stressszenarien zeigen, dass die <strong>Sparkasse</strong> auch unter solchen Bedingungen<br />
ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann.<br />
Über die Liquiditätssituation wird dem Vorstand monatlich sowie im Rahmen des Risikoberichtes<br />
vierteljährlich durch die Abteilung Betriebswirtschaft berichtet.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> verfügt – wie es auch die Kennziffer des Liquiditätsgrundsatzes im Abschnitt Finanzlage<br />
zeigt – insgesamt über eine gute Liquiditätsposition.<br />
4.1.4 Operationelle Risiken<br />
Unter operationellen Risiken versteht die <strong>Sparkasse</strong> die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder<br />
infolge externer Einflüsse eintreten können. Für den adäquaten Umgang mit operationellen Risiken<br />
ist letztendlich der Vorstand verantwortlich, dem in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Festlegung,<br />
der regelmäßigen Überprüfung und der Sicherstellung der Rahmenbedingungen im Umgang<br />
mit operationellen Risiken zufällt.<br />
Bei der <strong>Sparkasse</strong> werden operationelle Risiken einmal jährlich identifiziert und dokumentiert. Zu den<br />
installierten Regelungen bzw. Verfahren zum Management der operationellen Risiken zählen insbesondere<br />
das interne Kontrollsystem, die schriftlich fixierte Ordnung für die Aufbauorganisation und<br />
die wesentlichen Arbeitsabläufe, der Einsatz von qualifiziertem Personal sowie die ständige Weiterentwicklung<br />
der Methoden und die Verbesserung der technischen Abläufe. Betriebsrisiken aus dem<br />
IT-Bereich, aus Organisations- und Bearbeitungsfehlern werden durch Vereinbarungen mit einem<br />
externen Rechenzentrum, Notfallkonzepte, zunehmende Automatisierung und ständige Kontrollen<br />
durch qualifizierte Mitarbeiter gemindert und zusätzlich zum Teil durch Versicherungen gedeckt.<br />
Rechtliche Risiken werden durch sorgfältige Prüfung der vertraglichen Grundlagen und den Einsatz<br />
gebräuchlicher Standardverträge reduziert.<br />
Darüber hinaus setzt die <strong>Sparkasse</strong> die vom DSGV im Projekt „Operationelle Risiken“ entwickelten<br />
Instrumente „Risikolandkarte“ und „Schadensfalldatenbank“ ein. Die „Risikolandkarte“ dient neben<br />
der Identifikation operationeller Risiken der szenariobezogenen Analyse von risikorelevanten Verlustpotenzialen<br />
(ex ante Betrachtung). In der „Schadensfalldatenbank“ werden tatsächlich eingetretene<br />
Schäden aus operationellen Risiken ab einem Betrag von 1,0 TEUR erfasst (ex post Betrachtung).<br />
Der Vorstand wird vierteljährlich im Rahmen des Risikoberichtes bzw. bei Bedarf über die Risikositu-<br />
ation informiert. Darüber hinaus wird jährlich über die mittels der „Risikolandkarte“ identifizierten<br />
risikorelevanten Verlustpotenziale dem Vorstand berichtet.<br />
Der Umfang der operationellen Risiken wird als gering eingeschätzt. Hinsichtlich der in Anspruch<br />
genommenen IT-Dienstleistungen der FinanzInformatik besteht ein Konzentrationsrisiko.<br />
Lagebericht | 25
26<br />
4.2 Zusammenfassende Risikobeurteilung<br />
Unser Haus verfügt über ein hinreichendes, dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes<br />
System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken gemäß § 25a KWG.<br />
Durch das Risikomanagement und -controlling der <strong>Sparkasse</strong> können frühzeitig die Risiken identifiziert,<br />
Informationen an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet und Risiken gesteuert<br />
werden. Die Risikotragfähigkeit entsprechend der Risikotragfähigkeitsanalysen ist gegeben, die<br />
Risikolage insgesamt als vergleichsweise günstig einzustufen. Bezüglich der Adresse LBBW sowie<br />
der in Anspruch genommenen IT-Dienstleistungen der FinanzInformatik besteht eine Risikokonzentration.<br />
Bestandsgefährdende oder wesentliche entwicklungsbeeinträchtigende Risiken sind<br />
nicht erkennbar. Die <strong>Sparkasse</strong> sieht sich durch das bestehende Risikomanagement sowohl für das<br />
bestehende Geschäft als auch für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet.<br />
5 Prognosebericht<br />
5.1 Strategische Schwerpunkte<br />
Unser oberstes strategisches Ziel ist die Stärkung der Substanz und der Marktposition in unserem<br />
Geschäftsgebiet. Nur eine angemessene Ertragskraft gewährleistet, dass wir den finanziellen Spielraum<br />
für die zukünftige Geschäftsentwicklung haben. Unser Ziel ist deshalb die weitere Stärkung des<br />
Vertriebs sowie eine kontinuierliche Steigerung der Ertragskraft bei gleichzeitigem aktivem Kostenmanagement.<br />
Dadurch sollen die mit dem Bankgeschäft typischerweise einhergehenden Risiken<br />
getragen werden können.<br />
Im Rahmen des Planungssystems werden zum einen bilanz- und nichtbilanzwirksame Wachstumsziele,<br />
zum anderen Aufwands- und Ertragsziele zur Erzielung angemessener Gewinne und zur<br />
Sicherung der Risikotragfähigkeit der <strong>Sparkasse</strong> festgelegt. Steuerungsgrößen wurden in der<br />
Geschäfts- und Risikostrategie festgehalten. Dabei wurden im Rahmen der Operationalisierung<br />
der Finanzziele für spezielle Messgrößen wie Cost-Income-Ratio, Verwaltungsaufwand, Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung, Bewertungsergebnis sowie für die Kennziffer des Risikomonitorings<br />
Zielwerte festgelegt. Die Erreichung der Ziele wird kontinuierlich im Rahmen des Soll-Ist-Vergleichs<br />
mittels Bilanz-, Wachstums-, Marktanalysen und Ergebnisvorschaurechnungen überwacht.<br />
5.2 Unsicherheit, ein Element jeder Prognose<br />
Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung der <strong>Sparkasse</strong> für die nächsten zwei Jahre beziehen,<br />
stellen unsere Einschätzungen der wahrscheinlichsten künftigen Entwicklung auf Basis der uns zum<br />
Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen<br />
mit Unsicherheit behaftet sind bzw. sich durch die Veränderungen der zugrunde liegenden Annahmen<br />
als unzutreffend erweisen können, weisen wir darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den<br />
zur Zeit erwarteten abweichen können, sofern die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen.
