Jahresbericht 2009 - Bach-Archiv Leipzig
Jahresbericht 2009 - Bach-Archiv Leipzig
Jahresbericht 2009 - Bach-Archiv Leipzig
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>Bach</strong>s ErBE – Ein auftrag für diE Zukunft
Um- und Erweiterungsbau, Museums- und Bibliotheksausstattung<br />
Unser Dank gilt allen Förderern, die das Vorhaben seit dem ersten Spendenaufruf 2007 unterstützt haben:<br />
Packard Humanities Institute,<br />
Los Altos, CA (USA)<br />
ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius,<br />
Hamburg<br />
Ostdeutsche Sparkassenstiftung<br />
gemeinsam mit der Sparkasse <strong>Leipzig</strong><br />
Dr. Arend Oetker, Berlin<br />
Susanne Klatten, München<br />
ALDI GMBH & CO KG, Essen<br />
„arche“ Kammermusik e.V.,<br />
Bad Pyrmont<br />
Bärenreiter Verlag, Kassel<br />
Peter Baum, Strasbourg (F)<br />
Bayer Schering Pharma AG, Berlin<br />
Dr. Rüdiger Bettenhausen, Hanau<br />
Eberhard und Karen Blume, Pinneberg<br />
Dr. Frederick und Dr. Elizabeth<br />
Bonkowsky, San Diego, CA (USA)<br />
Breitkopf & Härtel,<br />
Wiesbaden – <strong>Leipzig</strong> – Paris<br />
Carus Verlag, Stuttgart<br />
Commerzbank-Stiftung,<br />
Frankfurt (Main)<br />
DAUN & CIE. AG, Rastede<br />
Lothar Decher, Worms<br />
Madeleine Delacroix, Grandcour (CH)<br />
Deutsche Stiftung Denkmalschutz,<br />
Bonn<br />
Peter Dussmann, Berlin<br />
Dr. Eckehard und Christine Drews,<br />
Grimma<br />
Dr. Albrecht Fiedler, Schwäbisch Gmünd<br />
Sabine Geipel, Neuwied<br />
Gemeinnützige Hertie-Stiftung,<br />
Frankfurt (Main)<br />
Georg Olms Verlag, Hildesheim<br />
Fielmann AG, Hamburg<br />
Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf<br />
Gregor Fuchshuber & Partner<br />
Freie Architekten BDA, <strong>Leipzig</strong><br />
Frank und Harriet Grell,<br />
Scharstorf Schellhorn<br />
Hans-Joachim Schulze Fonds der<br />
Stiftung <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>, <strong>Leipzig</strong><br />
Dr. Dirk M. Harmsen, Karlsruhe<br />
Dr. Otto Happel, Luzern (CH)<br />
Christian Peter Henle, Mülheim (Ruhr)<br />
Helmut und Ingrid Kaußler, Börwang<br />
klopfer datennetzwerke gmbh, Böhlen<br />
Dr. Karl Koenen, Wuppertal<br />
Sir Ralph Kohn FRS und<br />
Lady Zahava Kohn, London (GB)<br />
Prof. Dr. Dietrich Kramm, München<br />
Elias N. Kulukundis, Greenwich,<br />
CT (USA)<br />
Barbara Lambrecht-Schadeberg,<br />
Kreuztal<br />
Dr. Werner Minzlaff, Falkensee<br />
Ute und Gerd Misse, Winsen (Luhe)<br />
Michael Niss, Hamburg<br />
Inge und Burkhart Ostersehlte, Bremen<br />
Karl-Heinz Petri, Berlin<br />
Ernst-Herbert Pfleiderer, Neumarkt<br />
Dr. B.-J. Rasch, Hamburg<br />
Ratskeller der Stadt <strong>Leipzig</strong> GmbH,<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
Prof. Dr. Eckehard und Ina Renner,<br />
Bergisch Gladbach<br />
William Schaefer, Denzlingen<br />
Dr. h. c. William H. Scheide,<br />
Princeton, NJ (USA)<br />
András Schiff, Florenz (I)<br />
José Maria Terrer Nadal, Barcelona (ES)<br />
Dr. Johannes Ullrich, Calw-Hirsau<br />
Vereinigung der Freunde des<br />
<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s, <strong>Leipzig</strong><br />
Ernst Willenbrock, Sankt Augustin<br />
Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland, des Freistaates<br />
Sachsen und der Stadt <strong>Leipzig</strong><br />
… sowie zahlreichen anonymen<br />
Spendern
<strong>Bach</strong>-archiv LEipZig<br />
an dEr univErsität LEipZig<br />
Stiftung bürgerlichen Rechts<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
<strong>Bach</strong>s ErBE – Ein auftrag für diE Zukunft
Komponistensonne, 1799
Inhalt<br />
1. Grusswort<br />
2. Vorwort<br />
3. bach-archiV LeipziG – aufGaben und zieLe<br />
4. „ein dach für bach“ – keine Leere phrase<br />
4.1 Dankbar unter Dach und Fach – Fundraising vor der Finanzkrise<br />
4.2 Die Krone im neuen Logo des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s<br />
4.3 Alles unter einem Dach – ein einheitlicher Auftritt<br />
5. tätiGkeitsberichte der abteiLunGen<br />
5.1 Forschungsinstitut<br />
5.2 Bibliothek<br />
5.3 Museum<br />
5.4 Künstlerisches Betriebsbüro<br />
6. kooperationsproJekt „bach–MendeLssohn–schuMann“<br />
7. VereiniGunG der freunde des<br />
bach-archiVs LeipziG e.V.<br />
8. zahLen – fakten – personen<br />
8.1 Zahlenmäßiger Rechenschaftsbericht<br />
8.2 Veröffentlichungen<br />
8.3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
8.4 Gremien<br />
8.5 Förderer<br />
5<br />
7<br />
10<br />
12<br />
13<br />
15<br />
16<br />
19<br />
19<br />
25<br />
31<br />
36<br />
40<br />
43<br />
45<br />
45<br />
48<br />
50<br />
52<br />
53
4 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
1. Grusswort<br />
sehr verehrte Leserinnen und Leser, liebe <strong>Bach</strong>-Freunde,<br />
als staatsministerin für wissenschaft und Kunst im Freistaat sachsen lege ich ihnen<br />
die Lektüre des vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong>es ans herz, denn er dokumentiert erneut ein<br />
ereignisreiches und erfolgreiches Jahr für das <strong>Leipzig</strong>er <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>.<br />
Vor dem hintergrund der spektakulären Neu-eröffnung des <strong>Bach</strong>-Museums am 21. März<br />
2010 kann ich in der Rückschau auf das Jahr <strong>2009</strong> und die Vorbereitungen zu diesem<br />
Quantensprung in der Geschichte des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s <strong>Leipzig</strong> gratulieren. es ist der gesamten<br />
Mannschaft gelungen, auch in einer Übergangssituation sämtliche Funktionen<br />
des hauses wach und lebendig zu halten und dieses nach zweijähriger Umbauzeit pünktlich<br />
zur eröffnung in Bestform zu führen.<br />
Die ersten Bände der wichtigen Gesamtausgaben der <strong>Bach</strong>-söhne wilhelm Friedemann<br />
und carl Philipp emanuel erschienen planmäßig im Jahr <strong>2009</strong>; die Bibliotheksbestände<br />
wurden neu sortiert und in zeitgemäße, elektronische bibliothekarische Recherchesysteme<br />
integriert; das <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> <strong>2009</strong> und die Meisterkurse zur Vorbereitung des<br />
<strong>Bach</strong>-wettbewerbes 2010 konnten erfolgreich und mit Besucherrekorden veranstaltet<br />
werden; der museumspädagogische Dienst hat im <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> ganze Arbeit geleistet<br />
und in der schließzeit des Museums weit über 5.000 schülerinnen und schüler vor ort<br />
in schulen, Kindergärten und horten besucht. in engem Verbund zwischen Forschung,<br />
Museumsleitung und Museumsgestaltern ist schließlich ein schlüssiges Konzept für die<br />
neue Dauerausstellung erarbeitet und in den letzten tagen des Jahres <strong>2009</strong> umgesetzt<br />
worden.<br />
ich wünsche insbesondere dem Museum für das Jahr des Neustarts großen erfolg. Die<br />
Arbeit des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s, zu der der Freistaat sachsen und das sächsische staatsminis-<br />
terium für wissenschaft und Kunst mit ideeller und materieller Unterstützung bei-<br />
tragen, verdient große Anerkennung. Zu der gelungenen symbiose aus Forschungs-, Bib-<br />
liotheks-, Museums- und Veranstaltungsleistungen gratuliere ich dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> und<br />
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich.<br />
Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer<br />
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst<br />
GRUsswoRt<br />
5
Das Bosehaus während der Umbauphase <strong>2009</strong><br />
6 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
2. Vorwort<br />
Am wochenende des 20./21. März 2010 wurde mit der eröffnung des neuen <strong>Bach</strong>-<br />
Mu seums der wiedereinzug des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s ins historische Bosehaus in Anwesenheit<br />
von Bundespräsident horst Köhler, Ministerpräsident stanislaw tillich, staatsministerin<br />
sabine von schorlemer und oberbürger meis ter Burkhard Jung festlich begangen – ein für<br />
unser haus überaus zukunftsträchtiges ereignis. es gehört freilich in den nächsten Jahres-<br />
bericht, denn im Berichtsjahr <strong>2009</strong> spielten vielmehr die Vorbereitungen und vielfältigen<br />
Planungen für den bevorstehenden Neu beginn die beherrschende Rolle.<br />
spannend wurde es im sommer <strong>2009</strong>, als sich Verzögerungen im Bauprogramm abzeich-<br />
neten und der geplante eröffnungstermin im März 2010 ernsthaft gefährdet schien. es<br />
erforderte ungewöhnliche Anstrengungen, den Zeitplan einzuhalten. Aber es bewährte<br />
sich schließlich das gute und vertrauensvolle Zusammenspiel von Kultur- und hochbauamt<br />
der stadt <strong>Leipzig</strong>, Architekten-team und <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> – hier allen voran thomas Meier,<br />
unserem bewährten haustechnik-chef. so konnte der Rückumzug tatsächlich wie geplant<br />
vor ende <strong>2009</strong> stattfinden, auch wenn das Bosehaus kaum bezugsfertig war und eher<br />
einer Baustelle glich. Alle Betroffenen haben jedoch die damit zusammenhängenden<br />
Beschwerden mit einem bemerkenswerten Gemisch aus Ärger, entmutigung, Geduld und<br />
Zuversicht ertragen.<br />
Auch im zweiten Jahr des interims hat sich der wünschmanns hof am Dittrichring als<br />
geeignetes und flexibles Ausweichquartier erwiesen. es ermöglichte immerhin dem<br />
Forschungsinstitut ein weitgehend störungsfreies Arbeiten und bot der Bibliothek neben<br />
dem Betrieb eines Provisoriums die Gelegenheit zur kompletten Umsignierung aller Bestände<br />
im Vorgriff auf die Freihandaufstellung im neuen Lesesaal. Das Museum aber blieb<br />
nach wie vor geschlossen und reduziert auf einen Platzhalter am thomaskirchhof (im<br />
Nebengebäude Nr. 14) unter dem Zeichen „<strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit“, das zugleich einen<br />
kleinen Vorgeschmack auf das zukünftige Museum geben sollte. Derweil waren die Museums-Mitarbeiter,<br />
teilweise im Verein mit den Kollegen der Forschungsabteilung und in<br />
ständigem Dialog mit der hannoverschen Design-Firma homann Güner Blum, vollauf<br />
damit beschäftigt, die vielerlei ideen für die künftige Dauerausstellung in ein realisierbares<br />
Konzept zu übersetzen. Das künstlerische Betriebsbüro, von den interimsräumlichkeiten<br />
am wenigsten berührt, konnte sein Veranstaltungsprogramm mit den höhepunkten<br />
<strong>Bach</strong>fest und <strong>Bach</strong>-Meisterkurse fast unbeeinträchtigt umsetzen.<br />
VoRwoRt<br />
7
Das Bosehaus während der Umbauphase <strong>2009</strong><br />
8 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
Nichtsdestoweniger waren die Mitarbeiter des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s in allen Abteilungen auch<br />
während des zweiten interimsjahres in besonderem Maße gefordert, da vor allem die<br />
Vorbereitung und Durchführung des Rückumzuges kaum weniger beschwerlich waren als<br />
der Auszug aus dem Bosehaus im Jahr zuvor. Als stiftungsvorstand ergreifen wir darum<br />
an dieser stelle die Gelegenheit, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den verdienten<br />
Dank auch öffentlich auszusprechen.<br />
ebenfalls ist es uns ein aufrichtiges Bedürfnis, den <strong>Leipzig</strong>er oberbürgermeister Burk-<br />
hard Jung als neuen Vorsitzenden unseres stiftungsrates zu begrüßen. herr Jung hat die<br />
Geschicke des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s seit seiner wahl zum stadtoberhaupt mit Aufmerksamkeit,<br />
Verständnis und Unterstützung begleitet. Nun spricht es besonders für den Nimbus von<br />
<strong>Leipzig</strong>, wenn sich der oberbürgermeister in dieser weise dem Namenspatron der Musikstadt<br />
verpflichtet weiß.<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Wolff Dr. Dettloff Schwerdtfeger<br />
VoRwoRt<br />
9
3. <strong>Bach</strong>-archIV leIpzIG –<br />
aufGaBen und zIele<br />
Das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> verdankt existenz und Legitimation seinem standort <strong>Leipzig</strong>,<br />
der wichtigsten wirkungsstätte Johann sebastian <strong>Bach</strong>s. hier verbrachte <strong>Bach</strong><br />
27 Jahre seines Lebens, sein Grab befindet sich heute in der thomaskirche. in<br />
<strong>Leipzig</strong> entstanden mit der h-Moll-Messe, der Matthäus-Passion und zahl-<br />
reichen weiteren Vokal- und instrumentalkompositionen viele seiner berühm-<br />
testen werke. hier schrieb <strong>Bach</strong> Musikgeschichte und prägte damit wie kein<br />
10 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
anderer das schaffen und wirken nachfolgender Generationen. Unter<br />
dem einfluss so bedeutender Musikerpersönlichkeiten wie Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy und Robert schumann nahm in <strong>Leipzig</strong> auch<br />
die weltweite <strong>Bach</strong>-Pflege ihren Ausgang. Ab 1850 erschien in der<br />
traditionsreichen Musikverlagsstadt die erste <strong>Bach</strong>-Gesamtaus-<br />
gabe. Und nach wie vor hält hier der thomanerchor, dem der tho-<br />
maskantor <strong>Bach</strong> einst vorstand, eine ungebrochene <strong>Bach</strong>-tradition<br />
lebendig.<br />
einen Monat nach dem tod ihres Mannes übergab die witwe Anna<br />
Magdalena <strong>Bach</strong> ende August 1750 dem Rat der stadt <strong>Leipzig</strong> aus ihrem<br />
erbteil die originalhandschriften von 44 choralkantaten. sie bilden den<br />
Grundstock der umfangreichen sammlung des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s im historischen Bosehaus<br />
am thomaskirchhof. es befindet sich nur wenige schritte entfernt vom Aufführungsort<br />
der Kantaten, der thomaskirche, sowie ihrem entstehungsort, der einstigen Kantoren-<br />
wohnung in der nicht mehr erhaltenen alten tho-<br />
masschule. Das stattliche Bosehaus gehörte zu<br />
<strong>Bach</strong>s Lebzeiten dem wohlhabenden und kunstliebenden<br />
Kaufmann Georg heinrich Bose, mit<br />
dessen Familie die <strong>Bach</strong>s durch mehrere Patenschaften<br />
freundschaftlich verbunden waren. hier<br />
ging der thomaskantor seinerzeit ein und aus, hier<br />
erinnert der barocke Festsaal mit seiner einzigartigen<br />
Musikerempore an das <strong>Bach</strong>sche <strong>Leipzig</strong>,<br />
hier widmet sich nun das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> an histo ri-<br />
scher stätte dem überkommenen erbe als Auftrag<br />
für die Zukunft. im Zentrum der tätigkeit stehen:<br />
kustodiale Verpflichtungen – Pflege und Ausbau<br />
eines umfassenden <strong>Archiv</strong>s kostbarer <strong>Bach</strong>scher<br />
originalhandschriften, Frühdrucke, Dokumente und<br />
wichtiger historischer Quellenmaterialien zu <strong>Bach</strong><br />
und seinem Umfeld;
wissenschaftliche ziele – erforschung von Leben, werk, Nachwirken und geschicht-<br />
lichem Umfeld Johann sebastian <strong>Bach</strong>s unter einbeziehung der thüringisch-sächsischen<br />
Musikerfamilie <strong>Bach</strong> vom 16. bis ins 19. Jahrhundert;<br />
bibliothekarische funktionen – Bereitstellung und laufende Aktualisierung eines umfassenden<br />
Bestandes an einschlägiger Fachliteratur, Musikalien und tonträgern;<br />
museale aufgaben – Vermittlung von <strong>Bach</strong>s Leben und wirken im historischen Kontext<br />
mit schwerpunkt seiner <strong>Leipzig</strong>er tätigkeit in einer Dauerausstellung und wechselnden<br />
Kabinettausstellungen, ergänzt durch vielfältige museumspädagogische Angebote;<br />
musikalische Veranstaltungen – Planung und organisation des jährlichen <strong>Bach</strong>festes<br />
