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Wissenschaftsbericht 2002/2003 - Land Steiermark

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Forschungin der <strong>Steiermark</strong><strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>Bericht über die Wissenschafts- und Forschungsförderungdes <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG➔Abteilung 3 – Wissenschaft und Forschung


Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong>Wissensland <strong>Steiermark</strong>Das 21. Jahrhundert bezeichnet man bewusst alsdas Zeitalter der Kommunikations- bzw. Informationsgesellschaft.Der damit verbundene Prozess imÜbergang von der Industrie- zur „Wissensgesellschaft“wird in vielen Bereichen einen gewaltigenglobalen, sozialen und gesellschaftlichen Wandelnach sich ziehen. Die „Ware“ Information wirddabei zu einem wichtigen Rohstoff und gleichzeitigzum Produkt.Bildung ist heute die Investition in die Zukunft,Bildung ist Lebenschance. Das lebenslange Lernenbeginnt jeden Tag neu und ist die Voraussetzung fürberufliche Qualität und Flexibilität gerade in Zeiten,wo täglich rasches Reagieren gefordert ist, wo esentscheidend ist, sich Trends anzupassen undetwaigen konjunkturellen Schwankungen durchInvestitionen in das „Intellectual Capital“ gezieltbegegnen zu können. Unser größtes Kapital amBeginn des Jahrtausends ist „brain power“ – in diesemBereich müssen wir in Zukunft wettbewerbsfähigsein.In der <strong>Steiermark</strong> gibt es knapp 1.000 Schulen -mehr als 100 Bildungs- und Forschungseinrichtungen,20 Fachhochschul-Studiengänge an der FHJOANNEUM und der FH Campus 02, zahlreicheKompetenzzentren und 5 Universitäten: Von derBreite des Studien- und Bildungsangebots her istdie <strong>Steiermark</strong> damit eines der führenden Bundesländerin Österreich und setzt in diesem Zusammenhangdeutliche Zeichen: In keinem anderenösterreichischen Bundesland wird pro Kopf mehr fürBildung und F & E ausgegeben als in der <strong>Steiermark</strong>.Um im internationalen Wettbewerb der Bildungsregionenbestehen zu können, muss es in Zukunft zueiner noch stärkeren Vernetzung der Bildungs- undForschungseinrichtungen nicht nur regional, vorallem auch europaweit kommen.Der Ausbau und die Umsetzung der von der EU definiertenBildungsziele, eine international vergleichbareHochschulbildung und damit im Zusammenhangeine gewährleistete Qualitätssicherung müssenin Zukunft unser gemeinsames Ziel sein.Waltraud Klasnic<strong>Land</strong>eshauptmann der <strong>Steiermark</strong>Mag. Kristina Edlinger-Ploder<strong>Land</strong>esrätinSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 1


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>2Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>4Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


InhaltsverzeichnisDie Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Internationale und europäische Entwicklungen 9Die österreichische Situation 9Forschung und Entwicklung im <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> 17Das Projekt „Forschungsstrategie <strong>Steiermark</strong>“ 19Die <strong>Steiermark</strong> im nationalen Vergleich 20Forschungsaufwendungen und deren Finanzierung im Unternehmenssektor 27Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) 33Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) 38Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der EU 42EU-Regionalförderung 52Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachabteilung 3C – Grenzüberschreitende Zusammenarbeit 54Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschung 56Steiermärkischer Wissenschafts- und Forschungslandesfonds 56Förderung der High Technology <strong>2002</strong> 59Studienbeihilfen 62Der Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong> 63Zielgerichtete Förderung wissenschaftlicher Aktivitäten 66Steirische Wissenschafts-, Umwelt- und Kulturprojektträgergesellschaft m.b.H. – St:WUK 70<strong>Land</strong>eshygieniker für <strong>Steiermark</strong> 74<strong>Land</strong>esmuseum Joanneum 75Steiermärkisches <strong>Land</strong>esarchiv 86Steiermärkische <strong>Land</strong>esbibliothek (LB) 87Fachabteilung 8B – Gesundheitswesen (Sanitätsdirektion) 89Fachabteilung 10B – <strong>Land</strong>wirtschaftliches Versuchszentrum <strong>Steiermark</strong> 90Fachabteilung 10C – <strong>Land</strong>wirtschaftliches Schulwesen 91Fachabteilung 10D – Forstwesen 93Fachabteilung 14C – Wirtschaftspolitik 95Fachabteilung 17C – Umweltrecht und Energiewesen 97Fachabteilung 13A – Technische Umweltkontrolle und Sicherheitswesen 97Fachabteilung 19A – Wasserwirtschaft und Hydrographie 98Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 5


AbbildungsverzeichnisAbbildungenAbbildung 1: F&E–Ausgaben in Prozent des BIP 1997–<strong>2002</strong> im internationalen Vergleich 11Abbildung 2: F&E–Ausgaben Österreichs 1981–<strong>2002</strong> 14Abbildung 3: Forschungsausgaben der Länder 1982–<strong>2002</strong> 23Abbildung 4: Forschungsausgaben der Länder in Prozent des Budgets 1993–<strong>2002</strong> 24Abbildung 5: Forschungsausgaben der Länder pro Kopf der Bevölkerung 1982–<strong>2002</strong> 25Abbildung 6: F&E–Ausgaben des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> nach Bewirtschaftern <strong>2002</strong> 26Abbildung 7: Prozent der FFF-Förderungen nach Bundesländern <strong>2002</strong> 35Abbildung 8: Prozent der FWF-Förderungen nach Bundesländern mit Universitäten <strong>2002</strong> 41Abbildung 9: Aufgliederung der Beteiligungen am 5. EU-Rahmenprogramm 44Abbildung 10: Erfolgreiche Beteiligungen am 5. EU-Rahmenprogramm nach Bundesländern und Sektoren45Abbildung 11: Verteilung erfolgreicher Beteiligungen auf Programmgruppen 46Abbildung 12: Zugesprochene Fördermittel aus dem 5. Rahmenprogramm im Vergleich 47Abbildung 13: 5. Rahmenprogramm – Anteile der zugesprochenen Mittel 48Abbildung 14 Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) 105Abbildung 15: Organigramm der TUG 108Abbildung 16: Neustudierende pro Jahr 122Abbildung 17: Studierendenzahlenentwicklung seit 1998 122Abbildung 18: AbsolventInnen pro Studienjahr 123Abbildung 19: Entwicklung des Veranstaltungswesens 123Abbildung 20: Organisationsstruktur der FH-Studiengänge der Wirtschaft am CAMPUS Graz 158Abbildung 21: Organigramm der Technikum Joanneum GmbH 168Abbildung 22: JOANNEUM RESEARCH – Kennzahlen 175Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 7


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>8Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Internationale und europäische EntwicklungenInternationale und europäische EntwicklungenDer europäische ForschungsraumWissenschaft, Forschung und Entwicklung könnenseit jeher nur durch internationale und nationaleVernetzung und Kooperation entsprechende Fortschritteerreichen. Dahingehend ist es mehr als legitim,einem steirischen <strong>Wissenschaftsbericht</strong> einenBlick auf die internationalen und gesamtösterreichischenEntwicklungen voranzustellen. Diesschärft den Blick und hilft Entwicklungen besser zuverstehen und daraus abgeleitete Maßnahmen zuentwickeln. Eines vorweg: die <strong>Steiermark</strong> liegt imnationalen und internationalen Wettbewerb gut imRennen, muss sich aber weiterhin bemühen, umzum Erreichen der nationalen Ziele entsprechendihren Möglichkeiten beitragen zu können.Der europäische Forschungsraum, bewohnt vonhervorragenden Wissenschaftern, Forschern undEntwicklern, leidet seit langer Zeit (im Vergleich zuanderen Staaten) an einer signifikanten Schwäche:der mangelnden Umsetzung der exzellentenKenntnisse und Forschungsergebnisse in konkreteInnovationen, in Arbeitsplätze und klingendeMünze. Durch Verzettelung und einer bis dato nichtwirklich vorhandenen, einheitlichen europäischenForschungspolitik werden Chancen vergeben unddie wachsende Konkurrenz übernimmt in vielenBereichen die Führung. Es ist zu hoffen, dass sich –wie auch in anderen Bereichen der europäischenPolitik – durch verschiedene Maßnahmen wie z.B.dem 6. EU-Rahmenprogramm das Bewusstsein derEinzelstaaten mittel- und langfristig verändert,sodass die Volkswirtschaft Europas auch in 20 bis30 Jahren entsprechend konkurrenzfähige Produkteentwickeln und produzieren kann. Zwischen denRegionen und Nationalstaaten muss dazu ein offenesund faires Klima entstehen, welches für allePartner einen positiven Output generiert.Dass Europas Wissenschaft und Wirtschaft bei entsprechendlangfristiger Zusammenarbeit durchausmit den Vereinigten Staaten konkurrenzieren können,zeigt das Beispiel der Airbus Industries(www.airbus.com) sehr deutlich. Ende 2000 konnteman mit dem historischen Branchenführer Boing imAuftragsstand gleichziehen und entwickelt mit demA380 das größte Zivilflugzeug aller Zeiten.Die österreichische SituationDie Passagen zur österreichischen Situation stammenaus dem Forschungs- und Technologiebericht<strong>2003</strong>. Der Bericht wurde vom Bundesminister fürVerkehr, Innovation und Technologie, HubertGorbach, sowie der Bundesministerin für Bildung,Wissenschaft und Kultur, Elisabeth Gehrer, am 20.Mai <strong>2003</strong> dem Ministerrat vorgelegt. Erstellt wurdeer von der Arbeitsgruppe „Technologie- undInnovationspolitik“, die sich aus Experten des WIFO,JOANNEUM RESEARCH, Austrian Research CentersSeibersdorf und Technopolis Austria zusammensetzt.Statistik Austria hat die statistischen Datenbereitgestellt. Der vollständige Text findet sichunter: www.bmvit.gv.at.Die Anstrengungen in den Bereichen Forschung undEntwicklung (F&E) sowie die Investitionen in Ausbildungsind ein wesentlicher Faktor für die Leistungsfähigkeiteiner Volkswirtschaft. Investitionenin F&E stehen in einem langfristigen Zusammenhangmit Wachstum, Produktivitätsentwicklungund dem Pro-Kopf-Einkommen eines <strong>Land</strong>es. DieForschungs- und Technologiepolitik ist jedoch nichtausschließlich auf die Finanzierung von F&Ebeschränkt, sondern zielt auch auf andere wissenschafts-und technologiebezogene Einflussfaktorenab, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichenWohlstand erhöhen. Dazu zählen unter anderem dieSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 9