5.3 Erwarteter Geschäftsverlauf 2011 und 2012<br />
Deutschland sieht sich weiterhin einem ausgesprochen günstigen und gut ausbalancierten gesamt-<br />
wirtschaftlichen Szenario gegenüber: Die Beschäftigung steigt, die Ertragslage im Unternehmens-<br />
sektor ist gut. Die Verschuldung bei Konsumenten wie Unternehmen ist recht niedrig. Die Nachfrage<br />
aus dem Inland und Ausland ist gut. Das sind hervorragende Bedingungen für eine Fortsetzung des<br />
Aufschwungs. Im Sommer 2011 ist zumindest beim Bruttoinlandsprodukt das Wiedererreichen des<br />
Vor-Rezessionsniveaus aus dem Jahr 2008 absehbar.<br />
Deutschland kann sich aber nicht völlig von den weltwirtschaftlichen Risiken und den Spannungen<br />
im Euroraum isolieren. Zumindest drosselt die schwächere Entwicklung in den Partnerländern die<br />
von dort zu erwartende Nachfrage. Im schlimmeren Fall gehen von den dortigen Problemen neue<br />
Erschütterungen für die Finanzmärkte und für die europäischen Institutionen aus.<br />
Bei Zinsen, Risikoprämien und Wechselkursen sind allerdings auch stimulierende indirekte Effekte<br />
für Deutschland möglich. So wird sich die Europäische Zentralbank mit Blick auf die labile Lage in den<br />
Peripherieländern länger mit weiteren Zinserhöhungen zurückhalten, als dies aus Sicht nur des sich<br />
stärker entwickelnden Kerneuropas angebracht erschiene. Deutsche Unternehmen profitieren außerdem<br />
von der Tatsache, dass sie sich ohne Länderrisikoprämien refinanzieren können. Das verschafft<br />
ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen Konkurrenten. Auch von daher dürfte die Investitionsdynamik<br />
in Deutschland hoch bleiben.<br />
Neben den Investitionen dürfte auch der private Konsum weiter im Aufwind sein. Die gute Arbeits-<br />
marktlage stärkt das Verbrauchervertrauen und schafft Einkommen. Eine geringe private Verschul-<br />
dung und eine bereits angemessen hohe Sparquote sind beste Voraussetzungen dafür, dass eine<br />
Verbreiterung und Steigerung der Markteinkommen auch zu höherem Konsum führt.<br />
In unserem Geschäftsgebiet wird sich die wirtschaftliche Entwicklung nicht von der gesamtwirtschaft-<br />
lichen Entwicklung abkoppeln. Der Optimismus der Unternehmen, dass sich ihre Geschäfte in den<br />
kommenden zwölf Monaten weiter verbessern werden, ist nach dem Ergebnis der Konjunkturumfra-<br />
ge der Industrie- und Handelskammern in <strong>Baden</strong>-Württemberg zum Jahresbeginn 2011 weiterhin<br />
ungebrochen.<br />
Auch wenn die wirtschaftliche Weiterentwicklung nicht abschließend beurteilt werden kann, sieht die<br />
<strong>Sparkasse</strong> gute Chancen, aus ihrer inneren Stärke heraus auf eine positive Entwicklung in den einzel-<br />
nen Geschäftsfeldern setzen zu können. Ein sich weiter verstärkender Wettbewerb zwischen den<br />
Kreditinstituten und die steigenden Ansprüche unserer Kundschaft stellen eine Herausforderung für<br />
uns dar. Chancen wollen wir dadurch nutzen, indem wir einzelne Geschäftsfelder mit zusätzlichen<br />
Produkten ausbauen. So zielt unsere Produktpolitik darauf ab, in allen wirtschaftlich sinnvollen<br />
Marktsegmenten angemessen vertreten zu sein.<br />
Risiken bestehen insbesondere in einem Rückschlag in der wirtschaftlichen Erholung. Dies würde<br />
voraussichtlich zu einem Rückgang im Kreditgeschäft sowie zu höherem Wertberichtigungsbedarf<br />
führen. Die Auswirkungen verstärkter Arbeitslosigkeit würden auch im Privatkundensegment deutlich<br />
spürbar. Auch eine Ausweitung der Bonitätsaufschläge bei Anleihen kann zu einem erhöhten Bewertungsbedarf<br />
führen.<br />
Lagebericht | 27
28<br />
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Prognosen erwarten wir in den Geschäftsjahren<br />
2011 und 2012 eine in etwa gleichbleibende Bilanzsumme.<br />
Im Kundenkreditgeschäft sehen wir die private Wohnungsbaufinanzierung weiter als Wachstumsfeld.<br />
Durch attraktive Produkt- und Konditionenangebote streben wir weitere Zuwächse in diesem Bereich<br />
an. Die erwartete Zunahme des Konsums der privaten Haushalte wird sich nach unserer Erwartung<br />
jedoch nicht in einer steigenden Nachfrage nach Konsumentenkrediten bemerkbar machen. Wir<br />
rechnen in diesem Segment mit einem leicht rückläufigen Bestand. Insgesamt gehen wir daher im<br />
Privatkundengeschäft im Jahr 2011 von einer Seitwärtsentwicklung aus. Im gewerblichen Kreditgeschäft<br />
planen wir mit einer nur selektiven Ausweitung der Kredite, so dass wir auch hier insgesamt<br />
von einem nahezu gleichbleibenden Kreditvolumen ausgehen. Eine vergleichbare Entwicklung im<br />
Kundenkreditgeschäft erwarten wir derzeit auch für das Jahr 2012.<br />
Beim Mittelaufkommen von Kunden gehen wir für das Jahr 2011 von einer erneut leicht rückläufigen<br />
Entwicklung aus. Dabei erwarten wir insbesondere bei den Sichteinlagen einen weiteren Rückgang<br />
zugunsten alternativer Anlageformen. Profitieren werden davon nach unserer Erwartung mittelfristig<br />
ausgelegte Anlageprodukte. Innerhalb des bilanziellen Einlagengeschäfts wird es daher zu entsprechenden<br />
Verschiebungen kommen. Für das Jahr 2012 erwarten wir derzeit wieder eine leichte Zunahme<br />
der Kundeneinlagen.<br />
Die Entwicklung der Zinsen hat den größten Einfluss auf die Höhe unseres Zinsüberschusses. Steigende<br />
Zinsen erhöhen grundsätzlich unsere Refinanzierungs- und Kapitaldienstkosten, bieten aber<br />
auch die Chancen der Margenausweitung. Differenziert wirkt sich ein steigender Zins auf das Kundenverhalten<br />
aus. Aufgrund der höheren Grundverzinsung wird unsere Einlagenseite für den Kunden<br />
interessanter, das Kreditgeschäft wird durch die Verteuerung belastet. Sinkende Zinsen wirken in<br />
umgekehrter Richtung. Für das Jahr 2011 erwarten wir ein steigendes Zinsniveau. Der Anstieg wird<br />
nach unserer Einschätzung im kurzfristigen Bereich stärker als im langfristigen Bereich ausfallen und<br />
damit zu einer Verflachung der Zinsstrukturkurve führen. Nach unserer Prognoserechnung erwarten<br />
wir in Verbindung mit den prognostizierten Bilanzstrukturänderungen im Jahr 2011 einen leicht<br />
steigenden Zinsüberschuss, der im Folgejahr 2012 sich voraussichtlich wieder verringern wird.<br />
Durch das weiterhin positive Marktumfeld an den Aktienmärkten eröffnet sich für die <strong>Sparkasse</strong> die<br />
Chance, dass steigende Kurse zu höheren Transaktionsumsätzen und zu einem erhöhten Depotvolumen<br />
im Kundengeschäft führen. Dabei spielt die Volatilität der Börsen bzw. der Einzeltitel eine<br />
entscheidende Rolle, denn eine hohe Volatilität führt regelmäßig zu einer ansteigenden Handelsaktivität,<br />
während eine Seitwärtsbewegung der Leitindizes aufgrund der verhaltenen Kurschancen das<br />
Kundeninteresse reduziert. Darüber hinaus fördert ein positives Marktumfeld die Attraktivität der<br />
Anlagen, insbesondere auch im Bereich der Investmentfonds.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir stabile Erträge aus den Verbundbeteiligungen und haben<br />