der stadt <strong>Leipzig</strong>, Ausrichtung des internationalen <strong>Bach</strong>-wettbewerbs zur Förderung<br />
des musikalischen Nachwuchses sowie Durchführung von Meisterkursen, Konzerten und<br />
Vorträgen.<br />
Als modern ausgestattetes Forschungsinstitut bietet das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> Musikwissen-<br />
schaftlern, Musikern und Musikliebhabern aus aller welt attraktive studienbedingungen.<br />
Die wissenschaftlichen Projekte konzentrieren sich auf Grundlagenforschung (vor allem<br />
umfassende Quellenstudien) und Daueraufgaben wie die kritische Gesamtausgabe der<br />
<strong>Bach</strong>-werke. hinzu kommen ein vielfältiges Veröffentlichungsprogramm (Periodika,<br />
Kataloge, editionen, Faksimiles etc.) und die Bereitstellung von elektronischen Datenbanken<br />
(<strong>Bach</strong> Digital, <strong>Bach</strong>-Bibliographie), die sich an einen weltweiten Nutzerkreis<br />
richten. Das <strong>Bach</strong>-Museum, das museumspädagogische Programm und ein vielfältiges<br />
Veranstaltungsangebot unterstreichen den Öffentlichkeitsbezug und die lokale Präsenz<br />
des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s. Mit dem jährlichen <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> setzt das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> international<br />
aktive impulse zur Aufführungspraxis und <strong>Bach</strong>pflege. so leistet das haus mit<br />
seiner umfassenden Aufgabenstellung einen wesentlichen Beitrag zur internationalen<br />
Ausstrahlung der <strong>Bach</strong>- und Musikstadt <strong>Leipzig</strong>. Das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> ist seit 1998 eine rechtlich<br />
selbständige gemeinnützige stiftung bürgerlichen Rechts, getragen von der stadt<br />
<strong>Leipzig</strong>, der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat sachsen. seit 2008 ist es<br />
zudem ein An-institut der Universität <strong>Leipzig</strong>.<br />
BAch-ARchiV LeiPZiG – AUFGABeN UND ZieLe<br />
11<br />
F o r s c h e n –<br />
Vermitteln –<br />
Sammeln –<br />
Präsentieren<br />
Altes <strong>Bach</strong>-Denkmal<br />
in <strong>Leipzig</strong>
R e n o v i e r u n g<br />
des Bosehauses<br />
Das marode Dach<br />
im Jahr 2007<br />
4. „eIn dach für <strong>Bach</strong>“ –<br />
keIne leere phrase<br />
Das marode barocke Dach des Bosehauses bildete nur einen der vielen Gründe, die eine<br />
sanierung und Renovierung des historischen Gebäudekomplexes, der das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong><br />
beherbergt, unaufschiebbar machten. Der Kurzreim „ein Dach für <strong>Bach</strong>“, der bildhafteffektiv<br />
die Dringlichkeit des Bauvorhabens deutlich machte, konnte aber auch ganz gut<br />
als einstieg dienen, wenn es um das einwerben von Fördermitteln ging. Nicht weniger<br />
wichtig erschien, dass der Kurzreim auf die Notwendigkeit hinwies, die verschiedenen<br />
und unter einem Dach befindlichen <strong>Bach</strong>-Aktivitäten nach außen hin einheitlich zu<br />
vermitteln. im sinn der Doppelbedeutung des Kurzreimes berichten die beiden nachfolgenden<br />
Abschnitte einerseits über den erfolgreichen Abschluss unseres ambitionierten<br />
Fundraising-Projektes und andererseits über den abgeschlossenen Prozess, mit<br />
hilfe eines verbindlichen Logos den einheitlichen Auftritt für <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>, <strong>Bach</strong>-<br />
Mu seum, <strong>Bach</strong>fest und <strong>Bach</strong>-wettbewerb zu gewährleisten.<br />
12 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
4 .1 da n k B a r u n t E r<br />
dac h u nd fach –<br />
fundraising vor<br />
dEr finanZkrisE<br />
Der aufwändige Plan, den historischen Bosehaus-Komplex<br />
zu sanieren, für die Zwecke des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s zu renovieren,<br />
um einen Anbau zu erweitern sowie das Museum zu<br />
ver größern, neu zu gestalten und die Bibliothek zu mo-<br />
der nisieren, erforderte große finan zielle Anstrengungen.<br />
Durch gemeinsame Aktion von stadt, Land und Bund<br />
wurde es möglich, für den Großteil der anfallenden Kosten<br />
Mittel des städtebaulichen Denkmalschutzes in Anspruch<br />
zu nehmen. Doch zeichnete sich von Anfang an ab, dass<br />
die Bedingungen dieses öffentlichen Förderprogramms<br />
dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> abverlangten, einen prozentualen eigenanteil<br />
zu leisten. Da aber die stiftung <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> über keine eigen mittel verfügt,<br />
konnte der erforderliche Betrag nur mit Unter stützung privater Förderer aufgebracht<br />
werden.<br />
Auf Anregung von Dr. Arend oetker, sprecher des Kurato riums der stiftung <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong><br />
<strong>Leipzig</strong>, konstituierte sich Anfang 2007 ein Finanzausschuss, dem die Aufgabe oblag, ein<br />
effektives und realistisches Fundraising-Projekt ins Leben zu rufen. Dem dreiköp figen<br />
Ausschuss traten neben Dr. oetker selbst zwei weitere Mitglieder des Kuratoriums bei:<br />
Dr. Martin Kohlhaussen und Peter Dussmann. Der Ausschuss beriet sodann den Vorstand<br />
des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s in allen einschlägigen Fragen, von der Gesamtstrategie über die entwicklung<br />
einer attraktiven Fundraising-Broschüre bis hin zur herstellung von Kon takten<br />
zu potenziellen persönlichen und korporativen spendern. ohne das engagement der<br />
drei herren, denen an dieser stelle erneut ganz beson derer Dank gilt, wäre das Pro jekt<br />
sicher nicht gelungen. erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist aber auch der<br />
unermüd liche einsatz von Miriam wolf, der Vorstands referentin im <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>, die sich<br />
den unbedingten erfolg des Fundraising zum per sönlichen Ziel gemacht hatte.<br />
eine erste Krise galt es im sommer 2007 zu bewältigen. Der <strong>Leipzig</strong>er stadtrat musste<br />
am 18. Juli 2007 dem geplanten Bauvorhaben seine grundsätzliche Zustimmung erteilen.<br />
erst nach der Genehmigung durch den stadtrat konnte eine erste Rate der öffentlichen<br />
Mittel in höhe von 3,3 Mio. euro freigegeben werden. Zu spät hatte sich allerdings herausgestellt,<br />
dass die Zustimmung der kommunalen Behörde erst dann erfolgen könne,<br />
wenn das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> einen komplementären Betrag von 750.000 euro als vorhandene<br />
eigenmittel nachzuweisen im stande war. Andernfalls müsse der vorgesehene Baubeginn<br />
verschoben werden. Dies aber bedeutete, dass nicht nur der Baubeginn, sondern auch<br />
dessen Abschluss in Frage stand. Außerdem war nicht gesichert, dass die vorgesehenen<br />
öffentlichen Fördermittel zu einem späteren Zeitpunkt noch verfügbar sein würden.<br />
Guter Rat war teuer.<br />
„eiN DAch FÜR BAch“ – KeiNe LeeRe PhRAse<br />
13<br />
Dachsanierung <strong>2009</strong><br />
Krisenmanagement
Fundraising-Kampagne<br />
zum Umbau<br />
des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s<br />
hilfe kam dann aber aus den entfernten UsA. seit vielen Jahren unterstützt das Packard<br />
humanities institute (Phi) in Los Altos, Kalifornien, die wissenschaftliche Arbeit des <strong>Bach</strong>-<br />
<strong>Archiv</strong>s mit ansehnlichen Förderbeträgen. Phi ist eine gemeinnützige stiftung, die im<br />
wesentlichen eigene Programme auf den Gebieten “archaeology, music, film preserva-<br />
tion, historic conservation, and early education” betreibt. Zu den Phi-Programmen zählt<br />
auch carl Philipp emanuel <strong>Bach</strong>, the complete works – eine auf rund 100 Bände bemes-<br />
sene edition, die in Zusammenarbeit mit dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>, der sächsischen Akademie<br />
der wissenschaften und der harvard University betrieben wird und seit 2005 erscheint.<br />
Zu den weiteren von Phi geförderten Programmen im <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> gehören die Gesamt-<br />
ausgabe der werke wilhelm Friedemann <strong>Bach</strong>s, das Langzeit-Projekt „<strong>Bach</strong>-Reper-<br />
torium“ (u. a. mit den Katalogen der <strong>Bach</strong>-Quellen der sing-Akademie zu Berlin sowie in<br />
wien und Alt-Österreich), Veröffentlichungen weiterer Bücher und editionen, schließlich<br />
die projektbezogene Unterstützung der Bibliothek, des Museums und des Forschungs-<br />
institutes. Dr. David w. Packard, Präsident des Phi, war im sommer 2007 zu schnellem<br />
handeln bereit, so dass der dringend benötigte Betrag von 750.000 euro (umgerechnet<br />
mehr als 1 Mio. Us-Dollar) durch telegrafische Überweisung termingerecht erfolgen<br />
konnte. Damit hatte Phi die brenzlige situation gerettet, gleich zu Beginn den mit Ab-<br />
stand größten Beitrag für das Bauvorhaben zur Verfügung gestellt und damit ein signal<br />
gesetzt, das weitere Förderer inspirieren und motivieren sollte.<br />
14 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
Die durch privates Fundraising aufzubringenden eigenmittel beliefen sich auf Grund der<br />
Kostenschätzungen auf insgesamt rund 2 Mio. euro. Die Zeit-stiftung, die das <strong>Bach</strong>-<br />
<strong>Archiv</strong> bereits bei früherer Gelegenheit unterstützt hatte, reihte sich als erste unter die<br />
Großspender ein, finanzierte zum schutz der wertvollen sammlung von originalhandschriften<br />
im <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> einen klimatisierten, feuer- und einbruchssicheren tresorraum<br />
und leistete einen Beitrag zum Bau der schatzkammer des Museums, in der die kostbarsten<br />
exponate gezeigt werden können. Die ostdeutsche sparkassenstiftung erklärte<br />
sich gemeinsam mit der sparkasse <strong>Leipzig</strong> bereit, die Kosten der Umgestaltung von<br />
Bibliothek mit Lesesaal, Arbeitsplätzen und Magazinräumen zu einem modernen Forschungs-<br />
und studienzentrum im wesentlichen zu tragen. somit konnte allein mit hilfe<br />
der großzügigen Unterstützung durch Phi, Zeit- und sparkassenstiftung gemeinsam<br />
mit der sparkasse <strong>Leipzig</strong> mehr als die hälfte der erforderlichen eigenmittel aufgebracht<br />
werden.<br />
wir haben unglaublich großes Glück gehabt. Denn zu Beginn unseres Fundraising-Pro-<br />
jektes konnte von einer bevorstehenden Finanz- und wirtschaftskrise keine Rede sein.<br />
Als diese jedoch im herbst 2008 voll einbrach, war unser Fundraising im wesentlichen<br />
abgeschlossen, so dass wir 2008 und <strong>2009</strong> zügig bauen konnten, als so manch anderes<br />
Bauvorhaben verschoben oder abgeblasen werden musste.<br />
Unsere hauptförderer, die allein insgesamt mehr als 1,4 Mio. euro aufbrachten, waren:<br />
The Packard Humanities Institute, die ZEIT-Stiftung, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung<br />
gemeinsam mit der Sparkasse <strong>Leipzig</strong>, Herr Dr. Arend Oetker und Frau Susanne Klatten.<br />
eine vollständige Liste aller Förderer, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben,<br />
findet sich auf der 2. Umschlagseite dieses heftes.<br />
4.2 diE kronE im nEuEn Logo<br />
dEs <strong>Bach</strong>-archivs<br />
Aufmerksame Betrachter werden den Unterschied<br />
bemerken: das im bisherigen Logo erschienene spiegelmonogramm<br />
des Briefsiegels von Johann sebastian<br />
<strong>Bach</strong> hat gegenwärtig zwei Zacken seiner Bekrönung<br />
verloren. Damit weicht es von der Gestalt<br />
ab, wie sie bisher bekannt war und vor allem über<br />
die einbandvignette der Neuen <strong>Bach</strong>-Ausgabe weltweite<br />
Verbreitung gefunden hat.<br />
Das originale Petschaft (siegelstempel) oder der<br />
siegelring, den <strong>Bach</strong> in Briefen und Dokumenten in<br />
der Zeit nach 1720 verwendete und der ein älteres,<br />
schlichteres siegel ablöste, ist nicht erhalten. wohl<br />
„eiN DAch FÜR BAch“ – KeiNe LeeRe PhRAse<br />
15<br />
W i c h t i g e<br />
Unterstützung<br />
Abb. links: Abdruck von<br />
J. s. <strong>Bach</strong>s siegelring<br />
Provisorischer Revers<br />
zur Übernahme des<br />
thomas kantorats,<br />
<strong>Leipzig</strong> 19. April 1723
wappen im innendeckel<br />
der <strong>Bach</strong>schen Geldkiste<br />
aber gibt es eine Reihe von siegelabdrucken auf ori gi naldokumenten. <strong>Bach</strong>s persönliches<br />
wappen besteht aus drei Komponenten: einem gespiegelten Monogramm der Anfangs-<br />
buchstaben seines Namens „JsB“, einem Lorbeerkranz und einer Krone. Diese drei Be-<br />
standteile treten deutlich zutage auf dem <strong>Bach</strong>schen wappen im innendeckel der Geld-<br />
kiste, die sich als Dauerleihgabe des Meißener Dom stiftes im neuen <strong>Bach</strong>-Museum<br />
<strong>Leipzig</strong> befindet (vgl. auch die Beschreibung im <strong>Bach</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong>, s. 214–225). Die<br />
dortige Krone hat fünf Zacken, wie sie ebenfalls im besterhaltenen <strong>Bach</strong>schen siegel-<br />
abdruck auf einem schriftstück vom 19. April 1723 im stadtarchiv <strong>Leipzig</strong> erkennbar sind.<br />
Auch entspricht eine Krone mit fünf Zacken der bürgerlichen heraldik. Die siebenzackige<br />
Bekrönung des <strong>Bach</strong>schen wappens, wie sie in allen wiedergaben seit den 1930er Jahren<br />
zu finden ist, erweist sich als fehlerhafte wiedergabe des originals und wurde darum<br />
jetzt im Logo des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s korrigiert.<br />
4.3 aLLEs untEr EinEm dach –<br />
Ein EinhEitLichEr auftritt<br />
16 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
Das siegel führt in seiner neuen Gestalt den schriftzug „<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>“ an. Der<br />
kalligrafisch gestaltete schriftzug „bach“ stellt in diesem Logo des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s das<br />
verbindende element einer sehr heterogenen Aufgaben- und Angebotsstruktur dar. Um<br />
den vielfältig differenzierten Publikums- und Besucherkreisen den Zugang zu diesen An-<br />
geboten zu erleichtern, wurden unter dem Dach des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s drei submarken mit<br />
vornehmlich touristischem Zuschnitt neu eingeführt. Die Dachmarke <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> wurde<br />
in diesem Kontext bewusst etwas zurückgenommen:<br />
„eiN DAch FÜR BAch“ – KeiNe LeeRe PhRAse<br />
17<br />
Printmedien in neuem Design
18 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
Das <strong>Bach</strong>-Museum <strong>Leipzig</strong> steht dabei für das permanente Ausstel-<br />
lungs-, Veranstaltungs- und Pädagogikangebot am thomaskirchhof.<br />
ein neu eingeführter Quartalsflyer weist auf das vielseitige Angebot<br />
mit Vorträgen, Führungen und Konzerten hin. teil des Museums-<br />
konzeptes ist der shop mit der Museumskasse und dem neuen Ko-<br />
operationspartner „café Gloria“.<br />
Die Marken „<strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong>“ und „<strong>Bach</strong>-wettbewerb <strong>Leipzig</strong>“<br />
stehen für die Veran staltungshöhepunkte mit internationaler Aus-<br />
strahlung.<br />
Neben dem kalligrafischen schriftzug „bach“ in allen Logovarianten<br />
wurde als zentrales Gestaltungselement ein aufstrebender Balken<br />
eingeführt, der sämtliche werbe- und Kommunikationsmittel in<br />
Verbindung mit der jeweiligen Logovariante eindeutig dem <strong>Bach</strong>-<br />
<strong>Archiv</strong> zuordnen lässt.
