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Hinter den Kulissen – Nr. 1 – 1994 - APAP – Antifaschistisches ...

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·-----------·:vorwort:III Wir wollen mit der II Broschüre ein Stück Wirk- I: liehkeif darstellen, von :. 1 der faschistische Gewalt1 ein Bestandteil ist.I Es soll auch hier mit derI Verharmlosung des Ver-1 fa$sungsschutzes aufge-11 räumt und die penetrantenVersuche der Aus-: blendung des faschisti-1 sehen <strong>Hinter</strong>grundes dar-1 gestellt wer<strong>den</strong>. Den Gelrüchten und dem MärchenI vom hilflosen Jugend-1 Iichen der Sozialwissen- II schaft/er sollen Fakten I: entgegengestellt wer<strong>den</strong>. :I Die Fakten waren in ihrer I1 Fülle auch für uns erschla- 11 gend und schwer zu ver 11 arbeiten. Der Aufbau der II Broschüre ist aufgeglie- II dert in eine Einleitung, II Städteberichte und Orga- I: nisationsbeschreibungenI von Parteien und1 Organisationen die in1 Bran<strong>den</strong>burg aktiv sind.1 Um <strong>den</strong> Frust zu kompen-1 sieren, besteht der letzteI Teil der Broschüre ausI praktischen Tips für unse-: re antifaschistische Arbeit.·-----------1 Daß du dich wehren mußt,I wenn du nicht untergehenI willst, das wirst du doch·I einsehen.IIIII..___________ BERTHOLD BRECHT .. IイAᄋAセAヲGJセA セ セ ヲNセ セ セᄋAZAZᄋセ A セイ A Z セ キセ[セイ セ セ[Z セ セZセ セ セ セ A N LA Lセ セ L セ セAZ ャ ャ セ Z W ]ォ@セ セ Aュ エ セ@IセZZL[Q@@セMセZMZ@ᄃセZ NZ@@セセsAZGイ@rJI@セQ QᄋQ ᄋ セ ᄋ QᄋQセ@I@セAセヲセMmß')'"'X'kEinleitung ............................................... .. ................................ 3Faschistische Mordein Bran<strong>den</strong>burg ..... .... .... .... ... ... .... .............. ... 7Oranlenburg - Neue Namen - alter Geist ..... ......... ................. ...... I 0Wlttstock - Die .Grenze des Erträglichen" ist überschdtten ............. 22Potsdam - Rotlichtmilieu in Zusammenarbeitmit faschistischen Schlägern ............... .............................................. 24Bran<strong>den</strong>burg - Der Schein von 'vt:rschlafenheit trügt .................... 29Rathenow - Hauptbeschättigung· Raufen und saufen ................... 32Königs Wusterhausen - Oft gehörtes Thema ..... .................... ... 35Luckenwalde -Die Naziszene hat sich festgesetzt .. ................ ...... 40Cottbus - Faschisten als Biedermänner und Brandstifter .......... .. ...... 42Eberswalde - Unter <strong>den</strong> Augen der Polizei totgeschlagen ............. 48Frankfurt/Oder - Eine ungewöhnliche Universitätsstadt ............... 50Strausberg -Lose Strukturen und die Bahnhofsclique ........ .......... .. 54 ·Schwedt - Welcome to Terrortownl .............................. ................. 57Berlln -Schaltstelle der Neonazi-Aktivitäten in Bran<strong>den</strong>burg ............ 66Nazis in <strong>den</strong> Knästen .. ................................. .... ..................... ... . 70Gewalt ...... .. ............. .. ......................... ... ... .... .......... ............... 71NFIFMJ -Alter Weti7 in neuen Schläuchen ....................... .............. 74FAP - ln Anlehnung an das Programm der 'NSDAfY ......................... 80DA -Ermittlungen wegen Fortführung einer Illegalen Organisation ... 83DL - Deckmantel scheinbarer Sedosität aufgegeben .......................... 84JN -Oie ..Jugendorganisation· der 'NPO' .................................... ..... 88KKK - Klan-Aktivitäten in Deutschland ............................................ 90GdNF -Das Netzwerk der 'GdNF ................................... ... .......... .. 92Einige Tips, wie Ihr euch gegen Nazi-Terror schützen könnt ......... . 94Und nun- was kannst Du tun? ... .............. ..... .... .. ... ..... ... ......... . 95Uteraturhinweise .......................... ......................... ............. .. . 101ImpressumRedaktion: <strong>Antifaschistisches</strong> Autorinnenkollektiv (verantwortlich)V.i.S.d.P.: Ken Jetson, Am Hain 1, 13597 BerlinEigentumsvorbehalt: Nach dem Eigentumsvorbehalt ist die z・ゥエウ」ィセゥヲエ@ solangeEigentum des Absenders, bis sie der/dem Gefangenen persönhch ausgehändigtist. Zur-Habe-Nahme ist keine persönliche Aushändigung im Sinne desVorbehalts. Wird die Zeitschrift der/ dem Gefangenen nicht persönlich ausgehändigt,ist sie dem Absender mit dem Grund der nゥ」ィエ。オセィ¦セ、ゥァオョァ@zurückzusen<strong>den</strong>. Wird die Zeitschrift der/dem Gefangenen nur te1lwe1se persönlichausgehändigt, so sind die nicht ausgehändigten Teile, und nur sie, demAbsender mit dem Grund der Nichtaushändigung zurückzusen<strong>den</strong>.Die Herausgabe wurde ermöglicht durch:werkstatt für politische bildung e. V.EinleitungIm folgen<strong>den</strong> versuchen wir eine Kräfteverhältnis verlangten nachEinschätzung der Rechtsentwick- einer "Neubewertung der deutlungnach der We!)de. Darüber sehen Geschichte". Ihre extremstehinaus wollen wir Uberlegungen Variante gipfelte in der Revisionisanstellen,wie wir uns dagegen muskampagne der Nazis, derwehren können.leugnung des Holocaust und demDer Einigungstaumel der Wende Infragestellen der deutschenbekam schnell nationalistische Kriegsschuld. ln diesem Sinneund rassistische Untertöne. Die fand auch die Gleichsetzung vonSchlagzeilen sowohl der Boule- stalinistischem Terror mit Faschisvardpresseund der renommierten mus statt, die man schon fast alsZeitungen als auch die Re<strong>den</strong> der gängige GeschichtsbetrachtungPolitiker ließen Böses erahnen. bezeichnen kann. Jüngstes Bei-Diese Entwicklung verlief so spiel ist die Errichtung derrasant, daß Steffen Reiche, Vorsit- nationalen Ge<strong>den</strong>kstätte "Neuezender der bran<strong>den</strong>burgischen Wache" in Berlin zur ErinnerungSPD, <strong>1994</strong> laut verkündete: "Ich an "die Opfer von Krieg undbin stolz ein Deutscher zu sein." Für Gewaltherrschaft". Damit wird deruns ist es nicht nachvollziehbar, entschei<strong>den</strong>de Unterschied zwiwieman auf etwas Zufälliges stolz sehen Opfern und Tätern verseinkann.wischt.Mit dem Systemwechsel wur<strong>den</strong> lehren aus dem NationalsozialisvieleMenschen aus der sozialen mus, die teilweise im GrundgesetzSicherheit gerissen - Abwicklung verankert wur<strong>den</strong>, sind schnellder Betriebe, steigende Mieten über Bord geworfen wor<strong>den</strong>.und Unkosten waren die Kehrseite Nunmehr können deutsche SoldaderMedaille. Gleichzeitig gaben ten wieder in aller Welt mor<strong>den</strong>,Nazikader aus dem Westen die Abschaffung des liberalenverstärkt die Direktive aus, sich im Asylrechts ist vollzogen und auf dieOsten umzusehen. Sie trafen auf ehemaligen Ostgebiete wird wieeingroßes Potential, das emp- der habgierig geschielt.fönglich ist für rassistische und Mit dem gleichen Elan, mit demfaschistische Parolen und <strong>den</strong> die deutsche Geschichte wiederscheinbar einfachen lösungsvor- neu geschrieben wird, wird dieschlägender Nazis auf <strong>den</strong> leim DDR-Geschichte ausradiert- Stagingen.Der in der DDR hochge- si-Hysterie, gepaart mit der DehalteneInternationalismus und mantage von Denkmälern, Um-Gedanke zur Völkerverständigung benennung von Straßen, wobeifand kein Pendant im Alltag der preußische Haudegen wieder zuMenschen, wo die Ausländerin- neuen Ehren kommen sowie dienen am Rand der Gesellschaft Schließung und der Abriß vonleben mußten.. Kulturstätten sprechen für sich.Die neuentstan<strong>den</strong>e Großmacht Die Folgen der verfehlten EiniimHerzen Europas und zeitgleiche gungspolitik lagen schnell auf derVerschiebung im internationalen Hand, überall drohen Kürzungenund Arbeitslosigkeit. ln diesemSinne ist die zweijährige, massivgeführte, durch ünd durch rassistischeKampagne zu Abschaffungdes Asylrechts zu verstehen.Die Verschärfung des Asylrechtshat eine lange Vorgeschichte. Mitdem Regierungswechsel 1982läutete Bundeskanzler Kohl diereaktionäre/konservative Wendeein. Dies bedeutet in der Praxis,daß durch Gesetze und Verordnungendas Recht auf Asyl immermehr eingeschränkt wurde. Eintrauriger Höhepunkt war 1986 alsin Berlin Zeltunterkünfte vonFlüchtlingen brannten nachdem1nonatelang das Gespenst .. von"Fiüchtlingsströmen" und "Uberfremdung"durch die Mediengeisterte und die Stimmung gegenAusländerinnen hochputschte.Die sogenannte konservativeWende ließ auch in anderenBereichen Tabus aufbrechen. Mitdem "Historikerstreit" wurde eineÄnderung des Geschichtsbilds inAngriff genommen. Diese zieltedarauf ab <strong>den</strong> Faschismus undseine Politik in freundlichen Farbenzu malen, vor allem <strong>den</strong> Krieggegen die Sowjetunion als gerechtfertigtdarzustellen. Dazu·paßt auch der Besuch von Kohlund dem damaligen US-Präsi<strong>den</strong>tReagen auf dem Soldatenfriedhofin Bitburg, auf dem 'SS' -Angehörigebegraben sind. Ebenso wurdedamals der Grundstein für die bisheute andauernde Debatte über"nationale I<strong>den</strong>tität", was immerdas auch ist, gelegt. Damals wieheute traf die Wut der Unzufrie<strong>den</strong>ennicht die korrupte Politikerkaste,sondern die Schwächsten derGesellschaft, nämlich Menschen,die ihre Heimat verlassen mußten,um hier Schutz zu fin<strong>den</strong> bzw. ihrÜberleben zu sichern. Diese Politikträgt zum Großteil die Verantwortungfür das Losschlagen desrassistischen Mobs, was keinDiese Broschüre wurde von セ@ e.V. unterstützt..-,Z H1nter <strong>den</strong> KuliSSen ...Hn ter <strong>den</strong> KuliSSen...S


Novum in der deutschen Gesd)icte ist. Die Bilder von Rostoc1


"Ausländerfreundlichkeit" entdek-Ken, weil s1e um Aosatzmärkte und<strong>den</strong> internationalen Ruf besorgtsind. Auch lassen wir uns nicht vonParteien für ihre Zwecke einspannen,sondern organisieren unsunabhängig von Parteien undjeglichen Hierarchien.Ein wichtiger Bestandteil unsererSelbstorganisierung ist es, unsRäume zu schaffen, um unsereVorstellungen zu leben. Es gibtunterschiedliche Möglichkeiten,um · dieses Ziel zu erreichen.Entweder suchen wir uns Bündnispartnerin der Stadtverwaltungoder fortschrittlichen Vereinen,oder wir nehmen uns leerstehendeHäuser. Hier können wir nicht nurgemeinsam re<strong>den</strong> und Pläneschmie<strong>den</strong>, sondern auch Veranstaltungendurchführen, Konzerteund Partys feiern. Wofür könnendiese Freiräume - ob Jugendclubsoder Seniorentreffs - stehen? Wirstellen uns eine praktische Solidaritätmit <strong>den</strong> an <strong>den</strong> RandGedrängten - wie Flüchtlingen,Behinderten und Obdachlosen -vor. Gleichzeitig wollen wir dieUrsachen von Flucht und Armutaufdecken und angehen. Wirtreten für humanistische undfortschrittliche Ideen ein. Wir sindvon der "Gleichwertigkeit" allerMenschen überzeugt und wissen,daß es nur eine "Rasse", nämlichMenschen, gibt. Wir wen<strong>den</strong> unsgegen Diskriminierung von Minderheitenaufgrund ihrer Hautfarbe,ihres Geschlechts, ihrer sexuellenOrientierung und ihrer"Verwertbarkeir' für das Kapital,sowie gegen "das Recht desStärkeren", überhaupt gegen Ausbeutungund Unterdrückung überall.Wir sind für eine gerechteVerteilung des gesellschaftlichenReichtums.Durch besetzte Häuser, Clubs oderTreffs lernen wir auch viele andereLeute kennen und können so dieAnziehungskraft des braunenSumpfes austrocknen. Dabei dürfenwir nicht aus <strong>den</strong> Augenverlieren, daß die Rechten einengroßen Einfluß auf die Jugendkulturin <strong>den</strong> Städten haben. Es gibt6 H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ..Beispiele von fortschrittlichemngagemenl una selb sverwa e-ten linken Projekten, die schnell zueinem Faktor in der Kommunalpolitikwur<strong>den</strong>. Erinnern wir uns andie Quedlinburger Bürgerlnnen,die sich schützend vor dasFlüchtlingsheim stellten oder andie Schildower Flüchtlingsinitiative,die mutig und engagiert für einmenschenwürdiges Leben derFlüchtlinge eintritt. ln besterErinnerung ist uns das Foto derBauern aus der Lausitz, die mitSensen und Mistgabeln die Nazisaus der Stadt jagten, und derWiderstand der Tiefenseer Bürgerinnenwar ein Faktor, der zurVerhinderung des 'REP'-Parteitagsbeitrug. Ein ganz anderes Beispielist die Bürgerinitiative "FreieHeide" aus Wittstock, die <strong>den</strong>Politikern zeigt, daß sie nicht mitdem Bombenabwurfplatz einverstan<strong>den</strong>ist. ln vielen Städten gibtes autonome, antifaschistischeTreffpunkte, besetzte Häuser undCafes. Wir wollen, daß antifaschistischeInhalte und Standpunkte,Bestandteil ganz unterschiedlicherPolitikbereiche wer<strong>den</strong>. Es soll sichniederschlagen in Betriebs- undGewerkschaftsarbeit, Öko- undFrie<strong>den</strong>sbewegung, überall woMenschen für eine fortschrittlichePolitik einstehen und ihr Heft selbstin die Hand nehmen. BeimAufZOhhm dieserSeispiele-fragenwir uns, wo die Teilnehmerinnender Lichterkette geblieben sind?All dies zeigt uns, daß nur dieMenschen selbst die Bedingungenin diesem Land ändern können.Die Rechten mit ihrer menschenverachten<strong>den</strong>Ideologie sind inunserem Alltag präsent. Deswegenmüssen wir uns damitauseinandersetzen. Priorität hatdabei die Unterscheidung zw1-sehen Mitläuferinnen und Kadern.Es macht für uns durchaus Sinn,sich der Diskussion mit rechtenJugendlichen zu stellen, die zumTeil auch nur auf der Suche nachLösungen sind. Aber eine Diskussionmit organisierten Nazikadernschließen wir aus, weil sietreibende Kräfte bei der Organisierungdes faschistischen Terrorssind und Diskussionen diesenTerror nicht stoppen wer<strong>den</strong>. Umfaschistische Organisationen undStrukturen effektiv zu zerschlagen,muß sich antifaschistische Selbsthilfein erster Linie auf die Kaderkonzentrieren. Aber Mitläuferln-. nen, die an Angriffen und Mor<strong>den</strong>beteiligt sind, treten wir genausoentschlossen entgegen.Ein Kernpunkt unserer Arbeit mußes sein, Schulungen, Veranstaltungen,Konzerte und Organisierungder- Nazis zu-verhindern-. - 9osbedeutet im Prinzip, ihnen <strong>den</strong>offentliehen Raum zu nehmen undzu versuchen, ihren Einfluß zurückzudrängen.Dazu gehört auchdie direkte Konfrontation mitihnen. Wenn wir ihre Treffenverhindern wollen, nehmen wirbewußt Gewalt als Mittel in Kaufbzw. scheint es uns notwendig,offensiv gegen das immer frecherwer<strong>den</strong>de Auftreten der Nazisvorzugehen.Dieses Vorgehen gegen Faschistenist für uns eine von vielenFormen des Widerstands gegenNazi-s,die gleid'"be.J:eGhtigt nebefleinanderstehen. Wir müssen unswehren, ob wir wollen oder nichtsonstwer<strong>den</strong> wir untergehen.Festzuhalten ist, daß wir dieseWiderstandsform für richtig undwichtig halten, aber daß wir keineGewaltfetischisten sind, was unsvon offizieller Seite gern unterstelltwird. Wissen wir doch, daß vieleMenschen in diesem Land, die eindunkle Hautfarbe haben, gezwungensind, sich zu wehren und essich nicht aussuchen können, obsie sich der Konfrontation stellenwollen oder nicht.Warum haben wir dieseBroschüft ersteiWI-Wir wollen zeigen, wie weit dieOrganisierung der Nazis fortgeschrittenist und wollen Kader ansLicht der Öffentlichkeit zerren. Dasöffentliche Interesse beschränktsich auf faschistische Straftaten,während die organisierten Strukturenkaum Beachtung fin<strong>den</strong>. Wirhoffen, mit dieser Broschüre etwasmehr Licht ins Dunkel zu bringenund können vielleicht die Eineoder <strong>den</strong> Anderen zum Engagementim Rahmen der antifaschistischenSelbsthilfe bewegen.Faschistische Mordein Bran<strong>den</strong>burgDiese Broschüre soll auch an die Opfer des und junge Antifaschistlnnen, Menschen, diefaschistischen Terrors der letzten Jahre sich bewußt oder auch spontan Neofaschistenerinnern: Flüchtlinge, schwarze Deutsche, und faschistischen Skinheads entgegenge-Migrantlnnen, Jüdinnen, Behinderte, Schwule, stellt haben oder ihnen einfach "im Weg"Lesben, Obdachlose, linke Jugendliche, alte waren.Bran<strong>den</strong>burg ist nach Mecklen- vor, einen Angriff öffentlich zuburg-Vorpommern seit dem Po- machen: Jugendliche, die diegrom in Rostock-Lichtenhagen im faschistischen Angreifer aus derAugust 1992 das Bundesland mit Schule oder <strong>den</strong> Jugendclubsder zweithöchsten Anzahl von kennen, haben oftmals Angst vorfaschistischen und rassistischen weiteren Repressalien der faschi-Angriffen. So gibt das lnnenmini- stischen Schläger; Flüchtlinge undsterium alleine für <strong>den</strong> Zeitraum Migrantlnnen gehen aus ErfahvonAnfang 1993 bis August 1993 rung zumeist davon aus, daßdie Zahl der sog. "rechtsextremi- ihnen von der Polizei und anderenstisch motivierten Straftaten" mit offiziellen Stellen nicht geglaubt,357 an, darunter 45 Fälle von wird, bzw. sie nach dem MottoKörperverletzung und angeblich behandelt wer<strong>den</strong> "selber Schuld,kein einziger Toter( 1 l. Doch die wenn Du nachts noch auf dertatsächliche Anzahl der Angriffe · Straße oder in der Kneipe bist". Dieauf Menschen dürfte weitaus Opfer von faschistischen Angriffenhöher sein.wer<strong>den</strong> mit ihren traumatischenViele Menschen haben aus unter- Erlebnissen oft alleine gelassen -schiedlichen Grün<strong>den</strong> Angst da- insbesondere Flüchtlinge, die inihren Herkunftsländern Folter undGewalt erfahren haben, erhalten( 1) aus .. Rechtsextremismus in Bran<strong>den</strong>burg- gegenwärtiger Stand", Ministeriumdes Inneren des Landes Bran<strong>den</strong>burg,Potsdam, 23.8.1993aufgrund ihrer Unterbringung inabgelegenen Massensammellagernund restriktiver Asylgesetzekeine angemessene medizinischeund/oder psychologische Betreuung.Auch die Menschen, die in <strong>den</strong>letzten Jahren von Faschisten inder Bundesrepublik ermordet wur<strong>den</strong>,sind schnell vergessen. Wirdokumentieren an dieser Stelle diebekannt gewor<strong>den</strong>en faschistischenund rassistischen Morde inBran<strong>den</strong>burg in <strong>den</strong> Jahren 1990-1993, um noch einmal daskonkrete Ausmaß faschistischerund rassistischer Gewalt deutlichzu machen. Diese Zusammenstellungerfolgte aufgrundvon Presseberichten,so daß uns oft dieNamen der Opfer nur in Abkurzungenbekannt sind. Die Mehrzahldieser Morde wer<strong>den</strong> vomLKA Bran<strong>den</strong>burg und dem Verfassungsschutznicht als faschi-Htnter <strong>den</strong> KuliSsen.. 7


stisch bzw. rechtsextremistischbewertet, auch wenn SIC ale Täterin Gerichtsverhandlungen öffentlichzu ihrer faschistischen Gesinnungbekennen. So wird u. a. derMord an Timo Kählke durchMitglieder der faschistischenWehrsportgruppe 'Werwolf-Jagdeinheit-Senftenberg'vom Verfassungsschutznicht als eine "rechtsextremistischeTat" eingestuft, "dadie Täter ihr Opfer aus Geldgierermordeten". Der Verfassungs-24./25. 11. 1990, EberswaldeDer angelanisehe VertragsarbeiterAmadeu Antonio wird nach demBesuch des "HüHengasthofs" aufoffener Straße von einer Gruppefaschistischer Skinheads zu Todegeprügelt und getreten, zweiweitere angelanisehe Vertragsarbeiterwer<strong>den</strong> schwer verletzt.Zwei anwesende Zivilpolizistenschauen zu, ohne einzugreifen.Mitte September 1992 wird SvenBÖCKER wegen Mordes an AmadeuAntonio zu 3 V2 Jahren Haftverurteilt, hinzu kommen bei SvenBÖCKER noch einmal4 Jahre Haftwegen Totschlags an einem Mannin Hohensalchow (s. u.). Im Mai1993 wird auch das Urteil gegenKay-Nando BÖCKER, 4 Jahre und6 Monate Haft, wegen Mordes anAmadeu Antonio rechtskräftig.Kay-Nando BÖCKER ist seitJahren Kontaktperson der verbotenen'Nationalistischen Front'.Das Strafverfahren gegen diePolizisten wegen "unterlassenerHilfeleistung" wird im Dezember1993 eingestellt. Ebenfalls imDezember 1993 stellt eine antirassistischeInitiative Strafantrag gegen25weitere an der Tatbeteiligte Skinheads.1. 12. 1991, Hohenselchow,Kreis AngermündeEin 30jähriger Mann wird vonneofaschistischen Skinheads ausseinem Auto gezerrt und anschließendso schwer verletzt, daß er8 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> Kufrssen ...schutzverschweigt hier allerdings, eindeutige Ursache für die nachelfdie Möraer von 1mo k¦ィャQエMN ォ・ NMゥ ヲセッャァ・ョ、@ dokumenti-erten Mordedas Geld zur Bezahlung von sind. Wir haben uns zwar beiWaffenkäufen verwen<strong>den</strong> woll- dieser Chronologie bewußt auften... Die Kriterien staatlicher Bran<strong>den</strong>burg beschränkt, möch-Stellen sind für uns unhaltbar, da ten aber ausdrücklich an die überdie menschenverachtende faschi- 70 Ermordeten des faschistischenstische Ideologie und die daraus Terrors in der gesamten BRD ausresultierende Nichtachtung für das <strong>den</strong> Jahren 1990 bis Ende 1993Leben anderer Menschen bzw. erinnern.von Menschen, die von Faschisten Kein Vergessen!als "Menschen 2. Klasse", "lebensunwert"etc. definiert wer<strong>den</strong>,wenig später stirbt. Sven BÖCKERwird für diesen Mord zu 4 JahrenHaft verurteilt, sechs weitereTatbeteiligte wer<strong>den</strong> zu Bewährungsstrafenvon 6 bis 16Monaten verurteilt.(u.a. Der Tagesspiegel, 4. 12. 1991)12. 12. 1991, Senftenberg beiCoHbusDer 27jährige Timo Kählke wirdvon <strong>den</strong> Mitgliedern der neofaschistischen'Werwolf JagdeinheitSenftenberg' Werner KLOCKE,Daniel LANGNER, Maik HOFF-MANN und Silvio KÖCHEL beiSanftenberg in seinem Autoerschossen und anschließend verbrannt.Im Januar <strong>1994</strong> wer<strong>den</strong>Werner KLOCKE und DanielLANGNER wegen Mordes zujeweils 15 Jahren Haft, bzw. 9Jahren Jugendhaft verurteilt. MaikHOFFMANNN erhielt 4 Jahre und6 Monate Jugendhaft; SilvioKÖCHEL 3 Jahre Haft. Siebenweitere Mitglieder der 'WerwolfJagdeinheit' wur<strong>den</strong> nach wenigenTagen aus der Untersuchungshaftentlassen.3. 1. 1992, GranseeVor der Discothek "Zur Wolfshöhle"in Klein-Mutz wird der19jährige lngo L. aus Grünbergvon ca. 15 faschistischen Skinheadswegen einer Lappalieangegriffen und zusammengeschlagen.lngo L. stirbt vor demEintreffen des Notarztes. DerKein Vergeben!mutmaßliche Mörder Oliver Z. ausleh<strong>den</strong>ick wird nach drei Tagenaus der Untersuchungshaft entlassen.(Berliner Morgenpost, 7. 1. 1992)6. 4. 1992, PotsdomEin 34jähriger Flüchtling ausBulgarien wird erstochen in einemWald gefun<strong>den</strong>. Die Polizei vermutetein Verbrechen, macht jedochkeine weiteren Angaben.(Der Tagesspiegel, 7. 4. 1992)1. 7. 1992, NeuruppinDer 50jährige Obdachlose EmilWendland wird im NeuruppinerRosengarten von drei faschistischenSkinheads überfallen, geschlagen,getreten und dannerstochen. Der HauptbeteiligteSkinhead Mirko H. wird EndeOktober 1993 wegen Totschlagszu einer Jugendstrafe von 7Jahren verurteilt.(Oranienburger Generalanzeiger,30. 10. 1993)5. 7. 1992, Kreis PasewalkEine Gruppe von 20 Flüchtlingenwird bei dem Versuch, diepolnisch-deutsche Grenze zuüberqueren, von zwei Jägernbeschossen. Als sich zwei derFlüchtlinge aufrichten, um die'Situation einzuschätzen, wer<strong>den</strong>sie erschossen. Die Jäger flüchtennach der Tat.(Die Welt, 7. 7. 1992)7.11. 1992, LehninDer 51 jährige Obdachlose RolfSchulze wird von faschistischenSkinheads aus Ludwigsfelde zusammengeschlagen,im Kolpinseeertränkt und anschließend verbrannt.Die drei Mörder sind in derverbotenen 'NationalistischenFront' ('NF') organisiert. MarcoWENZEL war Mitbegründer der'NF'-Ortsgr!:'ppeLudwigsfelde,Daniel KRUGER und ThemasSDZUJ waren ebenfalls Mitgliederin der 'NF'-Ortsgruppe. Alle dreibekundeten im Prozeß, sie seienaußerdem Mitglieder der faschistischen'Schönefelder Sturmtruppe'.Daniel KRÜGER wird im Juli1993 zu neun Jahren Jugendhaft,Themas SDZUJ zu sieben JahrenJugendhaft und Marco WENZELzu 6 V2 Jahren Jugendhaftverurteilt.Im Dezember 1993 brach DanielKRÜGER zusammen mit sechsanderen faschistischen Skinheadsaus dem JugendgefängnisSchwarze Pumpe aus. Zwei Tagenach ihrer Flucht wur<strong>den</strong> sie vonder Polizei gefaßt.(u. a. Tagesspiegel, Berliner Zeitung u.Omnienburger Generalanzeiger, 29. 6.u. 9. 7. 1993)7 ./8. 11. 1992, KönigsWusterhausenZwei 16jährige Jugendliche, MorioS. und Marie H., wer<strong>den</strong> totneben <strong>den</strong> S-Bahhngleisen derStrecke Wildau - Königs Wusterhausengefun<strong>den</strong>. Monatelangbehaupten Polizei und Staatsanwaltschaft,die bei<strong>den</strong> Jugendlichenseien beim S-Bahnsurfen ausder S-Bahn gestürzt, obwohlbekannt war, daß einer der bei<strong>den</strong>Jugendlichen aus Angst vor Angriffendurch organisierte NeonazisdieS-Bahn fast nie betrat. AuchHinweisen auf direkte verbaleDrohungen gegen einen derbei<strong>den</strong> Jugendlichen durch Neonaziswur<strong>den</strong> von der StaatsanwaltschaftKönigs Wusterhausennicht nachgegangen. Erst imFrühjahr 1993 nimmt die Staatsanwaltschaftdie Ermittlungen we- nem Auto verfolgt und angefahgenMordes auf, nachdem lncfizF--ren. Als-:Jeff auf der Autobahnrostenvorgelegt wur<strong>den</strong>, die die stätte Waldeck anhält, um dasStaatsanwaltschaft zwangen, ihre beschädigte Motorrad zu reparie-Verschleppungstaktik zu been<strong>den</strong>. ren, gibt der Fahrer des Autos,Der 25jährige Motorradfahrer Jeff(Hauptdarsteller im DEFA-FiJm:"Bocksharnj aus Königs- Wusfer,.hausen wird von Neonazis auf derAutobahn Dres<strong>den</strong>-Berlin mit ei-(Berliner Zeitung 9. 11. 1992, Antifaschi- Daniel K. aus Königs WusterhaustischesInfoblatt <strong>Nr</strong>. 22, Mai/Juni 1993) sen, noch einmal Gas undüberfährt Jeff, der wenig später an<strong>den</strong> Folgen der '(.erletzungen6. 12. 1992, Jänschwalde,stirbt. Jeffs Vater ist Agypter, undKreis Gubenauch Jeff hatte eine dunkle·Bei einem Brandanschlag auf ein Hautfarbe. Erst aufgrund desHaus einer kroatischen Familiestirbt ein kroatischer Arbeiter. DiePolizei geht von einer Brandstiftung"mit politischem <strong>Hinter</strong>grund"aus; die Ermittlungen verlaufenöffentlichen Drucks beginnt dieStaatsanwaltschaft Königs Wusterhausenwegen Mordes zu ermitteln.(u. a. Berliner Zeitung, <strong>Antifaschistisches</strong>schleppend und ergebnislos.(Berliner Zeitung und FAZ., 7. 12. 1992)Infoblatt1993)<strong>Nr</strong>. 24, Oktober/November18. 12. 1992, OranienburgDer 51 jährige Jochen Lommatschwird von zwei faschistischenSkinheads auf einem Parkplatz mitFußtritten gegen <strong>den</strong> Kopf ermordet.Einer der bei<strong>den</strong> Täter, JensSCH., wird im Oktober 1993 zuacht Jahren Haft verurteilt.(u. a. Berliner Zeitung, 21. 12. 1992,Berliner Kurier, 25. 12. 1992)22. 2. 1993, KreisFürstenwaldeZwischen Fürstenwalde und Hangeisbergwurde an der Eisenbahnstreckeein toter Schwarzer gefun<strong>den</strong>.Die Polizei hat keine Erkenntnisseüber die Herkunft und dieTodesursache des Mannes. Beidem Toten könnte es sich um einenFlüchtling aus Zaire handeln. DieErmittlungen der Polizei in Bezugauf die Herkunft des Mannes unddie Todesursache wer<strong>den</strong> schnellergebnislos abgeschlossen.(u. a. Berliner Zeitung, 24. 2. 1993)26. 5. 1993, Waldeck beiKönigs WusterhausenJuni 1993, OranienburgDer 29jährige Obdachlose BerndZ. wird von vier Männern durchSchläge und Tritte ermordet. Seineleiehe verstecken sie in einemleerstehen<strong>den</strong> Haus in Pritzwalk.Die Leiche wird erst AnfangOktober entdeckt, Ende Oktoberwur<strong>den</strong> die vier Mörder verhaftet.(Berliner Morgenpost, 21. 10. 1993)28. 7_· 1993, Kreis StrausbergDer 35jährige Arbeiter Hans-Georg Jacobsen wird in der S-Bahn bei Patershagen von dreifaschistischen Skinheads ermordet.Rene BERGER, Henry GÜN-THER und Thomas DOMKE tretenihr Opfer zusammen und werfen<strong>den</strong> Mann dann noch lebend ausder fahren<strong>den</strong> S-Bahn. Wenigspäter stirbt Hans-Geerg Jacobsenan <strong>den</strong> Folgen der Verletzungen.(Berliner Kurier, 15. 1. <strong>1994</strong>)19. 9. 1993, Werneuehen beiBernauDer 51 jährige Holger T. wird vonfünf rechtsradikalen Jugendlichenmit einer Eisenstange erschlagen.Anschließend wird er verbrannttmd in <strong>den</strong> Oder-Havelland-Kanalgeworfen.(Berliner Zeitung, 2. 1 0. 1993)<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> KuliSsen... 9


-Neue amealter GeistWas heute an faschistischen Aktivitäten ln <strong>den</strong> nöl'dllchenRandgebieten von B«lln zu VfH'Zelchnen Ist, entstand nicht ei'Sfln <strong>den</strong> vl.,. Jahl'en seit dem Zusammenbl'uch d.,. DDR. Siehaben eine Geschichte, die bis ln die Zelt Mitte d.,. 80el' Jahl'ezul'üclcrelcht.1988 kam es zu einem fürdamalige Verhältnisse spektakulärenSkinheadprozeß, der amKreisgericht in Oranienburg verhandeltwurde. Angeklagt warenneun Jugendliche im Alter zwischen18 und 25 Jahren, die am31.10.1987 zu einem "Klassentreffen"in Velten (Kreis Oranienburg)in der Kneipe "Weimann"zusammenkamen. Nach reichlichemAlkoholgenuß, kam es zumStreit mit dem Wirt, da dieser sieangeblich betrogen hatte. Die bisdahin nur verbal geführte Auseinandersetzungartete in eine Schlägereiaus und die Kneipe wurdeerheblich demoliert. Auch diealarmierte Vopo (Volkspolizei), einStreifenwagen mit zwei (I) Volkspolizisten,wur<strong>den</strong> bei ihremErscheinen angegriffen und beideverletzt. Schon Tage und Wochenvor diesem Treffen waren einigeSkins im Oranienburger Kreisgebietin Erscheinung getreten,indem sie Leute anpöbelten,ausraubten oder ihre Opferzusammenschlugen. Kurz nachder Veltener Kneipenaktion wur<strong>den</strong>mehrere Skins verhaftet undbei einigen faschistisches Propagandamaterialgefun<strong>den</strong>. DieTäter wur<strong>den</strong> zu hohen Haftstrafenverurteilt und waren spätestensdamit die Märtyrer der "Bewegung".Die Medien berichtetenausführlich über <strong>den</strong> Prozeß undwiesen auf ein dUS dem Westen"importiertes" Skinheadideal hin.Denn: DDR-Jugendliche wür<strong>den</strong>sich nicht die Haare abrasieren,Bomberjacke und Docs besorgen.ln der DDR war dem "faschisti-I 0 H1n ter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...sehen Gedankengut der Nährbo<strong>den</strong>entzogen" und so konnte nichtsein, was nicht sein durfte.Nach dem Herbst 1989 nahmenauch die Aktivitäten der Neonazisim Kreis Oranienburg, wie überallin diesem land, zu. 1990, imSuperwahljahr Ostdeutschlands,durfte die DDR-Bevölkerung gleichviermal an die Wahlurnen tretenund Parteien aller Coule.ur schicktenihre Parteistrategen ins Rennen.Aber nicht nur CDU, SPD undFDP waren auf Wahlkampftourdurch <strong>den</strong> Osten. Im Herbst 1990tritt Franz SCHÖNHUBER ('REP'-Bundesvorsitzender) bei einerWahlkampfveranstaltung der ' Republikaner'in Henningsdorf auf.Henningsdorf hat knapp 30.000Einwohner und ist ein großerIndustriestandort mit Stahlwerkund Schienenfahrzeugbau. Seitder Wende wur<strong>den</strong> hier tausendeMenschen entlassen. ln derFolgezeit bleiben die 'REP's aberfür <strong>den</strong> Kreis Oranienburg bedeutungslos.Andere faschistische Organisationentraten immer mehr an dieÖffentlichkeit. ln Hohen Nauendorf,Glienicke und Marwitztauchen Schmierereien der 'Wiking-Jugend'('WJ') auf. DerHagen BOHRLOCH (vorn links), Enno GEHRMANN (rechts vorne)Kontakt zu <strong>den</strong> Jugendlichen wirdvon Berlin aus organisiert undaufrecht erhalten. Im Sommer 92führten diese dann auch amLiebnitzsee bei Wandlitz einZeltlager durch. Dort wur<strong>den</strong> bisin die Nacht hinein faschistischeLieder gegrölt.Erfolg bei Rekrutierungen hatteaber auch die ' Freiheitliche Arbeiterpartei'('FAP'). So z. B. beiThomas セャッィイァ。ョァ@ 1974)und Marco GUNTHER (Jahrgang1973), beide aus lehnitz, einemNachbarort Oranienburgs. VonZABEL ist anzunehmen, daß erMitglied einer 'FAP' -Gruppe inBerlin ist.Angriffeauf Flüchtlinge undGe<strong>den</strong>kstättenschändungenIm August und September 92, alsonach dem Pogrom in Rostocklichtenhagen,ereigneten sich imKreis Oranienburg mehrere Überfälleauf Flüchtlingsheime. Sowurde das Heim in Kremman am5. 9.1992 von mehreren Jugendlichenmit Steinen beworfen. DiePolizei nahm e lf Personen fest, diejedoch kurze Zeit später wiederlaufen gelassen wur<strong>den</strong>. Am14. 8. kam es in Bötzow, 5 km vonHenningsdorf und ca. 15km von Kremman entfernt,auf der jährlichenKirmes zu einer Auseinandersetzungzwischen dreißigPolizeibeamten undvierzig Jugendlichen, welcherechte Parolen riefenund Lobgesänge auf Rostockanstimmten. SiebenPersonen im Alter zwischen18 und 27 Jahrenaus dem Kreis Oranienburgwur<strong>den</strong> festgenommen.Auch in Leegebruchversammelten sich Jugendlichevor dem Flüchtlingsheimund skandiertenrassistische Parolen.ln Sachsenhausen, einemOrtsteil von Oranienburg,bildete sich eine Bürgerinitiativegegen die Errichtungeines Flüchtlingsheims.Mit ihrem "Engagement"erreichten sie,daß das Heim nicht inBetrieb genommen wurde.Während sich ein Teilder Bevölkerung in Bürgerinitiativenzusammenschließtund auf dieseWeise gegen Menschen,die ihnen mißliebig sind,vorgeht, treffen sich militante Knapp ein Jahr später wur<strong>den</strong>lugendlkhe in .<strong>den</strong> Wäldern des einige der Täterinnen zu Geld -Kreises und halten dort ihre oder Bewährungsstrafen verur-Wehrsportübungen ab. ln einem teilt. Die bei<strong>den</strong> Mitglieder derWald bei Kreuzbruch am Oder- rechten Szene Marco VARSCHENHavei-Kanal, in der Nähe von und Jens SCH. wur<strong>den</strong> imliebenwalde, wurde sogar mit Dezember 1992 verdächtigt, eischarferMunition geschossen. nen 51 jährigen Mann brutalAuch in Sachsenhausen hinter <strong>den</strong> zusammengeschlagen und totge-Baracken des Außenlagers des treten zu haben. SCH. gestand,ehemaligen Konzentrationslagers VASCHEN dagegen leugnete dieSachsenhausen wur<strong>den</strong> Jugendli- Tat.ehe bei einer Wehrsportübung Auch in Birkenwerder, wo es zubeobachtet. Wenige Wochen spä- DDR-Zeiten eine größere Gruppeter geht nur einige hundert Meter rechter BFC-Hooligans gab, sindweiter die ehemalige jüdische Faschisten aktiv. Sie treten inBaracke des KZ-Sachsenhausen in Birkenwerder kaum öffentlich inFlammen auf. Auch wenn inzwi- Erscheinung. Doch ist bekannt,sehen klar ist, daß die Täter aus daß sie sowohl bei einem ÜberfallPranzlau und Umgebung kamen, auf eine Party von linken Jugend lisoliegt es doch nahe, daß die chen im Sommer 92 in GenthinBrandstifter möglicherweise in (Sachsen-Anhalt), als auch beiOranienburg bei befreundeten einem Angriff auf das Klubhaus inGesinnungsgenossen waren. Neuruppin beteiligt waren.Faltblatt der 'NF' parallel zu Asyldebatte im BundestagDie 1 NationalistischeFront'taucht aufSpätestens seit Ende1991 trat allerdingseine Organisation inErscheinung, die seitdemdes öfteren vonsich re<strong>den</strong> macht,die ·'NationalistischeFront' ('NF'). Sietauchte zuerst in demkleinen, etwas verschlafenwirken<strong>den</strong>Städtchen Kremman(ca. 6000 Einwohner,Landwirtschaft, keineIndustrie) auf. Mittatkräftiger Hilfe ausder Sielefelder 'NF'-Zentrale, mehrfachwur<strong>den</strong> Autos mitSielefelder Kennzeichengesehen, bautedie 'NF' in Kremmaneine sogenannte "KameradschaftKremmen"auf. Zu dieserOrtsgruppe gehörenu. a. Olaf DEGEN-HARDT, Wilko KUBI-AK, Jens OHG undWerner SCHNEIDER.<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>...I I


@セZY@セ@イ・ョイュセイォjsehen Pamphlete vorzu- maro<strong>den</strong> von uns besetzten <strong>den</strong>jᄃGヲャエセョjl⦅ MQM セ セ ョ@ Oie-Bedingungen Drehod .und bebioderlen bz.w..für das Gespräch wur<strong>den</strong> verhinderten so weitere Arbeitenvon der ' NF' diktiert. ln der Filmcrew, während die andereneinem ihrer Schreiben Kamera<strong>den</strong> Flugblätter 'Schluß mithieß es "wir lehnen ein dem Holocaust' an Bür.ger undGespräch !-Inter Aus- Filmleute verteilten." Unterstütschlußder OHentlichkeit zung erhielten die ortsansässigenob. Wir hoben Kamera<strong>den</strong> auchnichts zu bere<strong>den</strong> Sammalaktion aus Berlin, <strong>den</strong>mit grün angemal-Tip dazu hattenUnter dem Motto ,.Für eitenBolschewiken ne saubere deutsche Hei- sie von ihren KaundLiberalisten." mat" fUhrt die Nationalisti- maro<strong>den</strong> aussehe Front Kremmen am I.Beim dann doch Mai eine ,.Säuberungsakti- Kremmen.Zustande gekom- on" im Bereich der "Ziethe- Selbst in der renerb・イァ・ セ ᄋ@ durch. TreffmanenGespräch punkt ist 13.45 Uhr der gionalen Pressewaren seitens der KremmenerMarkt. konnte die 'NF''NF' unter ande- Aus dem"Oranienburger für sich Werbungrem Nicola MI ER- Genera/anzeiger" (J0. 4 • 92 ) machen. So wur-KE aus Henningsdorf und de in der Ausgabe des Oranien-Wilko KUBIAK erschie- burgar Generalanzeigers vomnen. Sie filmten das 30. 4 . und 1. 5. 1992 eine Anzei-Treffen miteinerVideoka- ge der ' NF' abgedruckt. Unterl セ j@ mera. dem Motto "Für eine saubere'NF'-Propagandooufkleber, der massiv im gesamten Kreis Am 1. 2. 1992 liefen am deutsche Heimat" wollten sie fürOberhavel geklebt wurde. Kremmener Bahnhof eine Säuberungsaktion in <strong>den</strong>Sie wur<strong>den</strong> schnell aktiv, klebten Dreharbeiten für <strong>den</strong> Film "Krük- "Ziethener Bergen" bei KremmanPlakate in Kremmen, die teilweise ke" nach dem Buch von Peter werben. Um diesen Aufruf auchim Herbst 1992 zu sehen waren, Härtling. Auch fünfzehn 'NF'Ier <strong>den</strong> Kremmener Bürgerinnenverteilten auf Straßen Zettelehen wohnten <strong>den</strong> Filmarbeiten des nahe zu bringen, wur<strong>den</strong> "Einlamit'NF'-Parolen. Die Gruppe gab ZDF's bei und versuchten, diese dungen" mit dem 'NF'-logosogar eine eigene Zeitung heraus. massiV zu stören. Im Aufbruch verschickt bzw. ausgehängt. NachDas Blättchen im A5-Format nennt rühmten sie sich: "Wir 'NF'-Angaben nahmen an dersich "Kremmener Beobachter". Alsplatzten mitten Bs¦オ「・イオョァウ。ォエゥッョGセ@ 30 Kamera-Absender fungiert ein Post- __........fach 67 in Velten. lnder ersten Ausgabewur<strong>den</strong> zum Beispielfalsche Kostenrechnungenfür die Unterbringungder in einemFlüchtlingswohnheim leben<strong>den</strong>Ausländerinnenaufgeste llt. ln der zweitenAusgabe wurde unter anderemgegen aktive Leutevom "Neuem Forum" undgegen <strong>den</strong> Bürgermeister ausKremman gehetzt. ln bei<strong>den</strong>Ausgaben wurde versucht, mitHetze und lügen auf dieLokalpolitik Einfluß zu nehmen.Da bei dem Verteilen des"Kremmener Beobachter" Naziserkannt wur<strong>den</strong>, bemühten sichdie lokalpolitikerlnnen, die 'NF'-Gruppe zu einem Gespräch zula<strong>den</strong>, anstatt gegen die rassistif2 H1nter <strong>den</strong> KuliSSen ...'NF'Ier berichtenin ihrem Mitteilungsheftüber ihre"Hel<strong>den</strong>taten"hinein in die <strong>den</strong> und Kameradinnen teil undDrecksarbei- hatten auch Unterstützung vonFünf Ko- sechs Berlinern. Da die Bevölke-I ffi Welan<strong>den</strong> em Sonnabend morgeO zehn bis tUntzehn .. NelloNol;tten". die de Ofell&r·eg bellon zum Film .. Krilct


@セ@セO_Propagandamaterial der ' NF' ge- viel Dreck am Stecken: Im h・イセウエ@ Zuvor カ・イエ・ゥ、ゥァエセ@ ;r schon and.ere---lunde-n wuraeond die v・ イ「Gッエウ カ・イMゥMY YS M ウエ」ュ、 M ・イlNb セョM ャ・ィ、・ョ・」ォM 「・ォ・MョMrエ・ M n。MzZセウL@ -1:.-ll- Ohvsrfügungen, die gegen acht Mit- vor Gericht, angeklagt wegen SC:HWEIGERT {'FAP' Berlin). Auchglieder und Aktivisten der 'NF' schweren Raubes und Körperver- seene Kontakte zur 'Volkstreuenausgesprochen wur<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> letzung. Hin- .------- --------- ----- ---,die neonazisfische Szene kaum tergrund warbeeindruckt haben. Denn späte- ein AngriffARIBERT STREUBELRechtsanwaltstens seit Sommer 1992 wurde von 'NF'Iernseitens des Staates öffentlich über auf ein EheeinVerbot der 'NF' nachgedacht. paar ausKurfnnsendar:n.m WSS, I Bcrli.ft l$Gothaer Haus. Nlhe Oiivacr P\luSomit konnte man sich auf ein Berlin, wel· OV.A


