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PDF 799KB - Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten

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Abb. 2: Gewebepenetration (Knochen) unter Fosfomycin250200100100Werte in µg/gQuelle: [56]76Spongiosa221Spongiosaentzündet67Corticalis158Corticalisentzündet44SequesterMRSAMHK 90S. aureusMHK 90ren, die mit Rifampicin-Resistenz bei Protheseninfektionen mitStaphylokokken assoziiert sind [52]. Dazu zählten neben männlichemGeschlecht und mehr als drei chirurgischen Revisionenauch eine initial hohe Bakterienlast, eine weniger als zwei Wochendauernde i.v. Kombinationstherapie und eine inadäquateRifampicin-Therapie. Letzteres war definiert entweder als Rifampicin-Monotherapieoder als empirische Kombination vonRifampicin mit einem Schmalspektrum-Antibiotikum (z.B. Clindamycinoder Flucloxacillin) oder als Kombination mit einemoralen Antibiotikum mit niedriger Bio verfüg barkeit (z.B. einemBetalaktam) oder in inadäquat niedriger Dosis.Die Kombination von Rifampicin mit Linezolid scheint die SelektionRifampicin-resistenter Stämme zu reduzieren, bietetjedoch sonst weder Synergismus noch Antagonismus [53].Eine koreanische Studie zeigte eine signifikant höhere Heilungsratebei nosokomialer MRSA-Pneumonie durch dieKombination Vancomycin/Rifampicin im Vergleich zu Vancomycinallein [54].Die wichtigsten UAW von Rifampicin sind allergische Reaktionen,Exantheme, Pruritus, gastrointestinale Störungen, cholestatischeHepatitis, Transaminasenanstieg und Thrombopenie.Von Bedeutung sind auch Interaktionen durch dieWirkung der Substanz auf Cytochrom-P450-abhängige Stoffwechselprozesse,z.B. Reduktion der Wirkung von Kontrazeptiva,Antikoagulanzien, Digitalis, orale Antidiabetika, Chinidinoder Cyclosporin sowie Potenzierungder hepatischen Nebenwirkungendurch gleichzeitigeGabe von Azol-Antimykotika.Fosfomycin weist im Gegensatz zuRifampicin keine bekannte Metabolisierungund daher auch keineNebenwirkungen über das Cytochrom-P450-Systemauf. OralesFosfomycin weist eine Bioverfügbarkeitvon 30 bis 50% auf und istlediglich zur Therapie des Harnwegsinfektsindiziert. Da Fosfomycinals Dinatriumsalz vorliegt, sindElektrolytkontrollen (Gefahr vonHypernatriämie und Hypokaliämie)erforderlich. Fosfomycinzeichnet sich aufgrund seiner geringenMolekülgröße durch eineexzellente Gewebepenetration aus[55]. Zahlreiche Studien belegendie hohe Penetration in alle untersuchtenGewebe, von Haut- undWeichteilen (bis zu 70% der AUC des Serums) über sämtlicheKnochensegmente (in infizierten Knochenbestandteilen werdenhöhere Spiegel erreicht als im gesunden Knochen – Abb.2), Lunge und Liquor bis hin zu Herzklappen. Aufgrund derexzellenten Gewebepenetration ist Fosfomycin auch ein idealerKombinationspartner bei allen Arten von Abszessen. ImGegensatz zu den zahlreichen Studien zu Gewebepenetrationund Wirksamkeit von Fosfomycin als Kombinationspartnerliegen so gut wie keine vergleichenden, prospektiven klinischenStudien zu dieser Substanz vor.Häufige klinisch relevante UAW von Fosfomycin sind Übelkeit,Erbrechen, Ödembildung sowie die erwähnten Elektrolytstörungen.4. Vergleich alter und neuer AntibiotikaEin Vergleich älterer und neuerer Staphylokokkenantibiotikazeigt, dass auf der Basis einer niedrigen MRSA-Rate sowiejahrzehntelanger Erfahrungen nahezu alle Staphylokokkeninfektionenmit den in diesem Konsensusstatement beschriebenen„alten“ Antibiotika behandelt werden können und sollen.Für eine erfolgreiche Therapie ist in Abhängigkeit vonder Klinik eine ausreichend hohe Dosierung einzufordern; dieExpertise <strong>für</strong> diese hohen Dosierungen ist vorhanden, auchSeite 8 | Consensus Statement, April 2013

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