11.08.2012 Aufrufe

Zum Festakt liegt das neue Ortsbuch vor

Zum Festakt liegt das neue Ortsbuch vor

Zum Festakt liegt das neue Ortsbuch vor

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Gäubote, 16.03.2011<br />

<strong>Zum</strong> <strong>Festakt</strong> <strong>liegt</strong> <strong>das</strong> <strong>neue</strong> <strong>Ortsbuch</strong> <strong>vor</strong><br />

Kuppingen: Stadtarchivar Roman Janssen und andere Experten arbeiten die<br />

Geschichte auf<br />

Dr. Roman Janssen hat <strong>das</strong> Kuppinger <strong>Ortsbuch</strong> erarbeitet GB-Foto: Schmidt<br />

Knapp 400 Seiten stark ist <strong>das</strong> Kuppinger <strong>Ortsbuch</strong>, <strong>das</strong> in zwei Tagen erscheint. Dr.<br />

Roman Janssen, Stadtarchivar in Herrenberg, hat die Chronik zusammengestellt und<br />

herausgebracht. Am Freitag wird er <strong>das</strong> Werk im Rahmen des offiziellen <strong>Festakt</strong>es in<br />

der Kuppinger Gemeindehalle <strong>vor</strong>stellen.<br />

Sabine Haarer<br />

Wie es sich für ein Ortbuch gehört, wird in einem ersten Teil die Geschichte des Ortes seit der<br />

ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 961 skizziert. Für die Vor- und Frühgeschichte<br />

konnte mit Dr. Christoph Moriissey ein ausgewiesener Experte dieser Epoche gewonnen<br />

werden. Als eben solcher hat sich Dr. Roman Janssen für die Zeit des Mittelalters einen<br />

Namen gemacht, deshalb hat der Herrenberger Stadtarchivar die lokalen Ereignisse dieser<br />

Jahre ebenso selbst beschrieben wie die aus der nachfolgenden Neuzeit. Auffallend dabei:<br />

"Die Kuppinger sind damals merkwürdig passiv gewesen." Immer wieder sei die<br />

Ortsverwaltung vom Oberamt dazu ermahnt worden, aktiv an der Fortschreibung der<br />

Ortsgeschichte mitzuwirken. Doch immer wieder seien Unterlagen weggeworfen oder<br />

zumindest nicht eingebunden worden. <strong>Zum</strong> Abschluss des ersten Buch-Abschnittes gibt<br />

Orts<strong>vor</strong>steher Gerhard Ostertag einen Überblick über <strong>das</strong> heutige Leben im Ort.<br />

Der Kuppinger Orts<strong>vor</strong>steher war es auch, der Dr. Roman Janssen <strong>vor</strong> über drei Jahren auf die<br />

Zusammenstellung einer Chronik angesprochen hat. Anlässlich des 1050-jährigen<br />

Dorfjubiläums wollte man die Dorfgeschichte aufarbeiten und einzelne örtliche Aspekte und<br />

Besonderheiten näher beleuchten. "Es gab viele und auch intensive Sitzungen im Kuppinger<br />

Bezirksamt", erzählt Dr. Roman Janssen von der Entstehungsgeschichte. Herausgekommen ist<br />

ein knapp 400 Seiten starkes Buch. Darin sind, im zweiten Teil, viele Einzelbeiträge<br />

zusammengefasst. "Durch die Vorkenntnis der Kuppinger Geschichte haben sich die Themen<br />

ergeben", meint der Stadtarchivar. Durch seine vielfältigen Kontakte konnte er für jedes<br />

Themengebiet Experten gewinnen. So betrachtet beispielsweise Dr. Karl Halbauer die<br />

evangelische Stephanuskirche aus kunsthistorischer Sicht, der Rottenburger Bauarchäologe<br />

Tillmann Marstaller nimmt die Leser mit auf einen bauhistorischen Rundgang durch den Ort.


