Ampel Nachrichten No. 48 [ PDF-DOWNLOAD ] - RTB GmbH & Co. KG
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<strong>No</strong> | <strong>48</strong><br />
Frühjahr 2009 20. Jahrgang<br />
VERKEHRSMAGAZIN<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
GDV-Studie zum Dialog-Display<br />
Berliner Wirtschaftsgespräche<br />
Untersuchung zum big.DD
Inhalt<br />
3 Dauerhafte<br />
Verbesserungen<br />
Studien zum<br />
Dialog-Display<br />
4 Emotionale Intelligenz<br />
Motivation kommt<br />
besser an als Strafe<br />
5 Umfangreiche<br />
Untersuchung<br />
GDV zeigt sich positiv<br />
überrascht<br />
6/7 Mobile Zukunft<br />
Berliner Wirtschaftsgespräche<br />
8 Visionäres Konzept<br />
Menschen agieren nicht<br />
fehlerfrei<br />
9 Sichtbare Haltestellen<br />
Mehr Sicherheit im<br />
ländlichen Raum<br />
10 Effiziente<br />
Blindensignalisierung<br />
Mehr Mobilität<br />
für Blinde<br />
11 Dies & Das<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Damen und Herren !<br />
Die Berliner Straßen haben für <strong>RTB</strong> immer Chancen aufgezeigt<br />
und neue Standards gesetzt. Bereits Anfang der<br />
1990 er Jahre hat die Bundeshauptstadt Pionierarbeit<br />
beim Einsatz von akustischen Zusatzeinrichtungen an<br />
Lichtzeichenanlagen geleistet. Dank eines sehr engagierten<br />
Blindenverbandes und innovativer Akustiker wurden<br />
neue Ideen entwickelt, die wir in den bekannten Akustik-<br />
Typen von <strong>RTB</strong> umgesetzt haben. Neben der Akustik wird<br />
heute auch der zeitlich etwas später entwickelte Taster<br />
weltweit eingesetzt.<br />
In den 13 Bezirken von Berlin sind rund 100 Dialog-<br />
Displays von <strong>RTB</strong> installiert, die einen wertvollen Beitrag<br />
zur Straßenverkehrssicherheit leisten. Auch hier nimmt<br />
die Stadt eine Vorreiter-Rolle ein, die nun auch von den<br />
Unfallforschern des Gesamtverbandes der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft e.V. (UDV der GDV) mit einer umfangreichen<br />
und im Ergebnis positiven Untersuchung gewürdigt<br />
wurde. Die durch die Dialog-Displays ermittelten<br />
Verkehrsdaten können von den Berliner Bezirken jederzeit<br />
mit DD.web online abgerufen und ausgewertet werden.<br />
Unser neues und in seiner Genauigkeit einzigartiges<br />
Klassifizierungsgerät TOPO.plus hat ebenfalls schon einen<br />
Platz in Berlins Straßen gefunden. Derzeit wird es beispielsweise<br />
zur Detektion von Fahrrädern eingesetzt.<br />
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit,<br />
bezeichnet seine Stadt gerne als „arm aber sexy“. Wir<br />
möchten dies gern aufgreifen und ergänzen, denn wir<br />
sehen Berlin als „arm, aber sexy und innovativ“.<br />
Auch in Zukunft werden wir Anregungen, die der Markt<br />
uns bietet, verfolgen und in innovative Produkte umsetzen.<br />
Dazu tragen seit Jahren vor allem auch wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse bei.<br />
Nutzen Sie den Dialog – gerne nehmen wir auch Ihre<br />
Anregungen auf !<br />
Dipl.- Ing. (FH)<br />
Dipl.-Wirt. Ing. (FH)
Studien zum Dialog-Display<br />
Zahlreiche Studien belegen Optimierung ohne Gewöhnungseffekt<br />
Mehrere Studien belegen, dass das Dialog-Display<br />
die Geschwindigkeiten nachhaltig reduziert<br />
und somit zu einer wesentlichen Verbesserung<br />
der Verkehrssicherheit beiträgt. Die wissenschaftlich<br />
