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hgk intern die phantasie repariert pro pueblo ecuador der ...

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—<strong>hgk</strong> Z <strong>intern</strong>—Forum für <strong>die</strong> Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich,für das Museum für Gestaltung Zürich und für <strong>die</strong> Hochschule Musik und Theater ZürichNummer 3/05 Juli 2005——07<strong>die</strong> <strong>phantasie</strong> <strong>repariert</strong>—14<strong>pro</strong> <strong>pueblo</strong> <strong>ecuador</strong>—20<strong>der</strong> hypochon<strong>der</strong> gewinnt—36was darf eine karikatur?<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05


0 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05agenda juli–oktober01.07.–16.09.05 Intensivkurse by Departement Weiterbildung/ www.dranbleiben.ch02.–14.07.05 Ausstellung <strong>der</strong> Diplomarbeiten >>Ausstellungsstr. 60 und Sihlquai 125/ by <strong>hgk</strong>z/ www.<strong>hgk</strong>z.ch / http://diplom.<strong>hgk</strong>z.chMi 06.07.05 18.30 hMi 06.07.05 20.00 hMi 06.07.05 12.00 hDo 07.07.05Mo 11.07.05 17.00 hMo 11.7.05 18–20 hMi 13.07.05 18.30 hDo 14.07.05 16.00 hDo 14.07.05 17:30 hMi 20.07.05 18.30 hMi 27.07.05 18.30 hDi 02.08.05 19.00 hMi 03.08.05 18.30 hMi 10.08.05 18.30 hMi 17.08.05 18.30 hMi 24.08.05 18.30 hMi 24.08.05 20.00 hMi 31.08.05 18.30 hSa 03.09.05 10–02 hÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Katharina Bütikofer, Dozentin für Kunstpädagogik,Universität BernGespräch in <strong>der</strong> Ausstellung „einfach komplex“: „Interfaces – Wissen auf <strong>der</strong> Bildschirmoberfläche“>>Museumshalle / www.museum-gestaltung.chFilmvorführung <strong>der</strong> Diplomfilme 2005 >>Vortragssaal <strong>hgk</strong>z/ http://sfv.<strong>hgk</strong>z.ch/diplomfilme/index.htmlFilmvorführung <strong>der</strong> Diplomfilme 2005 >>Filmpodium Zürich/ www.filmpodium.chPräsentation des Wettbewerbs „Kampagne gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ >>Galerieim Stadthaus Zürich, 3.og/ Beiträge von Stu<strong>die</strong>renden <strong>hgk</strong>z und ZHWInformationsveranstaltung: Nachdiplomstudium Cultural & Gen<strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>s >>Vortragssaal <strong>hgk</strong>z/ Prof. Dr.Marion Strunk und Stu<strong>die</strong>rendeÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Marietta Meier, Historikerin, ZürichFinissage / Diplomübergabe / Verleihung För<strong>der</strong>preis 2005 >>Vortragssaal, Live-Übertragung im Foyer<strong>hgk</strong>z Sommerfest 2005 >>Foyer und <strong>hgk</strong>z-Wiese/ by <strong>hgk</strong>zÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Christian Brändle, DirektorMuseum für Gestaltung ZürichÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Andres Janser, Kurator Museum für Gestaltung ZürichVernissage: Trickraum >>Foyer Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellung in <strong>der</strong> GalerieÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Barbara Ba<strong>der</strong>, Co-Kuratorin einfach komplex, OxfordÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >> Museum für Gestaltung / Christian Brändle, DirektorMuseum für Gestaltung ZürichÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Oliver Bleskie, Kulturhistoriker, OxfordÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Marietta Meier, Historikerin, ZürichGespräch in <strong>der</strong> Ausstellung „einfach komplex“: „Verführerische Bil<strong>der</strong> – Wissenschaft undMe<strong>die</strong>n“ >>Museumshalle / www.museum-gestaltung.chÖffentliche Führung: „einfach komplex“ >>Museum für Gestaltung/ Christian Brändle, Direktor Museum für GestaltungZürichLange Nacht <strong>der</strong> Museen: Führungen durch <strong>die</strong> Ausstellungen „Trickraum“ und „einfach komplex“ >>Halle/Galerie/ Animationsfilmepräsentiert von Fantoche >>Vortragssaal/ Catering, Bar und Lounge mit DJ >>Foyer06.–11.09.05 Fantoche:<strong>die</strong> 5. Ausgabe <strong>der</strong> grössten Trickfilmschau <strong>der</strong> Schweiz >>Baden/ www.fantoche.ch08.–11.09.05 20 h/ So auch 15 h Theatrale Tanzvorstellung mit Rundum<strong>pro</strong>jektionen: Sie sind da draussen Christina GehrigBin<strong>der</strong> & Anne Lorenz >>Vortragssaal <strong>hgk</strong>z/ www.annelorenz.ch/siesinddadraussenSo 25.9.05 11 hSendung: Sternstunde Philosophie zu Veranstaltung ith in <strong>der</strong> Gessnerallee (siehe 30.9.) >>SFDRS129.09.05 18–22 h START UP Tagung: NDS Cultural & Gen<strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>s 5, Was ist politisch? Das Beispiel Kunst >>Votragssaal <strong>hgk</strong>z/by <strong>hgk</strong>z Institut Cultural Stu<strong>die</strong>s, Prof. Dr. Marion Strunk und Sigrid Adorf30.9.–2.10.05 Theorie-Performances: Unruhe(n) >>Theater Gessnerallee/ by ith/Gessnerallee/ www.ith-z.ch30.9.–2.10.05 Unruhe bitte: Performances, Kurzstücke, Installationen, Vorträge. Kunst und Theorie feiern gemeinsam <strong>die</strong> Lust an <strong>der</strong> Unruhe.>>Theater Gessnerallee / by ith/Gessnerallee / www.ith-z.ch21./22.10.05 Symposium Ausstellungs-Displays in <strong>der</strong> Kartause Ittingen Programm ab Juli 2005 unter http://ics.<strong>hgk</strong>z.ch/d/veranstaltungenjeden letzten Freitag im Monat bis 31.12.05Führung: Ausstellung: „Schweizer Möbel im Bild – 50 Jahre kommunikativeFotografie von Alfred Hablützel“ >>Designraumlaufend Filmvorführung „OSCAR“ von Roberto Martinez, Diplomfilm 2003 als Vorfilm von „Only human – Seres Queridos“von Teresa De Pelegri & Dominic Harari, Spanien 2004 >>Kinos in Schweizer Städten/ by Frenetic Films/ www.frenetic.ch


editorial inhalt<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 0liebe leserin, lieber leser,<strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong>, das Forum für <strong>die</strong> Dozierenden, Stu<strong>die</strong>renden,Mitarbeitenden und Freunde <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>zsieht ab heute an<strong>der</strong>s aus. Wir haben das Heftumgestaltet und an das neue Erscheinungsbild <strong>der</strong><strong>hgk</strong>z angepasst.Neu ist <strong>die</strong> Unterteilung in einen Magazinteil(vorne) und in einen Informationsteil (hinten).Für das Re-Design ausschlaggebend war Grosszügigkeit,Lesekomfort und eine Verbesserung desStellenwertes <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>. Im Magazinteil soll durch<strong>die</strong> Grösse und <strong>die</strong> Reduktion <strong>der</strong> Anzahl von Illustrationenein Bewusstsein im Umgang mit Bil<strong>der</strong>nkultiviert werden. Der Informationsteil lebt ehervon Nachbarschaften und zufälligen Bezügen zwischenBil<strong>der</strong>n und Texten.Die neue Gestaltung entstand in Zusammenarbeitzwischen Tobias Strebel, visueller Gestalterim <strong>hgk</strong>z-Grafikatelier, Richard Feurer, Dozent amStu<strong>die</strong>nbereich Visuelle Gestaltung und „Vater“ desneuen Corporate Design und Heike Pohl, LeiterinKommunikation <strong>hgk</strong>z.Die verwendeten Schriften sind <strong>die</strong> „Helvetica“,primäre Hausschrift <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z (1957 vom ZürcherMax Miedinger im Auftrag <strong>der</strong> Schriftgiesserei Haasin Münchenstein entworfen), und <strong>die</strong> „Utopia“ ausdem Jahre 1989 – eine Kreation des aus Evanstone,Illinois stammenden Robert Slimbach. Das Papiersoll bei je<strong>der</strong> Nummer ein an<strong>der</strong>es sein.Wir hoffen, dass <strong>die</strong>se Zeitung weiterhin <strong>die</strong> Kommunikationskulturund das gegenseitige Interessean den Arbeiten kreuz und quer durch unsereInstitution för<strong>der</strong>t. Und wir freuen uns auf Ihrezukünftigen Beiträge aus allen Bereichen unsererHochschule und des Museums für GestaltungZürich. Nutzen Sie <strong>die</strong>ses Forum zur Information,zum Austausch und zum Beginn eines Dialogesüber das, was an <strong>der</strong> Hochschule für Gestaltungund Kunst Zürich geschieht.Heike Pohl, Tobias Strebel04 interview mit dr. sebastian brändli05 forschungs<strong>pro</strong>jekt: bil<strong>der</strong>suche am flughafen07 forschungs<strong>pro</strong>jekt: <strong>die</strong> <strong>phantasie</strong> <strong>repariert</strong>08 campus-radio: stu<strong>die</strong>rende machen radio09 artists in labs: kunst in forschungslabors10 hmt-stu<strong>die</strong>nwoche: hindemith11 hmt: studio-session als <strong>pro</strong>duktionswerkstatt12 corina caduff im gespräch14 stu<strong>die</strong>nreise: <strong>pro</strong> <strong>pueblo</strong> <strong>ecuador</strong>16 wie entsteht im museum für gestaltung züricheine ausstellung?18 who is who in <strong>der</strong> werkstatt?19 forschungs<strong>pro</strong>jekt: ausstellungs-displays20 fotografie: <strong>der</strong> hypochon<strong>der</strong>22 online-lernumgebung: m_k_g@e-learning23 wachsflügelfrau, origamililien…24 droog design: ungewöhnliche konzepte fürgewöhnliche dinge24 kurzmeldungen museum: lange nacht, www,cateteria zu, preis für sportdesign25 trickraum: in einem cartoon ist alles möglich26 damit das schöpferische entsteht, braucht esbewegung27 för<strong>der</strong>verein: freunde und alumni <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z28 nachrufe28 hmt sucht comic für gratiskonzerte –wettbewerb für <strong>hgk</strong>z-stu<strong>die</strong>rende29 tryout – ein versuch über video und tanz30 theorie & forschung: landschaftssehen: das sihltal.fotografische langzeitbeobachtung schlieren31 apolda european design award 200531 master-stu<strong>die</strong>ngänge im bereich film32 leiter institut me<strong>die</strong>n & kunst gewählt32 preise und wettbewerbe33 centrocampo: möbelmesse mailand33 nds scenography: inszenierter multikulturalismus34 evento – das hochschuladministrationssystem35 bau<strong>pro</strong>jekte im hauptgebäude36 neue publikation: total interaction36 leserumfrage: was darf eine karikatur?38 impressum39 cartoon


<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 0aber auf ausge<strong>die</strong>nten Industriebrachen grossartige urbaneNutzungskomplexe mit Ausstrahlung ins weite Umlandentstehen können, ist auch schon fast eine Binsenwahrheit.Der Wissenschaftsstandort Zürich soll solche Chancen nutzen,wenn sie sich bieten!ZHdK, Umgestaltung <strong>der</strong> zfh, Bologna-Reform, Umstrukturierungendurch Sparbeschlüsse – können Sie sich vorstellen,dass uns <strong>die</strong> Begeisterung für Reformen langsam aber sicherabhanden kommt?Die Bildungsinstitutionen sind nicht stärker von Reformbestrebungenerfasst als an<strong>der</strong>e. Selbstverständlich darf unbestrittenerReformbedarf nicht in „Reformitis“ umschlagen;jede Planung muss sorgfältig auf Ziele, aber auch aufUmsetzbarkeit überprüft werden. Persönlich verstehe ichgut, dass insbeson<strong>der</strong>e ein einseitig von oben formulierterReformbedarf zu Ermüdungserscheinungen führt. Gleichwohlgibt es zum eingeschlagenen Weg einer generellenNeugestaltung des FH-Bereichs, <strong>der</strong> auch <strong>die</strong> politischeEbene berührt, keine Alternative. Das Ziel muss also sein,<strong>die</strong> einzelnen Reformschritte besser zu kommunizieren –Kommunikation verstanden als wechselseitiger Austausch!Nochmals zu den Inhalten <strong>der</strong> Reform: Welche wichtigstenZiele des Bologna-Prozesses sehen Sie für eine Zürcher Hochschule<strong>der</strong> Künste?Der wichtigste, immer wie<strong>der</strong> genannte Grund für <strong>die</strong>Umsetzung <strong>der</strong> Bologna-Deklaration ist <strong>die</strong> För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Mobilität. Dieses Ziel wird u.a. durch <strong>die</strong> Einführung<strong>intern</strong>ational vergleichbarer Abschlüsse und <strong>die</strong> Einführungeines Leistungspunktesystems (ECTS) erreicht. Durch<strong>die</strong> Internationalisierung des Bildungsmarktes und <strong>die</strong> inZukunft bessere Vergleichbarkeit von Stu<strong>die</strong>n<strong>pro</strong>grammensind <strong>die</strong> Hochschulen aber auch gezwungen, sich nochmehr zu <strong>pro</strong>filieren. Im kleinen Hochschulraum Schweizwird – verstärkt auch durch <strong>die</strong> Finanzierungs<strong>pro</strong>bleme<strong>der</strong> öffentlichen Hand – in nächster Zeit zudem <strong>der</strong> Druckauf <strong>die</strong> Koordination <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>ngänge weiter wachsen.Aufgrund <strong>der</strong> Modularisierung des Angebots und durchKooperationen mit an<strong>der</strong>en Hochschulen kann aber <strong>die</strong>seEntwicklung besser aufgefangen werden als bisher. Zentralim Bologna-Prozess erscheint mir – last but not least – auch<strong>die</strong> beson<strong>der</strong>e Betonung <strong>der</strong> Qualitätssicherung.Wie sieht Ihre Vision <strong>der</strong> Zürcher Fachhochschule im Jahr2015 aus?Die Zürcher Fachhochschule besteht im Jahre 2015 aus dendrei eigenständigen Hochschulen ZHaW, ZHdK und PHZH,<strong>die</strong> in vielfältiger Weise miteinan<strong>der</strong> zusammenarbeitenund auch mit Universität und ETH Zürich in Projekten<strong>der</strong> Forschung und <strong>der</strong> Lehre eng verbunden sind. Die zfhstrahlt über den Grossraum Zürich hinaus und wird nationalund <strong>intern</strong>ational als breites Kompetenzzentrum fürangewandte Wissenschaften, für Künste und für Vermittlungwahrgenommen. Die zfh wird von einer aufgeklärtenund kritischen Öffentlichkeit getragen und vom Kanton alsTräger mit <strong>der</strong> nötigen Distanz loyal begleitet. Die zfh 2015?Ein wichtiges und <strong>pro</strong>minentes Markenzeichen Zürichs.—Forschung – Work in Progressbil<strong>der</strong>sucheamflughafenIm Forschungs<strong>pro</strong>jekt „Check it – Grenzgägeam Flughafen Zürich“, das seit November 2004<strong>die</strong> aktuellen Tendenzen in <strong>der</strong> Personen-,Gepäck- und Warenkontrolle am Beispiel desFlughafens Zürich untersucht, stehen folgendeFragen im Zentrum: Welche Kontrollsystemewerden am Flughafen angewendet? WelcherLogik folgen <strong>die</strong> Kontrollverfahren und welcheRolle spielen dabei technologische Visualisierungsmöglichkeiten?Flavia Caviezel,Susanna Kumschick und Denis Hänzi *—Der Flughafen Zürich ist Drehscheibe für jährlich 17 MillionenPassagiere und Umschlagplatz von rund 400000 TonnenFracht. Es ist <strong>die</strong> Aufgabe verschiedener Kontrollieren<strong>der</strong>,den Gang <strong>der</strong> Menschen und Dinge an <strong>die</strong>ser so genannt„vorgezogenen Grenze“ auf seine Rechtmässigkeit hin zuüberprüfen. Dem technologisch erzeugten Bild kommt bei<strong>die</strong>sen Vorgängen eine zentrale Bedeutung zu.Für <strong>die</strong> inhaltliche Forschung stützen wir uns auf qualitativeMethoden <strong>der</strong> Sozialwissenschaften, insbeson<strong>der</strong>e<strong>der</strong> visuellen Anthropologie. Als Forschungsinstrumentewerden audiovisuelle Me<strong>die</strong>n eingesetzt und es entstehenhybride dokumentarische Materialien wie Video, Foto undText. In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern werdenMöglichkeiten innovativer Präsentation erörtert. Geplant