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Bildung von Humankapital, die Diffusion vonTechnologien, technologieorientierte Neugründungen,der Austausch von Wissen zwischen am InnovationsprozessBeteiligten oder rechtlicheRahmenbedingungen etwa im Bereich der geistigenEigentumsrechte.Die Erhöhung der F&E-Aufwendungen alsZiel der nationalen und europäischenF&E-PolitikDie Investitionen in F&E stellen einen wichtigen,wenngleich nicht den einzigen Teilbereich derForschungs- und Technologiepolitik dar. Dem entsprechendwurden sowohl auf nationaler als auchauf europäischer Ebene quantitative Ziele hinsichtlichdes Anteils zukünftiger Aufwendungen für F&Eam Bruttoinlandsprodukt (F&E-Quote) definiert. Dieösterreichische Bundesregierung setzte sich imRegierungsprogramm <strong>2003</strong> das Ziel, bis zum Endeder Legislaturperiode eine F&E-Quote von 2,5% zuerreichen. Der Europäische Rat hat in Lissabon(2000) beschlossen, „die EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigstenund dynamischsten wissensbasiertenWirtschaftsraum der Welt umzugestalten.“ AlsMittel zur Erreichung dieses Ziels wurde auf derTagung des Europäischen Rates in Barcelona (<strong>2002</strong>)eine Erhöhung der Ausgaben für F&E auf 3% desBIP im Jahre 2010 für den gesamten EU-Raumbeschlossen. Auf dem Weg hin zu 3% sollen dieNeuausgaben zu 2/3 von Industrie und Wirtschaftaufgebracht werden. Diese Beschlüsse sind ein Indizdafür, dass die volkswirtschaftliche Bedeutung vonForschung und Entwicklung anerkannt werden.Auch wenn die Erreichung eines europaweiten Zielsim Wesentlichen von den großen Mitgliedsländernbeeinflusst wird, haben auch kleinere Mitgliedsländervermehrt auf Forschung, Technologie undInnovation zu setzen. Gleichzeitig ist ein „Quoten-Ziel“ auch als Signal an andere Politikbereiche zuverstehen, ohne deren Beitrag die angepeilteErhöhung der F&E-Quote nicht möglich sein wird.Anstrengungen auf der Finanzierungsseite sindnicht isoliert zu sehen, sondern im Kontext einerqualitativen Weiterentwicklung der ForschungsundInnovationspolitik. Hervorzuheben ist:■ Die Erhöhung der F&E-Aufwendungen muss voneiner entsprechenden Ausweitung der Humanressourcenfür F&E begleitet sein.■ Die Innovationspolitik ist so zu gestalten, dasseine Erhöhung der öffentlichen F&E-Mittel ihreEntsprechung in der Intensivierung privater Forschungsanstrengungenfindet.■ Die Rahmenbedingungen müssen dahingehendverbessert werden, dass für Unternehmen auchdie notwendigen Voraussetzungen für innovativesHandeln (Zugang zu Kapital und Know-how,Vernetzung der Akteure etc.) verbessert werden.■ Es bedarf verstärkter Koordinierungsmechanismenin der Politik (sowohl die Akteure derForschungs- und Technologiepolitik als auch dieAbstimmung von unterschiedlichen Politikbereichenbetreffend),um eine gezielte Abstimmungder einzelnen Maßnahmen zu gewährleisten.Während der letzten Jahre wurden diesbezüglichbereits Schritte in diese Richtung gesetzt.Erfreuliche Entwicklung derF&E-Quote in ÖsterreichDie F&E-Aufwendungen der EU-Staaten insgesamthaben sich im Lauf der neunziger Jahre sehr verhaltenentwickelt – tatsächlich sind sie sogar leichtgesunken: von 1,94% zu Beginn des Jahrzehnts auf1,88% im Jahr 2000. Vor diesem Hintergrund konnteÖsterreich eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen.Die Wachstumsrate der F&E-Ausgaben lagüber dem BIP-Wachstum, was zu einer Erhöhungder F&E-Quote auf 1,95% im Jahre <strong>2002</strong> führte. DerTrend der neunziger Jahre setzte sich also auch<strong>2002</strong> fort und ist vorwiegend auf eine Steigerungder F&E-Ausgaben des öffentlichen Sektors zurück-10Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die österreichische SituationTürkeiUngarnPolenSpanienItalienTschechische RepublikIrlandNorwegen4,5[%]43,532,521,510,50F&E-Ausgaben in Prozent des BIP 1997–<strong>2002</strong> im internationalen Vergleich19971998199920002001<strong>2002</strong>EU - insgesamtKanadaUnited KingdomÖsterreichDänemarkNiederlandeOECD - DurchschnittFrankreichDeutschlandVereinigte StaatenKoreaIslandFinnlandSchwedenDatenquelle: OECD, Statistik AustriaAbbildung 1: F&E–Ausgaben in Prozent des BIP 1997–<strong>2002</strong> im internationalen VergleichSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 11


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>zuführen. Der Anteil des Unternehmenssektors ander Finanzierung der gesamtwirtschaftlichen F&E-Aufwendungen liegt in Österreich bei 57,6%. Allerdingswerden davon 18,6 % aus dem Ausland finanziert,was (neben einer gewissen strategischenAbhängigkeit) auch als positives Indiz für denForschungsstandort Österreich gewertet werdenkann. Der Finanzierungsanteil der inländischenUnternehmen beträgt nur 39% und liegt damitdeutlich unter dem EU-Schnitt.■ Technologieorientierte Branchen weisen höhereWachstumsaussichten, höhere Forschungsintensitätenund wachsende Beschäftigungsanteileauf. Wissensintensive Dienstleistungen habensich zudem zu bedeutenden Vorleistern für dieIndustrie entwickelt. Eine nachhaltige Erhöhungder Forschungsleistung Österreichs sowie dieNutzung neuer Wachstumspotenziale kann nurmit einem Strukturwandel (Unternehmensneugründungen,neue Finanzierungsformen wieVenture Capital etc.) einhergehen.Eine nachhaltige Erhöhung der F&E-Quotein Österreich muss folgende Elementebeinhalten:■ Die Erhöhung der F&E-Quote ist mit einemfinanziellen Mehraufwand verbunden – diegesamtwirtschaftlichen F&E-Ausgaben müssendefinitionsgemäß schneller wachsen als dasBruttoinlandsprodukt. In Ergänzung einesWachstumspfades, welcher sich unter derAnnahme einer konstant bleibenden F&E-Quotevon 1,95% und auf der Grundlage mittelfristigerBIP-Prognosen ergibt, ist ein kumulierter Mehraufwandvon € 3,2 Mrd. nötig, um das 2,5% Zielbis zum Ende der Legislaturperiode zu erreichen.■ Die Bereitstellung öffentlicher Mittel ist zwarnur ein Element des politischen Instrumentariums,ohne Bereitstellung von Finanzierungshilfenfür die Forschungstätigkeit der Wirtschaftkann die F&E-Politik aber die gesetzten Zielenicht erreichen. In Zeiten knapper öffentlicherMittel ist daher umso mehr Augenmerk auf dieHebelwirkung der unternehmensbezogenenF&E-Förderung zu legen. Die Hebelwirkung kannaber nur dann zum Tragen kommen, wenn dieUnternehmen das Potenzial haben, die öffentlichenFörderungen auch effektiv zu nutzen. DieVerbreiterung der Innovationsbasis im Unternehmenssektorist daher wichtig; insbesondere istein Strukturwandel in Richtung Hochtechnologienotwendig.Humanressourcen als Fundament dertechnologischen und wissenschaftlichenLeistungsfähigkeitStrukturwandel, Erhöhung der Forschungsquoteoder auch die Forcierung der Beziehung vonWissenschaft und Wirtschaft erfordern eineSteigerung der Zahl von F&E-Beschäftigten.Andernfalls wird in einer wissensbasierten Volkswirtschaftdie mittel- bis langfristige Verfügbarkeitvon hoch qualifizierten Akademikerinnen undAkademikern zu einem limitierenden Faktor. Vorallem im Hinblick auf die demografische Entwicklungder kommenden Jahre wird ohne zusätzlicheMaßnahmen der Bedarf an hoch qualifiziertenBeschäftigten mit Forschungs- und Wissenschaftskompetenznicht zu decken sein. Das mit Anfang2004 in Kraft tretende Universitätsgesetz <strong>2002</strong>stellt für den Wissenschaftsbereich einen strukturellenReformansatz dar und bietet eine Grundlagefür zusätzlich notwendige Maßnahmen:■ Durch eine effiziente Gestaltung der Studienbedingungenist die Attraktivität der technischnaturwissenschaftlichenStudienrichtungen zuerhöhen, um den Anforderungen der Wirtschaftzu entsprechen.■ Die Mobilität von Forschungspersonal ist zuerleichtern. Dazu zählen insbesondere alle notwendigenMaßnahmen, um Österreich für die12Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die österreichische SituationTabelle 1: Erhöhung der Forschungsquote: Basisszenario(Quelle: Berechnungen von tip, Statistik Austria, WIFO, JOANNEUM RESEARCH, Angaben in Mio. EUR)F&E–Ausgaben F&E– Steigerung der Abweichen der BIPQuote F&E–Ausgaben F&E–Ausgaben zu laufendengegenüber dem vom PreisenVorjahr ReferenzpfadJahr Referenzpfad Szenario Szenario2000 3.648,59 3.648,59 0,13 0,0 204.799,312001 3.812,78 4.080,09 0,14 431,50 267,32 214.015,28<strong>2002</strong> 3.984,35 4.562,63 0,15 482,53 578,28 223.645,97<strong>2003</strong> 4.163,64 5102,23 0,16 539,60 938,58 233.710,042004 4.351,01 5.705,65 0,17 603,42 1.354,64 244.226,992005 4.546,80 6.380,43 0,18 674,78 1.833,62 255.217,20Summe 4.972,44Tabelle 2: Aufteilung der notwendigen Finanzmittel auf unterschiedliche Finanzierungssektoren 1(Quelle: Berechnungen von tip auf Basis von Daten der Statistik Austria)Notwendige Ausgaben zur Erreichung des 2,5 % BIP–Anteil Zieles [Mio. EUR]Aufgliederung öffentlicher SektorF&E F&E Unter- Privater Ausland Bund Bundesländer SonstigeZiel öffentlicher nehmen gemeinützigerRegierung Sektor Sektor2000 3.648,59 1.394,45 1.474,29 13,08 766,73 1.167,75 209,19 15,582001 4.080,09 1.559,40 1.648,65 14,63 857,42 1.305,86 233,93 17,43<strong>2002</strong> 4.559,73 1.740,92 1.843,63 16,36 958,82 1.460,30 261,59 19,48<strong>2003</strong> 5.102,22 1.950,06 2.061,66 18,29 1.072,21 1.632,99 292,53 21,792004 5.705,65 2.180,69 2.305,49 20,46 1.199,01 1.826,12 327,13 24,372005 6.380,44 2.438,59 2.578,15 22,88 1.340,82 2.042,09 365,81 27,251 die geringe Differenz zwischen den einzelnen Kategorien des öffentlichen Sektors und der Gesamtsumme des öffentlichen Sektors ergibt sich aus der unscharfen Zuordnungdes Finanzierungssektors „Sonstige” zum Öffentlichen SektorSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 13