begleiteten Untersuchungen belegen<br />
die dauerhafte Wirkung, ohne dass ein Gewöhnungseffekt<br />
eintritt.<br />
Wie wichtig Kontinuität bei der Bekämpfung der<br />
häufigsten Unfallursache ist, zeigt das Statement<br />
der Berliner Senatsverwaltung: „Bei einem Unfall<br />
mit einem Fußgänger kann die festgestellte Reduzierung<br />
der Geschwindigkeit über Leben und Tod<br />
entscheiden“. Die Langzeitstudie in Berlin an einem<br />
Fußgängerüberweg in der Lützowstraße zeigt seit<br />
2004 konstant niedrige Geschwindigkeiten:<br />
Vorher<br />
Vd = 38,1 km/h Messwerte Berliner Senat<br />
Installation 2004<br />
Vd = 28,9 km/h Messwerte Dialog-Display<br />
Messung 2007<br />
Vd = 28,7 km/h Messwerte Dialog-Display<br />
Messung 2009<br />
Vd = 29,5 km/h Messwerte Dialog-Display<br />
Studien zum Dialog-Display<br />
Auch in Chemnitz wirkt der emotionale Dialog<br />
dauerhaft. An einem Fußgängerüberweg stieg<br />
die Zahl der Autofahrer, die am Überweg anhalten,<br />
um den Fußgänger queren zu lassen, um<br />
130,6 %. Gleichzeitig sank die Zahl derer, die den<br />
Fußgängervorrang nicht beachteten, um 69,5 %.<br />
Darüber hinaus kam es deutlich seltener vor, dass<br />
Fußgänger von der Straße „gedrängelt“ wurden.<br />
In Lemsell wurde das Dialog-Display zur Verkehrsberuhigung<br />
innerhalb der nur 250 m langen Ortsdurchfahrt eingesetzt.<br />
Die Anzahl der Fahrzeuge, die schneller als 55 km/h fuhren,<br />
reduzierte sich um etwa 50 %.<br />
TU Dresden: Frankfurt am Main 2/2005<br />
Chemnitz 8/2005<br />
Versmold 11/2006<br />
Horn-Bad Meinberg 5/2007<br />
Lemsell 8/2008<br />
GDV / TU Dresden: Berlin 2/2009<br />
TU München: Bad Bentheim 2/2009<br />
München noch nicht abgeschlossen<br />
Stadt Kaiserslautern: Kaiserslautern 10/2008<br />
FH Karlsruhe: Kreis Paderborn 7/2003<br />
Uni Kassel: Twistetal 8/2007<br />
Senat Berlin: Berlin 4/2005<br />
Institut CROW: Almelo 6/2007<br />
2 | 3
<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>48</strong><br />
Motivation kommt besser an als Strafe<br />
Dialog-Display bringt emotionale Intelligenz in den Straßenverkehr<br />
Eine sympathische und individuelle Kommunikation,<br />
der sich der Autofahrer nur schwer entziehen<br />
kann – auf dieses emotionale Wirkungsprinzip<br />
setzt das Dialog-Display. Statt eines<br />
Strafkatalogs, der seine abschreckende Wirkung<br />
vielfach längst verloren hat, kommt die positive<br />
Motivation deutlich besser an. Bei angepasster<br />
Geschwindigkeit bekommt der Verkehrsteilnehmer<br />
ein „DANKE“ in grüner LED-Schrift, bei<br />
überhöhter Geschwindigkeit leuchtet ein rotes<br />
„LANGSAM“ auf.<br />
Die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten der<br />
Display-front ermöglichen die Anwendung an<br />
verschiedenen Orten mit unterschiedlichsten<br />
Zielen. Hier ein Überblick zu den Einsatzfeldern:<br />
■ Erhöhung der Sicherheit von Kindern an Schulen<br />
/ Kindergärten<br />
■ Sicherung an Fußgängerüberwegen<br />
■ Lärmschutz für Anwohner vielbefahrener Straßen<br />
■ Sicherung von Kreuzungen und Einmündungen,<br />
z. B. bei querendem Radverkehr<br />
■ Warnung an Bahnübergängen<br />
■ Umweltschutz (z. B. Krötenwanderung oder<br />
Achtung Biber)<br />
Internet-Auswertung mit DD.web<br />
Die erfassten Daten des Dialog-Displays<br />
können über GPRS an einen Server im Internet<br />
übermittelt werden. Darauf können die<br />