dies entsprechend in unserer Ertragsprognose berücksichtigt. Weitere Abschreibungen auf unsere<br />
Verbundbeteiligungen sind nicht auszuschließen.<br />
Für die Jahre 2011 und 2012 erwarten wir einen weiterhin intensiven Qualitäts- und Preiswettbewerb,<br />
sodass neben den Margen auch die Preise im Dienstleistungsgeschäft weiterhin unter Druck bleiben<br />
werden. Vor diesem Hintergrund wollen wir mit dem Angebot vollumfassender Bankdienstleistungen,
ganzheitlicher Beratung und einem aktiven Vertrieb unsere Marktführerschaft als verlässlicher Partner<br />
des Mittelstandes und der Privatkunden bestätigen. Wir wollen dabei unsere Erträge nachhaltig<br />
sichern und in den nächsten beiden Jahren ein Provisionsüberschuss erzielen, der leicht über dem<br />
guten Niveau des Jahres 2010 liegt.<br />
Durch Prozessoptimierungen und aufbauorganisatorische Anpassungen wird die <strong>Sparkasse</strong> versuchen,<br />
den prognostizierten Anstieg bei den Sachaufwendungen im Vergleich zu der bereits guten<br />
Entwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres in engen Grenzen zu halten. Gleichwohl planen wir<br />
auch künftig Investitionen in zukunftsweisende Informationstechnologien und in unsere Zweigstellengebäude.<br />
So ist in 2011 eine räumliche und technische Optimierung der <strong>Gaggenau</strong>er Kundenhalle<br />
geplant, um den zwischenzeitlich stark veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen.<br />
Dabei wird insbesondere die räumliche Trennung von SB-Einrichtungen und den Beratungsbereichen<br />
in der zweitgrößten Filiale der <strong>Sparkasse</strong> zugunsten von mehr Kundennähe aufgehoben. Bei den<br />
Personalkosten gehen wir von anhaltenden Synergieeffekten aus der Fusion im Jahr 2009 aus.<br />
Insgesamt erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr eine Geschäftsentwicklung mit einem Betriebsergebnis<br />
vor Bewertung, das über dem Vorjahreswert liegen wird. Soweit aus heutiger Sicht bereits<br />
prognostizierbar, rechnen wir bei weiter anziehender Konjunkturentwicklung auch für das darauf<br />
folgende Geschäftsjahr mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung, das nochmals auf ähnlich hohem<br />
Niveau liegen dürfte.<br />
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die allgemeine Konjunkturentwicklung und den<br />
regionalen Wirtschaftsverlauf nachhaltig beeinflusst. Wir rechnen gegenwärtig mit einer Erhöhung<br />
gegenüber dem Vorjahr und haben daher entsprechende Risikobeiträge in das Prognosesystem<br />
eingestellt. Die erwartete Veränderung der Zinssituation wird sich auch belastend auf den Bewertungsbedarf<br />
unseres Wertpapiereigenbestandes auswirken, wobei wir jedoch derzeit von einem<br />
Bewertungsergebnis ausgehen, das günstiger als im Jahr 2010 ausfallen wird.<br />
Wir werden uns weiter als eine wirtschaftlich starke, technisch fortschrittliche <strong>Sparkasse</strong> positionieren<br />
und uns nachhaltig als das führende Kreditinstitut in der Region behaupten. Unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind das Kapital, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein und<br />
den Bürgern, den Selbständigen und Unternehmen und den Kommunen weiterhin als verlässlicher<br />
und leistungsstarker Partner zur Seite zu stehen. Wir sind gut gerüstet, auch künftig die Herausforderungen<br />
anzunehmen und im Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> wird das als notwendig ermittelte Eigenkapital selbst erwirtschaften. Die Ausstattung<br />
der <strong>Sparkasse</strong> mit haftendem Eigenkapital wird sich weiterhin gut entwickeln. Aufgrund unserer<br />
vorausschauenden Finanzplanung wird im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft jederzeit<br />
gewährleistet sein.<br />
Hinsichtlich der erhöhten Anforderungen an Qualität und Quantität der Eigenkapitalausstattung im<br />
Rahmen von Basel III haben erste Berechnungen gezeigt, dass die <strong>Sparkasse</strong> diese Anforderungen<br />
bereits heute erfüllen könnte.<br />
Lagebericht | 29
30<br />
Nah sein mit Kompetenz<br />
Jeder Mitarbeiter in unserem Haus vertieft sein Spezialwissen an den regionalen und<br />
überregionalen Akademien der <strong>Sparkasse</strong>norganisation und darüber hinaus. Sie quali-<br />
fizieren sich so zu kompetenten Ansprechpartnern unserer Kunden. Unsere Berater sind<br />
verwurzelt mit unserem Standort und begleiten ihre Kunden in allen Lebenssituationen.<br />
Im fairen, persönlichen und partnerschaftlichen Umgang vertreten wir deren Interessen<br />
und pflegen eine umfassende, den Kundenbedürfnissen angepasste Beratung und<br />
Betreuung − ein Leben lang.<br />
Leistungsstarke Mitarbeiter<br />
für zufriedene Kunden.
Jubilare 2010<br />
20-jähr. Betriebsjubiläum<br />
Brüchert, Jutta<br />
Götzmann, Andreas<br />
Hauns, Iris<br />
Lang, Holger<br />
Löffler, Sabine<br />
Mayer, Gabriele<br />
Morgenthaler, Christian<br />
Müller, Michaela<br />
Philipp, Markus<br />
Rahner, Katja<br />
Schmid, Susanne<br />
Schnurr, Andrea<br />
Staub, Susanne<br />
Voges-Groitl, Karina<br />
Wieser, Silke<br />
25-jähr. Dienst- und<br />
Betriebsjubiläum<br />
Henke, Angela<br />
Huber, Matthias<br />
Stahlberger, Angelika<br />
Streiling, Birgit<br />
Weidle, Udo<br />
Herz, Thomas (nur DJ)<br />
30-jähr. Betriebsjubiläum<br />
Brenk, Ingrid<br />
Felgner, Michaela<br />
Karusseit, Ralf<br />
Mayer, Bertram<br />
Merkel, Rainer<br />
Seiter, Lothar<br />
Spannagel, Astrid<br />
Weiss, Wolfgang<br />
35-jähr. Betriebsjubiläum<br />
Huck, Monika<br />
Jira, Renate<br />
Marks, Gerhard<br />
Schäfer, Joachim<br />
Schmidt, Siglinde<br />
Schönamsgruber, Peter<br />
Schweyda, Dieter<br />
Vollmer, Claudia<br />
40-jähr. Dienst- und<br />
Betriebsjubiläum<br />
Mitzel, Bernd<br />
Kasper, Claus<br />
Seiler, Bernhard<br />
Seitz, Hugo<br />
Kary, Edgar<br />
Verabschiedung aus dem<br />
Berufsleben<br />
Alfred Pylla<br />
Jubilare | 31
32<br />
Umwelt- und<br />
Klimaschutz<br />
Die Umweltverträglichkeit durch geeignete Maßnahmen kontinuierlich zu verbessern<br />
und den Verbrauch natürlicher Ressourcen stetig zu senken, sind ebenfalls zentrale<br />
Anliegen der <strong>Sparkasse</strong>. Für uns gehört dazu, mit dem Einsatz moderner Technologien<br />
an allen Standorten den Umweltschutzanforderungen gerecht zu werden und das<br />
Umweltbewusstsein der Mitarbeiter zu fördern.<br />
Neben den vielfältigen klimafreundlichen Angeboten für unsere Kunden trägt die <strong>Sparkasse</strong><br />
auch selbst zum Klimaschutz bei. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage<br />
auf den eigenen Gebäuden im Stolzenbergareal in <strong>Baden</strong>-Oos setzen wir ein Zeichen im<br />
Bereich „Energieeffizient Handeln“ und unterstreichen damit das Engagement<br />
„CO₂-Einsparung in <strong>Baden</strong>-Württemberg“. Jährlich werden damit rund 27.000 Kwh<br />
sauberer Strom erzeugt.
