Ampel Nachrichten No. 49 [ PDF-DOWNLOAD ] - RTB GmbH & Co. KG

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No | 49 Sommer 2009 20. Jahrgang VERKEHRSMAGAZIN Nachrichten Dialog-Display zeigt Wirkung EU-Hauptsitz mit Vorbild-Funktion Optimale Blindensignalisierung

<strong>No</strong> | <strong>49</strong><br />

Sommer 2009 20. Jahrgang<br />

VERKEHRSMAGAZIN<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Dialog-Display zeigt Wirkung<br />

EU-Hauptsitz mit Vorbild-Funktion<br />

Optimale Blindensignalisierung


Inhalt<br />

3 Dialog-Display<br />

GDV gibt klare<br />

Empfehlungen<br />

4 Walking Bus<br />

Initiative für sichere<br />

Schulwege<br />

5 Motorrad-Training<br />

Veranstaltung in<br />

Oschersleben<br />

6/7 EU-Hauptsitz Brüssel<br />

Dialog-Displays und<br />

Akustiken<br />

8 Shared Space<br />

Prinzip weist<br />

Lücken auf<br />

9 Hybridfahrzeuge<br />

Geräusche bleiben<br />

wichtig<br />

10 Blindensignalisierung<br />

Umrüstung in<br />

Gelsenkirchen<br />

11 Landesverkehrswacht<br />

Tagung in<br />

Bad Lippspringe<br />

12 Dies & Das<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Die Benachteiligung vieler Verkehrsteilnehmer ist nach<br />

wie vor alltäglich im wachsenden Straßenverkehr. Persönlich<br />

erlebe ich das im familiären Umfeld: Meine 10-jährigen<br />

Zwillinge müssen künftig einen recht anspruchsvollen<br />

Schulweg meistern, der an mehreren Stellen den<br />

Arbeitsweg vieler Autofahrer kreuzt. Wir von <strong>RTB</strong> entwickeln<br />

mit Leidenschaft kreative Lösungen, damit unsere<br />

Kinder sicherer am Straßenverkehr teilnehmen können.<br />

Die Ergebnisse dieser Bestrebungen werden umso besser,<br />

je effektiver wir miteinander kommunizieren. Deshalb<br />

freue ich mich über die Gelegenheit, uns Ihnen an dieser<br />

Stelle in den „<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong>“ zu empfehlen. Damit<br />

spreche ich insbesondere die Funktionsbereiche Projektierung,<br />

Inbetriebnahme und Wartung an. Gerade hier<br />

erleben wir ein sehr unterschiedliches Verhalten: Viele<br />

Fragen und Anregungen erreichen uns bereits in einem<br />

relativ frühen Stadium, aber zu häufig ist bereits wertvolle<br />

Zeit verstrichen.<br />

Aktuelle Neu- und Weiterentwicklungen wie der Signaltongeber<br />

Kombi-IV, net.1 und das Verkehrszähl- und<br />

Klassifizierungssystem TOPO.plus mit DD.Web sind auf<br />

dem Fundament Ihres Feedbacks entstanden. Das eigens<br />

für Brüssel entwickelte Dialog-Display zur Sicherung vor<br />

Schulen und Kindergärten ist ebenfalls ein Ergebnis des<br />

engen Austausches. Nur mit Ihrer aktiven Unterstützung<br />

wurden diese Entwicklungen zu Geräten mit hohem Nutzen<br />

und der notwendigen Praxistauglichkeit. Darum sind<br />

Ihre Fragen, Anregungen und selbstverständlich auch<br />

Kritik herzlich willkommen und ausdrücklich erwünscht.<br />

Rechnen und planen Sie mit uns gemeinsam !<br />

Christian Ehring<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>RTB</strong> <strong>GmbH</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong>, Geschäftsführer Rudolf Broer, Schulze-Delitzsch-Weg 10, 33175 Bad Lippspringe,<br />