<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 0Kunst und Wissenschaftdisziplinen-mix:kunst inforschungslaborsAm Institut Cultural Stu<strong>die</strong>s in Art, Media andDesign wurde ein weiteres Forschungs<strong>pro</strong>jektabgeschlossen: Das Artists-in-Labs-Projekt(AIL) ermöglichte Künstlerinnen und Künstlernaus dem In- und Ausland einen Arbeitsaufenthaltin einem von neun Schweizer Wissenschaftslabors.Jill Scott *—Das Forschungs<strong>pro</strong>jekt hatte das Ziel, eine Brücke zwischenden meist streng getrennten Disziplinen in Kunst und(Natur- und Technik-)Wissenschaft zu schlagen. Die KünstlerInnenerarbeiteten Prototypen anhand vorformulierterProjekteingaben in Zusammenarbeit mit o<strong>der</strong> im Arbeitsumfeldvon WissenschaftlerInnen. Die Kunstschaffendenwurden von einer Jury ausgewählt, <strong>der</strong> auch Laborleitungenangehörten. Zwei <strong>der</strong> Beteiligten sind Angehörige <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z.Neue Arten <strong>der</strong> KommunikationDie 14 Kunstschaffenden arbeiteten während jeweils fünfbis sechs Monaten von April 2004 bis Ende Januar 2005 inneun verschiedenen Labors, so beispielsweise am ArtificalIntelligence Lab <strong>der</strong> Universität Zürich, an <strong>der</strong> ETH o<strong>der</strong>am Paul Scherrer Institut in Villigen. Sie erhielten Zugangzu einer wissenschaftlichen Infrastruktur, <strong>die</strong> ihnen normalerweisenicht zugänglich ist. Das AIL-Projekt leistete damiteinen wichtigen Beitrag zur Überwindung gegenseitigerZuschreibungen, <strong>die</strong> nach wie vor im Rahmen unterschiedlicherWissenschaftskulturen und zwischen Kunst und Wissenschaftwirksam sind. Die Projektergebnisse zeigen, dass<strong>die</strong> Ideen <strong>der</strong> KünstlerInnen gemäss ihrer Projektvorschlägefast alle erfolgreich umgesetzt werden konnten. DieLabors, <strong>die</strong> an <strong>der</strong> Projekt- bzw. Künstlerauswahl beteiligtgewesen waren, fühlten sich mitverantwortlich. Auf Seiten<strong>der</strong> KünstlerInnen überwog das Interesse an künstlerischenInterpretationen von Erfahrungen und Knowhow-Transfer,<strong>die</strong> Labors an<strong>der</strong>erseits <strong>pro</strong>fitierten beimUmgang mit <strong>der</strong> Öffentlichkeit. In einigen Fällen wurden<strong>die</strong> Projekte als Chance für <strong>die</strong> Wissenschaft gesehen, sichüber künstlerische Bild- und Kommunikationsverfahrenan<strong>der</strong>s darstellen zu können. Die LaborleiterInnen habenalle <strong>die</strong> Anwesenheit <strong>der</strong> KünstlerInnen in ihren Laborsals positiv bewertet, unter an<strong>der</strong>em weil <strong>die</strong>se oft eineKommunikation auch zwischen den WissenschaftlerInnenin Gang setzten, <strong>die</strong> ohne sie nicht stattgefunden hätte.Sehenswerte ErgebnisseIm AIL-Projekt wurden folgende Projektresultate und Prototypenentwickelt:1. Artifical Intelligence Lab, Uni Zürich: Margarete Jahrmann(CH), Max Moswitzer (A), Adrianne Wortzel (USA).Eine Softwareengine für Kunst und Wissenschaft (Prototypin Weiterarbeit) in Anbindung an <strong>die</strong> AI-Verhaltensforschungund ein Filmkonzept (Prototyp) in Anbindung an<strong>die</strong> Roboterforschung.2. Computational Laboratory, Co-Lab, ETH Zürich: TiffanyHolmes (USA). Eine wissenschaftliche Illustration (ScientificVisualization).3. Centre Suisse d‘Electronique et de Microtechnique,Alpnach: Margaret Tan (Singapur). Wearable Computer(Prototyp) in Anbindung an <strong>die</strong> Mikroelektronikforschung.4. Geobotanisches Institut, ETH Zürich: Thomas Isler (CH).Ein 35-minütiger Dokumentarfilm und Installation inAnbindung an <strong>die</strong> GMO-Forschung.5. Institute of Information, Globis Gruppe, ETH, Zürich:Axel Vogelsang (UK/D). Eine interaktive Narration/Installationin Anbindung an <strong>die</strong> Paper-Forschung (Prototyp).6. Paul Scherrer Institut , Villigen: Dominik Bastianello (CH),Nigel Helyer (UK/AUS). Eine Soundskulptur in Anbindungan <strong>die</strong> Myonenforschung (Prototyp) und eine Rauminstallationzum Albert-Einstein-Jahr.7. Planetarium, Verkehrshaus <strong>der</strong> Schweiz, Luzern: AndrewQuinn (I/AUS), Clea T. Waite (D/USA). Zwei 3-minütige Beiträgefür das Planetarium zur Astronomie.8. Zentrum für Biosicherheit und Nachhaltigkeit (bats),Basel: Shirley Soh (Singapur). Eine Ausstellung am Zentrumfür Mikroskopie Basel (abgeschlossen) zur Biosicherheit.9. Zentrum für Mikroskopie (zmb), Uni Basel: N.S. Harsha(IND), Isabel Rohner (CH). Fassadenperformance (Konzeption)in Anbindung an „Human Tissue“-Forschung. Skulptur(Prototyp) in Anbindung an <strong>die</strong> Elektronenmikroskopie.KKL Kunstmuseum Luzern: Ausstellung 19.– 22. Mai, 2005.www.artistsinlabs.chhttp://ics.<strong>hgk</strong>z.ch/d/forschungs<strong>pro</strong>jekte/ics_ail—Prof. Dr. Jill Scott leitet das AIL-Forschungsteam. Ko-Leitung: Prof. MarilleHahne; wissenschaftliche Koordination René Stettler; wissenschaftliche MitarbeitPriska Gisler.Zum Artists-in-Labs-Projekt erscheint eine Publikation Springer Verlag: „Artists-in-Labs– Processes of Inquiry“. Essays: „The Process of Inquiry“ Jill Scott;„Welcoming Uncertainty: The Strong Case for Coupling the Art to Science andTechnology” Roger Malina; „Visualization or Interpretation or Illustration?” RenéStettler; „Free Access or Entrance Denied? – Searching the Common Grounds inthe AIL-Project“ Priska Gisler; „Science in Trouble? There is Hope from Art” BeatGerber; “Artists in Industry and the Academy: Interdisciplinary Research Collaborations”Edward A. Shanken; „Documentary Film as Comparative Research”Marille Hahne. Case Stu<strong>die</strong>s: 12 Artists Process Notes from the AIL Experience.Results: 9 Scientists Reactions from the Science Labs. Conclusion and Analysis.DVD:12 documentaries about the experience: an analysis of the artist-in-labscontext plus an Introduction to the AIL <strong>pro</strong>ject. Foreword by Sigrid Schade.


<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 11Musikstudio-sessionals <strong>pro</strong>duktionswerkstattStudio-Sessions sind Teil einer Musik<strong>pro</strong>duktion.An <strong>der</strong> HMT finden im Fachbereich Composing-Arranging jährlich etwa 14 solche Sessions statt.Stu<strong>die</strong>rende <strong>der</strong> Kurse „Composing-Arranging“,„Arrangement-Instrumentation“ und „AngewandteFilm-, Theater- und Me<strong>die</strong>nkomposition“schreiben, arrangieren, orchestrieren undinstrumentieren Kompositionen für verschiedeneBesetzungen. André Bellmont *—Ein intensiver und aufwändiger Teil des Arbeits<strong>pro</strong>zesses istdas Kreieren <strong>der</strong> Partitur und des übrigen Notenmaterials.Dieser Prozess wird schlicht „Score-Production“ genannt.Die stilistische Bandbreite reicht dabei von einer Rock/Pop-Band bis hin zum grossen Sinfonieorchester, vom Streichquartettbis zum Jazz Orchestra.Industrielle AufnahmesituationAnschliessend wird das erstellte Notenmaterial im Rahmeneiner Studio-Session eingespielt und aufgezeichnet.Darüber hinaus werden auch grössere Projekte wie Film-,Theater- o<strong>der</strong> Hörspielmusik und an<strong>der</strong>es mehr realisiert.Die Sessions finden in <strong>der</strong> Regel am Montagmorgen stattund dauern jeweils drei Stunden. Bei umfangreicherenVorhaben (Prüfungen, Film-Sessions etc.) wird verlängert(Overtime) o<strong>der</strong> es findet am Nachmittag eine Doublebeziehungsweiseam Abend eine Triple-Session statt.An <strong>der</strong> HMT stellen <strong>die</strong> Studio-Sessions eine reale Aufnahmesituationdar, wie man sie in <strong>der</strong> Industrie antrifft. DieZeit ist aufs Notwendigste limitiert. Das bedeutet, dass imSchnitt für <strong>die</strong> Aufnahme eines Stückes nur etwa 10 bisallerhöchstens 20 Minuten zur Verfügung stehen und <strong>die</strong>Musikerinnen und Musiker meistens vom Blatt lesen, also<strong>die</strong> Musik am Tag <strong>der</strong> Session zum ersten Mal hören beziehungsweise<strong>die</strong> Noten zum ersten Mal sehen.Fächerübergreifende ZusammenarbeitAls Faustregel rechnet man auf eine dreistündige Sessionmit etwa 15 Minuten aufgenommener Musik. Dieser Schnittwird an <strong>der</strong> HMT allerdings meistens übertroffen, denn essollen möglichst viele Stu<strong>die</strong>rende <strong>die</strong> Gelegenheit erhalten,ihre Musik aufzunehmen und anschliessend zu hören.Die Resultate <strong>der</strong> Sessions werden denn auch als Partiturund Tonträger im Schaufenster des Fachbereichs Composing-Arrangingim Intranet beziehungsweise im Internetausgestellt (siehe unten).Studio-Sessions führen verschiedene Fachleute zusammen:Komponierende/Arrangierende, Musikerinnen, Dirigenten,Tontechniker und Theater-/Filmschaffende (Regie, Filmton,Videotechnik etc.). Ziel ist es, <strong>die</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong>einzelnen Fachgebiete zu för<strong>der</strong>n und ein gegenseitigesVerständnis aufzubauen. Dabei spielt <strong>die</strong> abschliessendegemeinsame Nachbesprechung eine wichtige Rolle, dennsie ermöglicht es, <strong>die</strong> Perspektiven und Erwartungen <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Beteiligten kennen zu lernen. Die Erfahrung hatgezeigt, dass <strong>die</strong>ser Austausch für <strong>die</strong> Qualitätssicherungunerlässlich geworden ist.Stu<strong>die</strong>rende als ProduzentenDie Stu<strong>die</strong>renden nehmen während <strong>der</strong> Studio-Sessions <strong>die</strong>Rolle des Produzenten ein. Dies soll eine möglichst hoheEffizienz gewährleisten, was insbeson<strong>der</strong>e bei grossen Sessionseine seriöse Planung und oftmals auch Arbeit unterstarkem Druck bedeutet. Überhaupt sind in <strong>der</strong> spartenübergreifendenZusammenarbeit Zuverlässigkeit und Professionalitätdas oberste Gebot, denn alle Beteiligten sindim Produktionsablauf gleich wichtig und unentbehrlich.Verschläft beispielsweise <strong>der</strong> Trompeter o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Fagottistin<strong>die</strong> Montagmorgen-Session, so können alle ihre Sachenwie<strong>der</strong> zusammenpacken und nach Hause gehen. Gelingtes dem Komponisten nicht rechtzeitig, seine Partitur fertigzu stellen, sind <strong>die</strong> Musikerinnen und Musiker vergeblichaufgeboten worden. Unterläuft <strong>der</strong> Tontechnikerin bei <strong>der</strong>Aufnahme ein entscheiden<strong>der</strong> Fehler, so muss selbst <strong>die</strong>perfekteste Performance, oftmals zum grossen Ärger allerBeteiligten, wie<strong>der</strong>holt werden.Die Studio-Sessions sind öffentlich, und interessierte Personensind herzlich eingeladen, vorbeizuschauen.www.hmt.edu/?composingarranging—André Bellmont, Dozent HMT


<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 15


16 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05Ausstellungs-Auf- und -Abbau.wie entsteht eineausstellung immuseum fürgestaltung zürich?Im Folgenden sind <strong>die</strong> Stationen einer Ausstellungdargelegt – von <strong>der</strong> Idee bis zur Vernissage.Die Darstellung gibt einen Einblick in <strong>die</strong>Abläufe und Funktionen einzelner Stellen imMuseum. Im letzten Jahr haben mehr als 60 000Besuchende Eindrücke von Ausstellungen mitnach Hause genommen. Die Arbeit hat sich alsogelohnt. Die bisherigen Zahlen in <strong>die</strong>sem Jahrstimmen uns sehr positiv. Sabine Trieloff undRegula Bearth (Fotos)—Alles beginnt mit einer guten Idee. Diese wird in <strong>der</strong> Regelvon einem Kurator o<strong>der</strong> einer Kuratorin in einem schriftlichenExposé zusammengefasst und in <strong>die</strong> zehnmal im Jahrtagende Programmkommission eingebracht.Recherche, Budget, TermineIst <strong>die</strong> Idee in den Augen <strong>der</strong> Programmkommission relevantund umsetzbar, im Rahmen des Budgets finanzierbarund verspricht sie öffentliches Interesse, beginnt <strong>die</strong>eigentliche Recherchierarbeit. Der Termin für <strong>die</strong> Ausstellungwird frühzeitig festgelegt. Dieser ist nicht nur für <strong>die</strong>Gesamtplanung <strong>der</strong> beteiligten <strong>intern</strong>en Stellen wichtig,son<strong>der</strong>n auch für externe Partner, <strong>die</strong> zum Beispiel Exponateliefern. Generell rechnet das Museum für GestaltungZürich mit einem bis zwei Jahren von <strong>der</strong> ersten Idee undbis zur Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung. Das Jahres<strong>pro</strong>grammwird zusammen mit dem Rektor <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z abgesegnet und<strong>die</strong> Planung in Angriff genommen.Kurator/Kuratorin, räumliche InszenierungDie weitere Ausgestaltung und Konkretisierung <strong>der</strong> Ideewird vom Kurator o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kuratorin geleistet. MehrereMonate vor Ausstellungseröffnung beginnen <strong>die</strong> Überlegungenzur szenischen Umsetzung, also zur räumlichenDarstellung des Ausstellungsinhaltes. Dabei arbeiten <strong>die</strong>Kuratierenden sehr eng mit dem Ausstellungsarchitektenzusammen. Es werden Formen, Elemente und Räume definiert.Für <strong>die</strong> Gestaltung und Einrichtung <strong>der</strong> Ausstellungsowie ihre Funktionstüchtigkeit ist <strong>der</strong> Architekt/<strong>die</strong> Architektinzuständig.AusstellungskoordinationJedem Kurator und je<strong>der</strong> Kuratorin steht eine Ausstellungskoordinatorinzur Seite, und das bereits in <strong>der</strong> Recherchierphase.Die Ausstellungskoordination administriert <strong>die</strong>Leihgaben und Leihverträge und kümmert sich um Transportund Versicherung von Exponaten. Sie ist verantwortlichfür <strong>die</strong> Zustandskontrollen bei Anlieferung <strong>der</strong> Exponate,unterstützt <strong>die</strong> KuratorInnen auch in <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong>Begleit<strong>pro</strong>gramme und bei vielen an<strong>der</strong>en Aufgaben.


<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 17Zusammenführung aller <strong>intern</strong>en BeteiligtenDie erste Koordinationssitzung zu einer Ausstellung findetetwa ein halbes Jahr vor Ausstellungsbeginn statt, <strong>die</strong> folgendendann in regelmässigen Abständen. Weitere <strong>intern</strong>eBeteiligte kommen nun hinzu: Werkstatt, itz, av-Technik,Museums<strong>die</strong>nste, Kommunikation und das <strong>intern</strong>e Grafikatelier.Jetzt werden <strong>die</strong> Bedürfnisse genau definiert. DerFahrplan für <strong>die</strong> Realisation <strong>der</strong> Ausstellung wird präzisefestgelegt. Der Ausstellungsarchitekt ist für <strong>die</strong> Pläne in denAusstellungsräumen verantwortlich. Er koordiniert auch<strong>die</strong> gesamten <strong>intern</strong>en technischen Ansprüche mit demitz und <strong>der</strong> av-Technik. Das <strong>intern</strong>e Grafikatelier stellt <strong>die</strong>Legenden, <strong>die</strong> Besucherinformationen, das Ausstellungsimpressumund vieles mehr bereit.Die Publikation zur AusstellungBereits in <strong>der</strong> Konzeptphase wird entschieden, ob zurAusstellung eine Publikation herausgegeben wird und wiesie finanziert werden kann. Die Publikationen des Museumssind konzeptuell eigenständige und gestalterischanspruchsvolle Produkte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Ausstellung in weiterenFacetten beleuchten. Sie erscheinen in <strong>der</strong> „Edition Museumfür Gestaltung“ – in eigener Regie o<strong>der</strong> in Zusammenarbeitmit ausgewählten Verlagspartnern – und finden häufig<strong>intern</strong>ational Beachtung.Kommunikation und ÖffentlichkeitsarbeitDie grafische Gestaltung aller Kommunikationsinstrumentewie Einladungskarte, Plakat, Inserat und Kinodia gehenvom Titel und dem Inhalt <strong>der</strong> Ausstellung aus. Die Streuung<strong>der</strong> Informationen beginnt lange vor <strong>der</strong> Ausstellungseröffnung.Die Schaltung von Inseraten und Plakaten, <strong>die</strong>Veröffentlichung ausstellungsrelevanter Basisdaten in nationalenund <strong>intern</strong>ationalen Veranstaltungskalen<strong>der</strong>n sowie<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nkonferenz und <strong>die</strong> Vernissage sind wichtige Eckpunkte<strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit.Die Ausstellung wird gebautDer Aufbau beginnt rund sechs Wochen vor Ausstellungsbeginnim Raum (Halle, Galerie, Vestibül o<strong>der</strong> in einem <strong>der</strong>externen Ausstellungsräume wie Plakatraum, Designraum,Museum Bellerive). Jetzt nimmt auch das Werkstatt-Teamvon Jürg Abegg (siehe dazu auch „Who is who“, Seite 18)seine Arbeit auf. Viele Bauelemente sind bereits vor Aufbaubeginnin den Werkstätten vorbereitet worden. Es folgtjetzt <strong>die</strong> räumliche Umsetzung. Es wird gestrichen, gebohrt,gekehlt und gehämmert – meist bis kurz vor Beginn <strong>der</strong>Me<strong>die</strong>nkonferenz.Das grosse AufatmenAm Abend <strong>der</strong> Vernissage füllen zahlreiche Besucherinnenund Besucher <strong>die</strong> Räume nach <strong>der</strong> Begrüssung und <strong>der</strong>Ansprache. Die Kuratoren und <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en Beteiligtenfeiern <strong>die</strong>sen Abend nach wochenlanger Anspannung undKonzentration mit einem erlösenden Glas Wein, Proseccoo<strong>der</strong> Orangensaft.Die Ausstellung läuftDas wäre ohne den Museums<strong>die</strong>nst, <strong>der</strong> als Informationsplattformfür alle Besuchenden fungiert, nicht möglich.Die Aufgabenbereiche des Teams reichen vom Verkauf <strong>der</strong>Eintrittskarten über den Aufsichts<strong>die</strong>nst während <strong>der</strong> Öffnungszeitenbis hin zum Betrieb <strong>der</strong> Cafeteria und <strong>der</strong>Organisation des Museumsshops.—Mehr über das aktuelle Ausstellungs-Programm:www.museum-gestaltung.ch www.museum-bellerive.ch