Dank des Vorstandes<br />
Dank des Vorstandes | 33<br />
Der Erfolg der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist das<br />
Ergebnis einer wirkungsvollen Kooperation aller Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter sowie der <strong>Sparkasse</strong>norgane.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat, dem Kredit-<br />
ausschuss und dem Personalrat war jederzeit vertrauensvoll<br />
und zielorientiert.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, den 31. März 2011<br />
Der Vorstand<br />
Stefan Siebert Dieter Kraft Lothar Volle
34<br />
Vertrauen<br />
Kompetenz<br />
Stärke
Bericht des Verwaltungsrates | 35<br />
Bericht des Verwaltungsrates<br />
Der Verwaltungsrat hat die ihm obliegenden Aufgaben entsprechend der gesetzlichen und satzungs-<br />
rechtlichen Vorschriften wahrgenommen.<br />
Er überwachte die Geschäftsführung des Vorstandes und die Tätigkeit des Kreditausschusses<br />
entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Der Vorstand unterrichtete den Verwaltungsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die<br />
wirtschaftlichen Verhältnisse sowie über wichtige, die <strong>Sparkasse</strong> betreffende Vorgänge. Hierbei<br />
wurden auch grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik und Betriebsorganisation erörtert. In den<br />
einberufenen Sitzungen fasste der Verwaltungsrat die nach Gesetz und Satzung erforderlichen<br />
Beschlüsse.<br />
Jahresabschluss und Anhang sind von der Prüfungsstelle des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-<br />
Württemberg in Stuttgart geprüft worden. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde<br />
erteilt.<br />
Der Verwaltungsrat hat den Geschäftsbericht mit dem darin enthaltenen Lagebericht zur Kenntnis<br />
genommen und den Jahresabschluss am 30. Juni 2011 festgestellt (§ 30 SpG). Vom Verwaltungsrat<br />
wurde beschlossen, den Bilanzgewinn gemäß § 31 Abs. 2 SpG in voller Höhe der Sicherheitsrücklage<br />
zuzuführen.<br />
Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die erfolgreiche<br />
Arbeit im Geschäftsjahr 2010.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, 30. Juni 2011<br />
DER VORSITZENDE DES VERWALTUNGSRATES<br />
Christof Florus<br />
Oberbürgermeister
Jahresabschluss<br />
Jahresabschluss Anhang | 37<br />
zum 31. Dezember 2010<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Land <strong>Baden</strong>-Württemberg
38<br />
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2010<br />
Aktivseite<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
31.12.2009<br />
TEUR<br />
1 Barreserve<br />
a) Kassenbestand 10.853.054,54 10.155<br />
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 20.908.431,45 25.364<br />
31.761.485,99 35.520<br />
2 Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />
b) Wechsel 0,00 0<br />
0,00 0<br />
3 Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 31.741.578,29 14.065<br />
b) andere Forderungen 177.843.699,86 370.292<br />
209.585.278,15 384.356<br />
4 Forderungen an Kunden 1.046.145.137,50 1.028.394<br />
darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 507.081.895,85 (489.132)<br />
Kommunalkredite 44.761.080,71 (39.446)<br />
5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
0,00 0<br />
Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />
ab) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
10.047.645,21 4.977<br />
Deutschen Bundesbank 10.047.645,21 (4.977)<br />
10.047.645,21 4.977<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
34.532.498,60 31.185<br />
Deutschen Bundesbank 33.518.327,37 (27.718)<br />
bb) von anderen Emittenten<br />
darunter: beleihbar bei der<br />
340.885.803,02 237.250<br />
Deutschen Bundesbank 322.512.305,96 (219.972)<br />
375.418.301,62 268.435<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 0,00 0<br />
Nennbetrag 0,00 (0)<br />
385.465.946,83 273.412<br />
6 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 124.672.071,90 121.992<br />
6a Handelsbestand 1.370.702,23 -<br />
7 Beteiligungen 23.291.342,10 23.508<br />
darunter: an Kreditinstituten 2.232.980,85 (2.233)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 984.485,72 (984)<br />
8 Anteile an verbundenen Unternehmen 5.311.870,96 5.312<br />
darunter: an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
9 Treuhandvermögen 521.203,70 73<br />
darunter: Treuhandkredite 521.203,70 (73)<br />
10 Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand<br />
einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch<br />
11 Immaterielle Anlagewerte<br />
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte<br />
0,00 0<br />
und ähnliche Rechte und Werte<br />
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />
0,00 -<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 46.138,00 -<br />
c) Geschäfts- oder Firmenwert 0,00 -<br />
d) geleistete Anzahlungen 0,00 -<br />
46.138,00 55<br />
12 Sachanlagen 22.940.133,96 24.813<br />
13 Sonstige Vermögensgegenstände 8.244.924,62 8.581<br />
14 Rechnungsabgrenzungsposten 1.151.961,33 1.067<br />
Summe der Aktiva 1.860.508.197,27 1.907.082
Passivseite<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Jahresabschluss | 39<br />
31.12.2009<br />
TEUR<br />
1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 184.232.380,70 132.655<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 290.000.200,62 334.779<br />
474.232.581,32 467.433<br />
2 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als<br />
339.237.418,16 297.064<br />
drei Monaten 91.169.493,18 75.912<br />
430.406.911,34 372.976<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 634.910.724,13 665.914<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 165.912.992,45 245.166<br />
800.823.716,58 911.080<br />
1.231.230.627,92 1.284.056<br />
3 Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 2.117.056,82 2.213<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten<br />
darunter:<br />
0,00 0<br />
Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />
2.117.056,82 2.213<br />
3a Handelsbestand 0,00 -<br />
4 Treuhandverbindlichkeiten 521.203,70 73<br />
darunter: Treuhandkredite 521.203,70 (73)<br />
5 Sonstige Verbindlichkeiten 2.753.780,27 3.133<br />
6 Rechnungsabgrenzungsposten<br />
7 Rückstellungen<br />
1.490.016,92 1.564<br />
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 9.405.190,00 9.215<br />
b) Steuerrückstellungen 892.516,00 1.147<br />
c) andere Rückstellungen 10.668.440,37 10.404<br />
20.966.146,37 20.766<br />
8 Sonderposten mit Rücklageanteil 1.024.868,92 1.025<br />
9 Nachrangige Verbindlichkeiten 25.584.545,51 25.829<br />
10 Genussrechtskapital 3.799.100,00 3.799<br />
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 2.712.600,00 (2.376)<br />
11 Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />
12 Eigenkapital<br />
24.500.000,00 24.500<br />
a) gezeichnetes Kapital 1.534.000,00 2.557<br />
b) Kapitalrücklage<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
0,00 0<br />
ca) Sicherheitsrücklage 70.219.930,61 68.866<br />
cb) andere Rücklagen 0,00 0<br />
70.219.930,61 68.866<br />
d) Bilanzgewinn 534.338,91 1.268<br />
72.288.269,52 72.690<br />
Summe der Passiva 1.860.508.197,27 1.907.082<br />
1 Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />
abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />
Gewährleistungs verträgen 41.168.753,59 42.603<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für<br />
fremde Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
41.168.753,59 42.603<br />
2 Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 79.120.594,59 83.231<br />
79.120.594,59 83.231
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Jahresabschluss | 41<br />
1.1.-31.12.09<br />
TEUR<br />
1 Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 55.246.606,99 61.971<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 9.178.103,32 7.991<br />
64.424.710,31 69.962<br />
2 Zinsaufwendungen 35.307.459,99 42.548<br />
darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 649.319,25<br />
(-)<br />
29.117.250,32 27.414<br />
3 Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 4.446.439,22 5.416<br />
b) Beteiligungen 272.041,41 511<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 420<br />
4.718.480,63 6.347<br />
4 Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen 572.094,91 642<br />
5 Provisionserträge 9.379.723,87 9.511<br />
6 Provisionsaufwendungen 526.559,89 558<br />
