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Hofakademie 06 - CPD

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von stimme, Bernd Michael Ggünter<strong>Hofakademie</strong> <strong>06</strong><strong>Hofakademie</strong>: Eindrücke 20<strong>06</strong>Der Termin zu Himmelfahrt war gut gewählt. Er lässt zumindest zeitweisegutes Wetter erwarten. Gut, dass der Hof trotzdem soreichlich Platz unter Dach und Fach bietet, denn es regnetefast ununterbrochen. Und in den wenigen Regenpausen war eskalt und unfreundlich.<strong>Hofakademie</strong>, vom Begriff her vielleicht eine Anknüpfung an diebündische Akademie, die ebenfalls Himmelfahrt in Lüdersburgbei Lüneburg inzwischen zur Institution geworden ist. An demMaßstab und am Begriff selbst (Akademie) muss sie sich dannauch messen lassen.<strong>Hofakademie</strong> 20<strong>06</strong> ist die zweite Veranstaltung auf dem Bundeshofder <strong>CPD</strong> dieser Art, in diesem Jahr angewachsen auf eine Teilnehmerzahlvon über 60. Schon die Veranstaltung im vergangenenJahr muss daher ein Erfolg gewesen sein.Das Programm war vielfältig und bot sicher für jeden etwas. Esreichte von handwerklicher Betätigung wie Lehmbau auf demHof über Klezmer-Musik, Beiträge zur CP-Geschichte und geistig-geistlichenThemen (Bekennen wir Jesus Christus …) bis zuabsurdem Theater und gesellschaftspolitischen Themen. Dabei istdiese Aufzählung ganz und gar unvollständig. Der Interessiertefindet das vollständige Programm bei www.hofakademie.de.<strong>Hofakademie</strong> 20<strong>06</strong> war zuallererst Forum, und so war sie wohlauch gedacht. Es bot sich ein erfrischend vielfältiges Spektrumdessen, was den Älteren im Bund interessieren könnte. DieProgrammgestaltung war gelungen, die Referenten kompetentausgewählt. Stefan Peters als Hauptverantwortlicher für die Veranstaltunghat gewohnt gute Arbeit geleistet. Es passte einfach alles,angefangen beim Essen (der Kochgruppe sei hier noch einmal ausdrücklichfür die tollen Mahlzeiten gedankt) bis zur Organisationdes Aufräumens und Putzens (Aufgabenzettel).In besonderem Maße deutlich wurde vor allemangesichts des durchaus gemischten Kreises derTeilnehmer, dass das Interesse an kulturellenVeranstaltungen sehr hoch ist. Stefan und dergesamte Vorbereitungskreis haben sozusageneine Marktlücke entdeckt. Die Akademietagungbietet darüber hinaus die Möglichkeit desAustauschs über die Generationen hinweg undkann (und sollte!!!) sich durchaus zur Institutionentwickeln.Und Hofkademie bietet eine Riesenchance: Kreuzpfadfinder-und Älterenschaft des Bundes sollteund muss aus meiner Sicht zu einer gesellschaftsundkirchenpolitischen Position zurückfinden,für die eine solche Veranstaltung Plattform seinkann, frei von den Zwängen der alltäglichenArbeit im Bund, zur Inspiration in die eigenenReihen und vielleicht sogar darüber hinaus. Dazugehört für die Zukunft auch der Blick über deneigenen Zaun. Auf eine solche Tagung gehörenganz bestimmt maßgebliche Personen ausWirtschaft, Gesellschaft, Kirche und Politik (…wie beispielsweise der Ratsvorsitzende der EKD,Wolfgang Huber, selbst Kreuzpfadfinder). Dieswürde uns einerseits nach innen befruchten, andererseitsdeutlich machen, was <strong>CPD</strong>, besondersKreuzpfadfinder- und Älterenschaft, in dieserGesellschaft ist.Fotos, wenn nicht anders gekennzeichnet, von Stefan Peters26 unterwegs ostrakon II_<strong>06</strong> 27