@セッQOQセMNL@ ...@ォ」ッ」セten. Diese hätten sich unabhängigvorlihnen unter dem amen 'Sr/\und ' Neue Front' organisiert. Aberman wolledoch nicht sovielmit <strong>den</strong>StOtzpunkt HennipdorfLinken zu tunl,..itber Kamerad.beim L..e$en des ·Hennipdorfer Beobachters• bitten wir zu beachten. daß dieser einet..okaheitung ist velche ausschließlich ror <strong>den</strong> Htnnlrsdorre r - Normalbßrrerherresteilt wurde. Ea wt.rdtn ausschließlich nur lok.alt Themen 。ョセウーイッ・ィ・ョ@ undbehandelt.Politische Auuaren aind nur unterschwellir tinaebracht, da. der Bürru n1chto ffensichtlich in eine butimmtt politische Rtchtunr rtdri nit wer<strong>den</strong> solLDer "HB" soHle Dir jedoch als Anleitunr dienen, ln Deiner Heimatstadt/dorr e twasähnliches aur die Beine z.u s ttl1en . Wir haben je<strong>den</strong>ralls die Errahrunsr gemacht, daßd ie 60rger lokalen St\chen sehr aufgeschlossen gerenOberstehen.Front Heil!dem Kreis der Stadtabgeordnetenkommen. g・イ」ィエ・M「・ウオァ・ョセN@ daßder CDU-Abgeordnete G. GOLDnurmit Fakten rumjongliert. Auchüber das aオウセ、・イキッィョィ・ゥュL@wer<strong>den</strong> z. B. dreckige lügenverbreitet. So heißt es " ... treibt esmanche zur Prostitution. Natürlichdort wo Unmoral kein Fremdwortist. Im Ausländerwohnheim".Prompt versammelten sich Nazisdavor und zwei "Bürger" gingenhinein, um " ficken" zu wollen.Gleichzeitig wurde wieder versucht,diese rechte Hetze so breitwie möglich in Henningsdorf zuverteilen. Sogar aus dem Lohnbürodes Stahlwerkes heraus wurdeder "Henningsdorfer Beobachter"weitergegeben.haben, <strong>den</strong>nAntifesch istenwären stenicht. (Jungs,wirklich lustig)Am 15. 8. 93landete danndie zweite AusgabedesHenningsdor- au.I' Prannschmidtfer Beobach- StOtzpunktleiterZwei 'NF'-Kader in Aktionter" in <strong>den</strong>Henningsdor- Der "Kremmen.r Oeobnehter· i$1 vollkommen versrriffen. dnher können wir Dir keine Seit Herbst 1991 wurde in VeltenAusgabe zusen<strong>den</strong>, ober t r ist im Wesen artrleieh mit dem " Hennhrsdorft l' d kt • R hfer Briefkä- neobnch•er" ein Jugen proje tm a men essten. Da das 'FMY-Beg/eitbrief zum .,Henningsdorfer Beobachter" "Aktionsprogramm gegen Aggres-' FMJ' sich imsion und Gewalt" (AGAG) aufge-Juni 1993 schon wieder aufgelöst NER mit <strong>den</strong> Kamera<strong>den</strong> aus baut. Mit dieser ,,Jugendwohnhatte,(um einem Verbot des Henningsdorf sehr gut zurecht- und Begegnungsstätte" versuchtBundesinnenministeriums zuvor- kommt. Im ersten "Henningsdor- der leitende Sozialarbeiter rechtezukommen) wurde schne ll ein fer Beobachter" wurde dieser auch Jugendliche aus dem Sumpf derneuer Name erfun<strong>den</strong>. Als Absen- als einziger Abgeordneter sehr Naziszene herauszuholen und willder galt diesmal eine "Direkte positiv erwähnt. Jedoch wird nicht ihnen helfen "sich in der neuenAktion". Laut einer..-------------------------, sozialen Wirklichkeit ZU-Mitteilung der "Direk- rechtzufin<strong>den</strong>". Dieserten Aktion" zum Er- PRESSEMITTEILUNG Anspruch ist natürlichjウィイ・ ウョ。オー エカ・イウ。イョイョ Nャオョセイ@」セオNイ」 ョウM・Nイ。ョイ エN@RPNVN セYS@セ[ セ。イコ@ セMZ⦅QセZ セZセ@scheinen des zweitenimmer eine Gratwande-" Henningsdorfer Be- A ußeror<strong>den</strong>t.l.iche rung zwischen Unterstüt-('JHV.) des FDrder..,erx JW.itte.ldd utsche .Tu-nd d N • d dobachters" verstehen rFJWJ) zung er azts un erensie sich nun gar alsBekämpfung. Je<strong>den</strong>fallsF M J A .(J F G E L 0 s T ß d' A b 't . ."Sprachrohr der revo- pa . te tese r et etnllutionärenHennings- gen Leuten überhauptdorfer Jugend" und Oer tun zusammengotrotene nicht. Ein STUMPF ausVorstand. d os Verein " Förderw erk S ff ld b • Kwollen "nicht zur Dis- Mi1:1:eldou tschc Jugend (FMJ)'' schlug d e r ta e e et rammen,. J HV a m 22.6.1993 d ie A uf'löe ung dos FMJ • Z · h 'NF'lkussion anregen, son- mi1: sof'ortiger Wirk ung vor. setnes eiC en er,Der V orschl ag wurde l aut 6 1 0 Statut des b b . h I M'tdern Tatsachen dar- FMJ mi1: eint'achcr Stimrnehrhei1: der ewar SIC a s I ar-M itglicder angenommen. b 'f • p • kt dstellen, sowie zum e1 er tm ro1e unWie der Vorstand in seine r Bear-Un.dung d h • sf lltrevolutionären Wider- ausf'ührte w ar es dem FMJ niCh1: rnögllch die wur e auc etnge e . .f'a.schlstischen Ton<strong>den</strong>zen bei dem Groß1:eil D • h hstand gegen milifan• seiner M 11:glieder Z U S 1:oppon bzw . UmmerweJSe geSC Qe rzieherisch o.uf' d iese e inzuwirken. STUMPF ( • N · tten Staatsterrorismus ern ame tsRechtanach.f'olgcr und Liquidator i rn Sinne p ) • "blaufrufen. II Auch in des Vereinsgosetzoa sind der' Vorsitzonde, ragramm e tn u esd er Schatzmeister und der Stellvertr e ter des M'ß h' k W" h dder zweiten Ausgabe auf'golösten Vereins. I. gesc IC : a rendes "Henningsdorfereines gemeinsamen Wo-Beobachters" ist auf-chanendes der Veltenerg ez. OoberschUtz vorsitze n der 't d J dl'fallend, wie gut die m1 an eren ugen I-Macher über Lokal-chen in der Nähe vongeschehen Bescheid Ber lin <strong>den</strong>. 22.0(\.i993 Cottbus, wurde STUMPFwissen, und wie siebeim Verteilen von 'NF'-mit internen ZahlenPropagandamaterial unundFakten arbeiten.ter <strong>den</strong> Jugendlichen er-Ein Teil der lnforma-wischt. Selbst das lnnentionenkönnten ausministerium in PotsdomI 6 H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ..Die .,Kam erdschaff Kremmen" im Gesproch mit dem BOrgermeister:Wilko Kubiak (2. v. r.), Nico/a Mierke (3. v. r.)bekam davon Wind, und derleitende Sozialarbeiter sehrniß ihnkurzer Hand heraus. Kurz danachverließ auch STUMPF's FreundinNicole MIERKE völlig beleidigt dasProjekt. Am21. 4. 93 ereignetesichdann in Veltenセゥエャ・N。@ bttrlCft die hrch(uhruna: • Cupufchu " 2l. 04. 1992 19.JO Uhr Rat·Nu.s tre ... nDamen und Herren 、セイ@ Stadtverordnctten.-er.taiMiluna !wahrscheinlich wird die ganzeSache mrn-wieder im Sandeverlaufen. Ganz Velten hüllte sichnach diesem Anschlag in Schweigen.Die Nachbarn meinten nur,sie wür<strong>den</strong> erwarte n, daß derGeschädigte sein Auto künftigdoch in sicherer Entfernungabstellen möge. Mit dem Sprengstoffanschlagwird der ' NF' IerSTUMPF aus Stoffeide bei Kremmenin Verbindung gebracht.Doch die Polizei führte bei ihm erstAnfang Mai 93 eine Hausdurchsuchungdurch...---- - - --------------. Sie fan<strong>den</strong>Berichte aus de' Parlti:nbtlln kセ@ ..lt .tio IM l bNflgt'ft セ ッ エャァ@ V0!1tll (le\ifbl \Al WCil セ@ oon uns Aed• n O•MKhtセ@wovd• l.lll44" kャMャォNャッセ DQNL@ p:wt,. • SPO) セ@ l.tl"dd•l Cf. エ\aゥャセ@ Sefooed•ᄋセ@ ff•KHott.ffl"""l tw ,.._ セicuセヲGエ・エヲ・ッセ、ヲエG@ C"'f'\t@ll• 01o n BMG ャ セGo@ セ@-.A ヲZmBGkエNBNLNLNエNMB、セッN」[・ッGャBGセMBNLGJセ ᄋ B LNセGB@ キセ N@BM」MNセセ エ ki BMB@\Y.-",oo.t.Lt t__.. _,"_. .. セ@c ..,.Ao.'-'f-- f ... co,_.._,, M""""''_ o


Skinheadszene statt. Eingela<strong>den</strong>naffe dazu ale 'Direkte- AktionMitteldeutschland/JF - StützpunktHenningsdorf zwei'. Nachdem<strong>den</strong> ganzen Abend faschistischeLieder abgesungen und "HeilHitler"-Grüße gegrölt wur<strong>den</strong>,hielt die Polizei es erst am frühenMorgen für nötig, einzugreifen.Eine Woche später fand wiedereine Party statt, diesmal in NicoleMIERKE's Wohnung. Trotz vehementerProteste von Anwohnerlnnenschritt die Polizei wieder erstam Ende der Party ein. Sie fand nurnoch einige besoffene Nazis vor.Bei einer Durchsuchung kamumfangreiches Propagandamaterialdes 'FMJ' zum Vorschein. DiePolizei erstattete Anzeige wegen"Verwendans von Kennzeichenverfassungswidriger Organisationen".Entweder ist das immerwiederkehrende Auftauchen vonNicole MIERKE eher zufällig, oderdber, und das ist wahrscheinlicher,Nicole MIERKE ist ein wichtigerKader und ihre Wohnung eineAnlaufstelle der Naziszene fürHenningsdorf und Umgebung.Vom 'FMJ' .zum 'UJV' zur'Direkten Aktion MiHeldeutschland/JF'-alterWein in neuen SchläuchenDie spektakulärste Aktion des'FMJ' fand im Sommer 1993 inder Nähe von Kremmen statt. Siewurde vom "Stützpunkt Osthavel"maßgeblich organisiert. Am19. 6. 1993 wurde zu einer "Sonnenwendfeier"in Wustrau-Aitfriesack(Kreis Neuruppin) eingela<strong>den</strong>.Co. 200 Nazis aus derganzen BRD reisten zum Teil in18 Hrnter <strong>den</strong> KuliSsen, ..Uniform, mit Naziemblemen,Floggenund Waffen an.Enno GEHRMANN,der doch angeblichaus dem 'FMJ' ausgeschlossenist, warwieder mit von derPartie. Auch MirkoBRODZ, Schüler desOranienburger Runge-Gymnasium,warbei der Feier: DieÖrtlichkeit in Altfriesock,eine Halbinsel,war generalstabsmäßigabgesichert.Quergestellte Autosversperrten die Zu-PR ESSEM I JJ[IlUIIEBETAirrT: liiNIEIISONHf:NIOCI()fElER OCR >DI REKTEN AKII0.'4 HI ITElDEUTSCILAH>O IR(KIE AI< Tl ON Mlll( lDEUISCHlANO< rUilRIE VOM 18.- 19.DEZEMBER ( JUlHOND) 199)WWOf E I ER DUru: ll.IHNORDEN MITIELOEUISCHlANDS EIN( WINIERSONNEN-OIE JAHRTAUSENDE IN GRAUE VORZEIT lUAIJCKRE ICH(foOC r(I(A DER WINI ERliCHENSOIHHI!tl« IIAA lt.SEIIEH VOlK STETS H()H(R r CSIIAC.IH BEliUSSISEIN DESSEN U.\() ALS ZE ICHEN OES PROTESTES GCCEN DEN SEIT 1945BIS HEU l( ANDAUERNDEN KUl IUAZERfAl lGÄSTE DER OIREklCN AKTION AN OER VERANSIALIUNC TEIL.NAilHEN INSCESMIT 172 HITGliEDER UNDeiセ サ@ einセs@ ALS UNTERBRI NCl.WG UNO NACHTl AGER DIENIE VON DEN EllERN KAHE-AADEN V(RWAL TElE JUGENOHER6ERG(.OIE VERANSTAL TUNC BEINHAL 1( 1( V(RSCHIEDEI\'E VOllTRÄGE l1BER SIHN UND BRAUCHDER WINiERSOIH:h'II('NOrEIER 50111( DES .ll.-/liEII!HACHISrESTES, AUSSERDEH DIEDURCHFUIIRUNC DES WINIERSONNENlitNDAIIUAt.S HIT (IN[H MÄCHTIGEN SONN(NliEJHausdurchsuchungbei STUMPF be- KlAUS-DIETER lUCK kennt, war fühlte Pressemitteilung für die "Wintersonnenwendfeier" vomsich die Polizei erst 18.-19. Dezember 93 in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern)im Morgengrauen bemüßigt, ein- Noch diesem erst noch Stun<strong>den</strong>zuschreiten. Natürlich war zu beendeten Spektakel und demdieser frühen Stunde ein Teil der skandalösen Nichteingreifen derFaschisten nicht mehr da oder Polizei bei einer "Privatparty" vonschon viel zu besoffen, um noch ca. 900 Faschisten in Prieros (naheetwas mitzubekommen. So wur- Königs Wusterhousen), geriet der<strong>den</strong> lediglich von neunzig Nazis Bran<strong>den</strong>burger Verfassungsschutzdie Personalien aufgenommen, und die Landesregierung unterdreißig des Platzes verwiesen und Handlungsdruck. Die Verbotsversageund schreibe achtzehn fügung gegen das 'FMJ' warfestgenommen. Als Er- schon ausgearbeitet, und dasgebnis dieser grandiosen Verbot sollte in wenigen TagenHel<strong>den</strong>tat der Polizei, im erfolgen. Um diesem Verbot zuNamen der Demokratie, entgehen, löste sich das 'FMJ'und nach intensivsten kurzerhand selbst om 22. 6. 93ganznächtlichen Ermitt- auf. Dafür zeichnete nun alsIungen, wur<strong>den</strong> anschlie- Vorsitzender ein gänzlich "Unbeßendganze zehn Ermitt- kannter", ein gewisser DOBER-Iungsverfahren eingelei- SCHUTZ. Als Auflösungsgrundtet, wegen Verstoß gegen wurde angeführt, daß es demdas Waffen-, das Ver- ' FMJ' nicht möglich gewesen seisommlungsgesetz, das "die faschistischen Ten<strong>den</strong>zen beiUniformverbot und we- dem Großteil seiner Mitglieder zugen Verwendans von Kennzeichen stoppen bzw. erzieherisch auf dieseverfassungswidriger Organisatio- einzuwirken". Dabei hatten sie esnen. Gefun<strong>den</strong> wurde unter ja so versucht, wie erst wenigeanderem jede Menge Propagon- Tage vorher mit der vom 'FMJ'domateriol, Waffen und Kassetten organisierten Sonnenwendfeier.mit 'S/J\-Musik.Doch das war für olle Mitgliederdes 'FMJ' nicht so tragisch, <strong>den</strong>nmit- der Mitteilung üher_ dieAuflösung wurde gleich eine ersteVerlautbarung eines'Unabhängiger Jugendverband'('UJV')mitgeschickt. Sie wargenauso aufgemachtwie die Auflösungserklärungund wahrscheinlichauf demselben Computer geschriebenwie die letzten'FMJ'-Papiere. Unterzeichnethat eingewisser CHRISTO-PEIT als Sprecher des'UJV's. ln diesem Papierwird auch mitgeteilt,daß der 'UJV' einam 25. 6. vom BezirksgerichtFrankfurt/Oder verbotenes Konzertjetzt in der BerlinerWuhlheide (ausgerechnetam ChristopherStreet Day)durchführen werde.Anmelder für das Konzert,bei dem derfaschistische "Barde"Frank RENNICKE auftrat, war das'FMJ'. Jedoch muß man sich dannanders besonnen haben, <strong>den</strong>nanstelle weiterer Verlautbarungenjenes ominösen ' UJV', nannteman sich wenig später ' DirekteAktion Mitteldeutschland/ JF'.Natürlich sind die Kamera<strong>den</strong> undKameradinnen vom StützpunktOsthavel auch in der 'DirektenAktion Mitteldeutschland/JF' organisiert.Und weil es so simpel ist,wird auch gleich das altbewälirtePostfach 67 in Velten weiterbenutzt.Selbst die Herausgeber des"Angriff" (Zeitung des ' FMJ')hatten mit der Umstellung keinerleiSchwierigkeiten. Wenn ervorher noch vom Vorstand des' FMJ' herausgegeben wurde, geschahdies danach vom 'KameradschaftsbundMitteldeutschland'und nun von der 'DirektenAktion Mitteldeutschland/JF'. lneinem Schreiben des ehemaligenVorstandes an alle Mitglieder undFreunde schrieben s1e: "Diepolitische Arbeit geht selbstverständlichキ・ゥエ・ゥ セ@ machen unsdabei von keinem Nomen abhängig."Es ist nur erstaunlich daß diePolizei von alledem angeblichnichts ahnt.Von der Spree bisan die Memel -Kontakte ins AuslandSeit längerem hält und pflegt die'JF' und vorher das 'FMJ' Kontaktzu Deutschstämmigen in Polen. ImJuli 1993 fuhr eine Gruppe der"Ortsgruppe Osthavel" zum drittenMal, diesmal mit KameradMichael BARTH aus luckenwalde,nach Oberschlesien um die ach soarmen vom "polnischen Joch"geknechteten deutschen Blutsbrüderund -schwestern mit einemBesuch zu beglücken. Ihr Ziel warder Ort Glogowcc: " ... Entlang deralten Autobahnlinie Cottbus, Liegnitz,Breslau und Oppeln nochOberglagau, ein kleines Städtchen,das die Polonisierung bis aufdas seltsame Ortsschild "Glogowcc"weitgehend überstand .. "Was sie auch immer mit demBegriff "Polonisierung" verbin<strong>den</strong>,es wir:Q_voll VerzQ.ckung weitergeschildert: "... Oberglogau isteine deutsche Ortschaft geblieben..." und man schwärmt überdie typisch deutschen Äcker,Häuser und Vorgärten. So richtigin Fahrt kommt man dann bei derSchilderung der vielen schönenKrieger<strong>den</strong>kmale, " ... mit so herrlichenMotiven wie Reichsadler,Stahlhelm und Eisernem Kreuz ... ",die ihre Herzen höher schlagenließen.Doch mußten die 'JF'-Reisekoderfeststellen (und beklagen), · daßviele der von ihnen so verehrtendeutschstämmigen Bürgerinnen inPolen, keine Lust auf die Rolle, mitder die Faschisten sie bedachthaben; nämlich in Polen zubleiben und dort eine Bastion des"Deutschtums" abzugeben.So wurde mit <strong>den</strong> 'JF'Iern undwohlgesonnenen Schlesiern (einervon ihnen wird wohl ihr GastgeberGerhard, Jahrgang 28, sein)"... eine Zeitungsbrücke mit prodeutschenZeitungen (...) organisiert,um wenigstens ein kleinesGegengewicht zur Systempresse zuschoflen ..." (mit System presse sinddie. Erzeugnisse der BRD-Pressegemeint; Anm. d. Aut.)WehrsportübungenIm Sommer 1993 machten die 'JF-Stützpunkte Omnienburg undKremmen' eine gemeinsamezweitägige Wehrsportübung. Mankann sich die Möchtegern-Landserso richtig vorstellen " ... GegenAbend schlugen wir das Lager auf,welches natürlich nach ollen Regelnder Militärkunst gegen Fein<strong>den</strong>tdeckungabgetarnt wurde ... ",Und wie sie a ls Rambo-Verschnittstun<strong>den</strong>lang durch <strong>den</strong> Dreck derOmnienburger Wälder krabbeln:" ... Am nächsten Tag unterquertenwir die Autobahn, in dem wir einenAbwasserkanal nutzten ... ". Jedochwurde der " ... 4tägige Wehrmarsch... " schon nach zwei Tagenbeendet, " ... da durch <strong>den</strong> anholten<strong>den</strong>strömen<strong>den</strong> Regen dieErfüllung der Ausbildungsziele ...nicht mehr weiter garantiert wer-H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> .. 1 9


MコNセ イエ・ N@セ・、ョ¦ャ・g@ Nセ ョ、@ nvセ@Nセ dゥイ・ォ Mゥセ N@コキ・Qエ。セQァ・ョ@、セオエウ」セ・@ h セQ、・N@ュ・ョ セ 」ィセョャ・イ・ョ@g・ョセオ@<strong>den</strong> konnte". Offensichtlich stand Weitere Aktionendie Gesundheit der K--rupp:--Angenörige der rDirektenstahlahnliehen Germanen auf Aktion Henningsdorf'dem Spiel. Weitere Wehrsport- brachten am 5. 10. 1993übungen wer<strong>den</strong> im Briesetal. bei an der AutobahnbrückeBirkenwerder und auf ehemaligen zwischen Flatow und TiefderGUS der zow (Kreis Oranienburg),durchgefuhrt. Im Kromerwald bei Transparente mit <strong>den</strong> Auf-Kremman wer<strong>den</strong> von der schriften: "Ausländerten Aktion' regelmäßig Uberle- raus" "Multikultur ist Antibenstrainingsüber mehre re Tage kultu;" an.abgehalten. Eine der Kamerad- Auch die Wintersonnenschaftendes Stü1zpunktes Ostha- wende wurde am 18./19.vel traf sich S.ommer 19?.3 zu Dezember 1993 gebühreinemGelan.de- lieh begangen:- Diesmalmorsch durch d1e lud man in <strong>den</strong> Nor<strong>den</strong>Dabei entblö<strong>den</strong> s1e sich mcht, von "Mitteldeutschland".durch <strong>den</strong> Wald ln eine Jugendherbergezu robben und s1ch m Armeegeha- bei Güstrow in Mecklenbevor Spaziergängern zu verstek- burg-Vorpommern, dieken.von Eltern eines Kamera-Rekrutierung <strong>den</strong> geleitet wird.von JugendlichenVerstärktes Rekrutierungs- undPropagandafeld sind nach wie vorSchulen. Schon 1991 wurde aneiner Henningsdorfer Schule und1993 am Kremmener Gymnasiumfaschistisches Propagandamaterialverteilt. Am OranienburgerRunge-Gymnasium fand.enSchülerinnen am 22. 9. 1993 1mEingangsbereich ihrer Schulevierundzwanzig Exemplare des"Angriff" und Flugblätter mitfaschistischem und geschichtsrevisionistischemlnhalt:"Auschwitz hat es niemalsgegeben und andereVernichtungslager auchnicht." An dem selbenGymnasium tauchte AnfangDezember 1993 eineNationalistische Schüler-" .zeitung für das GymnasiumOranienburg" mitdem pathetischen Namen"Schüler REVOLTE"auf. Herausgeber ist dieDirekte Aktion Orani-NBァイオ「ョセ@ Als Postfachwird, und wen soll diesnoch weiter verwundern,jenes nun schonfast legendäre 'NF'-Postfach 67 in Veltenverwendet.ZO HJnter <strong>den</strong> KuliSSen ...wie im Sommer gab es emLagerfeuer und es konnten,diesmal unbehelligt, Naziliederin die Nacht gebrüllt wer<strong>den</strong>.Außer einer Polizeistreife, die sichanscheinend schnell aus demStaub machte, bemerkten diestaatlichen "Ordnungshüter" vondiesem Spektakelnichts.NatianalislischeSchülerzeitung, die amOranienburger Runge-Gymnasium verteilt wurdefPJJ@セAktivitäten andererfaschistischerOrganisationenIm November 1992 wurde aneiner Schule in Königs Wusterhausendie Jugendzeitung "Denkzettel"verteilt. Herausgeber sind die'Jungen Nationaldemokraten'(Jugendorganisationder 'NPD'). Interessant dabeiist, daß dort auch einAndreas STRICKER für seinenFriseurla<strong>den</strong> in Velten Werbungmacht. Des öfterentauchten im Kreis OranienburgPlakate und Aufkleber diverserfaschistischer Gruppierungenwie zum Beispiel 'FAP', ' NPD',' FMJ', 'JN' und die 'NSDAP/AO 'auf, die glücklicherweise nielange hängen. Der Beauftragteder 'Hilfsgemeinschaft für nationalepolitische Gefangene' ('HNG')für Mitteldeutschland Mike HAM-PEL lebt in Oranienburg. Derehe,malige 'Republikaner' hatgute persönliche Kontakte zuFaschisten in Wittstock. Dortstürmten Oranienburger Nazis,sicherlich unter Beteiligung dereinheimischen "Kamera<strong>den</strong>" desöfteren Wohnungen von vermeint-Iichen Antifas. Eine weitere Orga- Verbote der 'NF'-Nachnisationdie-i.n-Broo<strong>den</strong>burg_aktiv folgeorganisationen?-!ist, ist die 'DVU'. Am 28. 8.1993,dem Gründungstag der Bran<strong>den</strong>- Am 20. 1. <strong>1994</strong> fan<strong>den</strong> im l andburger ' DVU' (aufgrund von Bran<strong>den</strong>burg, in Berlin und in dreimassiven Protesten mußte dieser anderen Bundesländern Haus-..* Spezialdauerwellen * Tönen, FärbenAndreas StrickerModische Haarschnitte für je<strong>den</strong> TypÖHnungszeiten: Di - Fr 8.00 ·18.00 Uhr. Sa 7.00 · 11.00 Uhr* Donnerstag und Sonnabend Vorbestellung erwünscht.Anzeige aus der faschistischen Jugendzeitschrift .,DenkzeHel" der 'JN'ins mecklenburgische Röbel verlegtwer<strong>den</strong>) schändeten 'DVU'Ieraus Cottbus die Ge<strong>den</strong>kstätte'JF' -Schmierereien in Oranienburg ...Sachsenhausen, indem sie dreiHakenkreuze in die Skulptur vordem Mahnmal ritzten. Eine von... auch in Oronienburgunzähligen, von staatlicher Seitenicht oder nur geringfügig bestraften,Schändungen dieser Ge<strong>den</strong>kstätte.durchsuchungen bei Mitgliedernder ' Direkten Aktion Mitteldeutschland/JF'statt. DerHauptschwerpunkt war dabeider Kreis Oranienburg. Durchsuchungengab es in Omnienburg,Velten, Kremmen, Eichstädtund Henningsdorf. Dabeiwurde umfangreiches Propagandamaterialder bereits verbotenen'Deutsche Alternative'('DA'), der 'FAP' und der'Direkten Aktion', Mitgliederlistenund Waffen sichergestellt.Mit dieser groß angelegtenPolizeiaktion wollte das BundesinnenministeriumBeweismaterialfür ein Verbot der 'DirektenAktion' sammeln. Tatsächlichwurde auch ein Verbotsverfahreneingele itet.Nun wird also wieder laut überverbotenen 'NF'. Die RegionOmnienburg mit <strong>den</strong> StädtenVelten, Kremmen, Oranienburgund Henningsdorf hat sich eindeutigzum Zentrum der rechtsextremistischen' Direkten Aktion Mitteldeutschland/JF' entwickelt. Dieeinzelnen Kameradschaffen sindalle im Stützpunkt Osthavel o rganisiert,aber der Einzugsbereichreicht weit darübe r hinaus. Esgehören noch die KameradschaffenNauen, Premnitz, Niederschönhausen,Potsdam, Beelitz,Werder und Bran<strong>den</strong>burg dazu.Nach dem Verbot der 'DeutschenAlternative', ist die ' Direkte AktionMitteldeutschland/ JF' im landBran<strong>den</strong>burg die zahle nmäßiggrößte faschistische Organisation.Sie, ist noch ihre n Aktionen zuurteilen, am aktivsten und vort:INE STARKE TRUPPE!das Verbot einer Nachfalgeor- L__ ___ _ ,1___________,ganisation der ' NF' nachgedacht.Schon Monate vor dem tion. Ausgehend von ihrem Zen-allem die gefährlichste Organisa-Verbot der ' NF' hatte sich das trum Osthavel strecken sie ihre'FMJ' und die 'SrA' gegründet. Das Fühler in alle Richtungen aus. Ihr' FMJ' löste sich vor dem bevorstehen<strong>den</strong>Verbot kurzer Hand selbst hat längst die Grenzen Bran<strong>den</strong>-Aktions- und Organisationsradiusauf und scheinbar aus dem Nichts burgs überschritten. Andere Organisationentauchte die 'Direkte Aktion Mitteldeutschland/wie 'WJ', 'FAP' oderJF' auf. Alle diese 'REPs' verstärken ihre AktivitätenGruppe n haben die Logistik, die im land und in der Region. JedochKader und Mitglieder der vorherigensind sie bisher nicht so massivOrganisation übernommen. öffentlich in Erscheinung getretenDamit sind sie Nachfolgeorganisationewie die 'NF' mitsamt ihrenn der bereits im Herbst 92Nachfolgeorganisationen.Htmer <strong>den</strong> KuliSSen... Z I


Die "Grenze desセョ・ィ」ゥャァ¦イエイe@istüberschrittenWlttstoclc, eine Kleinstadt, liegt etwa JOO Kilometer nördlichvon Berlln an der Autobahngabelung Berlln - Hamburg/Rostock. Dort leben rund J 4000 Menschen, davon sind etwa3000 Jugendliche.Vor 1989 bestimmte·n das Obertrikotagenwerk(ca. 3000 Beschäftigte),das MAW (Roboterherstellung),etliche Forst- und Landwirtschaftsbetriebesowie das Krankenpflegeheimdie Arbeitsstruktur der Stadt.Nach 1990 ebnete die Politik derTreuhand hier der Massenerwerbslosigkeit<strong>den</strong> Weg.Die Aggressivität unter <strong>den</strong> JugendlichenWittstocks und der Umgebungist enorm angestiegen. Früherhat man zusammen gefetet, heuteschlägt man sich. Frei nach demMotto: "Damals Freund - jetztFeind".Sieht man genauer hin, ist das zwarfast überall zur Normalität gewor<strong>den</strong>-in Wittstock jedoch wurde die"Grenze des Erträglichen" schonlange weit überschritten. Bereits1991 kristallisierte sich deutlicheine links/rechts Polarisierung heraus.1993 erwuchs daraus einregelrechter Terror. Terror gegenLeute, die nicht rechts oder neutral<strong>den</strong>ken bzw. leben und deshalb als"Linke Schweine" bekämpft wer<strong>den</strong>.Der 11Startschuß" für eineganze Reihe von Angriffen auf dieseMenschen und ihre Wohnungenwar der 28. 12. 1991 . An diesemTag feierte Stefan ZIEBOL, einSympathisant der rechten Szene,seinen Geburtstag. Zu Gast warenca. 30 Rechtsradikale aus Wittstock,Neuruppin und Oranienburg. Spätabends zog diese Saufgemeinschaftdurch die Stadt. Sie schmisseneinige Schaufensterscheiben einund randalierten im ,,Jugendclub60". Zuletzt überfielen sie zweiWohnungen. ln einer trafen sieeinen Antifa an und schlugen ihnzusammen. Etwa ein Jahr später,ZZ H1nter <strong>den</strong> KuliSsen .. .am 7. 11. 1992, sollte sich eineähnliche Aktion wiederholen. AmAbend feierten l・エセエ・@ aus der Antifa-Szene Geburtstag, als WittstockerRechte in deren Wohnung auftauchtenund zwei Personen so zusammenschlugen,daß sie vier Tage imKrankenhaus liegen mußten. Abge-Zeit aus der aktiven rechten Szenezurückgezogen. BLOCKSDORF undBENACK fielen als extrem brutale"Stiefelfaschisten" auf, die bei fastallen Aktionen gegen Anders<strong>den</strong>kende,so z. B. am 28.12.1991 undam 17. 11. 1992, beteiligt warenund die Anleitungen dazu gaben.Sie sind wohl auch für dieMobilisierung der "Kamera<strong>den</strong>" ausder Umgebung verantwortlich. Beigrößeren Überfällen stan<strong>den</strong> diesemit Rat und hauptsächlich Tat zurSeite. BLOCKSDORF brüstete sichab und zu in der Öffentlichkeitdamit, daß er ja voll auf die 'FAP'abfährt und auch gerne ihre Politikbetreiben würde. Über eine Mitgliedschaftvonihm oderanderen ineiner neonazisfischen OrganisationMarco BENACK (/. ) und Kumpels an der Spielhölle im Sommer 1992sehen von kleineren Pöbeleiensollten das die einzigen größerenAngriffe in <strong>den</strong> Jahren 1991/1992bleiben.Die treibende Kraft der RechtsradikalenWittstocks bestand 1991-1993 aus drei Personen: MarcoBENACK, Rene BLOCKSDORF undJörg SCHULZ. SCHULZ, genannt"Terror SCHULZP' war entgegenseinem Spitznamen der <strong>den</strong>kendeKopf. Er wollte 1991 eine 'REP'-Ortsgruppe aufbauen, was aber aninternen Streitigkeiten scheiterte. Erhat sich anscheinend seit einigergibt es aber nichts Beweisbares. AlsFakt erwies sich jedoch, daß dieWittstocker Nazis Parteimaterialiender 'FAP', 'NSDAP/AO' und 'DVU'beziehen.BENACK wurde am 13. Februar1993 beobachtet, wie er 'DVU'-Pamphlete in Briefkästen verteilte.Sofort starteten Antifes eine Gegenaktion,indem sie Flugblätter in diesalben Briefkästen warf und somitversuchten, die Bevölkerung überdie Partei aufzuklären. Logischerweiseverlagerte sich daraufhin dieStoßrichtung der Rechten auf dieAntifaschistinnen und ihre Freundinnen.Sie waren <strong>den</strong> Nazisaufgrundder Kleinstadtverhältnissegut bekannt und mußten hart dafüreinstecken.Ab Februar 1993 begannen dieGewalttaten der Wittstocker Naziszu eskalieren. Es gab nur wenigeWochen, in <strong>den</strong>en Antifaschistinnennicht verprügelt oder deren Eigentumnicht beschädigt wurde.Auffallend ist die neue Ebene, diedieser Terror 1993 erreichte. Bekanntsind bisher zwei lebensbedrohlicheAngriffe: Kay WITI-MANN, zu <strong>den</strong> Wittstocker "Nachwuchs-Rechten"zugehörig, hielteine Diabolowaffe an <strong>den</strong> Kopfeines minderjährigen Antifa. ZumGlück konnte dessen Freund flüchtenund die Polizeiinformieren, diedann das Schlimmsteverhinderte. Beider zweiten Attackehielt ein WalkmanMesserstiche ab. Eskam sogar vor, daßzwei minderjährigeAntifes durch dasSozialamt gejagtwur<strong>den</strong>. Sie konntensich aber nochrechtzeitig im Bürodes Bürgermeisters Thereso REPPENHAGENverstecken.Als im Jugendclub "Havanna" am8.1 0.1993 eine Eröffnungsparty inGange war, machte Marco WARM-BRUNN Ärger, und es fand einePrügelei statt, bei der zwei Ordnerarg verletzt wur<strong>den</strong>. Einer davonmußte mit einem Trommelfellriß insKrankenhaus. Insgesamt wur<strong>den</strong>1993 fünf Wohnungen überfallenund vier Sachbeschädigungen anHäusern von Antifaschistinnen vorgefun<strong>den</strong>.ln der Nacht vom 16.zum 17.10. 1993 warf eine "Delegation"Neustrelitzer Rechtsradikalervom Auto aus Fensterscheibenüber <strong>den</strong> Betten der Kinder einerAntifaschistin ein. Auch ihr Autowurde gleich zweimal beschädigt.Das eine Mal besprühten es rechteKids mit Parolen, das andere Malwurde die Frontscheibe zerschossen.Glücklicherweise haben die Wittstockerlnnennoch <strong>den</strong> Mut, Anzeigenzu erstalten. Daß es sich bei <strong>den</strong>Ubergriffen nicht um sogenannte"unmotivierte Gewalttaten" handelt,sondern durchaus einenrechtsradikalen <strong>Hinter</strong>grund haben,muß der Polizei klar sein, <strong>den</strong>nsie kennt ihre "Pappenheimer" sehrgenau.Konsequenzen scheint die WittstokkerPolizei nicht zu ziehen. Sie warntzwar Antifaschistinnen mit <strong>den</strong>Worten: "Verschwindet lieber, dasind ein paar auf dem Weg zu euch.Wir können euch nicht schützen."Doch mit dem polizeilichen Selbstschutzscheint es auch nicht immerzu klappen. So kamen Polizisten imHerbst 1993, nach der Festnahmeeines Wittstocker Schlägers, ingroße Bedrängnis. Die Freunde desFestgenommenen und rechte Metalsversperrten <strong>den</strong> Weg undwollten <strong>den</strong> Einsatzwagen, indem die Polizisten saßen,umkippen. Dies gelangnicht. Die Polizisten konntennur darauf hoffen, daßihnen eine Verstärkungmöglichst schnell aus diesermißlichen Lage heraushelfenwürde.Im letzten Quartql 1993begannen Prozesse, in <strong>den</strong>ensich BENACK, WARM-BRUNN u. a. verantwortenmußten ( BLOCKSDORF mußnoch vor Gericht). Die bisjetzt gesprochenen Urteileliegen zwischen Geldstrafen von500,- DM und Haftstrafen bis zuzwei Jahren auf Bewährung.Eine "zweite Generation" (WittstokkerNazis) tritt seit Anfang 1993 inErscheinung und hat bei <strong>den</strong> obengenannten Aktionen ihren nichtgeringen Beitrag geleistet. ln derZeit der Prozesse hielten sich die imDurchschnitt erst 19 jährigen "Jungrechten"zurück.Ende Dezember 1993 wur<strong>den</strong>'NSDAP/AO'-Aufkleber US-amerikanischerHerkunft am Trafohäuschenund auf Parkplätzen angebracht.Theresa REPPENHAGEN,seit 1991 Sympathisantin derWittstocker rechten Szene, hattediese an ihre Clique verteilt.Wahrscheinlich stammen diese AufklebervonBENACK, der (wie obenschon erwähnt) 'NSDAP/AO' Materialienbezieht. Ungewöhnlicherweisebekam die Polizei das herausund lud beide deshalb vor.Am 11 .1 .<strong>1994</strong> stand REPPENHA-GEN mit -ihr-em Freund Jens-{ausRathenow) und dessen KumpelChristion GA TIER vor dem Haus derbereits erwähnten Antifaschistin.(GA TIER kommt aus Ba<strong>den</strong> Ba<strong>den</strong>und wird von Hamburger Faschoswegen Geldunterschlagung gesuchtund ist wahrscheinlich deswegenin Wittstock.) REPPENHAGENund Anhang pöbelten herum undwarfen einen pflastersfein auf dieFrau.Immer auffallender tätig wird Bastion,der jüngere Bruder von ReneBLOCKSDORF. Am Silvesterabend1993 wur<strong>den</strong> Mitglieder einerrussischen Familie auf ihrem Heimwegteilweise schwer verletzt. Diestattfin<strong>den</strong>de Auseinandersetzungwurde ganz klar von BastionBLOCKSDORF und seinen PrügelgefährtenRalf SCHULZ, Kay WITI-MANN und Co. provoziert. Siepöbelten die Familie aus demFenster an, der Familienvater wehrtesich, um sich Respekt zuverschaffen. BLOCKSDORF undCo. griffen daraufhin die russischeFamilie mit Messern an.Die Behauptung, daß man von <strong>den</strong>Wittstocker "Jungnazis" in Zukunftnoch einiges erwarten kann, istKoy WITTMANN,Prilgelge(öhrte von Bastion BLOCKSDORFsicher nicht von der Hand zuweisen, <strong>den</strong>n sie sind keine "armen"Jugendlichen mit "nur" ten<strong>den</strong>ziellrechter Einstellung. Das zeigen sieständig, indem sie immer wiedergezielt <strong>den</strong> Ehrgeiz an <strong>den</strong> Taglegen, ihre brutalen "Vorreiter"angemessen zu vertreten.H1nter <strong>den</strong> KuliSSen.. . Z S


RotlicHtmilieuin ZusammenarbeitmitfaschistischenSchlägernAuch in der "liberalen, weltoffenen'' Bran<strong>den</strong>burgerLandeshauptstadt Potsdam ist die Naziszene aktiv: DasSpektrum reicht von rechtsextremen Partelen wie <strong>den</strong> "REP's'über die neofaschistische Wochenzeitung ,,Junge Freiheit 11 bishin zu faschistischen Schlägern, die eng mit dem Potsdamerund Berliner Rotlichtmilieu zusammenarbeiten.Die Potsdamer Faschistenszenekann auf eine Geschichte vor1990 zurückgreifen. Schon 1985/86 begann sich die PotsdamerPunkerszene zu spalten. Ein Teilder ehemaligen Punke r - die sichbis dahin vor allem als (systemkritische)Jugendsubkultur verstan<strong>den</strong>hatten wendete sich deraufkommen<strong>den</strong> Skinheadwe lle zu. 1987 fan<strong>den</strong>in Potsdom dieersten Angriffe von faschistischenSkinheadsauf Vertragsarbe iterlnnen,Schwule, Hippiesund Punke r statt sowieauf einen Treffpunkt undMitglieder der Potsdamerunabhängigen Antifa. Nach dem Angriffvon faschistischen Skinheadsauf ein Punkkonzertin der Be rlinerlienskirehe im Oktober1987, bekam auch diePotsdamer Faschoszenemehr Zulauf. Bis 1990waren die faschistischenSkinheads in Potsdomallerdings kaum in Parteienoder Gruppierungenorganisiert. Sie wo-Z 4 Htnter <strong>den</strong> KultSSenren mehr in ihren Cliquenunterwegs, die sich vor allem in<strong>den</strong> Plattenbaustadtte ilen Potsdoms,wie Stern, Rehbrücke undWaldstadt, zusammenfan<strong>den</strong>, umauf der Straße Terror auszuüben.Teilweise versuchte die DDR-Justiz,durch Prozesse und Haftstrafen füreinzelne an Überfälle n beteiligteSkinheads, eine ab-Faschist aus Potsdomschreckende Wirkungauf die ganzeSzene zu erzielen.Dies blieb jedochohne weitere Wirkung,zumal die faschistischenSkinheadsauch für dieDDR-Justiz größtenteils" unpolitische,negativ-deka<strong>den</strong>teJugendliche" waren.FaschistischeSkinheads undorganisierteNazis inPotsdamAnfang 1990 konzentriertesich ein Teilder faschistischenSkinheads auf Überfälleauf von Linkenund Antifes besetzte Häuser in derPotsdamer Innenstadt. Zum e inenwur<strong>den</strong> diese Angriffe von Skinheadsaus dem Umland, z.B. ausZu DDR-Zeiten war Ronny STARK Punker undAntifaschist, nach einem Geföngnisaufenthalt1990 hat er in einem besetzten Haus gelebt.Ende 1990 war er bei einem Faschoangriffauf dasselbe Haus beteiligt. Etwa 199 I warer auch oft in der Weitlingstraße zu sehen.Jetzt ist er Tiirsteher in einer StahnsdorferDisco (s ehr gewalttötig).Oranienburg, durchgeführt. Zumanderen wur<strong>den</strong> die Häuser vonfaschistischen Skinheads aus Potsdomselbst angegriffen. Beteiligtwaren dabei u.a. Mark MIEHAN,Björn eibiscセL@ Holger STEIN-BUCH, Per MULLER sowie LynnBRAUNE. Diese gehören schonseit einigen Jahren zum Kernaktiver Skinheads in Potsdam.Andere faschistische Skinheadsbegannen 1990/91 Kontakte zufaschistischen Organisationenund/oder Parteien aus Westdeutschiendaufzubauen - u.a. zur' Nati onalistischen_F.rOLtt_ (' t-if '),de r ' Nationalen Offensive' (' NO')und der 'Wiking Jugend' ('WJ'). ZuFiinf Minuten Volkstrauer im _Hel<strong>den</strong>block* in Stahnsdarf<strong>den</strong> ' NF' - bzw. ' FMJ'-Koderngehören u.a. Nick LAJOW aus derStahnsdorfer Boschsiedlung, (derz. B. 1991 eine Schulungsveron-Ein Grabstein im .Hel<strong>den</strong>block"staltung mit dem Anführer der'Nationalistischen Front' MeinelfSCHÖNBORN in der StahnsdorferGaststätte "Wa/didy/1" organisierte),llja STENZEL, Jens KOSTECKI,Sebastian GRUST sowie Sven PerHOFFMANN. Seit 1991 verfügtdie ' NF', bzw. ihre Nachfolgeor-ganisationen ' Förderwerk Mittel- der Potsdamer 'Kameradschaft'.deutsch Jugend' ('FMJ') ⦅N オ B ョ BG 、 GMB d BMG 。セイ ⦅N  セ 「 NLN ・イ@ hinaus betreibt die' Direkte Aktion Mitteldeutschland/ Potsdamer Gruppe regelmäßigeJF' über eine "Kameradschaft" in " Gräberpf/ege" von Gräbern vonehemaligen 'SS'- und Wehrmachtsangehörigenim sog. " Hel<strong>den</strong>block"a uf dem StohnsdorferFriedhof. So legten Mitglieder der'Kameradschaft' Potsdom amVolkstrauertag 1993 auf diesem"Hel<strong>den</strong>block" e inen Kranz der'Direkten Aktion Mitte lde utschland/JF'niede r, um das Verbotfaschistischer Aktivitäte n und desfaschistischen Aufmorsches aufdem Soldatenfriedhof in Halbe zuuntergraben. Der Kranz (sieheFoto links) zeigte allerdings schonnach wenigen Minuten Zerfollserscheinungen.Als eine Verbindungsperson zwischen<strong>den</strong> 'NF'-Nachfolgeorganisationenund der 'Wiking Jugend'('WJ') agiert Doniel JUNG, dergute Kontakte zur faschistischenPotsdam, zu der auch Kader aus Schulungsorganisatio n ' Berlinerkleineren Orten wie Stahnsdorf, Kulturgemeinschaft Pre ußen' ausKlein Mochnow und Teltow sowie Berlin unterhält und nach seinemaus Potsdom-Rehbrückegehöre n. Die Aufbauarbeitleistete dabei vor allemAndreas POHL aus Berlin-Zehlendorf. Nach 'NF'-internen Streitigkeiten undQue relen zwischen MeinelfSCHÖNBORN &POHL um <strong>den</strong> Führungsstil,miDfiO;rowoo Cl lMID®Uilfb e. t>.und Spaltungen in kleinere' NF'-Grüppche n im Som- VOLKSTREUE NORDLÄNDISCHEmer 1992, hat sich inzwi- JUGENDBEWEGUNG DEUTSCHLANDsehen zumindest eine größere"Kameradschaft" der ' NF' - Austritt aus der ' NF' eine e igeneNochfolgeorganisation ' Direkte Organisation unter de m NamenAktion Mitteldeutschland/JF' fest ' Bron<strong>den</strong>burger He imotfront'in Potsdom etabliert.gründete. Er arbeitet u.a. mit demDiese arbeitet eng mit <strong>den</strong> 'WJ'-Mitglied SPILLER aus Klein"Stützpunkten" in Kremmen, Velten,Mochnow zusammen. An Schu-Oranienburg und Berlin lungen der 'Berliner Kulturge-zusammen. Neben Schulungen,die u. o. gemeinsam mit dem'Hoffmonn von Feilersiebe n Bildungswerk'und der 'BerlinerKulturgemeinschaft Preußen'durchgeführt wer<strong>den</strong>, gehörten1993 z. B. auch regelmäßigesVerteilen von 'NF'-Propagandamit Schwerpunkt auf Waldstadtund Babelsberg zu <strong>den</strong> Aktivitätenmeinschaft Preußen' nahmen sowohl'NF'- als auch 'WJ'-Mitglieder teil. ln Klein-Machnowfand im Dezembe r 1992 eineFestveranstaltung unter <strong>den</strong> Motto"40Jahre Wiking Jugend" statt, ander 200 Personen teilnahmen.Ein weiterer führender FaschistischerKader in Potsdom ist dasehemalige Mitglied de r verbote-Htnter <strong>den</strong> KuliSSen... Z 5


