SAN I-WELTSAN I-KOLLEGEN<strong>Medigroba</strong> <strong>GmbH</strong>Neues Selbstverständnisals SpezialversorgerWer auf der Website von <strong>Medigroba</strong> unterwegs ist, stößt irgendwann auf die„Historie“. „Vom Großhändler zum Spezialversorger“ heißt es da – eine perfekteBeschreibung des radikalen Geschäftswandels, den das 1975 gegründeteFachhandels-Unternehmen bis dato durchlaufen hat. Und der permanenteAnpassungsdruck an die Marktgegebenheiten lässt nicht nach. <strong>Medigroba</strong>„erfindet“ sich quasi ständig neu, forciert seine Ambitionen. Am 22. Juni willman sich im Rahmen eines schon lange geplanten „Schautages“ seinen Kundenund Lieferanten von seiner aktuell besten Seite zeigen.Medizintechnik, Ernährung (Infusionstherapie,enterale Ernährung),KidsCare (Sonderbau, Reha,Homecare, Intensivversorgung), Homecare(Wunde, Stoma, Inko), Großhandel(Ärzte, Pflegeheime inklusive Hygieneversorgung)und individuelle Rehaversorgungen(seit dem Jahr 2010) –das ist eine Menge Holz in punctoDienstleistungs- und Versorgungsportfolio,das <strong>Medigroba</strong> aktuell zubieten hat.Die Reihenfolge der Aufzählung istdabei nicht zufällig, sondern spiegeltlaut Stefan Allgayer (seit dem Tod seinesBruders Gerold Mitte 2011 alleinigerGeschäftsführer) und Sven Kübler(Vertriebsleiter) die aktuelle Geschäftsrelevanzfür das Unternehmen wider.Deutlich wird dadurch, wie sehr dieHandelssparte, als eigentliche Keimzelledes Unternehmens, an Relevanzfür das Selbstverständnis von <strong>Medigroba</strong>verloren hat.Führungs-Trio mit goldenem Händchen(v. l.): Sven Kübler, Stefanie Höke undStefan Allgayer.Alles aus einer HandAus Sicht von Kübler verkörpert speziellder KidsCare-Bereich das eigentlicheSelbstverständnis von <strong>Medigroba</strong>als Komplettversorger im Sinne von„Alles aus einer Hand“. 2006 starteteman in diesem Versorgungsfeld mitHomecare-Versorgungen inkl. Intensivbetreuung(Heimbeatmung etc.), 2010kam die individuelle Kinderreha (Sonderbau)hinzu. Mit aus diesem Grundhat man engere Bande zum PädiVital-Verbund (RehaVital) geknüpft. Unddemnächst wird man auch Mitgliedsein, und zwar bei der sich in der Gründungbefindenden PädiVital-RT(RespiratoryTherapy)-Gruppe.Gelebter Slogan„Helfen! Mit Kompetenz und Herz.“Kein Alibi-Slogan, betonen Allgayerund Kübler, sondern Sinnbild für dieeigentliche Kernstruktur des Versorgungsansatzes,der sich über alle Unternehmensbereicheals Dach spannt.Das <strong>Medigroba</strong>-Versorgungs-Teambesteht aus „Spezialisten“ und „Generalisten“,erklärt Kübler. Die„Spezialisten“stehen für hohe (Zusatz-)Qualifikationen(z. B. Anästhesie, Stoma) undagieren als Entlass-Manager beimÜbergang stationär/ambulant (Abstimmungder Therapie mit Ärzten, Pflegedienstenetc.). Die „Generalisten“ wiederumbetreuen die Patienten vor Ort(Einsatz der richtigen Hilfsmittel zurrichtigen Zeit am richtigen Ort), kümmernsich um die Therapieeinhaltung,halten Kontakt mit dem Hausarzt undschulen die Angehörigen.16 Mann ist das dafür verantwortlicheAußendienst-Team von <strong>Medigroba</strong>aktuell stark. Davon sind 14 examinierteKrankenschwestern resp. -pfleger,ergänzt durch eine Hygienefachkraftund einen staatlich geprüften Desinfektor.„Dasist natürlich ein tolles Alleinstellungsmerkmalvon <strong>Medigroba</strong>. Erstkürzlich meinte ein Pflegedienstleiter:,<strong>Medigroba</strong>-Mitarbeiter sind wie dieGelben Engel‘“, ergänzt Allgayer zuRecht nicht ohne Stolz.Sonderdruck aus MTDialog 6/2013© MTD-Verlag <strong>GmbH</strong>, Amtzell 2013, www.mtd.de
