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20. Januar Vogel Gryff äxtra

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<strong>Vogel</strong> <strong>Gryff</strong> äxtra6Vom <strong>Gryff</strong>e-Mähli 2006Freitag, <strong>20.</strong> <strong>Januar</strong> 2006D MaischterreedAus seiner Seele in die HerzenDie Meisterrede, inhaltlichwie rhetorisch brillant, warein Wink für die Zukunft. Einheikles Thema, subtil angesprochenund dabei ausgesagt,was viele denken. Siezeigte einen guten Weg auf.Zum Schluss überraschte derHärenmeister alle mit seinemComing-out und unterstrichdamit das Gesagte auf sehreindrückliche Weise.Dieter F. WullschlegerNach der gekonnten und teils sehrpersönlichen Begrüssung aller Ehrengästehob der VorsitzendeHärenmeister, Dr. Georg AndréSchlager, zu seiner Meisterrede an.Vom Ursprung ins HeuteBeim Überlegen, was er in seinerRede sagen wolle, haben ihn seineGedanken zu den Wurzeln des <strong>Vogel</strong><strong>Gryff</strong> und den Tänzen geführt.Auch wenn diese militärischen Ursprungssind, halte man heute nochmit einer gewissen Beharrlichkeit,doch mit grösster Freude an dieserTradition fest. Bei der damaligen«Waffen-Inspäggtion und bim Defilee»zeigten sich die jungen Wehrmännergerne und mit ihnen auchalle anderen. Sehen und gesehenwerden, damals wie heute. Dochheute, in einer Zeit, in der sich unserStadtteil laufend verändert hat,stehen viel mehr Leute mit teilsfremdländischen Gesichtern amStrassenrand, die sich aus Unwissenheitfragen: Was soll denn das?Was sind das für Leute? Aus welcherZeit sind und stammen die?Schon war der Härenmeistermitten im Thema, das KleinbaselsGesellschaftsbrüder und Volk mehroder weniger stark, doch dauerndbeschäftigt: Der hohe Anteil an denzugewanderten Menschen, der fürviele als gross bis sehr gross und füreinige als zu gross eingestuft wird.Der Gruss der Meister, Walter F. Studer, Dr. Georg André Schlager undRudolf Grüninger, gilt traditionell dem Spiel.Schon an einem früheren«<strong>Gryff</strong>emähli»ist mit kernigen Worten darübergeklagt worden. Noch zu gutist uns dies in Erinnerung, meinteSchlager kurz und trocken.Realität: weltweite Migration«Noo sin ys d TV-Bilder ussLampedusa in Süditalie präsent.Die wältwyyt Migration isch e Tatsach.Migration losst sich nit perKnopfdrugg uss dr Wält schaffe. Inde vergangene Joor hänn mir imGlaibasel glehrt z verstooh, ass esdie modärn Art vo Völkerwanderiggit», führte Schlager aus und betontedabei das Verb «verstooh»,weil es nicht akzeptieren bedeutet.«Me muess de Tatsachen in dAuge luege. Doch wenn mir verstandehänn, dass mir unser Landnit unter e Kääsglogge paggen undabschotte kenne, denn isch e grosseSchritt in e gueti Richtig gmacht.Und das haisst nit, ass mer d Gränzeabschaffe. Denn s git Quartier imGlaibasel mit emene Migrationsaadailvo über 50 Prozänt. In drSchwyz lääben 1,5 Millione Migrante,doo dervo 450 000 in debaide Basel. In Basel-Stadt hetme am Ändi vom 2004 65 000Kantonsbürger, 66 400 Bürger ussdr übrige Schwyz und 56 500 Bürgeruss 150 verschiedene Länderzellt», wartete der Meisterrednermit eindrücklichen Zahlen auf underwähnte mit einem Schmunzeln,dass fast die Hälfte der Hochzeitenin der Schweiz schon binationalseien.«D Schwyz isch vor 150 Joor eLand vo Usswanderer gsi. VyyliSchwyzer het dr Hunger und diebruefligi Chancelosigkait in dFremdi triibe. Dr wirtschaftlig Uffschwunghet das kehrt und syt dennfolge d Migrationsaadail mehr oderweniger de konjunkturelle Zykle.Het me Lüt bruucht, het me sighoolt. Het me si nimm bruucht,het me si haim gschiggt», erinnerter an die nicht immer sehr rosigeund freundliche Geschichte.«Vo Spiilreegle, dr roote Karteund emene grosse Wurf»Der erlebte Alltag sei nicht einstarker Ansatz für ein differenziertesNachdenken über die Situationim Kleinbasel. Zudem liege es in derNatur des Menschen, vielem, wasihm fremd sei, skeptisch bis ablehnendgegenüber zu stehen. Zu oftwerde vergessen, dass Industrie,Spitäler und Gastrobetriebe ohneMitarbeit auswärtiger Menschenden Laden dicht machen könnten.«Mir kenne d Situation wie sieisch, drumm finde mir jo nit die Lytärgerlig, wo sich yysetze, sonderndie, wo sich hör- und sichtbar nitan unseri Spiilreegle halte. D Statistikvo dr Staatsaawaltschaft zaigt,dass d Mehrheit vo Ussländerkriminalitätvo Persone veriebt wird,wo in Basel-Stadt gar kai regulärenUffenthaltsstatus hänn. Primär sindas Asylbewärber, maischtens ussandere Kantön, und Kriminaltourischteuff dr Durchrais», sinnierteder Vorgesetzte Meister kurz, bevorer in medias res ging: «Es git aberau Spiilregle-Verweigerer, wo inkainer Statistik erschyynen undtrotzdäm unaagnääm uffalle. Auwenn die Lyt nit mit em Stroofgsetzbuechin Konfliggt kemme,wurd me si gärn abraise gsee. Denndas sin Lyt, wo nit integriert sin, jäsich au gar nit wänn integriere loound sich drum au nit an e baargrundlegendi Spiilregle vo unsererGsellschaft halte dien!»Dass manche Leute nach irgendwelchenRegeln spielen und sozum gesellschaftlichen Problem werden, ist unseren Behörden seit langembekannt. Gerade die Zuständein den Quartieren mit hohem Ausländeranteilhaben in den letztenJahren einen Denkprozess ausgelöst,den wir für fast unmöglichgehalten haben, setzte Schlager fortund hielt folgendes Plädoyer: «S neyenIntegrationsgsetz, wo jetz in baideBasel zur Berootig vorliggt, ischin jedere Hisicht e grosse Wurf!»Die Meisterrede: Gogo Schlagerhielt ein Plädoyer für die Integration.Die Sytte het meeglig gmachtChocolat-Waffelndie mit em Baslerstab780 g, Fr. 29.40<strong>Gryff</strong>egass 2 im Kaffi Spitz und Gärbergass 57oder am Bahnhof SBB uf dr Passerelle

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