Blonde Reene - Ex-Punkerin ausCaputh/Werdernen 'Nationalen Offensive'('NO'), Marco HÖLZEL. Auch die'FAP' ist in der Landeshauptstadtaktiv. Zu ihren Propagandaaktivitätengehören u. a. Flugblattverteilaktionenvor Einkaufshallen,wie z. B. Ende Januar 94 inBabelsberg. Ungeklärt ist, inwieweit'FAP'-Mitglieder für einenBrandanschlag auf eine Einkaufshalleam 16. 8. 1993in Potsdam-Drewitzmit anschließendemAufhängen der verbotenenReichskriegsflaggeverantwortlichsind. Der Brandanschlagsteht wahrscheinlichim Zusammenhangmit der Verbotsandrohunggegendie 'FAP' im Anschlußan <strong>den</strong> von ihr mitorganisierten"Rudolf-Hess-Ge<strong>den</strong>kmarsch"in Fulda im August1993.Nationaldemokraten' ('JN'), derJugendorganisation der 'NPD',1991 in Potsdom von einigen dergenannten Kader mitorganis iertwurde, auch wenn die Mehrheitder ca. 150 Teilnehmerinnen ausBerlin und Westdeutschland kam.Weitere Aktivitäten der 'JN'-Ortsgruppe Potsdom bestan<strong>den</strong>u. a. darin, für <strong>den</strong> 14. 8. 1993eine Kundgebung zum "Ge<strong>den</strong>ken"an Rudolf HESS in Potsdomanzumel<strong>den</strong>. Diese Anmeldungwar Teil der bundesweiten Kampagnefaschistischer Organisationen,um das Verbot des zentralenfaschistischen "Rudolf-Hess-Ge<strong>den</strong>kmarsches"in Wunsiedel zuumgehen.ln Potsdom-Waldstadt existierteine spezielle Hooligan- undSkinheadszene, zu deren aktivstenMitgliedern u. a. Lars BREUER undMarko SIEGEL (die beide auch amfaschistischen Aufmarsch in Halbe1991 teilgenommen haben) sowieKnut HENTSCHEL und ChristionHOEK gehören.Keine Berührungsängstezum RotlichtmillieuEin anderer Teil der älterenFaschisten aus Potsdom - u. a.Alle der genanntenErhard HÜBSCHEN (vorn links) bei der 'JN'-Demo 1991 in PotsdomKader und Verbindungspersonensind insbesondere Christion SPRINGER, Mark MIEimZeitraum von 1991 bis 1992 HAN, Björn EIBISC):i, Holgerund teilweise bis heute als aktive STEINBUCH, Per MULLER undFaschisten in Erscheinung getreten.Lynn BRAUNE • begann Mitte/Es ist davon auszugehen, daß Ende 1991, Kontakte ins Zuhälter-auch der Aufmarsch der 'Jungen milieu und in verschie<strong>den</strong>e Berei-Z 6 H1nter <strong>den</strong> KuliSSen .ehe der "Organisierten Kriminalität"auszubauen.Mark MIEHAN, SCHOKNECHTund andere ältere Faschistenarbeiteten und arbeiten als Fahrerund "Schutz" für die Zuhälter desStraßenstrichs in der Thälmannbzw.Großbeerenstraße. Nachdemder Straßenstrich in derThälmannstraße etabliert wor<strong>den</strong>war, wurde Anfang 1993 einKinder- und Mädchenstrich aufgebaut,der zunächst über verdeckteWohnungen in der Waidstadtorganisiert war und dann inWohnungen in die Friedrich-Ebert-Straße und Behlertstraße direktgegenüber vom Potsdamer Magistratverlegt wurde. Im Zusammenhangmit einer Razzia imOktober 1993 wurde "Zorro",einer der Chefzuhälter und Setreiberdes Strichs auf der Thälmannstraßesowie des Kinderstrichsverhaftet. Auch Mark MIEHANbefindet sich zur Zeit in Haft.Darüber hinaus bauten Altfaschoswie Holger STEINBUCH illegaleBordelle und Spielcasinos in GroßDerschau und einen zeitweiligenWohnwagenstrich in Rathenowauf. Holger STEINBUCH hat fürseine Bordelle u.a. Frauen aus derehern. CSFR regelrecht gekauftund dann zur Prostitutiongezwungen.Gleichzeitig stieg die sog."Springer Bande" um ChristianSPRINGER, Björn EIBISCHund Lynn BRAUNE in solukrative "Geschäftsbereiche"wie Schutzgelderpressung vonKneipen und Discos, Hehlereiund Autoschiebereien nachPolen in Potsdom und Umgebungein. Ein Schwerpunktstadtteilihrer Aktivitäten istWaldstadt, wo sie u. a. Jugendlichedurch "Schuldscheine"dazu zwangen, Einbrüchezu verüben. Jugendliche, dieversuchten, aus der Bandeauszusteigen, wur<strong>den</strong> u. a. durchdas Abschnei<strong>den</strong> von Ohren unddem Aussetzen von Kopfgeldernauf "Abtrünnige" zum Weitermachengezwungen. Darüber hinausist die "Springer Bande" an <strong>den</strong>Überfällen auf Discos in Götz und organisierten Waffenhandel undGroß Glienicke im Oktober 1993 faschistischen Wehrsportfanatibeteiligtgewesen, bei <strong>den</strong>en kern. HEITSCH, TÜCK und einmehrere Menschen verletzt wur- gewisser "Körne/" agieren dabei<strong>den</strong> und hoher Sachscha<strong>den</strong> als Kontaktpersonen. Wehrsportentstand.ln diesem Zusammen- übungen fan<strong>den</strong> u.a. auf einemAnhang der 'JN'-Demo 1991 in Potsdomhang fan<strong>den</strong> im Februar <strong>1994</strong>mehrere Razzien und acht Festnahmengegen Mitglieder derSpringer Bande statt, <strong>den</strong>en auchHehlerei und Schutzgelderpressungvorgeworfen wird. So wurdeunter anderem Björn EIBISCHverhaftet.Seit Sommer 1993 hatten sichFaschisten aus dem Zuhälter-Bereich und die "Springer Bande"sowie Angehörige der rechtenHooligan- und Heavy-Metaii-Szenewieder zu gemeinsamenAktivitäten zusammengefun<strong>den</strong>,nachdem in <strong>den</strong> Jahren zuvor eherein Konkurrenzverhältnis geherrschthatte. Ihre Gesamtanzahlumfaßt ca. 60 bis .80 Personen.Aktuelle Treffpunkte sind hierbeiein Billardcafe in der Lennestraße,der Insel-Club auf der Freundschaftsinselsowieein ausgebauterlmbiß in der Rudolf-Breitscheid-Straße.leerstehen<strong>den</strong> Bauernhof in Dallgowin der Nähe des ehemaligenOlympiadorfes statt.Bei <strong>den</strong> Durchsuchungen imFebruar <strong>1994</strong> wurde eine größereAnzahl von Waffen sichergestellt.Nach wie vor ungeklärt istallerdings, wer im Dezember1993 <strong>den</strong> großangelegten Waffendiebstahlaus der Bundeswehrkasernein Geltow organisierte.Auch die Drahtzieher des Diebstahlsvon 30 Makarow-Pistolenaus einer Potsdamer Polizeikaserneim Januar <strong>1994</strong>, die erst amTag zuvor von der Polizei in einemGüterzug beschlagnahmt wor<strong>den</strong>waren, sind bis jetzt nicht ermitteltwor<strong>den</strong>.Auch faschistischeGewalt auf der Straßegehört in Potsdam undUmgebung seit längeremzum AlltagAus Kreisen der "Springer Bande" Um hier nur einige Vorfälle zubestehen auch enge Kontakte zum nennen:• Anfang April 1992 schlug eineGruppe von Skinheads einenKubaner in der Innenstadt vonPotsdom krankenhausreif.•Im Juli 1992 wurde eine deutschafrikanischeFamilie in Potsdomüber mehrere Wochen von einer25köpfigen Gruppe faschistischerJugendlicher terrorisiert,indem u. a. sechs Mal dieScheiben ihres Hauses eingeschmissenwur<strong>den</strong>.•Im Juli 1992 überfiel eineGruppe faschistischer Skinheadsein Erntelager mit ausländischenErntehelferinnen in Plessow. Beidem Überfall wur<strong>den</strong> mehrereArbeiterinnen schwer verletzt.• Nach dem Pogrom in Rostock imAugust 1992 versuchten ca. 100organisierte Faschisten und rassistischeBürgerlnnen, dasFlüchtlingsheim in Stahnsdorfanzugreifen.•1992, 1993 und Ende Februar<strong>1994</strong> wurde der sowjetischeEhrenfriedhof in Potsdom mehrfachdurch Nazischmierereienund dem Umschmeißen vonGrabsteinen geschändet.•Im März 1993 griffen zwe1faschistische Skinheads em1 qjähriges Mädchen auf demLuisenplatz an, das sich geweigerthatte, <strong>den</strong> Hitlergruß zuFaschist aus Potsdam/WaldstacltH1nter <strong>den</strong> KuliSSen . . Z 7


. ,ヲセMセMセZ]MZM[Z[M[ッゥ[ゥ[Mセ]セ\wZ@]MZイセZN]LNZMZGBZZZキセセ ャNャ、]kNMN]セ MNZ[ ・N[ZjッエキカッZ] セ セ RaセM] 」 ZonセSNiciGos]ZSPNゥ ᄋ@machen. Sie verletzten das bekannten Jugendtreffpunkt und nach Angaben ihres ChefredakteursDieter STEIN mit einerMädchen durch zwei MessersticheKonzertort ,,Lin<strong>den</strong>park". Zu Silvesterund mehrere Schläge insGesicht.1993/1 994 wur<strong>den</strong> ca. 10Menschen während der Disco vonStartauflage von 100.000 Exemplarenam 21. Januar <strong>1994</strong>• Das Flüchtlingsheim in Teltow faschistischen Schlägern verprügelt.Nur wenige Wochen vorher scheinen. Er strebt weiterhin einebegonnen, wöchentlich zu er-wurde 1992 und 1993 - zuletztim Dezember 1993 - mehrfach wurde eine chilenische Frau vor Erhöhung der Auflage an. Ihrvon Faschisten aus Teltow und der Discothek "Lin<strong>den</strong>park" von Leserlnnen- und Autorinnenspektrumreicht von militanten Neofa-Potsdem angegriffen. Flüchtlinge einem Faschisten angegriffen undwur<strong>den</strong> auf der Straße in Teltow zusammengeschlagen, während schisten bis in <strong>den</strong> rechten Randzusammengeschlagen.ein Taxifahrer unbeteiligt zusah. der CDU und SPD. So war z.B.Durch antifaschistische Gegenwehrentwickelte sich eine "Aufteipark"ausschließlich Treffpunkt für 'REP'-Fraktionsvorsitzende, Nazi-Bis vor kurzem war der "Lin<strong>den</strong>-1993 der ehemalige Berlinerlung" Potsdams: die Innenstadt ist Linke, Hausbesetzer und Punks Anwalt und Mitglied des',.'Hoffmann-von-FallerslebenBildungs-seitdem mehr oder'weniger in der gewesen; durch erhöhte Eintrittswerks'Ca rsten PA-GEL als Redakteurfür die "Hauptstadt-Redaktion" verant-JUNGE FREIHEIT I r. wortlich, währendder Holocaust-Leug-セ@ner David IRVING:; ...regelmäßige Gast-/-____. -... .... z;.;. • ;;:,-..,;;:.:,: ,,..-.__beitröge für die "JungeReaktionen auf die Gewaltspirale_...___Freiheit" schreibt....... Die "Junge Freiheit"Das Land.....,IIIOIICJIEH.Dic.__""ro-versteht sich selbstals Sprachrohr eines••• • ••••·· · -·rnee,..modernisierten Faschismus,der sichvor allem im AntisepreiseHand der Linken, die Außenbezirkefür Discos und Konzerte mitismus, einem biologistischenund Plattenbauviertel wie wer<strong>den</strong> aber immer mehr dieser und eugenischen Weltbild sowieRehbrücke, Waldstadt und Babelsberggerieten noch fester in dieJugendlichen von einem Besuchabgeschreckt.der Verleugnung des Holocaustausdrückt.Hand faschistischer Skinheads,Die Zukunft derDie"Jungedie sich in letzter Zeit auf die"Jungen Freiheit"hängt si-Freiheit"Übernahme von Jugendclubs konzentrieren-z. B. <strong>den</strong> "Otto-Nagei- zieht nachcherlich auchJugendclub" in Waldstadt und Potsdomdavon ab, wieansatzweise <strong>den</strong> "Club 5" in Seit Januarungestört dieBabelsberg, wo Faschisten massiv <strong>1994</strong> hat sichRedaktion in ihremneuenauftreten. Im September 1993 darüber hinausgab es außerdem regelrechte die Zeitung derStandort PotsdomarbeitenStraßenschlachten zwischen faschistischenSkinheads, Heavys Rechten", diekann.sog. "Neuenund Polizei in Waldstadt, die u. a. "Junge Frei-Es bleibt zu hoffen,daß diedarauf beruhten, daß Faschoskins heit", die Amtsstraßemit Kontakten zur Zuhälterszene5 in Pots-Verhinderungversuchen, <strong>den</strong> Waldstädter dam-Bornstedtder Pressekonferenzder "Jun-"Hans-Eisler-Jugendclub" in ihre als neuen SitzKontrolle zu bringen. ln der Folge ihrer Redaktiongen Freiheit"wurde der Club durch faschistischeausgesucht. Ih-vom 20. JanuarSchläger schwer verwüstet. ren alten Sitz in<strong>1994</strong> in Pots-Darüber hinaus gibt es seit Ende Freiburg imNeupreuße Dieter STEINdom und in Berlinnur der An-1993 eine immer stärker wer<strong>den</strong>deBreisgau habenPräsenz faschistischer Skin-heads bei <strong>den</strong> Discos, auch in demsie aufgegeben. Die 86 gegründete"Junge Freiheit" hat inzwischenfang antifaschistischer Aktivitätenwar ...Z 8 Htmer <strong>den</strong> KuliSSen ..Der Schein von ·verschlafenheittrügtBran<strong>den</strong>burg -an der Havelgelegen - eine beschauliche Stadtmit historischem Stadtkern und Plattenbaughettos amStadtrand. Schlagzellen macht die Neonaziszene in Bran<strong>den</strong>burgselten, doch die scheinbare Ruhe trügt.Vor 1989 waren die meisten der ber 1992. Mal gab und gibt esheutigen Nazis unorganisierte Randale bei Fußballspielen, wieHeavies oder Hools. Wie in vielen im August 1992 oder Ende 1993anderen Städten der Ex-DDR beim Pokalspiel BSV Stahlauch, bildeten sich ab 1990 auch Bran<strong>den</strong>burg gegen <strong>den</strong>hier die ersten festeren Gruppen 1. FC Kaiserslautern, beivon Straßenskins. Zur gleichen dem u. a. ein Mosernbike-Zeit wur<strong>den</strong> in Bran<strong>den</strong>burg ner von ca. 20 Organisier-Ortsgruppen der 'Republikaner' ten faschistischen Skin-('REP'), deren Geschäftsstelle in heads angegriffen wurde.Bran<strong>den</strong>burg von Fritjof SPRITZER Darüber hinaus stellte diegeleitet wird, und der 'Deutschen Stadt Bran<strong>den</strong>burg in Zu-Volksunion' ('DVU') gegründet, sammenarbeit mit demderen Mitglieder sich hauptsäch- Jugendamt <strong>den</strong> Naziskinslieh aus der Altersgruppe der 20- 1992 ein - wenn auch30jährigen rekrutierten und regel- renovierungsbedürftiges -mäßig öffentlich auftraten (Info- Jugendzentrum mitsamtstände, Flugblattverteilen etc.). Sozialarbeiter zur Verfü-Ab Anfang 1992 versuchten gung. Die Vorstellung desNeonazis und faschistische Skin- Jugendamtes war, dieheads in Bran<strong>den</strong>burg ihre Macht rechte Szene über das Jugendzenaufder Straße zu festigen, indem trum und <strong>den</strong> Sozialarbeiter untersie teils wahllos,Kontrolle zu halten. Dieteils gezielt Angrif- Praxis sah allerdingsfe verübten. Ein deutlich anders aus: Derwichtiger Treff- städtische Sozialarbeiter,punkt für nächtli- Jen HÖNICKE, sollehe Randaleaktio-schon DDR-Zeiten aktinanfaschistischerver Neonazi gewesenSkinheads war, bissein. Offenbar nutzte erzur Schließung imSozialarbeit als Möglich-Frühjahr 1992, keit, aktive Unterstüt-"Karsten's Disco" zung und Organisieimnahegelegenenrungshilfe für die Nazi-Wusterwitz, das szene in Bran<strong>den</strong>burg zuschon zu DDR- leisten. Er war 1991 undZeiten als Hoch-1992 mitverantwortlichburg faschistischerfür die OrganisierungSkinheads be- Falko SCHUMACHER (1.) von zwei großen neofakanntwar. Dort schisfischen Konzerten.trafen sich an Wochenen<strong>den</strong> bis Ein Konzert fand 1991 imzu 150 faschistische Skinheads Jugendclub Philip Müller mit 400aus der gesamten Region. Mal Skins und Neonazis statt; 1992wur<strong>den</strong> nachts Flüchtlingsheime folgte ein Open-Air-Konzert aufverwüstet, wie das (zu dem der Marienburg mit 800 Besu-Zeitpunkt nicht bewohnte) Flücht- cherlnnen. Das faschistischelingsheim Struvenberg im Novem- Open-Air-Konzert im August 93,Andre SCHMIDT (r.)deutsches FamilienidyllBran<strong>den</strong>burgbei dem u. a. "Radikahl", sowieenglische und italienische Faschobandsauftreten sollten, wurdevom land Bran<strong>den</strong>burg kurzfristigverboten. Auch ansonsten warHONICKE sehr um die Freizeitgestaltung"seiner" Schützlinge besorgt- wie sonst läßt es sicherklären, daß er bei Wehrsportübungenin Bran<strong>den</strong>burg-Kirchmöserund beieinem FaschoüberfallaufPunks gesehen,oder daßbei einerHausdurchsuchung1992bei ihm jedeMenge rechtesPropagandamaterialgefun<strong>den</strong>wurde?Außerdem botdas rechte J u-gendzentrum"Am Wiesenweg" <strong>den</strong> Kadern derBran<strong>den</strong>burger Neonaziszene -u. a. Patrick CUHRTS, MichaelBARSCH, Marcel SCHILF, MichaelSCHORRAT und Andre SCHMIDTdasideale Rekrutierungsumfeld.Die Szene wurde ziemlich schnellgrößer - mit einem harten Kernvon ca. 30 Nazis und einemUmfeld von ca. 60 Naziskins ausBran<strong>den</strong>burg und Umgebung.Bra n<strong>den</strong>burger Skins waren allerdingsnicht nur in der Stadt selbstaktiv, sondern hatten und habenenge Kontakte zu organisiertenNazis in Potsdam, Rathenow,Belzig, Premnitz, Tongermündeund Genthin, wo sich mehrereBran<strong>den</strong>burger Skinheads 1992an einem Überfall auf eine Party ineinem von linken Jugendlichenbesetztem Haus beteiligten. Undin Fischback bei Tongermündetreffen sich am Wochenende ineiner Discothek Bran<strong>den</strong>burgerFaschisten mit Neonazis undfaschistischen Skinheads der ge-Hnter <strong>den</strong> KuliSSen. . Z 9


Freundin von SCHORRAT(r.), AnkoMÜLLER (3.v.r.), L. PUDELWELL (4.v.r.), Frank LEHMANN (5.v.r.)samten Region. Zum Teil entstan<strong>den</strong>diese Kontakte aber auch inKnästen, wie der JVA-Luckau; beigemeinsamen Wehrsportübungenauf ehemaligen NVA- und GUS-Kasernengelän<strong>den</strong> oder durchgemeinsame "Geschäftsinteressen"wie Hehlerei, Schutzgelderpressungetc.Im Herbst 1992 eskalierte derfaschistische Terror in Bran<strong>den</strong>burg- Wohnungen von Antifeswur<strong>den</strong> verwüstet, linke Jugendlicheauf der Straße zusammengeschlagen,'KKK'-Aufkleber tauchtenauf. Nach einem antifaschisti-schen Angriff auf das .------------------Irechte Jugendzentrum - 11 -"Am Wiesenweg" am 1------------------1Begleiterin des Mannes bedrohten.Es war reiner Zufall, daß derMann diesen Angriff überlebte.Vier Tage später zogen CUHRTSund BARSCH wieder los - diesmalauf der Suche nach Jacken undGeld.Ende Dezember 1992 wurdegegen CUHRTS Haftbefehl wegeneines Messerstichs erlassen.BARSCH wurde mitangeklagt,ohne allerdings in Untersuchungshaftgenommen zu wer<strong>den</strong>, wasbestimmt garnichts damit zu tunhat, daß seine Mutter einebekannte Rechtsanwältin in Branzuzetgen, zumal im Dezember1992 das Jugendzentrum ,,AmWiesenweg" wegen des Brandanschlagsgeschlossen wurde.Daß Nazis durch Wegschließenkeineswegs in reumütige Sozialfälleverwandelt wer<strong>den</strong>, zeigtesich z. B. bei CUHRTS. Zum einenwurde er während seiner U-Haftvon der faschistischen 'Hilfsgemeinschaftfür Nationale Gefangene'('HNG') und seinen strammrechten Eltern betreut. Zum anderenorganisierte er コオウ。ュセョ@ mitanderen Nazis im März 1993 <strong>den</strong>Knastaufstand in der JVA-Luckauund schien sich auch ansonstennicht gerade zu langweilen -immerhin wer<strong>den</strong> mindestens achtweitere Gefangene in der JVA-Luckau von der 'HNG' betreut. Die'Nationalen' ('DL'-nahe Wählergemeinschaft)sorgen dafür, daßCarsten PAGEL, Berliner 'Nazianwalt'und Mitglied des 'Hoffmannvon-Fallersleben-Bildungswerks'(eine flügelübergreifende neofaschistischeSchulungsorganisation),als Verteidiger für CUHRTSengagiert wurde. CUHRTS be-NACHRICHTENDERHNG20 . 11 . 1992, fuhren M61\ und Oi, liebe Ursul:!Zuerst einmal ein ィ・イセャゥ」ィ・ウ@ Danke fi.ir Deinen lieben Briedann min d estenS d rei <strong>den</strong> lcl\ mlcb sel\r &efreut habe. Mir geht es sovelt aanz gder Nazl 'kader • Datrt'ck aleiel\e hoffe iel\ auch von Dir. Schönen Dank für das Lr 1 ich eine süße Toel\ter habe ... Ja, hier sind viele KamCUHRTS (19) I Ml'chael und •• wer<strong>den</strong> im•er .ehr, veil die ganze Szene illl Mo01enverunsichert und unterwandert ist!lch bin 19 Jahre alt und schon seit lommunismu.szeitenBARSCH (21) Un d Al eX· "autonoaten" Skinszene tätia, - dürften Jetzt 5 Jahr


Hauptbeschäfti·gung: Raufenund saufenFaschos oder Nazi-Skinheads treten in Rathenow erstseit J 989auf. Eine zentrale Rolle ln der frühen Phase spielte MarloKNUDSEN, der nach der Wende nach Braunschweig ging unddort in Kontakt mit Nazi-Skins kam. Zurück ln Rathenowscharte er eine Gruppe von Skinheads um sich, die allmählichanwuchs. Sie bezeichneten sich selbst als "01-Sklns", "einKult, der aus England kommt" und nahmen das typischeuniforme Outfit an: Doc's, Jeans, grüne Bomberjacke undGlatze.Ihre Aggression richtete sich damalsvor ollem gegen die Normalbevölkerung,da Punks, Gruftiesund Freaks ihnen aus dem Weggingen. Sie genossen ihre Rolle als"stärkste Macht in der Stadt", wassie ihr "Stadtrecht" nannten. IhreAktionen waren eher unpolitisch:Zec;:he prellen, Telefonzellen zerdreschen,x-beliebige Leute dieihnen irgnedwie nicht paßten, inder Disco oder auf der Straßeverprügeln. Von der Polizei unbelästigt,zogen sie in Zweierreihen mitgeschulterten Baseballschlägernnachts durch die Stadt. Mit der Zeitnahmen diese Skinheadgruppenimmer mehr eine faschistischeTen<strong>den</strong>z an, erkenntlich am "StolzenDeutschen" auf der Bomberjokke.Kontakte mit anderen Faschogruppenin Potsdom und Bran<strong>den</strong>burgwur<strong>den</strong> gepflegt. Spuckistauchten auf, völlig beliebig: 'FAP','NA', 'NO', 'DA', 'NSDAP/AO' undein "Bund der Volksgenossen" trathervor mit Spuckis wie "Stoppt <strong>den</strong>roten Straßenterror" oder "Dieletzten von gestern wer<strong>den</strong> dieersten von morgen sein". Aberexplizit politische Arbeit oderAgitation blieb bis heute imVerhältnis zum Prügeln im <strong>Hinter</strong>grund.Einige Verbindungen mitNaziorganisationen existieren <strong>den</strong>noch:Michael SCHMIDT, genannt"Hocki", war schon bald noch derWende in der 'Wiking-Jugend',S Z <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...ebenso Stefan N ICKEL (Jahrgang1970) und sein Bruder Matthias(Jahrgang 1972). Stefan NICKEList heute in der 'DVU', MatthiasNICKEL vermutlich in der 'FAP', ersoll Kontakte zur 'FAP' in PranzlauerBerg unterhalten. Marie PEHLE-HavellandKUHN und KIND, existieren Videoaufnahmenvon Aufmärschen inHalbe. Am 15. August 1993wur<strong>den</strong> einige Rathenower Faschosmit Fahnen am Bahnhof gesehen.Vermutlich waren sie auf dem Wegzum Rudolf-Heß-Aufmarsch. Derharte Kern der Rathenower Nazi-Szene besteht aus nicht mehr als 15Leuten, die für r。ョ、。ャ・Ma ᄋ セゥッョ・ョ@weitere rechte Jugendliche, auch15jährige, mobilisieren könnenund dann auf eine Stärke von 30bis 40 Leuten kommen.Distonzierten sich die älterenFaschos in der frühen Phase nochvon <strong>den</strong> jüngeren, die sie als"Kiapperköppe" und "Kniebeißer"abtaten, so rekrutieren sie ab 1993wieder verstärkt jüngere. Zumeistüber Fascho-Skins an Schulen, dieKlassenkamera<strong>den</strong> in die Cliqueneinführen.Mike KNUDSEN (/.), Candy ALTENHORT (3.v.l.), Andreas BIGALKE (4.v.l.)MANN hat eine eigene Nazigruppegegründet, die "Jugendinitiativezur Rettung der Heimat", ist bisherィセッ、・ェ@ nur mit einem Flugblatt andie Offentliehkeif getreten.Andere Aktivitäten deuten auch aufParteikontakte hin. Die NICKEL-Brüder, die eine Vorliebe fürWehrsport haben, sollen sich 1991an <strong>den</strong> Nazi-Aufmärschen in Hofund in Halbe beteiligt haben. Von<strong>den</strong> Rathenower Faschos, DanielDer Treffpunkt der RothenowerFascho-Szene ist heute das"Champ" am Jahn-Sportpark, wosich je<strong>den</strong> Freitagabend ca. 40 bis50 Faschos aus Rathenow und <strong>den</strong>umliegen<strong>den</strong> Dörfern aufholten.Besitzer des "Champ" ist MUTS.Ihm gehört auch der Klub "Beim/er"in Bran<strong>den</strong>burg. Dort organisiert erdie alljährlichen Skinheadkonzerte.Im "Champ" arbeiten auch RathenowerSkins, die früher derKameradschaft Rathenow angehörten,sich jetzt aber (aus Angstvor Knast) ruhiger verholten, wieder Einlasser lngo ESEL.Einige Rathenower Faschos habenenge Kontakte mit der PotsdamerZuhälter-Szene. KNUDSEN, ist zurJahreswende 1991/92 zusammenmit BIGALKE und Candy ALTEN-HORT wegen einer Reihe vonStraftaten wie Randale, Zecheprellen, Körperverletzung, Telefonzellenzerstören, Widerstand, inWohnungen einreiten etc., für etwaein Jahr in U-Haft abgewandert. Erwar im Knast Oronienburg mit <strong>den</strong>Potsdamer Zuhältern um LynnBRAUNE und Christion SPRINGERin einer Zelle. Aus dieser Zeitbesteht auch seine Sauf- undPrügelfreundschaft mit dem PotsdamerZuhälter Themas KLICKS,der seitdem regelmäßig in Rathenowauftaucht. Rathenower Faschosfahren oft noch Potsdom undBran<strong>den</strong>burg und ziehen dort eineArt rechte Mafia auf: Autodiebstahl,Dealerei, Hehlerei, Zuhälterei.Und auch der im Mai 1993 zuvier Jahren Knast verurteilte RathenowerFaschoschläger BIGALKEpflegt enge Kontakte nach Bran<strong>den</strong>burg- z.B. zu <strong>den</strong> Nazi-KadernMarco BARSCH und Detlef HEILE,die er als Alibizeugen angab.Bis zur Schließung im Januar 1993betrieben die Zuhälter in Großderschaubei Rathenow die Disco"Vegas" und einen "Stützpunkt".Dort hat die Polizei bei einer Razziajede Menge gestohlene Sachengefun<strong>den</strong>: Schmuck, Stereoanlagen,vermutlich auch eine kleineMenge Heroin. ln Rathenow selbsttrieben die Potsdamer ZuhälterFrauen aus Ungarn und Tschechienzur Prostitution. Es kam zu Auseinandersetzungenmit Anwohnerlnnen,die sich über <strong>den</strong> mitWohnwagen zugestellten Parkplatzbeschwerten. Daraufhin fiel einePrügeltruppe von 15 Leuten ausPotsdom (an der sich vermutlichauch Rathenower Faschos beteiligten)ein und zerschlugen Autos vonAnwohnerlnnen. Zeitgleich mit derRazzia in Großderschau wur<strong>den</strong>die Prostituierten abgeschoben.Der Potsdamer Zuhälter SPRINGERsoll jedoch in Zusammenarbeit mitBran<strong>den</strong>burger Faschos erneutFrauen zur Prostitution in Rathenowzw1ngen.Eine der größten Randale derFaschos in Rathenow lief zuSilvester 1991/92. Schon seit DDR-Zeiten ist es für Jugendliche inRathenowTradition, sich um Mitternachtauf der Hauptkreuzung zutreffen. Bis zu 400 Jugend I ichekommen zusammen. Diese Traditionwurde mehr und mehr von <strong>den</strong>Faschos besetzt. 91/92 waren 60bis 70 Faschos mit Baseballschlägernin der Menge. Punkt 12 Uhrstarteten sie eine Randale in derInnenstadt, schmissen Schaufensterscheibenein und plündertenGeschäfte. Nazis von auswärts, mitSchlips und Anzug im BMW, sollendie Menge aufgestachelt haben.PEHLEMANN wurde von der Polizeiin flagranti erwischt, als er zusammenmit Kumpanen ein Schmuckgeschäftausräumte. Daraufhinzogen die Faschos zur Wache, woPEHLEMANN und andere festgeholtenwur<strong>den</strong>, traten als geschlossenerBlock auf und riefen Parolenzur Freilassung der Gefangenen.Anscheinend völlig verunsichert,ließ die Polizei die Gefangenenwieder laufen. Solche Gefangenenbefreiungensind mehrmalsvorgekommen.Gegen <strong>den</strong> Straßenterror der Skinsgab es Anfangs keine Gegenwehr.Die linke Subkultur- Punks, Freaks,Grufties - war noch zersplittert undohnmächtig. Sie zog sich aus derÖffentlichkeit zurück, ging <strong>den</strong>Faschos aus dem Weg, miedDiscos, <strong>den</strong>n in Discos gab esimmer Streß. An <strong>den</strong> Rand ihrerExistenz gedrückt, gab es nur zweiMöglichkeiten: abhauen oder sichselbst zu organisieren. So taten sichAnfang 1992 LeutezuantifaschistischerArbeit zusammen, um sichgegen <strong>den</strong> Naziterror zur Wehr zusetzen.Die Faschos wur<strong>den</strong> schnell zahm.Kurz nach Ostern 1992 boten sie<strong>den</strong> Antifes Verhandlungen an. Siewollten eine Art Waffenstillstandoder eine Teilung der Stadt,betrachteten die Antifes als rivalisierendeGang. Die Antifes ließensich auchtatsächlich auf bestimmteVereinbarungen ein: Auf bestimmteFormen der Auseinandersetzungsollte verzichtet wer<strong>den</strong>, Zwischenfällesollten zuerst mit bestimmtenAnsprachpersonen geklärt wer<strong>den</strong>.Da sich die Faschos an dieseVereinbarung nicht hielten, wurdesie bald von <strong>den</strong> Antifes aufgekündigt.Am 8. Mai 1992 führten RathenowerAntifas ihre erste Demo durch,aus Anlaß der Befreiung vomHitlerfaschismus. 90 bis 120 Leutekamen zusammen, um durch dieStadt zu ziehen und gemeinsam amEhrenmal einen Kranz niederzulegen.Die Faschos versuchten, eineGegendemo anzumel<strong>den</strong> (vorgeblichgegen Drogen), die allerdingsverboten wurde. Ca. 40 Faschossammelten sich <strong>den</strong>noch undstellten sich an der Demoroute auf.Als die Antifa-Demo vorbeizog,kam es zu kurzen Auseinandersetzungen,wobei die Faschos in dieFlucht geschlagen wur<strong>den</strong>. Daßsich die Antifes nicht auf einehandfeste Prügelei eingelassenhaben - sie wollten auf je<strong>den</strong> Fallihre Demo zu Ende führen - legtendie Faschos als Niederlage aus, als"unmännliches Verhalten".Zweimal griff ein Mob von etwa 40Faschos das Haus eines Antifaschistenan. Dabei wur<strong>den</strong> Fensterscheibeneingeworfen, regelrechteStraßenschlachten fan<strong>den</strong> mit <strong>den</strong>Faschos statt.Einmal brachen die Faschos in einvon Linken besetztes Haus ein, daswochentags nicht bewohnt war. Sielegten Feuer, das allerdings schnellwieder ausging, zerstörten dieEinrichtung und schlitzten zahmeMäuse auf. Die Polizei stand vordem Haus und guckte ohneeinzugreifen zu. Die Polizei meintenur, wann sie endlich fertig wären.Sie, die Polizei, wolle auch malnach Hause. Als die Faschos zuEnde randaliert hatten, nahm siedie Polizei mit auf die Wache,schrieb dort ihr Protokoll und ließsie wieder laufen. Ausgerechnet amdarauffolgen<strong>den</strong> Tag wollte die<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>. .. 3 3


Wohnungsgesellschaft Strom undWasser sperren. Alles deutete aufeinen (von Stadtverwaltung undPolizei wohlwollend beobachteten)Naziüberfall hin, um einen Vorwandzu fin<strong>den</strong>, das Haus räumenzu können, was später auchgeschah. ·Ende 1992 besetzte der harte Kernder Rathenower Faschos, etwa 10-15 Leute, ein Fabrikhaus in derGenthiner Straße. Das Haus wurdeals Treffpunkt genutzt, weniger zumWohnen. Wieder tauchten Nazismit Schlips und Hemd von außerhalbim Haus auf. Nach zweiWochen räumte die Polizei, abernicht ohne die Faschos vorher zuwarnen, so daß sie alle Waffen undanderes belastendes Materialrechtzeitig beiseite schaffen konntenund die Räumung von deranderen Straßenseite feixend beobachteten.Diese · bei<strong>den</strong> Beispiele zeigendeutlich, daß die Polizei <strong>den</strong>Faschos breiten Raum gewährt,während, wie so oft, die linke Szenemit äußerster Härte verfolgt wird.Auch Gericht und Staatsanwaltschaftarbeiten <strong>den</strong> Faschos zu: AlsBIGALKE, KNUDSEN und ALTEN-HORT nach einem Jahr U-HaftEnde 92 entlassen wer<strong>den</strong> - siewur<strong>den</strong> nur auf Bewährung verurteilt- ziehen sie schon drei Tagespäter mit einem Faschomob durchdie Straßen, prellen die Zeche undbrechen in eine Bäckerei ein. DiePolizei greift die auf BewährungEntlassenen auf und bringt sie zurWache, wo sie weiter randalierenund die Einrichtung demolieren.Der Haftrichter entläßt sie wieder,die Taten seien zu geringfügiggewesen.Bis zu dem Zeitpunkt, als Antifesbegannen einen Schutz für Prozeßzeuglnnenzu organisieren undselbst bei Prozessen in großer Zahlaufzutreten, konnten die FaschosVerfahren gegen sich meist zumeigenen Vorteil bestimmen. DieseProzesse verliefen meist im Sande,da sie auf <strong>den</strong> äußerst dürftigenErmittlungen der Polizei beruhten.Allein PEHLEMANN wurde bisherdrei Mal zu zwei Jahren aufS 4 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...Bewährung verurteilt. Knast scheintfür ihn nicht eingeplant zu sein.Genannte Zeuginnen wur<strong>den</strong> sogleichvon <strong>den</strong> Faschos eingeschüchtert,z.B. in ihren Wohnungenüberfallen, so daß sie ausAngst vor Gericht keine Aussagenmehr machten. Gegen Nazi-Spuckis im Gerichtsaal wird nichtsunternommen, genauso wenig wiedagegen, daß ein HauptangeklagterKUHN <strong>den</strong> Gerichtssaal mitBaseballschläger betritt und Morddrohungenäußert. Im März 1993,als Antifes zum ersten Mal selbstmassiv beim Prozeß gegen KUHN,KNUDSEN, Olaf RITZE und HeikoBÜSCHKE auftreten, kommt esaußerhalb des Gerichts zueiner Auseinandersetzungmit Faschos.Ende 1992, zur gleichenZeit, als die VorbestraftenBIGALKE, KNUDSEN undALTENHORT in der Stadtrandalierten und gleichwieder entlassen wur<strong>den</strong>,traf sich der Bürgermeister(SPD) mit dem harten Kernder Faschos und bot ihnenABM-Stellen an. Sie solltendie GUS-Kasernen saubermachen.Weiter verspracher ihnen einen Club, einehemaliges GST-Objekt, noch mitSchießstän<strong>den</strong> ausgestattet undwunderbarfür Wehrsport geeignet.Doch aus diesen Angeboten, deraktiven Förderung der Faschosdurch die Stadt, wurde erstmalnichts: Nachdem Antifes über diePresse die Verhandlungen aufdeckteund anprangerte mußte dasAngebot der Stadt zurückgezogenwer<strong>den</strong>. Generell versucht dieStadtverwaltung die Faschos zuentpolitisieren, sie als "gestrandeteJugendliche" zu bedauern - undihnen <strong>den</strong> Arsch zu küssen. Linkedagegen wer<strong>den</strong> mit äußersterHärte verfolgt, geräumt, kurzgehalten. Selbst für セゥョ@ Projekteines Künstlers, das er zusammenmit der autonomen Szene machenwollte, wurde das Geld von 200auf 30 DM gekürzt - aus einemTopf, der 10.000 DM enthielt!Gerüchten zufolge soll der skan-deiträchtige ehemalige CDU-Landrat Dieter DOMBROWSKI (derseit Jahren auch Mitglied derrechtsextremen 'InternationalenGesellschaft für Menschenrechte'('IGfM') ist) noch kurz vor seinerAbwahl dafür gesorgt zu haben,daß 2/3 dieses Geldes an dieJunge Union verteilt wurde. DerKünstlerverband riet dem Künstlersogar davon ab, die Zusammenarbeitmit Autonomen zu veröffentlichen,Angst vor Repressalien derFaschos. Rathenow ist ァャ・ゥセィコ・ゥエゥァ@ein extremes Beispiel für eineVerharmlosung der faschistischenOrganisierung bei gleichzeitigerKriminalisierung und AusgrenzungAndreas B/GALKEvon linken und antifaschistischenGruppen.von Seiten der Stadt,der Polizei und desBran<strong>den</strong>burger Verfassungsschutzes.Dasist vielleicht auch nichtweiter verwunderlich,wenn man sich vorAugen führt, daß imnahegelegenen Premnitzein Auszubil<strong>den</strong>dervon der PolizeischuleBerlin-Spandau,Andreas WIN-KEL, im örtlichen Jugendclubregelmäßig das 'NF'-Propagandablatt "Angriff" verteilt.Es ist davon auszugehen, daßneben Polizeischüler WINKEL auchJens RIEDEL aus Premnitz undMichael DEUTSCHMANN ausRathenow Mitglieder der verbotenen'NF' bzw. ihrer Nachfolgeorganisationensind. Der faschistischePolizeischüler WINKEL ist imübrigen kein Einzelfall: Im März1993 waren offiziell gegen vierBran<strong>den</strong>burger Polizeischüler Ermittlungs-und Disziplinarverfahrenwegen Beteiligung an rechtsextremenStraftaten anhängig. Voneiner wesentlich höheren Dunkelzifferist auszugehen, wenn schonselbst der Direktor der bran<strong>den</strong>burgischenLandespolizeischule inSosdorf gegenüber der Pressezugeben muß, daß es "Probleme"mit <strong>den</strong> zukünftigen "Ordnungshütern"gibt..Oft gehörtesThema in derbundesdeut·sehen PresseKönigs Wusterhausen (KW) liegt ca. 20 km südöstlich vonBerlin. Die 20.000 Einwohnerinnen leben zum Großteil in <strong>den</strong>üblichen Plattenbausied Iungen. Der ältere Stadtkern ist nur zuGeschäftszeiten belebt. Abends sind früh die Bürgersteigehochgeklappt; nur eine öde Disco und ein langweiliges Kinowird geboten. ln vielen Jugendclubs dominieren die Rechtenund schüchtern andere Jugendliche ein. Kurz nach der Wendekonnten faschistische Organisationen Mitglieder und Sympathisantenwerben, die bis heute mit rücksichtslosem Terrorgegen Antilas und Flüchtlinge vorgehen.Folgerichtig waren Nazi-Aictlvitäten im Kreis Königs Wuster-. hausen schon öhers Thema in der bundesdeutschen Berichterstattung.•Am 20. September 91 führte der'Ku Klux Klan' ('KKK') im Kreis KWunter Regie des aus Amerikaangereisten 'KKK'-Chefs, MA-HON, eine Kreuzverbrennungdurch. Der mediengeile MAHONbrachte zu seinem Auftritt gleichein Kamerateam von RTL mit.Anwesend waren besonders vieleMitglieder der 'NF' aus Berlinund Bran<strong>den</strong>burg.•ln Halbe, Kreis KW, fand eine derletzten großen Kesselschlachtendes 2. Weltkrieges statt. 1991und 1992 marschierten amVolkstrauertag auf dem dortigenSoldatenfriedhof Hunderte vonuniformierten Nazis auf. Organisatorenund Teilnehmer kamenaus dem gesamten Nazispek- ·trum, von der 'Deutschen Kulturgemeinschaft'('DKG'), als Anmelderin,über 'Wiking Jugend'('WJ'), 'Junge Nationaldemokraten'('JN'), 'NationalistischeFront' ('NF'), 'Deutsche Alternative'('DA') bis zur 'FreiheitlicheArbeiterpartei' ('FAP'}.•ln Prieros, Kreis KW, fand am 19.Juli 93 ein als Geburtstagspartygetarntes Faschokonzert mit biszu 800 Teilnehmern statt. Die"Gratulanten" erschienen zumTeil in 'SS' -Uniformen, gröltenfaschistische Parolen und hißtendie Hakenkreuzflagge. Die Polizei,die schon vorher über dasFaschokonzert informiert war,Oahme-Spreewaldhielt es nicht für nötig emzuschreiten.•Traurige Berühmtheit erlangtedas Dorf· Dolgenbrodt bei セN@Einen Tag bevorFiüchtlinge in einehemaliges Ferienlager emztehensollten, brannte das Lagerab. Die Bewohner des Dorfesstehen unter Verdacht, Rechtsradikalen2000 DM für dasAbbrennen des Flüchtlingslagersgezahlt zu haben.Organisierte Nazis in KWDiese spektakulären Ereignissefin<strong>den</strong> nicht zufällig hier in dieserRegion statt. Seit der "Wende"gilt' der Kreis KW, als eine derHochburgen der Nazis. Nicht nur,daß hier einige Kader wohnenMunter weht die Reichskriegsflagge in DolgenbrodtH1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 3 5


Silvio JANKOWSKI (v. r. mit Kranz), dahinter mit Mütze Helmut BRAUN ('SrA') in Ho/be 199!oder sich aufhalten, sondern auch wurde das Ganze von Carstendas zahlenmäßig relativ große SZCZEPANSKI, der in diesemFußvolk stellt eine Gefahr dar. Zusammenhang festgenommenWohl am bekanntesten ist derberüchtigte Schläger Silvio JAN- ]セMセM] ᄋ@ セMN[セN[N[ᄋB@ ...."'--=KOWSKI. Er war/ist Mitglied in -. '· _...der verbotenen 'NF' und hat CER KAMPF GE...-T WEITER!gute Kontakte zur 'FAP'. JAN-KOWSKI steht unter Verdacht, amAbbrennen des Flüchtlingswohnheimesin Dolgenbrodt beteiligtgewesen zu sein und dafür Geldbekommen zu haben. AuftragundGeldgeber für dieses Verbrechenwar die Dolgenbrodter"Bürgerinitiative". Diese "BI" hetzteschon länger gegen dasgeplante Heim. ln einem ihrerProtestschreiben heißt es in markigenund eindeutigen Worten: " ...muß es erst ein zweites Rostockgeben?" Ihre dumpfen rassistischenVorurteile wollte die "BI"auch in die Tat umgesetzt sehen.Die gesuchte tatkräftige Unterstützungerhielten sie auch von MarkoSCHMIDT, der als Faschoführereiner Wehrsportgruppe gilt. Bekannterweisefeiert SCHMIDT gernegroße "Geburtstagspartys".Auf dem Gelände seines VatersWolfgang WENDLAND in Prierosfand das oben bereits erwähnteFaschokonzert statt. Organisiert3 6 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...wurde. Er verfügt als Herausgeberdes dumpfen Fascho Fan-Zines"United Skins" aus I