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>2F & E Ausgaben in Prozent des BIP1800[%] Mio. EUR1,81,6F&E-Bruttoinlandsausgaben Österreichs 1981–<strong>2002</strong>(Gesamtvolumen <strong>2002</strong>: 4,224 Mrd. EUR)1600UnternehmenssektorBundAusland*LänderSonstiges14001,412001,210,810008000,66000,44000,220001981 1985 1989 1993 1994 1995 1996 1997 1998** 1999** 2000** 2001** <strong>2002</strong>**0* Die erstmals von Statistik Austria durchgeführte F&E-Erhebung im firmeneigenen Bereich über das Berichtsjahr 1998, von welcher mit einem verfeinerten, detaillierteren Frageprogramm nicht nur der produzierendeBereich, sondern erstmals auch der Dienstleistungssektor erfasst wurde, vermittelte hinsichtlich der Finanzierungsstruktur der Forschung in Österreich völlig neue Erkenntnisse, die selbstverständlich in die obigeSchätzung Eingang fanden: Danach wird die Forschungstätigkeit in Österreich auch im Jahre <strong>2002</strong> zu einem erheblichen Teil (18,5%) vom Ausland finanziert werden. In der Finanzierung durch das Ausland sinddefinitionsgemäß auch die anteiligen Rückflüsse an österreichische Forschungseinrichtungen im Rahmen der jeweiligen EU-Rahmenprogramme für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstrationenthalten. Zum überwiegenden Teil stammen diese Mittel jedoch von mit heimischen Unternehmen verbundenen europäischen Unternehmen, die Österreich zum Forschungsstandort gewählt haben.** Revidierte Zahlen ab 1998 (Große Revision 1998 aufgrund der Ergebnisse der F&E–Erhebung über das Jahr 1998)Quelle: Statistik AustriaAbbildung 2: F&E–Ausgaben Österreichs 1981–<strong>2002</strong>14Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die österreichische SituationZuwanderung von F&E-Personal aus dem Auslandattraktiv zu machen. Die Erhöhung der Mobilitätdes Forschungspersonals setzt Reformenim Dienstrecht, in der Sozialversicherung, imPensionsrecht sowie im Fremdenrecht voraus.■ Eine besondere Förderung von Frauen imWissenschafts- und Forschungsbetrieb kannwesentlich zu einer besseren Nutzung der vorhandenenHumanressourcen in Hinblick aufForschungsaktivitäten beitragen. Dazu zählenetwa die Steigerung der Repräsentanz vonForscherinnen in der universitären, außeruniversitärenund industriellen Forschung sowie dieBeseitigung von Barrieren für die Vereinbarkeitvon Beruf und Familie/privat: Arbeitszeitregelungen,Kinderbetreuungsangebote, qualifizierteTeilzeitstellen.■ Karriereoptionen müssen für hoch qualifizierteWissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerattraktiv genug sein, um nicht in F&E-ferneBeschäftigung abzuwandern. Diese Planbarkeitwird durch das Universitätsgesetz <strong>2002</strong> und derdadurch möglichen Vertragsgestaltungen sowieÜbergangbestimmungen ermöglicht. Darüberhinaus sollte ein spezieller Fokus auf Absolventinnenund Absolventen von Doktoratsprogrammengerichtet werden, um sie für Forschungskarrierengewinnen zu können.■ Zusätzliche Anstrengungen müssen unternommenwerden, um den Dialog zwischen Wissenschaftund Gesellschaft zu intensivieren, undzwar im Sinne eines wechselseitigen Austauschsund nicht nur in Form einer „Werbekampagne.“Perspektiven der österreichischenForschungs- und TechnologiepolitikAuf der Basis der Jahre 2000 bis <strong>2002</strong> könnenpositive Tendenzen in der österreichischen Forschungs-,Technologie- und Innovationspolitikbeobachtet werden. Die Einrichtung des Rates fürForschung und Technologieentwicklung (RFT) alsBeratungsorgan der Bundesregierung, das imDezember 2000 beschlossene Offensivprogrammfür F&E im Umfang von € 508,7 Mio. sowie dasUniversitätsgesetz <strong>2002</strong> sind Beispiele für notwendigeund bereits eingeleitete Reformen. Der gestiegeneStellenwert von Forschung und Innovationfindet auch im Regierungsübereinkommen derneuen Bundesregierung Ausdruck. Darin wird u.a.festgelegt:■ Die Anhebung der Forschungsquote auf 2,5%des BIP bis zum Ende der Legislaturperiode (3%bis 2010).■ Die Bereitstellung einer zweiten Tranche derSondermittel für Forschung, Technologie undInnovation in der Höhe von € 600 Mio. im Laufder Gesetzgebungsperiode.■ Die Sicherstellung der Planungs- und Finanzierungssicherheitfür die außeruniversitäreForschung.Der RFT hat im Dezember <strong>2002</strong> einen umfassendennationalen Forschungs- und Innovationsplan vorgelegt,der Vorschläge sowohl zur Umsetzung einzelnerStrategieelemente als auch für eine strategischeReform der Strukturen des nationalen Innovationssystemsenthält. Diese Vorschläge laufen aufeine Bereinigung von Überlappungen, eine Beseitigungvon Kompetenzunklarheiten, einer besserenAbstimmung von Aktivitäten und Förderungensowie die Schaffung von Schwerpunkten und kritischenMassen in der Forschungs- und Technologieförderunghinaus. Die im Rahmen des vorliegendenBerichts durchgeführte Erhebung der direktenFörderung ist ein Beleg dafür, wie umfangreich dasSpektrum der forschungs- und technologiepolitischenFördermaßnahmen mittlerweile geworden ist.Eine besondere Herausforderung für Österreichbesteht darin, ein sichtbares Profil im internationalenForschungsstandortwettbewerb zu entwickeln,um neben der Intensivierung von Innovationsvorha-Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 15


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>ben bereits ansässiger Unternehmen auch die Ansiedlungforschungsintensiver Unternehmen zu forcieren.Dazu dient neben der Ausweitung derProgrammförderung auch die Erhöhung des Bekanntheitsgradesvon Programmen, welche im InundAusland als Markennamen etabliert werdenkönnen. Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarmachungvon großen Programmen dient auch zur Erhöhungder Wahrnehmung von F&E. Es zählt zu den zentralstenAufgabenstellungen der F&E-Politik, Unsicherheitenbei den Akteuren in Wirtschaft undWissenschaft abzubauen und berechenbar zu sein.Eine langfristig angelegte Gesamtkonzeption spieltdabei eine große Rolle, weil sie die Akteure wissenlässt, wo die Prioritäten mittelfristig liegen undwelche Arten von Förderungen über einen längerenZeitraum hinweg angeboten werden. Dies erhöhtmaßgeblich die Planungssicherheit und damit auchdie Investitionsbereitschaft von Unternehmen.Evaluierungen sind ein geeignetes Instrument zurSteigerung von Effektivität und Effizienz, weshalbsie auf sämtliche Bereiche der öffentlichen Forschungund Forschungsförderung ausgeweitet werdensollten. Der F&E-Politik kommt die Aufgabe zu,die Ergebnisse von Evaluierungen zu verwerten undeffektiv in den Politikprozess zu implementieren.Mit der Plattform Forschungs- und Technologieevaluierungsteht ein gut etabliertes Instrument zurweiteren Stärkung der Evaluierungskultur zurVerfügung, das dazu beitragen kann, diesen Prozessvoranzutreiben und an höchste internationaleStandards anzuschließen.Angesichts der sich abzeichnenden bzw. bereits zubeobachtenden Veränderungen in der europäischenForschungs- und Innovationspolitik, stehen sämtlicheMitgliedsländer der EU vor der Notwendigkeiteiner Neubestimmung ihres Verhältnisses zureuropäischen Politikebene, zumal die europäischeF&E-Politik mittlerweile weit über die Rahmenprogrammehinaus geht.Zusätzlich zu den alten Herausforderungen kommenneue hinzu: waren die nationalen Anstrengungenbisher vor allem darauf gerichtet, die Themenauswahldes Rahmenprogramms in Einklang mitwahrgenommenen nationalen Interessen zu bringenund die nationalen Rückflüsse aus dem Rahmenprogrammzu maximieren, rücken zunehmend folgendeFragestellungen für die nationale Politik in denVordergrund:■ Erreichung europäisch formulierter Ziele: Wenn– wie bei den Barcelona-Zielen – Ziele aufeuropäischer Ebene formuliert werden, müssenauf nationaler Ebene Strategiediskussionenstattfinden, die als Inputs in diese Zielformulierungeingehen können und Implementierungsstrategienentwickelt werden, diegleichzeitig die nationalen Interessen undSpezifika berücksichtigen und das europäischeZiel verwirklichen helfen.■ Aufbau europäischer F&E-Infrastrukturen:Gerade in einigen geräte- und investitionsintensivenForschungsbereichen mit hohen externenEffekten (Weltraum, Klimaforschung, Meteorologieetc.) werden Strukturen zunehmend imeuropäischen Verbund betrieben. Neben derFrage nach den geeigneten Standorten stellt sichhier auch die Frage nach der Einbindung nationalerEinrichtungen. Ausweitung der „Produktionöffentlicher Güter mit Forschungstangente “ aufeuropäischer Ebene: Darunter ist zu verstehen,dass sich in weiterer Zukunft eine Reihe vonPolitikfeldern zunehmend europäisch gestaltetund die Umsetzung zum Teil auch auf europäischerEbene erfolgen soll. In einem Teil dieserPolitikfelder von „öffentlichen Gütern“ (Verkehr,Kommunikation, Umwelt, Energie) spielt dieF&E-Politik eine wichtige Rolle.16Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Forschung und Entwicklung im <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>Forschung und Entwicklung im<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>GrundsätzeIn den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildungund Qualifikation wird die <strong>Steiermark</strong> weiterhinoffensiv bleiben, denn diese werden als die wichtigstenFaktoren für den langfristigen Erfolg einesWirtschaftsstandortes im internationalen Wettbewerbangesehen.Kontinuität ist für eine wirksame Forschung undEntwicklung eine unbedingte Voraussetzung. Ausdiesem Grund sind mittel- und langfristig gültigeRahmenbedingungen und Strategien zu schaffen,die das erforderliche Umfeld inklusive der Finanzierunggewährleisten (langfristige Forschungsstrategie).Gerade ein relativ kleines <strong>Land</strong> wie die<strong>Steiermark</strong> muss dabei aus den vielfältigenMöglichkeiten bewusst jene auswählen, von denenmittel- und langfristig die positivsten Auswirkungenfür die jeweiligen Standorte zu erwarten sind.Diese können entweder auf vorhandene Stärkenund Erfahrungen aufbauen, oder es werden neue,auch visionäre Zukunftsthemen aufgegriffen. Natürlichdarf eine mehrjährige Schwerpunktsetzungaber nicht die Möglichkeit zum flexiblen Reagierenauf aktuelle Entwicklungen ausschließen.Neben Kontinuität braucht Forschung Qualität.Diese ist nur in Abstimmung und Zusammenarbeitzwischen den Akteuren der Forschungslandschaftmöglich. Das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit desGegenübers ist dabei das wesentlichste Erfolgselement.Der Fortschritt in Forschung und Entwicklungbedarf der Kommunikation und desDiskurses über neue Erkenntnisse, braucht die disziplinärübergreifende Zusammenarbeit und muss –so er auch positive wirtschaftliche Effekte generierensoll – den Bedarf der Wirtschaft und den Bedarfder Endkunden miteinbeziehen.Die bereits in den letzten Jahren begonnenen undim Sinne einer Kontinuität weiter fortzusetzendenmaßgeblichen Strategien der Forschungspolitik des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> sind:ZukunftsorientierungEin wesentliches Merkmal von Wissenschaft,Forschung und Entwicklung ist der Wissensdrang.Die Neugier, die jedem in diesem Bereich Tätigen zueigen sein muss, wird ergänzt durch die Freude ander Lösung von Problemen und die Annahme vonHerausforderungen. Die Beantwortung von Fragen(bzw. oftmals in einem ersten Schritt die Formulierungder richtigen Fragen), die sich häufig erstnach einigen Jahren in ihrer vollen Bedeutung(gesellschaftlich und/oder wirtschaftlich) erkennenlassen, ist eine große Herausforderung.Die hohe Komplexität der Fragestellungen, dieForschungs- und Entwicklungsprojekten zu eigenist, birgt bezüglich der Erreichung der gestelltenZiele immer ein hohes Maß an Unsicherheit, welchesdurch Erfahrung und gutes Projektmanagementverringert, aber nicht ausgeschaltet werdenkann. Das Ausmaß des Risikos ist selbstverständlichumso größer, je „unbekannter“ das Forschungsgebietist; trotzdem ist dieses Risiko einzugehen.Es muss ein Klima etabliert werden, in dem neuenForschungsthemen und den Akteuren die Möglichkeit,der Freiraum, die Zeit und vor allem die Mittelgegeben werden, um sich entwickeln zu können.Zukunftsorientierung muss verstärkt zu einemBeurteilungsmaßstab werden.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 17