8.853.163,98 8.953<br />
7 Nettoaufwand des Handelsbestands (i. Vj. Nettoertrag) 39.676,43 152<br />
8 Sonstige betriebliche Erträge 2.383.279,81 6.237<br />
aus der Fremdwährungsumrechnung 39.327,78<br />
(0)<br />
9 Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil 0,00 0<br />
45.604.593,22 49.744<br />
10 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
15.049.180,04 15.479<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung 4.334.488,26 5.306<br />
darunter: für Altersversorgung 1.534.997,87<br />
(2.372)<br />
19.383.668,30 20.785<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.389.672,20 9.822<br />
27.773.340,50 30.607<br />
11 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen 1.782.734,60 1.866<br />
12 Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.395.173,39 1.953<br />
13 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte<br />
Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 9.777.604,52<br />
10.263<br />
14 Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />
sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 0<br />
9.777.604,52 10.263<br />
15 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 1.240.257,05 1.273<br />
16 Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0<br />
1.240.257,05 1.273<br />
17 Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />
18 Zuführungen zu/Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 0<br />
19 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 3.635.483,16 3.783<br />
20 Außerordentliche Erträge<br />
darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />
18.873,63 0<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes 18.873,63<br />
(-)<br />
21 Außerordentliche Aufwendungen<br />
darunter: Übergangseffekte aufgrund des<br />
426.802,61 0<br />
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
426.802,61<br />
(-)<br />
22 Außerordentliches Ergebnis 407.928,98 0<br />
23 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 2.619.545,69 2.441<br />
24 Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 73.669,58 74<br />
2.693.215,27 2.515<br />
25 Jahresüberschuss 534.338,91 1.268<br />
26 Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />
534.338,91 1.268<br />
27 Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
a) aus der Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />
b) aus anderen Rücklagen 0,00 0<br />
0,00 0<br />
534.338,91 1.268<br />
28 Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
a) in die Sicherheitsrücklage 0,00 0<br />
b) in andere Rücklagen 0,00 0<br />
0,00 0<br />
29 Bilanzgewinn 534.338,91 1.268
Unsere Partner im Verbund<br />
LBBW<br />
Deka<br />
Bank<br />
LBS<br />
SV<br />
Deutsche<br />
Leasing
Anhang<br />
der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
A Allgemeine Angaben<br />
Der Jahresabschluss der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> wurde nach den für Kreditinstitute gel-<br />
tenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung<br />
der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />
Aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) ist eine<br />
Vergleichbarkeit der Vorjahresbeträge nicht immer gegeben. Gemäß Artikel 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB<br />
wurde auf die Anpassung der Vorjahreszahlen verzichtet.<br />
Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, da die Mehrheitsbeteiligungen an Tochterunternehmen<br />
von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind.<br />
B Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen)<br />
sind zum Nennwert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene<br />
Disagien werden auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt.<br />
Schuldscheine, die zusätzliche Bonitäts- oder sonstige Preisrisiken beinhalten („strukturierte Schuldscheine“),<br />
werden – entgegen der Handhabung im Vorjahr – grundsätzlich mit den Anschaffungskosten<br />
angesetzt und gegebenenfalls auf den niedrigeren Marktpreis abgeschrieben.<br />
Für kreditgeschäftliche Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist,<br />
wurden angemessene Einzelwertberichtigungen gebildet. Außerdem haben wir eine Pauschalwert-<br />
berichtigung in Höhe des steuerlich zulässigen Betrages auf den latent gefährdeten Forderungsbestand<br />
gebildet. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich<br />
Vorsorge getroffen.<br />
Die Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Die Wertpapiere des Handelsbestands wurden gemäß § 340e Abs. 3 HGB mit dem beizulegenden<br />
Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags bewertet. Der Risikoabschlag wurde entsprechend der<br />
internen Risikosteuerung auf Portfolioebene ermittelt und vollständig bei der Aktivaposition 6a<br />
berücksichtigt. Die Berechnung erfolgte in Form eines Value at Risk (VaR) auf Basis eines Konfidenz-<br />
niveaus von 99%, einer Haltedauer von 10 Tagen und eines Beobachtungszeitraums von einem<br />
Jahr. Zum Bilanzstichtag betrug der so ermittelte Risikoabschlag insgesamt 1 TEUR.<br />
In Übereinstimmung mit der internen Risikosteuerung haben wir die laufenden Erträge aus Finanz-<br />
instrumenten des Handelsbestands in den GuV-Posten 1 und 3 ausgewiesen.<br />
Anhang | 43
44<br />
Die institutsinternen Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand<br />
wurden im Berichtsjahr nicht geändert.<br />
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip<br />
bewertet.<br />
Unter den Treuhandkrediten wurden erstmals Weiterleitungskredite mit vollständiger Haftungsfreistellung<br />
der Förderbank in Höhe von 454 TEUR ausgewiesen. Insoweit ist der Vorjahresvergleich<br />
nur eingeschränkt aussagefähig.<br />
Die immateriellen Anlagewerte und das Sachanlagevermögen werden mit Anschaffungs- oder Her-<br />
stellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen<br />
Nutzungsdauer, bilanziert. Aus Vereinfachungsgründen werden bei den Sachanlagen in Anlehnung<br />
an die steuerlichen Regelungen Vermögensgegenstände von geringem Wert (bis 150 Euro) sofort als<br />
Sachaufwand erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände (bis 410 Euro) entgegen dem Vorjahr<br />
sofort abgeschrieben. Niedrigere Wertansätze, die auf in der Vergangenheit vorgenommenen<br />
steuerlichen Abschreibungen gemäß § 254 HGB in der Fassung vor dem BilMoG beruhen, werden<br />
entsprechend Artikel 67 Abs. 4 EGHGB vollständig fortgeführt.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Niederstwert angesetzt.<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen<br />
Erfüllungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen.<br />
Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmän-<br />
nischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />
Verpflichtungen.<br />
Die Pensionsrückstellungen wurden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit<br />
dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt.<br />
Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />
ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz von 5,16 % bei einer pauschal angenommenen<br />
Restlaufzeit von 15 Jahren verwendet. Bei der Berechnung wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen<br />
von 2 % und ein Rententrend von jährlich 1,5 % berücksichtigt. Die sich durch die<br />
geänderte Bewertung aufgrund des BilMoGs ergebende Erhöhung der Pensionsrückstellungen haben<br />
wir vollständig zugeführt.<br />
Daneben bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von 17,6 Mio. EUR, die sich aus der<br />
Zusatzversorgung der Beschäftigten der <strong>Sparkasse</strong> ergeben und nicht durch entsprechendes Vermögen<br />
der Versorgungskasse gedeckt sind. Die Berechnung dieses entsprechend Artikel 28 Abs. 2 EGHGB<br />
anzugebenden Betrags erfolgt nach einem dem Teilwertverfahren angelehnten Näherungsverfahren,<br />
welches versicherungsmathematische Grundsätze berücksichtigt. Die Ermittlung erfolgte auf Datenbasis<br />
des Vorjahresultimos unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G und einer<br />
pauschalen Berücksichtigung des auf die <strong>Sparkasse</strong> entfallenden Anteils am gesamten Kassenvermögen<br />
der Versorgungskasse. Gehalts- bzw. Rententrends wurden bei der Berechnung vereinfacht<br />
durch Kompensation mit dem bei der Abzinsung zu verwendenden durchschnittlichen Marktzinssatz<br />
einbezogen. Der so ermittelte und zugrunde gelegte Rechnungszins betrug 4 %.