Bis zum Verbot der 'NF' tauchte in<strong>den</strong> Straßen und Schulen immerwieder deren Propagandamaterialauf. Ende August 1993 wur<strong>den</strong>Plakate der 'Rechten-Front-Mark-Bran<strong>den</strong>burg' und des 'DeutschenFreundeskreis t


DieNaziszenehat sichfestgesetztLuckenwalde, Kreisstadt des Teltow-Fiäming-Bezirlcs undGeburtsort von Rudl Dutschke mit ca. 27.000 Einwohnern, liegt50 km südlich vonBerlin. Die ganzeGegend hat ein sehrländliches Flair. KleinegewachsenenOrtschaften mit Kircheund Krieger<strong>den</strong>kmal·als Ortskern.Plattenbautensind nur vereinzeltzu sehen. Die Straßensind schlechtund holprig. Zu DDR-Zeiten waren dieTuch- und Hutfabrikendie Hauptarbeitgeberim Kreis. Mitfletwellesind dieseBetriebe längst "abgewickelt'•.ln Luckenwalde habenvor allem die 'NationalistischeFront' ('NF')und deren NachfolgeorganisationenFuß gefaßt.Seit Ende 1991kleben in <strong>den</strong> StraßenPlakate und Flugblätterder 'NF'. ln der SohnhofsgaststätteMitropahielt die 'NF' 1992ungestört eine Mitgliederversammlungab.Es existiert ein "Stützpunkt"der 'NF'. Der"Stützpunkt" ist derkleinste organisatori-40 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...sehen !,.•.nc! diイヲBエゥセfast schon unserfloJi r h ören fas t -i ch Oi e bstähle:"' , di• l:loinwbegeh -und dt;;r at ne oder. .andere i 5t v i e llei chts.,;ho n auf dem Soul ev•r d v on u nser'e n " a.usl ändi sc.han J1i tbürgern ".ao.ngecet t e! t wor<strong>den</strong>. k.ann sich noch e in ja-der von uns an d!."i m und die über g r iff e a u f d9m SozialamtセZMZセョ・ die von unsere-r. "' l ieban Fre m<strong>den</strong>" verijbt t.IU:"<strong>den</strong>.sGエャ オ セ イ コ 。N ィ ャ・イ@A セPセLM 、セD@Jt:-d'ir Fntmdw kos.t&t t.IM({> , dem d eutschen p r o Mo:'latOM. S& t ! 92 As ylbew•rb•rn m•cht 162300,- OM ( !} , di9イZエセ@ t n Ll·.cker.woi'lde セ@ in ・ ゥ ョセュ@ Non at an d ie- a ウ ケA AI ・セ\エ・イ 「・イ@v r;rs:.h ! e\Jderr.. Kann 1:1.-.r. dles's Geld n i cht v iel b e$581"" f ür Kirodet· -¦[イNイ エ・ ZMセL@ fttr die Unterstüt ::ung v o n Af"'beitsl osen · oder 4 ör an der eS02l.Al lei&tl.:.nger. , cJ! e uns GGutsc:bar. ::ugute ャエ cZhBaエイセ・ョ L@ verwen<strong>den</strong> ?fgエセ@ die mel$t e-n Städte u:'ld Gctme i n<strong>den</strong>, vor 。ャ・セ@ in c!con ッ セオ・MャBG@オFョ 、Fセゥセョ、・ イ ョ L@ ゥセエ@ die Untertri n gu nQ der As yl an ten oder besserセsA ッN_ ゥ イ ᄋ セᄋ エQ@ e.nten, d enn pol i l i s.c;h verTo !Qt s i nd •.ton d enen nu r 」。セ@4 , S 'l., ein qrosse:. P:--ol::::l e m 」[・ キッイ 、セ イN N@ In Göttingttn u.nd an<strong>den</strong>:tr.0 1"'tl!n キゥ イM セ@ ee .. ;ohnorn -.tS.dti &.c:ho r !-iäu-:er wegen N セ ] Yセ ZᄋN ッ・NセN[Nイ ᄋヲ ウ@ !i!ek ür.diQt. Oeutschw Zセ sᅵD ョ@etus:: ・i eh..t:-., u.-n für Agylbcwf!rbe.· F-t .?.trZ ZN セ@ ZN 。cG セ ・ョ N A I@a セッ N 」ィ@ wir lオ」 ォ ・ ョ キ 。ャ、 セイ@ 「ZN_ゥAIエセp ョ@ v::.r. Nwuei n quart i erc.n;f.fn " l.llil -i.i\ndis::hll!' rtitcltr:;'l!- " ni :;.ht •ters.-:-ho:1t . ! :n Elstha ! ! b !it i rd 、 ゥセ ᄋ セ@ehe-mal ige セ ・ ィ イ ャ ゥ ョアウカッ ィセ N ィ ・ゥュ@ z u m As ;•iantRnh e im .. ni\Q:iib .. out, cセZᄏ@ Pl.at:f;.!r ca. t.0 n eve Frecufe b i Qten wird. Nachde .n die u ョ エ・イ 「 イ セ ョ ァ セャ ァ@d ieser 60 ァ ・ ォ ャ セエ@ i wt, ウ エセ ャ エ@ 5 ich d ie f イ。ァセ L@ wo Canach aerr . .j.o:tat& Ausl ゥ ョ、ッイセ エ 」ウ@ オZャエ ・イ セ ・「イ 。」ィ エ@ l'rli .-d .. I n Turnhal l en ? ! nSch u l en ? Od e r ュᅵセBs・ョ@ auch l.:.tCI


] Z_セZェZェZゥZゥZセZゥZゥZゥZゥZゥZゥZェZゥZゥZゥZェ[ZAZセZセZFaschisten alsBiedermännerund BrandstifterCottbus, die J 20.000 Einwohner zählende Hauptstadt derLausitz, im Südosten Bran<strong>den</strong>burgs, bedarf ebenfallsgenauerer Betrachtung, was neofaschistische Umtriebeangeht. Das Zentrum der Lausitzer Braunkohleindustriegehört zu <strong>den</strong> Städten, die durch die Vielzahl und Brutalitätfaschistischer Gewalttaten einen traurigen Ruf erlangt haben.Brandanschläge auf Flüchtllngswohnheime, Schä!Jdungenvon Friedhöfen und Ehren<strong>den</strong>lcmälern, Wehrsport, Uberlälleauf Ausländer und Linke, die mehrere Tage andauern<strong>den</strong>AngriHe auf das Flüchtlingswohnhelm ln Cottbus-Sachsendorf(unmittelbar nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen) •Cottbuser Alltag. Beispiele, die die Bandbreite rechterAktivitäten verdeutlichen.Diese Ereignisse haben einenorganisatorischen <strong>Hinter</strong>grund,mit dem wir uns im Folgen<strong>den</strong>beschäftigen wer<strong>den</strong>.Wir berichte n im Artikel über die'DA' (Seite 83) über ein "KoordinierungstreffenOst", auf dem dieG ründung der ' DA-Mitteldeutschland'beschlossen wurde. Wiedieser Plan umgese1zt wurde, wirdThema dieses Beitrages sein.Aufbau der 'DA'Der erste Vorsi1zende der 'DA-Mitteldeutschland' war der Dres<strong>den</strong>erRay TRÄGER, der später vondem Cottbuser Carsten WOLTERabgelöst wurde. Die 'DA-Ortsverbände'Dres<strong>den</strong> und Cottbus sindbereits Ende Dezember 1989gegründet wor<strong>den</strong>. Der e rsteCottbuser Parteitag fand dann a m7. 7. 1990 in Kiekebusch in .derKneipe "Zum Kelch" statt, diezeitweise a ls Treffpunkt der Rechtenfungierte. Der ar:'. Aidsverstorbene Michael KUHNENund der inzwischen inhaftierteÖsterreicher Gottfried KÜSSELnahmen daran teil.Maßgeblich beteiligt am Aufbauder 'DA' -Cottbus war der aebürtigeCottbuser Frank HUBNER.4 Z Hrnter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...HÜBNER ist e in Mann miteinschlägiger Vergangenheit. Erwurde 1984 a ls politischer Häftlingvon der BRD freigekauft undverließ die DDR zusammen mitseinem Bruder Peter HÜBNER, derwegen Gründung e iner illegalenWehrsportgruppe im Knast saß.Carsten WOLTER,ehem. 'DA' -LandesvorsilzenderSie ließen sich in Hessen niederund fan<strong>den</strong> schnell Anschluß andie rechtsradikale Szene. Fra nkHÜBNER gelangte nach einemZwischenspiel bei der 'DYU' undder 'FAP' -Hessen zu KUHNENs'Nationale Sammlung' ('NS').Dort erhielt er eine Kaderschulungdurch die 'Gesinnungsgemeinschaftder Neuen Front' (GdNF).Nach Mauerfa ll, im Dezember1989, kehrte HÜBNER (als Kaderder 'GdNF') nach Cottbus zurück.Er hatte die Aufgabe, die nationalenKräfte in <strong>den</strong> "Gauen"Bran<strong>den</strong>burg und Sachsen zusammeln und zu o rganisieren. Am19.10.1991 fand dann ein·w eitererParteitag der GdセG@ in Cottbusstatt, auf dem HUBNER zumBundesvorsi1zen<strong>den</strong> gewählt wurde.Der Cottbuser Rene COSWIGwurde sein Stellvertreter undFrank HÜBNERCarsten WOLTER blieb in seinemAmt als 'DA-Landesvorsi1zender'Bran<strong>den</strong>burg. Sein Stellvertreterwurde Mike HÖNZKE und zumScha1zmeister wurde lngo FENSKEgewählt. FENSKE, auch "Giasi"genannt, stellte der 'DA' seine"Giasi" (r.), HÜBNERs rechte Hand istinzwischen auf Mauritius im sonnigen ExilZ セZセZセ]セ]セ Z セ]イZイZセ セ イZ セ]セ セ ZZ セ ZェェZイZセZセZセZセZセZゥZセZZセ ェ セZェZェZ ェZェZェZェセ ]セュZセZ[エクZMFMセ[イZHZェZェ Zェ Zェ ZセZェZェZェZェZ ェZェZェZセZセZセ セZセ セ Z Zセ セ Z ] [Z[Z セ [セZ セ]セ]セ] セZセ]セ]セ]セ]セ]i]i ZA セ セ]AZセ ] Z]Zセ セ セ] セ] セZセAZ セ]セ]セ] セ ]セ[セZエセZA セ]セ]セ] ZA]セ]セ] セイセ セ イZセ]セ]セ]セ]セZセ ] セ]セ]セ]セ] セ ] セZセ Z ]セセZセ]AセZセ ]A] A セ]セ] ]HZ セ ZAャゥャ。ャゥャ¦ャゥャA@セ]セサZセZセZセ ZセZセZ'Wohnung zur Ve rfügung. HÜBNERhielten. Er wurdewohnte bei ihm 1 bis er selbst eineschwer verletzt.Wohnung gefun<strong>den</strong> hatte.Mit dem Parteitag im Oktober1991 wurde der Wandel der 'DA'von der bundesweiten OrganisationDas Konzert fieldann aus, da diegesamte Band bisauf <strong>den</strong> Sängerzur Partei, de ren Gewichtverhaftet wurde.eindeutig in <strong>den</strong> fü nf neuenHier kommt dannBundesländern liegt, unterstrichen.auch noch malSie hatte in ihren HochzeitenStreetworker Andibis zu 1200 Mitglieder, die zumMUSCHIK insgrößten Teil aus der ehemaligenDDR stammten. Neben der 'DA-Spiel, der früherdie "Screwdriver- .Kameradschaft' entstan<strong>den</strong> inSecurity - Deutschland",die sichCottbus eine eigene Frauen- undJugendgruppe der 'DA'.Ol'n"SS" abkürzt, leitete.Kam es beiSchwerpunkt Jugendarbeit AA. 1. 92.von der 'DA'Überhaupt kann man Jugendarbeitals ein Standbein in der PraxisKonzerten zuin Coffbusmitorganisiertender 'DA' beze ichnen. Zeitweise .. )ugthdclu b Sondow '' Sachscha<strong>den</strong>,gab es bis zu fünf (hauptamtliche!)Faschos aus <strong>den</strong> Reihen derkam diese dafürUv 5 DM finanziell auf. Für'DA' (u. a. HÜBNER, WOLTER," · linke antifaschisti-SCHÖNROCK), die aktive Jugendarbeitleisteten. Innerhalbbedeuten dieseL--------------------' sehe JugendlicheAnkündigung zu einem Konzert der rechtsradikalen "Edwins"der 'DA' war Sten SÖHNDEL, Nazikonzerte mit Bands wie Konzerte immer Streß und Wachsamkeit.HÜBNERs Privatfreund und "Ziehkind","Störkraft", "Werwolf", "Screw-So laufen nach Konzerteneigens für Jugendarbeit driver" usw. im Club organisieren Trupps von Faschos auf der· Sucheverantwortlich. Es gelang der 'DA' und wur<strong>den</strong> dabei aus dem nach Linken oder Ausländerinnenzeitweise, städtische Jugendprojektestaatlichen Topf des bundesweiten durch die Stadt. Nachdem eszu unterwandern. Die Cott-"Aktionsprogramms gegen Ag-buser Jugendhilfe e.V. stellte z. B. gression und Gewalt" (AGAG)zwei Streetworker aus der Naziskinszenebezahlt.ein: Andi MUSCHIK und Im Cottbuser Jugendclub "San-dow" fan<strong>den</strong> eineZeitlang tatsächlichSchulungen und Kameradschaftsabendeder Nazis statt. Zuerstvon der 'DeutschenHitlerjugend', dannder Jugendorganisationder 'DA'. KonzerteAndreas MUSCHIK, ein (r)echter SozialarbeiterChristion KOLLOSCHE, beide alsSchläger bekannt, und zeitweiseMitglieder der 'DA'. Sie konntenals Sozialarbeiter in aller Ruhefaschistischer Bandsfan<strong>den</strong> sehr häufig inCottbus oder in kleinerenStädten desUmlandes statt. lnSandow z. B. sollte einvon der 'DA' organisiertesKonzert mit derenglischen Naziband"Screwdriver" stattfin<strong>den</strong>. Bandmitgliederstachen am Vorabenddes Konzertes einen jungen Mannnieder, <strong>den</strong> sie für einen LinkenSten SÖHNDEL,HÜBNERs Augapfel und Kronprinzvermehrte Öffentlichkeitsarbeitvon Antifaschistinnen zur Situationim "Sandower Jugendclub" gab,hat sich der Schwerpunkt desoffiziellen Jugendarbeitsträger wie"Jugendhilfe Cottbus e. V." wiedermehr auf "normale" Jugendlicheverlagert. Wenn es in Cottbus zuAngriffen kommt, so sind selten<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> .. . 4S


JNazis aus der Stadt selbst beteiligt.Die rechten Schläger der Regiongehen arbeitsteilig vor. Dem liegtdie Idee der MEKs (MobileEinsatzkommando) zugrunde.Das bedeutet praktisch, daß fürMaik HOFFMANNJens-Werner KLOCKECottbus die Kamera<strong>den</strong> ausSpremberg, Lübben, Burg, Peitz,Görlitz usw. zuständig sind und dieCottbuser eher im Umland agieren.So vresuchten z. B. 30Andreas HAUSER ('Werwolf JagdeinheitSenftenberg') in seiner UeblingsposeGörlitzer Faschoskins nach einem"Märtyrer"-Konzert im "SandowerJugendclub", am Bahnhof zurandalieren. Für 20 von ihnenendete der Ausflug nach einerBegegnung mit aufmerksamenAntifes allerdings im Krankenhaus.Generell erschwert dieseStrategie jedoch die Zuordnungund Verfolgung von Angriffen(derartigen Terrors).Im Umland sind mit der Zeit inmehreren Kleinstädten 'DA-Kameradschaften'und O rtsgruppenentstan<strong>den</strong>, z. B. in Finsterwalde,Spremberg, Lübben ode r Senften-44 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> Kulrssen ...berg. Es entstan<strong>den</strong> aber aucheigenständige Terroreinheiten,wie z. B. die "Werwolf-JagdeinheitSenftenberg", deren Mitgliedersich Januar '94 wegen Mordes vorGericht verantworten mußten. DieSilvio KÖCHELDaniel LANGNERMitglieder der "Jagdeinheit" hatteneinen Raubüberfall geplant,um Schul<strong>den</strong> aus Waffenkäufen zubegleichen. Da sie dafür einFahrzeug benötigten, täuschtensie auf einer Landstraße einenUnfall vor. Der 27jährige Timo P.hielt an, um zu helfen, und wurdedaraufhin kaltblütig mit dreiSchüssen ermordet.Auch Wehrsport gehört natürlichins Repertoire der 'DA'. Wehrsportund theoretische Schulung sindein Muß in 'GdNF'-Vorfeldorganisationen.Zuständig für diesenBereich ist der "Sicherheitsbeauftragte"der 'DA' KUNSTMANNund eventuell auch Rene COS-WIG. So führte die 'DA' z. B. einpfingstlager (Wehrsport und Schulung)zusammen mit der Wikingjugendvom 17.-20. 5.1991 amSpremberger Stausee durch.Deutsche Söldner inKroatienNazis aus dem 'DA'-Spektrumkämpfen auf kroatischer Seite imehemaligen Jugoslawien mit. DieKontakte zur faschistischen'HOS'-Partei (im ehern. Jugoslawien)und die Vermittlung deutscherSöldner nach Kroatien istu. a. ein Werk des hessischen'GdNF'-Kaders Heinz REISZ, demlangjährigen, engen "Kamera<strong>den</strong>"HÜBNER's und Aufbauhelfersder 'DA'. ·Der Aufbau der 'DA'-Struktur inCottbus erhielt internationale Unterstützungvon prominenten "Kamera<strong>den</strong>".Oftmals waren ÖsterreichischeNazis der 'VAPO'(Volkstreue AußerparlamentarischeOpposition) zu Besuchoder Dennis MAHON vom'KKK' (Ku Klux Klan/USA), PoylH. R. KNUDSEN aus Dänemarkvon der 'DNSB' (DänischeNationalsozialistische Bewegung).Ernst zᅵndeセ@ ausKanada sowie z.B. auch"EwaldALTHANS oder Arnulf PRIEM.Die 'DA'-Kader trafen sichwöchentlich zu Kameradschaftsaben<strong>den</strong>in Groß-Gaglowin der Kneipe "Wassermann".Ihr Einfluß ist im StadtteilSachsendorf am größten. Dortspielt der Jugendclub "OnkelTom ' s Hütte" eine wichtige Rolleals Treffpunkt der sowohl, organisiertenwie unorganisierten Rechten.Roman DANNENBERGDie 'DA-Mitteldeutschland' mitihrem Zentrum Cottbus avanciertebis zu ihrem Verbot zur mitgliedsstärksten,offen auftreten<strong>den</strong> faschistischenPartei.Öffentlich distanziert sich die 'DA'von faschistischer Gewalt, sprichtman doch im populistischenParteiprogramm von einer "humanen,aber konsequenten Ausländerrückführung11.Was sich 'DA'-Mitglieder und ihr Umfeld tatsächlichdarunter vorstellen wird imDie Deutsche Liga fürmehrtägigen Angriffe aufdas Flüchtlingswohnheimin Cottbus-SachsendorfVolk und Heimat - DLVHim Sept. 92. Ein gewisserstellt sich am 5.12.93 zur Kommunalwahl in CottbusWir <strong>den</strong>ken:Mike P. gab an, im August92 vom Plan des 'DA'-Umfeldes das Flüchtlingsheimzu stürmen, gewußt- national- aozJal- antikommunistischzu haben. So hat TorstenSCHÖNROCK, Leibwächtervon F. HÜBNER,und kämpfen gegen- Arbeitslosigkeitbei dem Angriff auf das- Asylmißbrauch- steigende KriminalitätWohnheim Jugendliche- Wohnungsnot und Mietwucher damit betraut, Molotowcocktails- Exkommunlsten mit fragwürdigerauszugeben.VergangenheitWählen Sie die einzige Opposition IFrank Hübner als Oberbürgermeisterins Rathaus IDer Einfluß der 'DA' aufrechte Jugendliche undderen logistische, praktischeUnterstützung sorgtenletztendlich dafürr, daßdie Flüchtlinge über mehrereTage TodesängsteListenplatz <strong>Nr</strong>. 8auszustehen hatten.Für weitere Informationen :Bemerkenswert ist, inwie-L_D_L_v_H_, P_o_st-=-fa_c_h _so_o_1_3_a._o_31_7_2_G_ub_e_n_ _ _ _J weit das politische KalkülHÜBNERs Kandidatur in Cottbus HÜBNERs aufgeht, offenfolgen<strong>den</strong> deutlich.So waren' DA'Ier wie FrankHÜBNER, ReneCOSWIG (stellvertr.'DA'-Vorsit-zender) und CarstenWOLTER ('DA-Vorsitzender Bran<strong>den</strong>burg')Drahtzieherbeim Pogromvon Hoyers-·Werda im Sept. 91.Zwei Monate späterfand dann dersächsische ' DA-Parteitag' unterdem Vorsitz vonRoman DANNEN-BERG in der "erstenausländerfreienStadt Deutschlands"statt. MichaelBÜTTNERfungiert dortals 'DA-Kameradschaftsführer'.Ebenso war die'DA' mitverantwortlichfür diejßranbenburgerjß eob·ad)teroォャセイョ@セョッ・イ@ ヲャヲャ」ョュセ@セ」ャエ@Qオャセ@Q|ャッャ「ァ・セ・ァ N@セエQ「・ョVオイァ@llnln nnrn beul(djcnqJrrll' lcf/ bldJ. .., !Diarrrrrnnb,61nb nudJ mtr 111ll'fOul nmf1 ficfl bnrnr (5Qnb.l1od1 grUbl mll flfllld]lrn Dlel&cn(}lnb unb IIlie(" unb!Diog 91atwr 11111 qlracljl Gllcfj gel&en:Olt oul alllutGINur nicht!MitUUUI'ßt.ll ur GQj・オエNウ」ヲセイMQ@ JI[Unlatirlt ('1J.r.t)Jf.u.sg®t Jwli!Jufi 1992 1{[. Jals Faschist mit dem Antlitz einesBiedermannes aufzutreten, · sichィ」ッ、セゥ@ von Brandanschlägen undUberfällen zu distanzieren. Sowurde ihm gar die "Ehre" zuteil,an eine.r Bürgerversammlung teilzunehmen,die anläßtich derAusschreitungen in Sachsendorfeinberufen wurde und bei derauch "Landesvater" M. Stolpe undPolizeipräsi<strong>den</strong>t Lüth anwesendwaren. Er wurde dort aufgefordert,seinen Einfluß auf <strong>den</strong> rassistischenMob geltend zu machenund die braunen Schlägertruppszurückzupfeifen. Illusorisch,oder?Ab Januar 1992 gab die 'DA' <strong>den</strong>bundesweit vertriebenen "Bran<strong>den</strong>burgerBeobachter", eine faschistischeHetzpostille, heraus.Das 'DA-Mitglied' Andy LEH-MANN, geschult und eher derintellektuellen Fraktion zugehörig,war dafür zuständig. LEHMANNgehört zu einer Gruppe LübbenerNeonazis, zu der auch RayDRASKOWSKY ('DA-Mitglied', erwar schon zu DDR-Zeiten alsNeonazi bekannt) undAlexander FINSTERBUSCH (dereher aus dem 'FAP'-Spektrumkommt) zählen.Das VerbotAm 10. Dezember 1992 wurdedie 'DA' vom Bundesinnenministeriumverboten. Vorausgegangeneöffentliche Verbotsdiskussionenließen dies erwarten, so daß sichdie 'DA'- Führungsclique auf die zuerwarten<strong>den</strong> Hausdurchsuchungenvorbereiten konnte. Entspre-<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 4 5


chend wenig belastendes Materialwurde dann auch gefun<strong>den</strong>. Fürkeinen der Kader der 1 DA' hattedas 1 DA' -Verbot persönliche Konsequenzen.Mit dem Verbot kamen dieAktivitäten keinesfalls zum Erliegen.So ·wur<strong>den</strong> die Kameradschaftsabenderegelmäßig (fastwöchentlich) weitergeführt. DasVerbot wurde umgangen1 indemandere rechte Parteien oderOrganisationen wie die 1 DeutscheLiga 1 ( 1 DI_IL die 1 NationaldemokratischePartei Deutschlands 1rNPD 1 ) oder das 1 Deutsche Jugendbildungswerk1e DJBW')Schulungen oder Veransta ltungenanmeldeten1 bei <strong>den</strong>en internationaleNaziprominenz vor Ort war,wie z. B. Ewald ALTHANS ausMünchen oder Ernst ZÜNDEL ausCanada."Initiative Freiheit fürGottfried kᅵselLセG@HÜBNER selbst hat Ende 1993 die"Initiative Freiheit für GottfriedKÜSSEt/ zusammen mit MichaelCottbuser StadtonsichtenCottbuser 1 DA'. Das alte Band istnicht abgerissen.HÜBNER ließ sich sogar im Herbst93 als Kandidat für die 1 DI_I zumOberbürgermeister und für dieStadtvererd netenversammlung imStadtteil Sandow aufstellen. DieTeilnahme an <strong>den</strong> Kommunalwahlenwar zwar ein Flop1 dochunterschätzen sollte man diesnicht. Immerhin erlangte er fast1500 Stimmen.Intensiviert wur<strong>den</strong> die Kontaktenach Polen1 Rußland oder Ungarn.ln "Frankanfald" (Polen)waren 1 DA' -Kader häufig in einemvon polnischen Nazis bewohntenHaus. ln Moskau hält HÜBNERKontakt zur 1 VolkssozialistischenPartei Rußlands 1 .Seit dem Verbot ist mehr als einJahr vergangen. Es hat keineeinheitliche Neuorientierung der1 DA-Mitglieder1 gegeben. Gegenmehr als 1 00 Personen aus dem1 DA-Umfeld1 wird wegen Fortführungeiner illegalen Organisationermittelt. Am 19. 4. 93 (menschbeachte die zeitliche Nähe zumPETRI (Ex-DA'Ier) aus Mainz und 20. 4., dem Geburtstag von HitlerArnulf PRIEM aus Berlin (Ex-DA'Ier) und ein beliebter "Feiertag// derins Leben gerufen. Eine interes- Nazis) löste die Polizei ein Treffensante Verbindung: Gottfried KÜS- der 'DA' auf, an dem Gäste ausSEL, im Knast sitzender Chef der NRW, Hessen und Berlin teilnah-'VAPO', der Organisation, die für men. Die Zusammenarbeit mitdie Serie von Briefbombenan- anderen faschistischen Gruppen,schlägen in Österreich verant- Parteien hat sich seit dem Verbotwortlieh ist und F. HÜBNER und die verstärkt. Es bleibt abzuwarten, ob46 Hnter <strong>den</strong> KuliSsen ...es in absehbarer Zeit eineorganisatorische Neugründunggeben wird oder wohin sich die1 DA-Mitglieder' orientieren. Einesist sicher1 ihre Gesinnung istdieselbe geblieben.Im letzten Teil dieses Berichtswollen wir unser Augenmerk aufandere faschistische Organisationenrichten, die in der Stadtagieren. Es gibt noch wesentlichmehr1 als die eingehend beschriebene1 DA'. Die Naziszene isJ groß,Faschisten jeglicher Couleür ha-Jochen JANSEN ('NPD'-Mitglied)ben in Cottbus keine Schwierigkeitenetwas entsprechendes für sichzu fin<strong>den</strong>. Die Stadt ist inzwischenin verschie<strong>den</strong>e Einflußgebieteaufgeteilt. So ist die 'DA', wieschon erwähnt, am stärksten inSachsendorf. Hier erhielt HÜBNERauch die meisten Stimmen bei derKommunalwahl. Der Stadtteil Sandow,in dem viele Naziskins leben,ist 'FAP' -Gebiet, die dort massivplakatiert und anderes Propagandamaterialverteilt. Naziskins, dievon der 'DA' teilweise" vernachlässigt"wur<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> jetzt verstärktvon der 'FAP' rekrutiert.Die 'FAP'Marco BÄR aus 03042 Cottbus istKontaktmann für die 'FAP' undführend an deren Aufbau beteiligt.Es existiert zwar nach Angaben derCottbuser Polizei keine 'FAP-Gruppe', doch wur<strong>den</strong> im NeubaugebietSchmellwitz im Juni 93Plakate geklebt und am 1. 8. 1993Flugblätter in Briefkästen gesteckt.Ebenso meldete die 'FAP' für <strong>den</strong>17. 8. 1993 (Rudolf Heß Todestag)eine Demonstration an, die jedochim Vorfeld verboten wurde. ImSeptember 1993 wurde eineFlugblattaktion von der Polizeivereitelt. 15 Berliner 'FAP' Ierwaren mit drei Autos nach CottbusMorco BÄRunterwegs. Im Gepäck 1000rassistische Flugblätter. Bei einerPolizeikontrolle in Kolkwitz wur<strong>den</strong>die Autos durchsucht und dieFlugblätter sichergestellt. TrotzKontrolle, Beschlagnahmung undPlatzverweis konntenFlugblätter in der Innenstadtverteilt wer<strong>den</strong>,da die 'FAP'Ier'sich unter <strong>den</strong> Augender Polizei im nächstenKopierie<strong>den</strong> Flugblätternachkopierten. Mitvon der Partie war derBerliner ' FAP-Chef'Lars BURMEISTER. Einpaar Tage nach deretwas verunglücktenVerteilaktion erschienein weiteres Flugblattder 'FAP', in dem sie <strong>den</strong> "Anti-FAP-Einsatz" der Polizei verurteilte.Die 'NPD' und ihre'Jugendorganisation JN'Laut einem Bericht aus demInnenministerium vom 23. 8. 93 istdie Cottbuser 'NPD-Gruppe' dieaktivste in ganz Bran<strong>den</strong>burg. Siehat enge Kontakte zur Führungsriegeder 1 DA'. So machte die'NPD' <strong>den</strong> 'DA'Iern nach demVerbot das Angebot, sie geschlossenin ihre Partei aufzunehmen.Anbei sollte auch Erwähnungfin<strong>den</strong>, daß vor dem 'DA' -Verbotgroße Teile der bran<strong>den</strong>burgischen'NPD' um Michael SPIEG-LER der 'DA' beigetreten sind. lnder 'NPD' sindeher ältere Leuteorganisiert. Siearbeiten eng mitdem revanchistischen'BdV-Cottbus'(Bund derVertriebenen) zusammen.Die Jugendorganisation'Junge Nationaldemokraten'('JN') steht <strong>den</strong>Alten in ihren Aktivitäten nichtnach. So feierte der 'Bundesvorsitzendeder JN' Andreas STORR,seinen Geburtstag in Cottbus.Besonderer Gast war der FaschobardeFrank RENNICKE, deraber nur ein Lied singen konnte,da die Polizei die Feier aufgrundder Anwesenheit von Frank HÜB-NER auflöste. Auch bei der 'JN',Frank SCHWERDT (r.) bei Gubener 'Kamera<strong>den</strong>'die schwerpunktmäßig in derInnenstadt tätig ist, kann man,genau wie bei der 'FAP', Aufbauhilfeaus Berlin und Westdeutschlandbeobachten. ln Forstfand zum Beispiel eine Veranstaltungder Spremberger 'JN' statt,an der auch der stellvertretendeBürgermeister von Forst teilnahm.ln der 'NPD'-Publikation "Zündstoff"(von März 93 r wurdeangemerkt), daß die "CottbuserKamera<strong>den</strong> sich langsam abersicher ihre Infrastruktur aufbauen".Nachdem das ' NPD' -Domizil verwüstetwurde, stehen jetzt wiederCamillo KLOSS, brutaler Schlägerprivat finanzierte Räume zurVerfügung.Weitere Kader vom 'FörderwerkMitteldeutsche Jugend'('FMJ'-Ka-der) scheinen inStröbitz zu leben,da dort immer wieder'FMJ-Aufkleber'auftauchen.ln Lauchhammerist die lokale Faschistenorganisation'NationalerKameradschaftsbundLauchhammer1 in die 1 FMJ 1 eingetreten.Die 'Deutsche Liga' (DL)Als letztes ist zur 1 Deutsche Liga 1eDI_I) noch einiges zu erzählen.Die 1 DI_I, die bis Herbst 93 nicht inCottbus vertreten war, was nichtbedeutet, daß es keine Kontaktegab, beschloß an <strong>den</strong> CottbuserKommunalwahlen teilzunehmen.ln zwei Wahlkreisen erzielte sie dieerforderlichen Unterschriften für<strong>den</strong> Wahlantrittdes in 1 DL-Kreisen'nicht unumstrittenen Ex-' DA'-Chefs Frank HÜBNER. An einerWahlveranstaltung in Sachsendorfnahm dann auch der 'DL-Funktionär' Frank SCHWERDT ausBerlin teil. ln Peitz fand ebenfallseine Wahlveranstaltung mit F.SCHWERDT statt, an der auch' FMJ'Ier teilnahmen. Der Berliner'DL-Kader' SCHWERDT hat <strong>den</strong>Kontakt zwischen 'DA' und 'DI_Iaufgebaut. Auf seine Initiative hinorganisierte die Gubener 1 DI_I eineVeranstaltung, bei der Wahllistenaufgestellt wur<strong>den</strong>. Am 2. 10.93wollte die 'DI_I ihren Bundesparteitagin Kolkwitz abhalten, und am3. 10. 93 hatte sie dort eineGe<strong>den</strong>kveranstaltung angemeldet.Beides wurde im Vorfeldverboten. Die 'DL' konnte glücklicherweisein Cottbus keinen Erfolgbei <strong>den</strong> Wahlen verbuchen. Dieweitere Entwicklung bleibt abzuwarten.Einzig in Peitz gelang esHelmut WANDKE in die Stadtverordnetenversammlunggewählt zuwer<strong>den</strong>.Hrnter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 4 7


Unter<strong>den</strong>genderPolizeitotgeschlagenEberswalde Ist ein ca. 60.000 Einwohner zählendes Städtchenund liegt rund 50 Autominuten nordöstlich von Berlln. Diefangezogene Ortschah wirkt wie an der Straße aufgefädelt.Während des Hltlerlaschismus wurde hier eine Papierfabrikerrichtet, ln der das Papier hergestellt wurde, das die Nazis fürdas Fälschen von englischen Banknoten, Dokumenten undPässen benötigten.Bundesweit in die Schlagzeilengeriet Eberswalde, als am 24.November 1990 der erste rassistischeMord in der Ex-DDR verübtwurde. Der Angolaner AntonioAmadeu wurde von einer HordeNazis, die vorher plündernd undgrölend durch die Stadt zogen,unter <strong>den</strong> Augen der Polizeitotgeschlagen.ln dem Prozeß gegen die Mörder,wurde der Gerichtssaal von <strong>den</strong>Faschisten als Bühne für dieDarstellung ihrer Gesinnung benutzt.Die 'Nationalistische Front'('NF') und die ' Deutsche Liga'(' DL') mobilisierten zu einenNaziaufmarsch am 27. 8. 91, andem 150 Rechte teilnahmen.Ursprünglich sollte die Fernsehaufzeichnungeiner antirassistischenVeranstaltung angegriffenwer<strong>den</strong>.Nach dem Prozeß wurde dasdumpfe und rassistische Klimaunter <strong>den</strong> Eberswalder Jugendlichenund die unverhohleneSympathie von Teilen der Bevölkerungimmer deutlicher. Währendder antirassistischen Demo am19. 8. 91 wurde aus einem Wohnzimmerheraus mit einem Luftdruckgewehrauf die Teilnehme-48 H1r1ter <strong>den</strong> KuliSSen ...rinnen geschossen und ein HeinzBRUCK (61) verkündete öffentlichin der Zeitung, daß es richtig war,was die Skins getan haben. DiePolizisten, die während des Mordesuntätig zusahen, weil sie"keinen Einsatzbefehl" hatten sindbis heute im Dienst. Sie wer<strong>den</strong>strafrechtlich nicht belangt.Geschichte und Entwicklungder _rassistischenAngriffe in EberswaldeDen wirtschaftlichen Aufschwungerlebte das verschlafene Städtchen1976, als hier ein modernerSchlachthof hochgezogen wurde.Die Menschen, die durch dieArbeitsplätze angelockt wur<strong>den</strong>,sind in <strong>den</strong> DDR-typischen Plattenbautenuntergebracht. Inzwischenleben in der Betonwüste namensMax-Reimann-Viertel rund 18.000Menschen, rund 1/3 der EberswalderBevölkerung. Damals kamenauch Vertragsarbeiter ausAngola, Mozambique und Algerienin die Stadt. Sie lebten meistabgeschottet von der übrigenBevölkerung in Arbeiterwohnheimen.Eine größere rassistische Ausschreitungwurde 1984 bekannt.Ba mimNach einer Schlägerei zwischenDeutschen und Vertragsarbeiternauf dem Rummel zog ein aufgebrachterund vom Alkohol hochgeputschterMob vor ein Wohnheim.Es wurde versucht dieArbeitsimgrantlnnen zu verprügelnund das Heim anzugreifen.Geeint hat <strong>den</strong> Mob Vorurte ile undAusländerhaß. Das war aber nurdie Spitze des Eisbergs. Alltäglichgab es Beschimpfungen undBedrohungen gegen Polen undSchwarzafrikaner. Letztere mie<strong>den</strong>aus Angst vor Ausschreitungen dieKneipen und Discotheken derDeutschen. Die Wende brachtedann neuen Schwung indeutschtümelnde Stimmung.Organisierte Nazis inEberswaldedieBald nach der Wende hatten Nazisaus dem Westen erkannt, daß dieEx-DDR ein fruchtbarer Bo<strong>den</strong> fürihre Propaganda ist. Sie versuchtenvor allem in <strong>den</strong> JugendclubsFuß zu fassen. So auch inEberswalde, wo sich Axel GRU-Rocco NEUMANN • er sieht nicht nur so ous,er ist auch einer ...NOW ('NF'-Kader aus Berlin)herumtrieb. Schnell hatten sichSympathisanten gefun<strong>den</strong>. TristenDEWITZ gründete, nachdem erzuvor drei Monate in Westdeutsch-'セ[セ]イゥ] ] [セ@ィ エ。 LN@land (Ruhrgebiet) war, seine lokale Mittlerweile haben sich in Eberswaldemehrere Nazis zusammen-1993 verteilten sie Flugblätter undKommunalwahlen im DezemberOrganisation, <strong>den</strong> 'Deutsch-NationalenVö lkischen Bund'. Er gefun<strong>den</strong>, die sich innerhalb der die 'FAP'-Gruppe aus dem benachbartenbetrieb hauptsächlich ' NF'-Propaganda.' Direkten Aktion Mitteldeutsch-Zepernick wollte sichMitglieder aus der OE- land/JF' organisieren. Angeblich zur Wahl stellen. Bei diesemWITZ-Gruppe waren an der wur<strong>den</strong> bereitsAnsinnen wur<strong>den</strong> sieErmordung des Angolaners AntonioFlugblätter ver-von dem BerlinerAmadeu beteiligt, u. a. der teilt und die' FAP'-Vorsitzen<strong>den</strong>・エァ。ャォ・ァョ。エーオセh@Kay-Nando neusten AufkleberLars BURMEISTER un-BOCKERund sein Bruder Sven. Sievon Anterstützt.Auch die 'Re-saßen gemeinsam im Jugendgefängnisdreas POHL,publikaner' sind mitSchwarze Pumpe ihre "EG - NeinJörg-Dieter VENNENStrafe ab. Dort gehörten sie zu <strong>den</strong> Danke" mitin Eberswalde präsent.führen<strong>den</strong> Nazis, die im Knast Postfach 1neine Nazi-Szene aufgebaut und Potsdam, geklebt.Derzeitvorangetrieben haben. Im Deze.!'TlberÜbergriffe1993 bekam Kay-NandoBOCKER Hafturlaub, obwohl diesnach so kurzer Zeit der Haftverbüaufder Suchenach geeignetensind sie nochln Eberswalde ist dierechte Szene tief mitder Heavy-Metaii-Sze-Bung außeror<strong>den</strong>tlich ungewöhnlichRäumen.ne verwoben. Ausist. BOCKER nutzte die Seit Mitte Dezember1993kommt es immer wie-Triston DEWITZdiesem Kreis herausGelegenheit um in Schwedt einenÜberfall zu begehen und dann beiseiner Freundin in Stuftgart unterzutauchen.tauchen Aufkleber der illegalen' NSDAP/AO' auf. ln letzter Zeitder zu gewalttätigen Angriffen.Das schlimmste Ereignis war derDort wurde er von der versucht sich auch die 'FAP' in Mord an Antonio Amadeu. AmPolizei festgenommen. Seitdem Eberswalde festzusetzen. Vor <strong>den</strong> Rande des Prozesses wurde durchsitzt er im Bran<strong>den</strong>burgarKnast.fentliche Interesse diedas zunehmende öf-Ein weiterer Nazi-BedrohungssituationSchläger in Eberswaldevon Ausländerinnenist Rocco NEU-starkt verdeutlicht.MANN. Zusammen Stutzpunkt Osthawol [S lre ... en Nachdem einige derPSF 67mit Matthias ADLER,velten-1'20 Nazianführer verhaf-・、ャ・エゥhオセウ」DEWITZ und FRIED-tet wur<strong>den</strong>, beruhigteBERG suchte er öfterssich die Lage. ln<strong>den</strong> Stadtjugendclubauf. Am 25. 1. 94 wurdeer wegen räuberischerErpressung undlaatera<strong>den</strong> der lucradsc.haft Ebers-.;alde! [r-•n <strong>den</strong> 20 .06.92jüngster Zeit kommtes wieder öfter zuKörperverletzung zuvier Jahren Gefängnisverurteilt. <strong>Hinter</strong>grundsind die Geschehnissevon pfingsten 92. Damalstrafen sichRechtsradikale ausdem ganzen Bundesgebiet,um hier ein"Piingstlager" abzuhalten.NEUMANNversuchte vom Wirteiner nahegelegenenKneipe Freibier zuerpressen, andernfallswürde er "aus derBude Kleinholz machen".Wlr ulan•n fur HJ. ttwoch , de.a 26.08. eine Ceaenweran.staltuz:aa. zur (undgebung des Ant i -。ョィイセLNセ」MNLセL@ und aon.stiaer linker Zec.ken 11'1 Euerer Stadt.Das ャH。ョセ・@ soll ao ae&en 19.00 .t.ltlr atattlin<strong>den</strong>. . セ@Die WKennranstaltu.na wi.rd &a..-.n ait l&DI!raclen der Md・オエF」Nィセョ@ Liga· f u.t Volk undt:le&.•L" durch&eCuhrt.tlu atro-ch. &oYiel Leute wie .Salic:h fijr


