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Das Bistum Münster 7,2. Die Diözese. - Germania Sacra

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§ 6<strong>2.</strong> Gottesdienstliche Ordnungen 11<br />

mIme. <strong>Die</strong> Zuordnung der Handschrift zu einer bestimmten Kirche ist bisher<br />

nicht möglich (Lengeling, Missale S. 67 ff.).<br />

Auch das der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstammende Graduale,<br />

das der Kirche in Gimbte gehörte, zeigt Unterschiede zum münsterischen<br />

Commune (ebd. S. 81 ff.).<br />

Wahrscheinlich dem adligen Damenstift Asbeck zuzuordnen ist ein Graduale<br />

aus der Zeit um 1380, das eine sonst unbekannte Margarethensequenz<br />

enthält. <strong>Die</strong> hl. Margaretha war Patronin von Asbeck. <strong>Die</strong> Handschrift befand<br />

sich zuletzt im Besitz der nahegelegenen Pfarrei Legden (ebd. S. 74ff.).<br />

Im Auftrag des münsterschen Domkapitels wurde 1536, also unmittelbar<br />

nach der Niederschlagung des Wiedertäuferaufruhrs, ein Graduale mit dem<br />

<strong>Bistum</strong>scommune in Köln gedruckt. Abgesehen von kleineren Abweichungen<br />

enthält es mehrere Feste, die damals nur in der münsterischen Kathedrale gefeiert<br />

wurden, so die Feste Karls des Großen, der hl. Helena und der Translatio<br />

Trium regum. Der Gradualdruck von 1536 stellt für ganz Nordwestdeutschland<br />

ein Singulare dar:<br />

Graduale, omnia sacrae missae cantica per lolum annum ad usum el consuetudinem<br />

ecclesiae el dioecesis Monasteriensis continens, iam primum impressum ac emendatum a. d.<br />

1536. Excudebat Hero Alopecius expensis capituli maioris ecclesiae Monasleriensis (Coloniae)<br />

(Bömer-Degering, Bibliographie J 1052; Lengeling, Missale S. VI und<br />

S. 168f.; Haller, Handschriften S. 210ff.). <strong>Das</strong> Graduale geht demnach nicht<br />

auf eine Initiative des Fürstbischofs Franz von Waldeck zurück, sondern gehörte<br />

dem Domkapitel für den Gebrauch in der Kathedrale, wenn es auch das<br />

<strong>Bistum</strong>scommune weitgehend widerspiegelt.<br />

d. Collectarien<br />

Ein Collectarius der Domruche (BAM DA Hs. 4), der die Meßorationen<br />

enthält, ist entgegen der frühen Zuordnung Stappers in die Zeit um<br />

1280/1300 doch wohl erst in die Mitte des 14. Jahrhunderts zu verlegen. Er<br />

enthält zahlreiche Zusätze in Zusammenhang mit der wachsenden Zahl von<br />

Heiligenfesten in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. <strong>Das</strong> Fest Mariae<br />

Heimsuchung, das seit 1490 in die <strong>Diözese</strong> eindrang, ist noch nicht darunter.<br />

Möglicherweise war der Kollektar damals schon nicht mehr in Gebrauch des<br />

Domhebdomadars, dem die Aufgabe zufiel, Orationen und Kapitel zu rezitieren.<br />

Verglichen mit den Orationen des <strong>Bistum</strong>scommune aus dem 15. Jahrhundert<br />

erweisen sich die Lesarten oft als mangelhaft (Lengeling, Missale<br />

S. 107 ff.).

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