Ein Artikel behandelt die Kuppinger Flurnamen, andere die Kuppinger Tracht und den<br />

Gemeinde- und Stabswald. Letzteren hat der frühere Forstdirektor Hansjörg Dinkelaker<br />

geschrieben, bis zum Jahr 2000 Leiter des Herrenberger Forstamtes. "Die Waldgeschichte ist<br />

immer ein Faszinosum und Herr Dinkelaker kennt sich bestens im Kuppinger Wald aus."<br />

Besondere Ortskenntnis hat auch Dr. Volker Gantner. Der Alt-Oberbürgermeister hat einen<br />

Beitrag zur Kuppinger Ortskernsanierung geschrieben, die er nicht nur als Herrenberger<br />

Verwaltungschef, sondern auch als Bürger des Teilortes hautnah miterlebt hat. Mit dem<br />

Beitrag über die Kuppinger Ofenkacheln knüpft <strong>das</strong> aktuelle <strong>Ortsbuch</strong> an die Chronik aus<br />

dem Jahr 1961 an. "Der Aspekt der bildlichen Darstellung ist damals aber viel zu kurz<br />

gekommen, deshalb haben wir <strong>das</strong> jetzt noch einmal aufgenommen", meint Dr. Roman<br />

Janssen dazu. Aufgenommen wurde auch eine ganze Reihe von Texten, die der Stadtarchivar<br />

als "Erinnerungsgeschichte" bezeichnet und die <strong>das</strong> Buch einmalig macht. Die Texte<br />

berichten von nicht mehr existierenden Vereinen und von öffentlichen Einrichtungen im Ort,<br />

Zeitzeugen erzählen von Kuppinger Persönlichkeiten und vom alltäglichen Leben im Dorf seit<br />

der ersten Hälfte des <strong>vor</strong>igen Jahrhunderts. Gesammelt und aufgeschrieben wurde dies alles<br />

von einer Gruppe Kuppinger Bürger. "Das ist wirklich eine schöne und dankenswerte<br />

Initiative aus dem Ort", freut sich Dr. Roman Janssen. Wobei er zugibt, anfangs Bedenken<br />

gehabt zu haben. "Ich hatte die Befürchtung, es werden Belanglosigkeiten notiert." Doch dem<br />

sei nicht so: "Ich muss ausdrücklich sagen, <strong>das</strong>s die Arbeit mit der Gruppe sehr viel Spaß<br />

gemacht hat." Auf Vorschlag der Kuppinger Bürger haben auch alle Vereine und Institutionen<br />

im Ort Selbstdarstellungen geschrieben, die ebenfalls im <strong>Ortsbuch</strong> veröffentlicht sind.<br />

Insgesamt bewertet Dr. Roman Janssen die Arbeit am und für <strong>das</strong> Kuppinger <strong>Ortsbuch</strong> als<br />

"schöne und inspirierende Zeit". Allerdings habe es auch Momente gegeben, in denen sie<br />

mehr Last als Lust gewesen sei. "Das redaktionelle und technische Geschäft ist wirklich<br />

nichts Schönes." Vor allem deshalb nicht, weil er als Einzelkämpfer damit fast überfordert sei<br />

und es zum Korrekturlesen gut und gerne sechs oder acht Augen gebraucht hätte. Doch trotz<br />

allem sei er mit dem <strong>Ortsbuch</strong> "ganz zufrieden". "Im Vergleich zu anderen im Land ist es<br />

ganz gut gelungen", so <strong>das</strong> Urteil von Dr. Roman Janssen.<br />

Der <strong>Festakt</strong> anlässlich des Kuppinger Ortsjubiläums zum 1050-jährigen Bestehen findet am<br />

kommenden Freitag, 18. März, 19.30 Uhr, in der Kuppinger Gemeindehalle statt. Gastredner<br />

ist Dr. h.c. Erwin Teufel, der ehemalige Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.<br />

http://www.gaeubote.de/index.php?&kat=103&artikel=109705548&red=24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!