Eine unge-11VöhnlicheUniversitäts·dtBereits zu DDR-Zeiten kamen mehrere der FrankfurterNaziskins wegen faschistischer Aktlvitäten in <strong>den</strong> Knast. Seitder Öffnung der deutsef?.-polnisehen Grenze Im Juni J990 sindbrutale Angriffe und Uberfälle auf polnische und andereosteuropäische Touristinnen zur zeilweiligen Hauptbeschäftigungfür rechte Jugendliehe und organisierte Faschisten inFrankfurt/Oder und anderen Grenzorten gewor<strong>den</strong>.Zu einem ersten Höhepunkt einmal mehr in der Statistik fürrassistischer Angriffe an der Asylbewerberinnen auf, sondernGrenze und im Grenzgebiet kam wer<strong>den</strong> nur noch in deres Anfang April 1991, als die Rubrik "illegale Grenzgän-Visumspflicht für polnische Touri- gerinnen" gezählt.stlnnen aufgehoben wurde. Schon Unterschiedliche faschistiimVorfeld des Abkommens wurde sehe Organisationen undin <strong>den</strong> lokaiEVl und überregiona- Kader, u.a. der inzwischenlen Medien I eine massive Hetz- verstorbene Michael KÜHkampagnegegen die angeblich NEN, kündigten zum Stichdurchdie Grenzöffnung drohende tag der Abschaffung der"Ausländerflut aus dem Osten" Visumspflicht am 8. Aprileingeleitet. Dabei wurde von <strong>den</strong> 1991 Aktionen gegen offe-Medien größtenteils unterschla- ne Grenzen an. Tagelanggen, daß die Aufhebung der versuchten organisierteVisumspflicht für polnische Staats- Nazis aus der gesamtenbürgerinnen nur ein "Trostpfla- BRD gemeinsam mit Hunster"der BRD-Regierung für die derten von rassistischenpolnische Regierung war: Im März Bürgerinnern der Grenz-1991 mußte sich die polnische städte, die deutsch-polni-Regierung nämlich mit dem sog. sehen Grenzübergänge in•Frankfurt/OderFrankfurt/Oder vom Juli 1992wur<strong>den</strong> alleine im Zeitraum vonJuni 1990 bis Juli 1992 82Anklagen gegen 182 Täterinnenim Zusammenhang mit Angriffenauf osteuropäische Tourist! nnenerhoben. Diese Zahl dürfte sich imJahr 1993 noch einmal erheblicherhöht haben.Eine besondere Rolle in <strong>den</strong>rassistischen Hetzkampagnen vonPolitikern und Medien währenddes Sommers in <strong>den</strong> Jahren 1991und 1992 spielten immer wiederBerichte über angebliche Lagermit Tausen<strong>den</strong> von Flüchtlingen -vor allem Roma und Sinti ausRumänien - im polnischen Grenzgebiet,die nachts versuchenwür<strong>den</strong>, die Grenze zur BRDDER KAMPF WIRD HÄRTER ..."Rückübernahmeabkommen" ver- Frankfurt/Oder sowie inpflichten, alle Flüchtlinge unab- Guben und Görlitz zuhängig von ihrer Nationalität, die blockieren. Polnische Tourinachweislichüber Polen in die BRD stlnnen wur<strong>den</strong> mit natioeingereist... DOCH DIE ZEIT IST REIF !sind, wieder aufzuneh- nalistischen und rassisti-men. ln der Praxis bedeutet das, sehen Parolen beschimpftdaß der BGS diese Flüchtlinge sowie mit Knüppeln undEin wichtiger Bestandteil dieser Jugendzeitschriftist sein Antisemitismus ...sofort nach dem Grenzübertritt Steinen angegriffen. Viele polnioderillegal zu überqueren. Obwohl diebeim Versuch, in der BRD sehe und rumänische Touristinnen Existenz dieser Lager nie offizielleinen Asylantrag zu stellen, fest- berichteten von brutalen Mißnimmtbestätigt wurde, eskalierte derund sie wieder nach Polen handJungen in <strong>den</strong> Grenzorten Rassismus der deutschen Bewölke·abschieben kann. Diese Flüchtlin- und auf Autobahnraststätten. Laut rung in <strong>den</strong> Grenzgebieten, undge tauchen inzwischen schon nicht Angaben der StaatsanwGitschaft die Medien hatten wieder neue50 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...Schlagzeilen für ihre Fortsetzungsserie"Die Flüchtlingsflut an <strong>den</strong>Toren der BRD". Bürgerwehrenwur<strong>den</strong> gegründet, die gemein-Christion WORCHsam mit dem BGS Jagd aufFlüchtlinge machten. Eine unbekannteAnzahl von Flüchtlingenertrank bei dem Versvch, die Oderschwimmend zu durchqueren bzw.nachdem sie vom BGS ein zweitesMal schwimmend zurück durchdie Oder geschickt wur<strong>den</strong>.Andere Flüchtlinge zogen sicherhebliche Verletzungen beimVersuch zu, in Frankfurt/Oderhinter der Oderbrücke aus fahren<strong>den</strong>Zügen zu springen. DieBürgerwehren wur<strong>den</strong> im Februar1993 durch einen Erlaß desBundesinnenministeriums quasilegalisiert. Nach <strong>den</strong> Anordnungendes inzwischen zurückgetretenenBundesinnenministers Seiferswird eine offizielle Hilfstruppe fürdas BGS- auch "Freikorps Seiters"genannt - in <strong>den</strong> Grenzgebietenaufgebaut, die eine Stärke von1.600 Personen haben soll undaus der örtlichen Bevölkerungrekrutiert wird.Während einer gemeinsamenAktionswoche der 'NationalenListe' ('Nl') aus Harnburg und der'Deutschen Alternative' ('DA') AnfangNovember 1992, plantenu. a. Christion WORCH ('Nl') undFrank HÜBNER ('DA') einenfaschistischen Großaufmarsch ander Grenze sowie einen Angriff aufein von linken Punks besetztesHaus in Frankfurt/Oder. Ihr Zielwar es, dort die Reichskriegsflaggezu hissen.Die Nazidemonstrationwurde letztendlich vomVerwaltungsgericht Frankfurt/Oderverboten. DieFaschisten versuchtendaraufhin, <strong>den</strong> Aufmarschstattdessen bei Cottbusdurchzuführen und beließenes dann bei einerSaalveranstaltung mit 250Nazis in der Gaststätte"Turbine" in Lübbenau.Zwei Tage vor der geplantenDemonstration wurdeein Brandanschlag auf einStu<strong>den</strong>tenwohnheim derFrankfurter Europa-Universitätverübt. Am7. 11. 1992, dem Demonstrationstag,nahm die Polizei inFrankfurt/Oder und auch Nazisaus Frankfurt/Oder, Schwedt, Gu-Ausgaue <strong>Nr</strong>. zParallel zu <strong>den</strong> Angriffen aufosteuropäische Touristinnen konzentriertesich die zahlenmäßigvon Anfang an große FrankfurterFaschoszene (1993 gab es ca. 50-70 Nazis im harten Kern mit einemUmfeld von ca. 150 Personen)auch auf Angriffe auf die zwei vonlinken Jugendlichen und Antifaschistinnenbesetzten Häuser. Sogriff im Juli 1990 ein deutschnationalerMob von 300 Personen,darunter ca. 50 locker organisierteNazis, das eine besetzte Hausan. Im Sommer 1990 griffenaußerdem 40 organisierte Nazis,u.a. auch aus Fredersdorf im KreisStrausberg, das Haus währendeines Konzerts erneut an. DieFaschoangriffe auf die besetztenHäuser steigerten sich im laufe derZeit von Steinwürfen und Leuchtspurmunitionbis hin zu Molotowcocktails.Im 50.000 Einwohnerinnen zählen<strong>den</strong>Frankfurt/Oder waren undsind mehrere faschistische Organisationenaktiv.Für die meisten Schlagzeilensorgte 1993 sicherlichder sog.· "KameradschaftsbundDeutschland" ('KBD')des Berliner Neonazis SvenRUDA. rセda@ gründeteschon 1991 einen Ablegerder inzwischen verbotenen'Nationalen Alternative'('NA') in Müncheberg beiStrausberg. Für seineGruppe organisierte derBundeswehrreservist RUDAideologische Schulungenund Wehrsportübungen.Angeblich zerfiel die Gruppe,nachdem RUDA 1992nach Frankfurt/Oder umzog.Hier gelang es ihmschnell, erneut eine Gruppevon faschistischen Jugendlichenzu sammeln,die er durch die Gründungeiner sog. "Arier-Schule"schnell integrierte und so-... und es kommen ebenso Berichte über HRockmusik und wohl ゥ、セッャッァゥウ」ィ@ als auchNotionolismus"zum Trogenpraktisch schulte. RUDAsben, Eisenhüttenstadt und Salzwedelfest und räumte ein vonFaschisten besetztes Haus.Schwerpunkt lag dabei eindeutigauf der militärischen Ausbildungder Jungnazis. Sein nächsterH1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 5 1


Schritt war dann die Gründung gesamten Oderregion (siehe auchdes "Kameradschaftsbundes Schwedt-Artikel "Welcome To Terrortown").Deutschland" im März 1993. DerSchon Anfang 1992'Kameradschaftsbund' umfaßte bildete sich ebenso wie in Schwedtca. 20-30 faschistische Jugendlicheim Alter von 14-17 Jahren.Vor laufen<strong>den</strong> Fernsehkameraszeigte die 'Gruppe um RUDA u.a.Messerangriffsübungen auf <strong>den</strong>eine festere Struktur der ' NF' inFrankfurt/ Oder, deren Aufbau vonAndreas POHL aus Berlin betreutwurde. Zu <strong>den</strong> führen<strong>den</strong> FrankfurterNazis zählten und zählen)inken Gegner" und andere Mike DANOWSKI, Daniel KER-"Wehrsportkunststücke". Obwohl STEN, Sven LEMKE und Torstendie Existenz der "Arier- ,-----------------......,Schule" und die Aktivitäten Frankfurt/Oder:des 'KBD' über Frankfurt/Frank-Rennicke-Oder hinaus lange Zeit einoffenes Geheimnis waren Konzert rechtswidrigund RUDA offensiv für dieOrganisationen warb, sahverbotenlゥ エ 、 イ イュ 。 、ャセ イ@ セイッエコ@ NMイ 「オ セ」ョ N@| ᄋ 」イZュセ[LャィNGャ@sich die Staatsanwaltschaft Polizeibehör<strong>den</strong> verbieten "nationalenFrankfurt/ Oder erst nach Liederabend" trotz wrbiudlicber 7.usagcfR\ .'iKFl'R'ffODf:R - t:fn lilr i:nde Junl •urttsthenc• und • ondem RTL-Fernsehbericht im der onsgrupp.- Od


Lose Struldurenund dieBahnhofscliqueVon einer straff durchorganisierten Faschoszene direkt inSirausberg kann nicht gesprochen wer<strong>den</strong>, jedoch gibt es dorteinige Treffpunkte, an <strong>den</strong>en neonazlstlsche Cliquen zusammenkommen.Diese Zusammenkünfte bestehen aus circa 30Personen, deren. Aktlvitäten hauptsächlich darin bestehen,schwächere Leute zu belästigen oder anzugreifen.Ihre Treffpunkte sind im Bereich Neonazis und Auto-Wettfahrern.des S-Bohnhofs Strousberg, in Manchmol wächst diese GruppeKneipen oderomalten Bunker auf auf 150 Personen an, die u.o. ausdem Sportgelände Strousberg- Berlin, Bad Freienwolde, Fürsten-Vorstadt. Auch Tankstellen sind wolde und Bernou anreisen.bevorzugte Orte für Zusammen- Faschos aus Strousberg undkünfte, ganz besonders die DEA- Umgebung sind trotz ihres nichtTankstelle Strousberg-Vorstodt/Eg- sonderlich hohen Orgonisotionsgersdorf,von der aus meist agiert grades in der Loge, Menschenwird. Die Neonazis und Rechten, anderer Hautfarbe oder Notionodiesich an besagter Tankstelle lität und Anders<strong>den</strong>kende anzutreffen,haben gute Kontakte zu greifen. Es fan<strong>den</strong> zahlreicheGeschändeter iüdischer Friedhof im würHembergischen VoihingenPersonen ihrer Gesinnung in <strong>den</strong> Angriffe auf Menschen andererumliegen<strong>den</strong> Dörfern von Straus- Hautfarbe und Jugendliche, dieberg. Dabei treten die Strausber- als Linke angesehen wer<strong>den</strong> statt,ger als Wortführerar auf. Die sie wur<strong>den</strong> verfolgt, z. T. verprügeltGruppe, die sich vorzugsweise am und ausgeraubt. Zl:ldem wur<strong>den</strong>Wochenende an der DEA-Tank- in Strausberg und Münchebergstelle trifft, ist eine Mischung aus des öfteren Grabsteine oder54 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> Kulrssen ...Ge<strong>den</strong>ktafeln auf dem ehemaligenjüdischen Friedhöfen mitNaziparolen beschmiert undGrabsteine umgeworfen. Als Tätereiner Friedhofsschändung im September1992 in Münchebergkonnte Sven RUDA als einer derTäter ermittelt wer<strong>den</strong>. ·"Sonntags, in <strong>den</strong> Wäldern Bron<strong>den</strong>burgsAm 22. 9. 91 wurde, noch einemDiskobesuch in Rüdersdorf, voneiner Gruppe unter "Sieg Heil"-und "Ausländer rous"-Gegröledas von Rumäninnen bewohnteFlüchtlingsheim in Wesendchiangegriffen. Während des Prozessesgegen 16 deswegen angeklagtePersonen im März 1992,behaupteten die Angeklagten, einPolizist habe ihnen mehrere Tagevor der Tat geraten, statt mit demAuto die Straßen unsicher zumachen, doch lieber mal einFlüchtlingsheim zu überfallen. Derbetreffende Polizist machte vorGericht dazu keine Aussage, dagegen ihn deswegen ein Ermittlungsverfahrenwegen Anstiftungzu einer Straftot lief.Im Juli 1993 überfielen ReneBERGER (20), Henry GÜNTHERan seinen Verletzungen. Die Täterfuhren daraufhin nach Strausbergzurück und überfielen zwei weitereMänner, von <strong>den</strong>en einer eineAuch in seiner Freizeit liebt Morco LÖWE Uniformen - ob als Bundeswehrsoldatoder als aktiver Wehrsportausbilder(19) und Thomos DOMKE, nacheinem Kneipenbesuch, in der S-Bahn <strong>den</strong> schlafen<strong>den</strong> Hans-Geerg Jacobsen. Alle drei wohntenzur Tatzeit in einem Lehrlingswohnheimin Neuenhogen. Sieschlugen ihr Opfer zusammen,durchwühlten seine Taschen undwarfen ihn anschließend aus demfahren<strong>den</strong> Zug. Der Mann starbMorco LÖWE, 1990 bei einer Fahrt der 'FAP'zur WintersonnenwendfeierPistole an <strong>den</strong> Kopf gehaltenbekam.Organisierte Faschistenin Strausbergund UmgebungAn faschistischen Parteien sindinsbesondere die 'Republikaner'in Strousberg und Region vertreten.Sie besitzen allerdings keinenentschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Einfluß. Eine derwichtigsten Personen aus diesemUmfeld ist Hermann FLEMMINGaus Strousberg, ein ehemaligerNVA-Offizier und Absolvent de('Leningrader Militärakodemie.FLEMMING ist stellvertretenderLandesvorstand der Bran<strong>den</strong>burger'REPs' und Mitglied desfaschistischen 'Hoffmann von FallarslebenBildungswerk' aus Berlin.Neben FLEMMING und ReneMALEK aus Strausberg sind WernerBOCK, Mitglied im 'REP'-Landesvorstand Bran<strong>den</strong>burg,und Herbert KOCHMANN, der am24. 5. 92 für die 'REPs' zurBezirksverordnetenversammlungin Berlin-Köpenick kandidierte, inder Region für die 'REPs' aktiv.Letztere wohnen beide in 15566Schöneiche. Neofaschistische Parteienund Organisationen, wie die'Nationale Alternative' ('NA'), die'FAP', die 'REPs' und die verschie<strong>den</strong>enNachfolgeorganisationender 'NF' ('Förderwerk MitteldeutscheJugend' ('FMJ'), 'DirekteAktion Mitteldeutsch land/ JF', versuchenvor allem in <strong>den</strong> Dörfernum Strausberg junge Menschen zurekrutieren. ln Müncheberg tauchteWerbematerial der 'FAP' unddes 'FMJ' auf. Durch die Veranstaltungvon "Kameradschaftsaben<strong>den</strong>"mit Jugendlichen oder derOrganisierung von Wehrsportlagernin <strong>den</strong> Wäldern von Münchebergund Strausberg gelingt es<strong>den</strong> neofaschistischen Kadern beiJugendlichen an Einfluß zu gewinnen.ln 1537 4 Müncheberg gabes eine Kamerdschaft der 'NA'.Die 'NA' wurde 1990 hauptsächlichvon Ostdeutschen, die ausrechten Schlägerban<strong>den</strong> kamen,in Ostberlin gegründet. Bekanntwurde sie hauptsächlich durch ihrEngagement in der OstberlinerWeitlingstraße. Dort bewohntenNeonazis ein Haus und wollten eszum "Zentrum der Neofaschismus"aufbauen. Nazikader aus ganzEuropa gaben sich dort die Klinkein die Hand. Nach dem personellenund organisatorischen Niedergangder 'NA', wollten einigeNazis konspirativ weitermachenHolger Reiko BEERBAUM (r.) -Was hoben wir <strong>den</strong>n falsch gemocht?und Angriffe auf Flüchtlingevorbereiten. Die KarnerdosehaftMüncheberg gehörte mit zu dem<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>. .. 5 5


engeren Kreis, die in Wehrsportlegernmit Berliner Nazis Angriffeund lautloses Töten trainierten.Die Hauptorganisatoren dieser"Campsu vor Ort waren Mike"Ehrenkranz" für KriegsverbrecherKOMROWSKI und Daniel SCHÜ-NEMANN aus Müncheberg. Angeleitetwur<strong>den</strong> sie von SvenRUDA, einem ehemaliger 'NA'Ieraus Berlin und Aufbauhelfer derMüncheberger Kamerdaschaft.Gegen RUDA wird inzwischenwegen seiner Wehrsportaktivitätenim Raum Frankfurt/Oderermittelt. Mike KOMROWSKI wurdeJanuar 1992 Mitglied der 'NA'und Vorsizender im 'NA'-Kreisbverband Müncheberg. Er istauch Mitglied der 'DeutschenGョッゥュNセNウォャッv@('DVU'). DanielSCHUNEMANN trat der 'NA' imMai 1992 bei und wurde zumstellvertreten<strong>den</strong> Vorsitzen<strong>den</strong>.ln Stausberg undUmgebung fandim Frühjahr 1992ein 'FAP'-Parteitagstatt. Die 'REPs'hielten, ebenfallsim Frühjahr 1992ein Parteitreffen inder ehemaligenGaststätte "Blau-Weiß" in Streusbergab.ln Lin<strong>den</strong>berg beiBernau wurde vonder 'FAP' eine militärischaufgezogeneGrabpflege fürgefallene deutscheSoldaten durchgeführt.Der Berliner'FAP' -VorsitzendeLars BURMEISTERjagte seine Vasallen,bewaffnet mitScheuerlappenund Schrubber,unter Sturmgeschreiund Kriegsgeheul,die Straßeentlang. Die 'FAP',und auch die'REPs', versuchenin 15345 EggersdorfFuß zu fassen.ln Eggersdorf existierteine Faschoszene,die sich amWochenende meistensin der"Dschungeldisko",auch "Gesellschaftshaus" genannt,gegenüber der Kirche inEggersdorf trifft. Einige der EggersdorferNazis sind durch ihreAktivitäten einschlägig bekannt.Dazu gehören neben dem gewaltätigenehemaligen Türsteher desörtlichen Bordells Daniel GROSS,die Gehrüder Bernd und ThomasSCHMIEDIKE. Bei<strong>den</strong> wird einebesondere Sympathie für die 'FAP'nachgesagt. Wobei ThomasSCHMIEDIKE das gut mit seiner'REP'-Mitgliedschaft vereinbarenkann. Auch Enrico RITIER ist derEggersdorfer Neonazi-Szene zuzurechnen.Er beteiligte sich amÜberfall auf das Flüchtlingsheim inWesendchi und wurde dafür zugemeinnützigen Arbeitsstun<strong>den</strong>bei der Gemeinde Eggersdorfverurteilt.ln e inigen Orten um Strausbergkam es zur Bildung von Bürgerwehren,so z. B. in Prötzel, Buckowund Müncheberg, die sich vorwie-·,,Auszüge aus dem Merkbuchdes BundeswehrsoldatenMarco LÖWE:Gewehr G3 ist eine autom. Handwaffemit Rückstoßlader und Magazin (Einzel-,Dauerfeuer). Techn. Daten:- Kaliber 7,62 mal 51- 20 Patronen im Magazin- größte Schußweite 3. 700 m- 300 m Kampfentfernung- 600 m mit Zt.- 600 Schuß theoretisch pro Minute- Vo 780-800 m/s- Grobvisier und LochkimmeDie Handgranate... sind ein wichtiges Mittel für <strong>den</strong>Nahkampf. Wurfweite und Treffaussichthängen ab von:- Wurftechnik, Kraft, Geschicklichkeitdes werfen<strong>den</strong> Soldaten. Gefechtshandgranatensind gelb oliv gestrichen,Übungshandgranaten sindblau. Übungshandgri:maten wer<strong>den</strong>nicht wurffertig geliefert. Gefechtshandgranatenwurffertig geliefert.Sicherheitsbelehrung:1) offen, nicht vertrauensselig sein I2) Maß halten!3) Verschwiegen seinl4) Auf anvertrautes Gut achten!5) Hellhörig und kritisch seinl6) O rdnung halten!7) Verstöße u. jegl. Verdacht mel<strong>den</strong>!8) Nicht voreilig sein, umsichtig han·dein I9) Eigene Fehler mel<strong>den</strong>!1 0) Nachrichtendienstliche Verstrikkungmel<strong>den</strong> und offenbaren(gend gegen Flüchtlinge richten.Im Umfeld von Strausberg tretenNeonazis verstärkt in Rüdersdorf,Rehfelde, Hennikendorf, Petershagen,Nauenhagen und Hoppegartenauf. Es gibt Anzeichen dafür,daß sich Faschos aus einigendieser Orte zu einer Wehrsportgruppezusammenschließen..,Sch11Vedt •Welcometovwn!Die Stadt der FaschistinnenFür alle, die es noch nicht ausdem Heimatkunde-Unterrichtwissen: Schwedt- ein Kunstwerkstaatssozialistischer Betonbaukunstund östlicherKern der Chemieindustrie - istheute eines der wichtigenZentren des organisiertenRechtsextremismus. Die Stadtan der Oder liegt etwa eineAutostunde nordöstlich vonBerlin. Schwedt gleicht Lichtenhagenund Hoyerswerda:50.000 Menschen leben inNeubausilos eingepfercht, dieJugend marschiert rechts. AmOrtseingang hat ein Rappergesprayt:" Welcome to Terrortownl"-Recht hat er.Die 'Nationalistische Front' ('NF')und ihre Nachfolgeorganisationen'Sozialrevolutionäre Arbeiterfront'('SrA'), und das 'FörderwerkMitteldeutsche Jugend' ('FMJ'),inzwischen 'Direkte Aktion Mitteldeutschland/JF',haben die 150bis 200 harten Nazi-Skins ebensoim Griff, wie die Kinderg Iatzen, dierechten Stinos und Popper an <strong>den</strong>Schulen und Gymnasien.Kurz nach der Wende versuchtenfaschistische Parteien, in SchwedtFuß zu fassen. Es gibt ein paar'Republikanerlnnen' ('REP') undeinen Vertreter der 'DeutschenVolksunion' ('DVU'). Besondersdie "alten" Glatzen, die schonwährend der "Wende" wenigHaare besaßen, orientieren sichan der 'DVU'. Die Kader der'Nationaldemokratischen ParteiDeutschlands' ('NPD'), die Anfang92 in Schwedt ein Treffen abhaltenwollten, kamen nicht weiter al.s biszum Bahnhof. Von dort ausmußten sie wieder flüchten. Siewaren unerwünscht.Die eher zersplitterte Naziszenevon 89/90 konnte sich bis heuteョオエセァ N@ Lin<strong>den</strong>allee 25-29 · Q-1330 Schwuii/Od'!;セヲォ@H/T.セNLNLᄋゥN」BNhNZovO@ Nヲッセ⦅B」@cf;c/M.Iec(f . V&rr,-",,. .s,Y. r56"/


Schwedt) ist innerhalb eineshalben Jahres insgesamt acht Malüberfallen wor<strong>den</strong>. Der Club istheute eine Ruine.Der ehemals links-alternative"Karthausclub" war auch mehrfachZiel faschistischer Überfälle.Konsequehz: Der "Karthausclub"ist nicht mehr bereit, junge Linkeeigene Konzerte und Partys dortveranstalten zu lassen. Die Vorstandssprecherinbegründete dasdamit, daß es für <strong>den</strong> Club zugefährlich sei, wieder einen linkenRuf zu bekommen. Statt dieNazischlägervor die Tür zu setzen,wer<strong>den</strong> deren Opfer ausgegrenzt!Die 'Nationalistische JugendSchwedt' ('NJS') als 'NF'-Jugendbekam in Verhandlungen zwischender Stadtregierung und <strong>den</strong>'NF'-Kadern aus Schwedt einenRaum in dem Jugendfreizeithaus"HIT" in der Berliner Straße. Hierkonnten regelmäßig Kaderschulungenund Absprachen mitBerliner Nazikadern stattfin<strong>den</strong>.Durch <strong>den</strong> öffentlichen Druck sahsich die Stadt inzwischen gezwungen,<strong>den</strong> Nazikeller zu schließen.Andreas POHL ('NF') hat(te) engeKontakte nach Schwedt, undverkehrte im "HIT-Keller". Die'NJS' wurde sogar offiziell von derStadt als Gesprächspartner akzeptiert.Zu Diskussionen übergemeinsame (!) Jugendarbeit inSchwedt wer<strong>den</strong> die Nazis schriftlichvom Jugendamt eingela<strong>den</strong>.Vertraulich heißt es: "Liebe Jugendfreunde!"(siehe links).Brauner TerrorSchwedt ist Schaltzentrale. Ständigsind Faschistinnen aus Em<strong>den</strong>,Bad Schaumburg, Harnburg undBerlin in der Stadt. Am Briesenseenahe Schwedt fin<strong>den</strong> (z. B. am 1. 5.1993) Wehrsportcamps 、セイ@ Rechtenstatt. Kay-Nando BOCKER,einer der Mörder des AngolanersAmadeu Antonio in Eberswalde,war maßgeblich am Aufbau derSchwedter 'NF' beteiligt und warウャ。ュイィNセュ@in der Wohnung vonWUNSCH und Sven HANSEN zubeobachten. Etliche Angriffe auf<strong>den</strong> "Karthausc/ub" gingen 199158 <strong>Hinter</strong><strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...auf sein Konto. Während seinesHafturlaubs Ende Dezember 1993ging er zunächst zu seinen altenKamera<strong>den</strong> nach Schwedt. Dortbeging er einen schweren Raubüberfall,ehe er sich zu seinerFreundin Karin HAASE nachStuftgart absetzte (sie selbst warbei dem Angriff auf AmadeuAntonio dabei), wo ihn die Polizeidann wieder aufgriff.Praxis holen sich die Kamera<strong>den</strong>bei Aktionen in Schwedt und ganzBran<strong>den</strong>burg.1991 wurde ein Obdachloser vonNazi-Skins zusammengeschlagenundzu Tode getreten. Linkesind stän9.ig Zielfaschistischer Uberfälle.Im Februar 1993wur<strong>den</strong> ein paar Antifesvon einer Hordegut bewaffneter Faschosangegriffen. EinLinker wurde niedergeprügelt,regungslosam Bo<strong>den</strong> liegendweiter getreten undgeschlagen. Er lagfast zwei Wochen imKoma, mußte insge- L_ ____samt 14 Wochen im Krankenhausverbringen. Eine linke Frau wurdeam hellichten Tag von Rechtenzusammengeschlagen, ein Antifamit Molotowcocktails beworfen.Auch eine Party in einer Privatwohnungwurde schon von Nazisangegriffen.Die Büros des linksorientiertenStadtjugendringes CITI e.Y. wur<strong>den</strong>mehrfach demoliert, derClubraum mit Molotowcocktailsniedergebrannt. Der UckermarkKurier berichtete daraufhin: BurkhardFleischmann, Jugendamtsleiterder Schwedter Stadtverwaltung,hätte die Hoffnung zumAusdruck gebracht, daß es sichnicht um einen Anschlag rechterJugendlicher gehandelt habe:"Denn das würde vieles zerstören,was wir in letzter Zeit mit derJugend und für die Jugend inSchwedt versucht haben . . . Wennes sich um einen Anschlag vonrechts handeln sollte, wirkt das dergegenseitigen Verständigung entgegen,die wir anstreben. Ichwürde das sehr bedauern."Innerhalb eines halben Jahressind in Schwedt, Grenzstadt zuPolen, 14 Angriffe auf polnischeBürgerinnen bekannt gewor<strong>den</strong>.1993 wur<strong>den</strong> über 73 Straftatenmit rechtsextremen <strong>Hinter</strong>grundvon Schwedter Nazis begangen.Die Dunkelziffer liegt weitaushöher.Eberswalde, Bad Freienwalde,Bernau, Angermünde uncl"Prenzlausind beliebte Ausflugsziele für___________ ____Jrechte Terrorban<strong>den</strong>, um dortlinke Treffs anzugreifen. DasAntifa-lnfo-Cafe in · Angermünde(20 km von Schwedt) wurde schonin der ersten Woche seinerExistenz von Schwedter Nazisangegriffen.Da es in Schwedt nur einehandvoll Linker gibt, gehen dieNazis verstärkt auf Jagd nachRappern und Ravern•. Gerade beikleinen Rapper-Kids fin<strong>den</strong> sieimmer wieder wehrlose Opfer.Ende 1992 wurde der Rappar-Club "Külz" von Nazis besetzt undist inzwischen einer der wichtigstenrechten Treffs. Die Rapperwur<strong>den</strong> rausgeprügelt. Vom"Külz" aus startete z. 8. der letzteAngriff auf <strong>den</strong> Karthaus-Ciub,der von Schwedter Nazi-Skins und• (Rapper und Raver sind Jugendliche, diesich für Rap - schwarze Musik mitSprechgesang - oder Rave - Technomusik- interessieren.)Holsteiner 'REP's zusammen ausgeführtwurde. Die 'NF'-Führerhatten alles organisiert und beob- NMiAZ][Zpエセ@achteten die Aktion aus sichererEntfernung.Dem liebsten und dümmstenNazischläger der 'NF', MirkoHANNIG sollte im Dezember1993 der Prozeß wegen mehrfacherz. t schwerer Körperverletzungund anderer Delikte gemachtwer<strong>den</strong>. So hatte er u. a. imFebruar 1993 mit noch einemDutzend anderer,ganzbesonderstapferer-Kamera<strong>den</strong>,einenPunk fastzu Todegeprügeltund getreten.Justizund Polizeisind inDas zweite Gesicht des SchwedtMirko H.ob ihrerschlampigen Arbeit in öffentlicheBedrängnis geraten, so daß sieschnell einen Musterprozeß (Parole:"Der Staat geht konsequentgegen militante Rechtsextremistenvor!") gegen Mirko HANNIG ausdem Bo<strong>den</strong> stampfen wollten. Amersten Prozeßtag konnte nichteinmal geklärt wer<strong>den</strong>,ob die Anklagen ....".._.."eigentlich gegen MirkoHANNIG oder gegenMarko HANNIG(der ebenfalls in derSchwedter rechtsradikalenSzene unterwegsist) laufen, undwer nun wer sei. Mitimmer neuen Beweisanträgenschaffte esder Anwalt von MirkoHANNIG, je<strong>den</strong> Prozeßtagkurz nach Beginnplatzen zu lassen.Es wurde endlosvertagt. Die Krönung:Erst am vorerst letztenVerhandlungstag (Ja-nuar 94) gab M. HANSEN, wir freuen uns schonHANNIG vor, von auf das nachste maldem Punk miteiner Pistole bedroht wor<strong>den</strong> zusein und in Notwehr gehandelt zuhaben. Der Punk sei ihm dabeiunglücklich unter die Stiefel gefallen.Tatsächlich hatte die Polizeiam Tatort eine Waffe sichergestellt.Da sie ober auf Anfrage desGerichtes bei der Polizei nichtmehr auffindbar war, wurde derProzeß im Januar <strong>1994</strong> gänzlichabgebrochen, und wird wohl erstin einigen Monaten neuaufgezogen. Bis dahingenug Zeit für MirkoHANNIG,sich neue Versionendes Tathergangsauszu<strong>den</strong>kenundnebenbei mitseinen Freun<strong>den</strong>weiter herumzurandalieren.Die 'NF/SrA':KaderundPropagandaDie Faschistinnen gebenFlugblätter undZeitschriften ("Angriff","Fräch", "Ziffi") in hoherAuflage heraus.Plakate, Aufkleber undSprühereien der 'NF/SrM sind überall zusehen. Die 'NF' schaff-ゥィセエ@ t sic.4 .sounsic4c,.. /te es sogar mit ihrer Zeitschrift"Fräch" als Veranstalter zu einerGymnasiumsparty aufzurufen,ohne daß Schulleitung oderStadtregierung reagierten.Einer der wichtigsten Kader der'NF' bzw. deren Nachfolgeorganisationenin Schwedt ist SvenHANSEN.ImMärz 1991 galtereisKontaktperson für dieAufbaugruppederAulbauaruppe HZ -Schwedtaucht prwlaaUnatta auterhalteneSchrelbm-chlne undguterhaltenen Kopierer (DINA 4). Anaebote entwederachrlftllch ana Sven Hanaen,Werner-Seelenblnder-St.r.5/Haua 4, 0-1330 Schwedt,oder Uber die RufnummerSchwedt./32489 (nach Svenverlanaen>Schwedter 'NF'. Er nahm amNaziaufmarsch 1n Halbe amVolkstrauertag 1991 teil undebenfalls an einer Schulung derfaschistischen 'Deutschen Kulturgemeinschafte. V.' Ende 1991 inBerlin.Mittlerweile ist er in <strong>den</strong> Vorstandder Nachfolgeorganisation der'NF', der 'Sozialrevolutionären<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 59


Flugblatt der Schwedter 'NF'Arbeiterfront' ('SrA'), aufgestiegen.HANSEN ist dort für dasReferat Schulung zuständig. Weiterewichtige Kader sind StefanWÜNSCH, Christion KUSCH undMirko HANNIG.Rechtsradikale und daskriminelle MilieuDie rechte Schlägerszene umfaßtmindestens 150 Personen. BürgermeisterSchauer behauptet hingegen:Bestenfalls gäbe es einDutzend Rechtsradikaler, aber diewür<strong>den</strong> doch nicht die Stadtterrorisieren. Schutzgelderpressungen?Davon hätte er niegehört. Überfälle auf polnischeBesucherlnnen, organisierte Kriminalität,Waffenhandel, Auto- ·schiebereien? Hirngespinste? - Erkönnte es besser wissen.Sieben oder acht Schlägerban<strong>den</strong>sollen sich nach <strong>den</strong> Erkenntnissender Polizei gebildet haben, dievom politisch harten Kern derNeonazis rekrutiert wur<strong>den</strong>. "ErsteAnzeichen auf Schutzgelderpressungenliegen vor", sagt dieEberswalder Polizeipräsi<strong>den</strong>tinUta Leichsenring.6 0 H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...eines Kamera<strong>den</strong>. Marcel KO-VAC, der bekannteste Nazischlägeraus Schwedt, starb noch amUnfallort.Jetzt terrorisieren die hinterbliebenenSchläger das Personal desGastwirtes. Vor zwei Monatenlegten sie dem irischen Kellnereine 7,65er Patrone auf die Theke:"Du weißt, was das bedeutet". EineMorddrohung, die wirkte: Der Ireverließ mit seiner ebenfalls irischenKollegin die Stadt. Auf eineformelle Anzeige verzichtet er ausAngst vor Rache. Zwei Mal sind dieKneipeninhaber zur Polizei gegangen.Dem örtlichen PolizeichefJANKOW und seinem StellvertreterKLEMM haben sie Morddrohungen,Erpressungen und immerwiederkehrende Schlägereien geschildert.Die Ordnungshüterzuckten die Schultern und rieten,die vorgesetzte Polizeipräsi<strong>den</strong>tinin Eberswalde zu informieren. DieVermutung liegt nahe, daß diekurzgeschorenen Erpresser undRandalierer mit dem Wohlwolleneiniger örtlicher Polizisten rechnenkönnen.Viele der Schwedter Nazis kommenaus dem Umfeld der 'NF'.Ein "lnvestitionshindernis" - die Schwedter JugendDer schwe·r betrunkene 22jährige Gegen einige wird seit langemkam noch in derselben Nacht mit wegen Verbreitung faschistischenseinem Moped ins Schleudern und Gedankenguts, Landfrie<strong>den</strong>slandetedirekt unter dem Auto bruch, Körperverletzung und Ver-wen<strong>den</strong>s von Kennzeichen verfassungsfeindlicherOrganisationenermittelt. Zu Verurteilungen ist esaber bislang in <strong>den</strong> settestenFällen gekommen.ehenschaffen MINUTs. Sie wissenauch um MINUTs Kontakte zumBGS und zu <strong>den</strong> Faschos. Es wirdstillgehalten.Als MINUT durch die "Perle derBislang zeichnen sich Polizei, Uckermark", eine Disco seinesPolitikerinnen und die Fachdezernentinnenin der Stadtverwaltungvielmehr durch ihre provokantePassivität aus.Rivalen ZWERG, deutliche Konkurrenzbekam, verwunderte esnicht, daß eines Nachts die "Perle"bis auf die Grundmauern niederbrannteund diePolizei keine Ursachefeststellen konnte.Brandstiftung?Dann aber verkaufteMINUT wegen finanziellerProbleme seineStefan CSEVI beim Plausch mit "Kamera<strong>den</strong>""UFO-Disco" anZWERG, der seitdemdort die "Perle derUckermark 2", kurzP2, betreibt. Türsteherin der P2 sind BerlinerFaschisten, die amEingang auch mal einnettes Pläuschen mit<strong>den</strong> Schwedter Skinspflegen. Aber auchschon zu "UFO"-Zeitenverkehrten dort jaDie Neonazis kommen überall gutan. Auch Berührungsängste zumRotlichtmilieu existieren nicht.Walter MINUT, Setreiber einerDisco, einer Bar, eines Restaurants,zweier Bierbu<strong>den</strong>, einesKiosks, einer kleinen Pension undeines illegalen Bordells, wirdnachgesagt, er engagiere glatzköpfigeSchläger für die Drecksarbeit,wie das Abkassieren derKonkurrenz. Zumindest gibt er zu,die "Jungs" zu kennen. Noch mehrhelfen ihm aber die Kontakte i.umBundesgrenzschutz, der ihm dieunliebsame Berliner Konkurrenzvom Hals hält, wenn er mit diesermal Ärger hat. Kommentar vonMINUT: "Was kann schlimm daransein, wenn Deutsche Deutschenhelfen?" Mittlerweile ließ das BGS-Kommando Berlin in eigenerSache ermitteln, weil diese ungeheuerlicheKooperation doch zuoffensichtlich ist. Die Stadt, konkretRechtsdezernent Hildebrandtund sein OrdnungsamtsleiterSchirg, dul<strong>den</strong> die illegalen ModieRechten und verstan<strong>den</strong> sichmit dem Chef gut. Zu gut?Die Antifa-Demo imJuni 93 und deren FolgenAm 12. Juni 93 fand in Schwedteine von unabhängigen Antifesorganisierte antifaschistische Demonstrationstatt. Von vornhereinwurde versucht die Demonstrationzu kriminalisieren. Polizei undStadtregierung ließen nach derDemonstration verlauten, daßdurch <strong>den</strong> besonnenen Einsatz derPolizei das Ziel der Demo, Schwedt"platt zu machen", nicht erreichtwurde. Man wäre entschlossengegen die linksextremistischenGewalttouristen aus Kreuzbergvorgegangen. Die DiffarmierungSchwedts als braune Stadt wäreLüge und schrecke Investoren ab.Der Panikmache würde 'manentschlossen entgegentreten, indemman gegen gewalttätigenExtremismus, besonders <strong>den</strong> linken,hart angehen würde.Dies war zu erwarten. Die Verantwortliehefür Jugendpolitik inder regieren<strong>den</strong> SPD, Giese, hatteeinst verkündet: "So wie die Linkenaussehen, könnten die Eltern nurAsoziale sein, und dann könne siedie Rechten verstehen, wenn diedie Linken zusammenprügeln."Nach der Demonstration wolltendie Faschistinnen klar machen,wessen Territorium Schwedt ist.Innerhalb von zwei Wochenwur<strong>den</strong> zehn Rapper zusammengeschlagen,drei von ihnen mußtenstationär ins Krankenhaus,zwei davon sogar auf die Intensivstation.Ein Schüler wurde vonzwei Faschisten aus dem Sportunterrichtgezerrt. Vor der Turnhallewarteten noch acht weitere Faschistenund schlugen ihn krankenhausreif.Drohungen blieben nichtohne Folgen, wie z. B.: "Du warstbei der Demo, wir haben DeinGesicht auf Film! Jetzt bist Dufällig ... " Die Nazis arbeiten nachund nach ihre "Schwarze Liste" ab.Ganz oben die Leute der Antifa.GIESE und SASSE lernen am Rande derAntifa-Demo das LaufenErst am 18. September 1993wurde ein linker Lehrer aus einemRockkonzert im Schwedter "CafeLisa" (schon mehrfach Ziel faschistischerAngriffe) von mehr als30 Nazi-Skins rausgezerrt undauf Anweisung der 'NF' -Kader<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>. .. 6 I


"Keinen Monat ohne meine 'Geierwally' .. . "WÜNSCH und HANSEN krankenhausreifgeprügelt.Schwedter Antifes wer<strong>den</strong> seit derDemo konsequent von Polizei undStadtregierung kriminalisiert. Esgab Hausbesuche des Jugendamtsleiters,um <strong>den</strong> Eltern bei derErziehung der Kids zu helfen. Dieplichtbewußten Polizisten arbeitenan der Akte "Links-Extremismus inSchwedt - Antifa". Es gab sogarKommentare von öffentlicher Seite,man wa.rte direkt darauf, daßAntifaschistlinnen von <strong>den</strong> Rechtenumgenietet wer<strong>den</strong>, damit eswieder Ruhe in der Stadt gäbe.In Schwedt gibt es statt der Zelle einenPolizei und Jugendamt der Oderstadt pflegen <strong>den</strong> Dialog mit Schlägern aus der n・セQョ。コZセM N@Von v"''""' Redc.ktio,.,mltplltdWaltor WlllltnW«I>


1993, zum "Hel<strong>den</strong>ge<strong>den</strong>ktag",unterstreichen. So wurde von DirkWINKEL, stellvertretender Landesvorsitzenderder 'FreiheitlichenArbeiterpartei' ('FAP') in Hessenund wohnhaft in Schwedt, einAufmarsch von 1500 Kamera<strong>den</strong>"in Ehrung der zahlreichen gefallenenKamera<strong>den</strong> der Waffen-SSunter Führung des Obersturmbannführer'sOtto Skorzeny, Kommandeurder Div. Schwedt" angemeldet.Der Aufmarsch wurdedurch die Polizei verhindert,ausnahmsweise.Schwedt 1945. Der 'SS'-ObersturmbannführerSkorzenybefiehlt im Februar dieVerteidigung der Stadt vor <strong>den</strong>heranrücken<strong>den</strong> sowjetischenTruppen. Aus 7000 versprengtendeutschen Soldaten wird eineDivision zusammengeschustert.Zweimal lehnt Skorzeny die vonsowjetischer Seite angeboteneKapitulation ab und nahm damitbewußt die Zerstörung Schwedtsund <strong>den</strong> sinnlosen Tod tausendarMenschen in Kauf. Am 20. Aprilbegann der sowjetische Angriff aufSkorzenys Division und endete am26. April 1945 mit der 85prozentigenZerstörung Schwedts undder Befreiung vom Faschimus.Anfang Februar <strong>1994</strong> tauchten inder Stadt ganz massiv Aufkleberdes 'Freundeskreis RevolutionärerVolkssozialisten' ('FRVS') auf.Sprüche wie: "Gegen Staat undKapital- Unser Kampf ist national"und "Den Zionismus stoppen -Schlachtfeld Deutschland droht"führen die bekannte Ideologie der'NF' weiter.Der 'FRVS' taucht in Schriften der'NF' und deren Nachfolgeorganisationenals Bestelladresse fürfaschistisches Propagandamaterial(Spuckis, Flugblätter, Aufnäher)und Ausrüstung (Sturmhauben,Gasmasken, Stahlhelme) auf, vertreibtaber auch faschistischeBücher und Broschüren, wie <strong>den</strong>"Leuchter-Bericht" (Leugnung derVergasungen in Ausschwitz) und'NF'-Schulungsmaterial. DieBankverbindung läuft über OliverWERNER aus Berlin. Die ideologi-64 H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...sehe Nähe des 'FRVS' zur ' NF'und das gemeinsame Verschikkenihrer Propagandablättchen"Stadtrebell" ('FRVS') und "Angriff"('Direkte Aktion Mitteldeutschland/JF')läßt auf eineenge Zusammenarbeit schließen.Am Freitag, dem 18. 2. <strong>1994</strong>haben ca. 20 Schwedter Nazi-Skins <strong>den</strong> "Karthausclub" angegriffen,zwei Gäste wur<strong>den</strong>@・イョッゥエオゥッョ・セ3uoenh!ßtrJU UJtSJFreundeskreis Revolutionilrerübel verletzt (Kopfplatzwun<strong>den</strong>,Zähne ausgeschlagen) . ._______________,VolknO'Iialisten- FRVSAnführer der Aktion waren auch gegen rechte Gewalt richte-MARSCHKE, BREHMER und natür- te. Die Stadt hat mehrfach mitlieh HANNIG. Aus Angst vor organisierten Nazis der 'NF/SrA'faschistischen Übergriffen lehnt es und der Schwedter 'NF'-Jugendder "Karthausclub" bisher ab, die 'Nationalistische Jugend Schwedt'Antifa in ihren Räumen Partys und ('NJS') geredet und verhandelt.Konzerte veranstalten zu lassen, Dies wird vehement bestritten:man würde ein "linkes Image" des "Wir verhandeln nicht mit Neonazi-Klubs vermei<strong>den</strong> wollen. Nun Führern und haben dies auch niehaben sie die Quittung: Die getan!", so Bürgermeister SCHAU-Faschisten schlagen trotzdem zul ER in der Berliner Zeitung vomDie Vati's und MuHi's der14. 10. 1993. Obwohl die Wahrheitlängst an die ÖffentlichkeitStadtregierunggekommen ist, sieht sie Stadtkeinen Grund zum Um<strong>den</strong>ken:"Wir wer<strong>den</strong> von unserem Konzeptnicht abgehen und weiter mit allenJugendlichen im Gespräch blei-Die Politikerinnen der Stadt bekommendas Problem "Rechtsextremismus"nicht in <strong>den</strong> Griff(Wollen sie das überhauptwirklich?), deshalbleugnen sie <strong>den</strong>Rechtsextremismus inSchwedt oder verharmlosenihn zumindest.Nur wenn nichtsmehr zu leugnen ist,wird die Flucht nachvorn angetreten. Sohat der "Antifaschist"und BürgermeisterSchwedts, PeterSCHAUER, auch malzu einer Demo derSPD "Gegen Gewalt"aufgerufen, die sichwenigstens zur HälfteUwe KNÖFLER mit Cloudia PINTER -nicht alle Faschos haben Glatzen[セ@セ・ZセlセZセオイMErst die verbale GewaltMeinung· sind, daß . .. ema. veranlasse die Rechten zures keine Alternative Jugendtreffs körperlichen Gewalt. Daszu Gesprächenwirft die Frage auf: Warstatt Asyl-Heimegibt." (Schauer inTucholsky ein Gewalttäter?der MärkischenDoch schon vor 1992Oderzeitung, vomerkannte der evangelischer2. 11. 93).pfarrer und AbgeordneteAls Anfang Dezember1991 ein Manndes Neuen Forums in derStadtverordnetenversammlungin HohensalchowHans-Reiner Harney:von Faschisten ermordetwurde, reagierteder Schwed-ben, weil wir der · Th .GUBEN/SCHWEDT (BBV Dal)Mit dem Ziel, ähnlich wie inScbwedt, offentliehe Mitlei Rlr einengeplanten nationalen Jugendtceffals Anlaufpunkt Rlr interessierteJugendliche der Industrie·stadt Guben zu erwirken, lcafender Gubener BOrgermeister ßat.za.reit (CI..lU), Vcrlcetcr der NA·TIONALEN, sowie der NATIO-NALEN JUGEND im Rathatazusammen. Nach Angaben dc:s.K.reisvorsitzenct.:u Grrunke, sowiedessen Stellvcrlceter Wandlee ließder ßOrgenueister grunds4tzlichc:sInteresse erlcennen, konnte abn>.jekt festhalten und sucht en!SprechendeRAwnlicbkeiten sowie fi.nanzielle FOrderer. GegenUberuョセ@セᄋ@ セZ@セ。イ@"Ich habe mich immergefragt, ob die Gesprächemit <strong>den</strong> Skinheads wirklichter Rechtsdezernentdas bringen, was sie bringenHILDEBRANDTprompt: "Ich werdeals erstes heute odermorgen erst einmalin die Szene gehensollten, ob nicht eine gewisseAufwertung ihrer Personerfolgt ... Meiner Meinungnach wird an <strong>den</strong> Symptomengebastelt, aber nicht anund mich auch von dem Jugendbeauftragten Saupe <strong>den</strong> Ursachen."セャ「」ウ@derdieser Seite infor-CDU-Borgc:rmeistcreinige polentiellc . Die bisherige Jugendarbeitmieren, was in Ho- vor. Die NATIONALE JUGEND der Stadt hat einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong>konzeptionellenhenselchow wirklichvorgefallen ist ... punl:t verf'ilgt und ebenfalls in guto:mKontakt mitFehler: Ein Jugendlicher ist<strong>den</strong> Schor<strong>den</strong>nun kann es ja nicht steht. Wird unterdessen VOll be- für die Stadt erst dann• d ß · tzt 1 · h ."'ßders eifrigen Journalisten inSem, a Je g eJC dte Kritik genommen. Mit einer förderungsfähig, wenn eralle Glatzköpfe für geziehen Kantpagne soll die mit dem BaseballschlägerSchließung des Treffs erreichtTotschläger gehal- werdei 1n Berlin sind solche beim Bürgermeisteran dieProjekte dagegen Oberhaupt nichtt en wer d en ...I n mehr durchzusetzen. Dafllr wer-Hohense/chow ist <strong>den</strong> reihenweise rein austandisebeKlubs erOtTnet. Zuletzt mußte someinerMeinung eine Kindertageställe gesprechendwirdTür klopft. Ent-L scltlossen wer<strong>den</strong>, damit sichnac h auc h ZU 1ra- auslandische .Jugendliebe so richgen,wie der Wirt tig enUaJten können. beit durch diedie Sozialar-Stadt betrieben:N⦅NMZ[セ M, ln der Stadt gibt es eineeindeutige Situation:Die Faschisten habenSchwedt ·in der Hand,Nicht mit rechtenviele Jugendliche verkriechenKids wird gearbeitet,sich aussondern die wirklichenSchläger undKader sollen auf <strong>den</strong>Angst, oder weil sie mitalledem nichts zu tunhaben wollen. Auf Poli-"rechten" Weg zu- zei und Politiker kannrückgebracht wer- Dana (sitzend)und Dirk man sich nicht stützen,<strong>den</strong>. (Aber da sind sie seHRÖDER (rechts daneben),doch schon!) So ein braunes Geschwisterpaardas ist klar. Das zeigenuns die Schwedterseine Pflichten erfüllt hat ... Warumwur<strong>den</strong> nicht var Ort bekannteSkins als Ordner ・ゥョァ・セエコエNB@ Einerder Täter war Sven BOCKER ausSchwedt, der inzwischen wegendieses Mordes und seiner Beteiligungan der Ermordung vonAntonio Amadeo in EberswaldeEnde 1990 zu 7,5 Jahren verurteiltwurde.Schuld an der rechtsextremenGewalt, so zitiert das NeueDeutschland das Schwedter Jugendamt,sind nicht die Täter oderjene Bürger, die auf ihrenBalkonen <strong>den</strong> rechten Arm zumHitlergruß recken und faschistischeParolen schreien, schuld istdie Autonome Antifa Schwedt. Eswird nicht behauptet, die Antifawürde körperliche Gewalt anwen<strong>den</strong>oder mit Mord drohen, wie dieRechten. Man wirft der Antifaschlimmeres vor: Verbale Gewalt.daß Du ja eigentlich ein ganz netterJunge bist, und kein Schläger, undkein rechtes Vieh ... kein braunerKampfhund, daß Du auch mehrkannst als bellen ... ". Birgit KRO-NENBERG stellt immer wiederfaschistischen Terror als Auslebeneiner "natürlichen" Aggressivitätdar. Diese Frau ist als Sozialarbeiterinnicht nur unfähig, sondern inihrer konsequenten Verharmlosungrechtsradikaler Gewalttätermehr als gefährlich!Viele Schwedter Politikerinnenhalten es für eine prima Idee Linkeund Rechte zusammenzuführen.Gemeinsame Sommercamps undeine Afrikareise, "so zum gegenseitigenKennenlernen" für Fascho-Skins (auch <strong>den</strong> organisierten!)und Antifas, wür<strong>den</strong> das Gewaltpotentialbremsen und der "Ban<strong>den</strong>bildung"am politischen Ran<strong>den</strong>tgegenwirken. Faschisten undLinke zusammenführe n, weil es janicht um ein politisches Problemgehen, sondern es sich nur umverirrte Schäfchen auf bei<strong>den</strong>Seiten handeln würde.Schluß damit!nimmt Birgit KRONENBERG als Stadtväter und Stadtmütter. lnMutter der "rechten Kompanie" ihrem kontinuierlichen Tun oderkriminelle, militante und organi- Nichttun tagtäglich. Die MöglichsiarteFaschistinnen in Schutz, keit zu einer offensiven Antifaverharmlostsie öffentlich: "Wir Politik in Schwedt sind nicht zuletztstellen uns ganz bewußt an die wegen des guten ZusammenspielsSeite derer, die im Volksmund die zwischen faschistischen Schlä-Bösen sind, weil, so böse sind sie gern, Polizei und Stadtverwaltungnämlich gar nicht." Und als sie außeror<strong>den</strong>tlich begrenzt. Aberversucht, ihren Schützling, <strong>den</strong> <strong>den</strong> Nazis die Stadt zu überlassen,Nazischläger Mirko HANNIG, am ist keine Alternative. "Wir wer<strong>den</strong>Telefon zu einem Interview mit der nicht in unseren NiederlagenARD zu überre<strong>den</strong>: ".,.und nun untergehen, sondern in <strong>den</strong> Kämpkannich <strong>den</strong>en ja viel erzählen, fen die wir nicht führen".H1nter <strong>den</strong> KuliSSen... 6 5