18 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05Gruppenportrait Werkstatt.who is whoin <strong>der</strong>werkstatt?In <strong>der</strong> Rubrik Who is Who werden Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z vorgestellt.In <strong>die</strong>ser Nummer ist es das Team <strong>der</strong> Museumswerkstatt.Yvette Plimmer und Betty Fleck(Foto).—Michel Frei (Mitte sitzend) Schreiner und MuseumstechnikerBeruf/Ausbildung Schreiner an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit Juli 2004 AusserberuflicheInteressen Musik machen, Yoga, Sport Kurzkommentarzum Arbeitsplatz Interessante und vielseitige Arbeitsstelle.Manchmal kompliziert und chaotisch (in Zusammenarbeitmit <strong>hgk</strong>z). Spannend, mit verschiedenen Leuten zusammenzuarbeiten.Mohsen Rahimi (links aussen) Techniker Beruf/AusbildungLehrer Mittelstufe im Iran An <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit 1.1.2004 AusserberuflicheInteressen Mit Kin<strong>der</strong>n etwas unternehmen, Sport aktiv(Fussball) Kurzkommentar zum Arbeitsplatz Sehr interessant,kollegiales Team und gute Atmosphäre.Domenico Scrugli (dritter von links) MuseumshandwerkerBeruf/Ausbildung Buchhalter in einer Diplomhandelsschulein Italien An <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit 1991 Ausserberufliche Interessen Fussballtrainerfür Kin<strong>der</strong>, Schiffsmodellbau, Sport aktiv Kurzkommentarzum Arbeitsplatz Ich bin schon seit 15 Jahren hier.Teilweise ist es stressig, aber ich finde es sehr schön. Fastwie im Traum. Und interessant.Mark Weibel (rechts aussen) Allroun<strong>der</strong>, spezial-HandwerkerBeruf/Ausbildung Fotograf An <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit 2000 AusserberuflicheInteressen Velofahren, mit meinen zwei Kin<strong>der</strong>n zusammenseinKurzkommentar zum Arbeitsplatz (lacht) Vielseitig.Nils Howald (zweiter von links) Museumstechniker, SchreinerBeruf/Ausbildung Dekorationsgestalter und SchreinerAn <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit Beginn 2000 Ausserberufliche Interessen Biken,Computer allgemein und Grafik Kurzkommentar zum ArbeitsplatzBreit gefächert, interessant, zum Teil etwas chaotisch, gutesTeam.Andrea Castiglia (dritter von rechts) Allroun<strong>der</strong> und überallda, wo Not am Mann ist Beruf/Ausbildung Mechaniker/Dreher(4 Jahre), Barman (12 Jahre) An <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit 1997 AusserberuflicheInteressen Gitarre spielen und singen, Auftritte, Partyservice,fotografieren, Natur geniessen (Wan<strong>der</strong>n z.B.), LesenKurzkommentar zum Arbeitsplatz Es gefällt mir, ich liebe <strong>die</strong> Vielseitigkeitund finde den Kontakt mit Menschen sehr schön.Jürg Abegg (zweiter von rechts) Leiter WerkstattBeruf/AusbildungMfGZ und zweijährige Ausbildung am IAP An <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z seit1988 Ausserberufliche Interessen Alles, was mit Japan zu tun hat!Badminton Kurzkommentar zum Arbeitsplatz Spannende Arbeit,es gefällt mir sehr gut hier. Zum Teil gibt es viele Wie<strong>der</strong>holungenund es ist hektisch.—


<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 19ausstellenalsdialogundwechselspielDas Forschungs<strong>pro</strong>jekt „Ausstellungs-Displays“des Instituts Cultural Stu<strong>die</strong>s in Art, Mediaand Design wird von <strong>der</strong> För<strong>der</strong>agentur fürInnovation (KTI) des Bundes unterstützt.Sigrid Schade *—Seit Januar 2005 arbeitet eine Forschergruppe am InstitutCultural Stu<strong>die</strong>s in Art, Media and Design (ics) gemeinsammit insgesamt sieben Praxispartnern an einem Forschungs<strong>pro</strong>jektzum Thema „Ausstellungs-Displays“ im Spannungsfeldvon Kunst, Me<strong>die</strong>n und Design in kulturellen und kommerziellenAnwendungen. Das Projekt erforscht Verfahrendes Ausstellens aus dreifacher Perspektive: den Entstehungs<strong>pro</strong>zess(Entwurf), das End<strong>pro</strong>dukt (Display) und <strong>die</strong>Art des Ausstellens (Typologie). Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Analysesteht das innovative Ausstellen und Inszenieren, das sichnicht am Einzelexponat, son<strong>der</strong>n am Dialog und Wechselspielzwischen den Exponaten ausrichtet und das Displayfür solche narrative Strukturen einsetzt.Das Medium Ausstellung wird heute verstärkt auch ausserhalbtraditioneller Kunstinstitutionen genutzt (Expo, Messe,Halle, Schaulager, Erlebnispark, Science Center etc.). Forschungsgegenstandsind <strong>die</strong> Innovationsreserven des MediumsAusstellung. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt,in denen ausgewählte Fallbeispiele/Projekte <strong>der</strong> Partneruntersucht und ausgewertet werden. 2005 und 2006 werdeninsgesamt drei Symposien in Kooperation mit dem O.K.Centrum für Gegenwartskunst Linz, <strong>der</strong> Kartause Ittingenund an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z durchgeführt, <strong>der</strong>en Ergebnisse 2006 veröffentlichtwerden.Ziele des Projekts sind <strong>der</strong> wechselseitige Wissenstransferzwischen theoretischen Analysen und <strong>der</strong> Praxis, das Veröffentlichen<strong>der</strong> Ergebnisse, das Erstellen einer modellhaftenTypologie des Ausstellens, das Beschreiben innovativerEntwürfe, Analysetools und Modelle für interdisziplinäresAusstellen und <strong>die</strong> Verknüpfung <strong>der</strong> Forschungstätigkeitmit dem Lehrangebot im Nachdiplomkurs Curating an <strong>der</strong><strong>hgk</strong>z.Vom 16. bis 18. Juni fand im O.K. Centrum für GegenwartskunstLinz ein Symposium statt zur Frage: „Was ist eineAusstellung?“Am 21. und 22.Oktober 2005 findet ein weiteres Symposiumin <strong>der</strong> Kartause Ittingen statt (Programm ab Juli 2005 unterhttp://ics.<strong>hgk</strong>z.ch/d/veranstaltungen).—Forschungs<strong>pro</strong>jekt „Ausstellungs-Displays“: Leitung: Prof. Dr. Marion Strunk,marion.strunk@<strong>hgk</strong>z.net. Stellvertretende Leitung: Prof. Dr. Sigrid Schade.Wissenschaftliche MitarbeiterInnen: Paolo Bianchi, Cecilia Hausheer (bisJuni 2005), Dr. Ursula von Keitz, Dorothee Richter, Dr. Sabine Gebhardt Fink.Finanzierung: KTI / CTI und Wirtschaftspartner.Kooperationspartner: Bellprat Associates AG; Institute for Curatorship andEducation ICE; Kornhausforum Bern; Kunstmuseum des Kantons ThurgauKartause Ittingen; Museum für Gestaltung Zürich; O.K. Centrum für GegenwartskunstLinz.http://ics.<strong>hgk</strong>z.ch, Forschungs<strong>pro</strong>jekte und Veranstaltungen—Prof. Dr. Sigrid Schade ist Leiterin des ics, Institut Cultural Stu<strong>die</strong>s in Art,Media and Design.


20 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05The Selection vfg 2004„<strong>der</strong> hypochon<strong>der</strong>“ –unsichtbareleidensichtbar gemachtDie Studenten Taiyo Onorato und Nico Krebsvom Stu<strong>die</strong>nbereich Fotografie haben denmit 10 000 Franken dotierten Tages-Anzeiger-Magazin-Fotopreis gewonnen. Heike Pohl—The Selection vfg ist <strong>die</strong> Besten-Auswahl und <strong>die</strong> jährlicheDokumentation <strong>der</strong> schweizerischen Berufsfotografie. Siewird von <strong>der</strong> „vfg vereinigung fotografischer gestalterInnen“veranstaltet und fand <strong>die</strong>ses Jahr zum siebten Mal statt. Eskönnen Arbeiten in den Kategorien Werbefotografie, RedaktionelleFotografie, Fine Arts und Free eingesandt werden.Dieses Jahr hat <strong>die</strong> <strong>intern</strong>ationale Fachjury (Katrin Freisager,Fotografin, Zürich; Seiichi Furuya, Fotograf, Japan/Graz; Jean Luc Iseli, rédacteur en chef images, Ringier, Lausanne;Horst Moser, Inhaber independent me<strong>die</strong>n-design,München; James Reid, Photo Editor, Wallpaper, London)aus einer eindrucksvollen Anzahl von 451 eingesandtenArbeiten <strong>die</strong> 18 besten Werke als repräsentativ für das Jahr2004 ausgewählt. Die Arbeiten waren vom 4. bis 19. Juni aneiner Ausstellung in <strong>der</strong> ehemaligen Maschinenhalle desEWZ-Unterwerks Selnau zu sehen.12Erfreulicherweise waren <strong>die</strong>ses Jahr 7 <strong>der</strong> 18 selektioniertenFotografInnen Stu<strong>die</strong>rende o<strong>der</strong> AbsolventInnen des Stu<strong>die</strong>nbereichsFotografie <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z: Markus Frietsch (6. Semester),Nico Krebs/Taiyo Onorato (8. Semester), Jenny Rova(Diplom 2004), Gabi Vogt (Diplom 2003), Ruth Erdt (Diplom2000), Cat Tuong Nguyen (Diplom 1998).An <strong>der</strong> Vernissage vom 3. Juni wurden <strong>die</strong> Gewinner desTages-Anzeiger-Magazin-Fotopreises bekannt gegeben:Taiyo Onorato und Nico Krebs (<strong>die</strong> gerade jetzt ihr Diploman <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z machen) mit ihrer Arbeit „Der Hypochon<strong>der</strong>“*in <strong>der</strong> Kategorie Redaktionelle Fotografie. Der Auftrag für<strong>die</strong>se Arbeit hatte gelautet, „<strong>die</strong> unsichtbaren Leiden einesHypochon<strong>der</strong>s sichtbar zu machen“. Dies ist dem Duogelungen, und zwar nicht mit dem Computer, son<strong>der</strong>n ganzhandfest mit einer Glasscheibe, einem Anatomie-Lehrbuchvoller medizinischer Illustrationen, einem Sack vollerGeschwüre und einem geduldigen Modell. Das Spannendeist, dass sich <strong>der</strong> Trick erst auf den zweiten Blick erschliesst:Wenn einem beim Betrachten <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> plötzlich Fingerabdrückeo<strong>der</strong> Spiegelungen ins Auge springen, und dann erst<strong>die</strong> Rän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Glasscheibe sichtbar werden …*Die Arbeit ist publiziert in „Das Magazin“ Nr. 38/04.www.the-selection.ch—1 und 2 Nico Krebs/Taiyo Onorato, Der Hypochon<strong>der</strong>3 Markus Frietsch, Brot4 Gabi Vogt, Dran seit ...5 Cat Tuong Nguyen, Awareness of What Living in Our Time Involves6 Ruth Erdt, Ein Herz für Nervensägen7 Jenny Rova, Emma wir


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22 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05m_k_g@e-learningEine kürzlich erhobene E-Learning-Statistik 1 ,<strong>die</strong> im Rahmen einer nationalen Task Force<strong>der</strong> CRUS und des Swiss Virtual Campus (SVC)stattfand, zeigt etwas Erstaunliches: dassallein in <strong>der</strong> Schweiz bei 18 befragten Hochschulenund Universitäten mehr als 30 verschiedeneOnline-Lernplattformen im Einsatzsind. Davon sind rund ein Drittel „reine“ Lernplattformen,neben an<strong>der</strong>en Kommunikations-und Kollaborationstools wie BSCW 2 o<strong>der</strong>Content-Management Systemen. Neben <strong>die</strong>serhohen Anzahl an verschiedenen Plattformenbesagt <strong>die</strong> Statistik auch, dass oft mehrere Lernplattformenan einer Hochschule im Gebrauchsind. Andrea Helbach*—Insofern stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob man sich, was E-Learning-Didaktik betrifft, nicht einig wird? O<strong>der</strong> ist vielmehr einevereinheitlichende Strategie überhaupt nicht realisierbar?Diese zweite Vermutung trifft eher zu. Die meistzitiertenStrukturmängel von Learning-Management-System (LMS)fasste Rolf Schulmeister erst kürzlich anlässlich <strong>der</strong> ZürcherTagung „Web Based Trainings“ in vier zentralen Punktenzusammen: Erstens stützen sich viele LMS nach wie vorzu stark auf <strong>die</strong> Metapher <strong>der</strong> Buchkultur. „Blättern“ bleibtonline nach wie vor eine wichtige Option, vor allem beiBlended-Learning-Szenarien 3 .Zweitens werden mitunter so viele Online-Skripte vonStu<strong>die</strong>renden ausgedruckt, dass sich einige Hochschulenbereits ernsthaft Gedanken darüber machen mussten,welche Massnahmen sie hinsichtlich einer entgleitendenPapier-Ökonomie und damit einhergehenden Kostensteigerungzu ergreifen haben. Drittens besteht generell, lautSchulmeister, ein Mangel an Kommunikation, da vieleDozierende sich vorbehalten, den inhaltlichen Austauschauf <strong>die</strong> Präsenzveranstaltungen (im Blended Learning) zuverlegen. Und viertens fehlen nach wie vor wichtige Werkzeugezur Kooperation im Lernen und Arbeiten innerhalbdes virtuellen Raumes des WWW. Die Aufbereitung <strong>der</strong>Inhalte bzw. <strong>der</strong>en medial Vermittlung setzt generell methodisch-didaktischstrukturierte Lehreinheiten zum Lernenvoraus. Nicht selten schleichen sich jedoch hier in <strong>der</strong>vorgegebenen Kombinationsvielfalt <strong>der</strong> Anwendungswerkzeuge,zwischen Arbeitsaufwand und Zielsetzung, didaktischeDefizite ein. Diese zeichnen sich durch eine zu hoheAbstraktion, gegebenenfalls auch durch eine Reduktion anMaterialien aus. O<strong>der</strong> es wird auf Interaktivität <strong>der</strong> Lernobjekteweitgehend verzichtet.Trotz scheinbar defizitärer Lage sind viele Dozierende wieStu<strong>die</strong>rende, <strong>die</strong> erstmals E-Learning praktizieren durch<strong>die</strong> neuen Anwendungsszenarien angeregt und wollen sieauch weiterhin nutzen. Damit gehen jedoch zwingend neueLern- wie Lehrmethoden o<strong>der</strong> eher „aufzubrechende“ Lerngewohnheiteneinher. Fest steht, dass es neben je<strong>der</strong> Plattform-Diskussioneine didaktische Sensibilisierung für neueLernformen geben muss, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Frage in den Mittelpunktrückt, Wie wir als Erwachsene lernen. – Sollte e-Learningerfolgreich sein, muss <strong>der</strong> Balance-Akt <strong>der</strong> so genannten„3-K-Säulen“ in <strong>der</strong> Strategie verinnerlicht worden sein,so <strong>die</strong> Fachspezialisten. Damit ist <strong>der</strong> Ausgleich zwischenKommunikation, Kognition und Kooperation in <strong>der</strong> e-LearningPlanung gemeint.Als wir in Forschung & Entwicklung 4 an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z <strong>die</strong> Online-Lernumgebungfür „Me<strong>die</strong>n Kunst (Kultur-) Geschichte“(o<strong>der</strong> M_K_G) im Jahr 2002 zu konzipieren begannen, waruns <strong>die</strong> Hürde einer zu leistenden Navigation durch komplexe,heterogene Wissensbestände bekannt. Mit <strong>der</strong> Idee,<strong>die</strong> mediale Vermittlung und Distribution von audiovisuellenDaten und ihren Metadaten in den Mittelpunkt einerOnline-Lernumgebung zu stellen, wurde uns klar, dass <strong>die</strong>ideelle Konzeption, wie <strong>die</strong>s zu funktionieren hat, den Leitfadenfür das Design und in <strong>der</strong> Folge für <strong>die</strong> Technologieentwarf. So ging im April 2004 M_K_G unter http://ringvorlesung.<strong>hgk</strong>z.chonline.M_K_G referiert nicht vorrangig auf das generelle Anliegen,Lehrinhalte für Blended Learning bereitzustellen, son<strong>der</strong>nberuft sich in ihrer Strategie vielmehr auf eine kunst- wiebildwissenschaftliche Tradition (Aby Warburg). In <strong>der</strong> Digitalisierungkunsthistorischer Dokumente wie zeitgenössischerKunst und Kultur, – gleichwohl hier im Einsatz neuester(Netz)-Technologien, wird in M_K_G <strong>die</strong> syntaktischeVerknüpfung von Videostream, Bild, Ton und Text in denMittelpunkt gerückt.M_K_G bleibt eine eher untypische Online-Lernumgebungim Kontext ihrer vielen Mitstreiter, – vielleicht deswegen,weil sie sich um gewisse Trends <strong>der</strong> Blended-Learning-Szene nicht kümmert? Die eingangs erwähnte Statistik zeigtauch auf, dass zunehmend mehr Open-Source-Modelle denMarkt bestreiten, wie <strong>die</strong>s auch das Ranking zu verzeichnenvermag. Solange jedoch keine Dringlichkeit besteht, Kurse,<strong>die</strong> als Präsenzveranstaltungen den idealen Rahmen bieten,online aufzubereiten, wie <strong>die</strong>s so oft an Kunsthochschulen<strong>der</strong> Fall ist, bleibt E-Learning für Dozierende zwar eineinteressante Variable, <strong>die</strong> aber vorerst nur von einzelnenbestritten wird.* Projektleiterin M_K_G (2003-2004), seit März 2005 Leiterin des KompetenzzentrumCSPC (Competence, Service, Production Center) für e-Learning <strong>der</strong>ZFH.Anmerkungen:1 Edutech, Providing Technological Support to the Swiss Virtual Campus,Auswertung <strong>der</strong> Plattformen unter: http://edutech.ch/lms/inst-platforms.php2 Basic Support for Cooperative Work3 Blended Learning bezeichnet Lehr-/Lernkonzepte, <strong>die</strong> eine didaktisch sinnvolleVerknüpfung von „traditionellem Klassenzimmerlernen“ und virtuellembzw. Online-Lernen auf <strong>der</strong> Basis neuer Informations- und Kommunikationsme<strong>die</strong>nanstreben.4 Gerhard Blechinger, Jürgen Enge, Andrea Helbach, Realisierung in Kooperationmit mediagonal ag in Fribourg—


231 2wachsflügelfrau,origamililien…Im Kunsthof wurde am 21. Juni „Der längsteTag“ mit einer 16-stündigen Non-Stop-Performancebegangen. Von Sonnenaufgang um 05.28Uhr bis Sonnenuntergang um 21.25 Uhr – undan <strong>die</strong>sem Dienstag brannte <strong>die</strong> Sonne wirklichvon früh bis spät! – traten 19 Künstlerinnen undKünstler aus <strong>der</strong> bildenden Kunst und Musikauf. Heike Pohl und Magda Stanova* (Fotos).—„Der längste Tag“ ist eine Initiative <strong>der</strong> Künstlerin DorotheaRust und des Künstlers Peter Emch vom Stu<strong>die</strong>ngangBildende Kunst. Sie haben <strong>die</strong>ses Projekt bereits 2004erfolgreich durchgeführt. Den Künstlerinnen und Künstlernstand auch <strong>die</strong>ses Jahr zur Verfügung: <strong>der</strong> Kunsthof(also eine nicht wettergeschützte Baulücke an <strong>der</strong> Limmatstrasse),eine 5 auf 5 Meter grosse Bühne, eine Steckdose,eine Stunde Zeit… Was daraus mit viel Phantasie, Geduld,Ausdauer, Hitzeresistenz, Musikalität, Humor und KönnenÜberraschendes entstehen kann, wird hoffentlich auch imnächsten Jahr wie<strong>der</strong> zu sehen sein!Die Künstlerinnen und Künstler 2005: 05.28h Michel Mettler/Nick Bärtsch(Schweifen Zwei). 06.28h Andrea Saemann/Lena Eriksson (no <strong>pro</strong>jection).07.28h Leo Bachmann (Echolog). 08.28h Monika Günther/Ruedi Schill (Performance).09.28h Jürg Halter (Ich habe <strong>die</strong> Welt berührt). 10.28-11.28 ClaudiaBucher (Waschen). 11.28h Barbara Sturm (lang balancieren bebt zum sprung).12.28h Javier Hagen (z(ei)T-en-vokal-performance). 13.28h Thomas Schnei<strong>der</strong>(ankunft/abflug). 14.28h Hina Strüver (living sculpture). 15.28h StephanWittwer (Transfer). 16.29h Chantal Michel (Performance). 17.28h Pascale Grau(Ovation). 18.28h Lara Stanic (Spiel mit dem Wind). 19.28h Norbert Klassen(o.T.). 20.28h San Keller.3 451 Die Wachsflügelfrau Hina Strüver erinnerte an Ikarus und vollbrachte eineMeisterleistung: Erst nach rund 45 Min. sanken ihre Arme, während <strong>die</strong> Flügellangsam in <strong>der</strong> Mittagssonne schmolzen.2 Eine drückend heisse Stunde lang quälte sich <strong>die</strong> Künstlerin Chantal Michelals schüchternes und verspanntes Mädchen im rosa Tüllkleid, mit rotemHaar, Maske und klobigen Schuhen auf <strong>der</strong> Bühne und an den Wänden3 Die Musikerin und Künstlerin Lara Stanic bei ihrem musikalischen „Spielmit dem Wind“.4 Der Performance-Künstler Norbert Klassen entwickelt seine performative-Assemblage aus Fischen, Stricknadeln, Honig, Handschuhen, Glasplatte, …5 Der Live-Art-Künstler San Keller überraschte als Blumenverkäufer mit ausverworfenen Konzepten gefalteten Lilien.*Magda Stanova ist Fotografin und macht zurzeit ihr Diplom im Stu<strong>die</strong>ngangBildende Kunst.