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong>In diesem Sinne wurde am 3. Juli 2001 per Gesetzder Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong> geschaffen. Ziel diesesneu ins Leben gerufenen <strong>Land</strong>esfonds ist es,durch offensive Förderung innovativer Projekte inden Bereichen Bildung, Wissenschaft, Forschung,Technologie, Qualifikation, Kunst/Kultur und Jugendden Wirtschaftsstandort <strong>Steiermark</strong> nachhaltig zustärken und die Lebensqualität in unserer Heimatfür die Zukunft zu sichern.Kooperation und VernetzungDas Zusammenwirken unterschiedlicher Fähigkeitenund Erfahrungen und das Wechselspiel von profiliertenPersönlichkeiten ist die Basis von tragfähigenEntwicklungen. Gerade die Komplexität deraktuellen Problemstellungen erfordert die integrativeZusammenarbeit von Fachexperten und Generalistenunterschiedlicher Ausbildung und Herkunft.Wissenschafter, Forscher und Entwickler müssenihre Konzepte verstärkt untereinander und mitWirtschaftstreibenden bzw. den Abnehmern ihrer„Produkte“ abstimmen und Gesamtlösungen anbieten.Das Gespräch mit der Industrie muss verstärktwerden, um die Umsetzung von Forschungsergebnissenin Produkte und Know–how zu forcieren.Es müssen daher national und international verstärktKontakte, Kooperationen und Netzwerke aufgebautwerden, deren Ziele der Austausch vonInformationen und Wissen, gegenseitige Unterstützungund die Initiierung von Projekten undlangfristigen Partnerschaften sind.Instituten der Österreichischen Akademie derWissenschaften, der landeseigenen ForschungsgesellschaftJOANNEUM RESEARCH als Netzwerkknotenund Umsetzungsinstrument sowie zahlreicheninnovativen Wirtschaftsunternehmen. DieseForschungs- und Bildungseinrichtungen sind auchtragende Strukturen für die nachhaltige Verankerungder <strong>Steiermark</strong> im europäischen ForschungsundWirtschaftsraum.Um das Netzwerk für die Standortsicherung nocheffizienter und erfolgreicher zu gestalten und dieKooperation zu fördern, wird eine Strategiegruppeder steirischen Hochschulen und Forschungseinrichtungenund der Wirtschaft konstituiert werden,welche die Bildungsangebote und die Forschungzwischen allen steirischen Bildungs- und Forschungseinrichtungenoptimieren soll. Die bestmöglicheBildung und Ausbildung eröffnet Zukunftsperspektivenfür den Arbeitsmarkt und für diepersönlichen Lebenschancen jedes Menschen. Einvielfältiges, breit gefächertes Bildungssystem mithohem Standard ist daher eine wichtige Investitionin die Zukunft des Standortes <strong>Steiermark</strong>.InternationalisierungDer Austausch von Know–how über <strong>Land</strong>esgrenzenhinweg ist vor allem in der Grundlagenforschungschon seit jeher ein wichtiger Faktor der Weiterentwicklung,wurde aber auch in der angewandtenForschung aufgrund der grenzüberschreitendenProbleme und der neuen Informationstechnologienin den letzten Jahrzehnten noch wesentlich beschleunigtund erleichtert.Wissenschaft, Forschung und Qualifikation findenin der <strong>Steiermark</strong> in einem einzigartigen Netzwerkstatt. Es besteht aus fünf* Universitäten, einergroßen Zahl Fachhochschulstudiengängen, die vonder landeseigenen Bildungsgesellschaft FHJOANNEUM und dem WIFI getragen werden, denFür die Steigerung der Konkurrenzfähigkeit ist dieTeilnahme an internationalen Forschungs- undTechnologieprogrammen ein entscheidender Faktor,dem sich Universitäten und außeruniversitäreForschungseinrichtungen sowie auch Unternehmenstellen müssen.* aus der Karl-Franzens-Universität Graz ging <strong>2003</strong> die Medizinische Universität hervor18Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Das Projekt „Forschungsstrategie <strong>Steiermark</strong>“Grenz- und regionsüberschreitende ForschungsundEntwicklungskooperationen (im Sinne eineseuropäischen Forschungsraums) sind für die <strong>Steiermark</strong>,aber auch vor dem Hintergrund der EU–Osterweiterungeine Herausforderung, die mittel- undlangfristig Chancen eröffnet, die es zu nutzen gilt.Forschung und Entwicklung können dazu einenwesentlichen Beitrag leisten. Dahingehend sindauch die Bemühungen zu verstehen, die EU–Zukunftsregion bestehend aus den RegionenUngarns, Österreichs, Sloweniens, Kroatiens undItaliens weiter zu entwickeln.RegionalisierungZukunftsorientierung, Kooperation/Vernetzung undInternationalisierung dienen einem gemeinsamenZiel – der Weiterentwicklung des Wirtschafts- undWissenschaftsstandortes <strong>Steiermark</strong>. In diesemSinne werden vom <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> bereits seit einigenJahren konsequent spezifische Regionalisierungsmaßnahmenunterstützt und gesetzt, dieForschung und Entwicklung, aber auch verstärktMaßnahmen zur Qualifizierung „in die Regionentragen“.Die Stärkung der regionalen Forschungs- und Entwicklungsinfrastrukturund die Unterstützung vonregional wirksamen Vorhaben ist ein wesentlichesforschungspolitisches Instrument, das auch zukünftigeingesetzt werden wird.Das Projekt „Forschungsstrategie<strong>Steiermark</strong>“Die Forschungsstrategie soll den Akteuren in Politik,Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft des<strong>Land</strong>es Orientierungen bieten, um ihr Handeln imRahmen einer regionalen Forschungspolitikkohärent zu machen, und dazu beitragen, die vorhandenenForschungskapazitäten auch für dieRegion zu nutzen. Es gibt aber auch Orientierungfür „Außenstehende“ – namentlich Akteure desBundes, aber auch „Forschungspolitiker“ in angrenzendenRegionen, denen die forschungspolitischeStrategie des <strong>Land</strong>es transparent gemacht wird.Konkrete Orientierungen sollen vor allem hinsichtlichder zukünftigen Mittelverwendung des <strong>Land</strong>esgeschaffen werden. Es geht somit um die Frage, wieMittel im Bereich der Förderung von Forschungzielgerichtet eingesetzt werden können, wobeiForschung für die <strong>Steiermark</strong> entweder in wirtschaftlicheroder gesellschaftlicher Hinsicht nutzbargemacht werden sollte. Zugleich ist für die<strong>Steiermark</strong> das Problem der Subsidiarität der Forschungspolitikmit zu berücksichtigen. Es sind somitauch Orientierungen für eine regionale Forschungsförderungam Schnittpunkt von nationalen undeuropäischen Programmen zu schaffen. So werdenähnlich gelagerte Projekte auf Bundesebene (bspw.für den Rat für Forschung und Technologieentwicklung)bei der konkreten inhaltlichen Arbeit mitberücksichtigt.Wird ein Orientierungsrahmen geschaffen, so giltes, Schwerpunkte aus der Fülle der in der <strong>Steiermark</strong>bestehenden Forschungsaktivitäten heraus zuidentifizieren und auch potenzielle zukünftige neueSchwerpunktbereiche frühzeitig zu erkennen, um soein sinnvolles Portfolio an regionalen Forschungsaktivitätenaufzubauen. Zugleich müssenaber auch konzeptionelle Ideen für die Organisationder Forschungsförderung erarbeitet werden, umGrundlagen für Förderungsstrategien für die einzelnenSchwerpunkte zu schaffen und auch dieSteuerung eines solchen Systems gewährleisten zukönnen.Der inhaltliche Bezugsrahmen für die Forschungsstrategieist dabei die technologische wirtschaftsorientierteForschung, womit andere Wissenschaftsfeldervon der Analyse ausgenommen sind. Die For-Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 19