von Natascha Hefenbrok<strong>Hofakademie</strong> <strong>06</strong>Eindrücke zur <strong>Hofakademie</strong> 20<strong>06</strong> –von der Mühle in St. Goarshausenzum BundeshofAls ich im letzten Jahr von der <strong>Hofakademie</strong>auf dem Bundeshof las, wusste ich, dassich in diesem Jahr dabei sein wollte. Zeitmit erwachsenen Pfadfindern verbringen wollte,um zu diskutieren, Neues zu erfahren und auchintellektuell gefordert zu sein.Doch dann hat mein Herz entschieden.Über 15 Jahre ist es her, dass ich in der Bundesmühlein St. Goarshausen am Rhein an meinerletzten Bauhütte teilgenommen habe. DieTrennung von der Mühle – für den Bund undseine Zukunft ein vernünftiger Schritt – hat mirsehr weh getan:Nie mehr schon im Zug an die Weinbergedenken, die sich wie wollige Schafrücken aneinanderdrängen.Nie mehr verschwitzt und schmutzig mitden anderen in einer Arbeitspause am Rheinsitzen, die Nase in die Sonne strecken und demTuckern der Containerschiffe lauschen.Nie mehr beim Singen in der Bundeshalle dieBlicke schweifen lassen über die selbst eingezogeneDecke, die freigelegten Kirchenfenster, dievielen kleinen Dinge, die die Mühle liebenswertmachen.Vor vier Jahren bin ich zuletzt mit einer Pfadfinderfreundindort gewesen, habe den Pfarrerund Frau Unruh, die Mutter unseres damaligenBundesführers, der die Mühle gehört hatte, besucht,bin noch einmal zum „Drei-Burgenblick“hochgekraxelt und habe endgültig Abschiedgenommen.Und jetzt – jetzt habe ich während der Akademiewieder an einer Bauhütte teilgenommen, habeneue Fertigkeiten gelernt – welcher normaleMensch weiß schon, wie man Fachwerkwänderichtig mit Lehm verputzt? Habe Menschenkennen gelernt, gemeinsam mit ihnen gearbeitetund den Hof dabei lieb gewonnen.Auch damals habe ich gespürt, der Bundbraucht ein Haus.Ein Haus, in dem gelernt und gefeiert wirdund an dem gemeinsam gebaut wird.Einen Ort, wo man sich zu Hause fühlt undweiß, dass man Teil eines Ganzen ist.Es ist gut, dass ich diesen Platz auf unseremBundeshof wiedergefunden habe.P. S. Es wurde während der Akademie-Bauhütte folgendesgearbeitet:• Verputzen der Bibliothek• Fertigstellung des Fahnenmastes –„sieht höher aus als der Kirchturm“• Aufräumen und Abtransport des Bauschuttsim Hof• Fertigstellung der Hofbewohner-Wohnung28 unterwegs ostrakon II_<strong>06</strong> 29


von Irene Thiel<strong>Hofakademie</strong> <strong>06</strong>Geocaching – Sonnabend – RegenAls ich das Wort Geocaching zu ersten Mal las,dachte ich nur, dass die Pfadis bequemwerden, zu bequem für Karte und Kompass.Ich konnte mich auch auf dem Hof nichtgleich so recht damit anfreunden. Doch Brunomeinte: erst schauen, dann urteilen.Und damit kratzte er erheblich an meinemSelbstwertgefühl.Also los, der Tag war geplant. Früh Theorie undeine kleine Übung im Umgang mit dem GPS-Empfänger – schon hier erkannte ich, dassich vorschnell gedacht hatte. Es wurde immerinteressanter und spannender. Dann kam dieMittagspause und die glückliche Entscheidung,wir gehen am Nachmittag alle 6 Teilnehmergemeinsam auf die Pirsch, ach nein, auf Schatzsuche.Es gab einen wunderbar ausgearbeitetenBeleg, sogar mit Informationen aus der Umgebungvon Birkenfelde. Nur konnte der nichtsfür den Regen. Schon nach kürzester Zeit verliefdie Tinte. Erkenntnis Nummer 1: ich muss inZukunft eine Folie mitnehmen. Wir hangeltenuns mit unseren Koordinaten beschwingt zurzweiten Station, bei der uns dann auffiel, wirmüssen Zahlen von Station 1 wissen. Bloß einGlück, dass Bruno und Janet mit waren, sonsthätten wir hier schon umdrehen müssen. ErkenntnisNummer 2 und 3 gleich auf einmal:Stift und Taschenrechner (bin ja schließlichkein Mathelehrer) mitnehmen und alles aufschreiben.Die Stationen waren so angelegt, dass wir bei schönemWetter eine fantastische Aussicht hätten,wir aber sahen Regentropfen von unseren Jujastropfen. So ziemlich zum Schluss wollten wirnoch etwas für unsere schlanke Linie tun undsind (statt einen Weg zu benutzen) den Berghochgekraxelt. War spaßig, 6 Pfadis auf allenVieren, Puffke hat’s natürlich aufgenommen. EinBild zum Totlachen – wenn es mich nicht selbstbetroffen hätte. Und dann die letzte Station – eslebe die Rechnerei. Ach so, eigentlich konnteman eine tolle Aussicht genießen. Den Cachehaben wir gefunden und waren auch richtigstolz darauf. Aber die Uhrzeit... wir sind doch zugemütlich gelaufen und haben uns sehr angeregtüber alles Mögliche unterhalten. Die anderenHofbewohner waren bestimmt schon beimEssen... Wir hatten nicht mal was zu trinkenmitgenommen. Auch eine Erkenntnis, Nr. 4.Obwohl es oben einen schönen Rastplatz gab,mussten wir uns jetzt sputen, um einigermaßenpünktlich heimzukommen. Doch beim Unterhaltenlaufen wir schon wieder zu langsamund kamen erst gegen 20 Uhr an. Die Anderenbegrüßten uns mit `ner la Ola-Welle. Sie hattenuns vermisst … (wirklich ?) Wir waren glücklich,erfolgreich und zufrieden wieder da. Dochmit welchem Ergebnis?! – Dieses Geocachinghinterlässt Spuren, nicht im Wald, sondern beimir. Ich habe schon Sonntag Abend bei ebay gesucht,ich brauche so einen GPS – Empfänger.Ich dachte auch, dass in unserer Umgebung soetwas kaum gemacht wird. Ich sollte aufhörenzu denken … direkt vor der Haustür gibt esCaches, auch einen Wolfs – Cache. Dreimaldarfst du raten, was ich in der nächsten Zeitmachen werde...Am Montag im Hauskreis sollte ich erzählen,wie alles war … Tja, sie wollten es ja so, alsowird eine gemeinsame Wanderung unternommen.Mal sehen, ob nicht dabei noch mehr mitdem Geocaching-Virus anzustecken sind. Michhat es jedenfalls voll erwischt und mein Mannmuss mit.30 unterwegs ostrakon II_<strong>06</strong> 31