5. tätIGkeItsBerIchte der<br />
aBteIlunGen<br />
5.1 forschungsinstitut<br />
intErnationaLEs ZEntrum dEr <strong>Bach</strong>-forschung<br />
Die Arbeit der Forschungsabteilung konnte <strong>2009</strong> im interimsquartier wünschmannshof<br />
fast ohne einschränkungen fortgesetzt werden, da die Bibliothek nach dem Umzug nahezu<br />
vollständig aufgestellt werden konnte. Lediglich die <strong>Bach</strong>-handschriften sowie die kost-<br />
barsten Rara-Bestände wurden aus sicherheitsgründen in das Magazin der Universitäts-<br />
bibliothek ausgelagert. hier konnte aber in den meisten Fällen alternativ mit den im<br />
<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> vorhandenen hochwertigen Digitalisaten gearbeitet werden.<br />
Dennoch spielten die Planungen für die Neuausstattung von Museum und Bibliothek auch<br />
in der Forschungsabteilung eine große Rolle, schließlich wird die Bibliothek exakt auf die<br />
Bedürfnisse der wissenschaftlichen Mitarbeiter ausgerichtet, um langfristig optimale Forschungsbedingungen<br />
zu schaffen. Auch bei den Planungen des neuen Museums waren die<br />
Mitarbeiter der Abteilung Forschung beratend tätig, einerseits um die neuesten wissenschaftlichen<br />
erkenntnisse zu Leben und wirken <strong>Bach</strong>s in der neuen Ausstellung zu berücksichtigen,<br />
andererseits aber auch um die Arbeit des Forschungsinstituts <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> in<br />
einem eigenen Ausstellungsbereich angemessen und verständlich dazustellen.<br />
tätigkEitsschwErpunktE<br />
<strong>2009</strong> BEi dEn LaufEndEn<br />
projEktEn<br />
expedition bach – dokumentation der Musikerfamilie<br />
bach in den staatlichen, städtischen<br />
und kirchlichen archiven Mitteldeutschlands<br />
(Förderung durch die Alfried Krupp von Bohlen und<br />
Halbach-Stiftung)<br />
seit Beginn des Projekts (Februar 2002) wurden die historischen<br />
Aktenbestände von etwa 400 städtischen Rats -<br />
archiven und 100 ephorien sowie die Konsisto rialakten zu<br />
etwa 120 städten im Raum sachsen, sachsen-Anhalt und<br />
thüringen durchgesehen. im Vordergrund der Arbeiten<br />
standen <strong>2009</strong> die <strong>Archiv</strong>e in weimar und Dresden. Dabei<br />
werden relevante Dokumente verfilmt, im <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong><br />
verzeichnet und aufbereitet; die er gän zend an gelegte<br />
Personenkartei umfasst derzeit mehr als 15.000 ein-<br />
träge mit neu ermittelten biographischen Daten.<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
19<br />
Wissenschaft<br />
gestalten
B e d e u t e n d e<br />
Funde<br />
Dokumentation<br />
Auch im Berichtsjahr erbrachte die systematische sichtung der <strong>Archiv</strong>- und Bibliotheks-<br />
bestände bemerkenswerte ergebnisse. insbesondere in ostsachsen, thüringen und dem<br />
südlichen sachsen-Anhalt konnten eine Reihe von bisher unbekannten <strong>Archiv</strong>alien und<br />
Briefen rund um die <strong>Bach</strong>-Familie erschlossen, digitalisiert und aufbereitet werden, da-<br />
runter mehrere Dokumente, die Johann sebastian <strong>Bach</strong> selbst betreffen. Diese werden<br />
vom <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> künftig auch online publiziert, um den schnellen Zugriff für die weltweite<br />
Forschung zu gewährleisten.<br />
Daneben gab es aber auch andere musikgeschichtlich bedeutsame Funde: unbekannte<br />
Musikhandschriften des frühen 18. Jahrhunderts, Liederbücher von studenten der <strong>Bach</strong>-<br />
Zeit, stammbucheinträge von Georg Philipp telemann, Johann Mattheson und heinrich<br />
schütz.<br />
ein überraschender Fund gelang im Zusammenhang mit der neuerlichen Auswertung<br />
klein-städtischer historischer Kirchenbibliotheken: bei der Aufarbeitung der Notenbibliothek<br />
zu Mügeln (sachsen) konnte unter den anonymen handschriften eine eigenhändige<br />
Kantaten partitur von J. s. <strong>Bach</strong>s sohn carl Philipp emanuel identifiziert werden, die<br />
dieser Anfang der 1730er Jahre unter den Augen des Vaters in <strong>Leipzig</strong> anfertigte – ein<br />
besonders herausragender Quellenfund, da es sich um die früheste bekannte Komposition<br />
dieses berühmten <strong>Bach</strong>-sohnes und die einzige überlieferte Kompositionspartitur<br />
aus seiner Feder handelt. Das stück wurde am 325. Geburtstag J. s. <strong>Bach</strong>s am 21. März<br />
2010 in der <strong>Leipzig</strong>er thomaskirche erstaufgeführt und wird nun – in Form einer edition<br />
und eines Faksimiles – der musikalischen Praxis zugänglich.<br />
ein weiterer unerwarteter Fund führte ins Dommuseum zu Meißen. Dem hinweis eines<br />
Kir chenmusikers folgend, konnte nachgewiesen werden, dass eine dort seit Jahrzehnten<br />
ausgestellte historische Kiste aus dem Besitz <strong>Bach</strong>s stammt. erstmals ist so überhaupt<br />
ein Möbelstück <strong>Bach</strong>s greifbar. Die Kiste wird seit März 2010 in der Dauerausstellung un-<br />
seres <strong>Bach</strong>-Museums gezeigt.<br />
Bei der sichtung der historischen Gerichtsprotokolle der <strong>Leipzig</strong>er Universität (Zeitraum<br />
1710–1755; circa 40 000 seiten) fand sich zudem ein bemerkenswertes, bislang unbekanntes<br />
J. s. <strong>Bach</strong>-Dokument vom Juni 1750: das derzeit späteste Lebenszeichen des thomaskantors,<br />
der wenige wochen später starb.<br />
Über die genannten Funde berichten die <strong>Bach</strong>-Jahrbücher <strong>2009</strong> und 2010.<br />
bach-dokumente<br />
Die Fertigstellung des letzten Dokumentenbandes, der im <strong>Jahresbericht</strong> 2008 für ende<br />
<strong>2009</strong> avisiert wurde, hat sich verzögert. Das Manuskript steht kurz vor der Ablieferung an<br />
den Verlag. Band Viii, der die Quellen-Überlieferung der Musik Johann sebastian <strong>Bach</strong>s aus<br />
den Jahren 1800 – 1850 enthält, wird nun im Jahr 2010 erwartet.<br />
dokumente zur Geschichte des thomaskantorats<br />
Zum 800jährigen Jubiläum der schola thomana im Jahr 2012 wird eine Dokumentation zur<br />
Geschichte des thomaskantorates von der Reformation bis zu <strong>Bach</strong> und von <strong>Bach</strong> bis zum<br />
ende des 18. Jahrhunderts vorbereitet. in diesem Zusammenhang steht auch die <strong>2009</strong><br />
erfolgte erarbeitung eines Musikalienverzeichnisses der alten thomasschul-Bibliothek<br />
20 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
im Rahmen der <strong>Leipzig</strong>er Beiträge zur <strong>Bach</strong>-Forschung mit dem nachweisbaren Bestand<br />
von Musikalien des 16. bis 18. Jahrhunderts.<br />
der historische notenbestand der thomana – Musikalien des 16. bis 18. Jahrhunderts<br />
Nachdem die thomasschule bei dem schweren Bombenangriff auf <strong>Leipzig</strong> Anfang De-<br />
zember 1943 beschädigt worden war, wurde das Gebäude vorsorglich evakuiert. Der tho-<br />
maskantor Günter Ramin begab sich noch am Abend des 4. Dezember mit den Alumnen<br />
nach Grimma, wo sie bis Kriegsende in der dortigen Fürstenschule untergebracht werden<br />
konnten. Bei der übereilt organisierten Abreise wurden zunächst nur die Zimelien der<br />
schulbibliothek mitgenommen, darunter die 44 originalstimmensätze von J. s. <strong>Bach</strong>s<br />
choralkantaten. Über das schicksal der übrigen, in der thomasschule noch verbliebenen<br />
handschriften liegen bis heute noch immer keine gesicherten erkenntnisse vor. Nach<br />
ungesicherter Überlieferung sollen teile der historischen Bibliothek Anfang 1944 in das<br />
schloss Belgershain bei Grimma (wo Ramin ge legentlich als cembalist gastierte) verlagert<br />
worden sein.<br />
Die Bibliothek der thomasschule war nie eine öffentliche einrichtung. Daher ist der Bestand<br />
an historischen Notenhandschriften und<br />
-drucken zu keiner Zeit unter bibliothekarischen<br />
Gesichtspunkten erfasst und vollständig katalogisiert<br />
worden. Auch wurden die Musikalien immer<br />
nur punktuell von wissenschaftlern herangezogen<br />
und ausgewertet. Umso erfreulicher ist der<br />
Umstand, dass drei unbekannte, bislang nicht publizierte<br />
Musi kalienkataloge (aus den Jahren 1823,<br />
1893 und 1921) erhalten geblieben sind und über<br />
die seit 1945 vermissten ca. 2.500 Notenhandschriften<br />
und -drucke Auskunft geben können.<br />
Mit der Zusammenführung dieser Verzeichnisse<br />
und unter hinzuziehung weiterer Quellen und Aufzeichnungen<br />
wird erstmalig der Versuch unternommen,<br />
den historischen Musika lienbestand der<br />
thomasschule in seiner Gesamtheit zu dokumen-<br />
tieren.<br />
Auch sind über dessen Provenienz inzwischen nähere<br />
Angaben möglich. einige Musikalien stammen<br />
aus der Notenbibliothek Johann sebastian<br />
<strong>Bach</strong>s, seiner Amtsnachfolger Gottlob harrer, Johann<br />
Friedrich Doles, Johann Adam hiller und Johann<br />
Gottfried schicht, beziehungsweise befanden<br />
sich ehedem in den Notenarchiven der<br />
<strong>Leipzig</strong>er collegia musica oder des 1743 gegründeten<br />
„Großen conzerts“. ein teil der handschriften<br />
war im Besitz des <strong>Leipzig</strong>er Verlegers Johann<br />
Gottlob immanuel Breitkopf und wurde von die-<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
21<br />
Fagottstimme einer<br />
ouvertüre von J. F. Fasch
schloss Nelahozeves mit<br />
Lobkowitz-Bibliothek,<br />
Böhmen<br />
Spurensuche<br />
sem in den Jahren nach 1760 zum Kauf angeboten. Mit der Dokumentation des vermiss-<br />
ten Musika lienbestandes kann ein weiterer Beitrag zur <strong>Leipzig</strong>er Musikgeschichte des 17.<br />
und 18. Jahrhunderts geleistet werden.<br />
bach-repertorium<br />
(Förderung durch das Packard Humanities Institute und die Sächsische Akademie der Wissen-<br />
schaften)<br />
erforschung der bach-Quellen in wiener und alt-österreichischen bibliotheken<br />
Kein Mitglied der <strong>Bach</strong>-Familie war – soweit wir wissen – je in wien; die langjährige haupt-<br />
stadt des „heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“ kann somit kaum als <strong>Bach</strong>-stadt<br />
apostrophiert werden. Und doch waren Quellen mit <strong>Bach</strong>scher Musik – neben Johann<br />
sebastian vor allem carl Philip emanuel und Johann christian – wichtige Bestandteile<br />
wiener Musiksammlungen.<br />
heute finden sich etliche hochrangige Autographe sowie Abschriften aus dem Umkreis der<br />
<strong>Bach</strong>e in wiener Bibliotheken. Darunter hat vieles, namentlich aus den heutigen Beständen<br />
der Nationalbibliothek, erst in der 2. hälfte des 19. und dann im 20. Jahrhundert den weg<br />
nach wien gefunden – erworben auf dem Antiquariatsmarkt oder durch schenkungen<br />
bedeutender sammler.<br />
Anders verhält es sich mit einer Vielzahl von Aufführungsmaterialien des 18. Jahrhunderts,<br />
die auf k.k. österreichischem terrain zu Lebzeiten der jeweiligen Komponisten geschrieben<br />
wurden, und damit deutlich die wertschätzung der Zeitgenossen dokumentieren. es<br />
sind dies Musikalien des in wien versammelten Adels aus allen teilen der k.k. Doppelmonarchie:<br />
stimmensätze für sinfonien, ouvertüren, Quartette, trios, sowie Klaviermusik<br />
22 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
und Arien für die zahlreichen Musikkapellen. Diese Quellen, großenteils aus Böhmen und<br />
Mähren stammend – finden sich heute meist in Prager Bibliotheken. sie zeigen gerade<br />
die wertschätzung der Kammermusik des jüngsten <strong>Bach</strong>-sohnes sowie der clavier- und<br />
Kammermusik carl Philipp emanuels.<br />
Die private wiener sammlung der „Gesellschaft der Musikfreunde“, seit 1813 die wichtigste,<br />
kontinuierlich Musikalien zusammentragende Bibliothek, zeigt ein breites spektrum. hier<br />
sind sowohl Restbestände der bürgerlichen und adligen Musikkultur der hauptstadt zu<br />
finden (meist ohne hinweise auf die Vorbesitzer) als auch <strong>Bach</strong>iana aus umfangreichen<br />
Nach lässen. Berühmt ist die Bibliothek etwa für die schenkungen von carl czerny, Anthony<br />
van hoboken und Johannes Brahms. Durch Brahms gelangten 1897 eine Vielzahl Auto-<br />
graphe und Abschriften aus dem Umkreis c.P. e. <strong>Bach</strong>s in diese Bibliothek. Der musikhisto-<br />
risch bewanderte Komponist führte viele werke <strong>Bach</strong>s und seiner söhne ebenfalls auf<br />
oder gab sie heraus; unter den söhnen lag ihm der in der 2. hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
wenig be achtete carl Philipp emanuel besonders am herzen, nicht zuletzt, weil dieser in<br />
Brahms‘ heimatstadt hamburg als Kapellmeister gewirkt hatte.<br />
Nahezu völlig unbekannte <strong>Bach</strong>-Quellen enthalten die großen Klöster Österreichs, die die<br />
säkularisation Josefs ii. im Jahre 1783 überstanden hatten. Namentlich die Benediktinerstifte<br />
in Kremsmünster und Melk, daneben auch seitenstetten, Göttweig, das Prämon stratenserstift<br />
stams in tirol und einige kleinere sammlungen (in etwas geringerem Maße und<br />
anderem zeitlichen Kontext) sind hier hervorzuheben.<br />
Die Quellen-Recherchen haben auch zu scheinbar entlegenen sammlungen geführt: so etwa<br />
in das südtiroler Benediktinerstift Marienberg, das zwar nur wenige Quellen von J. s. und<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
23<br />
„ G e s e l l s c h a f t d e r<br />
Musikfreunde“<br />
Benediktinerstift Marienberg,<br />
südtirol
E i n Te i l f ü g t s i c h<br />
zum Anderen ...<br />
c. P. e. <strong>Bach</strong> aus dem 18. Jahrhundert beherbergt – wobei offenbar ein einst größerer Be-<br />
stand mittlerweile dezimiert wurde – dafür aber eine auf 1795 datierte akribisch genau<br />
ange fertigt Abschrift des standard-Lehrwerkes des <strong>Bach</strong>-sohnes: „Versuch über die wahre<br />
Art das clavier zu spielen“. Durch die existenz an diesem nur scheinbar entlegenen ort wird<br />
somit die außerordentliche Verbreitung dieser schrift dokumentiert.<br />
Gerade von seiten der Klosterbibliotheken ist das Projekt „<strong>Bach</strong>-Quellen in wien und<br />
Österreich“ auf viel interesse gestoßen und wurde durch engagierte und freundliche Mit-<br />
hilfe bei der suche nach solchen Quellen erleichtert. Manchmal wurde auch ein einblick in<br />
den historischen Gesamtbestand einer klösterlichen Musikbibliothek gewährt. Diese schät-<br />
ze, die noch durch sammlungen historischer instrumente komplettiert werden, also noch<br />
bis heute am ort ihres entstehens bewahrt werden, geben ein authentisches Abbild ver-<br />
gan gener musikalischer epochen.<br />
Doch wiener bzw. österreichische Quellen sind heute nicht nur auf diesem Gebiet – bzw. in<br />
Prag, Brno, Bratislava, Budapest oder Ljubljana zu finden: österreichische Privat-samm-<br />
lungen wurden im 19. und 20. Jahrhundert von der Berliner staatsbibliothek aufgekauft<br />
sowie vereinzelt auf dem Antiquariatsmarkt veräußert.<br />
sinn des nun entstandenen Kataloges ist es, sowohl den einstigen, auf österreichischen<br />
Boden versammelten Quellenbestand aufzuzeigen als auch die heute im ehemaligen k.k.<br />
Österreich vorhandenen Quellen, die aber nicht dort entstanden sind, zu dokumentieren.<br />