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>schungsstrategie hat einen mittelbaren Wirtschaftsbezug,indem sie sich mit der Stärkung vonIndustry-Science-Relations auseinandersetzt; siebeschäftigt sich jedoch nicht mit den Problemeneiner direkten F&E-Förderung in Betrieben. Auch istdie Forschungsstrategie nicht als Forschungs- oderWissenschaftsleitbild für alle steirischen Forschungseinrichtungen– die ja wie etwa die Universitätenteilweise auch autonom agieren können –zu verstehen, sie bietet nur einen Orientierungsrahmenfür das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> und macht den einzelnenForschungseinrichtungen das Angebot, ihrejeweiligen einzelnen Aktivitäten in Hinkunft an diesemRahmen auszurichten.Im Rahmen des Projekts, das im Sommer 2004 abgeschlossenwird, werden vom Team des Institutesfür Technologie und Regionalpolitik der JOANNEUMRESEARCH somit Antworten auf die folgendenForschungsfragen erarbeitet:■ Welches Portfolio an Schwerpunkten sollte die<strong>Steiermark</strong> aus der Sicht wirtschaftlicher undgesellschaftspolitischer Verwendbarkeit längerfristigunterstützen?■ Wie soll das Forschungsförderungssystem gestaltetwerden, das darauf abzielt, das regionalePortfolio an Forschungsschwerpunkten zu entwickeln?■ Welche konkreten Möglichkeiten gibt es für die<strong>Steiermark</strong>, sich die forschungs- und technologiepolitischenProgramme des Bundes bzw. derEuropäischen Union nutzbar zu machen?■ Wie sollen sich jene Forschungsinstitutionen, dievom <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> über Förderungen direktbeeinflusst werden können, in der regionalenForschungslandschaft positionieren?■ Wie kann eine Steuerung des Forschungsförderungssystemsaussehen, die in einer sinnvollenRelation zum Einsatz der Mittel steht?Das ArbeitsprogrammUm diese Fragen im Rahmen der Forschungsstrategie<strong>Steiermark</strong> beantworten zu können, wird einerseitsdie steirische Forschungslandschaft erfasst.D.h. es wird das regionale Angebot sowie dieNachfrage nach Forschungsleistungen untersucht,um so bestehende und mögliche zukünftigeSchwerpunkte identifizieren zu können.Andererseits werden in Ergänzung dazu auch konzeptionelleArbeiten hinsichtlich der Organisationdes Forschungsförderungssystems in der <strong>Steiermark</strong>entwickelt, um einen Rahmen aufzubauen, innerhalbdessen die Schwerpunkte gezielt entwickeltund/oder aufgebaut werden können.Die <strong>Steiermark</strong> imnationalen VergleichDie <strong>Steiermark</strong> hat sich in den letzten Jahren vonder Krisenregion zur Hightech- und EU–Zukunftsregionentwickelt. Die <strong>Steiermark</strong> hat eine Vielzahldynamischer Unternehmen, fünf* Universitäten, eindichtes Angebot an Fachhochschulstudiengängen,mit JOANNEUM RESEARCH eine landeseigeneaußeruniversitäre Forschungseinrichtung und mehrereKompetenzzentren. Forschung und Entwicklungfinden deshalb in der <strong>Steiermark</strong> günstigeRahmenbedingungen vor. Dieser erfolgreiche Wegist in Zusammenarbeit mit allen gestaltenden Kräftendes <strong>Land</strong>es fortzusetzen und die Profilierung der<strong>Steiermark</strong> als Drehscheibe und EU-Zukunftsregionzu vertiefen. Durch die kommende Erweiterung derEuropäischen Union und die damit zusammenhängendeErschließung neuer Märkte müssen sich fürdie <strong>Steiermark</strong> Möglichkeiten und Chancen zurSicherung von bestehenden und zur Schaffung vonzusätzlichen Arbeitsplätzen ergeben.* aus der Karl-Franzens-Universität Graz ging <strong>2003</strong> die Medizinische Universität hervor20Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die <strong>Steiermark</strong> im nationalen VergleichDie <strong>Steiermark</strong> ist in diesem Zusammenhang gefordert,in den kommenden Jahren entsprechendeMaßnahmen zu setzen und budgetäre Vorsorge zutreffen. Im bundesweiten Vergleich schneidet die<strong>Steiermark</strong> im Bereich Forschung und Entwicklunggut ab, wobei aber zu beachten ist, dass einigeBundesländer in jüngster Zeit sehr begrüßenswerteund interessante Impulse zur Steigerung ihrerForschungsleistungen gesetzt haben.Im Jahr <strong>2002</strong> waren <strong>Land</strong>esausgaben für Forschungund Entwicklung in Höhe von EUR 48,5 Mio., dassind 1,38% des Gesamtbudgets veranschlagt. ZumVergleich: der Bundesdurchschnitt beträgt hier0,93%. In dieser Summe sind auch die Mittel des<strong>Land</strong>es für die Krankenanstalten, deren Tätigkeitaufgrund ihrer Symbiose mit den Universitätsklinikenzu einem kleinen Anteil den F&E–Tätigkeitender Kliniken zuzuordnen ist, zugerechnet. Dies entsprichtder Vorgehensweise bei anderen Bundesländernmit Universitäts–Kliniken. Für das Jahr<strong>2003</strong> weist der Voranschlag des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>EUR 43,05 Mio. aus.Dieser nationale Vergleich basiert auf den verfügbarenVoranschlägen der Bundesländer. In den bereitsverfügbaren Rechnungsabschlussdaten des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> zeigt sich, dass 2000 tatsächlich EUR42,9 Mio. in Forschung und Entwicklung investiertwerden konnten.Die <strong>Steiermark</strong> verfügt mit der JOANNEUMRESEARCH Forschungsgesellschaft mbH über Österreichsgrößte außeruniversitäre Forschungseinrichtungim <strong>Land</strong>esbesitz, für die etwa ein Fünftelder <strong>Land</strong>esmittel für Forschung und Entwicklungaufgewendet werden. Diese Aufwendungen deckenim Sinne einer Basisfinanzierung rund 1/3 der Betriebsausgaben.JOANNEUM RESEARCH erwirtschaftetsomit 2/3 der Aufwendungen durch Auftragsforschung;ein derartiger Deckungsgrad istauch im internationalen Vergleich sehr hoch.Das Forschungsprogramm des Unternehmensunterliegt einem ständigen Prozess der Evaluierungund Weiterentwicklung und spiegelt die Rolle alsInnovationspartner für Wirtschaft und Verwaltungwider. JOANNEUM RESEARCH verfolgt entsprechendden Planungen des Unternehmenskonzeptes1999 – <strong>2002</strong> einen offensiven Kurs. In den letztenJahren konnte sowohl der Mitarbeiterstand als auchdas Forschungsportfolio mit der Gründung vonneuen Forschungseinheiten erweitert werden.Die landeseigene Forschungsgesellschaft verfügttraditionell auch über zahlreiche internationaleKunden und Kooperationspartner. Der damit sichergestellteTransfer von international anerkanntemKnow–how befähigt JOANNEUM RESEARCH in densechs Fachbereichen (Nachhaltigkeit und Umwelt,Informatik, Elektronik und Sensorik, Werkstoffe undVerarbeitung, Wirtschaft und Technologie sowieHumantechnologie) Forschungs- und Entwicklungsleistungenfür die steirische Wirtschaftund öffentliche Auftraggeber anzubieten. InKooperation mit den steirischen Universitäten undder FH JOANNEUM als Trägerstruktur mehrererFachhochschulstudiengänge sowie durch ein speziellesRegionalisierungsprogramm, welches unteranderem die Stärkung der Präsenz in den Regionenverfolgt, wird ein wesentlicher Beitrag zur Stärkungdes Standortes <strong>Steiermark</strong> geleistet.Ein im Aufbau befindlicher Bereich der Forschungund Entwicklung sind die an die Fachhochschulstudiengängeder FH JOANNEUM angegliedertenTransferzentren, die das Forschungspotenzial derStudierenden und Lehrenden der Wirtschaft zugänglichmachen und den StudentInnen ersteErfahrungen im F&E–Bereich ermöglichen sollen.Die FH JOANNEUM ist mit derzeit 16 Studiengängenin den Bereichen „Wirtschaft und Technologie”,„Information und Design”, „Mobilität” sowie„Soziales und Gesundheit” einer der führendenAnbieter von Fachhochschul–Studiengängen inSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 21


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Österreich. Weitere Studiengänge befinden sich inVorbereitung. In Ergänzung zu den Fachhochschul-Studiengängen bietet die Fachhochschule zahlreicheWeiterbildungsmöglichkeiten – Vorträge, Kurse,Workshops, Seminare und Lehrgänge – in den verschiedenstenBereichen an, die zum überwiegendenTeil für jedermann zugänglich sind.Die günstigen Strukturbedingungen in der <strong>Steiermark</strong>wirken sich auch auf die erfolgreichen Beteiligungenan nationalen bzw. internationalen Forschungs-und Entwicklungsprogrammen aus. In derLaufzeit des 4. EU–Rahmenprogramms konntensteirische Organisationen insgesamt EUR 43,4 Mio.für Forschungsprojekte in die <strong>Steiermark</strong> holen, dasentspricht einem Anteil von 23,4% am österreichischenVolumen, was als großer Erfolg zu werten ist.Auch im ausgelaufenen 5. EU-Rahmenprogrammhaben steirische Unternehmen und Institutionengut abgeschnitten (siehe Abschnitt „Die Forschungs-,Technologie- und Regionalförderprogrammeder Europäischen Union)“. Im neu begonnen6. EU-Rahmenprogramm sind die Ergebnisseder ersten Ausschreibungen als sehr gut zu bezeichnen.Speziell für den wirtschaftsrelevanten Bereich desösterreichischen Forschungssystems befinden sichneue Förderungskonzepte, u.a. die Kompetenzzentrenprogramme„K plus“, „K ind“ und „K net“ inUmsetzung. Kompetenzzentren betreiben als zeitlichbefristete Forschungseinrichtungen unterNutzung bestehender Infrastrukturen vorwettbewerblicheForschung mit hoher Relevanz fürWirtschaft und Wissenschaft. Die zentrale Idee vonKompetenzzentren, Forscher aus Industrie undWissenschaft gemeinsam an einem selbst definiertenForschungsprogramm arbeiten zu lassen, solleine starke Basis in der industrieorientiertenForschung schaffen.In der <strong>Steiermark</strong> konnten bereits zwölfKompetenz–Zentren gegründet werden:■ Holz.Bau Forschungsgesellschaft mbH (K ind)■ Angewandte Biokatalyse KompetenzzentrumGmbH (K plus)■ Austrian Bioenergy Centre GmbH (K plus)■ Kompetenzzentrum – Das virtuelle Fahrzeug,Forschungsgesellschaft GmbH (K plus)■ Polymer Competence Center Leoben GmbH (K plus)■ Werkstoff-Kompetenzzentrum-LeobenForschungsgesellschaft GmbH (K plus)■ Kompetenzzentrum für WissensbasierteAnwendungen und Systeme Forschungs- undEntwicklungsgesellschaft mbH (K plus)■ Akustikkompetenzzentrum (ACC) (K ind)■ Kompetenzzentrum für interaktives eBusiness(evolaris) in Graz (K ind)■ Kompetenznetzwerk für Luftfahrttechnologie/Verbund- und Leichtbauwerkstoffe (K ind/K net)■ Kompetenzzentrum für umweltfreundlicheStationärmotoren (K ind)■ Kompetenznetzwerk für metallurgische undUmwelttechnische Verfahrensentwicklung(K ind/K net)Einen wesentlichen Anteil am gesamten Forschungs-und Entwicklungsaufkommen der <strong>Steiermark</strong>bilden auch die Möglichkeiten des Forschungsförderungsfondsfür die gewerblicheWirtschaft (FFF), des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichenForschung (FWF), die in den kommendenAbschnitten näher beschrieben werden.22Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die <strong>Steiermark</strong> im nationalen VergleichForschungsausgaben der Länder1982–<strong>2002</strong><strong>Steiermark</strong> <strong>2002</strong>100000Mio. EUR9000080000100000Mio. EUR9000080000700006000050000400003000020000100000Wien<strong>Steiermark</strong>OberösterreichKärntenTirolVorarlbergNiederösterreichSalzburgBurgenland48,5 Mio. EUR*70000600005000040000300002000010000<strong>2002</strong>20001998199619941992199019881986198419820*Im Vergleich zu den Werten der anderen Bundesländer, welche z.T. auf einer Schätzung der StatistikAustria basieren, basieren die Daten der <strong>Steiermark</strong> auf Angaben der FA6A.Revidierte Zahlen ab 1998 (Große Revision 1998 aufgrund derErgebnisse der F&E–Erhebung über das Jahr 1998)Quelle: Statistik Austria1982–2000: Rechnungsabschlüsse2001–<strong>2002</strong>: VoranschlägeAbbildung 3: Forschungsausgaben der Länder 1982–<strong>2002</strong>Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 23


