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Wirtshauskulturfreunde schieben Riesen-Weihnachtspyramide an3,52 Meter hohes Holz-Karussell mit einem Fest in Neuhofen eingeweihtPostmünster - Exotischer Adventsbrauch im Rottal: Zum ersten Anschieben einerWeihnachts-Pyramide haben sich Mitglie<strong>der</strong> des Vereins zur Pflege <strong>der</strong>altbayerischen Wirtshauskultur am Samstag in Neuhofen bei Postmünster getroffen.Dort hat Vereinsmitglied Hans-Peter Müller (45) – aus Olbernhau (Lkr. MittlererEzrgebirgskreis) stammend - in seinem Vorgarten eine 3,52 Meter hoheWeihnachtspyramide aufgestellt.Rund 400 Kilometer von <strong>der</strong> Heimatentfernt, wollte Hans-Peter Müller nichtauf den typischen Brauch verzichten. „ImErzgebirge steht in jedem Dorf einePyramide“, sagte er sich. „Ich habe dieIdee schon länger im Kopf gehabt“, so<strong>der</strong> Montageunternehmer. In drei Tagenwurde die Idee in die Tat umgesetzt. DasHerzstück kam direkt aus Sachsen:Drechslermeister Heiner Stephani (42)aus Olbernhau steuerte die 70Zentimeter hohen Figuren bei. DerHolzspielzeugmacher – ebenfalls einMitglied des Pfarrkirchner Geselligkeitsvereins – entwarf die Szene aus demBergleute-Leben <strong>der</strong> Erzgebirgler mit fünf großen Kumpel in Paradeuniform. DieRiesen-Weihnachtspyramide wird nicht wie üblich von <strong>der</strong> aufsteigenden Wärme desKerzenlichts angetrieben, son<strong>der</strong>n von einem Elektromotor. Das Licht liefern dieLampen.Die Weihnachtspyramide ist normalerweise ein ausdem Erzgebirge stammen<strong>der</strong> vorweihnachtlicherZimmerschmuck. Die Tradition geht laut HeinerStephani bis ins Mittelalter zurück. In Süd- undWesteuropa sei es üblich gewesen, gegen Unheil in<strong>der</strong> dunklen Zeit immergrüne Zweige aufzuhängen. InNord- und Osteuropa setzte man auf die Kraft desLichtes. Die Sachsen hätten beide Bräuche im 18.Jahrhun<strong>der</strong>t zu einem „Lichtergestell“ vereinigt. DieBergleute im Erzgebirge sahen in <strong>der</strong> Grundform ausvier mit grünen Zweigen umwundenen Stäben, die amoberen Ende zusammengebunden und mit Lichternversehen waren, nicht nur einen einfachen Baum mitLichtern, son<strong>der</strong>n einen Pferdegöpel. Das im Innerenan sich leere Stabgestell wurde mit Leben gefüllt: In<strong>der</strong> Mitte des Gestells setzt Stephani einen Stab ein, an dem verschiedene Teller mitFiguren befestigt sind. An das obere Ende des Stabs kommt ein Flügelrad, das beikleineren Formaten die aufsteigende Warmluft <strong>der</strong> Kerzen nutzte, den Stab undsomit die Teller in Bewegung versetzte, umschreibt Stephani das Grundprinzip <strong>der</strong>Weihnachtspyramide. Der erzgebirgische Lichterturm, im Volksmund „Peremett“


genannt, erlebte erst um 1830 seinen Durchbruch. Damals wurde das billige Parafinentdeckt an Stelle von Talgkerzen o<strong>der</strong> Rüböllämpchen.Zum Fest des ersten Anschiebens gab es in Neuhofen erzgebirgischen Punsch undBratwürste. „Wenn das Räuchermandl nabelt, und es soagt ka Wort dazu…“, sangdie Runde im Anblick <strong>der</strong> Besinnlichkeit und Wärme ausstrahlenden Pyramide. „Wirfreuen uns, wenn wir zwischen dem Erzgebirge und dem Rottal zu einemKulturaustausch beitragen können“, sagte Vereinspräsident Robert Eiglsperger.Bis Lichtmeß am 2. Februar ist die Weihnachtspyramide in Neuhofen (EggenfeldnerStr. 1) zu bewun<strong>der</strong>n.Bildtext: Hans-Peter Müller (Bild vorne links) und Robert Eiglsperger schieben dieRiesen-Weihnachtspyramide zum ersten Mal an.70 Zentimeter hohe Figuren zeigen ein Motiv erzgebirgischer Bergleute inParadeuniformen.

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