Tel. + <strong>49</strong> (0) 52 52 - 97 06-0,Fax + <strong>49</strong> (0) 52 52 - 97 06-10 E-Mail: info@rtb-bl.de, www.rtb-bl.de<br />

Redaktion:<br />

HACK PR- und Werbeagentur <strong>GmbH</strong>, 33175 Bad Lippspringe<br />

Gesamtherstellung:<br />

Machradt, Graphischer Betrieb, 33175 Bad Lippspringe


Dialog-Display zeigt Wirkung<br />

GDV-Empfehlungen nach Abschluss der Untersuchung in Berlin<br />

In der letzten Ausgabe der „<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong>“<br />

hatten wir über die Untersuchung der Abteilung<br />

Unfallforschung des Gesamtverbandes der<br />

deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)<br />

berichtet. An vier Standorten in Berlin wurde<br />

für beide Fahrtrichtungen die Wirkung von insgesamt<br />

acht Dialog-Displays auf das Geschwindigkeitsverhalten<br />

der Fahrzeugführer untersucht.<br />

Darüber hinaus wurden an zwei Standorten Fußgänger<br />

zum Fahrverhalten der Autofahrer und<br />

zur Wahrnehmung der eigenen Sicherheit beim<br />

Queren der Straßen befragt. Jetzt liegen die<br />

erfreulichen Ergebnisse vor.<br />

Nach Installation der Dialog-Displays ließen sich<br />

bedeutende Verhaltensänderungen bei den<br />

Kraftfahrern beobachten, die für die gesamte<br />

Untersuchungszeit stabil blieben. Die Geschwindigkeitsparameter<br />

(V ,V ) verringerten sich je<br />

mittel 85<br />

nach Einsatzort um bis zu 6 km/h. Der Anteil<br />

derjenigen, die zu schnell fuhren, ging meist<br />

sogar um 50% zurück. Zudem berichteten die<br />

Fußgänger von einer deutlichen Erhöhung des<br />

Sicherheitsgefühls an den Querungsstellen. Auch<br />

die Interaktionen mit den Fahrzeugführern erlebten<br />

sie sicherer.<br />

Auf der Basis dieser Berliner Forschungsergebnisse<br />

und den Ergebnissen weiterer Untersuchungen<br />

andernorts hat der GDV das<br />

Dialog-Display für folgende Zielstellungen<br />

empfohlen:<br />

■ Sicherung von Fußgängerüberwegen<br />

■ Schutz von Kindertagesstätten<br />

■ Schulwegsicherung<br />

Untersuchungsstandort Silbersteinstraße<br />

Download des Untersuchungsberichtes:<br />

www.udv.de/verkehrsverhalten-und-paedagogik/aktuelles/artikel/dialog-display-wirkt<br />

Empfehlungen des GDV<br />

■ Bushaltestellensicherung<br />

■ Reduktion von Geschwindigkeitsverstößen<br />

■ Verringerung der lokalen Unfallgefährdung<br />

■ Lärmminderung /-schutz<br />

■ Aufmerksamkeitserhöhung an Konfliktstellen<br />

(z. B. zwischen Straßen- und<br />

Zugverkehr oder zwischen PKW/ LKW<br />

und Fußgängern)<br />

2 | 3


<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>49</strong><br />

Walking Bus für sichere Schulwege<br />

Vorbildliche Initiative zur Begleitung von Sechs- bis Neunjährigen<br />

Vorstellung des Konzepts „Walking Bus“ bei der Tagung der Landesverkehrswacht NRW in Bad Lippspringe im April 2009<br />