Schaltstelleder Neonazi-Aidivitäten inBran<strong>den</strong>burgSämtliche Neonazi-Organisationen, die heute im LandBran<strong>den</strong>burg existieren, sind maßgeblich von Berlln ausaufgebaut wor<strong>den</strong>. Kontakte zu kleinen faschistischenGruppierungen Im Osttell Berlins gab es schon vor dem Fall derMauer. Die West-Kader erschlossen sich <strong>den</strong> Zugang zurSzene, vor allem über <strong>den</strong> Kontakt zu rechtsextremistischbeelnflußten Fußball-Hooligan-Kreisen. Die West-Neonazissaßen J 989 ln <strong>den</strong> Startlöchern und legten verstärkteAnstrengungen auf <strong>den</strong> "Aufbau-Ost". Das "Organisationsmodell-West''wurde erfolgreich in die Region um Berllnexportiert. Im folgen<strong>den</strong> lest Ihr einen kurzen Abriß über diefaschistischen Gruppen und Parteien der Stadt.ln Berlin sind sämtliche bundesweitoperieren<strong>den</strong> Organisationenanzutreffen. Die organisierte'NS' -Rechte hat eindeutig vonZersplitterung und GrabenkämpfenAbschied genommen undorientiert sich stärker in RichtungZusammenarbeit. Berliner Nazisha ben anscheinend e inen Vertraggeschlossen, sich gegen die Linkezu unterstütze n. Die gege nseitigenAbg renzungen der vergangenenJahre sind zurückgegangen.Die Berliner Ortsgruppe de r'Nationalistischen Front' ('NF')galt vor der Wende als die"Biertrinkerfraktion" und entsprachso gar nicht dem Anspruchder Partei nach Eliteausbildung.Seit <strong>den</strong> Mini-Aufmärschen, dieMitte der 80er Jahre von der ' NF'in Westbe rlin vor dem Spandauer-Kriegsverbrechergefängnis abgehaltenwurde, sah man langenichts mehr von ihr. Die 'NF'. begann sich im Stillen zu organisierenund rückte von öffentlichenAuftritten ab, die <strong>den</strong> Widerstandzahlreicher Antifa-Gruppen enge-66 H111ter <strong>den</strong> KuliSSen. .lockt hatten. Bis 1992 war AndreasPOHL, der Anführer derBerliner 'NF'. Er ist auch bekanntdurch seine frühere Mitgliedschaftin der Musikgruppe 11Kraft durchFroide" {'KdF'), er pflegt dasImage des rebellischen Skinheadanführers,noch heute läßt er sichgerne auf Nazi-Ko nze rten feiern.Dabei verschwe igt er natürlich,daß er im Streit mit seinenehemaligen "Kamera<strong>den</strong>" liegt,weil er sie um <strong>den</strong> Erlös derNeuauflage von 'KdF'-Aufnah-men prellen wollte.Die Berliner 'NF' arbeitete in <strong>den</strong>letzten Jahren hauptsächlich amAusbau ihrer Kaderstruktur undbetrieb die ideologische Schulungihrer Mitglie der. Berliner 'NF'-Kade r waren häufig im Zentrumder Partei in Sielefeld und später inDetmold-Piv itsheide anwesend.Nach der Wende 1989 knüpftenPOHL und Co. an die beste hen<strong>den</strong>Kontakte zu OstberlinerFußballnazis an. Als der bekannteNazi-Hooligan-Anführer Jens-Uwe VOIGT in <strong>den</strong> WestenBerllnwechselte, war seine erste Anlaufstelledie 'NF'. Nach demMauerfall konzentrierten sich dieAktivitäten der Berliner 'NF' vollauf das Berliner Umland. DieOrganisationskader Enno GEHR-MANN und Axel GRUNOWwur<strong>den</strong> mit der Betreuung derbran<strong>den</strong>burgischen 'NF'-Interes-senten beauftragt und erhietten fürihre umfangreiche ReisetätigkeitMittel und Finanzen von der Partei.Lt. Verfassungsschutz trat AndreasPOHL Anfang 1992 die Führungder Berliner 'NF' an EnnoGEHRMANN ab. Lange Zeitvertrieb GEHRMANN über dasPostfach der 'NF' in Velten daspublizistische Sprachrohr der'NF', <strong>den</strong> "Angriff". Auch AndreasPOHL ist, nach seiner längerenöffentlichen Abwesenheit in Berlinund der Region inzwischen wiederin Erscheinung getreten. Seit Ende1993 können über ein PotsdamerPostfach, das auf seinen Namenläuft, Anti-EG- Aufkleber bezogenwer<strong>den</strong>.Das zentrale Büro der 'NF', bzw.ihrer Nachfolgeorganisationen'Sozialrevolutionäre Arbeiterfront'('SrA') und Direkte 'Aktion Mitteldeutschland/JF'ist nach wie vor inBerlin. ln Berlin bestehen 11 Kameradschaften"der 'JF' in Buch,Charlottenburg, Hohenschönhausen,Kreuzberg, Pankow, Spanclouund Zehlendorf. Obwohl sich dieBerliner 'NF'Ier hauptsächlich mitso spannen<strong>den</strong> Sachen wie demFalten vom "Angriff" oder derPflege von Kriegsgräbern auf demStahnsdorfer Friedhof brüstet, darfdas nicht darüber hinwegtäuschen,daß die Berliner 'NF' undihre Nachfolgeorganisationenihre Anhänge r ideologisch aufdie Nachfolge der 'Waffen-SS'trimmt. Der Schwerpunkt der ' NF' ,bzw. der 'SrA' und 'JF' liegt in derKaderausbildung und Schulungihrer Mitglieder. Es besteht eineenge Zusammenarbeit mit derBerliner 'Wiking Jugend' ('WJ'),die sich ebenfalls als Kaderaufzuchtsanstaltversteht.Die 'WJ' hat ihren Bundesvorsitzen<strong>den</strong>Wolfram NAHRATH nachBerlin entsandt. Er lebt im BezirkWedding und ließ Ende 1993vermel<strong>den</strong>, daß man es endlichgeschafft habe, ein Büro einzurichten.Als "Gauführer Bar/in-Preußen" fungiert der BerlinerMittzwanziger Sascha STEIN. Erwurde 1992 ertappt, als er <strong>den</strong>Befehl der 'WJ' sich zu bewaffnenumsetzen wollte. Wie viele Naziskaufte und verkaufte STEIN Waffen.Als er versuchte diese einemZivilfehnder der Polizei anzudrehen,wurde er verhaftet. Bei dernachfolgen<strong>den</strong> Durchsuchung inseiner Wohnung entdeckten dieBeamten ein ganzes Waffenarse-nal. Dieser Vorfall beendeteSTEINs Karriere bei der BerlinerFreiwilligen-Polizei-Reserve, beider er sonst als Anwärter aufgenommenwor<strong>den</strong> wäre. Im Prozeßgegen STEIN wegen Waffenhandelsblendeten Staatsanwaltschaftund Gericht <strong>den</strong> politischen<strong>Hinter</strong>grund der Waffengeschäfteaus und STEIN konnte mit zweiJahren auf Bewährung <strong>den</strong> Gerichtssaalals freier Mann verlassen.Wie die Kader der verbotenen'NF', stehen auch die Mitgliederder 'WJ' für einen unspektakulärenOrganisationsaufbau. 'WJ'.Gruppen existieren in Berlin-'FAP' -Aufmarsch 1993 in Berlin-üchtenbergRudow, Lankwitz, ZehJendorf undim Berliner Nor<strong>den</strong>, wo 'WJ' und'NPD' traditionell eme Basishaben.Eine weitere in Berlin aktive Nazi-Organisation ist sind die 'JungenNationaldemokraten' {' JN'), derJugendorganisation der 'NationaldemokratischenParteiDeutschlands' {'NPD'). Der BerlinerAndreas STORR ist 1993 zumBundesvorsitzen<strong>den</strong> der 'JN' ernanntwor<strong>den</strong>. Ebenso wie diebei<strong>den</strong> oben genannten Organisationensteht die 'JN' fürKaderschulung und auch sie legtenach der Wende einen Schwerpunktauf <strong>den</strong> "Aufbau-Ost". Eswur<strong>den</strong> in Rostock, Frankfurt/Oder und Finsterwalde 'JN'-Gruppen aufgebaut und betreut.Jedoch geht der Parteiaufbau inBran<strong>den</strong>burg nur schleppend voran.Alle Aktivitäten gingen bishervon Berlin aus und einzig inCottbus ist eine stabile Ortsgruppeder 'JN', bzw. 'NPD' vorzuweisen.Ein weiteres Betätigungsfeld derBerliner 'JN' ist die Agitation anSchulen, vor deren Toren siekostenlos die Schülerzeitschrift der'JN', <strong>den</strong> "Denkzettel", verteilen.Insbesondere die Gruppe um <strong>den</strong>Vorsitzen<strong>den</strong> der Berliner 'JN',Steffen ERIKSSON, hat sich dieserAufgabe verschrieben.Desweiteren fühlt sich die 'JN' derPropaganda für die "Rückgewinnung"der ehemaligen deutschenGebiete in Osteuropa verbun<strong>den</strong>.Sie bereitete die Störaktionen imSeptember 1993 auf dem alljährlichstattfin<strong>den</strong><strong>den</strong> Vertriebenentreffen,dem "Tag der Heimat", inder Berliner Sömmering-Halle vor.Wie wenig Berührungsängste die'JN' mit anderen neonazisfischenGruppierungen hat, zeigt dieAbstimmung dieser Störaktion mitder 'Freiheitlichen Arbeiterpartei'('FAP'), der 'WJ' und <strong>den</strong> 'Nationalen'.Die 'JN' ist für ihre Kader dasSprungbrett, um in der 'NPD'(aber auch in anderen faschistischenOrganisationen) leitendeFunktionen einzunehmen. Vorsitzenderdes Landesverbandes Berlin-Bran<strong>den</strong>burgder ' NPD' ist derehemalige 'J N' -Vorsitzende ThiloKASUS {28) aus Reinickendorf.Harald FISCHER {43) aus Berlin-Spandau und Norbert MICHALLIKfungieren als Beisitzer des 'NPD'-Landesverbandes, der SpandauerKlaus LÜCK hat seit 1992 <strong>den</strong>Vorsitz des Berliner Stadtverbandesinne. Der wichtigste Manndieses Vorstandes ist das ' N PD'·Bundesvorstandsmitglied ThomasSALOMON (41 ), der als Stellvertreterim Berliner Landesvorstandsitzt· und sich besonders für dieWiedereinverleibung des heutepolnischen Territoriums starkmacht. Diese Clique hat in Berlinein festes Umfeld und feierte <strong>den</strong>Jahreswechsel 1991/1992 mit350 Personen in der Berlin-Hohenschönhausener Kneipe"Bierstube". Während im lnnernder 'Wiking-Jugend'-Barde FrankRENNICKE die Versammlung beglückte,zerlegte der jugendlicheAnhang zwei lmbißstände vor derKneipe - einer gehörte einemBerliner Türken, der Stand desdeutschen Nachbarn wurde gleichmit zerlegt.Die oben genannten Organisationenarbeiten sehr eng mit der'Berliner Kulturgemeinschaft Preußen{'BKP') zusammen. Die 'BKP'ist die alljährliche Veranstalterindes Nazi-Aufmarsches zum Volkstauertagin Halbe/Kreis t


'SS'-Mitgliedern,'NSDAP'-Iern sten und bietet Kurzschulungenund Neonazis und sie ist regionale an. Dominiert wird das 'HvBF' vonAblegerin einer der bedeutendsten(ehema ligen) Mitgliedern derSchaltstellen im bundesdeut-schen 'NS'-Netz, der 'Deutschen'Deutschen Liga', Der Vorsitzendedes 'HvFB' ist seit Dezember 1992Kulturgemeinschaft'. Die 82jährigeKari-Heinz PANTELEIT. Er istDr. Ursufo SCHAFFER ('NPD'),die trotz hohen Alters zurecht alsgleichzeitig Mitglied der 'Nationalen'und der 'DL'.eme Spinne 1m braunen Netz Die Berlin-Bran<strong>den</strong>burger Funktionärebezeichnet wer<strong>den</strong> muß, ist dieVorsitzende der 'BKP'. Die ' BKP'betreibt Eliteschulung mit auserwähltenMitgliedern neonazisfiseherGruppen. Hier gehen alle,die innerhalb der Nazi-Szene alsder 'DL' stehen offen zurZusammenarbeit mit militantenNazis. Sie sind aus Ärger über dieAbgrenzung ihres Bundesvorstandesgegen die Kandidatur desCottbusers Frank HÜBNER auf derKader vorgesehen · sind, m <strong>den</strong> Wahlliste der 'DL' bei <strong>den</strong>Unterricht. Auf dem Lehrplan Bran<strong>den</strong>burger Kommunalwahlenstehen Themenw1e "Rassenkunde","NationalsozialistischeWeltanschauung"etc.und hinter <strong>den</strong><strong>Kulissen</strong> dienendie Treffen der'BKP' zur Koordinationund AbsprachefaschistischerStrategien.Sieht man sich dieListe der Teilnehmerinnenan diesenVeranstaltungenan, hat man fast alle Anführerder Stadt auf emem Haufen:Andreas POHL (' NF'), AndreasSTORR ('JN'), Oliver SCHWEI-GERT ('GdNF'), Thomas SALO-MON {'NPD'), Wolfram NAHRATH{'WJ') usw. Die Ausbildung beschränktUrsula SCHAFFER (mitte) in Halbe 1991vom 5. 12. 93, vor Kurzem aus der'DL' ausgetreten. Der ehemaligeLandesvorsitzende der 'DL', FrankSCHWERDT aus Berlin-Heiligensee,reist in seiner Funktion als'HvFB'-Mitglied durch die Bran<strong>den</strong>burgerLande und betreibtsich natürlich nicht auf "Talentsuche". Er bietet ThemenBerliner, sondern auch auf Bran<strong>den</strong>burgerw1e "Nationalsozialismus" oderFaschisten, w1e <strong>den</strong> "Kommunalpolitik" glei-Schwedter 'NF'Ier Sven HANSEN. chermaßen Schlägern ausDie 'BKP' arbeitet eng mit dem <strong>den</strong> losen strukturierten'Hoffmann von Fallersteben Bildungswerk'('HvFB') zusammen. gliedern der 'NF'-Nachfol-rechten Cliquen wie Mit-Diesem überparteilichen Zusammenschlußgehören Mitglieder der ehemalige 'NPD'-, CDUgeorganisationenan. Der'Republikaner' und der 'DeutschenLiga für Volk und Heimat' sich selbst als Organisatorund (REP'-Mann versteht('DL') an. Ihr Aufgabenbereich ist der neonazisfischen Szeneähnlich dem der 'BKP'. Die und unterhält Kontakte zuVertreter des 'HvFB' haben seit allen Fraktionen der Rech-Januar 1993 <strong>den</strong> Schulterschluß ten.mit der ' BKP' vollzogen. Das SCHWERDT ist nach w1e vor'HvFB' veranstaltet Vorträge mit Landesvorsitzender der Berlinführen<strong>den</strong>europäischen Faschi- Bran<strong>den</strong>burger Wählergemein-68 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...schaft 'Die Nationalen'. Seit <strong>den</strong>Berliner Kommunalwahlen im Mai1992 versucht diese Initiative diezersplitterte Rechte zusammenführen.Auf ihren Wahllisten kandidierten1992 vor allem Mitgliederder 'NPD' und der DeutschenLiga. Es fan<strong>den</strong> sich auf diesenWahllisten allerdings auch Mitgliederder damals noch nichtverbotenen 'Deutschen Alternative',sowie zahlreiche Nazis, derenVorstrafenregister sich sehen lassenkann. Einer von ihndh warHans-Christion WENDT aus Berlin-Rudow.Er fungiert heute alsSchriftleiter der "Berlin-Bran<strong>den</strong>burgerZeitung"von <strong>den</strong> 'Nationalen'.ln diesemBlatt kommenvon der'Wiking Jugend'bis hinzur 'BerlinerKulturgemeinschaftPreußen',alle bisher erwähntenOrganisationenzuWort. WENDTselbst kommtaus dem Spektrumder 'Gesinnungsgemeinschaftder Neuen Front' ('GdNF')und organisiert <strong>den</strong> Bereich"Jugend" der 'Nationalen'. MitSCHWERDT reist er durch dieRegion und rekrutiert neue Jüngerfür die 'Nationalen'.Einer der leiten<strong>den</strong> Berliner'GdNF'-Funktionäre ist der alteOliver SCHWEIGERTWENDT-Freund OliverSCHWEIGERT.SCHWEIGERT istzwar nicht geradeder Klügste aberdafür beharrlich. Erwar Vorsitzenderder 'Nationalen Alternative'und leiteteim April 1992 einenÜberfall von 60 Nazisauf das Flüchtlingsheimin Berlin-Buckow. SCHWEIGERT gehört zurKaderstruktur um <strong>den</strong> verstorbe-·nen Nazi Michael KÜHNEN, diesich als Nachfolgerin der SturrntruppenvereinigungHitlers, der'SI


Nazis in <strong>den</strong>l


alleinerziehende Frauen ihre Antisemitische GewaltKinder 24 Stun<strong>den</strong> am TagAntisemitismus hat in diesem Landselber betreuen sollen.eine lange Geschichte und in derGewalt gegen Mädchen und Ermordung von sechs MillionenFrauen nimmt in Zeiten von Jüdinnen während des Nationalsozialismusseinen extremstengesellschaftlichen Krisen zu; paralleldazu wer<strong>den</strong> die Mittel für Ausdruck erreicht.Schutzräume für Frauen undln <strong>den</strong> letzten Jahren ist Antisemitismusin der BRD wieder salonfä-Mädchen, wie z. B. Frauenhäuserund Krisentelefone gekürzt undhig gewor<strong>den</strong>. Die Holocaustgestrichen.Faschisten und Neonazis vertreteneine Ideologie, in der die gesellschaftlicheUnterordnung vonFrauen unter Männer, der Gehorsamvon Fraueri gegenüberMännern und das Besitzrecht vonMännern am Frauenkörper zentraleWerte sind, die a ls "naturgegeben"oder "natürlich" dargestelltwer<strong>den</strong>. Im faschistischenWeltbild wer<strong>den</strong> Frauen zu G.ebärmaschinenreduziert. Gewalt gegenFrauen wird somit institutionalisiert.Deswegen ist es auch keinWiderspruch, wenn FaschistenLeug ner, Geschichtsrevisionistenund diejenigen, <strong>den</strong>en es schonimmer lästig war, sich mit derfaschistischen Vergangenheit undihren Kontinuitäten auseinanderzusetzen,gewinnen wieder angesellschaftlicher Akzeptanz. AntisemitistischeGewalt äußert sich inBran<strong>den</strong>burg am häufigsten in derSchändung von jüdischen Friedhöfen,aber auch in Drohanrufengegen Jüdinnen, jüdische Organisationenund Einrichtungen etc.Antisemitismus und Rassismussind eng miteinander gekoppelt.Seide beruhen darauf, Menschenaufgrund einer vermeintlichenoder realen Zugehörigkeit zu einerbestimmten "Gruppe", auszugrenzen,zu stigmatisieren, sieüber ihre Gruppenzugehörigkeitzu definieren.einerseits in Flugblättern zum"Schutz von deutschen Frauen undMädchen" aufrufen, und andererseitsFaschisten z. B. in PotsdomFrauen und Mädchen zur Prostitutionzwingen, <strong>den</strong> Schutz vonBordellen organisieren etc.Um sich gegen Männergewalt zu Gewalt gegen Obdachlosewehren, müssen Frauen gemeinsameStrukturen entwickeln - sichFreiräume organisieren, Möglich-Lョ・エゥ・セ@über Erfahrungen undAngste zu re<strong>den</strong>, Kampfsport undSelbstverteidigung trainieren,Frauenhäuser aufbauen etc. lnvielen Städten existieren Frauennotruftelefonebzw. -krisentelefone,Frauengruppen und Organisationen,die geschlagenen und/oder vergewaltigten Frauen weiterhelfen,indem Mitarbeiterinnenmit Frauen zur Polizei gehen, zumRechtsanwalt, psychosoziale Betreuunganbieten etc. ln <strong>den</strong>Bran<strong>den</strong>burger Städten Cottbus,Frankfurt/Oder, Potsdom undSchwedt gibt es derartige Frauenorganisationenund/oder auchTreffpunkte. Der Kampf gegenFrauenunterdrückung ist ein wichtigerBestandteil antifaschistischerArbeit.7 Z <strong>Hinter</strong> d en KuliSsen ..."selber schuld sind", wenn sieobdachlos wer<strong>den</strong>. Gleichzeitigwird damit Faschisten und Naziskinssignalisiert, daß ihre Opferohnehin für die Gesellschaft"wertlos" seien. Dies drückt sichauch in <strong>den</strong> Zahlen und Statistikenüber die Opfer des faschistischenTerrors aus - ca. die Hälfte derToten der letzten drei Jahre sindObdachlose gewesen.Gewalt gegen BehinderteFür viele behinderte m・セGウ」ィ・ョ@gehören Beschimpfungen auf derStraße und seit einiger Zeitzunehmend auch körperliche Angriffezum Alltag.Behinderte Menschen wer<strong>den</strong> indieser Gesellschaft zur Randgruppegemacht und auf vielfältigeWeise isoliert. Der Weg in dieIsolation beginnt mit <strong>den</strong> Sonderkindertagesstätten,führt dannüber Sonderschulen (mit einemSchulabschluß, der kaum eineWahl bei der Berufsausbildungläßt) in Werkstätten und Heime fürBehinderte - und dies alles mit derZielsetzung, Behinderte vom Restder Gesellschaft abzuschirmenund Kontakte zwischen Behindertenund Nicht-Behinderten so weitwie möglich zu verhindern. Inzwischenwird bereits wieder über die"Euthanasie" (sprich Ermordung)an Behinderten von Nicht-Behindertendiskutiert und überlegt."Pränatale Diagnostik" ist eine derMöglichkeiten über eine eventuelleBehinderung von Föten nochwährend der SchwangerschaftAuskunft zu geben. Je nachErgebnis der Untersuchung ist esauch im vierten Schwangerschaftsmonatnoch möglich eineAbtreibung vornehmen zu lassen.Auch die gezielte Tötung behinderterSäuglinge kurz nach derGeburt wird diskutiert.Dies alles ist möglich, weilMenschen in dieser Gesellschaftzunehmend unter dem Gesichtspunktder Leistungsfähigkeit undEs gibt in der BRD inzwischen etwaeine Millionen Menschen, dieobdachlos sind. Ihre Zahl wächstständig, weil immer mehr Menschenaufgrund von Arbeitslosigkeit,horren<strong>den</strong> Mietsteigerungen,Verschuldung etc., nicht in derLage sind, ihre Miete zu bezahlenoder bezahlbaren Wohnraum zufin<strong>den</strong>. Obdachlose wer<strong>den</strong> in<strong>den</strong> Medien als "Stadtstreicher"und "Asoziale" diskriminiert; Politikerbenutzen sie gerne in ihrenSonntagsre<strong>den</strong> über "arbeitsscheueElemente"; sie wer<strong>den</strong>systematisch ausgegrenzt un<strong>den</strong>tmenschlicht. Auf diese Weisegelingt es <strong>den</strong> tatsächlich Verantwortlichenfür Wohnungsnot undMietensteigerungen (Politikern,Maklern, Spekulanten, Wohnungsbaugesellschaften)ihre Ver-Arbeitsproduktivitätantwortung auf die Opfer dereigenen Politik abzuwälzen,·die jaeingestuftwer<strong>den</strong> und dementsprechende"Kosten-Nutzen-Rechnungen" fürMenschen erstellt wer<strong>den</strong>. Je mehrセウ@sich in der Gesellschaft, angefacht be und/oder Nationalität als "diedurch entsprechende Politikerpro- Anderen", die "Frem<strong>den</strong>" definiertpaganda, das klassische "Lei- und zur Bedrohung der eigenen,stungsprinzip" durchsetzt, desto weißen deutschen Vorherrschaftmehr wer<strong>den</strong> Behinderte an <strong>den</strong> hochstilisiert. Diese Grundfunkti-Rand gedrängt und isoliert. Ge- on des Rassismus - Ausgrenzungwalt gegen Behinderte dringt und die Schaffung von Sün<strong>den</strong>oftmalsnicht einmal an die böcken - sind auch die Gründe,Öffentlichkeit, weil die staatlichen warum die Regierungspolitiker seitund sonstigen "Aufsichtsperso- 1989 Flüchtlinge und Migrantlnnen"daran kein Interesse haben. nen permanent als eine "Bedro-So ist in <strong>den</strong> letzten Wochen nur · hung des deutschen Wohlstandes"durch intensive Recherche be- darstellen. Ihre praktische Konsekanntgewor<strong>den</strong>, daß in Berlin quenz findet diese Propaganda inmehrere psychiatrische Einrich- der Politik der Massensemmellotungensowie einzelne Patientln- ger und Massenabschiebungennen Ziele von faschistischen von Flüchtlingen und der Krimina-Angriffen gewor<strong>den</strong> sind.Bei einer Auseinandersetzung mitGewalt gegen Behinderte mußauch daran erinnert wer<strong>den</strong>, daßeine Ideologie, die Menschen IJit uns hrultnach einem vermeintlichen" Wert"definiert und kategorisiert, letztendlichdie bewußte Ermordungbehinderter Menschen in Kaufnimmt bzw. fördert. Während desNationalsozialismus wur<strong>den</strong> mehrals 100.000 behinderte Menschenin <strong>den</strong> Euthanasie-Programmender Faschisten ermordet;weitere 350.000 vermeintlichund tatsächlich behinderte Menschenwur<strong>den</strong> zwangssterilisiert.Rassistische GewaltRassismus ist in der BRD sowohlgesellschaftlich, als auch politischtief verwurzelt. Rassismus beruhtauf der Annahme, daß Menschenaufgrund ihrer Hautfarbe bzw.ihrer Nationalität bestimmte Eigenschaftenzugeschrieben wer- lisierung von schon lange hier<strong>den</strong>. Gleichzeitig wird ihnen leben<strong>den</strong> Migrantlnnen und Veraufgrundihrer Gruppenzugehö- tragsarbeiterlnnen.rigkeit eine bestimmte Position in Rassistische und faschistische Geder"Werteskalo" zugeschrieben - walt gegen Flüchtlinge, Vertragsunddie ist bei anderen meistens arbeiterlnnen, Migrantlnnen,unterhalb der eigenen Position. schwarze Deutsche ist inzwischenDamit sollen Menschen "von wieder zum deutschen AlltagNatur aus" als "minderwertig" gewor<strong>den</strong>. Daran haben wederdefiniert wer<strong>den</strong>. Mit dem Begriff Lichterketten noch moralische"Natur" argumentieren Rassisten Appelle etwas geändert. Nur eineund Faschisten immer dann konsequente Solidarität und Zubesondersgerne, wenn sie wissen, sammenarbeit mit <strong>den</strong> Opferndaß ihre Theorien unhaltbar sind. rassistischer Gewalt, sowie einDurch Rassismus wer<strong>den</strong> Men- offensives Vorgehen gegen diesehen, die aufgrund ihrer Hautfar- gesellschaftlichen Wurzeln vonRassismus, kann diese Situationwieder verändern. .Gewalt gegen Schwuleund LesbenLesbisch sein oder schwul seinwird immer noch von vielenMenschen, und nicht nur vonFaschisten, als etwas "unnatürliches"deklariert. ln der Umgangssprachewird "schwul sein" alsSchimpfwort verwendet. Gesellschaftlichwer<strong>den</strong> Schwule undLesben an <strong>den</strong> Rand gedrängt undausgegrenzt, weil sie "irgendwieanders" sind und <strong>den</strong> heterosexuellenGesellschaftsnormen nichtentsprechen. Homosexuelle Menschenwur<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> wegenihrer sexuellen Orientierung beschimpft,gedemütigt, angegriffenund ermordet. ln <strong>den</strong> letztenJahren hat die Gewalt gegenLesben und Schwule stark zugenommen.Aus Angst vor gesellschaftlichenNachteilen trauensich viele Lesben und Schwulenicht, faschistische Angriffe öffentlichzu machen. Treffpunkte fürSchwule und Lesben wer<strong>den</strong> vonFaschisten angegriffen und zerstört;schwule Männer wer<strong>den</strong> an<strong>den</strong> inoffiziellen Schwulen-Treffpunkten"auf der Klqppe", d.h. inParks oder öffentlichen Toiletten,von faschistischen und rechtenJugendlichen angegriffen, zusammengeschlagenund ausgeraubt.Die Polizei guckt weg, <strong>den</strong>n auchviele Polizeibeamte sind offenschwulen- und lesbenfeindlich.Oftmals ziehen Schwule undLesben aufgrund gesellschaftlichenDrucks aus kleineren Städtenin Großstädte, wo sich Schwuleund Lesben in <strong>den</strong> letzten 20Jahren eigene Freiräume, Treffpunkteetc. erkämpft haben.Umso wichtiger ist es, daßSchwule und Lesben in antifaschistischenStrukturen - insbesonderein kleineren Städten und auf demLand - einen selbstverständlichenPlatz haben; daß z.B. in Antifa-Cafes, besetzten Häusern, Jugendzentrenetc. Schwule undLesben Veranstaltungen, Partysusw. organisieren können.<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> .. 7 :J


Alter Wein inneuenSchläuchenln Bran<strong>den</strong>burg entwickelte sich die verbotene 1 NationalistischeFronY ( 1 NF 1 ) und deren Nachfolgeorganisationen zu <strong>den</strong>aktivsten und größten faschistischen Gruppierungen. Da ihreAktlvitäten ln erster Linie nach Innen geric!ttet sind, findet derStrukturaufbau meist ungeachtet der Oflentlichkeit statt.Mittlerwelle verfügen sie über ein relativ weitverzweigtesOrganisations-Netz ln ganz Bran<strong>den</strong>burg. Diese Entwicklungzwingt uns zur näheren Betrachtung dieser Naziorganisation.Die 'NF' wurde 1985 in Sielefeld Die Nazis geben sich ganzals bundesweite Partei gegründet. "wissenschahlich" und "phi/osolhrVorsitzender war Meinelf phisch", nennen ihr WeltbildSCHÖNBORN. Das besondere an "naturalistisch" und verwurstelnder 'NF' war ihre "nationalrevolu- allerhand pseudowissenschaftlitionäre"Ideologie und ihre straffe chen Kram aus der Genetik. ReinKaderstruktur. Ausgebildet und in das Schulungszentrum mit <strong>den</strong>11 weltanschaulich" geschult wur- dumpfen ausländerfeindlichen<strong>den</strong> ihre Kader in zu militärischen Vorurteilen, raus mitfesten ideolo-Festungen ausgebauten Häusernin Sielefeld und Detmold/Pivitsheide.Das Geld für das Schulungszentrum(186.000 DM) hatten sieaus e inem BanküberfalL,__..,........,...,....,.Ideologie der "Nationai-Revoluuer''Anders als andere Neonaziskochen sie nicht einfach <strong>den</strong>plumpen Hitlerkult auf. Stattdessennehmen sie linke Begriffe inde n Mund und definie re n sie a ufihre - faschistische - Weise um.Historisch beziehen sie sich a uf<strong>den</strong> "nationalrevolutionären" Flügel,de n sog. Strasser-Fiügel in de r'NSDAP'. Er hatte die wichtigeFunktion, die Arbeiterinnen mitangeblich revolutionären Phrasenfür <strong>den</strong> Fa schismus zu gewinnen.Diese Methode gilt auch he ute.Nicht nur, daß Aussagen de rLinken hemmungslos kopiert wer<strong>den</strong>,sondern auch die direkteideologische Auseinande rsetzungwird gesucht. Meinolf SCHÖNBORN (/.)7 4 H1mer <strong>den</strong> KuliSsen ...セZ[Z セ@Aktivitätsschwerpunkte:[_l.:Ji.i.Berlin ·Kreis OranienburgKreis PotsdamSchwedtEisenhüttenstadtFürstenwaldegischen Überzeugungen. Jedes"Volk" habe unveränderliche, genetischeEigenschaften, äußerlich,aber auch in Geist und Psyche.Deshalb sei eine "Vermischung"mit anderen Völkern "genetischungesund".Alter Wein in neuen Schläuchen:früher hieß es "Herrenvollt" und"Untermenschen" und "Rassenschande",heute nennt die 'NF'das ganze "Ethnopluralismus",klingt doch seriöser. Getarnt alsKonzept zum Schutz des Selbstbestimmungsrechtder Völker undderen Kultur, verbirgt sich dahinternichts anderes als der rassistischeMachtanspruch über "minderwertigeEthnien". Karl Arsch kann sichnun "genetisch höherwertig" fühlen,zu Höherem bestimmt, nä m-lich zum Treten nach allem, was ernicht versteht.Einige Verwunderung mag die'NF' mit ihrer Anbiederung a nUm ihren rassistischen Ethnoplurolismus zuverkoufen ist ihnen Niemond zu schadeBefreiungsbewegungen auslösen.Doch meinen sie damit nicht <strong>den</strong>berechtigten Kampf gegen Unterdrückung,sondern die ErrichtungAndreos POHLneuer "völkischer" Diktaturen unterfaschistischer Knute.Der angebliche Antikapitalismusder 'NF' kommt besonders gut inOstdeutschland an. Geschicktgreifen sie die berechtigte Unzufrie<strong>den</strong>heitmit dem Deindustrialisierungsprogrammder BRD-Regierungauf, hängen sich an dieEmpörung über die Treuhand, dieneuen Bonzen und fordern verbalradikaldie Enteignung des Großkapitals.Was sie wollen istallerdings nicht die Abschaffungdahinter steht noch die Geschichte.Dem Ruf zum S.chutz der Naturfolgen die Nazis gerne, propagierensie doch die Rückkehr zu ihr.Altbekannte Thesen zur Verklärungvon bäuerlichem Leben,Wiederentdeckung der deutschenHeimat verknüpft mit nationalerI<strong>den</strong>tität, Volksgesundheit undRassenhygiene quellen hier braunhervor.DasTerrorkommando 'NEK'ウッセゥ・ウッ@ 「・イヲャウゥセL@ セ。@Die Nationalrevoluzzer sehen sichin der Tradition der 'SP: bis zumRöhm-Putsch und der 'Waffen-SS'.Logische Konsequenz war derAufruf des 'NF'-Chefs MeinolfSCHÖNBORN zur Gründung eines'Nationalen EinsatzkomanderAusbeutung und Unterdrük- dos' ('NEK'). Eine militärischkung, sie wollen, daß nur ausgebildete, terroristische Verei-"deutsche" Kapitalisten uns aus- nigung zum Kampf gegen Linkebeuten und rausschmeißen. Sie und Ausländerinnen. Dies warwollen nicht die Abschaffung der selbst dem bundesdeutschenChefs, sie wollen "deutsche" Rechtsstaat zu viel und letztendlichChefs, aufgemotzt zu despoti- Anlaß zum generellen 'NF'-Verbotsehen "Betriebsführern". ln sol- im November 1992. Das Verbotchen Betrieben wären Interessen- stand schon lange ins Haus.vertretungenvon Arbeitnehmerln- Deshalb wurde schon im Juli 92nen die vom Ortsgruppenführer der BerligermamschenBosse 1a 1mmer ner 'NF' und im Bundesvorstandzum völkischen Wohl handeln. . mitarbeiten<strong>den</strong> Andreas POHL. IAußenpolitisch verknüpfen sie <strong>den</strong> eine Auffangorganisation gegrün-Begriff Antikapitalismus lediglich det. Was früher die 'NF' alsmit der Forderung nach wirtschaft- Kaderpartei war, sollte nun dielicher Unabhängigkeit. Dies ge- 'Sozialrevolutionäre Arbeiterparschiehtjedoch nicht aus der tei' ('SrP:) wer<strong>den</strong>. Zur Vorfeldar-Erkenntnis heraus, daß die Macht- ganisation, früher 'Förderkreisstruktur von EG und Weltmarkt Junges Deutschland' ('FJD'), wurverantwortlichsind für Unterdrük- de das 'Förderwerk Mitteldeutschekung und Ausbeutung in der Jugend' ('FMJ').sogenannten Dritten Welt. <strong>Hinter</strong><strong>den</strong> "Unabhängigkeitsforderun- Aufgabenverteilunggen" verbirgt sich nichts anderes und Aufbauals Großmachtbestrebungen und Die Vorfeldorganisation. hat dieGebietsansprüche in Richtung Aufgabe auf lokaler Ebene lnter-Osteuropa. Der Zugriff auf diese essierte anzuwerben und organi-Gebiete und deren Rohstoffvorrä- satorisch einzubin<strong>den</strong>. Dann wertesoll ungestört und "ohne teilen <strong>den</strong> die Mitglieder ideologischzu müssen", vonstatten gehen. geschult und wehrsportmäßigAuch in der Ökologiefrage versu- gedrillt. Diejenigen die sich bechendie Nazis Anknüpfungspunk- währen, wer<strong>den</strong> pls Kader für diete zu fin<strong>den</strong> und bezeichnen sich 'SrP: geworben und übernehmenals "Heimatschützer" und 11 Verfre- Führungsaufgaben.ter der reinen Ökologie". Doch Die Organe des Vereins sind: Der"rein" ist weder die Ideologie die "Stützpunkt", die "Ortsgruppe",H1nter <strong>den</strong> KuliSsen... 7 5


@セエャ、。hBJG」ッエ。NMNMセ@イャヲエNウ・NvセNMゥエヲoNMコMセMSIE KOMMEN!seit Jahnehnten und in Massen:V'd,..,.... セ]ZNZセᄋZ[OセZセ、ッ@....... N・ヲエセiᄃuゥヲゥォLNLN⦅A@Ohne Einschränkung!.Sl4 セM mォセ」N@ PNMセォ。w・ョーZ。 N@eAIIIclll, セᄋᄋ ᄋ@ヲaセヲャヲエャエ|imッi⦅BNijLNャN@...,..,_.,,"'...,。セ 」Z イ wカヲmi iFc iッ@aセ@セBGic G@ エNセ N、@ uN ャ 」ッエゥヲャキセc@ ゥ セ。@BG「ゥォャ オ セーキョ・ ョ N@ wcZiAセ ヲ@ iゥ[セᄋN@Wlr.tllo.•lll..... a _..• .,.. WKJ Alltbildu-.ppl;ot(c• RenW-.11 bcrvtliEII lOIIIIT , SOIOli!Jlt roT E'IVAS DAFUI •1/JJ DIE NATIOIW.lSTiliiCI FIOiiT (IIF) - OITSCRUPPI! Dl'JIIEII FtllliEIIAll 1. IIAl , Dl!ll TIC DI!Z AiliEII'PR , !III SlUIII!IIaiCSAmOII Dl BI!ZEICH.lllDI!2 BIIRCEI (DJ DI!Z OIIS lfti!ZS'liiT2D VILL IST IIEIZLICII IIILLIOIIIEIIliiD 1/JJD lJt 13.45 Ullll All Dnlti!II!Z IIAl1T EIIIAITZT •DIE AmOK FIIIDI:l' STAlT IJ1 A8SPiACIIE MIT OP.K NA11JiSCII11l'ZI;iiiPI'EII!R CEllOREN ZUR NATUR \/IR r-iJSS.E:N HIT IHR LF.BEN neGセ@ \/IR DAS1NICHT VERSTFJIEN ZERSTOREil WIR DIE NATUR UNO DAiifT üNS SELBER ! ! !r. übriaen ....... jeder lre-.ener jede tr:e...nerin da..tu aufaerufenU.Welnereehlwtz.er auf Hand und Fuß t:u treten.Pressemitteilung über "Hel<strong>den</strong>ge<strong>den</strong>ken" im Großraum Halbe (o.l.),Verordnetes Soubennachen durch die Parteizentrale (o.r.).-----.....,_----------, zeitung "Stadtrebe/1" wird gleich-セMN]Z]セZAZAZAZAMA@zeitig ein "Angriff" beigelegt.Jugendzeitschriftder 'Direkte AktionMitteldeutschland/JF'Die PropagandazeitungenDie Zeitung des ' FMJ' heißt"Angriff". Inzwischen sind fünfAusgaben erschienen. " ... , wirhätten da die Möglichkeit, <strong>den</strong>'Angriff' ab Ausgabe <strong>Nr</strong>. 7 richtigprofimäßig daherkommen zu lassen;in Farbe und mit Hochglanzpapier"wird darin geprahlt.Dieses Machwerk ist besondersauf Jugendliche zugeschnitten.Ausführliche Berichte über "Rockmusikund Nationalismus" stehenneben Einschätzungen zur Fußball-und Hoolszene. Ausländerhaßwird dort offen propagiert,"Rostock erste ausländerfreieStadt" heißt es, und Aktionsfipsfür Angriffe auf Ausländerinnenund Linke wer<strong>den</strong> gegeben. Einweiterer wichtiger Bestandteil die-<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 7 7


enstraining auf ihrem"Da.rs .5ind Idealisten, die weitermachen ... "Programm.Die spektakulärste Aktiondes 'FMJ' war die Sonnenwendfeieram 19. 6. 1993Förderwerk Mitteldeutschein Altfrieseck mit 200、ョ・ァセj@ kommt Verbot mit Nazis. Nach diesem Ereigniswur<strong>den</strong> erneut VerbotsforderungengegenSelbstauflösung zuvorsie laut. Flugs wurde das'FMJ' von <strong>den</strong> zu diesemVerfassungschutL: ".\kth·ste nationalgesinnte JugendJ!ruppe im Landßran<strong>den</strong>burg"/ Aktive Arbeit in <strong>den</strong> ehemaligen FMJ-Gruppen wird fortgesetztZeitpunkt amtieren<strong>den</strong>Vorsitzen<strong>den</strong> Klaus DieterVELTEN (BßZas) - Bereits seit gut einem Jahr halten die Mltglit>der und :\nhiingcr desFörderwerkes Mitteldeutsche Jugend (FM.J) aus Bulin und Bran<strong>den</strong>burg mit zahllosen ;\ktivilätenLÜCK, R. DOBERSGHÜTZdie iirtlicbeo Verfassungscbutzorganl.' in Bewegung. Jt.>tzt, nacbdt.>m lnnenministt.>r Alwin Ziel und J. SCHWARZ aufgelöst.(SPD) mittels eines v・イ「ッエウ。ョエイ。セ・ウ@ zu einem weiteren Schlag gegen das nationale Lager ausholenwollte, löste sich das イcセNZGZエウァ・イゥ」ィャ・エ・@ l'örderwt>rk aus "taklischt>n und politischt>n" Erwägungt>o Schnell war ein neuerheraus selbst auf.Name parat; diesmal hießAuf ...,., eog.ms einberofct>endas Kind ' Direkte Aktionaullrror<strong>den</strong>lhchen J3hreshaupt-セョオセmオイウイ」MG@ Ende Jwu d!esesMitteldeutschland/JF'. AlsJahres beschlossen die Mitltliederauf Alllmg dos VOr$1MdesVorsitzender fungiert Ernstdie offizielle AuOösung des Förderwl!rkesMitteldeutsche Ju-von AMHOFF aus Oranienburg,als Stellvertretergend (F!IU), das g.cllt aus einerPresseerklänmg des rorückgetrcteneuVorstandes hervor. MirKlaus Dieter LÜCK und alsdiesem Scllrm kommt der Vertinemer berttts ausgearbeitetenSchatzmeister ThoralfVerbolsverftlg.ung des polsdamerInnenministeriums zuvor.Hoゥ。セ@ DEGENHARDT ausdaß soch von derKremmen. Das 'JF'-Statut·scbnelltbigkeit der Ereignisse"wurde am 1. 8. 93 1nüberrascht 'zeigte.-· in <strong>den</strong> lettreoBran<strong>den</strong>burg/Stadt beschlossen.MOMtenentwackelte Sieb das Förder-"-crk mit ethchen Kadergruppenund Stürzpnnlllll· エZゥャ ゥセ@ und 0111 mu.·a·


