Mobbing - Kinaesthetics Trainerin Andrea Woydack

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<strong>Mobbing</strong>Eine Form der Kommunikationsstörung


2<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


<strong>Mobbing</strong>- Bilder sagen mehr als WorteDas grundsätzliche Problem:Wer möchte schon in der Rolle des Außenseiters sein?Deswegen erfordert es Zivilcourage, einem Gemopptengegen eine Gruppe beizustehen, auch als Chef!3<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Schaden durch <strong>Mobbing</strong> 98,7 % der Befragten negative Auswirkungen: Demotivation, Misstrauen, Nervosität, Verunsicherung sozialer Rückzug, Krankheit, Kündigung, Erwerbsunfähigkeit 43,9 % der Befragten erkrankten in Folge des <strong>Mobbing</strong>s davon fast 50 % > 6 Wochen 10 % der Suizide sollen auf <strong>Mobbing</strong> zurückgehen Kosten für die Betriebe pro einzelnem <strong>Mobbing</strong>fall:25.000-30.000 € Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft:ca. 15 bis 50 Mrd. € / Jahr4<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Begriffsklärung to mob (engl.) = anpöbeln, angreifen Begriff seit den 1970er Jahren: Konrad Lorenz- beiTieren Heinemann (1972) „<strong>Mobbing</strong>“, Gruppengewalt beiKindern Heinz Leymann (1993): Begründer der<strong>Mobbing</strong>forschung5<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


BegriffsklärungSehr viele Definitionen in Literatur. Nach Leymann:<strong>Mobbing</strong> = „negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Peson gerichtet sind von einem oder mehreren ausgehen sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinausvorkommen damit die Beziehung zwischen Täter und Opferkennzeichnen“6<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


BegriffsklärungOder allgemein:<strong>Mobbing</strong> liegt nur dann vor, wenn objektiv jmd. regelmäßig über eine best. Zeit (mind. ½ J.) ineinem gewissen Kausalzusammenhang zermürbend-negativbehandelt wird und subjektiv die Absicht besteht, jmd. zu zermürben oder dieszuzulassen rechtswidrig gehandelt wird, im Sinne des Arbeits-, ZiviloderStrafrechts- als sanktionierbare Handlung Ausnahmen bestätigen die Regel- Urteil LAG Thüringen (sieheStruck & Fleissener S. 21-22)7<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