Der Fußweg zur Schule wird sicherer und macht<br />

mehr Spaß, wenn Kinder ihn gemeinsam zurücklegen.<br />

An dieser Stelle knüpft die Aktion<br />

„Walking Bus“ an, eine Gehgemeinschaft von<br />

Grundschülern auf dem Weg zur Schule. Von<br />

Erwachsenen begleitete Schülergruppen laufen<br />

wie ein Linienbus feste Haltestellen an, an denen<br />

weitere Schüler hinzustoßen. So füllt sich nach<br />

und nach der „Walking Bus“ und bringt die<br />

Kinder sicher zur Schule und zurück.<br />

Der Idee aus Großbritannien haben sich nun<br />

auch einige deutsche Schulen erfolgreich angeschlossen.<br />

Die Initiative entstand, weil inzwischen<br />

ca. 30 % der Sechs- bis Neunjährigen mit<br />

dem Pkw zur Schule gefahren werden – und das<br />

Erfreuliche Nebeneffekte<br />

■ Aufmerksamere Kinder, da wichtige Informationen<br />

mit den Schulkameraden bereits<br />

vor der ersten Stunde ausgetauscht werden<br />

konnten.<br />

■ Förderung der Konzentration durch Bewegung<br />

an der frischen Luft.<br />

bereits bei Distanzen zwischen Elternhaus und<br />

Schule von unter 1.000 Metern.<br />

Der „Walking Bus“ bedeutet für die Kinder eine<br />

begleitete, aktive Teilnahme am Straßenverkehr.<br />

Sie werden gezielt zu einer selbständigen und<br />

verantwortlichen Verkehrsteilnahme hingeführt.<br />

Durch diese Form der Verkehrsgewöhnung<br />

werden die Kinder gefordert und gefördert, ohne<br />

sie dabei zu überfordern. Ab dem dritten Schuljahr<br />

sollten sie dann soweit sein, den Schulweg<br />

allein zurückzulegen. Auch für die Eltern steigt<br />

das Sicherheitsgefühl. Sie wissen, dass die Kinder<br />

nicht allein unterwegs sind und dass sie das Verhalten<br />

im Straßenverkehr unter „Aufsicht“ lernen<br />

können.<br />

■ Vorbeugung des Bewegungsmangels<br />

■ Erhöhung der Sicherheit vor den Schulen<br />

durch weniger Bring- und Abholverkehr<br />

© 2009 LVW NRW


Sicherheitstraining für Motorradfahrer<br />

Zweite Veranstaltung von Verkehrswacht und Polizei in Oschersleben<br />

Bereits zum zweiten Mal veranstalteten die<br />

Verkehrswacht Paderborn e.V. und die Paderborner<br />

Polizei im Mai 2009 das Motorradsicherheitstraining<br />

in der Motorsport-Arena in<br />

Oschersleben. 120 Kradfahrer aus den Kreisen<br />

Paderborn und Höxter erlebten eine rundum<br />

gelungene Veranstaltung. Ziel war es, sich<br />

selbst und die Maschine besser einschätzen zu<br />

können, um in Grenzsituationen den Schreckmoment<br />

möglichst auszublenden und die Lage<br />

zu beherrschen.<br />

Gefahrenbremsungen auf nasser Fahrbahn<br />

Zweiradunfälle 2007<br />

26 % der verunglückten und 30 % der getöteten<br />

Motorradbenutzer kamen bei Alleinunfällen<br />

zu Schaden, d.h. es waren keine anderen<br />

Fahrzeuge oder Fußgänger beteiligt. Eine<br />

„nicht angepasste Geschwindigkeit“ wurde<br />