Anwender mit ihren persönlichen Zugangsdaten<br />
von jedem <strong>Co</strong>mputer mit Internetzugang<br />
zugreifen. Das Online-Auswertungsprogramm<br />
DD.web übernimmt die präsentationsfähige<br />
Datenaufbereitung.<br />
Testzugang anfordern unter www.dd-web.de<br />
Bahnübergang<br />
Lärmschutz<br />
Fußgängerüberweg<br />
Tierschutz<br />
Gefahrenbereich
GDV zeigt sich positiv überrascht<br />
Umfangreiche Untersuchung an vier Standorten in Berlin<br />
Die Abteilung Unfallforschung des Gesamtverbandes<br />
der deutschen Versicherungswirtschaft<br />
e.V. (GDV) führte gemeinsam mit der Technischen<br />
Universität Dresden das Forschungsprojekt „Lob<br />
und Tadel – Wirkungen des Dialog-Displays“<br />
durch. Die Ergebnisse sprechen für sich: An vier<br />
Standorten in Berlin wurden bedeutende Verhaltensänderungen<br />
bei den Kraftfahrern beobachtet.<br />
Je nach Einsatzort verringerten sich die Geschwindigkeitsparameter<br />
(V , V ) um bis zu<br />
mittel 85<br />
6 km/h. Der prozentuale Anteil der Fahrer, die die<br />
vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit überschritten<br />
(V ), reduzierte sich deutlich um bis zu<br />
zul.<br />
64 %. Auch die an zwei Standorten befragten<br />
Fußgänger äußerten sich durchweg positiv; sie<br />
fühlten sich bei Einsatz des Dialog-Displays deutlich<br />
sicherer.<br />
Laut GDV ist das Dialog-Display besonders zur<br />
Sicherung sensibler Bereiche (z. B. Fußgängerüberwege,<br />
Schulen, KiTas oder Senioreneinrichtungen)<br />
zu empfehlen. An Unfallschwerpunkten<br />
müsste vorab geprüft werden, ob diese durch bauliche<br />
Maßnahmen zu beseitigen seien. Siegfried<br />
Brockmann, Leiter der UDV (Unfallforschung der<br />
Versicherer im GDV) zog ein eindeutiges Fazit:<br />
„Von den Ergebnissen waren wir positiv überrascht<br />
!“.<br />
GDV im Porträt<br />
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
e.V. mit Sitz in Berlin ist die<br />
Dachorganisation der privaten Versicherer in<br />
Deutschland. Seine 468 Mitgliedsunternehmen<br />
mit rund 226.000 Beschäftigten und<br />
Auszubildenden bieten durch über 400 Millionen<br />
Versicherungsverträge umfassenden<br />
Auch die Berliner Senatorin Ingeborg Junge-Reyer<br />
unterstreicht: „Das Dialog-Display hat seine<br />
Wirksamkeit bewiesen. Es gelingt uns mithilfe<br />
dieser weichen Maßnahme und ohne Sanktionen<br />
die Verkehrsdisziplin deutlich zu verbessern.<br />
Dialog-Displays leisten damit einen wichtigen<br />
Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für<br />
alle Verkehrsteilnehmer.“<br />
Risikoschutz und Vorsorge sowohl für die<br />
privaten Haushalte wie für Industrie, Gewerbe<br />
und öffentliche Einrichtungen. Der GDV<br />
bündelt und vertritt die Positionen der deutschen<br />
Versicherungswirtschaft gegenüber<br />
der Gesellschaft, der Politik, der Wirtschaft,<br />
den Medien und der Wissenschaft.<br />
4 | 5
<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>48</strong><br />
Berliner Wirtschaftsgespräche<br />
Bundesverkehrminister Tiefensee spricht über Mobilität der Zukunft<br />
Unter dem Thema: „Verkehr sozial und nachhaltig<br />
gestalten – den Wirtschaftsstandort stärken!“<br />
trafen sich im Februar 2009 zahlreiche Vertreter<br />
aus Politik und Wirtschaft zu den Berliner<br />
Wirtschaftsgesprächen. Als Gastredner referierte<br />