von Janet Ruppert<strong>Hofakademie</strong> <strong>06</strong>Auch wenn ich kein Pfadfinder bin …Es war schon ein komisches Gefühl, als ich gegen23.00 Uhr den Bundeshof betrat und vieleneue Gesichter sah. Einige und auch denHof hatte ich ja bereits vier Wochen vorherkennen gelernt. Doch im ersten Moment fühltman sich als Außenseiter, schon deshalb, weilich jedem die rechte Hand hinhielt.Am nächsten Morgen wollte ich mich auchabholen lassen, aber bruno meinte, das wird sichim Laufe der ersten Gilde schnell ändern. Wennich jetzt so darüber nachdenke, weiß ich nichtgenau wie, aber er sollte damit recht haben.Während des Dorfspiels war es zwar nochschwierig. Ich hörte nur aufmerksam zu, daes auch nicht leicht war, die Meinung meinesSpielpartners zu vertreten. Doch nach dem ichbeschlossen hatte, am Nachmittag zur Bauhüttezu gehen und beim Dorfspiel auszusteigen,änderte es sich schlagartig. Vielleicht lag esauch daran, das ich durch meine Arbeit in derBibliothek eine Verbundenheit zum Bundeshofspürte und auch anders auf die Leute zugehenkonnte. Während der Messergilde und auchbei unserem Geocaching-Seminar kam ich mitimmer mehr Leuten ins Gespräch.Was mich sehr beeindruckt hat während dergesamten <strong>Hofakademie</strong>, war das Singen bei jederGelegenheit, die sich bot. Ich hätte zu gernemitgesungen, aber bei der Auswahl an Liedernkonnte ich mir weder Text noch Melodie merken.Ich glaube, ich sollte beim nächsten Malein Liederbuch einpacken.Interessant fand ich auch die Idee mit dembrummli-café. Ich hatte schon viel darübergehört, doch man muss es erlebt haben. Mansitzt zusammen, liest in Büchern, oder lässtsich vorlesen. Isst dazu eines der tagesaktuellenSandwichs und schlürft gemütlich einenEspresso.Foto von Jean-Marie FormetWie man unschwer aus meinem Bericht lesenkann, war ich sehr begeistert von der <strong>Hofakademie</strong>.Auch wenn ich kein Pfadfinder bin, warich doch kein Außenseiter, sondern fühlte michals ein Teil davon.32 unterwegs ostrakon II_<strong>06</strong> 33


<strong>Hofakademie</strong> <strong>06</strong>Foto von Jean-Marie Formet34 unterwegs ostrakon II_<strong>06</strong> 35

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