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Forschungsausgaben der Länder inProzent des Budgets 1993–<strong>2002</strong><strong>Steiermark</strong> <strong>2002</strong>2,0[%]1,81,61,41,21,00,80,60,40,21,38 %*2,0[%]1,81,61,41,21,00.80,60,40,20VorarlbergKärnten<strong>Steiermark</strong>TirolOberösterreichSalzburgWienBurgenlandNiederösterreich0<strong>2002</strong>200120001999199819971996199519941993Budget = o. und ao. HaushaltDie Budgets für <strong>2002</strong> beziehensich auf den jeweiligen Voranschlag*Im Vergleich zu den Werten der anderen Bundesländer,welche z.T. auf einer Schätzung der Statistik Austria basieren,basieren die Daten der <strong>Steiermark</strong> auf Angaben der FA6A.Quelle: Statistik AustriaAbbildung 4: Forschungsausgaben der Länder in Prozent des Budgets 1993–<strong>2002</strong>24Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die <strong>Steiermark</strong> im nationalen VergleichForschungsausgaben der Länder pro Kopfder Bevölkerung 1982–<strong>2002</strong><strong>Steiermark</strong> <strong>2002</strong>60EUR/41 EUR/Einwohner*Einwohner5060EUR/Einwohner50403040203020100VorarlbergKärntenWien<strong>Steiermark</strong>TirolOberösterreichSalzburgBurgenlandNiederösterreich100<strong>2002</strong>2000199819961994199219901988198619841982*Im Vergleich zu den Werten der anderen Bundesländer, welche z.T. auf einer Schätzung derStatistik Austria basieren, basieren die Daten der <strong>Steiermark</strong> auf Angaben der FA6A.Quelle: Statistik AustriaAbbildung 5: Forschungsausgaben der Länder pro Kopf der Bevölkerung 1982–<strong>2002</strong>Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 25


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>F&E-Ausgaben des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>nach Bewirtschaftern <strong>2002</strong>(Gesamtvolumen EUR 49,016 Mio. Rechnungsabschluss) xTEUR6485585122.967%1,3 %1,1 %1,0 %6,1 %Bewirtschafter:SonstigeWasser- & Abfallwirtschaft<strong>Land</strong>- und ForstwirtschaftKulturabteilung3.7237,6 %Steirische Wirtschaftsförderung4.0428,2 %Museen und <strong>Land</strong>esarchiv18.12837,0 %Wissenschaft und Forschung18.43837,6 %Krankenanstaltengesellschaft* Zum hohen Anteil der KAGES an densteirischen F&E-Ausgaben ist zu bemerken,dass im Rahmen der vom ÖSTATdurchgeführten Schätzungen die F&E-Ausgaben jener <strong>Land</strong>eskrankenanstalten,an denen Universitätskliniken angesiedeltsind – es sind dies das AKH Wien, das LKHInnsbruck und das LKH Graz – ihrer Nähezum universitären Forschungsbetriebentsprechend bewertet werden.x Für den nationalen Vergleich stehen die RA-Daten der anderenBundesländer noch nicht zur Verfügung. Für diese Darstellung konntedas RA-Ergebnis für die <strong>Steiermark</strong> bereits herangezogen werden.Quelle: FA6A,Statistik AustriaAbbildung 6: F&E–Ausgaben des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> nach Bewirtschaftern <strong>2002</strong>26Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Forschungsaufwendungen und deren Finanzierung im UnternehmenssektorForschungsaufwendungen und deren Finanzierung im UnternehmenssektorAuf der Ebene des Unternehmenssektors sind gegenwärtignur Daten der F&E- Erhebung aus demJahr 1998 verfügbar. Gerade im Zusammenhang mitder Struktur der F&E- Aufwendungen 1 nach durchführendenBranchen ist von einer relativ großenStabilität auszugehen, womit die folgende Auswertungauf Basis von 1998 auch jetzt noch von Interesseist. Die Finanzierung der internen F&E-Ausgabenwurde nach detaillierten Finanzierungssektorenerfragt. Gemäß dem Frascati-Handbuch werdendabei primär die folgenden Finanzierungssektorenunterschieden:■ Unternehmenssektor, d.h. primär die Eigenmittelaufbringungdurch die F&E-betreibendenUnternehmen, wobei auch am Kapitalmarkt aufgenommeneKredite, sowie zinsgünstige Darlehenaus Fördermitteln der öffentlichen Handeinbezogen werden.■ Öffentlicher Sektor, d.h. Bund, Länder etc., wobeinicht rückzahlbare Zuschüsse und Entgelte fürim öffentlichen Auftrag durchgeführte Forschungsarbeiteneinbezogen werden.■ Privater gemeinnütziger Sektor, d.h. EU-Mittelsowie sonstige Auslandfinanzierung (inkl. ausländischeUnternehmen und sonstige internationaleOrganisationen)Die Gesamtausgaben im Unternehmenssektor in der<strong>Steiermark</strong> betrugen € 362 Mio. – dies entsprichteinem Österreichanteil von knapp 17% in diesemSegment. Die F&E- Aufwendungen im Dienstleistungsbereichentsprechen lediglich einem Fünfteljener im Sachgüterbereich.Hohe Anteile an den F&E- Aufwendungen undBeschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) weist die<strong>Steiermark</strong>, wie Tabelle 3 zeigt, in den Bereichen„Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräte“,„Papier und Pappe“, Kraftwagen- und Kraftwagenteile„Metallerzeugung und –bearbeitung“, „Maschinenbau“auf.In der folgenden Tabelle 4 wird die Finanzierungvon F&E- Aufwendungen im durchführendenUnternehmenssektor in der <strong>Steiermark</strong> dargestellt.Es zeigt sich dabei, dass ein beachtlicher Teil derF&E- Aufwendungen vom Unternehmenssektor inder <strong>Steiermark</strong> selbst getragen wird. Hierbei werdendeutliche Unterschiede zwischen dem Sachgüterbereich,wo 65% der Mittel aus dem Unternehmenssektorkommen, und dem Dienstleistungssektorsichtbar, wo knapp 65% der F&E-Aufwendungen von ausländischen Finanzierungsquellengetragen werden. Im Sachgüterbereich istinsbesondere auf die Bereiche „Herstellung vonKraftwagen und Kraftwagenteilen“ sowie die„Herstellung von Chemikalien und chemischeErzeugnisse“ hinzuweisen, wo lediglich 26% bzw.62% der F&E- Aufwendungen vom Unternehmenssektorselbst finanziert werden. Besonders niedrigist der Finanzierungsanteil des Unternehmenssektorsauch im Branchenaggregat „70, 71 und 74“,welches im wesentlichen vom Bereich „74“, d.h.„Ingenieurbüros bzw. Engineering“, wo namhaftekooperative Forschungsunternehmen, wie beispielsweisedie AVL zuzuordnen wären, bestimmt wird.Öffentliche Finanzierungsquellen spielen imUnternehmenssektor relativ gesehen eine geringeRolle, wobei der Anteil direkter <strong>Land</strong>esmittel in der<strong>Steiermark</strong> jene der direkten Bundesmittel sogarübertrifft. Dennoch spielen <strong>Land</strong>esmittel in der<strong>Steiermark</strong> beispielsweise im Vergleich zu anderenBundesländern (bspw. Oberösterreich) eine geringereRolle bei der Finanzierung von Forschungs- und1 Die F&E-Aufwendungen wurden von der Statistik Austria nach dem Standard des Frascati-Handbuches erhoben.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 27


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Entwicklungsaktivitäten im Unternehmenssektor.Für den Bereich sonstige öffentliche Finanzierungsquellenwerden in der Tabelle 4 FFF-Mittel undandere öffentliche Quellen (bspw. Gemeinden)zusammengefasst.Wie bereits anhand der Tabelle 3 gezeigt wurde,spielen direkte <strong>Land</strong>esmittel mit einem Gesamtvolumenvon rund € 12 Mio. bei der Finanzierungvon Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten imUnternehmenssektor eine vergleichsweise untergeordneteRolle. Zwischen den einzelnen Branchensind allerdings deutliche Unterschiede festzustellen.Wird in Ergänzung dazu die Verwendung von EU-Mittel in der Forschungsfinanzierung betrachtet, sozeigt sich für die <strong>Steiermark</strong> ein Bild in dem wiederumder Bereich „Forschung und Entwicklung“,der „Softwarebereich“, die „Rundfunk-, FernsehundNachrichtentechnik“, aber auch der Bereich„Gummi- und Kunststoffwaren“ im Vergleich zu denanderen Branchen eine verhältnismäßig größereRolle spielen.Die mit Abstand größte Bedeutung weisen <strong>Land</strong>esmittelmit knapp 42% im Bereich „Forschung undEntwicklung“ auf, wo beispielsweise dieJOANNEUM RESEARCH zuzuordnen ist. Ebenfalls isteine überdurchschnittliche Bedeutung hinsichtlichder <strong>Land</strong>esmittel im Jahr 1998 in der „Metallerzeugung“,in der „Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik“sowie im Softwarebereich festzuhalten.Weiters ist in den Branchenbereichen der „Herstellungvon Kraftwagen und Kraftwagenteilen“, derchemischen Industrie sowie dem Bereich derIngenieurdienstleistungen in der <strong>Steiermark</strong> aufeinen entsprechend hohen Auslandsfinanzierungsanteilhinzuweisen (vgl. Tabelle 6). Dabei wird insbesonderedeutlich, dass es sich hier zumindest imFahrzeugbau sowie im Bereich „70, 71 und 74“ umein steirisches Spezifikum handelt, wenn der Österreichanteilder vom Ausland in der <strong>Steiermark</strong>finanzierten F&E-Aufwendungen betrachtet wird.Eine etwas geringere Rolle spielt diese auslandsfinanzierteF&E im Bereich der Herstellung vonMetallerzeugnissen, im Papierbereich, aber auch imrestlichen Dienstleistungsbereich.28Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Forschungsaufwendungen und deren Finanzierung im UnternehmenssektorTabelle 3: Österreichanteile der <strong>Steiermark</strong> bei unselbstständig Beschäftigten, F&E- Beschäftigten und F&E- Ausgaben in ausgewähltenBranchen"Ausgewählte Wirtschaftszweige in der <strong>Steiermark</strong> F&E-Ausgaben Anteil der Stmk. Anteil der Stmk.(ÖNACE 1995-Abteilungen/ -Gruppen/ -Klassen in der <strong>Steiermark</strong> an den F&E- an den F&Eangeordnetgemäß OECD/Frascati-Handbuch)" in 1000 € Aufwendungen in Beschäftigten inÖsterreich in% Österreich in%15-37 SACHGÜTERERZEUGUNG 210,046 12.71 15.5815 Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 2,709 14.87 10.4520 Holz (ohne Möbel) 902 9.11 18.1821 Papier und Pappe 4,846 40.81 36.8424 Chemikalien und chemische Erzeugnisse 14,865 7.35 8.3325 Gummi- und Kunststoffwaren 979 2.19 10.2026 Glas, Waren aus Steinen und Erden 1,908 4.35 8.9327 Metallerzeugung und -bearbeitung 10,197 17.87 29.7328 Metallerzeugnisse 10,830 21.87 23.1529 Maschinenbau 35,018 18.85 16.9230 "Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte 3,038 65.52 83.33und -einrichtungen"31 Geräte der Elektrizitätserzeugung, 4,820 4.99 10.00-verteilung, u.ä.32 Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichten- 36,714 6.38 22.50technik33 Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungs- 2,681 5.53 8.82technik, Optik34 Kraftwagen und Kraftwagenteile 75,931 41.45 22.2236 Schmuck, Musikinstrumente, Sportgeräte, 3,637 18.11 12.50Spielwaren, sonstige Erzeugnisse, Möbel45 BAUWESEN 4,512 32.66 15.0050-93 DIENSTLEISTUNGEN 113,530 30.10 18.4470,71,74 Realitätenwesen, Vermietung beweglicher 1,917 60.52 19.17Sachen, unternehmensbezogene Dienstleistungen72ohne722 Datenverarbeitung und Datenbanken (ohne 7,330 14.25 20.69Softwarehäuser)722 Softwarehäuser 22,274 37.26 32.6173 Forschung und Entwicklung 145,604 14.26 17.3101-93 INSGESAMT 362,811 16.79 16.48Quelle: Statistik Austria, HVSV, eigene BerechnungenSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 29


