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Das Bistum Münster 7,2. Die Diözese. - Germania Sacra

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Vorwort VII<br />

Stifte Langenhorst, Metelen, Borghorst sowie die Klöster Groß- und Klein­<br />

Budo. Außer dem ersten, von Ernst Friedlaender bearbeiteten Bande verdankt<br />

die Forschung alle übrigen Bände dem Fleiß des Gymnasialprofessors Franz<br />

Darpe. Spezialuntersuchungen der Besitzgeschichte einzelner Institutionen<br />

liegen für das Domkapitel <strong>Münster</strong> (Ulrich Herzog, Wilhelm Kohl), Freckenhorst<br />

(Wilhelm Kohl) und Liesborn (Helmut Müller) im Rahmen der <strong>Germania</strong><br />

<strong>Sacra</strong> vor.<br />

<strong>Die</strong> Besitzgeschichte des Bischofs blieb bisher ein weißer Fleck. Nur mit<br />

der Veröffentlichung der älteren Lehensregister der Bischöfe (Hugo Kempkes,<br />

Gerhard Theuerkauf und Manfred Wolf) in Reihe :XXVIII der Historischen<br />

Kommission für Westfalen im Jahre 1995 konnte eine erste Bresche in<br />

die verbleibende Bastion des Unbekannten geschlagen werden. <strong>Die</strong> Hoffnung<br />

besteht, daß in absehbarer Zeit weitere Veröffentlichungen in dieser Richtung<br />

folgen werden. So hat Leopold Schütte bereits die Bearbeitung der sogenannten<br />

"Aufschreibebücher" aus den Jahren um 1571 in Angriff genommen. <strong>Die</strong><br />

Bände enthalten, nach fürstbischöflichen Ämtern geordnet, die Aufzeichnungen<br />

der fürstlichen Rentmeister über alle Besitzungen und Einkünfte, die zur<br />

Mensa episcopalis gehörten. Zusammen mit den darin nicht enthaltenen Lehen<br />

ergäbe sich nach Veröffentlichung der einzigartigen Quelle ein verhältnismäßig<br />

vollständiges Bild des bischöflichen Besitzes in einem Querschnitt gegen<br />

Ende des 16. Jahrhunderts.<br />

Anband der bis jetzt zur Verfügung stehenden, meist ungedruckten Quellen<br />

und unter Einbeziehung des Aufschreibebuchs eines der kleineren fürstbischöflichen<br />

Ämter, Sttombergs, als Beispiel konnte das in Abschnitt 5 skizzierte<br />

Bild des bischöflichen Besitzes und der Einkünfte dargeboten werden.<br />

Nach den Richtlinien der <strong>Germania</strong> <strong>Sacra</strong> stellt das Ergebnis einen Querschnitt<br />

dar, der grob gesagt, auf der Grenze von Mittelalter und Neuzeit angesiedelt<br />

ist. Entwicklungen innerhalb des Besitzes blieben unberücksichtigt.<br />

Nur wenn sich eine Jahreszahl für Erwerb oder Veräußerung eines Stückes<br />

ohne weitere Nachforschungen anbot, erscheint sie im Text. Darin liegt eine<br />

gewisse Zufälligkeit, doch könnte auch bei genaueren Nachforschungen mangels<br />

aussagekräftiger Quellen keine Vollständigkeit erzielt werden. Zweifellos<br />

bleibt so mancher lokalgeschichtlicher Wissensdurst unbefriedigt, doch entsteht,<br />

wie es in einer Untersuchung über die Verhältnisse der <strong>Diözese</strong> angemessen<br />

ist, ein einigermaßen der Wirklichkeit entsprechender Eindruck von<br />

Umfang und geographischer Verteilung der bischöflichen Mensalgüter und<br />

Lehen.<br />

Eine in dieser Form nicht erwartete Überraschung brachte das Ergebnis<br />

der Beschäftigung mit den Zehnten mit sich. Aufgrund der karolingischen Kapitularien<br />

kam der bis dahin in Sachsen unbekannte Zehnt in die Hände des<br />

Bischofs. <strong>Die</strong> in den Kapitularien genannten parochiae waren im Missionsland

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