er zielt darauf, heute auseinandergerissene <strong>Bach</strong>-sammlungen, wie beispielsweise die des<br />
berühmten Beethoven-Gönners erzherzog Rudolph oder die des Kaisers Franz und seiner<br />
Gattin Marie therese, des Mozart-Förderers Gottfried van swieten oder des sammlers<br />
Aloys Fuchs – wenigstens auf dem Papier – wieder zusammenzuführen: ein kompliziertes<br />
Puzzlespiel, bei dem die Recherchen nach Kopisten-schriften, wasserzeichen, einband-<br />
Gestaltungen, Nummerierungen und Preisangaben maßgebliche hinweise zur Provenienz<br />
einer Quelle geben, die bisher – ohne die Gesamtschau von beinahe 1500 Quellen, frühe<br />
Drucke einberechnet – nicht gedeutet werden konnten.<br />
bach digital.<br />
digitale bibliothek der originalhandschriften Johann sebastian bachs.<br />
Kooperationsprojekt mit der Staatsbibliothek zu Berlin, der Sächsischen Landesbibliothek –<br />
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden – und dem Rechenzentrum der Universität <strong>Leipzig</strong>,<br />
koordiniert vom <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
(Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft)<br />
Das Ziel, einen ersten teilabschnitt der digitalen Bibliothek aller <strong>Bach</strong>-Autographe fertig zu<br />
stellen, wurde erreicht. seit sommer <strong>2009</strong> können erste Digitalisate über eine „Preview“-<br />
Funktion der seite www.bachdigital.de eingesehen werden. Bis Jahresende konnten<br />
auch – bis auf wenige Ausnahmen – sämtliche autographen Partituren J. s. <strong>Bach</strong>s der<br />
Berliner staatsbibliothek sowie der komplette originalhandschriften-Bestand des <strong>Bach</strong>-<br />
<strong>Archiv</strong>s hinzu gefügt werden. Die Präsentation und endgültige Freischaltung der homepage<br />
ist für Mai 2010 vorgesehen.<br />
24 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
editionsreihen<br />
LaufEndE projEktE<br />
• carl Philipp emanuel <strong>Bach</strong>, the complete works<br />
(Förderung durch die Sächsische Akademie der Wissenschaften und das Packard<br />
Humanities Institute)<br />
• wilhelm Friedemann <strong>Bach</strong>: Gesammelte werke<br />
(Förderung durch das Packard Humanities Institute)<br />
im Berichtsjahr erschienen die drei ersten Bände. Die auf insgesamt 11 Bände angelegte<br />
erste Gesamtausgabe der werke des ältesten <strong>Bach</strong>-sohnes soll 2010 zum 300. Geburts-<br />
tag des Komponisten im wesentlichen abgeschlossen werden.<br />
eine Gesamtübersicht der Veröffentlichungen des Forschungsinstituts findet sich in Ka-<br />
pitel 8.2.<br />
5.2 BiBLiothEk<br />
gEsammELtEs wissEn, wachsEndE ErkEnntnis<br />
Die Bibliothek des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s bietet eine einzigartige spezialsammlung zum thema<br />
<strong>Bach</strong> und zur Geschichte des <strong>Leipzig</strong>er thomaskantorats. Zu den schätzen der sammlung<br />
zählen <strong>Bach</strong>-handschriften und originaldrucke sowie die<br />
Restbestände der alten thomasschulbibliothek. ein großer<br />
Bestand an wissenschaftlicher Literatur, Musikalien und<br />
tonträgern ergänzt die Möglichkeiten der <strong>Bach</strong>-Recherche,<br />
die Musikwissenschaftler, Mu siker und studenten aus aller<br />
welt schätzen und nutzen.<br />
pLanungs- und vorBErEi-<br />
tungs arBEitEn Zur schaf-<br />
fung EinEr modErnEn<br />
forschungs- und studiEn-<br />
BiBLiothEk<br />
Die Arbeiten am Konzept für die Neugestaltung und -einrich-<br />
tung der Bibliothek (Lesesaal, Magazin, tresor) nahmen im<br />
Jahr vor der wiedereröffnung einen vorrangigen Platz ein.<br />
Von Anfang an stand bei unseren Überlegungen das Ziel im<br />
Vordergrund, die studien- und Arbeitsbedingungen für die<br />
zukünftigen Nutzer der Bibliothek wesentlich zu verbessern<br />
und langfristig konservatorisch bestmögliche Aufbewahrungskapazitäten<br />
für alle teile der sammlung zu schaffen.<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
25
Rohbau Lesesaal,<br />
september <strong>2009</strong><br />
Erweiterung und<br />
Optimierung<br />
Um gestalterisch eine optimale Lösung zu finden, wurde Anfang des Jahres Frau ines<br />
Büttner, eine innenraumgestalterin, in die Planungsarbeiten mit eingebunden. Mit ihrer<br />
hilfe erfolgte Mitte des Jahres die öffentliche Ausschreibung für die komplette Biblio-<br />
thekseinrichtung. An der Ausschreibung beteiligten sich insgesamt vier Fachfirmen. Mit<br />
der Ausführung der Arbeiten wurde ende des Jahres die Firma Bibliothekseinrichtung<br />
Lenk Gmbh in schönheide/sachsen beauftragt.<br />
Die Planungen für die neue Bibliothek sehen eine deutliche erweiterung der Gesamtfläche<br />
von 185 auf ca. 319m² sowie eine Verdopplung der laufenden Regalmeter von<br />
300 auf 590m vor.<br />
Für die Bibliotheksbesucher ist ein großzügiger und heller Benutzungs- und informationsbereich<br />
vorgesehen, in dem zukünftig der gesamte Bestand an wissenschaftlicher<br />
spezialliteratur in Freihand Platz finden wird. Modern ausgestattete Arbeitsplätze bieten<br />
den wissenschaftlern und Besuchern dann ideale Arbeitsbedingungen.<br />
teile der Magazinräumlichkeiten sowie der tresorraum werden klimatisiert und mit modernsten<br />
Brandschutzvorrichtungen ausgestattet.<br />
Damit wird dem erhalt und der sicherung der wertvollen sammlung der Bibliothek langfristig<br />
Rechnung getragen.<br />
ErwErBung<br />
im Berichtsjahr konnte der Bestand der sammlung entsprechend unseres sammlungsprofils<br />
weiter ausgebaut werden. wie aus der tabellenübersicht gut zu sehen ist, ist<br />
besonders der Bestand an Monographien und Quellenkopien deutlich an gewachsen. Der<br />
26 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
außergewöhnlich große Zuwachs resultiert aus den vom aufgelösten Johann-sebastian-<br />
<strong>Bach</strong>-institut Göttingen übernommenen und nunmehr komplett ka talogisierten Be-<br />
ständen.<br />
Mit der Umsignierung und Neuaufstellung des wissenschaftlichen Literaturbestandes<br />
wurden erstmalig veraltete und stark beschädigte exemplare aus dem Bestand ausgesondert,<br />
insgesamt 184 Monographien und 42 Musikdrucke.<br />
BEstandsEntwickLung BiBLiothEk<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Bibliothek<br />
Mit Unterstützung der Vereinigung der Freunde des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s <strong>Leipzig</strong> e. V., der Fiel-<br />
mann stiftung und des scheide-Fonds konnten in der Bibliothek <strong>2009</strong> folgende Rarissima<br />
erworben werden:<br />
nicolai, friedrich: über den Gebrauch der fal-<br />
schen haare und perrucken in alten und neuen<br />
zeiten. eine historische untersuchung.<br />
– Berlin und Stettin, 1801<br />
sehr seltene kulturhistorische schrift über die<br />
Perückenmoden des 18. Jahrhunderts; erwähnt<br />
wird auch ein Porträt J. s. <strong>Bach</strong>s.<br />
<strong>Leipzig</strong>er adress-, post- und reise-calender auf<br />
das Jahr christi 1750. (s. Abb.)<br />
– <strong>Leipzig</strong>: Barnbeck, 1750<br />
enthält zahlreiche historische Daten zu Jahreszeiten,<br />
besonderen ereignissen, Festen und Personen<br />
in öffentlichen Ämtern.<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />
Monographien 9.828 10.294 10.723 11.010 11.568<br />
Musikalien 9.778 10.193 10.904 11.196 11.502<br />
handschriften/Autographe 812 812 845 845 845<br />
erst- und Frühdrucke (Rara) 470 500 516 528 568<br />
Gelehrten-Nachlässe 13 18 19 19 20<br />
tonträger 5.299 5.459 5.723 6.074 6.156<br />
sammlung Mikroformen 16.358 17.705 19.052 19.052 19.052<br />
sammlung Plastiken und Büsten 23 23 24 24 25<br />
sammlung Münzen und Medaillen 138 138 139 139 149<br />
sammlung Graphik 653 684 687 689 689<br />
sammlung Quellenkopien 2.200 2.296 4.056 4.110 6.073<br />
Gesamtbestand 45.572 48.122 52.688 53.686 56.647<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
27
ogatzky, carl heinrich von: die hebung der Gottseligkeit in allerley Geistichen<br />
Liedern … – Halle, 1750<br />
seltenes Liederbuch der <strong>Bach</strong>-Zeit.<br />
Quantz, Johann Joachim: Versuch einer anweisung die flöte traversiere zu spielen …<br />
– Berlin, 1752<br />
Zentrales Lehrwerk des 18. Jahrhunderts mit ausgedehnten stilkritischen und musik-<br />
geschichtlichen exkursen aus der Feder des <strong>Bach</strong>-schülers Johann Friedrich Agricola.<br />
An mehreren stellen wird auch <strong>Bach</strong>s orgelspiel und seine Verbindungen zu Musikern<br />
seiner Zeit erwähnt.<br />
[ernesti, J. a.]: io. zachariae (richtero) civit. Lips. senat … – <strong>Leipzig</strong>, 1766<br />
Nachruf auf Johann Zacharias Richter, dem schwiegersohn G. h. Boses und späteren<br />
Besitzer des hauses thomaskirchhof 16. Richter zeigte dort seine erlesene Bildnis-<br />
sammlung. Die seltene trauerschrift ist mit Vignetten von A. F. oeser geschmückt,<br />
dem Lehrer des Landschaftsmalers J. s. <strong>Bach</strong> jun., dem enkel des thomaskantors.<br />
heinse, Johann Jacob wilhelm: hildegard von hohenthal, 1. und 2. teil,<br />
Berlin 1795 und 1796<br />
seltene erstausgabe des romantischen Bildungsromans von J. J. w. heinse, der zugleich<br />
auch ein entwurf einer romantischen Musikästhetik ist. An zahlreichen stellen wird die<br />
Kunst J. s. <strong>Bach</strong>s erwähnt, darunter auch die „miraculosen Fugen voll Melodieen der<br />
de liciosen sphärenmusik“.<br />
rabener, Gottlieb wilhelm: sämtliche schriften, 1. bis 6. teil.<br />
– <strong>Leipzig</strong> 1777<br />
28 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
weiße, c. f.: trauerspiele 1.–4. teil<br />
(in 2 bänden), <strong>Leipzig</strong>, 1776<br />
weiße, c. f.: komische opern 1.–3. teil<br />
(in 2 bänden), <strong>Leipzig</strong>, 1777 (s. Abb.)<br />
Die Ausgaben der schriften von Gottlieb<br />
wilhelm Rabener und christian Friedrich<br />
weiße enthalten zahlreiche titelkupfer und<br />
Vignetten von Johann sebastian <strong>Bach</strong> d. J.;<br />
mit dem Ankauf der sechs Bände besitzt das<br />
<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> nunmehr die gesamte bekannte<br />
Druckgraphik dieses Künstlers.<br />
oden mit Melodieen, vom herrn carl<br />
philipp emanuel bach<br />
Handschrift des späten 18. Jahrhunderts,<br />
Abschrift nach der Druckausgabe von 1774.
das privilegirte ordentliche und Vermehrte dreßdnische Gesang-buch…<br />
– <strong>Leipzig</strong> und Dresden 1793<br />
seltene Ausgabe des erstmals 1725 erschienenen Dresdnischen Gesangbuchs, das für<br />
das Kurfürstentum sachsen und damit auch für <strong>Leipzig</strong> verbindlich war.<br />
zeitungen:<br />
historische Remarques über die neuesten sachen in europa,<br />
• Ausgabe Nr. 14 von 1701<br />
• Ausgabe Nr. 26 von 1701<br />
• Ausgabe Nr. 24 vom 13. 6. 1699<br />
• Ausgabe Nr. 19 vom 10. 5. 1701<br />
• Ausgabe Nr. 15 vom 8. 4. 1704<br />
• Ausgabe Nr. 34 vom 19. 8. 1704<br />
hamburgische Berichte von gelehrten sachen auf das Jahr 1733, Nr. 43.<br />
hamburg, den 20. Nov. [1733]<br />
Die sechs hefte der „historischen Remarques“, einer wöchentlich erscheinenden über -<br />
regionalen Zeitung, enthalten wichtige, von der Forschung bislang nicht berücksich-<br />
tigte Berichte über die Kirchenmusik in <strong>Leipzig</strong>. Die „hamburgischen Berichte“ von<br />
1733 ent halten eine unbekannte Anzeige eines Druckwerks von G. P. telemann.<br />
ErschLiEssung<br />
Verbundkatalogisierung<br />
seit Mitte des Berichtsjahres arbeitet die Bibliothek aktiv im südwestdeutschen Bibliotheksverbund<br />
(swB) mit. Konkret heißt dies, dass die Katalogisierung der Bestände auf<br />
Verbundebene erfolgt und die Daten danach in das lokale Libero-system geladen werden.<br />
Dem Beitritt zum swB waren eine lange Planungs-, schulungs- und testphase im haus<br />
vorausgegangen. in einem zweiten schritt ist für 2010 die noch nicht realisierte Konvertierung<br />
der Altdaten aus dem Liberosystem in den swB geplant.<br />
nachlässe<br />
Alle vorhandenen Nachlässe (20) sind im Verbundsystem Kalliope erfasst, so dass damit<br />
die Bestände vollständig nachgewiesen sind. Der inhaltlich wichtigste und umfangreichste<br />
Nachlass von ernst Friedrich und Bernhard Friedrich Richter wird noch detaillierter<br />
erfasst. Auf unserer internetseite gibt es für die Recherche eine direkte Verlinkung<br />
zum system Kalliope.<br />
umsignierung<br />
Das Projekt wurde nach zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Der gesamte wissenschaftliche<br />
Literaturbestand hat damit eine neue signatur nach der Regensburger Verbundklassifikation<br />
erhalten.<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
29<br />
Beitritt zum<br />
S ü d w e s t d e u t s c h e n<br />
B i b l i o t h e k s v e r b u n d
www.bachdigital.de<br />
informationsstand beim<br />
<strong>Leipzig</strong>er straßenfest<br />
im neu eingerichteten Lesesaal der Bibliothek im Bosehaus wurden die Bestände ende<br />
des Jahres nach der Neuen systematik in Freihand aufgestellt. Damit haben die Benutzer<br />
in Zukunft einen direkten Zugang zum gesamten Literaturbestand.<br />
Quellenkopien<br />
Das Projekt der erschließung und elektronischen erfassung der Quellenkopienbestände<br />
verlief planmäßig.<br />
Die Quellenkopien der werke von Johann christoph Friedrich, Johann Ludwig, Johann ernst<br />
und wilhelm Friedrich ernst <strong>Bach</strong> sind gegenwärtig vollständig in den Bestand eingearbeitet.<br />
Die bereits vorbereiteten Quellenkopien<br />
der werke von Johann christoph<br />
Friedrich <strong>Bach</strong> wurden bis ende<br />
Mai komplett in <strong>Bach</strong> Digital aufgenommen.<br />
somit sind in <strong>Bach</strong> Digital<br />
318 werke und 80 Quellen J. c. F.<br />
<strong>Bach</strong>s verzeichnet. im Berichtsjahr<br />
begann auch die einar beitung der<br />
30 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
werke Johann christian <strong>Bach</strong>s. Bis<br />
Jahresende wurde <strong>Bach</strong> Digital sei-<br />
tens der Bibliothek damit um 512 wer-<br />
ke sowie 401 Quellenkopien ergänzt.<br />
Außerdem sind in der digitalen Datenbank<br />
fast 400 Quellenkopien der<br />
werke von Johann sebastian <strong>Bach</strong><br />
verzeichnet (erfasst sind die werke<br />
BwV 1–129).<br />
ÖffEntLichkEitsarBEit<br />
straßenfest der <strong>Leipzig</strong>er<br />
bibliotheken und archive<br />
erstmalig nahm die Bibliothek am<br />
straßenfest der <strong>Leipzig</strong>er Bibliotheken<br />
und <strong>Archiv</strong>e am 23. August <strong>2009</strong><br />
in der <strong>Leipzig</strong>er Beethovenstraße vor<br />
der Albertina teil.<br />
Gemeinsam mit Frau claudia Marx,<br />
einer Kollegin aus der Museumspädagogik,<br />
informierten Frau Viera Lippold<br />
und Frau Maria schuster an einem eigenen<br />
stand über die Arbeit im <strong>Bach</strong>
<strong>Archiv</strong>. eine schreibwerkstatt sowie die Möglichkeit Papier zu schöpfen, stießen bei den<br />
<strong>Leipzig</strong>ern auf großes interesse.<br />
nutZung<br />
im Berichtszeitraum haben 196 Besucher im Lesesaal der Bibliothek gearbeitet. Die ver-<br />
gleichsweise niedrigeren Besucherzahlen der Jahre 2008–09 lassen sich auf die interims-<br />
unterbringung und den damit nicht zur Verfügung stehen den Rarabestand zurückführen.<br />
