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Jahresbericht 2009 - Bach-Archiv Leipzig

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B e d e u t e n d e<br />

Funde<br />

Dokumentation<br />

Auch im Berichtsjahr erbrachte die systematische sichtung der <strong>Archiv</strong>- und Bibliotheks-<br />

bestände bemerkenswerte ergebnisse. insbesondere in ostsachsen, thüringen und dem<br />

südlichen sachsen-Anhalt konnten eine Reihe von bisher unbekannten <strong>Archiv</strong>alien und<br />

Briefen rund um die <strong>Bach</strong>-Familie erschlossen, digitalisiert und aufbereitet werden, da-<br />

runter mehrere Dokumente, die Johann sebastian <strong>Bach</strong> selbst betreffen. Diese werden<br />

vom <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> künftig auch online publiziert, um den schnellen Zugriff für die weltweite<br />

Forschung zu gewährleisten.<br />

Daneben gab es aber auch andere musikgeschichtlich bedeutsame Funde: unbekannte<br />

Musikhandschriften des frühen 18. Jahrhunderts, Liederbücher von studenten der <strong>Bach</strong>-<br />

Zeit, stammbucheinträge von Georg Philipp telemann, Johann Mattheson und heinrich<br />

schütz.<br />

ein überraschender Fund gelang im Zusammenhang mit der neuerlichen Auswertung<br />

klein-städtischer historischer Kirchenbibliotheken: bei der Aufarbeitung der Notenbibliothek<br />

zu Mügeln (sachsen) konnte unter den anonymen handschriften eine eigenhändige<br />

Kantaten partitur von J. s. <strong>Bach</strong>s sohn carl Philipp emanuel identifiziert werden, die<br />

dieser Anfang der 1730er Jahre unter den Augen des Vaters in <strong>Leipzig</strong> anfertigte – ein<br />

besonders herausragender Quellenfund, da es sich um die früheste bekannte Komposition<br />

dieses berühmten <strong>Bach</strong>-sohnes und die einzige überlieferte Kompositionspartitur<br />

aus seiner Feder handelt. Das stück wurde am 325. Geburtstag J. s. <strong>Bach</strong>s am 21. März<br />

2010 in der <strong>Leipzig</strong>er thomaskirche erstaufgeführt und wird nun – in Form einer edition<br />

und eines Faksimiles – der musikalischen Praxis zugänglich.<br />

ein weiterer unerwarteter Fund führte ins Dommuseum zu Meißen. Dem hinweis eines<br />

Kir chenmusikers folgend, konnte nachgewiesen werden, dass eine dort seit Jahrzehnten<br />

ausgestellte historische Kiste aus dem Besitz <strong>Bach</strong>s stammt. erstmals ist so überhaupt<br />

ein Möbelstück <strong>Bach</strong>s greifbar. Die Kiste wird seit März 2010 in der Dauerausstellung un-<br />

seres <strong>Bach</strong>-Museums gezeigt.<br />

Bei der sichtung der historischen Gerichtsprotokolle der <strong>Leipzig</strong>er Universität (Zeitraum<br />

1710–1755; circa 40 000 seiten) fand sich zudem ein bemerkenswertes, bislang unbekanntes<br />

J. s. <strong>Bach</strong>-Dokument vom Juni 1750: das derzeit späteste Lebenszeichen des thomaskantors,<br />

der wenige wochen später starb.<br />

Über die genannten Funde berichten die <strong>Bach</strong>-Jahrbücher <strong>2009</strong> und 2010.<br />

bach-dokumente<br />

Die Fertigstellung des letzten Dokumentenbandes, der im <strong>Jahresbericht</strong> 2008 für ende<br />

<strong>2009</strong> avisiert wurde, hat sich verzögert. Das Manuskript steht kurz vor der Ablieferung an<br />

den Verlag. Band Viii, der die Quellen-Überlieferung der Musik Johann sebastian <strong>Bach</strong>s aus<br />

den Jahren 1800 – 1850 enthält, wird nun im Jahr 2010 erwartet.<br />

dokumente zur Geschichte des thomaskantorats<br />

Zum 800jährigen Jubiläum der schola thomana im Jahr 2012 wird eine Dokumentation zur<br />

Geschichte des thomaskantorates von der Reformation bis zu <strong>Bach</strong> und von <strong>Bach</strong> bis zum<br />

ende des 18. Jahrhunderts vorbereitet. in diesem Zusammenhang steht auch die <strong>2009</strong><br />

erfolgte erarbeitung eines Musikalienverzeichnisses der alten thomasschul-Bibliothek<br />

20 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>

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