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Tabelle 4: Finanzierung im UnternehmenssektorForschungsfinanzierung in denWirtschaftssektoren in der<strong>Steiermark</strong>Anzahl derUnter-F&E durchführendenehmenssektorEinheitenQuelle: Statistik Austria, HVSV, eigene BerechnungenFinanzierungssektorenÖffentlicher SektorBund Länder Sonstige zusammenPrivatergemeinnützigerSektorAusland einschließlichInternationalerOrganisationen(ohne EU)in Finanzierungsanteile in %15-37 Sachgüterzeugung 146 65,05 0,45 0,80 3,05 4,30 0,06 29,50 1,0950-93 Dienstleistungen 59 22,78 2,62 6,89 2,53 12,05 0,53 61,97 2,6801-93 Insgesamt 217 48,68 1,36 3,24 2,80 7,41 0,25 41,94 1,72EUTabelle 5: <strong>Land</strong>esfinanzierte F&E in der <strong>Steiermark</strong><strong>Land</strong>esfinanzierte F&EAusgewählte Wirtschaftszweige in der <strong>Steiermark</strong> Anteil d. mit Mitteln Anteil der mit Mitteln(ÖNACE 1995-Abteilungen/ -Gruppen/ -Klassen <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> in des <strong>Land</strong>es Stmk.angeordnet gemäß OECD/Frascati-Handbuch) der <strong>Steiermark</strong> finanzierten F&Efinanzierten an der durch <strong>Land</strong>es-F&E-Aufwend. (%) mittel in ÖsterreichfinanziertenF&E gesamt (%)15-37 SACHGÜTERERZEUGUNG 0.80 28.1115 Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 0.56 7.1320 Holz (ohne Möbel) 0.97 2.4227 Metallerzeugung und -bearbeitung 5.20 39.0028 Metallerzeugnisse 0.86 34.3029 Maschinenbau 0.89 56.7232 Rundfunk-, Fernseh- und 0.30 53.18Nachrichtentechnik33 Medizin-, Mess-, Steuer- und 2.23 26.52Regelungstechnik, Optik34 Kraftwagen und Kraftwagenteile 0.74 39.6650-93 DIENSTLEISTUNGEN 6.89 73.5272ohne722 Realitätenwesen, Vermietung 0.54 58.35beweglicher Sachen, unternehmensbezogeneDienstleistungen722 Softwarehäuser 2.03 72.5073 Forschung und Entwicklung 41.62 76.9201-93 INSGESAMT 3.24 59.62Quelle: Statistik Austria, HVSV, eigene Berechnungen30Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Forschungsaufwendungen und deren Finanzierung im UnternehmenssektorTabelle 6: Auslandsfinanzierte F&E in der <strong>Steiermark</strong>AuslandsfinanzierteF&EEU-finanzierte F&EAusgewählte Wirtschaftszweige in der <strong>Steiermark</strong> Anteil d. vom Österreichanteil Anteil d. mit EU- Österreich-(ÖNACE 1995-Abteilungen/ -Gruppen/ -Klassen Ausland (ohne der vom Mitteln in der anteil derangeordnet gemäß OECD/Frascati-Handbuch) EU) in der Ausland (ohne <strong>Steiermark</strong> mit EU-<strong>Steiermark</strong> EU) in der Stmk. finanzierten Mitteln infinanzierten investierten F&E- F&E-Aufwend. der Stmk. in-F&E-Aufwend. Ausgaben (%) (%) vestierten(%) F&E- Ausgaben(%)15-37 SACHGÜTERERZEUGUNG 29.50 13.92 1.09 27.0215 Nahrungs- und Genussmittel, - - 0.22 10.15Getränke21 Papier und Pappe 5.40 100.00 1.26 100.0024 Chemikalien und chemische 35.82 13.22 - -Erzeugnisse25 Gummi- und Kunststoffwaren - - 2.58 21.0127 Metallerzeugung und -bearbeitung - - 1.96 15.2628 Metallerzeugnisse 2.55 62.34 0.07 1.4029 Maschinenbau - - 1.98 50.6432 Rundfunk-, Fernseh- und - - 3.43 48.60Nachrichtentechnik33 Medizin-, Mess-, Steuer- und - - 1.27 16.11Regelungstechnik, Optik34 Kraftwagen und Kraftwagenteile 71.90 76.44 - -36 Schmuck, Musikinstrumente, 41.03 100.00 - -Sportgeräte, Spielwaren, sonstigeErzeugnisse, Möbel50-93 DIENSTLEISTUNGEN 61.97 49.38 2.68 36.5370,71,74 Realitätenwesen, Vermietung 76.98 86.83 2.02 47.58beweglicher Sachen, unternehmensbezogeneDienstleistungen72ohne722 Datenverarbeitung und Daten- 13.27 92.16 - -banken (ohne Softwarehäuser)722 Softwarehäuser 3.28 35.20 4.05 56.7173 Forschung und Entwicklung 10.49 3.00 5.91 29.7001-93 INSGESAMT 41.94 24.21 1.72 29.86Quelle: Statistik Austria, HVSV, eigene BerechnungenSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 31


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Erhebung der Daten <strong>2002</strong>Mit der Verordnung vom 29. August <strong>2003</strong> zur F&EStatistik (BGBl. 396) wird die Lücke seit der letztenentsprechenden Erhebung in Österreich über dasJahr 1998 geschlossen, sodaß Ende 2004 wiedergesicherte Daten - nämlich über das Jahr <strong>2002</strong> -vorliegen werden. Danach wird Statistik Austriaregelmäßig alle geraden Jahre diese F&E-Erhebungdurchführen sowie in den ZwischenjahrenSchätzungen vornehmen.Diese "Statistik betreffend Forschung und experimentelleEntwicklung" ist in ihrer Art eineVollerhebung mit Auskunftspflicht und schließtsämtliche Sektoren ein. Durch den in derVerordnung vorgeschriebenen Datenaustausch mitdem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger(Beschäftigte) sowie mit denFinanzbehörden (Umsätze), mit dem sich derAufwand bei den Respondenten verringern wird,verzögert sich die Feldarbeit bei den Unternehmennoch. Die Statistik Austria hat im Oktober <strong>2003</strong> mitder Befragung bei den Unternehmen (= im firmeneigenerBereich) begonnen.32Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF)Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF)Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 1.291 Förderungsansuchenbehandelt, von denen 816 gefördert werden konnten.Das Gesamtprojektvolumen der behandeltenAnträge erreichte 885,26 Mio. Euro, für dieFörderungsmittel in der Höhe von 430,92 Mio. Eurobeantragt wurden. Zusätzlich wurde der FFF imJahr <strong>2002</strong> mit der Abwicklung eines Großteils derneu ins Leben gerufenen Impulsprogramme desBundesministeriums für Verkehr, Innovation undTechnologie (BMVIT) beauftragt. Insgesamt 421Projekte wurden in den sieben verschiedenenImpulsprogrammen durch den FFF bearbeitet.Ferner werden derzeit 15 industrielle Kompetenzzentrenund Netzwerke im Auftrag des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Arbeit (BMWA) miteinem bewilligten Gesamtforschungsvolumen von147,30 Mio. Euro für 4 Jahre vom FFF betreut.Im Berichtsjahr haben 286 Firmen (das entspricht43,5 % aller geförderten Antragsteller) das ersteMal beim FFF eingereicht, was zeigt, dass es demFonds in Kooperation mit den Bundesländern gelingt,laufend neue Firmen anzusprechen.Für das Jahr <strong>2002</strong> betrug die Gesamtförderung246,99 Mio. Euro, was einem Barwert von 118,22Mio. entspricht. In Form von Zuschüssen wurden108,80 Mio. Euro vergeben. Diese Zahl beinhaltetZuschüsse der OeNB in der Höhe von 29,46 Mio.Euro, der EU mit 14,99 Mio. Euro sowie Zuschüssedes FFF in Höhe von 64,34 Mio. Euro. Zusätzlich zudiesen Mitteln wurden noch Haftungen fürBankdarlehen in der Höhe von 61,25 Mio. Euroübernommen. Im Berichtsjahr wurde somit einProjektvolumen in der Höhe von 532,65 Mio. Euro(2001: 487,93 Mio. Euro, Anstieg von 9,2 %) gefördert.In Folge von Ablehnungen und Kürzungenwurde ein Antragsvolumen von 352,61 Mio. Euro(Anstieg von 44,2 %) nicht gefördert. DieAblehnungsquote lag im Berichtsjahr bei 36,8 %aller Projekte und ist somit im Vergleich zumVorjahr (2001: 30,2 %) deutlich angestiegen.Bezogen auf die Neueinreichungen (ohneFortsetzungsprojekte, da mehrjährige Projekte beigutem Verlauf bevorzugt gefördert wurden) lag dieAblehnungsquote bei rund 40 %. Ein hoherProzentsatz der abgelehnten Ansuchen betraf auchgute Projekte, die jedoch mangels Mittel nichtgefördert werden konnten.FFF-AktionslinienDas Forschungs- und Technologieförderungsgesetz(FTFG) räumt dem FFF eine zentrale Rolle im Bereichder Förderung wirtschaftsbezogener F&E-Projekteein. Auch der Rat für Forschung undTechnologieentwicklung (RFT) weist in seinemBericht „Nationaler Forschungs- und Innovationsplan“dem FFF in diesem Bereich eine entscheidendeKernkompetenz zu. Um diese Gesamtstrategie imRahmen einer Technologieoffensive umzusetzen,hat der FFF einzelne Aktionslinien definiert, umgezielter auf die jeweiligen Gegebenheiten einzugehen.Die Aktionslinien sollen dazu beitragen, dassdas als Pyramide darstellbare Spektrum österreichischerBetriebe (eine breite Basis von Kleinstunternehmenund Start ups, ein großes Mittelfeld vonKlein- und Mittelbetrieben sowie eine kleine Spitzevon Großbetrieben) einem Strukturwandel undWachstum zugeführt werden kann.Bei diesen Aktionslinien werden besonders berücksichtigungswürdigeAspekte des Forschungs- undInnovationsprozesses im allgemeinen Rahmen derFFF-Förderungsmöglichkeiten gezielt und ohnebürokratischen Mehraufwand unterstützt.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 33