24 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 museum belleriveAusstellung „simply droog“im Museum Bellerivedroog design:ungewöhnlichekonzepte fürgewöhnliche dingeDas Museum Bellerive Zürich und dasmudac Lausanne präsentieren zeitgleichvom 10. Juni bis zum 15. Oktober 2005<strong>die</strong> Ausstellung „simply droog. 10+1 yearsof creating innovation and discussion“.Ausgestellt wird ein Querschnitt durch elfJahre Avantgarde-Design aus den Nie<strong>der</strong>landen.Nach einer Vielzahl von Stationenin Europa wird <strong>die</strong> Ausstellung <strong>der</strong>zeit in<strong>der</strong> Schweiz gezeigt. Die insgesamt zehnSchlüsselthemen werden inhaltlich auf <strong>die</strong>beiden Häuser aufgeteilt.Museum Bellerive ZürichFamiliar not so familiar, open design, tactility,experience, form follows <strong>pro</strong>cessmudac Lausanneuse it again, inevitable ornament, simplicity,irony, hybridizationeine intellektuelle Haltung. Das holländischeWort „droog“ bedeutet sachlich undnüchtern, trockener Humor sowie <strong>die</strong> Philosophie,Dinge des alltäglichen Lebensmit mehr Seele, mehr Bedeutung und mehrInhalt zu erschaffen.Beide Ausstellungen wurden vom StudioJurgen Bey inszeniert. Einige Schlüsselthemenvon Droog sind dabei: „Vertrauto<strong>der</strong> doch nicht?“, „Tastbarkeit“, „OffenesDesign“ o<strong>der</strong> „Erfahrung“. Die Droog-Konzeptesind teilweise so simpel, dass mancheineR überrascht schmunzeln und fragenwird: Warum ist mir das nicht eingefallen?Droog vertreibt inzwischen mehr als 150Objekte. Viele davon können <strong>die</strong> Besucherinnenund Besucher im Museum Belleriveund im mudac entdecken und einige davonauch im Museumsshop kaufen. Eva Afuhs,Kuratorin Museum Bellerivewww.museum-bellerive.ch—führungen, fantoche,fabulous foodLange Nacht <strong>der</strong> ZürcherMuseen, 3. September 05,ab 19 UhrWie jedes Jahr gibt es im Museum fürGestaltung Zürich in <strong>der</strong> „Langen Nacht <strong>der</strong>Museen“ ein reichhaltiges Programm. ImVortragssaal wird eine kleine Vorschau ausgewählterFilme des Badener TrickfilmfestivalsFantoche* zu sehen sein. Führungendurch <strong>die</strong> Ausstellungen „Trickraum“ und„einfach komplex“ sowie Bar und Loungeim Foyer und ein vielversprechendes Verpflegungsangeboterweitern <strong>die</strong> Palette.Also das Datum auf jeden Fall schon in <strong>der</strong>Agenda vormerken! Ende <strong>der</strong> Langen Nachtim Museum ist – wie jedes Jahr – pünktlicham 4. September 2005 morgens um 2 Uhr.(st)*Fantoche: Die fünfte Ausgabe <strong>der</strong>grössten Trickfilmschau <strong>der</strong> Schweizfindet vom 6. bis 11. September 2005in Baden statt. Während sechs Tagenwerden über 300 Kurz- und Langfilmezu sehen sein.Seit <strong>der</strong> Möbelmesse in Mailand (1993)sorgt Droog für Aufregung: Droog ist einDesignerkollektiv, das sich in Amsterdametabliert hat. Droog ist mehr als nur einMarkenname, Droog ist eine Mentalität,Aufsicht beugt weiteren Beschädingungen vor. Vernissage „Simply Droog“. Foto: Regula Bearthwww.fantoche.chwww.langenacht.ch—www.museum-gestaltung.ch:sanfter relaunchDas Museum für Gestaltung Zürich mussteseine doch schon einige Jahre alte Websitekundenorientierten Service- und Informationsanfor<strong>der</strong>ungenanpassen. Dabei sollte<strong>die</strong> Grundgestaltung, <strong>die</strong> nach <strong>der</strong> Einführung<strong>der</strong> Site einen Designpreis bekommenhat, weitestgehend beibehalten werden.Wichtigste Anfor<strong>der</strong>ungen waren:1. Sichtbare Navigation (wo bin ich? WelcheInformationen bekomme ich auf <strong>der</strong>Site? Wie komme ich zurück zur Homepageusw.)2. Neue Programmierung, sodass nun aufjede Seite einzeln verlinkt werden kann.Das wird uns in Zukunft, als Teil <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z-Website, auch sehr viel mehr inhaltlicheVernetzungsmöglichkeiten bieten. (st)—


museum für gestaltung <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 25Umbauarbeitenmuseums-cafeteria7 wochen zuDie Umbauarbeiten, <strong>die</strong> ab Mitte Juli imHauptgebäude beginnen (Details sieheArtikel Seite 34) betreffen vor allem dasFoyer, das Vestibül mit dem Vortragssaal,den Lift und <strong>die</strong> Toiletten im 1. Stock. DieCafeteria wird voraussichtlich etwas längerals <strong>die</strong> gewohnten drei Wochen geschlossenbleiben, nämlich vom 18. Juli bis 5. September.Nach Alternativen wird gesucht. (st)—1. preis für plakatsportdesignAm 16. <strong>intern</strong>ationalen Festival für Plakateund Grafik in Chaumont hat <strong>der</strong> SchweizerGrafiker und Absolvent <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z, MartinWoodtli, für sein Plakat zur Ausstellung„Sportdesign“ den 1. Preis gewonnen. MartinWoodtli ist für das Jahr 2005 mit <strong>der</strong>Gestaltung <strong>der</strong> Ausstellungsplakate „Museumfür Gestaltung Zürich“ beauftragt.Martin Woodtli, 1971 in Bern geboren, stu<strong>die</strong>rtezunächst an <strong>der</strong> HGK Bern und ab1996 an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z. In New York arbeitete erin den Büros von David Carson und StefanSagmeister, bevor er 1999 ein eigenesAtelier in Zürich gründete und seither zwischenfreier und angewandter Gestaltungarbeitet. Mit seiner eigenwilligen, experimentellenvisuellen Sprache hat sich <strong>der</strong>vielfach mit Designpreisen Ausgezeichneteinnerhalb <strong>der</strong> <strong>intern</strong>ationalen Grafikszeneeinen Namen gemacht. Seit 2001 ist erDozent an <strong>der</strong> HGK Luzern. (st/cb)www.woodt.li—„in einem cartoonist alles möglich“Zur Ausstellung „Trickraum:Positionen des zeitgenössischenTrickfilmschaffens“Die Galerie-Ausstellung gibt einen Einblickin das Handwerk und <strong>die</strong> expressive Vielfaltsowohl von analoger als auch von digitalerAnimation. Neben den Filmen selber werdenvor allem <strong>die</strong> Materialien und Werkzeugezu sehen sein, <strong>die</strong> bei <strong>der</strong> Gestaltunginnovativer Trickräume verwendet werden:Storyboards, Skizzen, Cels, Filmsets, Puppen,Objekte und an<strong>der</strong>es. AusgewählteMaterialien werden <strong>die</strong> Besucher in <strong>der</strong>Ausstellung auch selber benutzen können.Fantastische Welten überraschenDer Trickfilm lässt oft Räume entstehen, <strong>die</strong>wenig mit unserer gelebten Erfahrung <strong>der</strong>Welt gemeinsam haben: Animationsfilmerund -filmerinnen schaffen fantastische,paradoxe, ja unmögliche Orte. Bil<strong>der</strong> undTöne bewirken Überraschung, <strong>die</strong> erheiterto<strong>der</strong> auch verunsichert, immer jedoch an<strong>die</strong> Neugier des Publikums appelliert.„In einem Cartoon ist alles möglich“Diese Formulierung von Tex Avery, dem wireinige <strong>der</strong> grossartigsten Cartoons <strong>der</strong> Filmgeschichteverdanken, gilt gerade auch fürden Umgang des Trickfilms mit dem Raum.Räume werden zu wesentlichen Elementendes Erzählens, indem leblose Materialienanimiert, wörtlich „beseelt“ werden. Soführt Michael Greaves in „Flatworld“ einedreidimensionale Welt vor, <strong>die</strong> jedoch auszweidimensionalen Elementen aufgebautist. Aus <strong>die</strong>sem räumlichen Paradox bezieht<strong>der</strong> Film seine feine Komik.Schwerpunkt zeitgenössischer TrickfilmIn den vier Bereichen „Erzählraum“, „Architektur“,„Innenwelt“ und „Landschaft“ sindsowohl experimentelle Kurzfilme zu sehen,<strong>die</strong> vorwiegend an Festivals gezeigt werden,als auch abendfüllende Filme, <strong>die</strong> einbreites Publikum ansprechen. Der Schwerpunkt<strong>der</strong> <strong>intern</strong>ationalen Auswahl liegt aufdem zeitgenössischen Autoren-Trickfilm.Die Ausstellung beruht auf einer <strong>intern</strong>ationalenZusammenarbeit mit dem Trickfilm-Forschungszentrumam Surrey Instituteof Art & Design in Farnham (UK)Zudem besteht eine Partnerschaft mitdem Internationalen Animationsfilmfestival„Fantoche“, das vom 6. bis 11. September2005 über <strong>die</strong> Leinwände von Badenflimmern wird. Andres Janser, Kurator Museumfür Gestaltung ZürichZur Ausstellung erscheint das Buch„Trickraum / Spacetricks“, erhältlichab 2.August am Museumsshop.„Trickraum“, Galerie Museum fürGestaltung Zürich, 3. August bis 13.November 2005. Vernissage am 2.August 2005 im Foyer um19 Uhr.—„Te land, ter zee en in de lucht“ (Zu Land, zu Wasserund in <strong>der</strong> Luft). Paul Driessen, NL 1980, 11’


för<strong>der</strong>verein verschiedenes <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 27freunde und alumni<strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z:weiche gestelltAm 13. April 2005 hat <strong>die</strong> Generalversammlungdes För<strong>der</strong>vereins<strong>die</strong> Weiche in Richtungeiner neuen Zukunft gestellt.Sie hat beschlossen, <strong>die</strong> FirmaIM-Strategies mit <strong>der</strong> Ausarbeitungeines Konzepts zubeauftragen, das den Weg <strong>der</strong>Umwandlung des För<strong>der</strong>vereinsin einen „Verein <strong>der</strong> Freundeund Alumni <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z“ aufzeigt.Rudolf Schilling *—Dass es dem „alten“ För<strong>der</strong>verein ernst istmit einer Umorientierung, geht daraus hervor,dass er bereit ist, für <strong>die</strong> Erstellung <strong>die</strong>sesKonzepts 10 000 Franken auszugeben.Es wird rasch vorangehen. IM-Strategies,eine auf Alumni-Vereinigungen spezialisierteBeratungsfirma, hat schon im AprilInterviews mit Stu<strong>die</strong>renden, mit Ehemaligensowie mit <strong>der</strong> Schul- und Museumsleitungdurchgeführt, um das Bedürfnisnach einem Alumni-Club <strong>hgk</strong>z (und späterZHdK) zu erheben und zu definieren.Bereits Mitte Juni war das Konzept fertig, sodass noch vor den Sommerferien das weitereVorgehen festgelegt werden kann. Zielist, per Sommer 2006 „<strong>die</strong> Verwandlung“ zurealisieren.Spezielle DienstleistungenIm Grundsatz bedeutet <strong>die</strong> Neuausrichtung,dass <strong>die</strong> Mitgliedschaft im Verein nicht ausschliesslichvon Zuneigung und Sympathiemotiviert zu sein braucht – obschonnatürlich auch <strong>die</strong>s weiterhin erlaubt bleibt(darum auch „Verein <strong>der</strong> Freunde“). Für<strong>die</strong> Ehemaligen, eben <strong>die</strong> Alumni, soll <strong>die</strong>Mitgliedschaft zusätzlich ganz handfestinteressant sein, weil <strong>der</strong> Verein Dienstleistungenanbietet wie Wissens- und Erfahrungstransfer,Stellenbörse, Vermittlungvon Aufträgen, Unterstützung des Fundraisingfür beson<strong>der</strong>e Projekte usw. MarianneBöckli hat im Editorial <strong>der</strong> letzten „<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>“ darüber geschrieben.Im Auftrag an IM-Strategies ist darüberhinaus enthalten, dass <strong>der</strong> neue Verein imSinne des Zwecks des alten eine politischeLobby soll bilden können, und dass er nichteinfach eine Kopie <strong>der</strong> Alumni-Vereinigungenvon ETH o<strong>der</strong> Uni-Basel (beide betreutvon IM-Strategies) sein darf, wegen <strong>der</strong>beson<strong>der</strong>en Struktur <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z mit ihrenMuseen und Sammlungen, aus denen als„Produkt“ ja keine Alumni hervorgehen. Ichbin gespannt, wie gerade <strong>die</strong>ser Aspekt imKonzept sich nie<strong>der</strong>schlagen wird.Werkstattgespräche mit EhemaligenIn logischer Konsequenz zu <strong>die</strong>sem erstenBeschluss hat <strong>die</strong> Generalversammlungeinen zweiten gefasst, <strong>die</strong> Veranstaltungendes För<strong>der</strong>vereins betreffend: Diese sollengezielt auf ehemalige Stu<strong>die</strong>rende ausgerichtetund näher an <strong>die</strong> Hochschuleangebunden werden. Die bisherigen Veranstaltungsreihen„Einblicke“ und „VorOrt“ werden zu „Werkstattgesprächen“ mitEhemaligen, <strong>die</strong> über ihren Einstieg in <strong>die</strong>Berufsrealität und ihre Erfahrungen mit<strong>der</strong> rauhen Welt berichten. Und weiter werden<strong>die</strong>se Werkstattgespräche in <strong>die</strong> Ringvorlesungenintegriert. Ein erstes solchesGespräch fand am 7. Juni mit den beidenjungen Designerteams formsons und deck4statt. Ein zweites ist <strong>pro</strong>grammiert auf den1. November mit den beiden Fotografinnenund Videokünstlerinnen Marianne Müllerund Andrea Thal.Der angelaufene Häutungs<strong>pro</strong>zess des För<strong>der</strong>vereins<strong>hgk</strong>z/mfgz stimmt mich zuversichtlich.Und ich weiss, dass ich damitnicht allein bin.—Rudolf Schilling ist Präsident des För<strong>der</strong>vereins<strong>hgk</strong>z/mfgzsymposium „<strong>der</strong>reigen <strong>der</strong> künste“Mediales Denken und Interdisziplinaritätin den Künsten und Wissenschaften. InternationalesSymposion mit Musik, Performanceund LiteraturSamstag, 29. Oktober 2005, 10 – 24h,Vortragssaal <strong>hgk</strong>zDetailliertes Programm:http://ics.<strong>hgk</strong>z.ch/d/veranstaltungen—was ist politisch?das beispiel kunstAm 29. September 2005 findet von 18bis 22 Uhr im Vortragsaal <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z <strong>die</strong>2. Tagung des NDS Cultural & Gen<strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>sstatt. Konzept: Prof. Dr. Marion Strunk(Stu<strong>die</strong>nleitung), Sigrid Adorf, Institut CulturalStu<strong>die</strong>s in Art, Media and Design.Weitere Infos ab Juli 2005 unterhttp://culturalgen<strong>der</strong>stu<strong>die</strong>s.<strong>hgk</strong>z.ch—wie alt werdenschwäne?Extrablatt <strong>die</strong>klassemagazin #3Das „klassemagazin“ des sfo präsentiertean <strong>der</strong> Bundesgartenschau in München– zu Gast bei <strong>der</strong> „forschungsgruppe f“– dasExtrablatt „Schnitt&Me<strong>die</strong>n : Rasanter Flächenkonsum“.<strong>die</strong>klassemagazin #3 „CUT – o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Liebe zuden Bil<strong>der</strong>n“/ Bund 1: „Schnitt & Me<strong>die</strong>n“/Vorversion 1.1 „Bundesgartenschau“ 3 CHF/ 2 EURO. Erhältlich am Museumsshop o<strong>der</strong>über www.<strong>die</strong>klasse.ch (auch als downloadpdf)