Die Bibliothek war zudem wegen des zweimaligen Umzugs von November 2007 bis Januar<br />
2008 und im Berichtsjahr ab November geschlossen.<br />
Von den Mitarbeitern der Bibliothek wurden auch <strong>2009</strong> zahlreiche Nutzeranfragen bearbeitet<br />
und beantwortet. Dazu zählt neben Recherchen und Anfragen nach Bilddokumenten<br />
auch das erbringen einer Vielzahl reprographischer Leistungen.<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
5.3 musEum<br />
BiBLiothEksBEnutZung<br />
316<br />
280<br />
2005 2006 2007 2008<br />
interim<br />
nEugEstaLtung dEs <strong>Bach</strong>-musEums<br />
394<br />
370<br />
Zahl der Benutzer im Lesesaal Zahl der beantworteten Fragen<br />
Die Neugestaltung des <strong>Bach</strong>-Museums bildete den zentralen Aufgabenschwerpunkt<br />
im Berichtsjahr. Zusammen mit dem Gestalterbüro homann Güner Blum aus hannover,<br />
dem Amt für Denkmalpflege und diversen Fachplanern wurde die Konzeption und ihre<br />
gestalterische Umsetzung erarbeitet. <strong>Archiv</strong>-, Bild- und exponatrecherchen sowie das<br />
310<br />
360<br />
245<br />
334<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
31<br />
196<br />
D i e B i b l i o t h e k<br />
als Interim<br />
233<br />
<strong>2009</strong><br />
interim
Umbau Museumsfoyer,<br />
herbst <strong>2009</strong><br />
orgelspieltisch nach<br />
der Restaurierung<br />
32 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
Verfassen von Ausstellungstexten bestimmten die inhaltliche<br />
tätigkeit ebenso, wie termine mit dem Gestalterbüro und den<br />
zahlreichen ausführenden Firmen. Daneben führten Diskussionen<br />
über Medienstationen und Bemusterungen die gestalterische<br />
Arbeit voran. Ziel der Umbau- und erweiterungsmaßnahmen<br />
war es, die Museums fläche von bisher ca. 250 qm auf<br />
künftig 750 qm zu vergrößern und die servicebereiche zu ver-<br />
bessern. Der Museumseingang wurde in die barocke Achse des<br />
Bosehauses verlegt, die Ausstellung thematisch gegliedert<br />
und für jeden Raum eine eigene Gestaltung entworfen, die<br />
dessen inhalt widerspiegelt. hinter dem historischen Gebäude<br />
entstand im Laufe des Jahres ein eingeschossiger, voll klimatisierter<br />
Anbau, in dem ein Raum für Kabinettausstellungen und<br />
eine schatzkammer ihren Platz finden sollen. Beide Räume waren<br />
bislang ein Desiderat. Aufgrund der optimalen konservatorischen<br />
Bedingungen die dieser erweiterungsbau bietet, wird zukünftig erstmals eine<br />
dauerhafte Präsentation von originalhandschriften und anderen kostbaren exponaten<br />
in der permanenten Ausstellung möglich sein. in unmittelbarer räumlicher Nähe zur<br />
schatzkammer soll das Forschungslabor seinen Platz finden, dessen Ziel es sein wird,<br />
die Besucher auf spie lerische weise in Aspekte der <strong>Bach</strong>forschung einzuführen. Besonderes<br />
Augenmerk wurde bei der Konzeption darauf gelegt, das Museum durch interaktive<br />
elemente zu beleben und der Musik den ihr gebührenden Raum zu geben. in den<br />
historischen Ausstellungsräumen im obergeschoss galt es zudem, mit der denkmalgeschützten<br />
sub stanz behutsam umzugehen. Neben die auratische und konservatorisch<br />
gesicherte Präsentation von empfindlichen originalen sollen im neuen <strong>Bach</strong>-Mu seum<br />
zukünftig zahlreiche interaktive elemente wie Medien- und hörstationen, ein Raum,<br />
der das barocke orchester zum Klingen bringt, oder ein hörkabinett, in dem das gesamte<br />
werk von Johann sebastian <strong>Bach</strong> nach verschiedenen Kriterien abgerufen werden kann,<br />
zu finden sein, die einen möglichst großen Besucherkreis ansprechen. Die Ausstellungs-<br />
texte werden konsequent zweisprachig gehalten sein. im erdgeschoss soll zudem eine<br />
großzügige museumspädagogische werkstatt eingerichtet werden, die die profes sionelle<br />
Arbeit mit Gruppen in schulklassenstärke ermöglicht. Neben dem Museumsshop wird<br />
ein kleines Museumscafé entstehen.<br />
der orgelspieltisch aus der <strong>Leipzig</strong>er Johanniskirche<br />
restaurierung einer „bach-reliquie“<br />
Als exemplarisch für die vielschichtigen Restaurationsarbeiten an haus und objekten<br />
kann die Restaurierung einer <strong>Bach</strong>-Reliquie gelten. Für die neu entstehende Daueraus-<br />
stellung wurde dieses ganz besondere exponat liebevoll aufgearbeitet: der spieltisch<br />
einer orgel, an der <strong>Bach</strong> einst selbst gespielt hatte. 1743 hatte Johann scheibe das ins-<br />
trument in der <strong>Leipzig</strong>er Johanniskirche fertig gestellt. Johann sebastian <strong>Bach</strong> führte<br />
gemeinsam mit dem orgelbaumeister hildebrandt die Begutachtung durch und war von<br />
der Qualität des instrumentes begeistert.<br />
im Laufe der Zeit wurden die orgel und auch die orgelbank, auf der <strong>Bach</strong> während der
Probe gesessen hatte, zu „<strong>Bach</strong>-Reliquien“. so berichtete die in <strong>Leipzig</strong> erscheinende Zeit-<br />
schrift der internationalen Musikgesellschaft, dass man diese durch ein holzgitter habe<br />
schützen müssen, „weil die touristen häufig Andenken herauszuschnitzeln versuchten“.<br />
Um 1900 erwarb der in <strong>Leipzig</strong> ansässige instrumentensammler Paul de wit die orgel<br />
und stellte den spieltisch in seinem musikhistorischen Museum aus, das er in den<br />
Räumen des heutigen <strong>Bach</strong>-Museums unterhielt. Das instrument, das sich seit 1929 im<br />
Besitz des Grassi Museums für Musikinstrumente der Universität <strong>Leipzig</strong> befindet,<br />
wurde im Zweiten weltkrieg stark beschädigt. Für die neue Ausstellung des <strong>Bach</strong>-<br />
Museums wurde es umfassend restauriert und wird erstmals seit dem Krieg wieder<br />
öffentlich ausgestellt. Die Restaurierung führten der Dresdner orgelbauer Marcus<br />
stahl und die Restaurierungswerkstatt gruppe e durch.<br />
BEsuchErEntwickLung<br />
Aufgrund der Umbau- und sanierungsarbeiten blieb das <strong>Bach</strong>-Museum auch im Jahr<br />
<strong>2009</strong> geschlossen. Die interimsausstellung „<strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit“, die den Besuchern<br />
seit 12. Januar 2008 im Nachbargebäude zur Verfügung stand, musste wegen<br />
beginnender Abbrucharbeiten am 26. oktober <strong>2009</strong> ebenfalls geschlossen werden.<br />
während dieser Zeit besuchten 20.361 Personen das „<strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit“ (Zum<br />
Vergleich: Von Januar bis oktober 2008 besuchten 21.822 Personen das Museum). Davon<br />
nahmen 5.866 Personen an 202 Führungen und museumspädagogischen Angeboten<br />
des <strong>Bach</strong>-Museums teil (Vergleich 2008: 4.961 Personen/266 Angebote). Dies<br />
bedeutet, trotz der interimssituation und dadurch bedingt einer verminderten Zahl<br />
von Angeboten, eine steigerung der teilnehmerzahl.<br />
besucher<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
BEsuchErstatistik <strong>Bach</strong>-musEum<br />
30.534<br />
2005<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-Museum <strong>Leipzig</strong><br />
31.300<br />
2006<br />
31.588<br />
2007<br />
24.126<br />
2008<br />
interim<br />
20.361<br />
<strong>2009</strong><br />
interim<br />
Jahr<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
33<br />
Ein wertvolles<br />
Sammlerstück<br />
Blick ins „<strong>Bach</strong>-Museum<br />
auf Zeit“
Kinder im <strong>Bach</strong>-Museum<br />
traditioneller Anschnitt<br />
der Geburtstagstorte<br />
34 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
musEumspädagogik<br />
Die museumspädagogischen Angebote wurden wie im Vorjahr auch<br />
<strong>2009</strong> vorwiegend in schulen, horten und Kindertagesstätten durchgeführt,<br />
da Veranstaltungen in den eigenen Räumlichkeiten umbaubedingt<br />
nicht möglich waren. Die Museumspädagogen besuchten die<br />
einrichtungen mit ihrem „Museumskoffer“, der allerlei Gegenstände<br />
enthält, die den Kindern die Lebenswelt und Musik Johann sebastian<br />
<strong>Bach</strong>s näher bringen. in den Ferien wurden zusätzliche Programme<br />
im stadtgeschichtlichen Museum angeboten. sonderveranstaltungen<br />
wie die Museumsnacht oder Aktionen zum <strong>Bach</strong>fest fanden im<br />
thomashaus, in der Alten handelsbörse und im hauptbahnhof statt.<br />
einige Angebote wurden im <strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit durchgeführt.<br />
kooperationsveranstaltung mit der bach-stiftung st. Gallen,<br />
15. März <strong>2009</strong><br />
Die <strong>Bach</strong>-stiftung st. Gallen präsentierte auf der Buchmesse <strong>2009</strong><br />
die ersten Bände einer <strong>Bach</strong>-Anthologie mit zugehörigen DVD’s, die<br />
bislang anlässlich eines Aufführungszyklus von <strong>Bach</strong>s gesamten<br />
Vokalwerk erschienen sind. Leiter des Projekts ist Rudolf Lutz, den<br />
enge Kontakte mit dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> verbinden. Das <strong>Bach</strong>-Museum<br />
trat als Kooperationspartner auf. An der Buchvorstellung im Museum<br />
für Musikinstrumente nahmen ca. 60 Personen teil.<br />
Geburtstagsfest für Johann sebastian bach, 21. März <strong>2009</strong><br />
Zum <strong>Bach</strong>-Geburtstag bot das <strong>Bach</strong>-Museum Familienprogramme im<br />
Museums-interim und Baustellenführungen im Bosehaus an. Das<br />
interimsmuseum wurde von 373 Personen besucht. Davon beteiligten<br />
sich 83 Kinder und 60 erwachsene an den Familienveranstaltungen.<br />
Die Baustellenführungen waren mit 80 Personen ausgebucht.<br />
Das gesamte Fest rund um den thomaskirchhof wurde gemeinsam mit dem thomanerchor<br />
und der Kirchgemeinde st. thomas organisiert.<br />
knk-workshop, 27. März <strong>2009</strong><br />
Die erforschung und Förderung kultureller Bildung ist einer der schwerpunkte der Konferenz<br />
Nationaler Kultureinrichtungen. im Rahmen des Projektes „Das Museum als<br />
Laboratorium kultureller Bildung“ richtete das <strong>Bach</strong>-Museum gemeinsam mit dem Museum<br />
für Musikinstrumente der Universität <strong>Leipzig</strong> einen eintägigen workshop unter<br />
dem titel „Musik? Museen! Konzepte für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen“<br />
im Museum für Musikinstrumente aus. Ziel war es, Vermittlungsstrategien in<br />
Musikmuseen vorzustellen und ihre chancen für die kulturelle Bildung zu diskutieren.<br />
es nahmen knapp 50 Vertreter aus Museen, schulen, horten, integrativen einrichtungen<br />
und anderen institutionen teil.
Museumsnacht, 25. april <strong>2009</strong><br />
Zu ihrem zehnjährigen Jubiläum fand die <strong>Leipzig</strong>er Museumsnacht im Jahr <strong>2009</strong> als Koope-<br />
ration mit der stadt halle unter dem Motto „Gemischtes Doppel“ statt. Das <strong>Bach</strong>-Museum<br />
war zu Gast im stadtgeschichtlichen Museum. Neben dem „<strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit“ stand<br />
die gesamte handelsbörse als Veranstaltungsort zur Verfügung. Angeboten wurden Rät-<br />
sel- und wandelkonzerte, ein Menuett-schnellkurs, ein Vortrag mit Live-Musik sowie eine<br />
Papierwerkstatt, eine Memory-station und weitere museumspädagogische Aktionen. Die<br />
Veranstaltungen in der Alten handelsbörse wurden von 2.267 Personen geradezu über-<br />
rannt. im „<strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit“ wurden 243 Besucher gezählt. insgesamt wurde die Mu-<br />
seumsnacht ausgesprochen gut angenommen. in <strong>Leipzig</strong> wurden 10.000 Karten verkauft.<br />
familientag und aktionen zum bachfest<br />
Zum Familientag, der 357 Besucher anlockte und wie im letzten Jahr in der Alten handels-<br />
börse stattfand, führten die Musikschule J. s. <strong>Bach</strong> und die waldorfschule sing- und<br />
schauspiele zum thema „sommernachtstraum“ auf. Außerdem gab es ein Mitmach-<br />
konzert mit dem ensemble Märchenklang und Bastelstationen (Postkartendruck, Basteln<br />
von Baumgeistern und Feen). Als Kooperationspartner des tages trat UNiceF auf.<br />
ausstELLungEn im BErichtsZEitraum<br />
bach-Museum auf zeit<br />
Das „<strong>Bach</strong>-Museum auf Zeit“ präsentierte auf 45 qm eine Ausstellung zu Leben und<br />
wirken Johann sebastian <strong>Bach</strong>s in <strong>Leipzig</strong> sowie ein kleines hörkabinett. Außerdem<br />
wurde über die Umbaupläne des <strong>Bach</strong>-Museums informiert. im Nachbargebäude befand<br />
sich der Museumsshop.<br />
bauzaun-ausstellungen<br />
Um das <strong>Bach</strong>-Museum während der schließzeit im Bewußtsein der Öffentlichkeit präsent<br />
zu halten, wurden Mitte März 2008 Bauzaunflächen an drei standorten in der <strong>Leipzig</strong>er<br />
innenstadt mit einer interimsausstellung gestaltet. Die Flächen am Markt sind dem<br />
thema „<strong>Bach</strong> in <strong>Leipzig</strong>“ gewidmet und gegenwärtig noch zu sehen. Gegenüber dem<br />
hauptbahnhof wurden „<strong>Bach</strong>s Reisen“ behandelt. Der Bauzaun vor dem Bosehaus infor-<br />
mierte bis herbst <strong>2009</strong> über das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> und seine Umbaupläne.<br />
ausstellung „bach im bahnhof“, 12. – 21. 6. <strong>2009</strong><br />
während des <strong>Bach</strong>festes fand nach dem erfolg des Vorjahres erneut eine Ausstellung<br />
mit dem titel „<strong>Bach</strong> ist Anfang und ende aller Musik– <strong>Bach</strong> und Reger“ in einer der Ro-<br />
tunden der untersten Ladenpassage des <strong>Leipzig</strong>er hauptbahnhofs statt. Die Ausstel-<br />
lung setzte sich mit dem Motto des <strong>Bach</strong>festes <strong>2009</strong> auseinander und wurde inhaltlich<br />
vom Max-Reger-institut, Karlsruhe, unterstützt. in der gegenüberliegenden Rotunde<br />
zeigte das Mendelssohn-haus eine Ausstellung zum zweiten schwerpunkt des <strong>Bach</strong>festes:<br />
Mendelssohn. im 1. Untergeschoss des hauptbahnhofes gab es eine Ausstellung<br />
der initiative Notenspur, die die gesamte Musikstadt <strong>Leipzig</strong> im Blick hatte.<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
35<br />
Kupferstich der thomaskirche<br />
um 1700 – Ausschnitt der<br />
Bauzaun-Ausstellung<br />
impression von<br />
„<strong>Bach</strong> im Bahnhof“
S o l i d e B a s i s f ü r<br />
<strong>Bach</strong>fest und<br />
<strong>Bach</strong>-Wettbewerb<br />
shakuhachi-Meister<br />
tadashi tajima<br />
5.4 künstLErischEs BEtriEBsBüro<br />
profEssionELLEs vEranstaLtungsmanagEmEnt<br />
untEr dEm dach von <strong>Bach</strong><br />
im Zuge der einführung der neuen corporate identity (vgl. Abschnitt 4.3) wurde der<br />
Veranstaltungsbereich in künstlerisches Betriebsbüro (KBB) umbenannt. Dies würdigt<br />
insbesondere die zeitgemäße und professionelle Planungs- und Durchführungsleistung<br />
des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s, die sich mit den künstlerischen Betriebsbüros institutionalisierter<br />
und etablierter Konzert- und Festspielhäuser messen lässt. Als service- und Querschnittsabteilung<br />
ist das künstlerische Betriebsbüro des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s ein verlässlicher Ansprechpartner<br />
für die Fachabteilungen in allen planerischen Belangen. schwerpunkte der<br />