@AョZエ「ュBセャゥ・ォィGッセィAktivitätsschwerpunkte: セ@ln Anlehnung andas Progra111111der 6 NSDAP'1978 wurde die 'Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei' ('FAP') von demehemaligen Hitlerjugendführer und späteren NPD-Mitglied Martin PAPEin Stuftgart gegründet. Während die 'FAP' sich nach außen hin einenverfassungskonformen Anstrich gab, arbeiteten 'FAP' -Kader vonAnfang an mit bekannten Altnazis zusammen. Nachdem im Dezember1983 die von Michael KÜHNEN angeführte militante Neonazi-Organisation 'Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten'('ANS/NA'), deren Hauptziel die erneute Gründung und legalisierungder 'NSDAP' war, verboten wurde, bot der damalige 'FAP' -VorsitzendePAPE die 'FAP' <strong>den</strong> 'ANS/NA' -Mitgliedern als Auffangbecken und legaleOrganisation an.'FAP'-Mitglieder beteiligten sich internen Auseinandersetzungenseit Mitte der 80er Jahre u.a. an um die offensive PropagierungMor<strong>den</strong>, Sprengstoffanschlägen von Homosexualität durch Michaelkᅵhneセ@ und Machtkämpfenund Banküberfällen sowie unzähligenAngriffen auf lmmigrantln-zwischen KUHNEN und FriedhelmBUSSE (BUSSE wurde 1988offiziell 'FAP'-Bundesvorsitzender)stark verringerthatte, erhielt die Partei nach1989 durch KÜHNENs Rekrutierungsreisenin derehemaligen DDR neuenHeft 72.Jahrgang Auftrieb. Nach KÜHNENsTod 1992 hat Friedhelm--Sept. '932,00DMZEITUNG DER'A11@セFREIHEITLICHEN DEUTSCHEN ARBEITERPARTElEinheit allerRechten@セvsセ・ュャ.abrn Wc utloolk Ro:htle1estoprt! ln tr-..ner E.mtl'"kclt ttlftMI1r sk • FuJda andas s\ィセ・「。ャ@ \"Oll RudolfHell. Otc enae- Zu.....unmeo•atbtit zwi,.;hea trau) allenn•tJon•len Pat1Ctm ist w,n..Die 'FAP' ist in der gesamtenBRD aktiv. Dementsprechendist auch ihre Infrastrukturüber mehrere Bunnenund Antifaschistlnnen. Alleinim Jahr 1987 wur<strong>den</strong> 300Ermittlungsverfahren gegen 'FAP'-Mitglieder eingeleitet.Nachdem sich die 'FAP'-Mitgliederzahlen1987/88 aufgrund von80 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> KuliSSen ..BUSSE die alleinige Führungder 'FAP' übernommen.BUSSE wurde 1991wegen Hehlerei, WaffenundSprengstoffbesitz zudrei Jahren und neunMonaten Haft auf Bewährungverurteilt, was <strong>den</strong>Umfang seiner Aktivitätenallerdings keinesfalls eingeschränkthat.desländer verstreut: Der'FAP'-Vorsitzende Friedhelm BUS-SE wohnt in München, die 'FAP'-Bundesgeschäftsstelle und derBundesgeschäftsführer GlennGOERTZ befin<strong>den</strong> sich in Halstenbekbei Hamburg, und dieBernaubundesweite 'FAP'-Zeitung "Standarte"wird von Andre GOERTZ inHarnburg herausgegeben (in Berlin-Bran<strong>den</strong>burgverteilt die Berliner'FAP' mit dem ,,Aufbruch" eineigenes Propagandablättchen,seit September 1993 gibt es dieErstausgabe des Informationsblattes"Vorwärts" der 'FAP' fürMitteldeutschland). Die aセ。「・ョ@über die 'FAP'-Mitgliederzahlenschwanken je nach Quelle erheblich:während die 'FAP' selbst vonmehreren Tausend Mitgliedernbundesweit spricht, zählt derVerfassungsschutzbericht 1992gerade einmal 220 Mitgliederbundesweit, ohne anzugeben,woher diese niedrige Zahl stammt.Seit dem Ansteigen der rassistischenund faschistischen Angriffeund Pogrome mischen 'FAP'-Kader wieder an vorderster Frontmit. Ein Anzeichen für dieseEntwicklung war die Anmeldungdes sog. "Rudolf-Hess-Ge<strong>den</strong>kmarsches"im August 1993 inFulda durch ein 'FAP'-Mitgliedsowie die logistische Organisationdes Aufmarsches durch die 'FAP'.Insgesamt nahmen ca. 800militante Alt- und Neonazis ausder BRD und verschie<strong>den</strong>eneuropäischen Staaten an demAufmarsch in Fulda teil. Undwährend Politiker wieder einmallaut über ein Verbot der 'FAP'nach<strong>den</strong>ken - die 'FAP' solltenämlich eigentlich schon seit1985 verboten wer<strong>den</strong> - nutzt die'FAP' die Publizität nach Fulda, umneue Mitglieder zu rekrutieren undihr Image als militante Neonaziorganisationvor allem bei Jugendlichenaufzufrischen.Ideologisch lehnt sich die 'FAP' andas 25-Punkte-Programm der'NSDAP' an, von dem sie 23Punkte fürs eigene Parteiprogrammübernommen hat.Der Berliner 'FAP'-Landesverbandumfaßt ca. 100 Mitglieder und100 Sympathisantlnnen. ln Berlinorganisierte die 'FAP' in <strong>den</strong>Jahren 1992 und 1993 Aufmärscheam 1. Mai (am Ernst-Thälmann-Denkmal und in Lichtenberg),an <strong>den</strong>en jeweils ca. 150'FAP' -Mitglieder und Sympathisantinnenteilnahmen. Eines derHauptzentren der Berliner ' FAP'befindet sich im OstberlinerStadtteil Pranzlauer Berg, wo sichauch der Berliner 'FAP'-VorsitzendeLars BURMEISTER oft aufhältund immer wieder kleinere GfapGセ@Leus BURMEISTERdiesmal nicht beim NSturmN·GeheulAufmärsche stattfin<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong>Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlungim Pranzlauer Bergam 24. Mai 1992 erhielt die 'FAP'0,37% der Stimmen. 'FAP'-Aufkleberund Flugblätter tauchen aberauch in anderen Berliner Bezirkenwie Spandau oder ZehJendorf auf.Schon relativ bald nach 1989versuchte die 'FAP', in <strong>den</strong>Bundesländern der ehemaligenDDR Fuß zu fassen. Rechtsradikaleund faschistische Jugendliche,<strong>den</strong>en faschistische Parteien wie'REPs' und 'DVU' zu passiv undmoderat waren, wur<strong>den</strong> von der'FAP' rekrutiert. Diese Entwicklungzeigt sich auch im Land Bran<strong>den</strong>burg,wohin die 'FAP' neben Berlinauch laut Verfassungsschutzbericht1992 einen Schwerpunktih rer Aktivitäten verlegte und vieleneue Mitglieder rekrutieren konnte.Bei dem Versuch der 'FAP', inBran<strong>den</strong>burg Fuß zu fassen,wurde planmäßig vorgegangen.Beim außeror<strong>den</strong>tlichen Parteitagder 'FAP' im April 1992 inObersdorf bei Müncheberg wurdeder sog. "Arbeitsplan Ost" verabschiedet,in dem die Strategie fürdie Ausbreitung der ' FAP' in derEx-DDR festlegt wurde.Die 'FAP' ist inzwischen infolgen<strong>den</strong> Städten Bran<strong>den</strong>burgsaktiv: Bad Freienwalde (über <strong>den</strong>Stahlhelm Freienwalde), Bernau,Bran<strong>den</strong>burg, Cottbus, Eberswalde,Königs Wusterhausen, Lübben(über <strong>den</strong> 'Bund VaterlandstreuerVolksge nossen'), Neuruppin, Potsdom,Strausberg, Tiefensee,Wittstock, Zepernick u.a. DieAktivitäten der 'FAP' sind vielfältig:ln Neuruppin fand 1990 ein 'FAP'-Aufmarsch mit ca. 75 Teilnehmernstatt. Und auf dem Lin<strong>den</strong>hergerFriedhof bei Bernau betreiben'FAP'- Aktivisten unter Anleitung Dumpfer Propaganda-Aufkleber der 'FAP'von Lars BURMEISTER aus BerlinGrabpflege sog. "Hel<strong>den</strong>gräber". und Picktieraktion der 'FAP' statt.Im November 1991 beteiligte sich Am 12./13. Juni 1993 wur<strong>den</strong> vonein großer 'FAP'-Block an dem 'FAP'Iern im Stadtgebiet vonNazi-Aufmarsch auf dem Solda- Cottbus diverse Plakate ("FAPtenfriedhofin Halbe. ln Cottbus National, Radikal, Sozial") geklebtrekrutiert die 'FAP' verstärkt seit und Aufkleber ("FAP gegen dasdem Verbot von Frank HÜBNERs Wahlrecht von Ausländern") an-'Deutsche Alternative' ('DA') im gebracht. Am 1. August 1993,Dezember 1992. Bei der Rekrutie- wur<strong>den</strong> im Stadtteil Schmellwitzrung in Cottbus erreicht die 'FAP' Flugblätter der 'FAP' in diemomentan vor allem faschistische Briefkästen der AnwohnerinnenSkinheads, die sich vorher einer . geworfen. Unter <strong>den</strong> Verteilerln-Organisierung durch die 'DA' nen dürfte sich ·mit ziemlicherentzogen hatten. So fand in Sicherheit auch Lars BURMEISTERCottbus eine Flugblattverteilaktion befun<strong>den</strong> haben. Eine Demon-Ein Teil des 1991 gewählten Berlliner 'FAP' -Vorstandes, ganz links Lors BURMEISTERH1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> .. 81


......................................................___..........@セMZᄋNZNZMAktivitätsschwerpunkte:stration, die die 'FAP' für <strong>den</strong>17. 8. 1993 unter dem Motto "Wirfordern Höchststrafe bei Kindesmißhandlungund Kindesmord" inCottbus beantragt hatte, wurdeverboten. Im gleichen Zeitraumwur<strong>den</strong> ゥイZBセ@ der Nähe von Neuruppin'FAP'-Transparente an Autobahnbrückenbefestigt. Im Oktober1993 verteilten 'FAP'-Mitglie-der in Eberswalde - getarnt alsBlumenstand - Flugblätter auf demMarkt. 'FAP'-Aktivisten aus Berlinund Nordbran<strong>den</strong>burg organisierengemeinsame Wehrsportübungenauf ehemaligen NVA- undGUS- Kasernengelän<strong>den</strong> in mehrerenOrten in Nordbran<strong>den</strong>burg.Darüber hinaus organisiert die'FAP' größere mehrtägige Lager,so unter anderem pfingsten 1992mit ca. 200 Teilnehmerinnen aufdem Campingplatz bei Tiefensee.Derartige Aktivitäten verschaffender 'FAP' dann auch immerwiederneue Mitglieder. ln der militantenNeonazi-Szene sind Mitgliedschaftenin mehreren Organisationenjedoch eher die Regel alsdie Ausnahme - schließlich weißniemand so genau, ob nicht dochirgendwann wieder dienächste Verbotsverfügungerlassen wird.Die 'FAP' versucht auchimmer wieder, sich alslegitime Rechtspartei zuetablieren, indem sie beiKommunal- und landtagswahlenim gesamtenBundesgebiet 'FAP'-Wahl-listen aufstellt. Auf diesemWeg versucht die 'FAP'direkten Einfluß auf dieKommunalpolitik zu nehmen.Auch bei <strong>den</strong> Bran<strong>den</strong>burgarKommunalwahlenim Dezember 1993 versuchtedie 'FAP' Fuß zufassen. So wollte z. B. derBerliner ' FAP' -Vorsitzendelars BURMEISTER einigen"Kamera<strong>den</strong>" aus Zeper- セ@nick bei der Wahlanmeldungder ' FAP' in Eberswaldebehilflich sein. Er mußtedann aber feststellen, daß dortnicht genügend Unterschriften fürdie Zulassung zur Wahl gesammeltwur<strong>den</strong>.®Demokratie -ein anderes Wort fUr nationale Schande ?N .... olkllktifh MtltldttM Mrfo Ül dieu"' Oォ。エウ、セ@ IdeAlmt/Ir dtr Opfw bddtrWdtlrltr< ,--. 1)11-INIMdeswGttM WltrrrcAtlklwr Po/i:tidtioMtJ ""'v.-....mq-tU. NLセcエォエ、エキヲャイ@ wjtdiDftbd«r wセエ、ゥャオョ@....................._....... __ ,.... ........... _- ,.-.... セMNM..........-...........".,.........__..................................... _._...._......,.._., ... セMィ、ャセ@_...... ....,.., .. 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I0t91fl IU.W.I'Ift_,M, ,APfot4w1 ,.... IUidlf fU Ic---..,.....,--. _..,..........Deutscher Bauemprotest gegen<strong>den</strong> EU-Wahnsinn、セ^ォNLNMN@. ...--h/lta..,&.,..,AP nアゥャセ@ ーアゥエャ、セ@ aエキNL[セ@ fo' m tk•hd'""., ..a セ@ 、ャエGFaゥ」N⦅LイッエLNセョ@ • .,.,... t• セ@ .,.._ u.-.- n.. エセ。B@ •., dWI 111 GBセᄋセ@セ@セ]@ [Zコセャエゥoiセ G i\i@Oar.a.r L..Wt pt. ... r ''IICf セ@ ..o.g,_ I $(11..."... k..,._ ,..,_ .a.c. 111t *" I u.u.,,0UMW .........,_...iBQセ@ QNM M セQMッォイ f セ@ _...,....._ne hal!ota""Worko...._<strong>Nr</strong>•putc•• MeiiiMNn l tCMII Ulttoi(EU).llllif .,.,.,...... .-...,_. ""'-"'...,. セ@ .,. ,.,,Old ......_-_-_-_ャエ」niwnエヲnセ@IUI ..,...., Ho\ :.=..:: セLNZN[Z@.. ___. __... ::.::::]NZNセ@ .;:.:( _.........................Wurde bisher rege/mäßig in Sernou verteilt8Z H1nter <strong>den</strong> KuliSsen ..Bis 1992 hatte die'FAP' aufgrund internerAuseinandersetzungenund einemMangel anKadern im landBran<strong>den</strong>burg keineherausragende Bedeutunggehabt.Andere Gründehierfür waren auch,daß sich die militanteSkinheadszenedirekt nach 1989 I1990 in e1mgenStädten der Ex- DDR,wie z. B. in Cottbus,eher in neugegründetenfaschistischenOrganisationen wieucu、エ、イキj。イヲャヲjimwNゥエセC、Dimキ@d 'D 1...,... er I:\ organisier-セカN。@ ....u ten, deren Füh-rungskader direktaus der Ex-DDRkamen. Diese Abgrenzungsten<strong>den</strong>zender "Basis" sind'FAP': Keine Berührungsängste ...jedoch verflogen: So besuchtenz. B. Skinheads aus Königs Wusterhausenbei einem Ausflug zueinem Konzert der Faschoband"Störkraft" im schleswig-holsteinischenRandsburg 1993, auch <strong>den</strong>Bundesgeschäftsführer der 'FAP'Glenn GOERTZ in Halstenbek beiHarnburg und zeigten sich durchausbegeistert von der 'FAP'.Bran<strong>den</strong>burger 'FAP'Ier pflegendarüber hinaus nach Harnburgund Köln enge Kontakte. Insgesamtläßt sich feststellen, daß esder 'FAP' seit 92 und verstärktseit dem "Rudolf-Hess-Ge<strong>den</strong>kmarsch"93 gelingt, in Bran<strong>den</strong>burgimmer mehr Jugendliche zurekrutieren. Die 'FAP' profitiertdabei von <strong>den</strong> Verboten andererfaschistischer Parteien wie der'Deutschen Alternative' ('DA') oder'Nationale Offensive' ('NO'). Momentanwer<strong>den</strong> die Aktivitäten der'FAP' noch von Kadern aus Berlinangeleitet und koordiniert. Es istjedoch davon auszugehen, daßdie 'FAP' in Bran<strong>den</strong>burg weiterenZulauf haben wird und sich ihrEinfluß auch innerhalb der unorganisiertenStraßen-Skinheadszeneausweiten wird.Ermittlungenwegen Fortführungeiner ill!fJa·len Organisationln trauter Zweisamkeit: Arnulf PRIEM und Frank HÜBNERGegründet wurde die 'DeutscheAlternative' ('DA') am 5. Mai 1989in Bremen. Geistiger Vater desKonzeptes der 'DA', als legalefaschistische Sammlungs- undWahlpartei, war der inzwischenverstorbene Neonaziführer MichaelKÜHNEN. Hauptfunktionder ' DA' war anfänglich Auffangbeckenfür "kühnentreue" 'FAP'Iernach der Spaltung der 'FAP' zusein, ebenso wie auch fürMitglieder der 'NationaldemokratischePartei Deutschland' ('NPD'),.'Die Reupblikaner' ('REP') oder'Deutsche Volksunion' ('DVU'),<strong>den</strong>en es in ihren Parteien nichtradikal genug zuging. Die 'DA' istals Vorfeldorganisation der 'Gesinnungsgemeinschaftder NeuenFront' ('GdNF') zu betrachten,entprechend eng ist die Verknüpfungmit anderen Organisationendes 'GDNF'-Spektrums (z. B.'FAP', 'OFF', 'Deutsches Hessen','NA'.. .).Durch <strong>den</strong> Mauerfall änderte sichdie Funktion der 'DA' grundlegend.Am 20. 1. 1990 fand inFachenheim bei Frankfurt amMain ein "Ko-ordinierungstreffenOst"statt. Unterdem Einflußvon KÜHNENskurz zuvor veröffentlichtenStrategie papierzum "ArbeitsplanOst"wurde bei diesemTreffender Wandelder 'DA' (voneiner bundes-111111)ltda1illt d


Aktivitätsschwerpunkte: セZセ@@セDeckmantelscheinbarerSeriositätaufgegebenDie rechtsextreme 'Deutsche Liga für Volk und Heimat' (DL)wurde am 3.1 0.1991 im Ba<strong>den</strong>-Württembergischen Villingen-Schwenningengegründet. Sie ist ein Zusammenschlußvon ehemaligen Mitgliedern der 'Republikaner', der'Deutschen Volksunion', der 'NPD' und der 'DSU'. ln ihrenReihen fin<strong>den</strong> sich iedoch ebenfalls Vertreterinnen offenmilitant auftretender neonazisfiseher Gruppierungen undParteien.Bier und Deutschland = 'Deutsche Liga'Die 'Dl' verfügt über Kontakte zumgesamten neofaschistischen Spektrumin der BRD und Verbindungenzur faschistischen 'FrontNational' in Frankreich, zu rechtsextremenGruppierungen inÖsterreich, zum 'VIaams Blok' inBelgien sowie zu extrem nationalistischenKreisen im Baltikum undanderen Regionen der ehemaligenUdSSR. laut Satzung der 'DL'84 H1nter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ..CottbusGubenBundeskongreß der 'OL' imOktober 1992 befürwortete die'DL' verbal Gewaltanwendungengegenüber Flüchtlingen inder BRD und machte sich für dieBildung von Bürgerwehren stark.• Sie setzt sich für eine Revision desGeschichtsbildes bezüglich derVerbrechen des Nationalsozialismusin Deutschland ein im Sinneeiner Leugnung und Verharmlosungder Untaten des NS-Regimes. So ist die 'DL' z.B. ander Verbreitung der sogenannten"Auschwitz-Lüge" beteiligt. Damitwird versucht, die Mordmaschinerieder Nazischergen inAuschwitz herunterzuspielenoder ganz zu leugnen.•Sie fordert die Wiederherstellungeines Deutschlands in <strong>den</strong> Grenzenvon 1937 und nenntpolnische Gebiete, die ehemalszum Hoheitsgebiet des DeutschenReiches gehörten, penetrant"Ostdeutschland".Die 'Deutsche Liga' und'Die Nationalen' inBerlin-Bran<strong>den</strong>burgDie Berlin-Bran<strong>den</strong>burgische 'DL'tritt öffentlich, entweder mit demBerliner 'Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerk'oder im Rahmender 'Nationalen', in Erscheinung.Der Berliner Verfassungsschutzrechnet der 'DL' selbst 140Mitglieder zu. Gegründet wur<strong>den</strong>die 'Nationalen' Ende 1991 vondem Berlin-Treptower Peter BO-CHE aus dem Umfeld der 'GdNF'(siehe Seite 92) und der ' OL'sind Doppelmitgliedschaften bei zusammen mit Thilo KABUS,anderen rechtsextremen und neo- Landesbeauftragter Berlin-BranfaschistischenParteien und Verei- <strong>den</strong>burgder 'NPO', und Or. Berndnigungen möglich.WITIE, ehemals KreisvorsitzenderOie programmatischen Grund- der 'OSU' für Berlin-Lichtenbergpfeilerder 'DL' sind:und später Mitglied der 'REPs'.• Rassismus Ausländerinnen- . Unter dem Namen 'Oie Nationa-' .feindlichkeit, absolute Ableh- len' traten sie am 9. 5. 1992 1nnung einer multinationalen neun Bezirken zu <strong>den</strong> BerlinerGesellschaft und extremer Natio- Kommunalwahlen an und erreichnalismus.Auf dem zweiten ten 0,2% der abgegebenen Stirn-Peter BOCHEmen. Auf ihrer Kandidatenlistefan<strong>den</strong> sich in schöner Eintrachtneben 'NPD'-Mitgliedern undehemaligen 'Republikanern' auchVertreter des militanten Neonaziflügelswieder, so z. B. OliverSCHWEIGERT, Mitglied der 'Na-(BBZ) herausgegeben von <strong>den</strong> strom". Die 'Nationalen' und die'Nationalen'. Seit Anfang 1992 'OL' verstehen sich als Wählergemeinschaftund versuchen, Vertre-versucht die 'DL', sich auch in <strong>den</strong>neuen Bundesländern breitzumachen.Bei einer Versammlung mit aus dem militanten neofaschistiterinnenvon Parteien, Gruppen80 Personen wurde am 8. 2. 1992 schen Bereich, aber auch aus <strong>den</strong>der landes-Reihen der 'OSU' undverband Ber-CDU unter einem Dachlin-Bran<strong>den</strong>-burg gegrün-Berlin-ßran<strong>den</strong>burger-Zeitung ist es, als überparteilicheImpressum zu versammeln. Ihr ZielMitteilungsblatt der NATIONALEN e. V.fdet. Zum Vorsitzen<strong>den</strong>]セオDセ 。Zセ AセZセ ]イエm@ heit der "nationalen"セM........ ・LN t LッセlBG ᄋカ@ ..... M ᄋ セ@ .......- Vereinigung au eine EinwurdeFrank -··"""""...........,,,,......,.."....,,.,c.... Kräfte hinzuarbeiten.l..c-lu-nokr Rfr.JII.m4Wir"'-.flor, pエᆱヲエォエNャセイセLamM .. 'ift-r,NセsオエイゥイNo@ セ@ .. kLNセイ N@aャ、BGA[i BGeイヲォャGゥセ@(ehemaligerBeispiele derf>l4. ヲォッヲゥエョNゥGwA、セャ・BGwGイMQヲMNL@ iot ab Mlitk'IIWII&!'Walt ikr'REP') ge• nN |ョッnaj Nエ[nセ N L@ ..[ NLNセNLNL イ セMN⦅L T BMエNエN@ Aktivitäten der' rャ「イゥ、 B ャォエw」Mイ mN GJGBGBセ イ イsNcィエNLセ@wählt. Seit ............. セ@'Nationalen'/'DL' inAuflage: 12.500 ExemplareFebruar 1993(November/Dezember)Bran<strong>den</strong>burgist er auch imAN


Die Vorbereitung für die Gründungdes o. g. Kreisverbandesfand in Guben, unter Beteiligungvon SCHWERDT und anderenMitgliedern des Landesvorstandesder ' Nationa len' aus Berlin statt. lnPeitz gelang es der 'D L', mit ihrem40jährigen· Kandidaten HelmutWANDKE bei <strong>den</strong> Kommunalwahlenvom 5. 12.93 mit 3,8% derStimmen einen Sitz in derStadtverordnetenversammlung zuergattern. Gegen <strong>den</strong> heutigenAbgeordneten der 'D L' wird(inzwischen wegen Diebstahls)ermittelt. Ihm droht eine Anklagewegen mehrerer Einbrüche.WANDKE soll z. B. im April und imSeptember 93 in Büroräume einerFirma in Teuer eingedrungen seinund Telefone, Computer, Kopie rer,Drucker, ein Faxgerät und weitereBürotechnik entwendet haben.ln Cottbus brachte es die 'D L' aufinsgesamt 0,5%. Dort kandidiertein Cottbus-Sachsendorf nebenHÜBNER der Auszubil<strong>den</strong>de MatthiasWEISS für einen Sitz imStadtparlament. Für HÜBNERstimmten fast 1500 Wählerlnnen,das waren 2,75% der gültigabgegebenen Stimmen und damitleider immer noch mehr als derOB-Kandidat HÜBNER Alkohol imBlut hatte, als er mit über 2,6Promille stockbesoffen seine Karrein <strong>den</strong> Straßengraben setzte.Dadurch wurde er zumindestseinen Autoführerschein los.Vertreter der 'Nationalen'/'DL'scheuen sich nicht, Verbindungenmit anderen neofaschistischenGruppierungen aufzunehmenoder gemeinsame Veranstaltungenzu besuchen. Bereits im Juni1992 besprachen Funktionäre der' Deutschen Alternative' ('DA') undder 'DL' in Groß-Gaglow beiCottbus ein gemeinsames Vorgehenin Bayern. Frank SCHWERDTpersönlich hielt im Februar 1992in der Kneipe "Zum Wassermann"in Groß-Gaglow eine Veranstaltungab, bei der neben 'DA'-Mitgliedern auch Enno GEHR-MANN (ehemals 'NationalistischeFront') und führender Kader im' Förderwerk Mitteldeutsche Jugend',einer Nachfolgeorganisationder verbotenen 'NationalistischeFront' ('NF'), anwesendwaren. Überhaupt scheinen dieVerbindungen zur 'NF' und derenDie "BerlinBran<strong>den</strong>burgerZeitung'' der'Nationalen'Da sich die 'Nationalen'/'DL' vonAnbeginn an alsKlammer der verschie<strong>den</strong>enSpektrender bundesdeutschenNeonaziszeneverstan<strong>den</strong>,nimmt esnicht weiter Wunder,daß die "BerlinBran<strong>den</strong>burgerauch inhaltlich <strong>den</strong> unterschiedlichenneonazisfiseben Gruppie·rungen Genüge tut. So findet sichneben dem loben<strong>den</strong> Bericht überdie Sonnenwendfeier der 'FMJ'am 19. 6. 93 in Alt-Friesack eineSelbstdarstellung der 'BerlinerKulturgemeinschaft Preußen'durch deren Vorsitzende Dr.Ursula SCHAFFER, die auch <strong>den</strong>Faschoaufmarsch zum Volkstrauertagam 14. 11. 93 in Halbeanmeldete. Auch daß AndreasSTORR, Bundesvorsitzender der'Junge Nationaldemokraten'('JN'), (siehe Artikel ab Seite 88)als Redaktionsmitglied in derDEUTSCHE LIGAFüR VoLK UND HEIMATFrank HÜBNER (ehem. 'DA') stellt sich auf derWohlkampfveranstaltung om 30. 11. 1993 als Kandidat fürdas Amt des OB in Cottbus vor (dahinter Frank SCHWERDT)Zeitung" ('BBZ') 'BBZ' vertreten ist, unterstreichtder 'Nationalen' <strong>den</strong>· Anspruch der 'Nationalen'sowohl auf redak- und der 'DL' als überparteilichetioneller Ebene, als Sammlungsorganisation.Wohlkampfveranstaltung der 'Deutschen Liga' om 30. 11 . 1993 in der Stadtteilbibliothek in Sachsendorf (Helmut WANDKE, vorn 2. v. /. )Nachfolgeorganisationen rechtgut zu sein. Nicht nur, daß 'DL' und'NF' gemeinsam am 26. 8. 1992zu einer Demo "gegen linkeZecken" in Eberswalde aufriefen.Auch schrieb SCHWERDT im 'NF'-Blatt "Angriff" nach dem Brandanschlagauf die jüdische Barackeder Ge<strong>den</strong>kstätte Sachsenhausenョ・ョゥセ@Artikel mit der unsäglichenUberschrift "Sachsenhausen- Zündeltendie Ju<strong>den</strong> selbst ?". Aberauch in jüngster Zeit scheint die'DL' für Neonazis ihre Anziehungskraftnicht verloren zuhaben. So nahmen im August1993 an einer Versammlung der'DL' in Peitz Mitglieder der'Direkten Aktion Mitteldeutschland/JF'teil.86 H1nter <strong>den</strong> KuliSSen ..<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> KuliSSen... 8 7


Aktivitätsschwerpunkte; セ@Die ,,Jugendorganisation''derWPD'Die 'Junge Nationaldemolcraten' ('.IN') sind offiziell dieJugendorganisation der 'Nationaldemolcratlsche ParteiG、ョ。ャィ」セオ・d@('NPD'). Der aus Berlln stammende AndreasSTORR ist Bundesvorsltzender. Die '.IN' ist eine ausgesprocheneKaderorganisatlon. Aus ャィイセョ@ Reihen stammen z. B.Neonaziführer wie MelnoH SCHONBORN ('NationalistischeFront'), Michael SWIERCZEK ('Nationale Offensive') oderManfred ROUHS ('Deutsche Liga'-Köln, Herausgeber von"Europa vorn"). Ein Teil der Kader geht aber auch zumPartelaufbau in die 'NPD'.Mitarbeit an der "Ber- イM]Mセ[Z[jNセAGMjNimAセ@/in Bran<strong>den</strong>burger Zeitung"'Der Nationalen'oder die Herausgabeder "Saufeder"aus Franken zusammenmit der 'NationalitischenFront'('NF') seien hierzu alsBeispiele angeführt.Knut HamsunSchulung und Ideologie sowieÖffentlichkeitsarbeit gehören zumHauptbetätigungsfeld der 'JN'.Publikationen wie die Schülerzeitung"Denkzettel",ziell auf Universitäten zugeschnittenist. Doch sowohl sog. "Geländespiele",als auch die regelmäßigeTeilnahme an Neonazi-Auf-Die Jugend ist die vom Leben an -geheucne neue Mannschaft. Jn ihrliegt alle Kraf\ und Herrlichkeit. Solletwas aus <strong>den</strong> Angeln gelloben wer<strong>den</strong>,so weicht das Alter ohmnichtigzurück und der jWJge Mensch tritt ver.Er vollführt die Tat, und hat in derRegel das Glück mit sich, <strong>den</strong> unergründlichenGlückstreffer. Das Werkder Alten kann Routine, Handfertigkeit,Erfahrung und Fleiß für sichhaben, aber es fehlt ihm die Frische ·des Taus. Es ist ein altts Gesetz, dasder Vorangehende stehen bleib!, wenner in ein gewisses Alter kommt, jasogar kehrt macht und für das Gegen·!r.il ffimmt. DaM muß die Jugend ihmentgegemretenCottbusFrankfurt/OderForstSenftenbergu。イセ@GchleahthopoleaJ.c u4 hholoat., 11114.•• セ@ ..r.adaaeat 6u 4ut.u.hea btloaou •• n . • ......。ャカ エセ 。」 N 「。ゥ| u \NエNL@ rau U U • t 4•1tfrt&llll •""c•4eG !c.llv•rp11akt tlar •od h:s••••• Aueaellle. 1•ャ・エゥxーキ ョォセ@ Uf!ltn 4e bd 4 1e Jd.tria• " tJ.•Yolk 1a der ld •'•" ••• •aa :let i a O:r4aen.t,ata rta •• ••tn• •Publikation der 'JN'märschen machen deutlich,daß es sich bei der 'JN' nichtnur um einen Theoriezirkelhandelt. So nahmen 'JN'-Mitglieder im August 1993am "Rudolf-Hess-Ge<strong>den</strong>kmarsch"in Fulda teil. Desweiterenwar オョセ@ ist BundesvorsitzenderAndreas STORRMitorganisator beim Aufmarschin Halbe.Die 'JN' und besonders A.STORR haben eine Schlüsselfunktionin der Naziszene.エゥュ。dセ]セ@jHッZセ R L@N⦅MLNLMエ・Mイョ⦅D⦅イ⦅mゥMNャヲャMゥ・M、⦅キ⦅オML⦅MセMrist gemeint, daß er dieVerbindungen und Kontakteセ@zuName:---- Jedes Mitglied deranderen Gruppen undOrganisationen hält undAktionsgruppe ver- herstellt. Das bedeutet imorname: pflichtet st"ch an p rmzap · · eme · z usammenar b e1t ·Straße:-llen --- Aktionen, von Faschisten unterschied-Andreas StarrSchulungen und Iiehster Couleur, speziell zwi-Ort: Veranstaltungen teil- sehen 'NF', 'Berliner Kui-Ihre Aktivitäten sind-- Aktionsgruppe im ('BKP') natürlich auch derrege; so sind 'JN'- Mitglied seit:.--:.... Rahme·n seiner 'NPD', der 'Wiking Jugend'Unterschrt"ft.· -- zunehmen und die t · haft Preußen'urgememscMitglieder verant- Ml"tgll.edsnr.·. Möglichkeiten zu ('WJ') d d n ' Nationalen'wortlieh für faschi- fördern. un e ·stische Mailboxen r Die 'JN' selbst sind ideolo-(Nürnberg) und die c·, ...-,'.."(:7', gisch <strong>den</strong> Nationalrevolutio-Theoriezeitung N VordersteFrontH, die spektionsgruppenleiternären zuzuordnen uftd ste-..-,-,J-N-,-----..J hen für einen "modetnisier-88 Hrnter<strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...ten Faschismus". Die Mitgliederzahlliegtbei ca. 600 Personen. Ortsgruppen gibtセ・@ verteilt in der ganzen Bundesrepublik.ln der ehemaligen DDR haben sichinzwischen Ortsgruppen in Rostock,Senftenberg, Forst, Frankfurt/Oder undCottbus gebildet.Vom eigenen Selbstverständnis hersehen sich die 'Jungen Nationaldemokraten'als Intellektuelle. Ihre Nähe zu<strong>den</strong>en, die die Ideologie in die Tat, also in<strong>den</strong> tagtäglichen faschistischen Terrorumsetzen, ist offensichtlich.'JN'-SchiilerzeitungRepOrtSChulUngSblatt der .b1genNationaldemokraten UNJAusgabe <strong>Nr</strong>.2 211lirz 1!180Herausgeber: Abtellung Polfthche Bfldung illl J"·SundesvorstandDER DEUTSCHE BAUERNKRIEGMehr als 450 Jahre sind vergangen, seit i11 Frühling und FrUhs-r des j。ィセ@1525 del" Aufstand der deutsch4n Bauern in Mhrertn groe.n Schladlt.fl niede,....geschlagen und fhr Schrei nach Freiheit i11 Blut erstickt wurde.D•it war nicht nur ihre 111litärische Niederlage besiegelt; ait dl!ll Ende desBauernkrieges schied ein ganzer Stand, die Beuemschaft, und dellit der gröllteTell des Volkes fllr Jahrhunderte aus dl!ll politisChen Leben aus.Und anders als die großen Auf1tllnde anderer Völker hat der Bauernkrieg heute -Zlllindest soweit es die west11chen Teile オョウ・セ@ Landes betrifft - keinen Platzia Geschichtsbild der Deutschen, sofern sie überhaupt ein Geschichtsbild habenund haben wollen.Was rechtfertigt trotzds die Untersuchung dieses Absdlnittes unserer Geschieht.in einer Schrift, die neut AnsKtze f'llr die e...-ltigung der Zukunft aufzeigenw1117Eine Begründung ergibt sich zunächst aus der geschichtl1chen Bedeutung desBauemkrlegs, dfe nicht nur darin besteht, claB hfer Zllll ersten Mal in Deetsch•land ein so großes Gebiet von einl!llt Aufstand erfa8t wurde, sondern noch vielnoehr i n seinen Ideen, die Ihrer Zeit tn vieles voraus waren. Mit seinen Forderungennach Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und Selbstbesti•ung gehört derhuernkrieg von 1525 zur delloltratfschen Tr&ditfon unseres Volkes.Zu dieser geschlchtlfchen Bedeutung komnt ein heute neu entstehendes Geschichtsbewlltsein- auch und vor 1111111 bet jungen Menschen. Ober die Fernsehschimelftf vor einiger Zelt die Serie "Doklllente ·DeutsclMtn oasetns•, tn der Ain Abrtllunserer Geschichte als Volksgeschichte seft 1525 gegeben wrde. Zu dieft)- F'emsehserieschrieben die Verfasser: "Es fst an der left, Geschichte als l<strong>den</strong>tf·ffkationmfttel zu entdecken: als einzig braudlbant Auskunft, einer "kAputten"NUi on ihre p・イウッイセャゥエゥエL@ ih,.. l<strong>den</strong>titit wiederzugeben. FUr das geteilte Volkder Deutschen ist du eine Ex 11stenzfrage, eine Angelegenheit auf Leben und Tod. •Der immer wiederkehrende Versuch Rassismus aus der Geschichte abzuleiten<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 89


Aktivitätsschwerpunl


Aktivitätsschwer punkte:Dasder IGdNF'Die 'Gesinnungsgemeinsehaft der Neuen Front' ('GdNF') istdie Im <strong>Hinter</strong>grund stehende Kaderstruktur von circa 30Iasehistischen Parteien und Vereinigungen in Deutschland,Österreich, Holland und Belgien.Zu <strong>den</strong> inzwischen verbotenenParteien der 'GdNF' gehören dieDavid IRV/NG ャセ「エ@ in England und wurde inder BRD wegen der Behauptung, in Auschwitzseien niemals iudische Menschen durch Gasermordet wor<strong>den</strong>, .zu einer Geldstrafe verurteilt.lrving gibt sich als NHistoriker" gerneeinen seriösen Anstrich und fehlt so gut wiebei keinem Revisionistentreffen mit internationalerBesetzung'Deutsche Alternative' ('DA'),der 'Nationale Block' ('NB'), der'Deutsche Kameradschaftsbund'('DK') und die 'Nationale Offensive'('NO').Legale Parteien sind die 'DeutschenNationalisten' und der'Deutsche Weg'. Ebenso Gruppierungenwie die 'Nationale Liste'('NL'), das 'Deutsche Jugendbildungswerk'('DJBW'), die 'VolkstreueAußerparlamentarische Opposition'('VAPO' /Österreich), die'Aktionsfront Nationaler Sozialisten'('ANS' /Holland und Belgien),die 'Sauerländer Aktionsfront'und 'Deutsches Hessen' ('DH').Diese breite Organisationsstrukturist das Resultat von Verbotserfahrungenin <strong>den</strong> 80er Jahren. Die'GdNF'-Organisationen sind soInter-NationalGary Rex LAUCK lebt in <strong>den</strong> USA und kämpftals tragendes Mitglied der 'NSDAP/AO', dieer 1974 ins Leben rief, für die Wiederzulassungder NSDAP. Seit 16 Jahren gibtLauck <strong>den</strong> .NS-Kampfruf• heraus.beschaffen, daß Lücken, diedurch eventuelle Verbote vonTeilorganisationen entstehen,leicht wieder geschlossen wer<strong>den</strong>können. Die dazugehörigeillegale <strong>Hinter</strong>grundorganisationist die 'NSDAP/AO', die ihrenSitz in <strong>den</strong> USA hat.Kader verschie<strong>den</strong>ster Couleur treffen sich zu Michael KÜHNENs Beisetzung: Christion WORCH (ganz links, 'Nationale Liste'),Otto RIEHS (3. v. 1., 'Deutsches Hessen'), Heinz REISZ (7. v. I., Deutsches Hessen), Roman DANNENBERG (8 . v. I., ehern. 'Deutsche Alternative'),Silvia BOCHE (10. v. 1.), Wilhelm KOEBERICH (rechts daneben)9 Z Hrnter <strong>den</strong> KuliSSen ...Ernst ZÜNDELiebt seit 1958 in Conodo undverschickt von dort aus Nazi-Zeitungen undNazipropaganda. Er ist Vertreter der・ァjゥlMコエゥキィ」ウオセ@ und kündigte 1990 eineeuropaweite revisionistische Kampagne an.Die 'GdNF' ist streng hierarchischnach Vorbild der historischen'NSDAP' aufgebaut (Füh-rer- und. Befehlsprinzip). LMセMN@frilAn der Spi1ze steht dieFührung, es folgen dieBereichsleiter, Gauleiter,Kameradschaftenund als letztes Glied derKette die Stützpunkte.Die jetztige Führungliegt in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> desHamburgers ChristionWORCH ('NL'). Ein anderesMitglied der Führungsnageist der'VAPO'-Chef GottfriedKÜSSEL, der wegen NS-'f.'iederbetätigung inOsterreich inhaftiert ist.ln Berlin zieht derNazirocker ArnulfPRIEM die Fä<strong>den</strong> für die ..___'GdNF'.Das erklärte politische Ziel ist dieWiederzulassung der 'NSDAP'.Thies CHRISTOPHERSEN war als 'SS'Ier ineinem Nebenlager von Auschwitz tätig. Er verfaßtein <strong>den</strong> 70er Jahren "Oie Auschwitz-Lüge". Seit 86 lebt er in Dänemark, nachdemihm in der 8RD eine Haftstrafe wegen derVerbreitung seiner Nazipropaganda drohte.Zur Durchsatzung dieses Zielesist eine vielfältige. Praxis auszumachen.Dazu gehören die Organisierungvon öffentlichen Aufmärschen(Rudolf- Haß-Ge<strong>den</strong>kmarsch),die Leitung der vorabgenannten Organisationen undParteien, die Schulung von möglichenKadern aus legalen Organisationen,die Rekrutierung vonSöldnern zu <strong>den</strong> Todesmilizen in. Kroatien, Veranstaltungen undPropaganda zur Verfälschung derGeschichte ("Auschwitzlüge"),Wehrsport und letztendlich Terror.Die verdeckt arbeitende 'GdNF' istsowohl praktisch als auch ideologischvergleichbar mit derhistorischen 'SA'.®'lllibtcl\anb\VDie ßeue tcont10 .. ln!.l'l\''"'llDAS VIERTE REICH KOIIMTDas Sprachroher der 'GDNF', herausgegebenin <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong>ln Österreich ist die 'GdNF'verantwortlich für die Briefbombenanschlägevon Anfang Dezember93. Es sind inzwischenfünf 'VAPO'-Mitglieder festg:enommenwor<strong>den</strong>. Nach <strong>den</strong>Briefbombenattentaten versuchtenNazis Gottfried KÜSSELfreizupressen, indem sie drohten,eine Zyklon-S-Giftgaswolke überWien abzulassen.ln Deutschland hat sich inzwischeneine "Initiative Freiheitfür G. Küsse/" gebildet, für dieャ・。ィセAm@PETRI (Mainz) und FrankHUBNER (Cottbus) verantwortlichsind.Gottfried KÜSSEL beim 'Sport'ln <strong>den</strong> Berichten von Polizei undVerfassungsschutz wird dasNetzwerk der 'GdNF', bzw. dieExistenz der 'GdNF' konsequentignoriert. Auch wenn der Staatdurch öffentlichen Druck zumHandeln gezwungen wird unddiverse Vorfeldorganisationen(s.o.) verbieten ließ, blieb die'GdNF' gänzlich unangetastet.Arnulf PRIEM beim agitierenDer Berliner Verfassungsschutzkann bei der 'GdNF' "keinorganisatorisches Gebilde" erkennen.So stellt sich dann auchdie Frage: Wer hat im staatlichenSicherheitsapparat ein Interessedaran, die 'GdNF' -Struktur zuschützen? Es gibt eine Fülle qnMaterial, z. B. Publikationen,Strategiepapiere usw., was einVorgehen gegen diese Strukturrechtfertigen würde, aber nichtsbewegt sich.Hrnter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 9 S