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zur<br />
Mobilität der Zukunft. In seinem vielbeachteten<br />
Vortrag beschäftigte sich Minister Tiefensee vor<br />
allem mit drei Aspekten, die zentrale Bedeutung<br />
für die Gestaltung des Straßenverkehrs haben.<br />
Stark wachsender Güterverkehr<br />
In diesem Bereich ist ein Masterplan mit 37 Projekten<br />
aufgelegt worden, die nun massiv vorangetrieben<br />
werden sollen. Unter anderem werden<br />
eine intelligente Vernetzung der einzelnen Verkehrssysteme,<br />
die Vermeidung und Steuerung<br />
von Verkehr sowie der intelligente Ausbau von<br />
Verkehrsadern verfolgt. Das europäische Satellitennavigationssystem<br />
Galileo wird hier sicher in<br />
den nächsten Jahren eine tragende Rolle spielen.<br />
Umwelt- und Klimaschutz<br />
Ein eindeutiges Ziel muss sein: „Weg vom Öl !“<br />
Deutschland soll führender Leitmarkt im Bereich<br />
der Elektromobilität werden. Bis zum Jahr 2020<br />
sollen bereits eine Million am Stromnetz aufladbare<br />
Elektrofahrzeuge und Plugin-Hybrid-<br />
Fahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Wolfgang<br />
Tiefensee betonte: „Elektrofahrzeugen mit<br />
Batterie und Brennstoffzelle gehört die Zukunft.<br />
Hier liegt das größte Potenzial für eine langfristige<br />
Verringerung von CO -Emmissionen.“ Auf<br />
2<br />
diesem Gebiet investiert die Bundesregierung<br />
500 Mio. € in die Forschung und Weiterentwicklung.<br />
Quelle: Elke A. Jung-Wolff
Demographische Entwicklung<br />
und soziale Aspekte<br />
Mobilität muss bezahlbar bleiben. Die Finanzierbarkeit<br />
für die Älteren und auch für Familien<br />
muss gewährleistet sein. Auch benachteiligte<br />
Menschen müssen ihre Ziele erreichen können.<br />
Im Konjunkturpaket II lautet ein Motto „Lieber<br />
Aufzug statt Auszug !“. Demnach soll die Eigenständigkeit<br />
älterer Menschen in den eigenen vier<br />
Wänden gefördert und dadurch ein früher Umzug<br />
Haben Sie schon gewußt, dass Wolfgang Tiefensee . . .<br />
. . . 1973 nach dem Abitur eine Ausbildung<br />
zum Facharbeiter für <strong>Nachrichten</strong>technik<br />
absolviert hat ?<br />
. . . 1979 das Studium als Ingenieur für industrielle<br />
Elektronik abgeschlossen hat ?<br />
Sprechende Akustik<br />
Wieder entdeckt und nun auch in die vierte<br />
Generation der <strong>RTB</strong>-Akustiken integriert, haben<br />
wir die Sprachausgabe. Sporadisch wurde sie bereits<br />
in Lichtzeichenanlagen in Tübingen oder bei<br />
Stadtbahnen eingesetzt. Individuell angesprochen<br />
können Sehbehinderte so z. B. auf Mittelinseln<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
Zu beachten ist jedoch, dass die gesprochenen<br />
Hinweise lediglich der Orientierung dienen und<br />
keine Leitfunktion übernehmen sollten. Die bislang<br />
eingesetzten Signaltöne grenzen sich klar<br />
von den Umgebungsgeräuschen ab und sind daher<br />
besser geeignet. Das bestätigen auch wissenschaftliche<br />
Gutachten.<br />
in Pflegeeinrichtungen verhindern werden. Soziale<br />
Fahrpreise im Öffentlichen Personennahverkehr<br />
sind ein weiterer Aspekt. Schließlich<br />
befördert der sog. ÖPNV täglich etwa 10 Mio.<br />
Menschen. Dieses Potenzial muss konsequent<br />
ausgebaut werden. Nicht zuletzt muss selbstverständlich<br />
auch der Blick auf die Wirtschaft gerichtet<br />
werden. Es sind nicht ausschließlich die Arbeitnehmer<br />