28 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 nachrufe wettbewerbnachruf <strong>pro</strong>f. dr.markus meierDozent im Stu<strong>die</strong>nbereichIndustrial DesignAm 17. April verunglückte unser KollegeMarkus Meier aus Winterthur tödlich. Markuswar erst 50 Jahre alt. Er starb beim Versuch,seinen Hund aus <strong>der</strong> Töss zu retten.Markus Meier, Professor für Maschinenkonstruktionan <strong>der</strong> ETH Zürich und Leiterdes Zentrums für Produkteentwicklung,war seit einigen Jahren auch Dozent an <strong>der</strong><strong>hgk</strong>z im Stu<strong>die</strong>nbereich Industrial Design.Mit seiner direkten, offenen und inspirierendenArt war er bei unseren Stu<strong>die</strong>rendenausserordentlich beliebt und galt als Fachpersonfür <strong>die</strong> Entwicklung und Herstellungvon industriellen Produkten.Als gelernter Maschinenzeichner zeigte erimmer wie<strong>der</strong> sein beson<strong>der</strong>es Verständnisfür <strong>die</strong> Praxis und für <strong>die</strong> Anliegen <strong>der</strong>Praktikerinnen und Praktiker. In ihm fandenwir einen idealen Partner und För<strong>der</strong>erfür interdisziplinäre Ausbildungs<strong>pro</strong>jekte,hielt er doch <strong>die</strong> Form <strong>der</strong> Produkte fürgenauso wichtig wie <strong>der</strong>en Funktion undKonstruktion.Markus Meier hat mit mir seit fünf Jahren<strong>die</strong> Partnerschaft zwischen <strong>hgk</strong>z und ETHZin Forschung und Lehre massgebend vorangetrieben.Zahlreiche Projekte führtenzu erfolgreichen Produkten, <strong>intern</strong>ationalenPatenten und Auszeichnungen und amEnde auch zu Unternehmensgründungen.Im Zuge <strong>der</strong> Bologna-Reform haben wirgemeinsame Lehrangebote ausgearbeitet,in <strong>der</strong>en Zentrum <strong>die</strong> Entwicklung von innovativenProdukten und Methoden steht; einProgramm, das <strong>die</strong> beiden Institutionennoch näher zusammengebracht hätte.Wir sind unendlich traurig, dass wir MarkusMeier mit seiner fröhlichen und kreativenPersönlichkeit in Zukunft nicht mehr erlebendürfen.Prof. Michael Krohn, Stu<strong>die</strong>nbereichIndustrial Design—nachrufwalter hürlimannEhemaliger Dozent fürdreidimensionales Gestaltenbei den gestalterischenLehrberufen und im VorkursNicht zu zählen sind <strong>die</strong> Schülerinnen undSchüler, Studentinnen und Studenten <strong>der</strong>Kunstgewerbeschule, <strong>die</strong> unter <strong>der</strong> umsichtigenLeitung von Walter Hürlimann ihrKönnen und Wissen im plastischen Gestaltenaufzubauen begannen. Nicht annäherndbestimmbar ist <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Kolleginnenund Kollegen, <strong>die</strong> Walter als immergut gestimmten, zuversichtlichen Lehrerkennen lernten.Walter Hürlimann unterrichtete währendeiner heute fast unvorstellbaren Zeitspannevon 1958 bis zu seiner Pensionierung imJahr 1996 im Vorkurs und bei den gestalterischenLehrberufen.Als Bildhauer vermittelte er <strong>die</strong> Grundlagenplastischen Formens auf <strong>der</strong> Basis<strong>der</strong> Werkstoffe Stein, Ton und Gips. Zeichnenwar ihm beim Finden <strong>der</strong> richtigen,<strong>der</strong> guten Form unerlässlich, ein intensivbetriebenes Naturstudium unabdingbar.Walter Hürlimann verfügte über ein breitesSpektrum handwerklicher Fähigkeiten, dasihm erlaubte, auch in den gestalterischenUmgang mit Holz einzuführen. Er motiviertemit viel Energie und Engagement seineSchüler, <strong>die</strong> im Material innewohnendenkonstruktiven Möglichkeiten auszuschöpfenund <strong>die</strong> Grenzen des Verwirklichbarenzu erkunden. Mit <strong>die</strong>sen gestaltungspädagogischenAnliegen prägte er währendzwei Jahrzehnten <strong>die</strong> Ausbildung am Vorkursund in <strong>der</strong> Fachklasse für Werklehrerwesentlich mit.Mit Anteilnahme haben wir erfahren, dassWalter Hürlimann am 21. März <strong>die</strong>sen Jahresverstorben ist.Prof. Peter Eberhard, Departementsleiterund Kurt Furrer, Dozent LGK—hmt sucht comic fürgratiskonzerte –wettbewerb für <strong>hgk</strong>zstu<strong>die</strong>rendeNichts bereitet Ihnen mehrVergnügen, als Geschichten mitfrechem Strich in Bil<strong>der</strong> umzusetzen?Ihre gekritzelten Kunstwerkeerfreuen Auge, Herz undHirn? Dann möchten wir Sieeinladen, an unserem Comicwettbewerbteilzunehmen – mitetwas Glück können Sie 1000Franken und Gratiseintritte insTheater an <strong>der</strong> Sihl gewinnen.Daniela Huser *—Das Departement Musik <strong>der</strong> HMT veranstaltetjährlich über 600 Konzerte undan<strong>der</strong>e Anlässe. Abgesehen von wenigenAusnahmen ist <strong>der</strong> Eintritt frei. Junge Menschensind ein ausgehfreudiges Publikum,verfügen jedoch oft nur über ein begrenztesBudget. Diese beiden Tatstachen führtenzur Idee, mit Hilfe einer Faltbroschüre, <strong>die</strong>sich mit einem Comic speziell an ein jungesPublikum richtet, das attraktive Angebotbesser bekannt zu machen.Die BroschüreIm Format A5 hoch soll eine vierseitige Faltbroschürein Schwarzweiss erstellt werden.Der Comic gestaltet <strong>die</strong> Frontseite. Auf <strong>der</strong>ersten Umschlagseite wird in Stichwortendas Veranstaltungsangebot beschrieben,<strong>die</strong> zweite gibt <strong>die</strong> Adresse unserer Website,<strong>die</strong> Rückseite <strong>die</strong>jenigen unserer Standortebekannt. Die Stichworte auf dem Coverlauten: Jazzkonzerte, Orchesterkonzerte,Rock- und Popkonzerte, Kammermusik,Computermusik, Komponistenforen, Chor-und Vokalensemblekonzerte, Singspiele,Rezitale, Body Performances.Die KernaussageDer Comic soll mittels Bildsprache <strong>die</strong> Botschaft„freier Eintritt“ vermitteln.Daten und TermineDie eingegangenen Comics werden in denWochen 38 und 39 im Haus Florhof, Florhofgasse6 in Zürich, ausgehängt. SendenSie eine CD mit dem Comic, schwarweiss,Format A5 hoch, und Ihre Koordinaten(Vor- und Nachname, Post- und Mailadresse,Telefonnummer) bis 31. August 2005 an:


szenografie <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 29Hochschule Musik und Theater Zürich,Daniela Huser, Florhofgasse 6, 8001 Zürich,daniela.huser@hmt.edu, T 043 305 41 43-Für weitere Auskünfte richten Sie sich bitteebenfalls an Daniela Huser.Jury und PreiseAls Jury fungieren <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>der</strong>HMT, <strong>die</strong> via Intranet-Voting ihren Comic-Favoriten küren. Für den Gewinner o<strong>der</strong><strong>die</strong> Gewinnerin sind 1000 Franken ausgeschrieben,alle übrigen Teilnehmendenerhalten fünf Gratiseintritte ihrer Wahl fürProduktionen des Theaters an <strong>der</strong> Sihl. Eswerden alle Teilnehmenden benachrichtigt.Wir wünschen Ihnen viel Glück und unseine Welle inspirieren<strong>der</strong> Comics.—Daniela Huser ist zuständig für <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeitim Departement Musik HMT„Sie sind da draussen“tryout – ein versuchüber video und tanzIn Vorbereitung auf ihre gemeinsameProduktion „Siesind da draussen“ haben AnneLorenz, bildende Künstlerinund Dozentin <strong>hgk</strong>z, undChristina Gehrig Bin<strong>der</strong>, freischaffendeChoreografinund Dozentin HMT, ihre Forschungüber das Zusammenspielvon Video und Tanzauf <strong>der</strong> Bühne einem Kreis voninteressierten Stu<strong>die</strong>renden inden Semesterferien geöffnet.Anne Lorenz *—In einem 10-tägigen Workshop haben sichsechs TänzerInnen und zwei Videoschaffendegemeinsam auf <strong>die</strong> Suche nach denGestaltungsmöglichkeiten bei<strong>der</strong> Disziplinenbegeben. Die von Natur aus sehrunterschiedlichen Me<strong>die</strong>n (dreidimensionalerKörper und zweidimensionalesBild) wurden kontrovers diskutiert. DurchExperimente und Etüden wurden <strong>die</strong> verschiedenenFacetten des Zusammenspielsuntersucht. Video wurde hinsichtlich seinerRolle als Hintergrund, als methaphorischeo<strong>der</strong> kontrastierende Assoziation sowie alsaktiver Mitspieler eingesetzt. Mal abstrakt,mal narrativ, als Lichtquelle o<strong>der</strong> räumlicheErweiterung, ergaben sich interessanteKonstellationen, <strong>die</strong> je nach <strong>der</strong> Bewegungsqualitätdes Tanzes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Attraktivität<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> entwe<strong>der</strong> das Video o<strong>der</strong>den Tanz in den Vor<strong>der</strong>grund stellten – ingelungenen Fällen beides gleichwertig.Körperarbeit versus KopfarbeitAm interessantesten war jedoch für <strong>die</strong>meisten <strong>die</strong> Erkenntnis, wie unterschiedlichTänzer und Videokünstler sich <strong>der</strong>Arbeit nähern: ein Aspekt, <strong>der</strong> auch für<strong>die</strong> zukünftigen transdisziplinären Projekte<strong>der</strong> Zürcher Hochschule <strong>der</strong> Künste vonInteresse sein wird. Meistens erarbeitenTänzer eine Choreografie, indem sie imKörper nach Material suchen und erst alleszulassen, was entsteht. Visuell arbeitendeKünstler ten<strong>die</strong>ren hingegen dazu <strong>die</strong>Arbeit konzeptionell durchzudenken, bevorsie sich mit ihrem Werkzeug, in <strong>die</strong>sem Fall<strong>der</strong> Kamera, ans Werk machen. Ausnahmenbieten <strong>die</strong> Arbeit mit Live-Kameras, o<strong>der</strong>das Realtime-Mixen von vor<strong>pro</strong>duziertenBil<strong>der</strong>n. Der Tanzende hingegen entwickeltimmer im Moment <strong>der</strong> Performancejedes Bild neu. Dieses ungleiche Verhältniserscheint als eine interessante Herausfor<strong>der</strong>ung.Massgeschnei<strong>der</strong>tes StückDas Projekt war ein kleiner Vorstoss in eingrosses Gebiet und wird in <strong>der</strong> gemeinsamenArbeit von Anne Lorenz und ChristinaGehrig Bin<strong>der</strong> mit Tanz und Rundum<strong>pro</strong>jektionenfortgesetzt. Sie entwickeln speziellfür den Vortragssaal <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z ein Stück übereine geschlossene Anstalt, <strong>die</strong> als Metapherfür den menschlichen Verstand steht.„Als Tochter eines Psychiaters hat mich<strong>die</strong> Funktionsweise des menschlichen Verstandesseit meiner Kindheit beschäftigt;ich erinnere mich an einen Patienten meinesVaters, <strong>der</strong> eines Morgens vor unsererTür stand, mit einer bronzenen Büste seineseigenen Kopfes unter dem Arm, und uns bat,auf <strong>die</strong>sen aufzupassen. Zwei Jahre späterkam er wie<strong>der</strong>, um seinen Kopf abzuholen;er wirkte dabei frei und unbelastet.“(Christina Gehrig Bin<strong>der</strong>)Unerklärliche Zwänge, Versagensängsteund Überfor<strong>der</strong>ung, hervorgerufen durch<strong>die</strong> unerschöpflichen Möglichkeiten <strong>der</strong>heutigen Gesellschaft, treiben <strong>die</strong> sechsPerformerInnen zu immer extremerenÜberlebensmassnahmen. Das Publikumwird Zeuge, wie in einem geschlossenenSystem <strong>die</strong> Macht des Verstandes körperlichund mental überhand nimmt.Auch <strong>der</strong> Raum, bestehend aus Rundum<strong>pro</strong>jektionenund Objekten von Anne Lorenz,bietet keine Sicherheit. Nie kann man sichdarauf verlassen, dass <strong>die</strong> Sachen noch dasind, wo man sie zu finden glaubte. Ganznach dem Motto „heute hier, morgen dort“müssen sich <strong>die</strong> PerformerInnen konstantneu definieren und beweisen. Vertrauenauf das Altbewährte gibt es nicht mehr in<strong>die</strong>sem Mikrokosmos, <strong>der</strong> stellvertretendfür <strong>die</strong> heutige Gesellschaft und ihre Funktionsweisensteht. Ein tragikomisches Spielmit ungewissem Ausgang.„Sie sind da draussen“ ist ein abendfüllendes,theatrales Tanz<strong>pro</strong>jekt.Uraufführung: 8. September 2005 um20 Uhr im Vortragssaal <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z.Weitere Vorstellungen: Fr. 9.9. / Sa.10.9. / So. 11.9., jeweils 20.00 Uhr-Sonntag um 15.00 Uhr und 20.00 UhrDie Produktion wird massgeblich von <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>zunterstützt.—Anne Lorenz ist Dozentin Scenographical Design


30 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 theorie forschung fotografielandschaftssehen:das sihltalEin Quartals<strong>pro</strong>jekt desStu<strong>die</strong>nbereiches TheorieWo ist Landschaft? Wie wird sie wahrgenommenund dargestellt? Der BegriffLandschaft bezieht sich auf physischeo<strong>der</strong> räumliche Gegenstände und schliesstkulturelle Wahrnehmungsmuster undmediale Repräsentationen mit ein. Problemeoffenbaren sich dort, wo Territorium,Wahrnehmung und Darstellung auseinan<strong>der</strong>klaffen.Während Stadt- und Agglomerationslandschaftenkaum ästhetischgewürdigt werden, wird bei Agrar- undNaturlandschaften vieles zugunsten <strong>der</strong>Idylle ausgeblendet. Stu<strong>die</strong>rende des Stu<strong>die</strong>nbereichsTheorie <strong>der</strong> Gestaltung undKunst setzten sich am Beispiel des Sihltalsmit <strong>die</strong>sen Fragen auseinan<strong>der</strong>. AnnemarieBucher, Dozentin sthDie Projektarbeiten finden sich unter:www.theorie.<strong>hgk</strong>-zuerich.ch—Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Arbeit „Die Brachlandschaft –das Rauschen <strong>der</strong> Teile“ von Sarah Kellerästhetische undemotionale aspekte<strong>der</strong> stadtentwicklungsichtbar machenIm Forschungs<strong>pro</strong>jekt „FotografischeLangzeitbeobachtungSchlieren“ des Stu<strong>die</strong>nbereichsFotografie wird <strong>die</strong> Stadtentwicklungvon Schlieren übereinen Zeitraum von 15 Jahrendokumentiert. Ulrich Görlichund Meret Wandeler*—Der Stu<strong>die</strong>nbereich Fotografie hat inZusammenarbeit mit <strong>der</strong> Metron RaumentwicklungAG unter dem Titel „FotografischeLangzeitbeobachtung Schlieren. Fotografieals Instrument zur Beobachtung räumlicherEntwicklungs<strong>pro</strong>zesse in <strong>der</strong> Agglomeration“ein fotografisches Forschungs<strong>pro</strong>jektzum Thema Siedlungsentwicklungim Agglomerationsraum konzipiert. Zieldes Projektes ist eine fotografische Langzeitbeobachtung<strong>der</strong> Stadtentwicklung vonSchlieren. Die digitalen Fotografien werdenin einer Bilddatenbank archiviert und sindüber das Internet öffentlich zugänglich.Das Projekt, an dem sich auch <strong>die</strong> StadtSchlieren und Documenta Natura beteiligen,wurde im Mai 2005 von DORE bewilligt.Für nachhaltige StadtentwicklungAusgehend vom neuen Stadtentwicklungskonzept<strong>der</strong> Metron Raumentwicklung AGsoll anhand einer fotografischen Langzeitdokumentationgezeigt werden, wie sich<strong>die</strong> vorgeschlagenen Maßnahmen für einenachhaltige Stadtentwicklung und eine Verbesserung<strong>der</strong> Lebensqualität und Identitätauf den Lebensraum Schlieren auswirken.Das Projekt ist als Fallstu<strong>die</strong> angelegt. Essoll am Beispiel von Schlieren exemplarischsichtbar machen, wie sich räumlicheEntwicklungs<strong>pro</strong>zesse in Agglomerationsgebietenabspielen und inwiefern sie durchEntwicklungskonzepte gesteuert werdenkönnen.Der spezifische Realitätsbezug des MediumsFotografie erlaubt es, den im Alltag kaumwahrnehmbaren Prozess <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung,<strong>der</strong> sich aus verschiedenen,gleichzeitig ablaufenden Verän<strong>der</strong>ungs<strong>pro</strong>zessenunterschiedlicher Geschwindigkeitenzusammensetzt, zu visualisierenund sinnlich erfahrbar darzustellen. Diefotografische Beobachtung des Agglomerationsraumesermöglicht insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong>Darstellung ästhetischer und emotionalerAspekte von Raum- und Siedlungsentwicklung.Diese Aspekte können in <strong>der</strong> abstraktenDarstellungsform <strong>der</strong> Daten, Pläne undStatistiken, mit denen <strong>die</strong> Raumbeobachtungin <strong>der</strong> Regel operiert, nicht vermitteltwerden, obwohl sie für <strong>die</strong> alltäglicheWahrnehmung und Erfahrung von Raumund für <strong>die</strong> Qualität von Lebensräumen vonentscheiden<strong>der</strong> Bedeutung sind.GrundlagenforschungEine Darstellung des Entwicklungs<strong>pro</strong>zesseseines Agglomerationsgebietes, welche<strong>die</strong> Verän<strong>der</strong>ung von räumlichen Zusammenhängenvisualisiert, existiert in <strong>der</strong>Schweiz bisher nicht. Das Projekt ist in <strong>die</strong>semSinne als Grundlagenforschungs<strong>pro</strong>jektzu verstehen. Es trägt zum Verständnis<strong>der</strong> Funktionsweise von Agglomerationsräumenbei, insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf<strong>die</strong> Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Siedlungsentwicklungnach innen. Das Projekt unterstützt <strong>die</strong>Sensibilisierung <strong>der</strong> breiten Öffentlichkeitfür <strong>die</strong> Anliegen <strong>der</strong> Agglomerationspolitikin <strong>der</strong> Schweiz und för<strong>der</strong>t insbeson<strong>der</strong>edas Bewusstsein für <strong>die</strong> ständig zunehmendeGeschwindigkeit von Verän<strong>der</strong>ungs<strong>pro</strong>zessen.Mit dem transdisziplinären Projektleistet <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>nbereich Fotografie ausfotografisch-künstlerischer Perspektiveeinen innovativen Beitrag zum NationalenForschungs<strong>pro</strong>gramm 54: NachhaltigeSiedlungs- und Infrastrukturentwicklung.Zeitlicher RahmenDas Projekt ist aufgeteilt in zwei Phasen:Phase 1:— DORE- Forschungs<strong>pro</strong>jekt <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z Juni2005 bisMärz 2006— Entwicklung fotografisches Beobachtungskonzeptund erste fotografische Bestandesaufnahme— Entwicklung Grundlagen Bilddatenbankund Konzeption InternetauftrittPhase 2:— Fortlaufendes Forschungs- und Unterrichts<strong>pro</strong>jekt<strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z 2006 bis 2020— Fortlaufende Dokumentation und Archivierung— Zwischenauswertungen alle 3 bis 5 Jahre— Auswertung und Publikation Gesamt<strong>pro</strong>jektes—Projektteam: Ulrich Görlich, Meret Wandeler, Stu<strong>die</strong>nbereichFotografie.