SAN I-KOLLEGENSAN I-WELTCNI – gelebtes NetzwerkdenkenDie erwähnte Personalstruktur, dieprofessionelle Hilfsmittel- und Homecare-Versorgungenzu Hause aus einerHand möglich macht, verbunden miteinem ausgeprägten Netzwerkdenken,lebt <strong>Medigroba</strong> regional und überregionalin Baden-Württemberg auchintensiv im Rahmen des CompetenzNetzwerks Außerklinische Intensivversorgunge.V. (CNI).Im Mittelpunkt steht die professionelleaußerklinische Intensivversorgung– speziell im Übergangsbereichvom stationären in den ambulantenBereich. Das CNI besteht seit 2007, imFokus sind dabei HeimbeatmungsundTracheostoma-Patienten. <strong>Medigroba</strong>ist Gründungsmitglied, ebensowie die Sanitätshäuser Häussler/Ulmund Glotz/Stuttgart sowie die beidenPflegedienste AKIP und PGS. (Lesetipp:Ein ausführlicher Bericht zu CNIerschien in der Novemberausgabe2012 von MTD; alternativ: Short-Link:www.mtd.de/cni).Die bei <strong>Medigroba</strong> im Hintergrundalles steuernde EDV-Technik kommtim Übrigen aus dem Hause Kumavision.Bis Ende 2013 will man zudem imLagerbereich (getrennte Lager für MTund Reha) auf EAN-Code umstellen.Schwieriges MarktumfeldIm Bereich enterale Ernährung kooperiert <strong>Medigroba</strong> nun primär mit Hipp.Alle reden vom Pflegenotstand, <strong>Medigroba</strong>bekommt ihn im Versorgungsalltagpermanent zu spüren, mahntKübler. In den Kliniken sind gut ausgebildetePflegekräfte absolute Mangelware.Die Folge: Immer mehr Arbeitund Aufwand im Rahmen der Patientenversorgungbleibt an <strong>Medigroba</strong>-Mitarbeitern hängen. Prekär, so Kübler,ist die Situation auch, wenn dieEntlass-Patienten zu Hause einenIntensiv-Pflegedienst benötigen: „Esgibt zu wenig Fachpersonal hier, dieEntlassungen verzögern sich daherimmer wieder und häufiger.“Dumpingpreise torpedierengewachsene VersorgungsstrukturenGanz schlecht zu sprechen ist Allgayerauf den Preiskampf bundesweit aktiverAnbieter im Homecare-Sektor. Speziellfür regional ausgerichtete Dienstleisterwie <strong>Medigroba</strong> werde damit das Lebenschwieriger. Auf Vertrags-/Kassenseitewiederum sieht er dadurch die wach-sende Gefahr monopolistischer Versorgungsstrukturen.Dass in einem solchenUmfeld die Versorgungsqualitätsinken wird, ist für ihn bittere Tatsache.Auf Kostenträgerseite sieht er hiervor allem die großen Ersatzkassen wieTK und DAK-Gesundheit in der Pflicht.Lediglich bei regionalen Kassen wiebeispielsweise der AOK Baden-Württembergsieht er aktuell noch (in derVertragsgestaltung) die Bereitschaft,der Versorgungsqualität der Versichertendie nötige Aufmerksamkeit zuschenken.„Aber wie lange noch?“, denktAllgayer kritisch nach vorn.Auch vor diesem Hintergrund betonenAllgayer und Kübler die immenseBedeutung des Netzwerk-Charakters –auf regionaler Ebene mit gleichgesinntenPartnern. CNI sei hierfür ein schönesBeispiel.Die Firmenzentrale in Balingen-Frommern.© MTD-Verlag <strong>GmbH</strong>, Amtzell 2013, www.mtd.de Sonderdruck aus MTDialog 6/2013