34% der an Unfällen mit Personenschaden<br />

beteiligten Motorradfahrern von der Polizei<br />

angelastet.<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2009,<br />

„Zweiradunfälle im Straßenverkehr 2007“<br />

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst im<br />

Kloster Dalheim startete der Tross in Richtung<br />

Oschersleben. Eingeteilt in 18 Gruppen, die<br />

jeweils von einem Instruktor geleitet wurden,<br />

begann das Training mit einem Sicherheitscheck<br />

der Motorräder. Nur einwandfreie Fahrzeuge<br />

wurden zu den Übungen zugelassen. Auf der<br />

ca. 3,7 km langen Übungsstrecke lernten die Teilnehmer<br />

unter realistischen Bedingungen Gefahrenbremsungen<br />

und Gegenmaßnahmen bei<br />

Unter- bzw. Übersteuern des Motorrads.<br />

Unfälle mit Motorrädern sollen von den Straßen<br />

im Kreis Paderborn möglichst verbannt werden.<br />

Landrat Manfred Müller: „Motorradfahrern muss<br />

bewusst sein, wo und wann Gefahr auf der Straße<br />

lauert. Sie müssen ihre fahrerischen Grenzen<br />

kennen“. Auch <strong>RTB</strong> war mit einem eigens dafür<br />

gestalteten Hinweisschild in Oschersleben vertreten.<br />

Die emotionale Ansprache appellierte<br />

auch hier an das Verantwortungsbewusstsein<br />

der Fahrer.<br />

4 | 5


<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>49</strong><br />

EU-Hauptsitz mit Vorbild-Funktion<br />

Dialog-Displays und Akustiken sichern Schulwege in Brüssel<br />

Straßen vor Schulen und Kindergärten in Brüssel<br />

sollen sicherer werden. Das hat sich das Ministerium<br />

der Region Brüssel zum Ziel gesetzt. Nach<br />

einem entsprechenden Ausschreibungsverfahren<br />

ist nun die Entscheidung gefallen: Es werden Dialog-Displays<br />

von <strong>RTB</strong> zum Einsatz kommen, und<br />

zwar in individuell angepasster Form. Insgesamt<br />

werden 30 Geräte auf den Brüsseler Straßen für<br />

mehr Sicherheit sorgen. Bis Ende Mai wurden<br />

bereits zehn Geräte installiert.<br />

Das Funktionsprinzip von Dialog-Display und<br />

big.DD mit mehrsprachiger Lob- und Tadelanzeige<br />

(französisch / flämisch) wird auf speziellen<br />

Wunsch der Verantwortlichen durch die Angabe<br />

der gefahrenen Geschwindigkeit ergänzt. Das<br />

neu entwickelte TOPO.plus-System zur Fahrzeugklassifizierung<br />

wird in alle Geräte integriert. So<br />

kann das Ministerium umfassende Auswertungen<br />

der Verkehrsströme an den sensiblen Stellen<br />

erheben. In Erfahrung gebracht werden kann<br />

beispielsweise, ob zu schnell gefahren wird und<br />

welche Fahrzeugklassen sich dabei besonders<br />

hervortun. Auf Basis dieser Informationen kann<br />

wesentlich gezielter auf Problemlagen reagiert<br />

werden. Individuelle Produktion für Brüssel: DD.brüssel


Auch an den Lichtzeichenanlagen tut<br />