Einige Tips, .wieihreuchgegen Nazi-Terror schützenlcönntBedrohungen, Telefonterror und Überfälle auf AntHas habenzugenommen, das Ist eindeutig. Die Nazis wollen einschüchtern,doch die ersten Reaktionen zeigen, daß diese Tour nurbegrenzten Erfolg hat. Gerade diejenigen von uns, die gegenNazis recherchieren oder offen auftreten sind gefährdet. FürAktivistinnen ist es ratsam einige Sicherheitsvorkehrungen zutreffen, kühl zu bleiben, <strong>den</strong>n Panik ist die beabsichtigteWirkung der 'Anti-Antifa':Als erstes ist zu empfehlen EureBeobachtungen zu dokumentieren,auf Fotos, Video, Tonbandoder Papier. Sammelt Zeugenaussagenund nehmt Drohanrufe aufTonband auf. Diese Unterlagenkönnen im Zweifelsfall als Beweismaterialdienen.1. Sichert Euer Büro und EureWohnung. Das beinhaltet doppelteFührung von Computerdisketten,wichtige Dokumentesollten in einer Kopie ausgelagertsein. Wenn möglich bzw.notwendig, sorgt dafür, daß dieNazis nicht genau wissen wo Ihrzu fin<strong>den</strong> seid.2. Eine funktionsbereite Kameramit eingelegtem Film sollteständig in Eurem Büro oderWohnung vorhan<strong>den</strong> sein. Dasversetzt Euch in die Lageverdächtige Personen sofort aufZelluloid zu bannen oder Beschädigungenbzw. Schmierereienfestzuhalten.3. Seid vorsichtig bei verdächtigenTelefonanrufen. Einige Faschoskönnen sich bei Euch als94 Hmer <strong>den</strong> KuliSSen ...Reporter oder Interessierte aneurer Arbeit mel<strong>den</strong>, um Informationenüber Euch bzw. überEure Gruppen sammeln. WennDu einen Anfruf erhältst, der Dirverdächtig erscheint:a) Fragt nach dem Namenund der Adresse des Anrufers/derAnruferin.b) Sagt, daß Ihr in ein paarMinuten zurückruft, notiertdie Telefonnummer.c) Ruft die Auskunft an oderüberprüft die Nummer undAdresse im Telefonbuch.d) Wenn unter dem angegebenenNamen eine andereRufnummer verzeichnet ist,ruft diese an. Wenn Ihr einBandgerät habt, nehmt eingehendeDrohanrufe möglichstvor Zeugen auf, umsie später als Beweismittelbenutzen zu können.4.1hr könnt bei der Post beantragen,daß die Nummern derAnrufer gespeichert wer<strong>den</strong>,dadurch besteht die Möglichkeitauf rechtlichem Weg gegen <strong>den</strong>Drohanrufer vorgehen. DieserWeg ist rnit zahlreichen Behör<strong>den</strong>gängenund einer Strafanzeigegegen Unbekannt verbun<strong>den</strong>.5. Erstellt ein Protokoll über verdächtigeAnrufe und V9.rfälle,dieses Material kann zur Offentlichkeitsarbeitoder bei Gerichtsverfahrennützlich sein, esist Material, um andere zuinformieren und einen gemeinsamenUmgang mit Bedr-ohungendieser Art zu fin<strong>den</strong>. Wichtigwer<strong>den</strong> kann diese Auflistungauch, um herausfin<strong>den</strong> vonwem die Bedrohung ausgeht.6. Falls Ihr einen Anrufbeantworterangeschlossen habt, solltest ihrEuch darüber im klaren sein,daß Apparate mit eingebauterFernabfrage, Möglichkeitenzum Abhören der aufgezeichnetenGespräche bieten. DieNummerncodes können relativeinfach von außen "geknackt''wer<strong>den</strong>. Abhilfe wird geschaffendurch Abklemmen derFernabfrage.7. Teilweise versuchen NeonazisSpitzel in Antifa-lnitiativen einzuschleusen.Bei <strong>den</strong> bisherbekanntgewor<strong>den</strong>en Fällenhandelte es sich um Frauen derKaderebene. Als Antifa-Gruppenmüssen wir mit dieser Taktikeinen Umgang fin<strong>den</strong>, zumal esin der Jugendszene immereinige Grenzgänger gab. Seidnicht zu blauäugig und erzähltjeder/jedem nicht gleich alles.Bevor Ihr mehr zusammenunternehmt, lernt Euch erstmalbesser kennen. Oft neigenGruppen dazu jede/n Neuenmißtrauisch zu beobachten,doch so eine Spitzelparanoiaist ein durchaus gewünschterNebeneffekt des Ausspionierens.8. Schafft Öffentlichkeit und berichtetüber die Vorfälle. Es trifftanfangs nur Einzelne, gemeintsind sehr viel mehr. Stellt klar,daß Ihr Euch vor diesem Feindnicht umdreht.Und nunvvaslcannstDu tun?Diese Broschüre beschränkt sich bewußt darauf, faschistischeStrukturen und Organisierungsten<strong>den</strong>zen in Bran<strong>den</strong>burgaufzuzeigen. Dabei kann sicherlich auch der Eindruckentstehen, daß sowieso schon alles zu spät, der Feindübermächtig und Widerstand sinnlos ist.Uns geht es jedoch um das genaue Gegenteil - die Broschüresoll ein Beitrag sein, <strong>den</strong> antifaschistischen Widerstand lnBran<strong>den</strong>burg und anderswo zu unterstützen und zu stärken.Wir wollen an dieser Stelle noch einmal einige Möglichkeitenvon antifaschistischer Arbeit auf unterschiedlichen Ebenendarstellen, wobei diese Aufstellung keinerlei Anspruch aufVollständigkelt erhe&t:1. Das Sammeln vonInformationen überFaschisten:Für eine effektive antifaschistischeArbeit ist es wichtig, einengenauen Überblick über diefaschistische Szene (sowohl imParteienspektrum als auch bei sog."unorganisierte Skinheads") vorOrt zu haben. Es gibt verschie<strong>den</strong>eMöglichkeiten, Informationenzu sammeln:a) Zeitungs- und Publikationsarchiv:Indem die Lokalpresseregelmäßig ausgewertet und nachverschie<strong>den</strong>en Kategorien (Parteien,Organisationen, Angriffe etc.)sortiert und abgeheftet wird, ist esmöglich, einen besseren Überblicküber Entwicklungen, zeitlicheAbläufe, Gerichtsprozesse etc. zugewinnen.Sinnvoll ist es außerdem, faschistischesPropagandamater!?l zu archivieren,um einen Uberblicküber die jeweils aktiven Organisationenund deren Argumentationzu erhalten.Der Semmellei<strong>den</strong>schaft sind eigentlichkaum G renzen gesetzt, esist aber hilfreich, sich vonvornherein auf ein bestimmtesSystem zu verständigen, das dannauch beibehalten wird, damitmöglichst viele interessierte Menschendamit arbeiten können.Grundsätzlich gilt, daß sich Archivemöglichst nicht zu Hause in derWohnung, sondern in einem"neutralen" Raum befin<strong>den</strong> sollten.Denn alle Informationen, dienicht aus öffentlich zugänglichenQuellen wie Tageszeitungen oderPublikationen der Faschisten kommen,dürfen e igentlich nichtgesammelt wer<strong>den</strong>, da sie unterdas Datenschutzgesetz fallen -und gerade diese sollten bei einerHausdurchsuchung auch nicht derPolizei in die Hände fallen. Einwichtiger Grundsatz ist, mit Informationen,die nicht mehr benötigtwer<strong>den</strong> bzw. veraltet sind, entsprechendumzugehen.b) Fotografieren/Filmen:Möglichkeiten, Faschisten zu fotografieren/filmengibt es genug -bei ihren Aufmäfschen, Kundgebungen,am Rande von antifaschistischenDemonstrationen, vorihrer Haustüre, an ihren Arbeitsstellen... Hierbei giltvor allem: Dieeigene Sicherheit muß immergewährleistet sein, <strong>den</strong>n bekanntliehmögen es· Faschisten garnicht, wenn sie aus der Anonymi·tät hervorgeholt wer<strong>den</strong>... AuchFotos und Negative/Filme sollten,wenn möglich, nicht in dere1genen Wohnung aufbewahrtwer<strong>den</strong>.Für <strong>den</strong> gesamten Bereich derInformationsbeschaffung gilt, daßdie eigene Sicherheit Vorranghaben muß. Ansonsten sind hierPhantasie und Kreativität keineGrenzen gesetzt ...2. Öffentlichkeitsarbeit:a) Flugblätter und Plakate: Öffentlichkeitsarbeitdurch erstellen undverteilen von Flugblättern, drukkenvon Plakaten und derenAushang ist ein grundsätzlicherBestandteil antifaschistischer Arbeit.Dadurch wer<strong>den</strong> einembreiteren Kreis von MenschenInformationen zugänglich gemacht.Darüber hinaus kann dieExistenz eines antifaschistischenWiderstands, seiner Inhalte undForderungen vielen Menschenvermittelt wer<strong>den</strong>. Flugblätter köhnenz. B. an Schulen und Einkaufszentrenverteilt, in Briefkästengesteckt oder einfach auf derStraße ausgehändigt wer<strong>den</strong>.Flugblätter, Plakate und Zeitungenmüssen immer mit einem v.i.S.d.P.(verantwortlich im Sinne desPresserechts) unterschrieben sein,da sie ansonsten von Polizei undStaatsschutz beschlagnahmt wer<strong>den</strong>können: Aus Grün<strong>den</strong> dereigenen Sicherheit ist es immerbesser, keine richtigen Namenund Privatadressen unter EureErzeugnisse zu setzen ... laßt EurerPhantasie freien Lauf.b) Spuckis: Spuckis könnt Ihrselber machen (im Kopierio<strong>den</strong>oder einer Druckerei), bestellenoder in linken Buch- und Infolä<strong>den</strong>kaufen. Spuckis sind eine guteMöglichkeit, schnell und deutlichzu vermitteln: Hier gibt esAntifaschistinnen und das sindihre Inhalte!c) Antifaschistische Parolen sprühen,bzw. faschistische Parole nübersprühen/umwandeln:Sprühenfä llt nach dem Gesetz unterH111ter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong>... 9 5


"Sachbeschädigung". Daher gilt:Laßt Euch nicht erwischen undorganisiert einen Schutz, wenn Ihrsprühen geht.d) Transparente: Transparentesind neben Parolen eine Möglichkeitunsere _Meinung auszudrükken.Vielfältige Möglichkeiten bietenz. B. auffällige, öffentlicheStellen in der Stadt, leere Häuser,Kirchen, Dächer von allen möglichenGebäu<strong>den</strong>, vor dem eigenenFenster. Auch bei Demonstrationenund Aktionen sind Transparenteneben Parolen oft die einzigeAusdrucksweise von dem, was wirmit einer Demonstration erreichenwollen. Transparente auf Demonstrationensind nicht nur wichtig,um <strong>den</strong> Leuten am Straßenrandund in <strong>den</strong> Fenstern zu vermitteln,wofür wir auf die Straße gehen; siesind z. B. für die erste Kette derDemonstration und an <strong>den</strong> Seiten(neben Seilen), ein gewisserSchutz, die Polizei davon abzuhalten,einzelne Menschen aus derDemonstration herauszuzerrenund zu verhaften. ·e) Antifaschistische Zeitungen:Ähnlich wie bei Flugblättern bietetdas Erstellen einer eigenen Zeitungdie Möglichkeit, viele Menschenzu informieren und zuerreichen. Natürlich ist das Erstelleneiner Zeitung mehr Arbeit alsein Flugblatt zu schreiben undherzustellen; aber andererseitsbietet eine Zeitung auch mehrPlatz für Informationen, Meinungen,Forderungen etc.セ@lnformationsstand/Büchertisch:Um einen Infotisch zusammenzustellen,ist es gut, eine Materialkisteanzulegen, die dann einfachnur noch ein- oder ausgepacktwer<strong>den</strong> muß. Die Bücher, Broschüren,Plakate etc. für Infotischeerhaltet Ihr z. B. auch bei BerlinerAntifa-Gruppen bzw. linken BuchundInfolä<strong>den</strong> auf Kommission.Infotische können sowohl beieigenen Veranstaltungen oder beiVeranstaltungen anderer Gruppenund Organisationen ziemlichsinnvoll sein, insbesondere dann,wenn es in Eurer Stadt keine linke96 <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> Kutrssen ...oder alternative Buchhandlunggibt.g) (Soli-)Partys, Discos und Konzerte:Daß Partys, Discos undKonzerte nett sind, ist sowieso klar.Außerdem sind sie eine Möglichkeit,über Eintritt und/oder Tresen,Geld für antifaschistische Arbeit zusammeln. Menschen, die Interessean Euch, Eurer Gruppe oderinsgesamt an linker Szene haben,trauen sich oft erstmal eher, aufeine Party oder ein Konzert zugehen, als zu einer Veranstaltungoder einer Aktion zu kommen.Darüber hinaus sind unsere Festeund Konzerte eine Möglichkeit,ganz vielen zu zeigen,. worin unserLebensgefühl besteht, wie wir unsunser Leben vorstellen und daß eseine Alternative zu dumpferAngepaßtheit, Karrierestrebenund faschistischen Gruppen gibt.Im Sommer sind Open-Air-Konzerte/Partysoft auch eine Lösungfür das immer wieder vorhan<strong>den</strong>eRaumproblem.h) Straßenfeste: Straßenfeste sindeine hervorragende Möglichkeit,viele unterschiedliche Gruppenund Organisation schon in derVorbereitung zusammenzubringen.Straßenfeste müssen auchvorher bei der Polizei und demOrdnungsamt angemeldet wer<strong>den</strong>.Viele Menschen, die ersteinmalnicht auf eine antifaschistischeDemonstration oder Veranstaltunggehen wür<strong>den</strong>, kommenzu Straßenfesten, weil sie neugierigsind, in der Sonr:-e stehen undplaudern wollen etc.i) Veranstaltung.en, Film- undVideoabende: Offentlieh angekündigteVeranstaltungen undFilmabende sind eine gute Möglichkeit,über unsere eigenenGruppen hinaus, Informationenzugänglich zu machen, Diskussionenanzuregen, Filme, die im Kinooder im Fernsehen nicht gezeigtwer<strong>den</strong>, vorzustellen und unsereInhalte nach außen zu tragen. Eskönnen z. B. auch alte Antifaschistinnenund KZ-Überlebende fürVeranstaltungenwer<strong>den</strong>.angesprochenj) Antifa-Cafe: Wenn Ihr eigeneRäume habt oder Räume vonanderen Gruppen, Organisationenund/oder Kirchen erhaltenkönnt, ist ein regelmäßiges Antifa-Cafe eine gute Möglichkeit,Jugendliche und andere Leute, dieneugierig sind auf eine linke Szeneund Subkultur, ohne daß sie sofortselbst aktiv in Gruppen mitmachenwollen, anzusprechen. Außerdemsind Cafes eine Gelegenheitfür viele, auch außerhalbEurer Stadt oder Eures OrteS'; Euchzu treffen oder einfach gemeinsameinen gemütlichen Nachmittagbzw. Abend zu verbringen.k) Verhindern von Versammlungenfaschistischer Parteien undOrganisationen: Im laufen<strong>den</strong>Wahljahr werdet Ihr sicherlichdamit konfrontiert wer<strong>den</strong>, daßfaschistische Parteien wie die'DVU', die 'Republikaner', die'FAP' und die 'Deutsche Liga'versuchen wer<strong>den</strong>, öffentlicheVeranstaltungen und Versammlungendurchzuführen. Wenn Ihrvorher erfahrt, wo diese stattfin·<strong>den</strong> sollen, könnt Ihr z. B. mitInformationsmaterial zu dem Besitzer/derBesi1zerin der jeweiligenKneipe oder <strong>den</strong> Räumen gehenund versuchen sie davon zuüberzeugen, daß er oder sie nurVorteile davon hat, wenn sieFaschisten keine Räume zurVerfügung stellen. Wenn dasnichts hilft, könnt Ihr natürlichBlocka<strong>den</strong> vor dem jeweiligen Ortveranstalten, Demonstrationenorganisieren etc.3. PressearbeitPressearbeit ist ein Bereich, <strong>den</strong>wir uns oft nicht zutrauen bzw. indem es viele schlechte Erfahrungengibt, da Zeitungen undRadiosender selten daran interessiertsind, unsere Inhalte undForderungen wahrheitsgetreuwiederzugeben. Im Zweifelsfallgreifen sie dann eben auf dieInformationen der Polizei oder desInnenministeriums zurück, getreudem Motto "linke und rechteGewalttäter". Trotzdem halten wires für sinnvoll, <strong>den</strong> Umgang mitder Presse zu erlernen und immerwieder zu versuchen, unsereInhalte und Aktionen über diePresse einer breiteren Öffentlichkeitzu vermitteln. Dafür gibt esverschie<strong>den</strong>e Möglichkeiten:a) Presseerklärungen/Pressemitteilungen:Vor einer öffentlichenAktion, Demonstration oder Kundgebungkönnt Ihr eine Pressearklärung/Pressemitteilungschreiben,in der kurz dargestelltwer<strong>den</strong>sollte, was, wann, wo stattfindet,wer es organisiert und mitwelchenForderungen/Inhalten da auf dieStraße gegangen wird. Das gleichegilt auch, wenn Ihr zu einembestimmten Ereignis Stellung nehmenund Eure Meinung vermittelnwollt. Diese Presseerklärung/Pressemitteilungkönnt Ihr per Post andie jeweiligen Zeitungen, RadiooderFernsehsender schicken odersie in ihren Büros abgeben. DerVorteil von Presseerklärungen/Pressemitteilungen ist, daß Ihrnicht direkt mit <strong>den</strong> Journalistinnenre<strong>den</strong> müßt, ihnen abertrotzdem von Euch ausgewählteInformationen zukommen lassenkönnt.b) Pressegespräche/lnterviews:Manchmal ist es durchaus sinnvoll,mit einzelnen Journalistinnendirekt zu re<strong>den</strong>. Ein erster Schrittist, herauszufin<strong>den</strong>, welche Reporterfür <strong>den</strong> Bereich "Rechtsextremismusund/oder Polizeiberichte"zuständig sind, z. B. indem IhrZeitungsartikel auswertet. WennIhr <strong>den</strong> Eindruck habt, einebestimmte Journalistln berichtetsorgfältig über diesen Bereifh,könnt Ihr versuchen, über dieZeitungs-/Rundfunkredaktion direktenKontakt zu dieser Personaufzunehmen.Grundsätzlich gilt dabei: Ihr seidnicht verpflichtet, JournalistinnenEure richtigen Namen zu nennen(das könnt Ihr auch durchausoffensiv vertreten). Außerdem istes gut, sich auf Gespräche oderInterviews mit Journalistinnen geneuvorzubereiten, d. h. vorher zuüberlegen, was man/frau sagenwill und was nicht, sich vielleichteine Liste mit Stichpunkten zumachen und diese Gespräche/Interviews nicht alleine zu führen.Journalistinnen sind darin geschult,unangenehme Fragent zustellen und Informationen zuverkaufen, d. h. aber noch langenicht, daß Ihr ihnen auf alleFragen eine Antwort geben müßt.c) Leserlnnenbriefe: Leserinnenbriefesind oftmals die einzigeMöglichkeit, Eure Sichtweise ineine Zeitung zu bringen. Ambesten schreibt Ihr sie so schnellwie möglich, wenn Euch ein Artikelgeärgert hat oder Ihr zu einemThema Stellung beziehen wollt. Jekürzer und geneuer ein Leserbriefist, desto größere Chancen gibtes, daß er veröffentlicht wird. Diemeisten Zeitungen drucken Leserinnenbriefenur ab, wenn sie miteinem Namen/einer Organisationunterschrieben sind. Ihr könntEuch dafür z. B. auch Phantasienamenund Pseudonyme aus<strong>den</strong>ken.4. Zusammenarbeit mitFlüchtlingen, VertragsarbeiterinnenundMigrantlnnenDie Zusammenarbeit mit Flüchtlingen,Vertragsarbeiterinnen undMigrantlnnen ist ein wesentlicherBestandteil antifaschistischer Arbeit- und daran zeigt sich dannauch, ob wir in der Lage sind,unsere Parolen gegen Rassismusund Faschismus auch praktischumzusetzen. Diese Unterstüfzungund Zusammenarbeit kann nichterst dann einse1zen, wenn malwieder ein Flüchtlingsheim gebrannthat oder eine Vertragsarbeiterinvon Faschisten zusammengeschlagenwor<strong>den</strong> ist, sondernmuß ein kontinuierlicherBestandteil antifaschistischer Politikwer<strong>den</strong>.Für diese Zusammenarbeit gibt esganz unterschiedliche Möglichkeiten:Gemeinsame Fußballspiele mitFlüchtlingen, gemeinsame Feste,Deutschunterricht für Flüchtlingebzw. Unterricht in der Landesspracheder Flüchtlinge für uns,gemeinsame Fahrten zu Rechtsberatungsstellenund Rechtsanwälten,Schutz von Flüchtlingsheimengegen rassistische· und faschistischeAngriffe an Tagen, wie dem20. April, Vatertag etc. sowieUnterstüfzung von Flüchtlingswiderstandgegen schlechte Lebensbedingungenin ihrem Heimenund das neue Asylbewerberleistungsgese1z.Darüber hinauskönnen gemeinsam mit <strong>den</strong>Flüchtlingen bzw. Vertragsarbeiterinnenund Migrantlnnen Veranstaltungenüber die Sitl.!ation inihren Herkunftsländern organisiertwer<strong>den</strong>. Die Zusammenarbeitmit Flüchtlingen kann auch beinhalten,Flüchtlingen, die nach derAblehnung ihres Asylantrags vonAbschiebung bedroht sind, einesichere Unterkunft zu verschaffenz.B. in Zusammenarbeit mitengagierten Kirchengruppen oderantirassistischen Gruppen undInitiativen in größeren Städten.Seit der fast vollständigen Abschaffungdes Rechts auf Asyl imJuni 1993, hat sich die Situationsowohl für die Flüchtlinge, die hierschon seit einer Weile leben, alsauch für die Flüchtlinge, dieversuchen, in die BRD zu gelangen,erheblich verschärft.Flüchtlinge, die versuchen, dieOder-Neiße-Grenze· zur BRD zuüberqueren, wer<strong>den</strong> inzwischenim Rahmen des sog. "Rückübernahme-Abkommens"fast ausnahmslosnach Polen zurückgeschickt,weil sie nach dem neuenAsylgese1z aus einem sog. "sicherenDrittland" - nämlich Polen, derTchechei oder Slowakei - kommen.Flüchtlinge, <strong>den</strong>en vom BGSoder der örtlichen Polizeiwachezugestan<strong>den</strong> wird, daß ihr Einzelfallin der BRD geprüft wer<strong>den</strong>kann, wer<strong>den</strong> für die Dauer einessechswöchigen Asylschnellverfahrensin ein Massensammeltoger -z. B. im ehemaligen GUS-KasernengeländeBrandt - einquartiert.Dort sind sie meist weit entferntvon größeren Städten. Also auchweitab von Möglichkeiten fürausreichende medizinische Versorgung,von Rechtsberatung undKontakten zur Bevölkerung.<strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> Kutrssen... 9 7


Nach dem neuen Asylbewerberleistungsgesetz,das in Bran<strong>den</strong>burgseit Mitte 1993 durchgesetztwird, erhalten Flüchtlinge in <strong>den</strong>meisten Semmellagern und kleinerenHeimen Eßpakete mitGrundnahrungsmitteln und einmonatliches Taschengeld von DM80,-.ln einigen Orten erhalten dieFlüchtlinge anstelle der EßpaketeWarengutscheine, in einigen Samrneilogerngibt es Großküchenessen.Bei Stichproben wurde festgestellt,daß die Nahrung in <strong>den</strong>Eßpaketen oftmals schon verfallenoder verschimmelt war,gleiches gilt für Großküchenessen.Beide Variantenignorieren unterschiedlicheEßgewohnheiten vollständig.ln Bran<strong>den</strong>burg gab es inmehreren Heimen und lagernvon Seiten der FlüchtlingeWiderstand gegen dieDurchsatzung des neuenAsylbewerberleistungsgesetzes.ln einigen Fällenwurde/wird dieser Widerstandvon Antifa- undKirchengruppen unterstützt,indem <strong>den</strong> Flüchtlingen dieWarengutscheine abgekauftwer<strong>den</strong>, gemeinsameDemonstrationen und Kundgebungenvor Sozialämternund Rathäusern organisiertwur<strong>den</strong> etc. Darüber hinauswehren sich Flüchtlingegegen die geplanten Schließungender kleineren Heime undihre Zwangsverlegung in Massensammellager.Durch gemeinsameAktionen und Unterstützungsarbeitvon <strong>den</strong> betroffenen Flüchtlingen,autonomen Gruppen undKirchengruppen konnten Flüchtlingein Teltow eine Schließungihres Heimes vorläufig verhindern.Bei Ablehnung ihrer Asylanträgewer<strong>den</strong> die Flüchtlinge dann direktaus <strong>den</strong> Semmellagern oder inihre jeweiligen Herkunftsländerdeportiert. Die hohe Ablehnungsratevon Asylanträgen hat nichtsmit der tatsächlichen Situation in<strong>den</strong> jeweiligen Ländern und derBedrohung für die Flüchtlinge zu9 8 Htn ter <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...tun, sondern ist das Ergebnis vonrassistischen Gesetzen, nach <strong>den</strong>enselbst Folter kein Asylgrundist, wenn "sie zur üblichenVerhörpraxis eines Landes gehört"(Begründung einer Ablehnungdurch das Bundesverfassungsgerichtim Falle eines kurdischenFlüchtlings, der in der Türkeigefoltert wor<strong>den</strong> war).Neben der praktischen Unterstützungder Flüchtlinge, ist dieÖffentlichkeitsarbeit zur Situationder Flüchtlinge von großer Bedeutung.Viele Menschen sind inzwisehenbereit, rassistischer Propagandader Politiker und MedienGlauben zu schenken - oftmals,weil ihnen die tatsächlichenInformationen nicht zugänglichsind. Durch Flugblätter, Veranstaltungenund Feste, zu <strong>den</strong>enöffentlich eingela<strong>den</strong> wird, könnenMenschen informiert wer<strong>den</strong>und sich unabhängig von <strong>den</strong>Massenmedien eine eigene Meinungbil<strong>den</strong>.Ähnliches gilt auch für dieSituation von Vertragsarbeiterlnnen,<strong>den</strong>en zwar formal einAufenthaltsrecht versprochen wurde,wenn sie bis zum 17. April<strong>1994</strong> einen Arbeitsplatz und eineWohnung nachweisen können,und darüber hinaus vollständigstraffrei geblieben sind. Das heißtaber, daß ein Ermittlungsverfahrenoder ein Bußgeldbescheid,z. B. wegen illegalen Zigarettenhandels,von Ausländerbehör<strong>den</strong>in vielen Fällen als Nachweis e inerStraftat angesehen und damit dieAusweisung begründet wird. Überderartige formale Tricks gelingt esPolitikern und Ausländerbehör<strong>den</strong>,die Zahl der Vertragsarbeiterlnnen,<strong>den</strong>en ein Aufenthaltsrechtgewährt wird, auf nur ca. 15-20% der verbliebenen 15.000Vertragsarbeiterinnen zu reduzieren.5. Eigene Räume:Für die meisten antifaschistischenGruppen ist es sehr schwierig,eigene Räume zu bekommen, in<strong>den</strong>en Treffen, Konzerte oderVeranstaltungen stattfin<strong>den</strong> können.Beharrlichkeit, Druck auf dieStadtverwaltung bzw. das Jugendamtund Öffentlichkeitsarbeit (z. B.durch Flugblätter oder Unterschriftensammlungen)könnendabei hilfreich sein, z. 8. inJugendclubs/-zentren, in einerKirche oder einem GewerkschaftsoderParteihaus einen Raum zubekommen. Und dann gibt es jaauch immer die Möglichkeit, einHaus zu besetzen!Postadresse: Wenn Ihr eine Postanschriftbenötigt, ist es immerbesser, keine Privatadresse anzugeben,sondern eine Büroanschriftoder ein Postfach. Wenn Ihr einPostfach einrichtet, müßt Ihr in <strong>den</strong>meisten Fällen einen Personalausweisvorzeigen. Ihr solltet daherbei der Post eine Erklärunghinterlegen, daß diese Informationnichtohne Eure Einwilligung anDritte (in diesem Fall vor allemFaschisten) weitergegeben wer<strong>den</strong>darf. Wie Ihr die Post dannbeim Schließfach abholt, solltet IhrEuch auch überlegen.Es ist eigentlich ziemlich sinnvoll,eine Postadresse für Eure politischeArbeit zu haben, da Faschistenzum einen durchaus in derLage sind, einfach mal EurenBriefkasten aufzuknacken, undzum anderen der Verfassungsschutzund die Polizei dafürbekannt sind, die Privatpost vonaktiven Antifaschistinnen zu öffnenund zu lesen.6. Demonstrationen undKundgebungen:a) angemeldete Demonstrationenund Kundgebungen: Wenn Ihreine De monstration oder Kundgebungplänt, für die Ihr öffentlich imVoraus mobilisieren wollt, müßt Ihrsie vorher beim Ordnungsamt derStadt anmel<strong>den</strong>. D. h. Ihr müßt<strong>den</strong> Kundgebungsort bzw. dieRoute der Demonstration sowie<strong>den</strong> Namen einer Person, die dieKundgebung bzw. Demonstrationanmeldet, angeben und danndarauf hoffen, daß die Stadt unddie Polizei sie genehmigen. Oftwerdet Ihr bzw. die Person, die dieDemonstration namentlich anmeldet,dann vorher zu einemGespräch mit der zuständigenPerson beim Ordnungsamt unddem Polizeieinsatzleiter eingela<strong>den</strong>.Wenn Ihr dabei selbst nichtEure Namen aus Angst vorRepression angeben wollt, könntIhr z. B. auch Leute wie Lehrerinnen,Gewerkschafterinnen etc.oder Vereine, die mit Euchsympathisieren fragen, ob sie dieDemonstration für Euch bzw. mitEuch anmel<strong>den</strong>. Manchmal kannes auch sinnvoll sein, zu <strong>den</strong>Gesprächen mit der Stadt und derPolizei einen Rechtsanwalt/eineRechtsanwältin mitzunehmen,wenn Ihr z. B. davon ausgeht, daßEure Route oder der Kundgebungsortnicht genehmigt wird.Es ist ziemlich sinnvoll, aufDemonstrationen in Ketten zugehen, um zu verhindern, daß diePolizei eine Demonstration durchein paar Knüppeleinsätze auseinandertreibtund einzelne Menschenaus der Demonstrationheraus verhaftet wer<strong>den</strong>. Besondersnett ist es, wenn schon vor derDemonstration Parolen überlegtwer<strong>den</strong>, die dann gemeinsamgerufen wer<strong>den</strong> können. Einelaute und bunte Demo mit vielenTransparenten kann uns selbereine Menge Mut machen undzeigen, daß wir viele sind!b) Spontane Versammlungen/Spontandemonstrationen: Grundsätzlichkönnt Ihr nach demVersammlungsgesetz jederzeit undan jedem Ort eine spontaneVersammlung bzw. Demonstration/Kundgebungdurchführen.Wenn dann die Polizei auftaucht,könnt Ihr die Kundgebung bzw.Demonstration an Ort und Stelleals "Spontandemonstration/Kundgebung"anmel<strong>den</strong>. Wenn Ihr dasnicht wollt, müßt Ihr unterUmstän<strong>den</strong> natürlich mit einemunangenehmenrechnen ...Polizeieinsatz7. Angriffe vonFaschisten und Polizeiauf Euch:a) Fertigt in jedem Fall nach demAngriff Gedächtnisprotokolle an,die Ihr an einem sicheren Ort oderbei einem Rechtsanwalt/einerRechtsanwältin hinterlegen solltet.Das ist hilfreich, wenn dannMonate oder auch Jahre späterplötzlich die Vorladungen zurPolizei oder zum Gericht auftauchen,und Ihr Euch an dieEinzelheiten der Ereignisse nichtmehr erinnern könnt.b) Wenn Ihr 「セゥ@ セゥョ・ュ@ Af)griffverletzt wor<strong>den</strong> seid, ist es wichtig,so schnell wie möglich einärztliches Attest (im Kranke.!"hausoder von niedergelassenen Arztlnnen)über die Art und das Ausmaßder Verletzungen zu holen. DieseAtteste können dann bei Gerichtsverhandlungenvorgelegt wer<strong>den</strong>.c) Wenn Ihr Euch entscheidet,Anzeige gegen einen Faschistenoder Polizisten wegen Körperverletzungzu erstatten oder wenn Ihrals Geschädigte eines Angriffs beiGericht vorgela<strong>den</strong> werdet, umeine Aussage in einem Prozeß zumachen, habt Ihr bei Körperverletzungenimmer die Möglichkeit, alsNebenklägerinnen aufzutreten,wenn die Angeklagten keineJugendlichen sind. Das heißt Ihrnehmt Euch eine/n eigene/nRechtsanwalt/Rechtsanwältin, der/die sich bei Gericht für Euchmeldet und im Gerichtsverfahrendie Möglichkeit hat, alle Akteneinzusehen sowie mit eigenenAnträgen auf <strong>den</strong> Verlauf derGerichtsverhandlung Einfluß nehmenkönnen.Das hat für Euch mehrere Vorteile:Ihr 'seid als einfache Zeuginnenbei einem Prozeß immer verpflichtet,auf alle möglichen undunmöglichen Fragen des Anwaltsder Faschisten, der Staatsanwaltschaftund der Richter zu antworten,d. h. Ihr seid dem Justizapparatziemlich schutzlos ausgeliefert.Wenn Ihr als Nebenkläger ineinem Prozeß auftretet, kann EuerAnwalt/Eure Anwältin bestimmteFragen zurückweisen bzw. fürEuch Erklärungen abgeben. Außerdemerhält Euer Anwalt/EureAnwältin Einsicht in alle Ermittlungsaktender Polizei und derStaatsanwaltschaft. Im Falle einerVerurteilung des Faschisten/Polizisten,muß dieser auch die KostenEures Anwalts/ Anwältin tragen. ·8. Staatliche Repressiongegen Antifaschistlnnen:Oder: Nichts gegenüber Leutenerzählen, die nicht an dieser oderHtnter<strong>den</strong> Ku liSSen... 99


jener Aktion beteiligt waren underst recht nicht gegenüber derPolizei und dem Justizapparat.Grundsätzlich gilt: Je wenigernach Aktionen darüber geredetwird, wer alles dabei war und wasder- oder diejenige getan hat,desto weniger Gerüchte entstehen.Es ist dann schwieriger fürPolizei und Justiz, irgendeinerkonkreten Person oder Gruppeetwas anzuhängen.Aus bekannten Grün<strong>den</strong> gehensowo.hl Polizei als auch Justizgegen Antifaschistinnen und Linkewesentlich härter vor als z. B.gegen Faschisten. Martin Niemöller,ein Pastor aus der Bekennen<strong>den</strong>Kirche, hat es mal mit demeinfachen Satz zusammengefaßt:"ln diesem Land steht der Feindimmer noch links."Wir halten es grundsätzlich fürwichtig, daß Ihr die Fälle staatlicherRepression gegen Euchdokumentiert und in die Öffentlichkeittragt. Darüber hinaussolltet Ihr darauf achten, gemeinsameDiskussionen über anstehendeVerfahren, Prozesse etc.und die damit verbun<strong>den</strong>enÄngste und Schwierigkeiten zuführen.Bei allen Zusammenstößen mitPolizei und Justiz ist es grundsätzlichwichtig und für Euch ambesten, keine Aussagen zu machen.a) Festnahmen: Wenn Ihrverhaftetwerdet, seid Ihr nur verpflichtetEuren Namen, Eure Meldeadresseund Euer Alter anzugeben. Alleweiteren Fragen der Polizei müßtund solltet Ihr 1n keinem Fallbeantworten. Denn jede darüberhinausgehende Aussage, die Ihrmacht, wird früher oder spätergegen Euch und andere verwendetwer<strong>den</strong>.Obwohl Polizisten natürlich wissen,daß Ihr das Recht habt,Aussagen zu verweigern, versuchensie mit allen Mitteln (z. B.durch Druck oder freundlichesZure<strong>den</strong>), aus Euch Informationenherauszuholen. Oft ist es sehrschwierig, dann standhaft zuI 00 Hrnter <strong>den</strong> Kulrssen ...bleiben und nichts zu sagen - aberder Scha<strong>den</strong> ist m jedem Fallgrößer, wenn Ihr Aussagen macht.Genausowenig seid Ihr dazuverpflichtet, irgend etwas bei derPolizei zu unterschreiben. Bei einerFestnahme habt Ihr immer dasRecht auf einen Telefonanruf- ambesten bei einem Rechtsanwalt/einer Rechtsanwältin, beim Ermittlungsausschußoder bei EurerMeldeadresse.Spätestens 48 Stun<strong>den</strong> nach EurerVerhaftung müßt Ihr einem Haftrichter/einerHaftrichterin vorgeführtwer<strong>den</strong>, der/die dann darüberentscheidet, ob Ihr freigelassenwerdet bzw. vorläufig mUntersuchungshaft genommenwerdet. Auch hier müßt und solltetIhr keine Aussagen machen. Aufje<strong>den</strong> Fall ist es gut, wenn einAnwalt/eine Anwältin Eures Vertrauensbei diesem Haftprüfungsterminanwesend ist.b) Hausdurchsuchungen: Die Polizeidarf nur mit einem Durchsuchungsbefehlin Deine Wohnung,der von einem zuständigen Richter/einerRichterin unterschriebensein muß, oder bei "Gefahr imVerzug". Dies wird von der Polizeioft als Vorwand benutzt, wenn sienoch keinen richterlichen Dursuchungsbeschlußhat.Du hast ein Recht darauf, daßZeugenl-innen (z. B. Nachbarn)bei der Durchsuchung dabei seinkönnen. Die Polizei muß Dir einDurchsuchungsprotokoll oder/und eme Quittung über diebeschlagnahmten Sachen aushändigen.Dieses Protokoll solltestDu nicht unterschreiben.Laß Dir von der Polizei dieDienstausweise zeigen und schreibeDir ihre Namen und Dienststelleauf. Setze Dich nach emerHausdurchsuchung sofort mit einemAnwalt/einer Anwältin mVerbindul)g.c) Vorladungen: Spätestens wennIhr eine Vorladung von der Polizeierhalten habt, solltet Ihr eineneigenen Rechtsanwalt bzw. eineRechtsanwältin einschalten, der/die dann Eure Interessen gegenüberder Polizei und <strong>den</strong> Gerichtenvertreten kann. Wenn Ihr von derPolizei vorgela<strong>den</strong> werdet, um alsZeugen oder Beschuldigte verhörtzu wer<strong>den</strong>, gilt das Gleiche wie beiFestnahmen. Ihr müßt und solltetkeine Aussagen machen. Ist dieseVorladung nur von der Polizei{nicht von einem/r Richter/-inunterzeichnet bzw. von der Staatsanwaltschaft),müßt Ihr nichthingehen, zumal wenn sie nur mitder einfachen Post und nicht perEinschreiben o. ä. zugesteHt wird.d) Vorladung zur Staatsanwaltschaftoder Richter/-in: Wenn Ihreine Vorladung zur Staatsanwaltschaftoder Richter/-in als Zeuge/-in oder als Beschuldigte/r erhaltet,müßt Ihr hingehen. Geht aberauf keinen Fall alleine hin,sondern nehmt dabei ammereuren Anwalt/Eure Anwältin mit.Auch hier müßt und solltet Ihrkeine Aussagen machen.Auch vor Gericht müßt Ihr wederals Zeuge/Zeugin noch a ls BeschuldigteAussagen machen.Dies kann unter Umstän<strong>den</strong> dieVerhängung von Ordnungsgeldund schlimmstenfalls Beugehaftbedeuten. Beides wird vom Gerichtangeordnet. Beugehaft kannlängstens sechs Monate dauern,ist aber immer mit Abschluß desProzesses beendet. Diesen Schrittsolltet Ihr aber vorher gründlichmit einem Anwalt/einer Anwältinund Euren Freundinnen besprechen.Noch etwas zum Umga119 mitRepression: Behalte Deine Angsteund Fragen nicht für Dich,sondern rede mit anderen Betroffenen,Freundinnen und DeinemAnwalt/Deiner Anwältin darüber!Da sich zum Thema Repressionnoch viel mehr sagen läßt, habenwir im Anhang einige Rechtshilfebroschürenangegeben.Ansonsten könnt Ihr Euch aufder Suche nach einem Anwalt/einer Anwältin oder bei Fragenimmer an <strong>den</strong> BerlinerErmiHiungsausschuß wen<strong>den</strong>:Tei.-<strong>Nr</strong>. 030/692 22 22RegelmäßigerscheinendeAntifa-Publikationen:);1> Antifa-InfoblattCottbus,Straße d. Jugend 155,03046 Cottbus);1> Antifa-Jugendinfo{insbesondere Heft 11"Beispiele aus der Antifa-Arbeit"),Antifa-Versand,Gneisenaustr. 2a,10961 Berlin);1> Antifa-Jugendinfoleipzig,c/o Antifa-Jugendfront,Bernhard-Göring-Str.52,04277 Leipzig);1> Antifa-NachrichtenThüringen,c/o HBV Thüringen,Juri-Gagarin-Ring 15099084 Erfurt.) Antifada,Eine Welt e.V.,Postfach 98,08506 Plauen);1> <strong>Antifaschistisches</strong> Infoblatt,L. Meyer,Gneisenaustr. 2a,10961 Berlin);1> Der Rechte Rand,Postfach 1324,30013 Hannover.) Die Schwarze,c/o Infola<strong>den</strong> ,,Flüsternund Schreien",August-Bebei-Str. 92,18055 Rostock);1> Fight back,Antifa-Jugendinfo Berlin,Antifa-Versand,Gneisenaustr. 2a,1 0961 Berlin);1> Geierwally,Postfach 1053,16290 Schwedt> in Allerhand,c/o Infola<strong>den</strong> Stunk,Wolgaster Str.Postfach 17,17019 Neubran<strong>den</strong>burg);1> Latscher,c/o Edelweißpiraten,Gneisenaustr. 2a,1 0961 Berlin);o>Machwerkc/o Infola<strong>den</strong>Gerberstr. <strong>1994</strong>25 Weimar);o>RAG,Rundbrief antirassistischer/antifaschistischerGewerkschafterlnnen,DGB-Jugend- undKulturzentr.,Stichwort RAG,Brunnenstr. 125-127,10787 Berlin);1> Subbotnik in LA,Politische Nachrichtenund <strong>Hinter</strong>grün<strong>den</strong>icht nur für Halle, c/o Initiative für eineVereinigte linke,Große Klausstr. 11,06108 Halle>ZAG,Zeitung antirassistischerGruppen,Yorckstr. 52,1 0965 BerlinBroschüren:);1> Amoklauf gegen dieWirklichkeit. 'NS'-Verbrechen und,.revisionistische• Geschich1sschreibungBezug: Dokumentationsarchivdes ÖsterreichischenWiderstands,Wipplingerstr. 8,A-1 010 Wien.Circa 10,- DM.) AntifaschistischeInformationengegen die Zeitung,junge Freiheit•Bezug: Antifa-Versand,Gneisenaustr. 2a,10961 Berlin.Ab 5 Exemplaren:AlM, Postfach210325, 10502 Berlin.DM 5,- und 3,- Portopauschale.>,.Auch Sie, FrauMustermann ... ?!•Ein Reader zu Mädchen/FrauenundRechtsextremismus.Bezug: Fanfifa kassel,c/o Gestochen Scharf,Elfbuchensflr. 18,34119 Kassel,DM 7,- + 1,50 Porto> Blickpunkt RechtsextremismusRechtsextremistischeStrukturen 1991 /92 in<strong>den</strong> neuen Bundesländern.Bezug: BundestagsfraktionPDS/Ll,Bundeshaus,5300 Bonn> Braunzone:,. Denkfabrik Europader Völker•Tagungen der braunenElite für ein" ViertesReich" in Berlin."Bildungswerk von Fallersleben"- Begegnungsstättevon Konservativenund Nationalsozialistenin Berlin.Bezug: AlM,Postfach 210235,10502 Berlin.DM 2,- plus 2,- Porto.> 'Deutsche Liga'. Einejunge Partei im AufwindBezug: Antifa Do-Nord,c/o Toronto Babu,Humboldtsr. 41,4600 Dortmund 1,DM 4,- plus Porto» Muhimillionär Freyund seine 'DVU'Informationen überdie größte neofaschistischeOrganisation.Bezug:Autonome lnfogruppe,Schweffelstr. 6,24118 Kiel.DM 6,- ·plus Porto.Bücher:> A. Lange: Was dieRechten lesenFünfzig rechtsextremeZeitschriften.Beck'sche Reihe1014,DM 19,80> AntifaschitischesAutoren kollektiv:Drahtzieher imbraunen NetzDie Aktivitäten vonNeonazis auf demGebiet der Ex-DDRstehen im Vordergrund,Edition ID-Archiv,DM 18,-> Gress, Jaschke, Schönekäs:Rechtsextremismusin EuropaNeue Rechte in derBRD, Frankreichund England.Westdeutscher Verlag,circa DM 20,-);1> M. Schmidt: Heute gehörtuns die Straße ...Buch zum Film"Wahrheit macht frei".Econ-Verlag,DM 39,80> S. Jäger (Hg): RechtsdruckDie Presseder Neue Rechten.Dietz-Verlag,DM 9,80> R. Fromm: Am RechtenRandLexikon desRechtsradikalismus.Schüren-Verlag,DM 28,-» R. Fromm: RechtsextremismusinThüringenSchüren-Verlag,DM 16,80Hrnter d en Kulrssen...I 0 I


·:··:·.·· . . . .. . · ·: ... ':' ::· ·.·····::::·:·.·· ..> R. Hethey, R. Kratz(Hg): ln Bester GesellschaftAntifa-Recherche zwischenKonservatismusund Neofaschismus.Verlag Die Werkstatt,DM 28,- .Historisch:> H. Höhne: Der Or<strong>den</strong>unter'm TotenkopfDie Geschichte der SSWeltbild Verlag,DM 19,80> P. langerich: Die braunenBattalioneGeschichte der SA.Verlag Ch. Beck,DM 39,80>S. Heim, G. Aly: Vor<strong>den</strong>kerder VernichtungAuschwitz und die Plänefür eine neue europäischeOrdnung.Fischer-Verlag,DM 19,80> Verlag Schwarze Risse:Beiträge zur nationalsozialistischenGesundheitsund Sozialpolitik(Insbesondere Band.3, 5, 6, 8, 10, 11),Verlag Schwarze Risse,Gneisenaustr. 2a,1 0961 Berlin,DM zw. 22,- und 26,-Widerstand gegen<strong>den</strong> Nationalsozialismus:'? A. Raiski u.a.:!.:Affiche Rouge. Immigrantinnenund Ju<strong>den</strong>in der französischenResistanceVerlag Schwarze Risse,s.o.,DM 36,-'?Ch. Grossmann: DieUntergrundarmeeDer jüdische Widerstandin Bialystok. Ein1 OZ <strong>Hinter</strong> <strong>den</strong> <strong>Kulissen</strong> ...autobiographischerBericht.Fischer-Verlag,DM 19,80'? I. Strobl: ..,Sag nie, dugehst <strong>den</strong> letzten Weg"'Frauen im bewaffnetenWiderstand gegenFaschismus und deutscheBesatzung.Fischer-Verlag,DM 16,80'? l. Trallori u.a.: DerHimmel ist blau. Kannsein. - Frauen im WiderstandÖsterreich 1938-1945. Edition Spuren.Promedia,DM 29,80'? R. Ainsztein: JüdischerWiderstand imdeutschbesetzten Europawährend der Zeitdes Zweiten WeltkriegsBezug: Karl-von-Ossitzky-UniversitätOl<strong>den</strong>burg,Institut für PolitikwissenschaftII,Postfach 2503,26015 Ol<strong>den</strong>burg.Circa 600 Seiten A4,DM 52,-:> R. Ainsztein: Revoltegegen die VernichtungDer Aufstand im WarschauerGhetto.Verlag Schwarze Risse,Gneisenaustr. 2a,10961 Berlin,DM 25,-Andere gute/wichtige Bücherund Broschüren::> Antifa. Diskussionenund Tips aus der antifaschistischenPraxisEdition ID-Archiv'?Durch die WüsteDie Rechtshilfe-Broschürevon Anti-Repressionsgruppen.(z. B. wie eine Demoangemeldet wird, wiesich mensch bei Festnahmen,Polizei undJustiz am klügstenverhält, was ist wichtigbeim demonstrierenund anderen Aktionen).Bezug: Antirepressionsgruppen,c/o Umweltzentrum,Scharnhorststr. 57,48155 Münster,DM 10,-'? Farin/Seidei-Pielen:SkinheadsC.H. Beck'sche Reihe,DM 17,80,-:> K. Kordon: Mit demRücken zur WandJugendbuch, spielt inder Zeit 1932/33.Beltz-Verlag,DM 29,80'? P. Levi: Wann, wennnicht ietztRoman über eine jüdischePartisanen-Einheitin Belo-Rußlandwährend der deutschenBesetzung.DlV-Taschenbuch,DM 14,80'? Tip's und Trick's fürAntifasBezug; Antifa-Versand,Gneisenaustr. 2a,10961 Berlin,DM 2,-AADLER, Matthias .......................... 49ALTENHORT, Candy ........•...... 32-34ALTHANS, Ewold ................... 44, 46AMHOFF, Ernst von ...•..........•....... 78BBAHLKE, Hans ................•............ 85BÄR, t.klrco ..............•.................. 46BARSCH, Marco ........................... 33BARSCH, Michael •.•................ 29-31BARTH, Michael ............. 19, 40, 41BAUMERT. Hendrik ...................•.•. 53BECKER, l


Sie wer<strong>den</strong> wieder stärkerWer <strong>den</strong>n?SieWer sollen sie sein?Sie sollen nicht sein, sie sind nurStärker als wer?Als Du, vielleicht bald als vieleWas wollen sie?Zunächst wieder stärker werdWarum sagst Du das alles?Weil ich es noch sagen kannDas kann Dir doch scha<strong>den</strong>?Gewiß, <strong>den</strong>n sie wer<strong>den</strong> stärkerWoher weißt Du das?Aus Deinen Worten, daß es mirscha<strong>den</strong> kann

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