BegriffsklärungRechtlich erlaubtes Verhalten"Sozial adäquates Verhalten"Verletzung des allg. Persönlichkeitsrechts, der Gesundheitund der Ehre durch"Anfeindung – Schikane – DiskriminierungErst die letzten beiden Stufen sind als rechtlichrelevantes <strong>Mobbing</strong> zu bezeichnen8<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wo wird gemobbt?9<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wer wird gemobbt und wer mobbt? In BRD 2002: ca. 2,7 % gemobbte Arbeitnehmer, entsprichteuropäischem Durchschnitt Besonders hohes Risiko Beschäftigte in sozialen Berufen:Sozialarbeiter, Erzieher, Altenpfleger Etwas > 50 % mobben ausschließlich Vorgesetzte oder sinddaran beteiligt Frauen haben ein um 75 % höheres <strong>Mobbing</strong>-Risiko Frauen mobben vor allem Frauen, Männer vor allem Männer Am stärksten betroffen: Altersgruppen < 25 Jahre, > 55 Jahreund älter10<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Warum wird überhaupt gemobbt?Viele Vermutungen, vor allem: Kein Phänomen der Arbeitswelt, sondern: humanitäres Wertebewusstsein der Gesellschaft nimmt ab,daraus folgt u.a. <strong>Mobbing</strong> In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit nimmt <strong>Mobbing</strong> zu, weil derAusweg versperrt ist, den Arbeitsplatz zu wechseln So werden wegen fehlender Bereitschaft oder Fähigkeit,Konflikte zu bewältigen, Konflikte durch <strong>Mobbing</strong> ausgetragen11<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wie und wie häufig wird gemobbt?NachMeschkutatet al. (2002)12<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wie kann man <strong>Mobbing</strong> vorbeugen?Möglichkeiten der Organisation, des Betriebes Konfliktbeauftragte, Mediatoren ausbilden Schulungen zum Thema klare Informationspolitik transparente Entscheidungen hierarchieübergreifende Kommunikation angstfreies Arbeitsklima14<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wie kann man <strong>Mobbing</strong> vorbeugen?Möglichkeiten der Organisation, des Betriebes Positive Fehlerkultur Systemüberwindung: gegen den Strom schwimmen zulassen zum Mitdenken ermutigen Überlastungssituationen und –reaktionen erkennenund darauf reagieren Wehret den Anfängen: „whistleblowing“15<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wie kann man <strong>Mobbing</strong> vorbeugen?Als Leitung partizipativen Führungsstil pflegen: Handlungsspielräume lassen, wo möglich direktive Führung/ Kontrolle, wo nötig klar Stellung beziehen- auch beliebte Kollegen könnenmobben Mediation, Supervision in Betracht ziehen eigenes Verhalten, eigene Sympathien-Antipathien kritischreflektieren rechtzeitig Gespräche führen, dokumentieren, abmahnen16<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Wie kann man <strong>Mobbing</strong> vorbeugen?Aber Vorsicht: Vorwürfe gegen mobbende MA müssensubstantiell sein manchmal trügt der Schein- nicht immersind die augenscheinlichen Opfer auchsolche!!!17<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Was kann ein <strong>Mobbing</strong>opfer tun? Sofort aktiv werden, wenn Sie merken, dass sich etwas zusammenbraut wenn klar ist, wer dahintersteckt: Person ansprechen Unterstellt man Ihnen zu Unrecht Fehler oder Gerüchtesofortrichtig stellen Mitstreiter, Vertrauenspersonen einbeziehen „<strong>Mobbing</strong>tagebuch“ führen: Dokumentation als Nachweis Rechtsbeistand suchen- es gibt spezielle Anwälte Aber auch: kritische Prüfung des eigenen Verhaltens18<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Rechtslage- Straftatbestände Beleidigung üble Nachrede Verleumdung sexuelle Belästigung Körperverletzung Nötigung Urkundenfälschung und viele andere möglichVorsicht, Rechtssprechung äußerst zwiespältig: Urteil LAG Sachsen-Anhalt (siehe Struck & Fleissner S. 123) Literatur dazu: Struck, D. & Fleissner, A. (2005); Kollmer, N. (2003)19<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


RechtslageBei <strong>Mobbing</strong>vorwürfen, die sich als frei erfunden, bewusst wahrheitswidrig, missbräuchlich oder leichtfertig herausstellen,kann der Tatbestand der vorsätzlichen Beleidigung, üblerNachrede oder Verleumdung erfüllt sein.Ansonsten gilt bei unzutreffenden <strong>Mobbing</strong>vorwürfendas sog. „Benachteiligungsverbot“: Beschwerdeführerndürfen keine Nachteile entstehen- sonst wäre jederschnell mundtot.20<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>


Quellen: Literatur und Internet Arentewicz, G., Fleissner, A. & Struck, D. (2009): <strong>Mobbing</strong>.Hamburg: Ellert & Richter- Verlag. Kollmer, N. (2003): <strong>Mobbing</strong> im Arbeitsverhältnis. Heidelberg:Müller-Verlag. Litzke, S. M. & Schuh, H. (2005): Stress, <strong>Mobbing</strong> und Burn-outam Arbeitsplatz. Heidelberg: Springer-Verlag. Struck, D. & Fleissner, A. (2005): Die 45 <strong>Mobbing</strong>-Antworten.Ein Leitfaden für Betroffene, Arbeitgeber, Betriebs- undPersonalräte sowie Interessenverbände und Berater. Münster:LIT-Verlag Bundesministerium für Arbeit und Soziales. URL http://www.bmas.de/portal/14610/mobbing.html. Zugriff am 03.01.1121<strong>Andrea</strong> <strong>Woydack</strong>

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