sich etwas in der belgischen Hauptstadt.<br />

In Kooperation mit Swarco<br />

Futurit wurde die neue <strong>RTB</strong>-Akustik<br />

entwickelt. Die sehr einfache Montage<br />

in die Lichtzeichenkammer des neuen<br />

Swarco Futurit Alustar-Gehäuses ermöglicht<br />

mehr Sicherheit für blinde<br />

Passanten ohne weitere Zusatzgeräte.<br />

6 | 7<br />

© 2009 Ministerie van Het Brussels Hoofdstedellijk Gewest


<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>49</strong><br />

Shared Space eine „Mogelpackung“?<br />

Schwächere Verkehrsteilnehmer werden nachweislich benachteiligt<br />

Gegenseitige Rücksichtnahme und vorausschauendes<br />

Verhalten werden als Basis für das sogenannte<br />

„Shared Space-Prinzip“ genannt. Alle<br />

Verkehrsteilnehmer sollen sich im gemeinsam<br />

genutzten Straßenraum wie Gäste fühlen, die<br />

nicht auf ihre Rechte pochen, sondern sich sozial<br />

und rücksichtsvoll verhalten, sodass möglichst<br />

wenig Regeln und keine verkehrsregelnde Beschilderung<br />

benötigt wird.<br />

Aber was ist an dieser Stelle mit den schwächeren<br />

Verkehrsteilnehmern wie Sehbehinderten,<br />

Kindern und älteren Menschen? Laut der Unfallforschung<br />

der Versicherer gefährdet Shared<br />

Space gerade diese Personenkreise. Sehbehinderte<br />

sind auf eine kontrastreiche und taktil erfassbare<br />

Verkehrsraumgestaltung angewiesen.<br />

Mischverkehrsflächen haben sich schon jetzt als<br />

problematisch für Kinder und ältere Menschen erwiesen,<br />

da Geschwindigkeiten und Entfernungen<br />

oft nicht richtig eingeschätzt werden können.<br />

Shared Space: Kreisverkehr in Bohmte<br />

Eine Vorstufe des Shared Space-Konzeptes<br />

besteht bereits in Form der verkehrsberuhigten<br />

Bereiche, in denen Schrittgeschwindigkeit (max.<br />

7 km/h) vorgeschrieben ist. Laut Siegfried Brockmann,<br />

Leiter der Unfallforschung der Versicherer<br />

(UDV), funktioniere das harmonische Miteinander<br />

von Auto-, Radfahrern und Fußgängern hier<br />

bereits nicht, da die Regeln nicht bekannt oder<br />

nicht bewusst seien. Umso kritischer sei die<br />

Ausweitung solcher Mischflächen bei deutlich<br />

höheren Geschwindigkeiten von 30 bis 50 km/h<br />

zu sehen.<br />

Erfreulich in diesem Zusammenhang ist die Feststellung<br />

der UDV, dass sich Dialog-Displays eindeutig<br />

positiv auswirkten, während die Versuche<br />

mit „Shared Space“ hingegen nur bedingt sinnvoll<br />

seien.<br />

© 2009 Kai Kowalewski


Hybridfahrzeuge dürfen nicht zu leise sein<br />

US-Studie zeigt Nachteile für Blinde und Sehbehinderte auf<br />

Das künstliche Motorengeräusch variiert abhängig von der Geschwindigkeit und der aktuellen Beschleunigung des Fahrzeugs.<br />

Abgestrahlt wird es in Fahrtrichtung nach vorn von einem wasserdichten Lautsprechersystem unter dem Kühlergrill.<br />