mode film/video <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 31apolda europeandesign award 2005Am 22. und 23. April warApolda in Thüringen <strong>die</strong> Stadt<strong>der</strong> Designer. 27 Diplomand-Innen von 15 europäischenHochschulen für Modedesignpräsentierten ihre Kollektionenfür den Apolda EuropeanDesign Award 2005, darunterauch zwei Fashion-Designer<strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z. Emil A. Ribi *—Für <strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z hatten Claudine Hug mit ihrererweiterten Diplomkollektion (Diplom 04)„Netzwerk“ und Stefan Roggli mit „Du bist<strong>die</strong> weisseste Farbe meiner Gedanken“,einer Liebeserklärung an <strong>die</strong> OlympiastadtAthen, ihren Auftritt auf <strong>intern</strong>ationalemParkett. Das Forum Apolda DesignerExchange bietet den jungen Modedesignernneben Preisen vor allem <strong>die</strong> Möglichkeit,mit namhaften Persönlichkeitenaus <strong>der</strong> europäischen Mode und Textil-Industrie ins Gespräch zu kommen undgute Kontakte für <strong>die</strong> Zukunft zu knüpfen.Die Designer-Börse ist das Hauptstück <strong>der</strong>Veranstaltung. Stefan Roggli und ClaudineHug haben zahlreiche schöne Angeboteerhalten, <strong>die</strong> sie aber noch evaluierenwollen. Stefan Roggli ist im Gespräch mitAlexan<strong>der</strong> McQueen – <strong>die</strong>se Möglichkeitsteht zuoberst auf seiner Wunschliste. ClaudineHug hat ihren Aufenthalt in Australienfür <strong>die</strong> Teilnahme in Apolda unterbrochenund wird noch für einige Monate dorthinzurückkehren.Am Samstag Abend startete <strong>die</strong> Modegalamit zahlreichen Gästen und Prominenz vonThüringen. Studenten <strong>der</strong> Bauhaus-UniversitätWeimar hatten im Eiermannbaufür jede <strong>der</strong> Kollektionen Show-Rooms eingerichtet.Ein Laufsteg für <strong>die</strong> Gäste verband<strong>die</strong> einzelnen Kojen. Erwähnenswertist auch <strong>die</strong> Multimedia-Show – <strong>die</strong> Modelspassierten auf ihrem Weg auf den Laufstegzwei hochformatige Projektionswände,auf denen <strong>die</strong> Kollektionen in Grossformatbegleitet wurden. Stargast war <strong>die</strong>ses JahrKarl Lagerfeld, <strong>der</strong> am Vorabend im Kunsthausseine Foto-Ausstellung eröffnete.Ein anprechen<strong>der</strong> Katalog dokumentiertdas Ereignis. Die beiden Diplomierten <strong>der</strong><strong>hgk</strong>z sind darin <strong>pro</strong>minent auf vier Seitenvertreten.—Emil A. Ribi war bis 2004 Leiter des Stu<strong>die</strong>nbereichsMode. Heute ist er im Leitungsteam vonStyle & Design.„nationale“ masterstu<strong>die</strong>ngängeimbereich filmKooperations<strong>pro</strong>jekt„Netzwerk Cinema CH“Lucie Ba<strong>der</strong> Egloff undMarille Hahne *Die Hochschulen tun sich im Bereich desFilms zusammen: Für <strong>die</strong> Jahre 2006 – 2008wurde in enger Kooperation von schweizerischenFachhochschulen und Universitätenein Projekt von Master-Stu<strong>die</strong>ngängenentwickelt. Die Behörden haben ihre Unterstützungzugesichert.Seit über drei Jahren gibt es Bemühungen,ein Netzwerk unter den bisherigen Kompetenzstättenim Bereich <strong>der</strong> Filmausbildungin <strong>der</strong> Schweiz aufzubauen. Der Stu<strong>die</strong>nbereichFilm <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z hat dabei von Anfangan intensiv mitgearbeitet. Diese langjährigePlanungsarbeit hat nun zu einer Kooperationunter neun Schweizer Hochschulengeführt, <strong>die</strong> sich alle verpflichtet haben, beieiner zukünftigen Filmmasterausbildungzusammenzuarbeiten. Die beiden UniversitätenLausanne und Zürich sowie <strong>die</strong>beiden Fachhochschulen <strong>hgk</strong>z und ECALhaben zusammen mit fünf weiteren Partnerinstitutionenein gemeinsames Konzeptzur Durchführung einer solchen Masterausbildungformuliert und <strong>der</strong>en Finanzierungbeantragt. Die Schweizer Universitätskonferenzwie auch <strong>der</strong> EidgenössischeFachhochschulrat haben <strong>die</strong> Realisierungeines Pilot<strong>pro</strong>jekts für <strong>die</strong> Jahre 2006 bis2008 bewilligt und entsprechende Son<strong>der</strong>mittelgutgeheissen.Das Projekt „Netzwerk Cinema CH“ stelltdas erste Beispiel einer Kooperation zwischenFachhochschulen und Universitätenbei Master-Stu<strong>die</strong>ngängen dar. Um eszu ermöglichen, hat <strong>der</strong> EidgenössischeFachhochschulrat eine Ausnahme für <strong>die</strong>Fachhochschulen geschaffen, denn grundsätzlichdürfen <strong>die</strong> Fachhochschulen erstab 2008 mit Master-Stu<strong>die</strong>ngängen starten.Die <strong>hgk</strong>z und <strong>die</strong> ECAL werden je einen Master-Stu<strong>die</strong>ngangin „Filmrealisation“ anbieten,<strong>die</strong> Universitäten Lausanne und Zürichje einen in „Filmtheorie“. Teile des Lehrangebotswerden durch <strong>die</strong> PartnerhochschulenESBA Genf, HGK Luzern, SUPSI Lugano,Uni Basel, und <strong>die</strong> USI Lugano bereitgestellt.Durch ein komplementäres Angebot<strong>der</strong> Fachhochschulen von Lehrmodulen inFilmrealisation für Universitätsstu<strong>die</strong>rendeeinerseits, <strong>der</strong> Universitäten von Lehrmodulenin Filmtheorie an<strong>der</strong>erseits werdenSynergien zwischen theoretisch-wissenschaftlicherund praxisbezogen-künstlerischerQualifikation ermöglicht.Das Ziel des Masterstudiums „Filmrealisation“ist <strong>die</strong> Qualifizierung zu Führungspositionenin <strong>der</strong> Film- und Fernsehbranchein verschiedenen filmgestalterischen Berufenwie Drehbuch, Regie, Ton, Kamera o<strong>der</strong>Post<strong>pro</strong>duktion. Das Studium wird zu 75Prozent an den Fachhochschulen stattfinden,zu 25 Prozent an einer Partneruniversität.Es richtet sich an Personen, <strong>die</strong> eineBachelor- o<strong>der</strong> vergleichbare Diplomausbildungabsolviert haben und filmberuflicheErfahrungen mitbringen.Das Ziel des Masterstudiums „Filmtheorie“ist <strong>die</strong> Qualifizierung in den SpartenÄsthetik, Geschichte, Technologie, Ökonomieund Soziologie des Films und an<strong>der</strong>eraudiovisueller Me<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> dem Film verwandtsind. Das Studium wird zu 75 Prozentan den Fachhochschulen stattfinden,zu 25 Prozent an einer Fachhochschule desNetzwerkes.Die Hauptstandorte des Netzwerks sindZürich und Lausanne. Für <strong>die</strong> Filmtheoriewird <strong>die</strong> UNI Lausanne führend sein, für<strong>die</strong> Filmrealisation <strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z. Die Leitung<strong>der</strong> Planungs- und Koordinationsarbeitenseitens <strong>der</strong> Fachhochschulen verantwortenProf. Lucie Ba<strong>der</strong> Egloff und Prof. MarilleHahne. Das entsprechende Curriculum für<strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z wird von <strong>der</strong> gesamten Leitung desStu<strong>die</strong>ngangs Film erarbeitet.—Prof. Lucie Ba<strong>der</strong> Egloff und Prof. Marille Hahne,Leitung Stu<strong>die</strong>nbereich Film


32 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 me<strong>die</strong>n & kunst preiseleiter institut me<strong>die</strong>n& kunst gewähltDie Schulleitung <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z hatProf. Christoph Schenker, bisherLeiter des Stu<strong>die</strong>ngangsBildende Kunst, zum Leiter desneuen Instituts Me<strong>die</strong>n & Kunsternannt. Er tritt sein Amt perWintersemester 05/06 an.Christoph Schenker (1957) hat an <strong>der</strong> UniversitätZürich Germanistik, Philosophieund Kunstwissenschaft stu<strong>die</strong>rt. Seit 1987ist er an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z tätig, zuerst als Dozentfür Kunsttheorie und Gegenwartskunst, seit1999 zudem als Leiter des Stu<strong>die</strong>ngangsBildende Kunst. Er leitete in den letztenJahren erfolgreich den Auf- und Ausbaudes Stu<strong>die</strong>ngangs und wirkt in verschiedenenGremien bei <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Hochschulemit. Christoph Schenker war vorerstfreischaffen<strong>der</strong> Kurator und Kunstpublizist,u.a. hat er 1993 den Kunsthof Zürichgegründet und von 1996 bis 1999 dasMuseum Liner in Appenzell (ArchitektenGigon/Guyer) aufgebaut und geleitet. Erhat in den letzten Jahren mehrere transdisziplinäreForschungs<strong>pro</strong>jekte im Feld<strong>der</strong> Gegenwartskunst geleitet, beispielsweisedas vielbeachtete Projekt „Art PublicPlaiv“ im Engadin o<strong>der</strong> das aktuelle Projekt„Kunst Öffentlichkeit Zürich“, das massgeblichvon <strong>der</strong> För<strong>der</strong>agentur für Innovation(KTI) des Bundes unterstützt wird.Christoph Schenker ist Autor von Beiträgenzu <strong>intern</strong>ationaler Gegenwartskunst undregelmässig Referent an Hochschulen undKunstinstitutionen im In- und Ausland. Mitihm wurde eine Persönlichkeit ernannt, <strong>die</strong>sich mit bedeutenden Arbeiten in Praxisund Theorie <strong>der</strong> Gegenwartskunst ausgewiesenhat. Der neue Institutsleiter verfügtüber Erfahrungen im Feld <strong>der</strong> künstlerischenForschung und unterhält <strong>intern</strong>ationaleKontakte zu KünstlerInnen und Institutionen.Das Institut Me<strong>die</strong>n & Kunst ist das drittevon vier neuen Instituten an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z. Bisherbestehen das Institut Cultural Stu<strong>die</strong>sin Art, Media and Design und das Institutfür Design „Design2context“. (hp)—auszeichnungen ameidgenössischenwettbewerb fürdesign 2005Seit 1918 organisiert das Bundesamt fürKultur jährlich den Eidgenössischen Wettbewerbfür Design und för<strong>der</strong>t mit verschiedenenPreisen – wahlweise Geld,Arbeitsaufenthalte in bekannten Büroso<strong>der</strong> Atelieraufenthalte im In- und Ausland– junge Nachwuchstalente aus allenDesigndisziplinen. Die ausgezeichnetenArbeiten werden alternierend im Museumfür Gestaltung Zürich und im Musée deDesign et d’Arts Appliqués ContemporainsLausanne gezeigt.Vier Industrie-Design- AbsolventenausgezeichnetVier sbd-Stu<strong>die</strong>nabgänger gehören zu denGewinnern im Wettbewerb 2005: Remo Freierhielt den Preis für seinen bereits mehrfachausgezeichneten Rucksack „Flink“,Mathias Durisch und Moritz Schlatter reüssiertenmit vier freien Projekten und GerhardGerber mit seiner Diplomarbeit „ZwischenHimmel und Erde“.Auch ausgezeichnetRafael Koch, Grafiker und Assistent im Stu<strong>die</strong>nbereichNeue Me<strong>die</strong>n, hat ebenfallseinen Preis erhalten – unter an<strong>der</strong>em fürseine Print-Arbeiten für den Stu<strong>die</strong>nbereich.Die Arbeiten aller Preisträger sind vom 25.Oktober 2005 bis am 31. Januar 2006 inLausanne zu sehen. (fkn/ns)Wettbewerbe des Bundesamtes für Kultur:www.bak.admin.chRemo Frei: www.designfrei.chMathias Durisch und Moritz Schlatter:www.bobsafreak.chGerhard Gerber: www.gerhardgerber.ch—swiss art awards 2005und kiefer hablitzelpreiseAm 13. Juni wurden in Basel <strong>die</strong> EidgenössischenKunstpreise 2005 vergeben. DasBundesamt für Kultur hat für <strong>die</strong>se direkteKunstför<strong>der</strong>ung 720 000 Franken Preisgeldzur Verfügung gestellt. Von 610 Kandidatinnenund Kandidaten wurden 116 von <strong>der</strong>Eidgenössischen Kunstkommission (Vorsitz:Jacqueline Burckhardt) für <strong>die</strong> zweiteRunde und damit auch für <strong>die</strong> Ausstellung„Swiss Art Awards“ ausgewählt, <strong>die</strong> während<strong>der</strong> „Art“ in <strong>der</strong> Messe Basel zu sehenwar. 35 von ihnen bekamen einen Preis vonje 24 000 Franken.Eidgenössischen Kunstpreise 2005 erhieltenfolgende <strong>hgk</strong>z-Absolventinnen undAbsolventen:— Isabella Branc (sbk)— Daniel Robert Hunziker (sbk)— Zilla Leutenegger (sbk)— Mario Sala (sbk)— Katja Schenker (sbk)— Shirana Shahbazi (sfo)— Christine Streuli (sbk)Im Rahmen des Eidgenössischen Kunstpreisesvergab auch <strong>die</strong> Kiefer HablitzelStiftung ihre Stipen<strong>die</strong>n (je 6300 Franken).Ausgezeichnet wurden u.a. folgende <strong>hgk</strong>z-Absolventinnen und Absolventen:— Isabella Branc (sbk)— Stefan Burger (sfo)— Guadalupe Ruiz Cifuentes Rihs (sfo)— Christine Streuli (sbk)Herzliche Gratulation allen Preisträgerinnenund Preisträgern und allen, <strong>die</strong> ihreArbeiten in <strong>der</strong> Ausstellung zeigen konnten!(hp)www.bak.admin—mode: oribe-preis injapan gewonnenGifu, Japan: Erika Jakob-Schiffmann, <strong>die</strong>im letzten Jahr ihr Studium als Modedesignerinmit dem Diplom abschloss, hat aminernationalen Wettbewerb Oribe in Gifueinen Special Award für „the most fashionableoutfit” gewonnen. Es gab 2000 Teilnehmerinnen,30 von ihnen wurden zumWettbewerb zugelassen. Herzlichen Glückwunsch!—


industrial design scenography <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 33centrocampo<strong>hgk</strong>z und ECAL am Salone del-Mobile in MilanoAn <strong>der</strong> Möbelmesse Mailand (13.4. bis19.4.2005) traten erstmals zwei wichtigeSchweizer Kunsthochschulen, <strong>die</strong> ECALund <strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z, gemeinsam auf. Im SpazioMazzotta, einer neu eröffneten Galerie imZentrum <strong>der</strong> Stadt, zeigten sie das Resultatdes Unterrichts<strong>pro</strong>jekts „Ein Produkt fürnanoo“, das im Wintersemester 04/05 unter<strong>der</strong> Leitung von Jörg Boner stattfand. Jeacht Stu<strong>die</strong>rende aus Zürich und Lausannenahmen daran teil; fünf <strong>der</strong> Entwürfe wurdenfür <strong>die</strong> Ausstellung „Centrocampo“ inMailand weiterentwickelt: eine Gar<strong>der</strong>obe,ein Sitzkissen, ein Sessel, eine kleine Bankund eine Leuchte. Zahlreiche Besucherüberzeugten sich von <strong>der</strong> gestalterischenReife und <strong>der</strong> hohen formalen Qualität <strong>der</strong>Prototypen – und staunten, dass sie nichtvon gestandenen Designern, son<strong>der</strong>n vonStu<strong>die</strong>renden gestaltet.Die Broschüre „Centrocampo“ dokumentiertdas Projekt in Text und Bild und kannkostenlos im Sekretariat des SBD bezogenwerden.(fkn)—oben: Nina Eigenmann, <strong>hgk</strong>z, entwarf für nanooeinen Sessel, <strong>der</strong> zwischen Fauteuil und Hängemattechangiert.unten: Die Leuchte von Christian Kägi, <strong>hgk</strong>z,ermöglicht dank ihrem höhenverstellbaren Schirmzwei verschiedene Lichtsituationen.—inszeniertermultikulturalismusim nachdiplomscenographyIm NachdiplomstudiumSzenisches Gestalten arbeiten16 Teilnehmende aus achtNationen, darunter vier <strong>intern</strong>ationaleStipendiatinnen, an <strong>der</strong>Gestaltung von Räumen –urban, medial, architektonischund theatral. Was kommt dabeiheraus? Lawrence Wallen *Entsprechend dem <strong>intern</strong>ationalen Charakterdes Stu<strong>die</strong>ngangs – <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>nleiterLawrence Wallen ist selbst Australier – sind<strong>die</strong> Unterrichtssprachen Deutsch und Englisch.Im Moment steht für <strong>die</strong> Teilnehmendendas Diplom<strong>pro</strong>jekt im Vor<strong>der</strong>grund undoft ist das ein Grund fuer eine Reise:Internationale Austausch<strong>pro</strong>gramme existierenbeispielsweise mit <strong>der</strong> KunsthochschuleBerlin-Weissensee, wo geradeMonika Schori, im Hauptberuf TechnischeLeiterin des Migros Museums Zürich, ihrDiplomsemester verbringt, und mit demLaSalle SIA College in Singapur. Dort arbeitet<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nkünstlerin Jessie Fischer aneiner asiatischen Verfilmung des SchweizerGuggisberg-Lieds. Die luxemburgischeArchitektin Sophie Maurer recherchiert<strong>der</strong>weil an <strong>der</strong> Kunsthochschule in Helsinkibei einem Workshop zu Game Design fürihr Diplom<strong>pro</strong>jekt, das sich mit <strong>der</strong> Entwicklungund Gestaltung eines szenografischausgerichteten Computerspiels zumThema „Zuhause“ beschäftigt.Die Videokünstlerin Maria Pomiansky,<strong>die</strong> zum interkulturellen Verständnis von„Schönheit und Identität“ arbeitet, hatgerade <strong>die</strong> zweite Etappe ihrer als Trilogieangelegten Videoinstallation angetreten:Nach Zürich und Moskau befragt undfilmt sie nun Menschen in Tel Aviv für ihrDiplom<strong>pro</strong>jekt, während <strong>der</strong> junge slowenischeOpernregisseur Rok Rappl in Brnoeine zeitgenössische tschechische Operinszeniert, <strong>die</strong> wie<strong>der</strong>um als DokumentationTeil seines Diplom<strong>pro</strong>jekts sein wird.Für das Schweizerische Bundesarchiv Berngestalteten im März 2005 <strong>die</strong> ArchitektinAnia Kurowska, <strong>die</strong> Fotografin MonikaFischer, <strong>die</strong> Bildhauerin Su Yung Park und<strong>die</strong> Bühnenbildnerin Esther Reinhardt denszenografischen Parcours „The Dark Sidesof the Archives“ anlässlich <strong>der</strong> MuseumsnachtBern 2005. In einer Nacht erlebten2800 Besucher und Pascal Couchepin <strong>die</strong>Schattenseiten <strong>der</strong> schweizerischen Bundesgeschichte:In den Kellermagazinen inszeniertedas Szenographieteam <strong>die</strong> Fichenaffaire,<strong>die</strong> Heimatlosenregistrierung, Sexund Zensur, das schweizerische Atomwaffen<strong>pro</strong>grammund den Anarchistenmordan <strong>der</strong> österreichischen Kaiserin Sissi zueiner interaktiven Peepshow.Im Mai und Juni 05 wurde auf <strong>der</strong> Dachterrasse<strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z „Gar<strong>die</strong>n“ angelegt, einPlanspiel zur Kultivierung einer Ordnung.Gar<strong>die</strong>n war <strong>die</strong> räumliche Realisationeiner Forschung über Ordnungsprinzipien,<strong>die</strong> Esther Reinhardt im Rahmen ihrerDiplomarbeit unternahm. Die GarteninstallationGar<strong>die</strong>n <strong>die</strong>nte ihr als Metapherfür das individuelle Engagement,einen ideellen Zustand – eine Ordnung– zu konstruieren. In Gar<strong>die</strong>n wurden 64Grünparzellen verlost. Je<strong>der</strong> Teilnehmererhielt <strong>die</strong> Patenschaft einer Parzelle undgewann <strong>die</strong> Gemeinschaft an<strong>der</strong>er Paten– <strong>der</strong> Gar<strong>die</strong>ns. Diese Gemeinschaft teiltefortan durch eine gemeinschaftsgestaltendeHaltung <strong>die</strong> Macht, ihre Ordnung zuoptimieren, aber auch zu stören, aufzuhebeno<strong>der</strong> eine Gegenordnung zu gründen.Im Rahmen von Gar<strong>die</strong>n fanden spontaneZusammenkünfte, aber auch organisierteAktionstage wie eine English Tea Party mitGartenexperten statt.—Lawrence Wallen ist Leiter des NachdiplomstudiumsSzenisches GestaltenGar<strong>die</strong>n auf <strong>der</strong> Terrasse 5. Stock im Hauptgebäude


