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Sportbox Nr. 43.indd - SC Vilkerath 1961

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uns durchaus „Auswege“ aus dem Dilemma zu. Es gilt, die Sinnfrage<br />

zu stellen.<br />

Die Repräsentanten des deutschen Fußballs, Spieler wie Funktionäre,<br />

haben diese Wege aufgezeigt. Theo Zwanziger, Oliver Bierhoff, Andre<br />

Adler, ja auch der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen,<br />

Christian Wulff, – um nur einige zu nennen – haben sich ihrer Tränen<br />

und tiefen inneren Bewegtheit nicht geschämt, neben den Tausenden<br />

von Fans und Anhängern der <strong>Nr</strong>. 1 im Tor von Hannover 96 und<br />

der Nationalmannschaft. Sport/Fußball ist nicht alles, sie dürfen nicht<br />

zum bestimmenden Lebensinhalt werden. Die Sinnhaftigkeit unseres<br />

Seins bestimmt sich von „innen“ her, nicht von „außen“. Sport/Fußball,<br />

Berufswelt sind „Außendinge“, die durchaus zur Lebensqualität<br />

beitragen können, aber sie sollten nicht entscheidend und bestimmend<br />

für unser Denken und Verhalten sein. Die Forderungen des<br />

„Außen“, die vielfach rücksichtslos ein Leistungsoptimum verlangen,<br />

ja vorgeben, und „Schwächen“, Krankheiten, „Alter“ als Versagen bewerten,<br />

führen zur Überforderung, eben zu Versagensängsten und<br />

Krankheitsbildern. Wir müssen zur Menschlichkeit und Werten, die<br />

die Menschenwürde vorgibt, zurückkehren – nicht nur im Sport. Als<br />

Konsequenz ergibt sich daraus für uns das Zulassen von Emotionen,<br />

die selbstverständliche Akzeptanz von Krankheit und „Schwächen“,<br />

das Zulassen von Auszeiten und – als Folge – das Anbieten und Umsetzen<br />

von Hilfestellungen.<br />

Niemand von unseren „Gladiatoren“ sollte mehr Angst haben, Krankheiten,<br />

so genannte Schwächen, Emotionen offen darzustellen und<br />

einzuräumen, sie gehören elementar zum Mensch- und Personsein<br />

und verdienen unsere Achtung und Respekt. Allein das macht „Sinn“.<br />

Der Tod von Robert Enke hat insoweit auch eine philosophische Dimension,<br />

in dem er dazu beiträgt, umzudenken im Sinne des Mottos:<br />

„Fußball ist die schönste Nebensache der Welt!“. Eben „Nebensache!“.<br />

Und so darf ich abschließend sagen: „Robert, maach et jot do boven!“<br />

Franz Kruse<br />

Quelle Foto:<br />

BLZ v. 19.11.09 (ap)<br />

www.sc-vilkerath.de<br />

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