Jahresbericht 2009 - Bach-Archiv Leipzig
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tajima. Dieser spielte nach der Uraufführung eine traditionelle improvisation. Außerdem<br />
führte das <strong>Leipzig</strong>er Barock orchester das Brandenburgische Konzert Nr. 5 D-Dur, BwV<br />
1050, unter Leitung von Prof. christine schornsheim (cembalo) von der empore der<br />
thomaskirche aus auf. Danach wurde die Uraufführung wiederholt. Vor dem Konzert<br />
fand eine Konzerteinführung statt, in der der Komponist hosokawa und der Bratschist<br />
Axel Porath als Mitglied der musikFabrik im Gespräch mit Dr. Dettloff schwerdtfeger<br />
(Geschäftsführer <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>) dem Pub likum das werk vorstellten.<br />
Das Ziel einer Gegenüberstellung herausragender Kompositionen <strong>Bach</strong>s mit zeitgenössi-<br />
schen Neukompositionen wurde in besonderer weise erfüllt. Die Brandenbur gi schen<br />
Konzerte stellen eine sammlung von concerti grossi dar, die in ihrer Zeit als wegweisend,<br />
herausragend, teils sogar „grenzüberschreitend“ sowohl in kompositorischer als auch in<br />
spieltechnischer hinsicht zu bezeichnen sind. Das concertino (solis ten en semble) des<br />
5. Brandenburgischen Konzerts ist für Flöte, Violine und cembalo besetzt. Das Flötensolo<br />
schlägt den Bogen zu „Voyage X“, welches als solokonzert für shakuhachi und Kam-<br />
merorchester komponiert ist. Das Programm hat auf besondere weise die Begegnung<br />
von Kulturen und epochen ermöglicht und in diesen Dimensionen sowohl Verbindendes<br />
als auch trennendes verdeutlicht. Das Gespräch mit hosokawa zur einführung hat da-<br />
rüber hinaus die kulturellen und philosophischen Unterschiede im abendländischen<br />
und fernöstlichen Kompositions verständnis herausgestellt.<br />
der Misslungene braut-wechsel oder<br />
ricchardus i. auf kultur-Gut ermlitz<br />
„händels oper in telemanns Gewand“ – so ließe sich die<br />
oper „Der Mißlungene Braut-wechsel oder Richardus i.“ in<br />
aller Kürze beschreiben. was im heutigen Musikbetrieb als<br />
ein außergewöhnliches ereignis erscheint, wenn die Musik<br />
zweier so herausragender Komponisten der Barockzeit sich<br />
in einer oper vereint findet, war für das 18. Jahrhundert zwar<br />
nicht der Regelfall, aber auch keine allzu große seltenheit.<br />
Anlass genug, um im <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> ein Bewusstsein für<br />
dieses Repertoire zu bieten. Das ensemble Merseburger<br />
hofmusik unter der Leitung von Michael schönheit und das<br />
Regieteam um Prof. Andreas Baumann haben auf dem historischen<br />
Kultur-Gut ermlitz für ein groß artiges Gesamt-<br />
erlebnis gesorgt.<br />
„bach on air“ – nigel kennedy zu Gast beim bachfest<br />
Der Punk-Geiger Nigel Kennedy hat bei <strong>Bach</strong> on Air einen großen Publikumserfolg landen<br />
können. Über 10.000 kamen, um auf dem gesteckt vollen Augustusplatz den modernen<br />
Reflexionen zu folgen. Kennedy läutete damit auch den Reigen der inzwischen traditionell<br />
im <strong>Bach</strong>fest verwurzelten Reihe „Reflections in Jazz“ ein. Mit diesen Konzerten<br />
beweist das <strong>Bach</strong>fest regelmäßig, wie umfassend <strong>Bach</strong>s Musik auch heute noch im<br />
gesamten musikalischen spektrum verwurzelt ist.<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
37<br />
szene aus der Aufführung<br />
auf Kultur-Gut ermlitz