Arbeit im KBB sind die jährlichen <strong>Bach</strong>feste, der zweijährliche <strong>Bach</strong>-wettbewerb und<br />
die Konzerte im <strong>Bach</strong>-Museum.<br />
bachfest <strong>Leipzig</strong> <strong>2009</strong><br />
Das <strong>Leipzig</strong>er <strong>Bach</strong>fest <strong>2009</strong> stand unter dem Motto „<strong>Bach</strong> – Mendelssohn – Reger“.<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Reger markieren Anfang und ende einer Musi k-<br />
epoche, in der Johann sebastian <strong>Bach</strong>s werke zunehmend in das Bewusstsein einer<br />
breiteren Öffentlichkeit gelangten und an deren Verbreitung gerade jene Musiker maß-<br />
geblichen Anteil hatten. Mendelssohn, dessen Geburtstag sich im Jahre <strong>2009</strong> zum<br />
200. Male jährte, war bereits im Kindesalter mit Kompositionen <strong>Bach</strong>s vertraut; namentlich<br />
seine Jugendwerke sind davon spürbar beeinflusst. Zusammen mit anderen Persönlichkeiten<br />
gehörte er zu den initiatoren und wegbereitern der ersten <strong>Bach</strong>-Gesamtausgabe.<br />
Rund ein halbes Jahrhundert später hat sich Reger (wie kaum ein anderer Musiker<br />
seiner Generation) mit dem schaffen des <strong>Leipzig</strong>er thomaskantors auseinandergesetzt –<br />
nicht allein als tonsetzer, sondern auch als Bearbeiter und heraus geber. Reger war seit<br />
36 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
1907 Musikdirektor an der <strong>Leipzig</strong>er Alma<br />
Mater. Deren <strong>2009</strong> begangene 600-Jahrfeier<br />
nahm das künstlerische Direktorium des<br />
<strong>Bach</strong>festes zum Anlass, den Blick nicht allein<br />
auf die Universitätsmusiken der <strong>Bach</strong>zeit<br />
zu richten, sondern auch das werk jenes<br />
spätromantikers zu würdigen, für den der<br />
thomaskantor „Anfang und ende aller Musik“<br />
bedeutete.<br />
uraufführung „Voyage X“<br />
Am 14.6.<strong>2009</strong> wurde um 20.00 Uhr toshio<br />
hosokawas werk „Voyage X“ für einen shaku-<br />
hachi-spieler (shakuhachi: japanische Bam-<br />
bus flöte) und Kammerensemble uraufgeführt.<br />
in Anwesenheit des Komponisten spiel te die<br />
musikFabrik unter der Leitung von ilan Volkov.<br />
solist war der shakuhachi-Meister tadashi
tajima. Dieser spielte nach der Uraufführung eine traditionelle improvisation. Außerdem<br />
führte das <strong>Leipzig</strong>er Barock orchester das Brandenburgische Konzert Nr. 5 D-Dur, BwV<br />
1050, unter Leitung von Prof. christine schornsheim (cembalo) von der empore der<br />
thomaskirche aus auf. Danach wurde die Uraufführung wiederholt. Vor dem Konzert<br />
fand eine Konzerteinführung statt, in der der Komponist hosokawa und der Bratschist<br />
Axel Porath als Mitglied der musikFabrik im Gespräch mit Dr. Dettloff schwerdtfeger<br />
(Geschäftsführer <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>) dem Pub likum das werk vorstellten.<br />
Das Ziel einer Gegenüberstellung herausragender Kompositionen <strong>Bach</strong>s mit zeitgenössi-<br />
schen Neukompositionen wurde in besonderer weise erfüllt. Die Brandenbur gi schen<br />
Konzerte stellen eine sammlung von concerti grossi dar, die in ihrer Zeit als wegweisend,<br />
herausragend, teils sogar „grenzüberschreitend“ sowohl in kompositorischer als auch in<br />
spieltechnischer hinsicht zu bezeichnen sind. Das concertino (solis ten en semble) des<br />
5. Brandenburgischen Konzerts ist für Flöte, Violine und cembalo besetzt. Das Flötensolo<br />
schlägt den Bogen zu „Voyage X“, welches als solokonzert für shakuhachi und Kam-<br />
merorchester komponiert ist. Das Programm hat auf besondere weise die Begegnung<br />
von Kulturen und epochen ermöglicht und in diesen Dimensionen sowohl Verbindendes<br />
als auch trennendes verdeutlicht. Das Gespräch mit hosokawa zur einführung hat da-<br />
rüber hinaus die kulturellen und philosophischen Unterschiede im abendländischen<br />
und fernöstlichen Kompositions verständnis herausgestellt.<br />
der Misslungene braut-wechsel oder<br />
ricchardus i. auf kultur-Gut ermlitz<br />
„händels oper in telemanns Gewand“ – so ließe sich die<br />
oper „Der Mißlungene Braut-wechsel oder Richardus i.“ in<br />
aller Kürze beschreiben. was im heutigen Musikbetrieb als<br />
ein außergewöhnliches ereignis erscheint, wenn die Musik<br />
zweier so herausragender Komponisten der Barockzeit sich<br />
in einer oper vereint findet, war für das 18. Jahrhundert zwar<br />
nicht der Regelfall, aber auch keine allzu große seltenheit.<br />
Anlass genug, um im <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> ein Bewusstsein für<br />
dieses Repertoire zu bieten. Das ensemble Merseburger<br />
hofmusik unter der Leitung von Michael schönheit und das<br />
Regieteam um Prof. Andreas Baumann haben auf dem historischen<br />
Kultur-Gut ermlitz für ein groß artiges Gesamt-<br />
erlebnis gesorgt.<br />
„bach on air“ – nigel kennedy zu Gast beim bachfest<br />
Der Punk-Geiger Nigel Kennedy hat bei <strong>Bach</strong> on Air einen großen Publikumserfolg landen<br />
können. Über 10.000 kamen, um auf dem gesteckt vollen Augustusplatz den modernen<br />
Reflexionen zu folgen. Kennedy läutete damit auch den Reigen der inzwischen traditionell<br />
im <strong>Bach</strong>fest verwurzelten Reihe „Reflections in Jazz“ ein. Mit diesen Konzerten<br />
beweist das <strong>Bach</strong>fest regelmäßig, wie umfassend <strong>Bach</strong>s Musik auch heute noch im<br />
gesamten musikalischen spektrum verwurzelt ist.<br />
tÄtiGKeitsBeRichte DeR ABteiLUNGeN<br />
37<br />
szene aus der Aufführung<br />
auf Kultur-Gut ermlitz
Nigel Kennedy auf der<br />
Augustusplatzbühne<br />
bach familiär und bach im bahnhof<br />
Die Vernetzung von <strong>Bach</strong>fest und <strong>Bach</strong>-Museum mit unterschiedlichen Formaten vom<br />
familiengeeigneten Konzerten bis hin zu einem breit gefächerten museumspädagogischen<br />
Angebot, hat auch <strong>2009</strong> wieder zahlreiche neue Besucher zum <strong>Bach</strong>fest geführt<br />
und verzeichnet mit nahezu 13.000 gezählten Besuchern einen nicht unerheblichen<br />
Anteil an den Gesamtbesucherzahlen.<br />
Das <strong>Bach</strong>fest <strong>2009</strong> konnte den wachstumstrend der vergangenen Jahre fortsetzen und<br />
knüpft mit 66.369 Besuchern an das Rekordjahr 2000 zum 250. todestag <strong>Bach</strong>s an:<br />
besucher<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong><br />
38 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
B E s u c h E r E n t w i c k L u n g B a c h f E s t L E i p Z i g<br />
2005–<strong>2009</strong><br />
37.000<br />
45.000<br />
50.000<br />
55.000<br />
66.000<br />
2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong> Jahr
ach-Medaille <strong>2009</strong><br />
Die <strong>Bach</strong>-Medaille <strong>2009</strong> wurde am 19. Juni <strong>2009</strong><br />
durch oberbürgermeister Burkhard Jung an Frieder<br />
Bernius verliehen. Die Jury, bestehend aus dem Direktorium<br />
des Leip ziger <strong>Bach</strong>festes thomaskantor<br />
Prof. Georg christoph Biller, Dr. elmar weingarten,<br />
Prof. Dr. christoph wolff, dem Gewandhauskapellmeister<br />
Riccardo chailly, dem Di rektor der hoch-<br />
schule für Musik und theater „Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy“ Prof. Robert ehrlich und dem kommissa-<br />
rischen intendanten der oper <strong>Leipzig</strong> Alexander<br />
von Maravic, begründet die würdigung wie folgt:<br />
„Frieder Bernius hat sich nicht nur um die Pflege<br />
des <strong>Bach</strong>schen Œuvre verdient gemacht. Als Leiter<br />
des weltweit anerkannten stuttgarter Kammerchors<br />
hat er bereits seit den 1980er Jahren<br />
nicht wenige der seinerzeit noch weitgehend unbekannten<br />
Vokalwerke Mendelssohns erstmalig<br />
wieder aufgeführt und in mustergültigen schallplatten-einspielungen<br />
vorgelegt. Bernius gilt als<br />
einer der bahnbrechenden interpreten für die Kirchenmusik<br />
des lange Zeit vernachlässigten Komponisten.“<br />
Die Laudatio hielt Dr. Uwe schweikert. Die <strong>Bach</strong>-Medaille wurde <strong>2009</strong> zum sechsten<br />
Mal vergeben. Bisher erhielten Gustav Leonhardt (2002), helmuth Rilling (2003), sir John<br />
eliot Gardiner (2004), ton Koopman (2006), Nikolaus harnoncourt (2007) und hermann<br />
Max (2008) diese Auszeichnung.<br />
internationaler bach-wettbewerb/Meisterkurs <strong>2009</strong><br />
in den Jahren zwischen den internationalen Johann-sebastian-<strong>Bach</strong>-wettbewerben<br />
führt das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> einen Meisterkurs in den Fachgruppen des kommenden wettbe-<br />
werbes durch. <strong>2009</strong> haben an den Meister kursen für Klavier (Leitung: Prof. Robert Levin),<br />
cembalo (Leitung: Andreas staier) und Violine/Barockvioline (Leitung:<br />
Prof. Rainer Kussmaul) insgesamt 84 Musi- ker teilgenom-<br />
men. ein Abschlusskonzert, das von Mitwirken-<br />
den des Kurses am 22. Novem- ber <strong>2009</strong><br />
gestaltet wurde, bewies das enorme<br />
künstlerische Niveau, das den K u r s<br />
auszeichnete.<br />
VoRwoRt<br />
39<br />
Überreichung der <strong>Bach</strong>-<br />
Medaille an Frieder Bernius
L e i p z i g e r<br />
Komponistenhäuser<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
6. kooperatIonsprojekt<br />
„<strong>Bach</strong>–Mendelssohn–<br />
schuMann“<br />
(Förderung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund<br />
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und den Freistaat Sachsen, Staatsministerium<br />
für Wissenschaft und Kunst)<br />
Partner: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> (federführend), Mendelssohn-Haus, Schumann-Haus, Museum<br />
für Musikinstrumente der Universität <strong>Leipzig</strong><br />
musikstadt LEipZig<br />
<strong>Leipzig</strong> verdankt seine Bedeutung als Musikstadt des Barock und der Romantik vor allem<br />
dem Lebenswerk und schaffen dieser drei Musiker und Komponisten, die in der Musikgeschichte<br />
untrennbar miteinander verknüpft sind: die kompositorische entwicklung<br />
Mendelssohns und schumanns vollzog sich wesentlich in der intensiven Auseinandersetzung<br />
mit dem von ihnen verehrten Vorbild des thomaskantors. Gleichzeitig wäre<br />
<strong>Bach</strong>s Rückkehr in das Musikleben der Moderne ohne den einsatz der <strong>Leipzig</strong>er <strong>Bach</strong>ianer<br />
Mendelssohn und schumann so nicht möglich gewesen.<br />
Um diese vielfältigen Bezüge sowohl für die Fachwelt als auch für die Öffentlichkeit<br />
sichtbar und fruchtbar zu machen, haben sich <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>, Mendelssohn-haus,<br />
schumann-haus und das Museum für Musikinstrumente der Universität<br />
<strong>Leipzig</strong> zu einem gemeinsamen Forschungsprojekt zusammen geschlossen.<br />
Ziel ist es nicht nur, bisher unerschlossene Do ku-<br />
40 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
mente zur Biographie der drei Komponisten und zur Musik ge-<br />
schichte <strong>Leipzig</strong>s zu erfassen und diese wissen schaft lichen<br />
Neuerkenntnisse und Notenfunde mittels Publikations-<br />
vorhaben, Konferenzen und ton aufnahmen allgemein<br />
zugänglich zu machen. Zugleich geht es darum, die in den<br />
beteiligten institutionen vor handenen kreativen Poten-<br />
tiale zu bündeln und damit musikinteressierten Besuchern<br />
der stadt ein attrak tives Angebot zu unterbreiten. in Leip-<br />
zigs einzigartigen historischen originalstätten – einem „Klang-<br />
quartier“ von wahrhaft internationaler Bedeutung – kann<br />
Musikgeschichte als unmittelbare und bereichernde<br />
Begegnung über die Jahrhunderte hinweg er-<br />
lebt werden. thematische son der kon-<br />
zerte und Aus stellun gen, Füh run gen<br />
und musikalische spa ziergänge<br />
sowie Maßnahmen koordinier-
ter Öffentlichkeitsarbeit ergänzen daher das spektrum des Projektes und laden dazu ein,<br />
den ganzen Reichtum des kulturellen erbes der „Musikstadt <strong>Leipzig</strong>“ zu ent decken.<br />
Die Aktivitäten des Projektes standen im Jahr <strong>2009</strong> durch die mit dem 200. Geburtstag<br />
Felix Mendelssohn Bartholdys verbundene zusätzliche Breitenwirkung vor besonderen<br />
herausforderungen, denen mit einer Bündelung der Kräfte und einer weiteren inhaltlichen<br />
Profilierung der wissenschaftlichen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit überzeugend<br />
entsprochen werden konnte.<br />
tätigkEitsschwErpunktE <strong>2009</strong><br />
sommerkonzerte <strong>2009</strong><br />
erstmals wurden im Projekt unter dem titel<br />
„KlangQuartier <strong>Leipzig</strong> – sommerkonzerte <strong>2009</strong>“<br />
die im Rahmen des Kooperationsprojektes durchgeführten<br />
Veranstaltungen mit dem <strong>Leipzig</strong>er<br />
sommerprogramm verknüpft. im ergebnis konnten<br />
neben den fünf eigenveranstaltungen gut<br />
20 weitere Konzerte zu einem regelrechten<br />
Festivalkalender zu sammengeführt werden. Zu<br />
dem Kartenangebot von rund 3.000 tickets aus<br />
eigenen Ver anstaltungen kamen so gut 4.000<br />
zusätzlich verfügbare tickets in Fremdveran-<br />
stal tungen hinzu. Bei einer durchschnittlichen<br />
Auslastung von 70 % konnte die wahrnehmung<br />
des Labels „KlangQuartier“ auf diese weise<br />
hervorragend gesteigert werden. eine city-<br />
Light-Plakatkampagne hat im sommer <strong>2009</strong><br />
die som merkonzerte zusätzlich im Bewusstsein<br />
der <strong>Leipzig</strong>er und ihrer Gäste verankert.<br />
KooPeRAtioNsPRoJeKt „BAch–MeNDeLssohN–schUMANN“<br />
41<br />
KlangQuartier <strong>Leipzig</strong>
Projektpräsentation in der<br />
Glashalle der <strong>Leipzig</strong>er Messe<br />
„Lobgesang“ bildet den<br />
Auftakt einer kleinen<br />
Buchreihe<br />
buchmesse <strong>Leipzig</strong> <strong>2009</strong><br />
erstmals konnten sich alle teilnehmer des Projektes an einem gemeinsamen stand<br />
unter dem Label „KlangQuartier <strong>Leipzig</strong>“ auf der <strong>Leipzig</strong>er Buchmesse präsentieren. An<br />
zentraler stelle der Buchmesse in der großen Glashalle war der Messestand günstig<br />
platziert. im Jahr <strong>2009</strong> konnte mit der Leitung der Buchmesse <strong>Leipzig</strong> eine Vereinbarung<br />
getroffen werden, den Messestand künftig gemeinsam als Zentrum der Musikverlage<br />
zu ent wickeln.<br />
42 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
Mendelssohns, schumanns und<br />
bachs <strong>Leipzig</strong><br />
im Rahmen der wichtigen Musikerju-<br />
biläen in <strong>Leipzig</strong> ist das Buch „Lobge-<br />
sang“ als erstes Buch einer Reihe über<br />
Mendelssohns, schumanns und <strong>Bach</strong>s<br />
<strong>Leipzig</strong> erschienen. Die Reihe knüpft<br />
an das Buch „Musikalische spaziergänge“<br />
an, dessen zweite Auflage inzwischen<br />
ebenfalls vergriffen ist. Die weiteren<br />
Bücher sind für 2010 geplant.<br />
Mit den drei Bänden soll einmal mehr<br />
ein Beitrag ge leistet werden, die Musik-<br />
und Musikerstadt <strong>Leipzig</strong> einer<br />
breiten kulturinteressierten Öffentlichkeit<br />
bekannt zu machen.