im Verkehrswesen betroffen, sondern<br />
alle Wirtschaftsbereiche. Denn in allen Branchen<br />
werden letztendlich Verkehrsmittel benötigt.<br />
. . . Fachingenieur für Informatik und Bauwesen<br />
ist ?<br />
. . . seit 1988 den Titel Diplomingenieur für<br />
Elektrotechnik trägt ?<br />
. . . demzufolge auch bei <strong>RTB</strong> arbeiten könnte ?<br />
6 | 7
<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>48</strong><br />
Menschen agieren nicht fehlerfrei<br />
VISION ZERO zeigt neue Einsichten in der Verkehrssicherheit<br />
Der Tod im Straßenverkehr ist ein weltweites<br />
Problem. Jährlich kommen etwa 1,4 Millionen<br />
Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Die<br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt den<br />
Straßenverkehr daher als neunte, gewöhnlichste<br />
Todesursache weltweit an. Prognosen verweisen<br />
darauf, dass die Anzahl der Verkehrstoten auf<br />
über 2 Millionen ansteigen wird. Um dem entgegen<br />
zu wirken, sprechen sich zahlreiche EU-<br />
Länder für die Sicherheitsphilosophie VISION<br />
ZERO aus.<br />
Der Kern dieser Philosophie ist ein sicheres Verkehrssystem<br />
und die Einsicht, dass der Mensch<br />
als Teil dieses Systems nicht fehlerfrei agiert.<br />
Diesem Grundsatz zufolge soll das System auch<br />
an der biologischen Toleranz des Menschen ausgerichtet<br />
werden. Hierfür gibt es wissenschaftlich<br />
belegte Grenzwerte:<br />
■ Die meisten Menschen, die von einem Fahrzeug<br />
mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h<br />
angefahren werden, überleben.<br />
Allianz-Studie<br />
Eine aktuelle Studie der Allianz Versicherung<br />
zeigt: Ältere Menschen sind häufiger Opfer<br />
als Verursacher von Verkehrsunfällen. Weniger<br />
als 11 % aller Unfälle in Deutschland werden<br />
durch Senioren verursacht. Der Anteil der<br />
getöteten Senioren ist mit 23 % jedoch höher<br />
als deren Anteil an der Bevölkerung. Besonders<br />
Fußgänger, Fahrradfahrer und Beifahrer<br />
sind gefährdet. Als Fußgänger werden<br />
Senioren überwiegend innerorts Opfer von<br />
Unfällen mit Todesfolge. Die Allianz ist Unterzeichnerin<br />
der EU-Charta für Straßenverkehrssicherheit<br />
mit dem Ziel, die Zahl der Getöteten<br />
bis zum Jahr 2010 zu halbieren.<br />
■ Die meisten Menschen, die von einem Fahrzeug<br />
mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h<br />
angefahren werden, sterben.<br />
■ Ein sicheres Auto bietet seinen Insassen Schutz<br />
bei einer Frontalkollision mit einer Geschwindigkeit<br />
von 65 – 70 km/h und bei einer seitlichen<br />
Kollision mit 45 – 50 km/h – vorausgesetzt,<br />
sie sind angeschnallt.<br />
Auch der Neujahrsempfang des Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />
(DVR) und der Deutschen<br />
Verkehrswacht (DVW) stand ganz im Zeichen<br />
von VISION ZERO. Als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz<br />
bekräftigte Gerold Wucherpfennig:<br />
„Vorrangig ist die Vernetzung aller<br />
Akteure, um zu einem konzertierten Vorgehen<br />
von Bund und Ländern zu gelangen. Beispielhaft<br />
ist auch die breite Beteiligung der Länder an der<br />
Verkehrssicherheitskampagne ‚Runter vom Gas!‘<br />
vom DVR.“ VISION ZERO gibt bei Zielkonflikten<br />
klar die Linie vor: Im Zweifel für die Verkehrssicherheit<br />
!<br />
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn.