„Weg vom Öl !“ – das war eine zentrale Aussage<br />

von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />

im Rahmen eines Vortrages zum Thema Elektromobilität.<br />

Hybrid-Fahrzeuge sind der neue<br />

umweltfreundliche Trend, den Deutschland mitprägen<br />

will. Aber es gibt einen wesentlichen<br />

Aspekt, der bei dieser Entwicklung nicht außer<br />

Acht gelassen werden darf. Was bedeuten<br />

Hybrid-Fahrzeuge für ältere Menschen, Kinder<br />

und Sehbehinderte ?<br />

Eine US-Studie hat ergeben, dass Hybridautos<br />

von Fußgängern erst wahrgenommen werden,<br />

wenn sie bereits 40 % näher sind als herkömmliche<br />

Fahrzeuge. Blinde und Sehbehinderte verwenden<br />

die Geräusche des ankommenden Verkehrs<br />

als einen Hinweis, um sicher die Straße zu<br />

überqueren. Fehlt dieser Hinweis, dann sind sie<br />

einer hohen Gefahr ausgesetzt.<br />

© Toyota Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

Um gegen die zunehmende Verbreitung „schleichender“<br />

Pkw zu protestieren, haben Mitglieder<br />

der amerikanischen National Federation of the<br />

Blind (NFB) jetzt ein Protestlied aufgenommen.<br />

Der Text schlägt vor, die im Elektrobetrieb nahezu<br />

lautlos fahrenden Hybridautos mit einem<br />

akustischen Warngerät auszustatten, das beispielsweise<br />

ein leises Brummen von sich geben<br />

könnte.<br />

In diesem Zusammenhang zu begrüßen ist die<br />

Entwicklung des britischen Autoherstellers Lotus,<br />

der eine Technologie entwickelt hat, die auch<br />

fast geräuschlose Hybridautos mit klassischen<br />

Motorgeräuschen ausstattet. Dieses System ist<br />

bereits im Toyota „Prius“ im Einsatz, kann aber<br />

auch nachträglich in andere Autos integriert<br />

werden.<br />

8 | 9


<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>49</strong><br />

Optimale Blindensignalisierung<br />

Umrüstung alter Lichtzeichenanlagen mit net.1 in Gelsenkirchen<br />

Zwischen der Lichtzeichenanlage und<br />

dem Steuergerät ist nur eine zusätzliche Erdkabelader<br />

erforderlich, um die vielfältigen Signale<br />

(u. a. Freigabeton, Pilotton, Vibration) zu realisieren.<br />

Sehbehinderte haben es im Alltag oft nicht<br />

leicht. Gerade im Straßenverkehr lauern vielfältige<br />

Gefahren, nicht zuletzt auch durch die extrem<br />

leisen Hybridfahrzeuge. Die Stadt Gelsenkirchen<br />

trägt nun dazu bei, dass sich Blinde besser orientieren<br />

können, indem sich die verantwortlichen<br />

Planer dazu entschlossen haben, alte Lichtzeichenanlagen<br />

mit modernster Technik von <strong>RTB</strong><br />

blindengerecht umzurüsten. Bei diesem Projekt<br />

war die Firma Siemens AG sowohl für die Planung<br />

und Beratung als auch für den Einbau von<br />

net.1 zuständig.<br />

Das System net.1 bietet sich an dieser Stelle ganz<br />

besonders an, da für die Nachrüstung bestehender<br />

Lichtzeichenanlagen keine aufwändigen<br />

Erdarbeiten mehr nötig sind. Eine einzige freie<br />

Erdkabelader reicht aus, um die Kommunikation<br />

zwischen akustischen Zusatzgeräten, Steuergeräten<br />

und Tastern herzustellen. Die erforderlichen<br />

Freigaben durch die Hersteller der Steuergeräte<br />

liegen selbstverständlich vor, sodass einer<br />

einfachen Nachrüstung nichts im Wege steht.<br />

Gemeinsam mit der vierten Generation der <strong>RTB</strong>-<br />

Akustiken sichert net.1 kostengünstig und zuverlässig<br />

die Fußgängerüberwege für diejenigen,<br />

die gerade im Straßenverkehr besonders schutzbedürftig<br />

sind.


Landesverkehrswacht stärkt die Sicherheit<br />

Drei konkrete Anträge bei der NRW-Tagung in Bad Lippspringe<br />

v. r.: Burkhard Nipper (Gf. Direktor der LVW NRW), Heinz Hardt (LVW-Präsident), Dr. Ingo Wolf (NRW-Innenminister) mit den Referenten<br />

