Gedenktafel - carocktikum.de
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Aus <strong>de</strong>n Vereinen<br />
„Von offenen Türen in die Welt<br />
und unserer Bereitschaft zur Flucht“<br />
Festgottesdienst zum Carolinertreffen 2007<br />
Dieser Festgottesdienst sollte wie<strong>de</strong>r ein Höhepunkt zum Carolinertreffen wer<strong>de</strong>n. Aber<br />
was für ein Thema könnten wir wählen, das Jung und Alt anspricht?<br />
Wer wür<strong>de</strong> sich bereit erklären, mit uns diesen Gottesdienst zu feiern?<br />
Bei all <strong>de</strong>n Überlegungen erinnerte ich mich an ein Gespräch mit Herrn Dr. Eberhard<br />
Buck, das uns im Rahmen <strong>de</strong>s Programms „Demokratie lernen und leben“ <strong>de</strong>r Bund-Län<strong>de</strong>r-Kommission<br />
zusammenführte und bei <strong>de</strong>m er sich mit großem Interesse nach unseren<br />
Schulaktivitäten erkundigte. Ich wusste, er ist Theologe und hat sich in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />
als Projektleiter bei TEO (Tage Ethischer Orientierung) beispielgebend mit seinen I<strong>de</strong>en<br />
eingebracht und diese erfolgreich weiterentwickelt.<br />
TEO – für diese Arbeit sammelten wir in <strong>de</strong>n vergangenen Gottesdiensten, um Schülern<br />
unserer Schule finanziell zu helfen, wenn sie an diesem Projekt teilnehmen wollten.<br />
So wagte ich also, ihn zu bitten, mit uns Gottesdienst zu feiern.<br />
Herr Dr. Buck zögerte nicht lange, <strong>de</strong>nn er kennt unsere Schule und viele Schüler<br />
durch die gemeinsame TEO-Arbeit, durch Workshops zur Demokratiepädagogik sowie<br />
durch persönliche Kontakte zu Lehrerinnen und Lehrern.<br />
Jedoch am 8. September 2007 eine beson<strong>de</strong>re Situation – die Aula war nicht für eine<br />
Vorlesung, son<strong>de</strong>rn für seine Predigt vorbereitet.<br />
Im Eingangsteil <strong>de</strong>r Predigt sagte er:<br />
„Aber heute ist alles an<strong>de</strong>rs. Es ist, als ob sich <strong>de</strong>r mir und Ihnen bekannte Lebensraum<br />
Carolinum noch einmal neu erschließt. Denn heute morgen sind wir nicht hierher gekommen,<br />
um über Algebra und Vektorrechnung, Genetik und Ethik, über Deszen<strong>de</strong>nztheorie<br />
und Didaktik nachzu<strong>de</strong>nken, also <strong>de</strong>n klassischen Schulbetrieb zu treiben, son<strong>de</strong>rn<br />
wir sind hier, weil wir uns in <strong>de</strong>r Kunst, Gott als das Geheimnis <strong>de</strong>r Welt zu feiern, üben<br />
wollen. Es ist etwa so, als wollten wir heute Vormittag alle Klassentüren und die Türen <strong>de</strong>s<br />
Kollegiums gleich mit weit aufmachen (was ja bekanntlich in Schulen schwierig ist) mit <strong>de</strong>r<br />
Auffor<strong>de</strong>rung, doch einmal über alle Fachwissenschaft hinaus, über die Probleme <strong>de</strong>r täglichen<br />
Schul- und Lebensbewältigung zu fragen nach <strong>de</strong>m Grund unserer Existenz, nach unseren<br />
Lebensräumen, die ja in einzelnen Fragestellungen <strong>de</strong>r jeweiligen wissenschaftlichen<br />
Disziplinen nicht aufgehen und aufgehen können. Denn wenn wir alle Fragen diesbezüglich<br />
geklärt hätten- so behauptete einmal Ludwig Wittgenstein, dann ist noch nicht eine<br />
einzige Frage unserer Existenz beantwortet.“<br />
Nach einer kurzen Einführung in <strong>de</strong>n mythischen Christushymnus aus <strong>de</strong>m Kolosserbrief<br />
(Kol 1, 15- 20)<br />
1. Strophe<br />
Er ist das Ebenbild <strong>de</strong>s unsichtbaren Gottes<br />
<strong>de</strong>r Erstgeborene <strong>de</strong>r ganzen Schöpfung.<br />
Denn in ihm wur<strong>de</strong> alles erschaffen<br />
Im Himmel und auf Er<strong>de</strong>n<br />
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