Mehr Sicherheit im ländlichen Raum<br />
Studie zum big.DD an Bushaltestellen in Bad Bentheim<br />
Installation des Big.DD (Quelle: Holger Kloth, Landkreis Grafschaft<br />
Bentheim)<br />
Als Teil eines Pilotprojektes zur Verbesserung der<br />
Sicherheit an Bushaltestellen hat sich die Grafschaft<br />
Bad Bentheim für die Aufstellung eines<br />
big.DD entschieden. Der Aufbau der Anlage gehört<br />
zu einer Studie über Verkehrsdialogsysteme<br />
des Lehrstuhls für Verkehrstechnik der TU München<br />
unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Fritz<br />
Busch.<br />
Installiert wurde die Testanlage an der Bundesstraße<br />
B 403, die die Ortschaften <strong>No</strong>rdhorn und<br />
Bad Bentheim verbindet. An dieser Straße befinden<br />
sich mehrere Bushaltestellen, die vorwiegend<br />
durch Schüler frequentiert werden.<br />
Aus diesem Grund wurden die Betriebszeiten<br />
des big.DD-Schildes auch so gewählt, dass die<br />
Schülerverkehrszeiten abgedeckt waren.<br />
Die Geräte registrieren die Geschwindigkeit der<br />
herannahenden Fahrzeuge und signalisieren bei<br />
angepasster Geschwindigkeit „ACHTUNG“ sowie<br />
big.DD<br />
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten des big.DD.<br />
Ob es wie in Bad Bentheim auf Bushaltestellen<br />
an vielbefahrenen Straßen hinweist, wie<br />
im Kreis Borken vor Wildwechseln warnt oder<br />
bei überhöhter Geschwindigkeit „ACHTUNG“<br />
und „GEFAHR“ im Wechsel. Die erlaubte Geschwindigkeit<br />
auf dieser Bundesstraße beträgt<br />
100 km/h, jedoch wurden während der Untersuchungsphase<br />
unterschiedliche Geschwindigkeitsschwellen<br />
(von 80 bis 100 km/h) festgelegt.<br />
Die Ergebnisse der Studie sprechen eine eindeutige<br />
Sprache: Im Vergleich zur Vorheruntersuchung<br />
gingen die Kennwerte um 5 bis 9 km/h zurück.<br />
Die deutlichsten Effekte wurden werktags zwischen<br />
6.00 Uhr und 8.00 Uhr erzielt. Offensichtlich<br />
ließen sich die Pendler, die die Strecke regelmäßig<br />
befahren, am stärksten beeinflussen. Auch<br />
ein Gewöhnungseffekt in Form eines Nachlassens<br />
der Wirkung konnte nicht festgestellt werden.<br />
Luftbild vom Testfeld (Quelle: Google Maps, www.maps.google.de)<br />
Auto- und Motorradfahrer auf gefährliche<br />
Straßenabschnitte oder Kreuzungen aufmerksam<br />
macht wie in Steinfurt – die Sicherheit<br />
wird in jedem Fall erhöht !<br />
8 | 9
<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>48</strong><br />
Mehr Mobilität für Blinde<br />
Einfache Nachrüstung der Blindensignalisierung<br />
Sehbehinderte und blinde Menschen haben es<br />
nicht gerade leicht, wenn sie sich in städtischen<br />
Bereichen ungehindert bewegen wollen. Was<br />
Sehenden meistens gar nicht auffällt, stellt für<br />
Blinde eine enorme Gefahrenquelle dar. Einige<br />
Beispiele aus dem Alltag können erläutern, wo<br />
die Probleme liegen.<br />
■ Baustellen werden oft nur durch Absperrbänder<br />
markiert, die keinerlei Schutz für Sehbehinderte<br />
bieten.<br />
■ Schilder, die zeitweilig installiert werden, haben<br />
häufig eine Höhe, bei der es zu ernsthaften<br />
Verletzungen kommen kann.<br />
■ Bis in Kopfhöhe herabhängende Hindernisse,<br />
schräg aufstrebende Gebäudeteile, in den<br />
Gehweg hineinragende Äste und dorniges<br />
Strauchwerk – all das sind Gefahren, die<br />
blinde Menschen nicht rechtzeitig wahrnehmen<br />
können.<br />
Selbstverständlich sollten auch die Lichtzeichenanlagen<br />
mit akustischen Signalen für Blinde ausgerüstet<br />
sein. Aber nicht in jeder Kommune sind<br />
die nötigen finanziellen Mittel für eine aufwändige<br />
Umrüstung alter Signalanlagen vorhanden.<br />
Gut, dass mit dem neuen System net.1 jetzt eine<br />
net.1<br />
Das System net.1 ist ein Kommunikationsmodul<br />