7. VereInIGunG der freunde<br />
des <strong>Bach</strong>-archIVs leIpzIG e.V.<br />
EinE wErtvoLLE frEundschaft<br />
Die Vereinigung der Freunde des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s hatte im Jahr <strong>2009</strong> erneut einen deut -<br />
lichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Über 40 neue Mitglieder, ein Plus von 20 %,<br />
setzte den trend vergangener Jahre fort. Damit trägt die Vereinigung der Freunde einen<br />
wichtigen materiellen und ideellen Anteil an der Arbeit im <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>.<br />
Mitglieder der Vereinigung der Freunde profitieren vom exklusiven Vorverkauf für das<br />
<strong>Leipzig</strong>er <strong>Bach</strong>fest, sie erhalten auf wunsch das <strong>Bach</strong>-Magazin zum vergünstigten Bezugspreis.<br />
schon zum zweiten Mal fand <strong>2009</strong> die jährliche Mitgliederversammlung im<br />
Rahmen des <strong>Leipzig</strong>er <strong>Bach</strong>festes am 16. Juni <strong>2009</strong> in der Alten Börse zu <strong>Leipzig</strong> statt.<br />
Die Mitgliederversammlung hat dabei Projekte des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s mit einem Gesamt-<br />
volumen von 12.000 euro beschlossen, die den Bereichen Museum, Bibliothek und erst-<br />
mals auch Forschung zugute kommen.<br />
fÖrdErprojEktE <strong>2009</strong> (auswahL)<br />
Modell der thomasschule<br />
Nach der stiftung eines neuen cembalos in den Jahren 2006 und 2007, hat die Mit glie-<br />
derversammlung in den Jahren 2008 und <strong>2009</strong> ein Modell der alten thomasschule ge -<br />
stiftet, das im neuen <strong>Bach</strong>-Museum ausgestellt werden soll. Die zweite Rate in höhe<br />
von 5.000 euro wurde bewilligt. Das Modell wird pünktlich zur eröffnung fertig gestellt<br />
und gezeigt.<br />
unterstützung der museumspädagogischen arbeit des bach-Museums<br />
Für die museumspädagogische Abteilung des <strong>Bach</strong>-Museums wurden <strong>2009</strong> Kinder -<br />
kos tüme im stile der <strong>Bach</strong>-Zeit angeschafft.<br />
forschungsförderung: bach digital<br />
Das Projekt <strong>Bach</strong> Digital umfasst außer den hochauflösenden Digitalisaten der original-<br />
quellen J. s. <strong>Bach</strong>s eine umfangreiche Quellendatenbank sowie ein werkverzeichnis.<br />
Quellendatenbank und werkverzeichnis gehen dabei auf eine ältere Datenbank zurück.<br />
Gerade das werkverzeichnis erfreut sich bei den Nutzern der Datenbank seit jeher großer<br />
Beliebtheit, hatte aber bisher nie dieselbe Priorität bei der Bearbeitung wie Quellen-<br />
datenbank und digitale Bibliothek. Diesem Mangel konnte nun Dank eines aus Mitteln<br />
des Freundeskreises finanzierten werkauftrages beigekommen werden. Alle werkdatensätze<br />
wurden vereinheitlich und vor allem auch die englische seite um viele An-<br />
VeReiNiGUNG DeR FReUNDe Des BAch-ARchiVs LeiPZiG e.V.<br />
43<br />
Mitgliederzuwachs<br />
U n t e r s t ü t z u n g<br />
der neuen<br />
Dauerausstellung<br />
Kinder in historischen<br />
Kostümen
gaben und übersetze werktitel ergänzt. Die Plattform <strong>Bach</strong> Digital ist damit dem Ziel<br />
einer umfassenden, wissenschaftler wie Laien ansprechenden online-Plattform zum<br />
thema <strong>Bach</strong>, ein gutes stück näher gerückt. siehe auch: www.bachdigital.de<br />
bibliotheksförderung: ankaufsunterstützung<br />
Anbei eine Auswahl wertvoller Bücher und Graphiken, die mit Unterstützung des Freundeskreises<br />
im Jahr <strong>2009</strong> angekauft wurden (erläuterungen dazu auch in Kapitel 5.2):<br />
44 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
Quantz, Johann Joachim: Versuch einer anweisung<br />
die flöte traversiere zu spielen …<br />
– Berlin, 1752 (s. Abb.)<br />
nicolai, friedrich: über den Gebrauch der falschen haare<br />
und perrucken in alten und neuen zeiten.<br />
eine historische untersuchung.<br />
– Berlin und Stettin, 1801 (s. Abb.)<br />
[ernesti, J. a.]: io. zachariae (richtero) civit. Lips. senat…<br />
<strong>Leipzig</strong>, 1766<br />
heinse, Johann Jacob wilhelm: hildegard von hohenthal,<br />
1. und 2. teil,<br />
Berlin 1795 und 1796<br />
bach, Johann christian (17135–1782)<br />
Porträt-Medaillon inmitten der gestochenen wiedergabe von <strong>Bach</strong>s<br />
Grabmal in London, Kupferstich von F. Bartolozzi nach dem vom<br />
Bildhauer Aug. carlini gestalteten pompösen Grabmal christians in<br />
London<br />
weigel, Johann christoph, hautboist. waldhorn original-kupferstiche aus “Musicalisches<br />
theatrum“, 1722<br />
sehr seltene original-Kupferstiche aus der von Johann christoph weigel um 1722 herausgegebenen<br />
losen Folge von instrumenten-Darstellungen, die sich in ihrer Zusammensetzung<br />
sehr stark an Matthesons „Neueröffnetem orchestre“ anlehnt und mit insgesamt<br />
36 Blättern eine gute Vorstellung des instrumentariums des 18. Jahrhunderts<br />
bietet.
8. zahlen – fakten – personen<br />
8.1 ZahLEnmässigEr rEchEnschafts-<br />
BEricht<br />
haushaLtsstruktur und haushaLtsLagE<br />
Der haushalt des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s gliedert sich in vier teilhaushalte (hauptkostenstellen):<br />
institutioneller haushalt, Veranstaltungen, Projekte und investitionen.<br />
Der haushalt konnte im Jahr <strong>2009</strong> durch Nachbewilligungen der institutionellen Zuwen-<br />
dungsgeber zum Jahresende ausgeglichen werden. Für das haushaltsjahr 2010 wurden<br />
die haushaltsansätze angepasst.<br />
Alle ergebnisse werden als saldo aus einnahmen und Ausgaben (einnahmenüberschuss-<br />
rechnung; eÜR) sowie als kostenrechnerisches ergebnis (KR) ausgewiesen.<br />
Gesamthaushalt<br />
jahrEsErgEBnisrEchnung<br />
E n t w i c k L u n g<br />
gEsamthaushaLt<br />
einnahmen<br />
Öffentliche Zuwendungen<br />
eigeneinnahmen<br />
Drittmittel<br />
Durch die investitionen im Bereich <strong>Bach</strong>-Museum und Bibliothek sind die einnahmen des<br />
hauses gegenüber dem Vorjahr und gegenüber der Planung gestiegen. Zweckgebundene<br />
Mittel für die Aufgabenbereiche Forschung und Neuausstattung wurden in höhe von<br />
317 teUR in einen sonderposten eingestellt. Die öffentlich geförderten Bereiche schlie-<br />
ßen zum Jahresende mit Null ab.<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
2007 2008 <strong>2009</strong> 2010<br />
2.846<br />
861<br />
784<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
3.791<br />
779<br />
451<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
3.649<br />
726<br />
1.211<br />
ZAhLeN – FAKteN – PeRsoNeN<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
3.751<br />
752<br />
1.131<br />
45<br />
ist./.plan<br />
(tsd. eUR)<br />
- 102<br />
- 25<br />
80<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
einnahmen Gesamt + 4.491 5.021 5.587 5.634 - 47 5.019<br />
ausgaben<br />
Personalkosten<br />
sachkosten<br />
1.670<br />
2.629<br />
1.821<br />
3.179<br />
1.829<br />
3.404<br />
ausgaben Gesamt ./. 4.299 5.000 5.233 5.634 - 401 5.020<br />
umsatzsteuer (zahllast) ./. 44 54 26 0 26 0<br />
finanzergebnis + 12 - 20 2 0 1 0<br />
ergebnis (eur) 160 - 52 330 0 329 0<br />
bestandsveränderungen + - 20 - 20 - 7 0 - 7 0<br />
rücklage ./. 6 7<br />
ergebnis lfd. Jahr = 140 - 78 316 0 317 0<br />
saldo der sonderposten + - 68 78 - 317 0 - 317 0<br />
ergebnis (kr) = 72 0 0 0 0 0<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Finanzbuchhaltung<br />
1.767<br />
3.867<br />
63<br />
- 463<br />
3.779<br />
887<br />
354<br />
2.019<br />
3.001
i n s t i t u t i o n E L L E r<br />
haushaLt<br />
einnahmen<br />
Öffentliche Zuwendungen<br />
eigeneinnahmen<br />
Drittmittel<br />
institutioneller haushalt<br />
Der wirtschaftsplan für den institutionellen haushalt wurde im Zuge einer Nachbewilli-<br />
gung im september aktualisiert. Der haushaltsüberschuss in höhe von 13 teUR setzt<br />
sich kostenrechnerisch lediglich aus der Rücklage für Zahlungen des Leistungsentgeltes<br />
gem. tvÖD und aus Bestandsveränderungen im shop zusammen. Der haushalt ist ausgeglichen.<br />
shop<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
Auch im zweiten Jahr der Museumsschließung konnte der shop noch einen hervorragen-<br />
den Beitrag zur Deckung von laufenden Personal- und sachkosten leisten. Der Rückgang<br />
der erlöse ist darauf zurückzuführen, dass der shop Mitte oktober schließen musste und<br />
keine Umsätze im Jahresendgeschäft generieren konnte.<br />
46 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
2007 2008 <strong>2009</strong> 2010<br />
1.731<br />
260<br />
10<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
1.841<br />
149<br />
2<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
1.908<br />
117<br />
8<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
1.926<br />
123<br />
10<br />
ist./.plan<br />
(tsd. eUR)<br />
- 18<br />
- 6<br />
-2<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
einnahmen Gesamt + 2.001 1.993 2.033 2.059 - 26 2.320<br />
ausgaben<br />
Personalkosten<br />
sachkosten<br />
1.453<br />
513<br />
1.512<br />
444<br />
ausgaben Gesamt ./. 1.966 1.957 2.008 2.059 - 51 2.320<br />
umsatzsteuer (zahllast) ./. 12 10 12 0 12 0<br />
finanzergebnis + 7 - 31 0 0 - 1 0<br />
ergebnis (eur) 30 - 4 13 0 13 0<br />
bestandsveränderungen + - 20 - 20 - 7 0 - 7 0<br />
rücklage ./. 6 7<br />
ergebnis lfd. Jahr = 10 - 30 0 0 0 0<br />
saldo der sonderposten + - 30 30 0 0 0 0<br />
ergebnis (kr) = - 20 0 0 0 0 0<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Finanzbuchhaltung<br />
1.542<br />
466<br />
dEckungsBEitragsrEchnung shop<br />
Umsatz<br />
wareneinsatz<br />
2007<br />
ist (tsd. eUR)<br />
127<br />
69<br />
1.553<br />
506<br />
2008<br />
ist (tsd. eUR)<br />
112<br />
67<br />
- 11<br />
- 40<br />
1.981<br />
334<br />
6<br />
1.776<br />
545<br />
<strong>2009</strong><br />
ist (tsd. eUR)<br />
91<br />
61<br />
deckungsbeitrag i 59 45 30<br />
anteilige Personalkosten (Kasse) 54 103 99<br />
deckungsbeitrag ii<br />
kalkulatorische Positionen<br />
5 - 57 - 69<br />
Abschreibungen<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Bestandsveränderungen<br />
- 20<br />
- 20<br />
- 7<br />
Jahresabgrenzungen<br />
0<br />
0<br />
0<br />
deckungsbeitrag iii - 16 - 77 - 76<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Finanzbuchhaltung
Veranstaltungshaushalt<br />
<strong>Bach</strong>fEst<br />
(abweichendes HH-Jahr)<br />
einnahmen<br />
Öffentliche Zuwendungen<br />
eigeneinnahmen<br />
Drittmittel<br />
Der Berichtszeitraum Januar bis Dezember <strong>2009</strong> weicht vom Durchführungszeitraum des<br />
<strong>Bach</strong>festes <strong>2009</strong> ab. Daher werden die Zahlen gem. Antragstellung (Verwendungsnachweis)<br />
dargestellt, um die entwicklung jeweils projektweise vergleichen zu können. im<br />
<strong>Bach</strong>fest <strong>2009</strong> (Rechnungsperiode 2008/09) ist aufgrund höherer sachkosten ein Defizit<br />
in höhe von 71 teUR entstanden, das im Jahr 2010 (Rechnungsperiode <strong>2009</strong>/10) ausgeglichen<br />
wird. Die Liquidität im <strong>Bach</strong>fest war stets gegeben.<br />
projekthaushalt<br />
2006/07 2007/08 2008/09 <strong>2009</strong>/10<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
970<br />
578<br />
371<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
1.185<br />
539<br />
294<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
1.230<br />
525<br />
282<br />
ZAhLeN – FAKteN – PeRsoNeN<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
1.220<br />
538<br />
263<br />
47<br />
ist./.plan<br />
(tsd. eUR)<br />
10<br />
- 13<br />
19<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
einnahmen Gesamt + 1.920 2.018 2.037 2.021 16 2.087<br />
ausgaben<br />
Personalkosten<br />
sachkosten<br />
141<br />
1.673<br />
158<br />
1.916<br />
ausgaben Gesamt ./. 1.815 2.075 2.095 2.021 74 2.087<br />
umsatzsteuer (zahllast) ./. 25 20 13 0 13 0<br />
finanzergebnis + - 1 80 0 0 0 0<br />
ergebnis (eür) 79 3 - 71 0 - 71 0<br />
bestandsveränderungen + 0 0 0 0 0 0<br />
ergebnis lfd. Jahr = 79 3 - 71 0 - 71 0<br />
saldo der sonderposten + - 79 - 3 71 0 71 0<br />
ergebnis (kr) = 0 0 0 0 0 0<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Finanzbuchhaltung<br />
projEktE 2007 2008 <strong>2009</strong> 2010<br />
einnahmen<br />
Öffentliche Zuwendungen<br />
eigeneinnahmen<br />
Drittmittel<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
110<br />
36<br />
449<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
365<br />
32<br />
126<br />
164<br />
1.930<br />
ist<br />
(tsd. eUR)<br />
486<br />
31<br />
912<br />
160<br />
1.861<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
570<br />
1<br />
858<br />
4<br />
69<br />
ist./.plan<br />
(tsd. eUR)<br />
- 84<br />
30<br />
54<br />
1.300<br />
527<br />
260<br />
195<br />
1.892<br />
plan<br />
(tsd. eUR)<br />
einnahmen Gesamt + 595 523 1.428 1.429 0 128<br />
ausgaben<br />
Personalkosten<br />
sachkosten<br />
56<br />
357<br />
97<br />
415<br />
ausgaben Gesamt ./. 413 512 1.098 1.429 - 331 128<br />
umsatzsteuer (zahllast) ./. 5 2 1 0 1 0<br />
finanzergebnis + 7 11 3 0 3 0<br />
ergebnis (kameral) 184 20 333 0 333 0<br />
bestandsveränderungen + 0 0 0 0 0 0<br />
ergebnis lfd. Jahr = 184 20 333 0 333 0<br />
saldo der sonderposten + - 91 - 20 - 333 0 - 333 0<br />
ergebnis = 93 0 0 0 0 0<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Finanzbuchhaltung<br />
122<br />
976<br />
54<br />
1.375<br />
68<br />
- 399<br />
88<br />
2<br />
38<br />
25<br />
103
im Projekthaushalt sind die investitionen für die Ausstellung im <strong>Bach</strong>-Museum und die<br />
Bibliothek enthalten. Zugesagte öffentliche Fördermittel sind aufgrund des Verzugs des<br />
Baufortschrittes erst im Folgejahr geflossen, so dass die Umsätze niedriger als avisiert<br />
waren. es konnten mehr Drittmittel als erwartet eingenommen werden. Zum Jahresende<br />
wurden die zweckgebundenen Mittel in einen sonderposten eingestellt.<br />
Vermögen und investitionen<br />
Die vollständige erhebung, inventarisierung und Bewertung des Vermögens im Blick auf<br />
die erstellung einer eröffnungsbilanz konnte im Jahr <strong>2009</strong> abgeschlossen werden. Die<br />
Vermögensversicherung wurde <strong>2009</strong> letztmalig von der stadt <strong>Leipzig</strong> übernommen und<br />
geht ab dem 1.1.2010 auf das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> über. Die eigenen Vermögensbestände wurden<br />
vorläufig wie folgt bewertet:<br />
anLagEvErmÖgEn <strong>2009</strong><br />
immaterielle Vermögensgegenstände<br />
sachanlagen<br />
Ferner verwahrt das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> die sog. „thomana-stimmen“ (44 handschriftlich über-<br />
lieferte Kantaten J. s. <strong>Bach</strong>s), die mit einem Versicherungswert von 50 Mio. eUR ver-<br />
sichert sind. Die stimmen sind eigentum des thomanerchores.<br />
im Vermögenshaushalt des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s wurde <strong>2009</strong> erstmals eine summe für ersatz-<br />
beschaffungen von technischen Anlagen bewilligt.<br />
8.2 vErÖffEntLichungEn<br />
bach Magazin<br />
48 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
(tsd. eUR)<br />
8<br />
8.656<br />
anlagevermögen 8.864<br />
Quelle: <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, Finanzbuchhaltung<br />
• Ausgaben 13–14, Redaktion: Christiane Sporn und Alexander Hiller.<br />
<strong>Leipzig</strong> (<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>) <strong>2009</strong><br />
publikationen zum bachfest<br />
• <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> <strong>2009</strong> „<strong>Bach</strong> – Mendelssohn – Reger“. CD<br />
In Zusammenarbeit mit MDR FIGARO, Deutschlandradio Kultur, Rondeau<br />
Production GmbH und der GENUIN recording group<br />
wilhelm friedemann bach: Gesammelte werke (s. Abb.)<br />
Ein Projekt des Packard Humanities Institute, Los Altos, California, in Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>.<br />
• I: Klaviermusik, herausgegeben von Peter Wollny, Stuttgart (Carus) <strong>2009</strong><br />
• V: Orchestermusik, herausgegeben von Peter Wollny, Stuttgart (Carus) <strong>2009</strong>
carl philipp emanuel bach: the complete works (s. Abb.)<br />
Ein Projekt des Packard Humanities Institute, Los Altos, California, in Zusammenarbeit mit<br />
dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und der Harvard<br />
University.<br />
• I/4.1 u. 4.2: „Kenner und Liebhaber“ Collections I u. II,<br />
herausgegeben von christopher hogwood<br />
• III/9.2: Keyboard Concertos from Manuscript Sources II,<br />
herausgegeben von David schulenberg<br />
• III/9.15: Keyboard Concertos from Manuscript Sources XV,<br />
herausgegeben von Douglas Lee<br />
• IV/5.2 Passion according to St. Mark (1774),<br />
herausgegeben von Uwe wolf<br />
• IV/6.1: Passion according to St. Luke (1771),<br />
herausgegeben von Daniel R. Melamed<br />
• IV/7.2: Passion according to St. John (1776),<br />
herausgegeben von Paul corneilson<br />
• VI/1: Gellert Songs,<br />
herausgegeben von Darrell M. Berg<br />
• VI/2: Cramer and Sturm Songs,<br />
herausgegeben von Anja Morgenstern<br />
Alle Bände: Los Altos (Phi) <strong>2009</strong><br />
bach-Jahrbuch<br />
• <strong>Bach</strong>-Jahrbuch <strong>2009</strong>, Veröffentlichung der Neuen <strong>Bach</strong>gesellschaft, Internationale Vereinigung,<br />
sitz <strong>Leipzig</strong>, redaktionell unterstützt vom <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong>. 95. Jahrgang<br />
<strong>2009</strong>, herausgegeben von Peter wollny. <strong>Leipzig</strong> (evangelische Verlagsanstalt) <strong>2009</strong><br />
publikationen im rahmen des kooperationsprojektes bach–Mendelssohn–schumann<br />
• Lobgesang, Mendelssohn in <strong>Leipzig</strong>, herausgegeben von Hagen Kunze.<br />
(Lehmanns Media) <strong>2009</strong><br />
stuttgarter bach-ausgaben<br />
• Johann Sebastian <strong>Bach</strong>, Preise, Allein zu dir, Herr Jesu Christ (BWV 33),<br />
herausgegeben von clemens harasim. stuttgart (carus) <strong>2009</strong><br />
• Johann Sebastian <strong>Bach</strong>, Preise, Du Friedefürst, Herr Jesu Christ (BWV 116),<br />
herausgegeben von Anselm hartinger. stuttgart (carus) <strong>2009</strong><br />
• Johann Sebastian <strong>Bach</strong>, Mit Fried und Freud ich fahr dahin (BWV 125),<br />
herausgegeben von wolfram enßlin. stuttgart (carus) <strong>2009</strong><br />
• Johann Sebastian <strong>Bach</strong>, Gelobet sei der Herr, mein Gott (BWV 129),<br />
herausgegeben von christine Blanken. stuttgart (carus) <strong>2009</strong><br />
ZAhLeN – FAKteN – PeRsoNeN<br />
49
Gottfried august homilius, ausgewählte werke<br />
Die 2006 ins Leben gerufene Auswahlausgabe mit werken des Dresdner Kreuzkantors<br />
G. A. homilius wird seit 2007 in Zusammenarbeit mit dem <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> herausgegeben.<br />
homilius war schüler J. s. <strong>Bach</strong>s und ist einer der wichtigsten Komponisten für die ham-<br />
burger Kirchenmusik c. P. e. <strong>Bach</strong>s. <strong>2009</strong> erschien:<br />
• Serie 5: Supplement, Bd. 1: Uwe Wolf, G. A. Homilius, Studien zu Leben und Werk,<br />
mit werkverzeichnis (kleine Ausgabe), stuttgart (carus) <strong>2009</strong><br />
50 JAhResBeRicht <strong>2009</strong><br />
faksimile-reihe bachscher werke und schrift-<br />
stücke – neue folge (s. Abb.)<br />
• Band 5: Johann Sebastian <strong>Bach</strong>, Vier Zeugnisse des<br />
Präfekten des thomanerchores 1743–1749, herausge-<br />
geben von Andreas Glöckner. Kassel (Bärenreiter) <strong>2009</strong><br />
dissertation<br />
• Barockoper in <strong>Leipzig</strong>, herausgegeben von Michael Maul,<br />
Freiburg (Voces. Freiburger Beiträge zur Musikgeschichte,<br />
Band 12) <strong>2009</strong><br />
• Katrin Ahlmann, Finanzen<br />
• Gabriele Anders, Vorstand (Sekretariat)<br />
• Greta Anton, KBB (Sekretariat)<br />
• Ingrid Baumbach, <strong>Bach</strong>-Museum (Shop/Aufsicht)<br />
• Mareile Bernard, KBB 1<br />
• Hartmut Bischof, Haustechnik (EDV)<br />
• Manuel Bärwald, Studentische Hilfskraft 6<br />
• Dr. Christine Blanken, Forschung 2<br />
• Brigitte Braun, <strong>Bach</strong>-Museum<br />
• Jennifer Bröcher, Pressearbeit 1<br />
• Clemens Buchwald, Marketing 1<br />
• Iris Burschberg, Finanzen<br />
8 . 3 m i ta r B E i t E r i n n E n<br />
und mitarBEitEr<br />
im Berichtsjahr waren insgesamt 53 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter beschäftigt, davon ein knappes Drittel in teil-<br />
zeit und eine Person ehrenamtlich. Projektbezogene stel-<br />
len sind als solche ausgewiesen. Der bewilligte stellenplan<br />
der stiftung <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> weist insgesamt 31 volle<br />
stellen aus, von denen eine wissenschaftliche Mitarbei-<br />
terstelle seit 2005 und eine Verwaltungsstelle seit 2007<br />
unbesetzt sind.