Verminderungen von Rückstellungen, die sich aus der geänderten Bewertung durch das BilMoG<br />
ergaben, wurden gem. Artikel 67 Abs. 1 EGHGB in die Sicherheitsrücklage eingestellt.<br />
Der in Vorjahren gemäß § 273 HGB in der Fassung vor dem BilMoG gebildete Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil wurde gemäß Artikel 67 Abs. 3 EGHGB beibehalten.<br />
Die strukturierten Produkte (Schuldscheine mit Zinswandlungsrecht, mit Zinsober- und untergrenze,<br />
Forwarddarlehen und Kundendarlehen mit variabler Verzinsung und Zinsobergrenze sowie variabel<br />
verzinsliche Anleihe mit Zinsuntergrenze) wurden unter Berücksichtigung des IDW RS HFA 22 einheitlich<br />
(ohne Abspaltung der Nebenrechte), das Produkt <strong>Sparkasse</strong>n-Kreditbasket IV unter Abspaltung<br />
der Nebenrechte bilanziert und ggf. bewertet. Die übernommenen Adressenausfallrisiken aus<br />
Credit Linked Notes wurden nach IDW RS BFA 1 als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen. Für<br />
akute Ausfallrisiken wurde eine Rückstellung gebildet.<br />
Die Wertermittlung der als Gegengeschäfte zu den Kundendarlehen mit Zinsobergrenze abgeschlossenen<br />
Cap-Vereinbarungen erfolgte über ein Bewertungsmodell.<br />
Die zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die<br />
Gesamtbetrachtung des Zinsänderungsrisikos einbezogen und waren somit nicht gesondert zu<br />
bewerten.<br />
Das Währungsrisiko wird über eine Währungsposition als Einheit gesteuert. In diese werden die<br />
einzelnen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Devisentermingeschäfte sowie Kassageschäfte<br />
eingestellt. Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB wird in Höhe der sich hierbei<br />
betragsmäßig ausgleichenden Positionen je Währung angenommen. Daneben bestehen strategisch<br />
offene Positionen.<br />
Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten und der am Bilanzstichtag nicht<br />
abgewickelten Kassageschäfte erfolgte generell mit dem Kassakurs. Die Sortenbestände wurden zu<br />
dem Mittelkurs aus Schalterankaufs- und -verkaufskursen der Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
bewertet. Nicht abgewickelte, besonders gedeckte Termingeschäfte wurden zu einheitlichen Kursen<br />
am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />
Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung be-<br />
rücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung besonders gedeckter Geschäfte sowie aus offenen<br />
Positionen mit Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr wurden ebenfalls erfolgswirksam vereinnahmt.<br />
Die aus strategisch offenen Positionen mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr resultierenden<br />
Erträge wurden nicht vereinnahmt.<br />
Die Erfolge aus der Währungsumrechnung wurden in dem GuV-Posten ausgewiesen, dem die<br />
sonstigen Bewertungsergebnisse des zugrunde liegenden Geschäfts zuzuordnen sind. Der Ausweis<br />
der Aufwendungen und Erträge aus besonders gedeckten Positionen erfolgte saldiert im sonstigen<br />
betrieblichen Ergebnis.<br />
In dem GuV-Posten 8 sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 39 TEUR enthalten.<br />
Anhang | 45
46<br />
C Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />
Wertpapiere (ohne Handelsbestand)<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
Anteile an Investmentvermögen<br />
An den folgenden Investmentvermögen halten wir mehr als 10 % der Anteile:<br />
Für die dargestellten Investmentvermögen lagen keine Beschränkungen in der Möglichkeit der täg-<br />
lichen Rückgabe vor. In den genannten Investmentvermögen bestehen negative Aktiengewinne in<br />
Höhe von rd. 24 Mio EUR.<br />
Finanzinstrumente des Handelsbestands<br />
Der Handelsbestand (Aktivposten 6a) besteht ausschließlich aus Aktien und anderen nicht fest-<br />
verzinslichen Wertpapieren.<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />
Der Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB ist für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Er-<br />
tragslage von untergeordneter Bedeutung.<br />
insgesamt davon<br />
börsennotiert<br />
nicht nicht mit dem<br />
börsennotiert Niederstwert<br />
bewertet<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert<br />
385.466 383.519 1.947 0<br />
124.672 6.475 118.197 0<br />
Summe 510.138 389.994 120.144 0<br />
Anlageziele Marktwert Buchwert Ausschüttungen im Geschäftsjahr<br />
Bezeichnung des Investmentvermögens TEUR TEUR TEUR<br />
Rentenfonds (international)<br />
Credit Suisse CS-BAD<br />
WestLB Mellon SPK. G-K MAARK<br />
Deka Investment GKA<br />
Deka Investment SGK<br />
43.221<br />
26.197<br />
8.437<br />
44.453<br />
43.221<br />
25.000<br />
8.437<br />
23.401<br />
1.697<br />
563<br />
321<br />
1.308<br />
Gemischter Fonds<br />
Credit Suisse CS Hamilton 13.266 13.266 266<br />
Summe 135.574 113.325 4.155<br />
Der <strong>Sparkasse</strong>nverband <strong>Baden</strong>-Württemberg hat sich zusammen mit den weiteren Trägern quotal<br />
entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem<br />
Eigenkapital für die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg beteiligt und eine Rückgarantie
zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land <strong>Baden</strong>-Württemberg aus einer Risiko-<br />
immunisierungsaktion für die Landesbank <strong>Baden</strong>-Württemberg übernommen. Als Mitglied dieses<br />
Verbandes sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand<br />
entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall, dass<br />
die zufließenden Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden<br />
Aufwendungen nicht abdecken. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme aus diesen Verpflichtungen<br />
über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar.<br />
Als Mitglied des <strong>Sparkasse</strong>nstützungsfonds des <strong>Sparkasse</strong>nverbandes <strong>Baden</strong>-Württemberg und des<br />
überregionalen Sicherungssystems der Deutschen <strong>Sparkasse</strong>norganisation werden sämtliche Kundenansprüche<br />
in voller Höhe sichergestellt. Aus der Verpflichtung, im eventuellen Stützungsfall eines<br />
angeschlossenen Instituts gegebenenfalls Nachschusszahlungen zu leisten, ist derzeit nicht mit einer<br />
konkreten Inanspruchnahme zu rechnen.<br />
Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns über<br />
den Deutschen <strong>Sparkasse</strong>n- und Giroverband ö.K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe<br />
mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang<br />
besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den<br />
Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden<br />
Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Für das Geschäftsjahr<br />
2010/2011 der Erwerbsgesellschaft ist kein Verpflichtungsüberhang aus dem Aufwendungsersatzanspruch<br />
zu erwarten.<br />
Treuhandgeschäfte<br />
Das Treuhandvermögen betrifft in voller Höhe Forderungen an Kunden.<br />
Die Treuhandverbindlichkeiten entfallen in voller Höhe auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Finanzanlagen<br />
- ohne anteilige Zinsen -<br />
Buchwert<br />
31.12.2009<br />
TEUR<br />
Veränderungssaldo<br />
(§ 34 Abs. 3 RechKredV)<br />
TEUR<br />
Buchwert<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
Forderungen an Kreditinstitute 108.070 - 30.000 77.677<br />
Forderungen an Kunden 7.000 - 2.000 5.000<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
145.308 - 18.358 126.950<br />
54.953 + 3.330 58.283<br />
Beteiligungen 23.508 - 217 23.291<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 5.312 0 5.312<br />
Sonstige Vermögens gegenstände 5.965 0 5.965<br />
Anhang | 47
48<br />
Immaterielle Anlagewerte<br />
TEUR<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten per 01.01.2010 423<br />
Zugänge 2010 30<br />
Abgänge 2010 66<br />
Abschreibungen (kumuliert) 341<br />
Buchwert 31.12.2010 46<br />
Buchwert 31.12.2009 55<br />
Abschreibungen 2010 39<br />
Sachanlagen<br />
TEUR<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 01.01.2010 54.969<br />
Zugänge 2010 208<br />
Abgänge 2010 1.603<br />
Abschreibungen (kumuliert) 30.634<br />
Buchwert 31.12.2010 22.940<br />
Buchwert 31.12.2009 24.813<br />
Abschreibungen 2010 1.774<br />
Die Sachanlagen entfallen mit 17.942 TEUR auf Grundstücke und Gebäude, die von der <strong>Sparkasse</strong> im Rahmen<br />
ihrer eigenen Tätigkeit genutzt werden, und mit 1.874 TEUR auf die Betriebs- und Geschäftsaustattung.<br />
Rechnungsabgrenzungsposten<br />
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:<br />
auf der Aktivseite: 1.006 TEUR (Vorjahr 909 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Rückzahlungs-<br />
und niedrigerem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten;<br />
auf der Passivseite: 1.456 TEUR (Vorjahr 1.548 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag<br />
und niedrigerem Auszahlungsbetrag von Forderungen.<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände<br />
Nachrangige Vermögensgegenstände sind in folgenden Aktivposten enthalten:<br />
Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung<br />
Auf Fremdwährung lauten Vermögensgegenstände im Gesamtbetrag von 22.200 TEUR und Schulden<br />
im Gesamtbetrag von 20.302 TEUR.<br />
Verrechnung gemäß § 246 Abs. 2 HGB<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.807 3.152<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 5.965 5.965<br />
Die <strong>Sparkasse</strong> hat Wertpapiere, die ohne Verrechnung in Aktivaposition 6 auszuweisen gewesen<br />
wären, mit Anschaffungskosten in Höhe von 355 TEUR und beizulegenden Zeitwerten von 362 TEUR<br />
gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit – ohne Verrechnung bei Passivposition 7a auszuweisenden – Altersversorgungsverpflichtungen<br />
(Erfüllungsbetrag 362 TEUR) verrechnet.