für entsprechend ausgestattete Blindensignalgeber<br />
mit <strong>Ampel</strong>taster und SVA-Steuergeräten.<br />
Die Vielzahl an Steuerleitungen<br />
zwischen Steuereinheit und Mast kann durch<br />
net.1 auf nur eine Ader je <strong>Ampel</strong>mast reduziert<br />
werden.<br />
Mehr Informationen zu net.1 unter<br />
www.rtb-bl.de<br />
Möglichkeit zur kostengünstigen Nachrüstung<br />
von Altanlagen zur Verfügung steht – selbstverständlich<br />
mit der entsprechenden Zulassung<br />
durch die Signalbaufirmen.<br />
Manch lebenswichtiger Hinweis bleibt dem Blinden verborgen
Dies & Das<br />
Einladung zu TOPO.plus<br />
Überzeugen Sie sich selbst von der Funktionsweise<br />
der neuen TOPO.plus – Fahrzeugklassifizierung<br />
auf höchstem Niveau. Unsere Testanlage in Bad<br />
Lippspringe bietet Ihnen die Möglichkeit, direkt<br />
während des laufenden Verkehrsgeschehens von<br />
der zuverlässigen Erfassung und Auswertung der<br />
Daten einen Eindruck zu erlangen. Zahlreiche Kunden<br />
haben diese Gelegenheit bereits genutzt. Füllen<br />
Sie einfach die beiliegende Faxantwort aus –<br />
wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung<br />
!<br />
SightCity 2009<br />
Vom 13. bis 15. Mai 2009 findet in Frankfurt die<br />
größte Fachmesse für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel<br />
in Deutschland statt. Hersteller<br />
aus der ganzen Welt präsentieren dort Neuheiten<br />
und Bewährtes aus dem Hilfsmittelangebot. Auch<br />
<strong>RTB</strong> ist wieder als Aussteller vor Ort (Stand F12).<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch !<br />
Quelle: www.augsburger-allgemeine.de<br />
Mobiler Zebrastreifen<br />
In Augsburg sorgten „Chiko“ und seine Freunde<br />
Anfang Februar für eine kurzzeitige Erhöhung<br />
der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Die<br />
vier ausgebüxten Zebras hielten mehrere Streifenwagenbesatzungen<br />
auf Trab, so dass es nicht<br />
zu ungewollten Zusammenstößen kam.<br />
10 | 11
Herausgeber:<br />
<strong>RTB</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>, Geschäftsführer Rudolf Broer<br />
Schulze-Delitzsch-Weg 10, 33175 Bad Lippspringe,<br />
Tel. + 49 (0) 52 52 - 97 06-0,Fax + 49 (0) 52 52 - 97 06-10<br />
E-Mail: info@rtb-bl.de, www.rtb-bl.de<br />
Redaktion:<br />
HACK PR- und Werbeagentur <strong>GmbH</strong>, 33175 Bad Lippspringe<br />
Gesamtherstellung:<br />
Machradt, Graphischer Betrieb, 33175 Bad Lippspringe
Per Fax an <strong>RTB</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>.<strong>KG</strong><br />
05252 9706-10<br />
Bitte senden Sie mir folgende Informationen zu:<br />
Taster<br />
[ ] Produktinformationen<br />
[ ] Technische Informationen<br />
[ ] Preise<br />
Akustik<br />
[ ] Produktinformationen<br />
[ ] Technische Informationen<br />
[ ] Preise<br />
Dialog-Display<br />
[ ] Produktinformationen<br />
[ ] Datenauswertung DD.web<br />
[ ] Technische Informationen<br />
[ ] Preise<br />
Wissenschaftliche Untersuchung<br />
[ ] Fußgängerüberweg<br />
[ ] Fahrradweg<br />
[ ] Bahnübergang<br />
[ ] Ortsdurchfahrt<br />
[ ]<br />
net.1<br />
[ ] Produktinformationen<br />
[ ] Technische Informationen<br />
[ ] Preise<br />
TOPO.plus<br />
[ ] Produktinformationen<br />
[ ] Datenauswertung DD.web<br />
[ ] Technische Informationen<br />
[ ] Preise<br />
big.DD<br />
[ ] Produktinformationen<br />
[ ] Datenauswertung DD.web<br />
[ ] Technische Informationen<br />
[ ] Preise<br />
Wissenschaftliche Untersuchung<br />
[ ] Bushaltestelle im ländlichen<br />
Bereich<br />
Bitte senden Sie mir folgende Informationen zu:<br />
[ ] Persönliches Gespräch<br />
[ ] Vor-Ort-Präsentation der <strong>RTB</strong>-Produkte<br />
Firma Abteilung<br />
Ansprechpartner<br />
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