34 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 itzevento – das neuehochschulverwaltungstoolEvento ist ein Datenbanksystem<strong>der</strong> Firma Balzano InformatikAG, welches an den SchweizerFachhochschulen als Schuladministrationstooleine breiteAnwendung gefunden hat.Mit <strong>der</strong> Entwicklung des sogenanntenFH-Standards bietetes den Fachhochschulen einumfassendes Werkzeug für dasManagement <strong>der</strong> BolognarelevantenInformationen undDaten. Franziska Karpf undJudith Scheiber *—Die Schulleitung <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z hat sich im letztenJahr ebenfalls für <strong>die</strong>ses System entschiedenund <strong>die</strong> Projektleitung (FranziskaKarpf, Judith Scheiber) mit <strong>der</strong> Einführungbeauftragt.Das System besteht aus 4 Elementen:— Evento Office (Administration von Perso-nen, Modulen, Ressourcen)— Evento Lehrgang (Administration <strong>der</strong>BA-Curricula mit Modulen/Submodulen)— Evento Web (Plattform für Stu<strong>die</strong>rendeund Dozierende für Online-Einschrei-bungen, Leistungsbewertung usw.)— Evento Planer (automatische Stunden-plangenerierung)Was tun wir schon mit Evento?— Verwaltung <strong>der</strong> Personendaten (Stu<strong>die</strong>-rende, Dozierende, Mitarbeitende)— Kursverwaltung <strong>der</strong> öffentlichen Weiter-bildungskurse— Rechnungsstellung an Stu<strong>die</strong>rende sowiean Kantone— Administration und Auswertung <strong>der</strong>BFS-relevanten Daten (Bundes-amt für Statistik)Judith Scheiber und Franziska Karpf, Projektleitung— Datenübergabe an <strong>die</strong> Sesam-Finanz-buchhaltung, den Mercur-Mailserverund <strong>die</strong> Abacus-AuftragsbearbeitungWas soll Evento in nächsterZukunft für <strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z tun ?Bis zum Start ins erste Bachelor-Stu<strong>die</strong>njahrim Herbst 2005 haben wir einiges vor!In einer Reihe von Teil<strong>pro</strong>jekten bearbeitenwir zusammen mit den Fachpersonen an<strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z folgende Themen:Bachelor-Stu<strong>die</strong>ngängeErfassung <strong>der</strong> Curricula <strong>der</strong> einzelnen Vertiefungsrichtungenmit allen Modulen,sodass sich <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden via Internetauf <strong>die</strong> Wahlpflichtmodule einschreibenund <strong>die</strong> Dozierenden eine Bewertung <strong>der</strong>besuchten Module vornehmen können.VorlesungsverzeichnisProduktion des Vorlesungsverzeichnissesfür das Wintersemester 05 unter Berücksichtigung<strong>der</strong> neuen Anfor<strong>der</strong>ungen für<strong>die</strong> Darstellung <strong>der</strong> modularisierten Stu<strong>die</strong>ngänge.Evento WebStu<strong>die</strong>rende, Dozierende und Mitarbeiter-Innen <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z können <strong>die</strong> für sie relevantenInformationen im Evento-Web-Fensterabrufen bzw. eintragen (Adressän<strong>der</strong>ungen,Einschreibung auf Wahlpflichtmodule,Leistungsbewertung).nds/ndkIntegration des Stu<strong>die</strong>nangebotes (Moduleund Curricula), Administration <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden,Schnittstellen und Zuständigkeitenklären und Datenerfassung.RäumeRaumbewirtschaftung und Raumreservationen,Klärung <strong>der</strong> Zuständigkeiten, Aktualisierung<strong>der</strong> Stammdaten und Darstellung<strong>der</strong> Raumbelegung.Veranstaltungskalen<strong>der</strong>Integration <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z-Veranstaltungen aufwww.<strong>hgk</strong>z.ch, Standards für <strong>die</strong> Datenerfassungdefinieren.<strong>hgk</strong>z-ProzesseProzessdefinitionen für <strong>die</strong> Schuladministrationfür:— Aufnahmeverfahren— Modulangebot— Semesteranmeldung/Modul-einschreibung— Modulbefreiung/Übernahmevertrag(Erasmus)— Leistungsbewertung— Periodenverarbeitung (ECTS-Punkte)— Son<strong>der</strong>fälle Stu<strong>die</strong>renden-Administra-tionSchulungOrganisation und Durchführung von Kur-sen für <strong>die</strong> laufende Erweiterung des Evento-Know-howaller Beteiligten in den BereichenEvento Office, Evento Lehrgang, EventoWeb.DokumentationErstellen einer Online-Dokumentation füralle Evento-BenutzerInnen sowie spezifischerArbeitsanweisungen (http://intranet.<strong>hgk</strong>z.ch/evento).Information/KommunikationInformation <strong>der</strong> Mitarbeitenden, Dozierendenund Stu<strong>die</strong>renden auf verschiedenenKanälen; monatliches Projektstatusmeetingmit den Teil<strong>pro</strong>jekt-MitarbeiterInnen und<strong>der</strong> Evento-Bologna Umsetzungsgruppe.Evento InterfacesEntwicklung von Webinterfaces in Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Firma Balzano InformatikAG, Definition von Webapplikationenund Entwicklung eines Prototypen.Schnittstelle AbacusImplementierung <strong>der</strong> Schnittstelle Abacus-Evento, Einführung einer Lösung für <strong>die</strong> ILV(individuelle Leistungsvereinbarung).InfrastrukturBetrieb und Wartung <strong>der</strong> Hard- und Softwareauf Produktiv- und Testumgebung.Die wichtigsten Meilensteine:— Erfassung <strong>der</strong> Bachelor-Module1. Semester Ende Mai 05— Aufschaltung Evento Web Juni 05— Einschreibung <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden <strong>der</strong>Bachelor-Stu<strong>die</strong>ngänge aufWahlpflichtmodule September 05— Einschreibung aller Stu<strong>die</strong>rendenauf Pilot-<strong>hgk</strong>z-Module noch offen— Ressourcenverwaltung aufden Modul-/KursanlässenW05 laufend— Leistungsbewertung (ECTS-Punkte-Verwaltung) Ende W05Evento ist ein „Voll<strong>pro</strong>gramm”, dessenImplementierung unsere vereinten Kräftebeansprucht. Wir versprechen uns abereinen breiten Nutzen für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>rendenund Dozierenden unserer Hochschule undfür alle, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> Administration desmodularisierten Unterrichtes betraut sind.Wir bedanken uns herzlich bei allen, <strong>die</strong>tatkräftig mit uns in den einzelnen Teil<strong>pro</strong>jektenmitarbeiten!Für Fragen im Zusammenhang mit Eventostehen wir gerne zur Verfügung.—


verwaltung <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 35Bau<strong>pro</strong>jekteim Hauptgebäude,Sommer 05Im <strong>hgk</strong>z-Hauptgebäude kommenab Mitte Juli 2005 diverseBau<strong>pro</strong>jekte zur Ausführung,<strong>die</strong> dem Unterhalt und <strong>der</strong>Erneuerung <strong>der</strong> Gebäudeinfrastruktur<strong>die</strong>nen. MarcoCastellano *—Beson<strong>der</strong>s erwähnenswert sind zwei grössereEingriffe: Die Erneuerung Lift/Toilettenim Saaltrakt und <strong>die</strong> feuerpolizeilichenMassnahmen in den Korridoren des Museumstraktes/Bibliotheksgang.Weitere Projektesind <strong>der</strong> Umbau des Fotolabors im3. OG zu Schulräumen, <strong>die</strong> Korridorsanierungim Schultrakt 2. OG und <strong>die</strong> Sanierung<strong>der</strong> Holzfenster.Erneuerung Lift und ToilettenSaaltrakt HauptgebäudeDer kleine Personenlift im Saaltrakt istüberaltert, störungsanfällig und nicht rollstuhlgängig.Der Aufzug im Saaltrakt erschliesst dasFoyer im Parterre, den Vortragssaal und <strong>die</strong>Galerieausstellung im 1. Obergeschoss undschliesslich <strong>die</strong> Serviceräume des Vortragssaalesim Keller und im 2. Obergeschoss(Regie, Technik, Lüftung, Catering, Lager).Der Lift hat also herausragende Bedeutungsowohl für <strong>die</strong> behin<strong>der</strong>tengerechteErschliessung <strong>der</strong> Publikumszonen Vortragssaalund Galerie wie auch für <strong>die</strong> logistischeErschliessung (Bestuhlung, Technik,Catering, Ausstellungsbau etc.).Das Bau<strong>pro</strong>jekt, das ab den Sommerferienrealisiert wird umfasst folgendeMassnahmen:Einbau eines neuen Aufzuges am altenStandort im Nebentreppenhaus. Da <strong>die</strong>Anlage wesentlich grösser ist (Kabinengrösse210x120 cm), wird <strong>die</strong> schmale Treppeim Nebentreppenhaus abgebrochen, neuerstellt und den neuen Verhältnissen angepasst.Im gleichen Zug werden <strong>die</strong> WC-Anlagenim Vestibül umgebaut:— Erweiterung <strong>der</strong> Damentoiletten vondrei auf fünf— Einbau einer Behin<strong>der</strong>tentoilette im Vorraumdes Herren-WCs— Wickeltisch sowohl bei den Herren alsauch bei den Damen— Sanierung <strong>der</strong> SanitärleitungenLärm von Mitte Juli bis Ende AugustDie umfangreichen Bauarbeiten tangierenden laufenden Betrieb von Schule undMuseum. Mitte Juli bis Ende August isteine lärmintensive Phase <strong>der</strong> Abbrüche. Biszur Fertigstellung <strong>der</strong> neuen Treppe EndeNovember müssen <strong>die</strong> Büros <strong>der</strong> Verwaltungausgelagert werden. Die Sanierung<strong>der</strong> Sanitärleitungen bringt es mit sich, dasspraktisch alle Räume in allen Geschossendes Saaltraktes von den Bauarbeiten betroffensind.Schliessung Cafeteria im FoyerDie Museums-Cafeteria im Foyer bleibt vonMitte Juli bis Anfang September etwas längerals üblich geschlossen. Die Arbeitenim Bereich <strong>der</strong> Toilettenanlagen sind MitteOktober abgeschlossen, <strong>der</strong> neue Lift wirdAnfang Dezember in Betrieb genommen.Feuerpolizeiliche MassnahmenKorridore MuseumstraktDie Feuerpolizei hat anlässlich einer Kontrolle<strong>die</strong> Behebung von brandschutztechnischenMängeln im Bibliothekskorridor2. OG und Untergeschosskorridor bei <strong>der</strong>Museumsschreinerei verlangt. Im Wesentlichengeht es darum, dass sämtlicheRäume einen direkten Ausgang auf denFluchtkorridor aufweisen und <strong>die</strong> Türenden brandschutztechnischen Normen (u.a.Feuerwi<strong>der</strong>stand) entsprechen. Die Arbeiten,<strong>die</strong> <strong>die</strong>sen Sommer ausgeführt werden,sehen den Ersatz aller Türen in den beidenerwähnten Korridoren vor. Im Gegensatzzu den Eichentüren, <strong>die</strong> von aussen in<strong>der</strong> gleichen Erscheinung neu <strong>pro</strong>duziertwerden können, musste bei <strong>der</strong> verglastenEingangstüre zur Bibliothek eine Alternativegesucht werden, da es absolute Prioritätwar, <strong>die</strong> originale Verglasung mit den dünnenStahl<strong>pro</strong>filen zu erhalten. Die Lösungsieht vor, im Innern <strong>der</strong> Bibliothek eineBrandschutzschiebetüre zu installieren.Im Brandfall wird <strong>die</strong> verglaste Eingangstüregegen den Korridor abgeschottet und1. WC Herren2. Behin<strong>der</strong>tentoilette Damen und Herren,Wickeltisch3. Neuer Personen- und Warenlift4. Nebentreppenhaus5. WC Damen und Wickeltisch6. Abbruch alter Personenlift


36 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 publikationeine neue zusätzliche Korridortüre alsFluchtweg aktiviert.Neue Brandschutztüre beim RektoratAm Anfang des Bibliothekskorridors wirdzudem eine verglaste Brandschutztüre eingebaut,um den Korridor als Brandabschnittgegenüber Vestibül und Foyer abzusichern.Einschneidend dabei ist, dass <strong>der</strong> Raumflusszwischen Foyer, Vestibül und Bibliothekskorridorunterbrochen wird. Vorteilist, dass <strong>der</strong> Bibliothekskorridor weiterhinin gewohnter Form für Ausstellungenbespielt werden kann. Im Zuge <strong>der</strong> Sanierungsarbeitenwird <strong>die</strong> Allgemeinbeleuchtungim Bibliothekskorridor verbessert.Bauherrschaft: Bildungsdirektion Kanton Zürich,Hochschulamt. Projektleitung: Baudirektion KantonZürich. Projektverfasser: Pfister Schiess TropeanoArchitekten, Zürich. Haustechnik: Amstein +Walthert AG, Zürich. Projektverantwortlicher <strong>hgk</strong>z:marco.castellano@<strong>hgk</strong>z.ch—Marco Castellano ist Leiter Raum / BauAn <strong>der</strong> Buchvernissage „Total Interaction“.Foto: Regula Bearthneue publikation:total interactionNach mehr als zweijähriger Arbeit ist imMai 05 das neue Buch erschienen, das sichganz <strong>der</strong> Sache widmet, <strong>der</strong> sich auch <strong>der</strong>Stu<strong>die</strong>nschwerpunkt Interaction Design(iad) in den vergangenen vier Jahren verschriebenhat. Total Interaction versammeltThesen und Theorien, spannende Beispieleund Experimente aus <strong>der</strong> Disziplindes iad, aus <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z. 23 Autorinnen undAutoren <strong>der</strong> schweizerischen und <strong>der</strong> <strong>intern</strong>ationalenSzene berichten Verbindlichesüber Historisches, Methodisches, Ästhetischesund Technisches, Philosophischesund manch Praktisches. Kurzum: Ein liebenswertesBuch im optischen Quadrat, einMuss – o<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>s gesagt: 367 aufwendiggestaltete Seiten (Gestaltung: Jürgen Späth,iad).(gb)Buurman, Gerhard M. (Ed.): TotalInteraction. Theory and practice ofa new paradigm for the design disciplines.Birkhäuser. Basel, Wien, NewYork, 2005, 68 CHF—was darf einekarikatur?Der im letzten <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong>abgedruckte Cartoon (Stu<strong>die</strong>ngebühren– Strich) hat vieleReaktionen darüber ausgelöst,wie weit eine Karikatur gehendarf o<strong>der</strong> soll. Wir haben eineE-mail-Umfrage gemacht undveröffentlichen <strong>die</strong> eingegangenenMails. Danke allen, <strong>die</strong>uns ihre Meinung geschriebenhaben. Die Redaktion—ich finde den cartoon passend und witzig.jedoch fühle ich mich als frau gekränkt, daes sich um zwei <strong>pro</strong>stituierte handelt. lieberwären mir gewesen eine <strong>pro</strong>stituierte undein stricher.sandra simicUnter Karikatur ist zu lesen: Zerr-, Spottbild,kritische od. satirische Darstellung.Unter Satire ist zu lesen: Kritik an Personenu. Zuständen durch Übertreibung, Ironieund Spott. Also theoretisch ist <strong>der</strong> Cartoonim <strong>hgk</strong>z-<strong>intern</strong> korrekt. Praktisch brachteer mich nicht zum Lachen, da <strong>die</strong> Strassenstrichszeneam Sihlquai einfach nicht lustigist. Und haben nur weibliche Stu<strong>die</strong>rendeein Problem mit den höheren Stu<strong>die</strong>ngebühren?Chahna Gottetich finde den cartoon gut, frischer windim umgang mit solchen themen ist unserermeinung nach angebracht. das thema<strong>der</strong> geldbeschaffung während des studiumsbeschäftigt uns sicher alle und so tut es gut,darüber mal auf einen „an<strong>der</strong>e“ art lachenzu können. wir sind hier ja nicht an einerstieren wirtschaftsschule. man kann politicalcorrectness auch ins absurde treiben.cyril kenneluns hat <strong>die</strong> illustration sowie <strong>der</strong> witz sehrgefallen: griffig, böse, wahr – so was solltein einem cartoon absolut möglich sein, vorallem <strong>intern</strong>.tanja und noémie, ssd4ich fand den cartoon gut.nicoleIch finde den Cartoon witzig. Man sollte sowas nicht immer gleich so ernst nehmenund sich angegriffen fühlen! Eine <strong>pro</strong>vokativeund lustige Illustration <strong>der</strong> künftigenStudentensituation, so meine Meinung.Michael (sbd3)ich finde den cartoon ziemlich ungeschickt