Fristengliederung<br />
- ohne anteilige Zinsen -<br />
Aktivposten<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
darunter: an die eigene Girozentrale<br />
bis drei<br />
Monate<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
–<br />
(–)<br />
Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
31.12.2010<br />
TEUR<br />
– 95.790<br />
(95.652)<br />
Vorjahr<br />
TEUR<br />
214.642<br />
Forderungen an Kunden 5.008 5.774 26.315 15.850<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere – – 53.819 43.117<br />
Passivposten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
darunter: gegenüber der eigenen Girozentrale<br />
mehr als<br />
drei<br />
Monate bis<br />
ein Jahr<br />
Forderungen bzw. Verbindlichkeiten<br />
mit einer Restlaufzeit von<br />
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
Die folgenden Posten enthalten Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen sowie an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />
–<br />
(–)<br />
mehr als<br />
ein Jahr<br />
bis fünf<br />
Jahre<br />
mehr als<br />
fünf<br />
Jahre<br />
mit<br />
unbestimmter<br />
Laufzeit<br />
– 429.230<br />
(429.230)<br />
im<br />
Folgejahr<br />
fällig<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
Aktivposten<br />
3 Forderungen an Kreditinstitute<br />
b) andere Forderungen 25.203 82.578 40.000 29.014 – –<br />
4 Forderungen an Kunden 29.459 82.256 289.961 567.472 76.097 –<br />
5 Schuldverschreibungen und<br />
andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere – – – – –<br />
Passivposten<br />
45.651<br />
1 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 13.482 41.552 114.591 116.137 – –<br />
2 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
ab) mit vereinbarter<br />
Kündigungsfrist von mehr<br />
als drei Monaten 21.065 66.218 3.659 61 – –<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
bb) mit vereinbarter Lauf -<br />
zeit oder Kündigungsfrist 60.629 33.370 70.975 521 – –<br />
3 Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen<br />
– – – – – 115<br />
389.028<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 262 188 1.449 1.928<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 31 31 – –<br />
Anhang | 49
50<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
Der aus Vorjahren bestehende Sonderposten wurde aufgrund der Vorschrift des § 6b EStG gebildet.<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Für die in diesem Posten ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr Aufwendungen von<br />
insgesamt 1.195 TEUR angefallen. Die Bedingungen der Nachrangigkeit sämtlicher nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten entsprechen § 10 Abs. 5a KWG. Eine Umwandlungsmöglichkeit in Kapital oder eine<br />
andere Schuldform besteht nicht. Folgende Mittelaufnahmen übersteigen 10 % des Gesamtbetrags<br />
der nachrangigen Verbindlichkeiten (ohne anteilige Zinsen):<br />
Betrag<br />
Zinssatz<br />
Fällig am Vorzeitige Rückzahlungs-<br />
TEUR<br />
%<br />
verpflichtung<br />
3.000 4,87 03.06.2013 Nein<br />
3.000 4,50 24.06.2013 Nein<br />
3.000 5,12 03.08.2017 Nein<br />
Eigenkapital<br />
Die nachrangigen Verbindlichkeiten von insgesamt 16.111 TEUR (ohne anteilige Zinsen), die im<br />
Einzelfall 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten nicht übersteigen, haben eine<br />
Durchschnittsverzinsung von 4,72 % und eine Laufzeit von 6 bis 12 Jahren.<br />
Die Höchstgrenze der gemäß § 10 Abs. 2b Satz 1 Nr. 7 KWG auf das Ergänzungskapital anrechenbaren<br />
Neubewertungsreserven beträgt nach der Berechnung zum Bilanzstichtag 12.818 TEUR.<br />
Stellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten<br />
Daneben hat die <strong>Sparkasse</strong> im Rahmen zentraler Kreditaktionen mit der Investitions- und<br />
Strukturbank Rheinland-Pfalz, der Landeskreditbank <strong>Baden</strong>-Württemberg -Förderbank- und der<br />
KfW Mittelstandsbank Forderungen mit einem Buchwert von 128.384 TEUR an die Landesbank<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg abgetreten.<br />
D Angaben und Erläuterungen<br />
zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
Der ausgewiesene Steueraufwand belastet nur das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.<br />
Außerordentliche Aufwendungen<br />
Die außerordentlichen Aufwendungen resultieren aus den gemäß Artikel 67 Abs. 7 EGHGB erfolgswirksam<br />
zu behandelnden Effekten aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG.<br />
Periodenfremde Aufwendungen und Erträge<br />
Folgende Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten wesentliche Aufwendungen und<br />
Erträge, die einem anderen Geschäftsjahr zuzurechnen sind:<br />
TEUR<br />
Aufwendungen<br />
GV 2: Vorfälligkeitsentschädigungen (Kreditinstitute) 1.357<br />
GV 10ab: Zuführung Pensionsrückstellungen 389<br />
Erträge<br />
GV 1a: Vorfälligkeitsentschädigungen (Kunden) 936<br />
GV 8: Auflösung von Rückstellungen 632
E Sonstige Angaben<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte gliedern sich wie folgt:<br />
Nominalbeträge in TEUR Zeitwerte in TEUR Buchwerte in TEUR<br />
nach Restlaufzeiten<br />
bis 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre<br />
Insgesamt<br />
+ ./.<br />
Zinsbezogene<br />
Geschäfte<br />
OTC-Produkte<br />
Zinsswaps 5.000 25.000 85.000 115.000 0 5.024<br />
Bei OTC-gehandelten derivativen Finanzinstrumenten werden theoretisch ermittelte Werte als Zeitwerte<br />
angesetzt (Mark to Model Bewertung).<br />
Bei der Mark to Model Bewertung wird bezüglich der derivativen Finanzinstrumente wie folgt verfahren:<br />
Zinsswaps werden in die Basisbestandteile Kuponanleihe und Floater zerlegt und unter Zugrunde-<br />
legung entsprechender Zinsstrukturkurven getrennt bewertet. Der Barwert des Swaps ergibt sich<br />
dabei aus der Differenz der Barwerte der beiden Basisprodukte.<br />
Optionsprämie<br />
/<br />
Variation-<br />
Margin<br />
Zinsoptionen<br />
(Käufe) 0 4.000 0 4.000 2 0 (A13) 2<br />
Für Optionen werden die ausgewiesenen Zeitwerte mittels des Binomialmodells bzw. Black/Scholes-<br />
Modells in der jeweils erforderlichen Modifikation berechnet.<br />
Grundlagen der Bewertung waren insbesondere der Marktzins im Verhältnis zum Basiszins, die<br />
Restlaufzeit und die Volatilitäten.<br />
Den negativen Zeitwerten dieser in die Zinsbuchsteuerung einbezogenen Derivate stehen noch nicht<br />
realisierte Wertsteigerungen im bilanziellen Bankbuch in mindestens gleicher Höhe gegenüber.<br />
Für übernommene Adressenausfallrisiken aus Credit Linked Notes (nominal 1,9 Mio. Euro) wurden<br />
Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 1,8 Mio. Euro ausgewiesen; hierfür bestehen Rückstellungen<br />
in Höhe von 97 TEUR.<br />
Die Devisentermingeschäfte wurden als gedeckte Auftragsgeschäfte mit Dienstleistungscharakter<br />
behandelt. Die Geschäfte weisen saldiert einen Zeitwert von 0 Euro aus.<br />
Bei den zinsbezogenen Termingeschäften handelt es sich um Deckungsgeschäfte.<br />
Rückstellung<br />
(P7)<br />
Währungsbezogene<br />
Geschäfte<br />
OTC-Produkte<br />
Devisentermingeschäfte<br />
146 0 0 146 4 4 0<br />
Insgesamt 5.146 29.000 85.000 119.146 6 5.028<br />
Bei den Kontrahenten im Derivategeschäft per 31. Dezember 2010 handelt es sich ausschließlich um<br />
deutsche Kreditinstitute. Zusätzlich wurden Devisengeschäfte mit Kunden abgeschlossen.<br />
Anhang | 51
52<br />
Latente Steuern<br />
Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz<br />
bestehen zum Bilanzstichtag Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbe-<br />
lastungen in Höhe von 2.531 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen überdeckt. Ein Ausweis<br />
passiver latenter Steuern war insoweit nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern hat<br />
die <strong>Sparkasse</strong> entsprechend § 274 Abs. 1 HGB verzichtet. Die wesentlichen künftigen Steuerbelastun-<br />
gen resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen,<br />
den Sachanlagen und dem Sonderposten mit Rücklageanteil. Die zum Ausgleich der künftigen<br />
Steuerbelastungen benötigten absehbaren künftigen Steuerentlastungen ergeben sich im Wesent-<br />
lichen aus unterschiedlichen bilanziellen Ansätzen bei den Schuldverschreibungen und anderen<br />
festverzinslichen Wertpapieren und den Rückstellungen. Der Ermittlung der latenten Steuern wurde<br />
ein Steuersatz von 28,9 % (Körperschaft- und Gewerbesteuer zzgl. Solidaritätszuschlag) zugrunde<br />
gelegt. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer<br />
und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit einem<br />
Steuersatz von 15,825 % berücksichtigt.<br />
Abschlussprüferhonorare<br />
Für das Geschäftsjahr wurden von unserem Abschlussprüfer für folgende Leistungen Honorare berechnet:<br />
TEUR<br />
für die Abschlussprüfung 227<br />
für andere Bestätigungen 38<br />
für die Steuerberatung 3<br />
Mitarbeiter/innen<br />
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:<br />
Vollzeitkräfte 249<br />
Teilzeit- und Ultimokräfte (anteilig) 56<br />
Auszubildende 22<br />
Insgesamt 327<br />
Bezüge / Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes wurden für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von<br />
675 TEUR gewährt.<br />
Für die früheren Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden Versorgungsbezüge<br />
in Höhe von 661 TEUR bezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe<br />
von 7.262 TEUR.<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe<br />
von 134 TEUR.<br />
Den Mitgliedern des Vorstandes wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von<br />
643 TEUR gewährt.<br />
An die Mitglieder des Verwaltungsrates wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe<br />
von 2.648 TEUR ausgereicht.
Organe der <strong>Sparkasse</strong><br />
Verwaltungsrat<br />
Vorstand<br />
Wolfgang Gerstner Oberbürgermeister Vorsitzender (bis 31.12.2010)<br />
(ab 11.02.2011: 1. stv. Vorsitzender)<br />
Christof Florus Oberbürgermeister 1. stv. Vorsitzender (bis 31.12.2010)<br />
(ab 01.01.2011: Vorsitzender)<br />
Karsten Mußler Bürgermeister 2. stv. Vorsitzender<br />
Elke Barta <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
Lutz Benicke <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Susanne Burg <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
Petra Drapp Betriebswirtin des Handwerks<br />
Mark Eckstein <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Heinz Gehri Geschäftsführer eines Küchenstudios<br />
Rolf Dieter Grüble <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Nicole Häfele <strong>Sparkasse</strong>nangestellte<br />
Dr. Mario Henn selbständiger Rechtsanwalt und Steuerberater (bis 06.03.2010)<br />
Werner Hirth Erster Bürgermeister<br />
Jürgen Höll Geschäftsführer eines Unternehmens für Büroeinrichtungen (ab 24.06.2010)<br />
Martin Lang Geschäftsführer eines Recyclingunternehmens<br />
Fritz Leese Erster Polizei-Hauptkommissar<br />
Peter Lehnhoff Geschäftsführer einer Spezialfirma im Maschinenbau<br />
Richard Lorenz Wirtschaftsprüfer / Steuerberater<br />
Andreas Paul <strong>Sparkasse</strong>nangestellter<br />
Armin Schöpflin Leitender Kriminal-Direktor a. D.<br />
Robert Wein Bürgermeister<br />
Hans-Jörg Wetzel Geschäftsführer einer Spedition<br />
Stefan Siebert Vorstandsvorsitzender<br />
Dieter Kraft stellv. Vorsitzender<br />
Lothar Volle Mitglied<br />
Ein Vorstandsmitglied ist stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied bei der LBS Landesbausparkasse<br />
<strong>Baden</strong>-Württemberg, Stuttgart.<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong>, den 10. Mai 2011<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Der Vorstand<br />
Stefan Siebert Dieter Kraft Lothar Volle<br />
Anhang | 53
54<br />
Nähe<br />
Dialog<br />
Stabilität<br />
Förderung
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Bestätigungsvermerk | 55<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong> für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />
und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des<br />
Vorstands der <strong>Sparkasse</strong>. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch<br />
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über<br />
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der <strong>Sparkasse</strong> sowie die Erwartungen<br />
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und<br />
Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der<br />
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />
<strong>Sparkasse</strong>. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes<br />
Bild von der Lage der <strong>Sparkasse</strong> und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Stuttgart, den 17. Mai 2011<br />
<strong>Sparkasse</strong>nverband <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
Prüfungsstelle<br />
Schmidt Roth<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
56<br />
<strong>Sparkasse</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />
Sophienstraße 1<br />
76530 <strong>Baden</strong>-<strong>Baden</strong><br />
Telefon 07221 2740<br />
Telefax 07221 274 - 41200<br />
www.spk-bbg.de<br />
info@spk-bbg.de<br />
Anstalt des öffentlichen Rechts<br />
HRA 201299 Amtsgericht Mannheim