Nicole Neumann-Opitz (BaSt) und Thorsten Mendel (Marketingleiter Abus)<br />

Im Rahmen ihrer Tagung in Bad Lippspringe hat<br />

die Landesverkehrswacht <strong>No</strong>rdrhein-Westfalen<br />

e.V. (LVW NRW) drei konkrete Anträge zur Verkehrssicherheit<br />

verabschiedet.<br />

1. Die LVW fordert von der Landesregierung, die<br />

flächendeckende Verkehrserziehung an Schulen<br />

sicherzustellen. In 2008 ereigneten sich in<br />

NRW rund 30.000 Schulwegunfälle. Langfristig<br />

kann diese Zahl nur gesenkt werden, wenn Lehrer<br />

den Kindern das Wissen und die Fähigkeiten<br />

zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr vermitteln<br />

können. Verkehrserziehung in der<br />

Schule bildet die Grundlage für sicheres und<br />

umsichtiges Verhalten auf der Straße. Daher<br />

mahnt der Präsident der Landesverkehrswacht<br />

NRW, Heinz Hardt: „Die Stellen der Fachberater,<br />

die an den Schulen für Verkehrserziehung<br />

zuständig sind, müssen erhalten bleiben“.<br />

2. Die LVW empfiehlt allen Radfahrern, stets<br />

mit Helm und bei Dunkelheit oder widrigen<br />

© 2009 LVW NRW<br />

Wetterverhältnissen zusätzlich mit einem<br />

Dreiecksüberwurf, Warnweste oder anderen<br />

reflektierenden Materialien zu fahren. Die Zahl<br />

der in NRW im Straßenverkehr getöteten Radfahrer<br />

erhöhte sich im vergangenen Jahr von<br />

74 auf 82. Wenn der Helm zur selbstverständlichen<br />

Ausrüstung von Radfahrern gehörte,<br />

könnte diese Zahl sicherlich geringer ausfallen.<br />

3. Die LVW appelliert an das Verantwortungsbewusstsein<br />

aller Verkehrsteilnehmer, indem sie<br />

dazu auffordert, spätestens ab dem 60. Lebensjahr<br />

mindestens alle fünf Jahre einen Sehtest<br />

durchführen zu lassen. Im letzten Jahr wurde<br />

bei Messungen der LVW in der Gruppe der über<br />

45-jährigen eine Sehfehlerquote von 19,47 %<br />

festgestellt. Die durchschnittliche Fehlerquote<br />

aller Altersgruppen lag dagegen nur bei 11,12 %.<br />

Diese konkreten Ansätze für Verbesserungen<br />

können die Verkehrssicherheit nicht nur in <strong>No</strong>rdrhein-Westfalen<br />

nachhaltig erhöhen.<br />

10 | 11


Dies & Das<br />

www.verkehrsicherheitsprogramme.de<br />

Das neue Internetportal www.verkehrssicherheitsprogramme.de<br />

präsentiert alle bislang bekannten<br />

Verkehrssicherheitsprogramme, die bundesweit<br />

und für jeden zugänglich angeboten<br />

werden. Die Homepage geht auf eine Initiative<br />

des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, der<br />

Deutschen Verkehrswacht und des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

zurück.<br />

.<br />

© 2009 Zaklad Inzynierii<br />

Ruchu/grupa ZIR<br />

Auf dem Weg nach Vancouver<br />

Nach ihrem schweren Trainingsunfall Anfang<br />

Januar arbeitet Verena Bentele nun doch auf die<br />

Teilnahme bei den Paralympics 2010 in Vancouver<br />

hin. Diese Nachricht ist von enormer Bedeutung<br />

für die paralympische Bewegung im Land. Die 27jährige<br />

Sportlerin ist mit ihren elf Goldmedaillen<br />

bei WM und Paralympics nicht nur die beste, sondern<br />

auch die prominenteste behinderte Wintersportlerin<br />

und hat mit zahlreichen öffentlichen<br />

Auftritten für einen hohen Bekanntheitsgrad<br />

dieser wenig wahrgenommenen Sportart gesorgt.<br />

Diese „Verantwortung für die Bewegung“<br />

ist für Verena Bentele eine wesentliche Motivation,<br />

um die Paralympics 2010 anzugehen. Wir<br />

wünschen ihr dafür ganz viel Erfolg !<br />

Gold für das Dialog-Display<br />

Auf der Messe Autostrada im polnischen Kielce<br />

.<br />

präsentierte die Firma ZIR (Zaklad Inzynierii<br />

Ruchu) auch die <strong>RTB</strong>-Produkte sehr erfolgreich.<br />

Denn nicht nur der gelungene Stand der ZIR wurde<br />

honoriert, auch das Dialog-Display konnte als<br />

innovativstes Produkt der Messe eine Goldmedaille<br />

mitnehmen. Einmal mehr ein Beweis<br />

für den erfolgreichen Einsatz, auch auf dem internationalen<br />

Markt.<br />

<strong>Ampel</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>No</strong>. <strong>49</strong> 12

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