• Dr. Wolfram Enßlin, Forschung 2<br />
• Kristina Funk-Kunath, Bibliothek (Leitung)<br />
• Dr. Andreas Glöckner, Forschung und Dramaturgie<br />
• Sebastian Gosch, KBB 1<br />
• Silka Gosch, KBB<br />
• Dr. Christiane Hausmann, Forschung 5<br />
• Frauke Heinze, Studentische Hilfskraft 2<br />
• Wolfhard Henze, KBB (Ticketing) 1<br />
• Alexander Hiller, <strong>Bach</strong> Magazin 3<br />
• Maria Hübner, <strong>Bach</strong>-Museum<br />
• Dagmar Hürdler, <strong>Bach</strong>-Museum (Sekretariat)<br />
• Gerhard Kuhtz, Haustechnik<br />
• Dorothee Ladewig, <strong>Bach</strong>-Museum (Shop/Aufsicht)<br />
• Dr. Elisabeth Liebau, KBB<br />
• Andrea Ließke, <strong>Bach</strong>-Museum (Shop/Aufsicht)<br />
• Viera Lippold, Bibliothek<br />
• Anette Mai, <strong>Bach</strong>-Museum (Shop/Aufsicht)<br />
• Claudia Marks, <strong>Bach</strong>-Museum (Museumspädagogik)<br />
• Sabine Martin, KBB (Leitung)<br />
• Dr. Michael Maul, Forschung<br />
• Thomas Meier, Haustechnik (Leitung)<br />
• Peggy Reinboth, KBB (Ticketing)<br />
• Tobias Rimek, Forschung 2<br />
• Eva Schiffmann, KBB und <strong>Bach</strong>-Museum<br />
• Prof. em. Dr. Hans-Joachim Schulze, Forschung 4<br />
• Maria Schuster, Bibliothek 7<br />
• Alexandrina Schwenke, <strong>Bach</strong>-Museum (Shop/Aufsicht)<br />
• Dr. Dettloff Schwerdtfeger, Vorstand (Geschäftsführer)<br />
• Kathrin Seemann, <strong>Bach</strong>-Museum (Shop/Aufsicht)<br />
• Marion Söhnel, Forschung<br />
• Carola Sonntag, KBB<br />
• Dr. Christiane Sporn, <strong>Bach</strong> Magazin 3<br />
• Patricia Steer, KBB 1<br />
• Akio Takano, Pressearbeit 3<br />
• Kathy Weigand, Bibliothek 8<br />
• Kerstin Wiese, <strong>Bach</strong>-Museum (Leitung)<br />
• Kathrin Winkler, <strong>Bach</strong>-Museum (Museumspädagogik)<br />
• Miriam Wolf, Vorstand (Referentin)<br />
• Dr. Uwe Wolf, Forschung (Leitung Referat II)<br />
• Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Wolff, Vorstand (Direktor)<br />
• PD Dr. Peter Wollny, Forschung (Leitung Referat I)<br />
1 Projekt <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> 2 Projekt „<strong>Bach</strong> Repertorium“ der sächsischen Akademie der wissenschaften<br />
zu <strong>Leipzig</strong> 3 freie Mitarbeit 4 ehrenamtliche tätigkeit 5 Projekt <strong>Bach</strong> Digital 6 Projekt expedition <strong>Bach</strong><br />
7 Projekt Quellenkopien 8 Projekt Umsignierung (KBB = künstlerisches Betriebsbüro)<br />
ZAhLeN – FAKteN – PeRsoNeN<br />
51
8.4 grEmiEn<br />
Das <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong> ist eine stiftung bürgerlichen Rechts. sie wird getragen von der<br />
stadt <strong>Leipzig</strong>, der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat sachsen. ihrer satzung<br />
gemäß verfolgt die stiftung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Die<br />
stiftung wird von einem Vorstand geleitet. Die Aufsicht übt ein stiftungsrat aus, in dem<br />
die Zuwendungsgeber vertreten sind und dem der stiftungsvorstand beisitzt. Vorstand<br />
und stiftungsrat werden von einem Kuratorium beraten, dem renommierte Persönlich-<br />
keiten aus Kultur, wirtschaft und wissenschaft angehören.<br />
Vorstand<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. christoph wolff, Direktor<br />
Dr. Dettloff schwerdtfeger, Geschäftsführer<br />
stiftungsrat<br />
Dr. Georg Girardet, Bürgermeister für Kultur der stadt <strong>Leipzig</strong><br />
(Vorsitzender des Stiftungsrates; 1. 1. <strong>2009</strong> bis 31. 5. <strong>2009</strong>)<br />
Michael Faber, Bürgermeister für Kultur der stadt <strong>Leipzig</strong><br />
(Vorsitzender des Stiftungsrates; 1. 6. <strong>2009</strong> bis 28. 10. <strong>2009</strong>)<br />
Burkhard Jung, oberbürgermeister der stadt <strong>Leipzig</strong><br />
(Vorsitzender des Stiftungsrates; seit 29. 10. <strong>2009</strong>)<br />
herbert Begri, Referatsleiter K 22 beim Beauftragten der Bundesregierung<br />
für Kultur und Medien<br />
(Stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates)<br />
Björn Deicke, Referatsleiter K 14 beim Beauftragten der Bundesregierung<br />
für Kultur und Medien<br />
Rodica tines, Regierungsoberrätin, staatsministerium für wissenschaft und Kunst<br />
Prof. Dr. Martin Petzoldt, Vorsitzender der Neuen <strong>Bach</strong>gesellschaft <strong>Leipzig</strong> e. V.<br />
Jochen Müller-Berndorff, Mitglied des stadtrates der stadt <strong>Leipzig</strong><br />
(1. 1. <strong>2009</strong> bis 5. 8. <strong>2009</strong>)<br />
kuratorium<br />
• Dr. Arend Oetker, Berlin (Sprecher)<br />
• Prof. Gilles Cantagrel, Vaueresson<br />
• Riccardo Chailly, <strong>Leipzig</strong><br />
• Peter Dussmann, Berlin<br />
• Dr. Georg Girardet, <strong>Leipzig</strong><br />
• Dr. Mary Greer, Cambridge, Massachusetts<br />
• Sir Nicholas Kenyon, London<br />
• Gerhard R. Koch, Kelkheim<br />
• Dr. h. c. Martin Kohlhaussen, Frankfurt/M.<br />
• Sir Ralph Kohn, London<br />
• Prof. Dr. Ulrich Konrad, Würzburg<br />
• Elias N. Kulukundis, Greenwich, Connecticut<br />
52 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
• Barbara Lambrecht-Schadeberg, Kreuztal<br />
• Prof. Dr. h. c. Klaus-Dieter Lehmann, München<br />
• Prof. Dr. h. c. Jutta Limbach, München<br />
• Prof. Dr. Helmut Loos, <strong>Leipzig</strong><br />
• Johann Michael Möller, Halle<br />
• Dr. Michael Naumann, Hamburg<br />
• Prof. Franz Xaver Ohnesorg, Köln<br />
• Dr. Gertrud Peters, Köln<br />
• Dr. Martina Rebmann, Berlin<br />
• Dr. Stephen Roe, London<br />
• Dr. h. c. William H. Scheide, Princeton, New Jersey<br />
• Prof. Dr. Hans Schneider, Tutzing<br />
• Dr. Guiseppe Vita, Berlin<br />
• Catherine von Fürstenberg-Dussmann, Berlin<br />
• Dr. Reiner Zimmermann, Kreischa<br />
8.5 fÖrdErEr<br />
Der institutionelle Grundhaushalt des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s ist aus öffentlichen Mitteln finanziert<br />
und wird von der stadt <strong>Leipzig</strong>, der Bundesrepublik Deutschland, Beauftragter der Bundesregierung<br />
für Kultur und Medien (BKM), und dem Freistaat sachsen, staatsministerium<br />
für wissenschaft und Kunst (sMwK), getragen.<br />
Den Zuwendungsgebern gilt unser herzlichster Dank für ihre Unterstützung sowie die<br />
gute, stets konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Unser herzlicher Dank geht gleichzeitig an die zahlreichen privaten Förderer, die die Arbeit<br />
des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s im vergangenen Jahr unterstützt bzw. konkrete Projekte überhaupt<br />
erst ermöglicht haben.<br />
Öffentliche förderer<br />
stadt <strong>Leipzig</strong>*<br />
Bundesrepublik Deutschland, Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur<br />
und Medien (BKM)<br />
Freistaat sachsen, staatsministerium für wissenschaft und Kunst (sMwK)*<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
private förderer<br />
christa <strong>Bach</strong>-Marschall<br />
Peter Dussmann<br />
susanne Klatten<br />
elias N. Kulukundis<br />
Barbara Lambrecht-schadeberg<br />
ZAhLeN – FAKteN – PeRsoNeN<br />
53
Dr. werner Minzlaff<br />
Dr. Arend oetker<br />
Dr. h. c. william h. scheide<br />
stiftungen und Vereine<br />
Alfried Krupp von Bohlen und halbach-stiftung<br />
stiftung chorherren zu st. thomae*<br />
commerzbank-stiftung*<br />
Deutsche stiftung Denkmalschutz<br />
ernst von siemens Musikstiftung*<br />
Gerda henkel stiftung<br />
Kulturstiftung des Bundes*<br />
ostdeutsche sparkassenstiftung gemeinsam mit der sparkasse <strong>Leipzig</strong><br />
Packard humanities institute<br />
Zeitgeschichtliches Forum <strong>Leipzig</strong>*<br />
Vereinigung der Freunde des <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>s <strong>Leipzig</strong> e. V.<br />
Zeit-stiftung ebelin und Gerd Bucerius *<br />
förderer und sponsoren<br />
Aon Jauch & hübener Gmbh*<br />
Best western Premier Victor’s Residenz-hotel <strong>Leipzig</strong>*<br />
commerzbank AG*<br />
Deutschlandradio Kultur*<br />
evangelisch-Lutherische Landeskirche sachsens*<br />
Fielmann AG<br />
hypoVereinsbank*<br />
<strong>Leipzig</strong>er Volkszeitung*<br />
<strong>Leipzig</strong> Marriott hotel*<br />
<strong>Leipzig</strong> tourismus und Marketing Gmbh*<br />
Lindner hotel <strong>Leipzig</strong>*<br />
Mercure hotel <strong>Leipzig</strong> am Johannisplatz*<br />
MDR Figaro*<br />
New York community trust<br />
Novotel <strong>Leipzig</strong> city*<br />
pentahotel <strong>Leipzig</strong>*<br />
PRoMeNADeN hauptbahnhof <strong>Leipzig</strong>*<br />
sächsische Lotto-Gmbh*<br />
seaside Park-hotel <strong>Leipzig</strong>*<br />
sparkasse <strong>Leipzig</strong>*<br />
ströer Deutsche städte Medien Gmbh*<br />
Verbundnetz Gas AG*<br />
Veolia wasser Gmbh*<br />
* Förderer <strong>Bach</strong>fest <strong>Leipzig</strong> <strong>2009</strong><br />
54 JAhResBeRicht <strong>2009</strong>
Neues <strong>Bach</strong>-Denkmal in <strong>Leipzig</strong><br />
ZAhLeN – FAKteN – PeRsoNeN<br />
55
iLdnachweis<br />
sammlung <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
Amira Al-Dahoodi-Kauschke (Umschlag, 16)<br />
Dr. christine Blanken (22, 23)<br />
Brigitte Braun (35)<br />
clemens Buchwald (11, 55)<br />
Dr. Andreas Glöckner (21)<br />
Frank Grätz (5)<br />
Gregor Fuchshuber & Partner (4)<br />
homann Güner Blum Visuelle Kommunikation (14, 35)<br />
Martin Klindtworth (10)<br />
Matthias Knoch (32)<br />
Brigitte Kowsky (25)<br />
claudia Marks (43)<br />
thomas Meier (6, 8, 12, 13, 26, 32)<br />
Gert Mothes (9, 11, 28, 33, 34, 36, 37, 38, 39)<br />
william h. scheide (19)<br />
stadtarchiv <strong>Leipzig</strong> (15)<br />
Universitätsbibliothek <strong>Leipzig</strong> (30)<br />
Miriam wolf (42)
impressum<br />
<strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong> <strong>Leipzig</strong><br />
an der Universität <strong>Leipzig</strong><br />
Stiftung bürgerlichen Rechts<br />
Thomaskirchhof 15/16<br />
04109 <strong>Leipzig</strong><br />
Postfach 101349<br />
04103 <strong>Leipzig</strong><br />
info@bach-leipzig.de<br />
www.bach-leipzig.de<br />
Tel.: +49-(0)341-9137-0<br />
Fax: +49-(0)341-9137-105<br />
Vorstand<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Wolff (Direktor)<br />
Dr. Dettloff Schwerdtfeger (Geschäftsführer)<br />
stiftungsaufsicht<br />
Regierungspräsidium <strong>Leipzig</strong><br />
Stiftungsregisternummer: 3/97<br />
Steuernummer: 231/140/18481<br />
USt-IdNr.: DE 192542521<br />
Redaktion: Sandra Schmidt<br />
Gestaltung: Kassler Grafik-Design<br />
© Stiftung <strong>Bach</strong>-<strong>Archiv</strong>