eaktionen <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 37und nicht als konstruktiven beitrag zur diskussionüber <strong>die</strong> erhöhung <strong>der</strong> stu<strong>die</strong>ngebührenbrauchbar. das bild zeigt ein banales,trauriges szenario, dargestellt als klischeemit einer geschlechterrollenverteilung, <strong>die</strong>wir hier an <strong>der</strong> schule diskutieren und zu verän<strong>der</strong>nversuchen. und gleichzeitig ärgertman sich über <strong>die</strong> sich häufenden belästigungenvon studentinnen am sihlquai.gabi hauserSuper Comic! Ich bin <strong>der</strong> Ansicht, dass esmöglich sein muss, auch pointierte, bissigeCartoons wie denjenigen im <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong>zu publizieren. Der Comic verbindet aufsehr witzige weise zwei aktuelle, ernste undwichtige Themen, und zwar in einer Weise,dass ich eigentlich gedacht habe, es könneniemandem in den falschen Hals geraten.nico spinelli, sbd2Meine Reaktion zur Reaktion: Hätte nichtgedacht, dass es überhaupt zu einer schul<strong>intern</strong>enReaktion kommt. Sind wir eineKunstschule o<strong>der</strong> eine konservativer Institution,<strong>die</strong> ein Cartoon nicht versteht – denein Cartoon sollte ja zynisch sein und einegewisse Wahrheit beinhalten. An<strong>der</strong>erseits:Sollte es Leute an <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z geben, <strong>die</strong> <strong>die</strong>senWitz ernst nehmen, dann sind sie wohlvöllig falsch an <strong>die</strong>ser Institution. Sollte esjedoch Leute geben, <strong>die</strong> nicht wissen, wiesehr <strong>der</strong> Drogenstrich entlang des Shilquaizusehends ausartet, – dann sollen <strong>die</strong>se bitteschon mal nachmittags in <strong>die</strong> Werkstatt desIndustriedesigns (SQ131) kommen, – undich kann garantieren, dass <strong>die</strong>se Leute von<strong>der</strong> Realität, welche sich 1 Meter vor einemSchulgebäude abspielt, nur noch schockiertsind. Dann genau dann werden <strong>die</strong>seLeute den Sinn <strong>die</strong>ses Cartoons verstehen.Achtung – jetzt <strong>die</strong> Lösung des Cartoons: Esgeht darum, dass vor Schulen <strong>der</strong> Stadt ZHetwas solches nicht toleriertwerden kannund unsere Schulleitung mit allen Kräftenversuchen muss, <strong>die</strong>se Auswucherung vomShilquai zu entfernen.Pat Rick Stieger sbd2ich meine, dass <strong>der</strong> cartoon zwar äusserst<strong>pro</strong>vokativ ist, aber den nagel auf den kopftrifft ...wenn <strong>die</strong> seite wirklich eine carte blanche<strong>der</strong> stu<strong>die</strong>rendenvereinigung ist, sollte dortauch abgedruckt werden können, was <strong>die</strong>stu<strong>die</strong>renden bewegt.AnjaTäglich Prostituierte vor dem Schulhaus,Studenten <strong>pro</strong>stituieren sich für Geld –nicht gerade auf dem Strich, aber in an<strong>der</strong>n,schlechter bezahlten Stellen. Der Kampf imund ums Studium ist nicht immer einfach.Wenn sich Studenten daneben nochorganisieren und ihren Problemen satirischAusdruck verleihen, nimmt mich wun<strong>der</strong>,wer sich davon gestört fühlt.Susann Zopfimir ist <strong>der</strong> cartoon auch aufgefallen, undzwar sehr negativ. ich finde ihn schlichtwegpeinlich. ist das das resultat eines studenteneiner fachhochschule, wo differenziertegesprächskultur gepflegt wird?einen so diffizilen sachverhalt auf eine <strong>der</strong>artplakative und primitive weise in einemmagazin <strong>der</strong> hochschule zu veröffentlichenwirkt auf mich sehr unangemessen,um nicht zu sagen pubertär. <strong>die</strong>se art vonhumor ist in anbetracht <strong>der</strong> misslichenlebenssituation <strong>der</strong> <strong>pro</strong>stituierten befremdendund geschmacklos. ich hoffe, <strong>der</strong>jenigefindet in zukunft an<strong>der</strong>e wege o<strong>der</strong>portale, um seinem unmut luft zu lassen.annina schwarztatsachen soll man offen benennen undvisuell pointiert darstellen können. <strong>der</strong>strich am sihlquai ist ein massives <strong>pro</strong>blem– wegschauen heisst ausblenden.hansuli matter<strong>die</strong>ser cartoon ist witzig!!!!!wer darüber nicht lachen kann, hat selberein <strong>pro</strong>blem. ausserdem sind wir eine kunstund gestaltungsschule, an <strong>der</strong> auch extremeund polarisierende meinungen geäussertwerden dürfen und müssen, sonst könnenwir gleich einpacken. und ausserdem gibtes ja wirklich frauen, <strong>die</strong> neben dem sstudiumauf den strich gehen, um ihr leben zufinanzieren. darüber gab es einen längerenbericht im magazin des tagesanzeigers voretwa einem jahr.... scheinheiliges getue istüberhaupt nicht angebracht.fabio marco pirovino sfoIch finde den Cartoon lei<strong>der</strong> geschmacklos.Lei<strong>der</strong> deswegen, weil <strong>der</strong> Student ganzreizend ist.Patrizia StaubOffensichtlich hat <strong>der</strong> Cartoon das Zielerreicht: Er <strong>pro</strong>voziert und führt zur öffentlichenDiskussion. In dem Sinne ist es <strong>der</strong>Studentenvereinigung gelungen, <strong>die</strong> Situation„Stu<strong>die</strong>ngebühren“ aus <strong>der</strong> Sicht vonStu<strong>die</strong>renden darzustellen. Das ist <strong>die</strong> Meinungeiner Gruppe junger Menschen, <strong>die</strong>vielleicht Angst haben, ihren Stu<strong>die</strong>nplatz,trotz Fähigkeiten, nicht mehr finanzierenzu können. Unsere Gesellschaft ist im Wandel.Mit dem Cartoon und <strong>der</strong> Plattform<strong>der</strong> Carte blanche haben <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>rendenein Instrument <strong>der</strong> Partizipation erhalten.Sie helfen, <strong>die</strong> Hochschullandschaft mitzugestalten.Diesen Prozess finde ich sehrwichtig.Über <strong>die</strong> Form, Gestaltung, Politik und Ausdrucksfreiheiten<strong>der</strong> Plattform Carte Blanchekann man diskutieren. Grundsätzlichglaube ich, dass das von <strong>der</strong> Redaktion mit<strong>der</strong> Studentenvereinigung festgelegt undvon <strong>der</strong> <strong>hgk</strong>z-Leitung abgesegnet werdensoll.Stephan Rossi, dlgkBraucht <strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z wirklich auch noch eineHirschhorn-Diskussion? – Die Carte-Blanche-Seiteheisst wahrscheinlich so, weil siefrei genutzt werden darf, und man damitDiskussion auslösen und Meinungenmachen kann. Ein Ziel wurde also mit <strong>der</strong>aktuellen Ausgabe schon mal erreicht. Undwenn dann auch noch ein aktuelles Themapointiert aufgegriffen, inhaltlich auf denPunkt gebracht und sauber umgesetzt wird,dann ist das doch ein voller Erfolg. O<strong>der</strong> binich da naiv? Mit an<strong>der</strong>en Worten:ich find‘s gelungen.Lukas RüeggIch habe überhaupt kein Problem mit <strong>die</strong>semCartoon. Ich verstehe aber, dass ervielen Leuten aus verschiedenen Gründensauer aufstossen kann. Wenn wir jedochnichts mehr drucken/sagen/schreiben dürfen,womit eventuell vielleicht möglicherweiseirgendjemand ein Problem habenkönnte ... Ich freue mich deshalb, dass <strong>der</strong>Cartoon nicht einer Vordruckszensur zumOpfer gefallen ist (<strong>hgk</strong>z = huldrych <strong>der</strong> gnadenloskonservative zwingli)!Ich habe höchstens ein Problemchen mitdem Anspruch vieler Studis, gratis stu<strong>die</strong>renzu dürfen ... Wer unsere Stu<strong>die</strong>ngebührenzu hoch findet, sollte sich einmalan privaten Schulen in allerlei Spartenerkundigen – bitte Riechsalz bereithalten!Bernhard Meier, Sekretariat sgd


38 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 meinungen impressumDass Studentinnen sich <strong>pro</strong>stituieren umauch während ihrer Ausbildung ein Gucci-Täschchen tragen zu können, ist bekannt,aber dass sie sich hingeben würden, damitsie <strong>die</strong> höheren Stu<strong>die</strong>ngebühren bezahlenkönnen, wäre mir neu. Siehe: SF DRS vom26.2.2003, Rundschau, Thema Label-Sex.Max Baurist doch gut: gestalterische freiheit! manmuss <strong>pro</strong>vozieren, sonst schaut niemandzu...oliver franzIch finde den Cartoon sehr gut. Er verknüpft<strong>die</strong> Sorgen <strong>der</strong> Studenten mit einemsozialen Problem und zeigt in erfrischen<strong>der</strong>Weise und ohne zu heucheln, dass wir ganzklar auf eine Zweiklassen-Ausbildungsgesellschaftzusteuern: Es gibt <strong>die</strong>, <strong>die</strong> dasGeld haben und sich <strong>die</strong> Ausbildung spielendleisten können, und <strong>die</strong> an<strong>der</strong>n, <strong>die</strong> essauer ver<strong>die</strong>nen müssen. Als ich 1985 denVorkurs in Basel absolviert habe, betrug dasSemestergeld Fr. 250.-. Heute steuern wirauf das 30- bis 40-Fache <strong>die</strong>ser Summe zu.Wie <strong>die</strong>ses Geld mit Praktika o<strong>der</strong> Aushilfsjobsfinanziert werden kann, ist mir ein Rätsel.Klar, dass da Ideen gesponnen werden,wie‘s schneller geht. Und wenn es wirklichso wäre, dass ein Student, eine Studentinsich auf <strong>die</strong>se Art verdingen? Wer würdeden ersten Stein werfen? Natürlich will dasniemand. Die Schulleitung wäre darum gutberaten, einen Stellenpool mit „bezahlten“Praktika und Stages im In- und Ausland zuerrichten. Das würde helfen, <strong>die</strong> Ausbildungzu verbessern und den finanziellendruck zumindest zu reduzieren.Guido Köhler, Dozent ssvPS: Freue mich auf weitere kontroverse Cartoonsund Beiträge.Ich finde, ein solch sexistischer Cartoongehört nicht in ein <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong>.Tamara FleischlinIch find das schon ok, wenn man mit einem<strong>pro</strong>vokativen Cartoon auf Probleme aufmerksammacht. Vielleicht ist <strong>die</strong> Übertreibungein Mittel, um den Ernst <strong>der</strong> Lage aufzuzeigen,vielleicht ist es einigen Studentennach einer Stipen<strong>die</strong>nkürzung nicht mehrmöglich, <strong>die</strong> <strong>hgk</strong>z zu besuchen.Matthias PeterAls mich Heike Pohl vor Redaktionsschluss<strong>der</strong> letzten Nummer des <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong> ummeine Meinung fragte in Bezug auf denCartoon auf <strong>der</strong> letzten Seite, riet ich nachrelativ kurzer Bedenkzeit zum Rückzug desselben.Wohl wissend und achtend auf <strong>die</strong>künstlerische Freiheit, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Carteblanche auch meines Erachtens im Grundsatzgewährleistet sein soll und mir Zensureigentlich absolut gar nicht behagt.Mir kam beim Anblick des Cartoons sehrschnell <strong>die</strong> Studentin in den Sinn, <strong>die</strong> einmalmit Tränen in den Augen zu mir kamund fragte: „sehe ich eigentlich aus wie eineNutte? Eben bin ich auf unwürdigste Weiseangemacht worden, als ich von <strong>der</strong> Werkstattins Schulzimmer zurückgelaufen bin.“Solche Begegnungen können sehr verletzendsein, und <strong>die</strong>s nachvollziehen kannvielleicht nur, wer selber schon betroffenwar. Dass sie und etliche an<strong>der</strong>e Betroffeneso einen Comic vielleicht nicht witzigfinden, scheint mir logisch. Dazu kommt,dass wir als Hochschule in denselben Tagenin einem Brief an das Polizeidepartement<strong>der</strong> Stadt Zürich <strong>die</strong> Situation des Strassenstrichsentlang dem Sihlquai als <strong>pro</strong>blematischtaxieren und eine rasche Lösung<strong>die</strong>ser Problematik for<strong>der</strong>n. Die unmissverständlicheAussage <strong>die</strong>ser Zeichnung, <strong>die</strong>– zwar in witzig gedachter Form – besagt,dass <strong>die</strong> Schule ihre Studentinnen auf denStrich schickt, damit sie <strong>die</strong> Schulgebührenbezahlen können, finde ich im jetzigenZeitpunkt ziemlich ungeschickt. Immerhinhandelt es um ein offizielles <strong>hgk</strong>z-Bulletinund nicht um einen lustigen Flyer. Humorhat viele Seiten und löst je nach Situationverschiedene Reaktionen aus. Ob <strong>die</strong>serCartoon allerdings <strong>die</strong> Thematik seinereigentlich beabsichtigten Aussage getroffenhat, bezweifle ich, denn <strong>die</strong> geplanteStu<strong>die</strong>ngel<strong>der</strong>höhung ist nicht Inhalt <strong>der</strong>Debatte.Der einigermassen ausgleichenden Gerechtigkeithalber warte ich nun doch gespanntauf den sexistischen Gegencartoon.Christine Weidmann, Gleichstellungsbeauftragte<strong>hgk</strong>zDer Cartoon entspricht den Gepflogenheitensatirischer Darstellungen und ist alssolcher für mich verständlich und akzeptierbar.Er verbindet auf ironische Weisezwei Problemfel<strong>der</strong> unserer Schule (Prostitutionam Sihlquai und Nebenjob für <strong>die</strong>Stu<strong>die</strong>renden). Ich persönlich hätte nocheinen männlichen Stricher hinzugefügt, umeiner rein frauenfeindlichen Interpretationentgegenzuwirken. Mit den besten Grüssen,Peter Emch, Prof. sbkIch finde den Cartoon SUPER!!! Weiter so!!Jan Vanekalso ich fand den Cartoon Super... <strong>der</strong>Beste bis anhin... sei es politisch, grafisch,von Humor und Aussagekraft her...Claudio Pavan( ... nichts gegen Hurenkin<strong>der</strong>!)Tobias Strebel, Typograf—Literaturtipp:Wer sich für <strong>die</strong> rechtlichen Aspekte undfür den Persönlichkeitsschutz bei Karikaturund Satire interessiert, dem sei das folgendeWerk empfohlen:„Satire und Persönlichkeitsschutz. Zurrechtlichen Beurteilung satirischer Äusserungenauf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Literatur-und Rezeptionsforschung“, von Dr. iur.Mischa Charles Senn, Stämpfli Verlag AG,Bern 1998 (Schriften zum Me<strong>die</strong>n- undImmaterialgüterrecht).—Ihre Meinung?Reaktionen zum <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong>interessieren uns. Bitte schreibt,schreiben Sie direkt anheike.pohl@<strong>hgk</strong>z.ch, wenn euchetwas gefällt o<strong>der</strong> ärgert, wennihr eine gute Idee für einenBeitrag habt o<strong>der</strong> wenn ihr <strong>der</strong>Redaktion sonst etwas sagenwollt. Vielen Dank!—impressum<strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong>: Forum <strong>der</strong> Hochschule für Gestaltungund Kunst Zürich, des Museums fürGestaltung Zürich und <strong>der</strong> Hochschule Musikund Theater Zürich. Erscheint viermal jährlich.Herausgeberin: Hochschule für Gestaltungund Kunst Zürich, Mitglied zfh. Verantwortung:Hans-Peter Schwarz, Rektor.Redaktion: Heike Pohl (Leitung), ChandraBrandenberger Cortes (<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>@<strong>hgk</strong>z.ch).Redaktionsteam: Ursula Akmann (hmt), MarianneBöckli (Stabsschefin), Karin Epp (ics), RomanJurt (Organ), Elisabeth Krüsi (dpt Design),Marie-Cathérine Lienert (dpt Vorkurs), RegulaBearth (Fotoatelier), Mirjam Spendov(dpt Weiterbildung), Sabine Trieloff (Museum),Kristina Trolle (dpt Lehrberufe). Die von denAutorinnen und Autoren in <strong>die</strong>sem Heft geäussertenAnsichten decken sich nichtunbedingt mit <strong>der</strong> Meinung <strong>der</strong> Redaktion.Layout: Tobias Strebel Contin, grafikatelier@<strong>hgk</strong>z.ch. Druck: Ropress GenossenschaftZürich. Papier: Planopak 60g/m2. Schriften:Neue Helvetica 55, UtopiaCopyright: Der Nachdruck von Artikeln ist unterQuellenangabe gestattet. Belegexemplareerwünscht. <strong>hgk</strong>z <strong>intern</strong> ist auch digital als pdfdateierhältlich: http://intranet.<strong>hgk</strong>z.chRedaktionsschluss 4/05: 23.August 2005Umschlagbild: Esther Rieser, Schlafen<strong>der</strong> Hund.Stu<strong>die</strong>nbereich Visuelle Gestaltung


Carte Blanche <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>rendenvereinigung ORGAN – by Raphael Gschwind<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/05 39


—<strong>hgk</strong> Z <strong>intern</strong>—Forum für <strong>die</strong> Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich,für das Museum für Gestaltung Zürich und für <strong>die</strong> Hochschule Musik und Theater ZürichNummer 3/05 Juli 2005——07<strong>die</strong> <strong>phantasie</strong> <strong>repariert</strong>—14<strong>pro</strong> <strong>pueblo</strong> <strong>ecuador</strong>—20<strong>der</strong> hypochon<strong>der</strong> gewinnt—36was darf eine karikatur?

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