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Strategische GroßprojekteDie österreichische Großindustrie ist aufgefordert,auch über für sie große und anspruchsvolle Projektenachzudenken. Wir denken dabei an Projekte miteiner drei- bis fünfjährigen Dauer und Jahreskostenzwischen 5 Mio. und 20 Mio. Euro.Österreichische Töchter internationalerKonzerneDurch die Förderung von F&E-Projekten österreichischerTochterbetriebe von internationalenKonzernen wollen wir helfen, den Betriebsstandortin Österreich nachhaltig abzusichern. Es solltegelingen, in Teilbereichen Kompetenzzentren fürden Gesamtkonzern bei uns aufzubauen oder hieranzusiedeln. Auch stellen die Förderungsmöglichkeitendes FFF eine für die Betriebsansiedlungsaktivitätender Austrian Business Agency (ABA) interessanteRahmenbedingung dar.Klein- und Mittelbetriebe80 % der vom FFF geförderten Betriebe gehören derKategorie der KMU an. Rund 50 % unserer Förderungsmittelwerden jährlich Projekten von KMUzugesprochen. Speziell für diese Betriebsgröße wurdendie beiden Aktionslinien „Feasibility Studies“und „F&E-Dynamik“ entwickelt.Unter „Feasibility Studies“ werden Machbarkeitsstudienfür neue Projektideen zu Vorzugsbedingungengefördert. „F&E-Dynamik“ hat im Rahmenvon F&E-Projekten eine nachhaltige Verbesserungder Personalsituation und der Infrastruktur fürForschung und Entwicklung in den Betrieben zumZiel.Start up-FörderungenIm Rahmen der im Oktober 2001 gemeinsam mitden Bundesländern gestarteten Initiative, für dieder Rat heuer auch Sondermittel in der Höhe von3,63 Mio. Euro empfohlen hat, geht es um eine verbesserteArt der Projektfinanzierung bzw. -förderungfür technologieorientierte junge Unternehmen.Damit soll auch das Ziel des Rates für Forschungund Technologieentwicklung unterstützt werden,eine Stimulierung bei Unternehmensgründungen imHochtechnologiebereich zu bewirken.Die Initiative umfasst■ die Förderung von Feasibility-Studien,■ eine höhere Projektfinanzierungsquote durchverstärkte Kooperation mit den Bundesländern,■ Technologierating zur technischen Standortbestimmung,■ Venture-Foren als Kontaktplattform zu Kapitalgebern,■ die Möglichkeit zur Umwandlung von FFF-Darlehen in Besserungsscheine zur „Bilanzoptimierung“.Kooperation Wissenschaft – WirtschaftDie Verstärkung der Zusammenarbeit Wissenschaft– Wirtschaft ist dem FFF ein zentrales Anliegen.Obwohl durch die Kompetenzzentren-Initiativenhier wesentliche zusätzliche Anreize mit verbessertenFörderungsbedingungen geschaffen wurden,hat auch im FFF die Zahl der Projekte, in denen wissenschaftlicheInstitutionen eingebunden sind,wesentlich zugenommen. Einbezogen sind hierauch Projekte der „Nachwuchsförderung“, in derenRahmen Dissertationen und Diplomarbeiten ineinem Dreiecksverhältnis Betrieb – wissenschaftlicheBetreuung – Studenten gefördert werden.34Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF)Prozent der FFF-Förderungen nach Bundesländern <strong>2002</strong>(Gesamtförderungsbarwert EUR 118,219 Mio.)120.000EURO115.000110.000105.000100.000EURO3.3195.6666.5157.858%3,0 %4,8 %5,5 %6,6 %BundeslandBurgenlandVorarlbergSalzburgKärnten95.00090.00085.0006.13810.6095,2 %9,0 %TirolNiederösterreich80.00075.00022.92419,4 %<strong>Steiermark</strong>70.00065.00060.00055.00050.00022.49919,0 %Oberösterreich45.00040.00035.00030.00032.69127,7 %Wien25.00020.00015.00010.0005.0000Quelle: Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF)Abbildung 7: Prozent der FFF-Förderungen nach Bundesländern <strong>2002</strong>Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 35


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Internationale KooperationenDie Komplexität einzelner Projekte macht es ofterforderlich, auf Know-how von externen Projektpartnernzurückzugreifen. In zunehmendem Maßgeschieht dies im Rahmen von Auslandskooperationen.Darüber hinaus ist der FFF die nationale Förderstellefür Projektbeteiligungen der österreichischenWirtschaft im Rahmen von EUREKA undCOST. Auch bietet der FFF ein erweitertes Spektruman Unterstützungsmaßnahmen für die österreichischeWirtschaft bei ihren Antragstellungen fürProjekte im Zuge des 6. Rahmenprogramms der EUan.Lebensmittelinitiative <strong>2002</strong>Im Rahmen dieser Aktionslinie wird das unter derBezeichnung „Lebensmittelinitiative Österreich“begonnene Stimulierungsprogramm für eine volkswirtschaftlichwichtige, aber bislang forschungsschwacheBranche nunmehr mit Fokus aufKooperationen im Rahmen des normalen Förderungsprogrammsdes FFF fortgeführt. Darüber hinaussind in letzter Zeit für diesen Bereich in einigenBundesländern Cluster-Initiativen gesetzt worden,die einen zusätzlichen Verstärkungseffekt bewirken.Mikrotechnik Österreich – NanotechnologieIm Rahmen der Initiative „Mikrotechnik Österreich“(einschließlich Nanotechnologie) soll dieseSchlüsseltechnologie auf breiter Basis verankertund Klein- und Mittelbetrieben näher gebrachtwerden. Sie ist auch als flankierende Maßnahme fürdas 6. Rahmenprogramm der Europäischen Uniongedacht, wo die Nanotechnologie ein Schwerpunktthemaist. Da das Sekretariat des RFT in dasProgrammkomitee eingebunden ist, ist auch dieKoordination mit der mittlerweile vom Rat insLeben gerufenen „Österreichischen Nano-Initiative“sichergestellt.Initiative Biomedizinische TechnikIn enger Kooperation mit dem BMVIT soll der Wissenstransfervon der Grundlagenforschung zur wirtschaftlichenVerwertung in diesem Bereich gefördertwerden. Unter biomedizinischer Technik wirddabei die Anwendung ingenieur-wissenschaftlicherMethoden zur Erforschung lebender Systeme sowiedie Entwicklung und der Einsatz technischerMethoden für Prävention, Diagnose, Therapie undRehabilitation verstanden.Die Situation in der <strong>Steiermark</strong>Im Jahr <strong>2002</strong> gehörte die <strong>Steiermark</strong> erneut zu denam stärksten geförderten Bundesländern Österreichs.Insgesamt wurden 157 Projekte von 119Betrieben mit einer Gesamtsumme von 45,42 Mio.Euro gefördert, was einem Anteil von 18,4 % (16,3% im Jahr 2001) an der Gesamtfördersumme desFFF bedeutet.In allen Bundesländern bis auf Wien und Oberösterreichbesteht die Möglichkeit einer ergänzendenKo-Finanzierung von FFF-Projekten. Die <strong>Steiermark</strong>hat im Jahr <strong>2002</strong> die FFF-Förderung um 2,8 Mio.Euro ergänzt. Insgesamt sind also 48,22 Mio. Euroan forschende steirische Betriebe geflossen.Bei der Förderungsübersicht nach der Systematikder Wirtschaftstätigkeit (NACE-Codes) waren folgendeBereiche in der <strong>Steiermark</strong> im Jahr <strong>2002</strong>besonders stark vertreten: 26 Projekte aus demBereich „Datenverarbeitung und Datenbanken“wurden mit 7,85 Mio. Euro gefördert. Das entspricht17,3 % des Fördermittelanteils der <strong>Steiermark</strong>. Anzweiter Stelle folgt „Medizin-, Mess-, Steuer- undRegelungstechnik“ mit 22 Projekten bzw. 11,9 %des Gesamtmittelanteils, dicht gefolgt von „Maschinenbau“mit ebenfalls 22 Projekten und einemMittelanteil von 9,5 % des Gesamtmittelanteils.36Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Der Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF)Bei der Förderungsübersicht, gegliedert nach denFFF-Sonderbereichen, wurden die meisten Projekteim Bereich „Kooperation Wissenschaft – Wirtschaft“eingereicht (55 Projekte, Förderung in Höhevon 13,51 Mio. Euro). Mit 23 Projekten steht derBereich „Materialwissenschaften“ mit einer Förderungvon 9,07 Mio. Euro an zweiter Stelle. Aufden Bereich „Umwelttechnik“ entfielen 13 Projektemit 1,67 Mio. Euro.Für die Entwicklung der FFF-Förderungen in denZielgebieten der <strong>Steiermark</strong> gilt folgendes:Insgesamt wurde <strong>2002</strong> mit 81 Projekten (2001: 56Projekte) ein deutlicher Anstieg erreicht, auch dieGesamtförderung in der Höhe von 13 Mio. Euro istgegenüber dem Vorjahr (2001: 11 Mio. Euro) entscheidendgewachsen. Der Barwert dieser Förderungbetrug 10,4 Mio. Euro. Durch den doch deutlichhöheren Barwert im Jahr <strong>2002</strong> wurde auchdiesmal wieder die Bestrebung bestätigt, Forschungund Entwicklung auch in regional benachteiligtenGebieten nachhaltig zu fördern.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 37


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)Der FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichenForschung) – kurz Wissenschaftsfonds genannt– ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderungder Grundlagenforschung. Er investiert inneue Ideen, die zum Wachstum des Wissens unddamit zu weiteren Entwicklungen beitragen. Er istallen Wissenschaften in gleicher Weise verpflichtetund orientiert sich in seiner Arbeitsweise ausschließlichan den Maßstäben der internationalenScientific Community.Die Aufgaben des FWF sind die Förderung von:■ wissenschaftlicher Forschung hoher Qualität alswesentlicher Beitrag zum kulturellen, wirtschaftlichenund gesellschaftlichen Leben■ Bildung und Ausbildung durch Forschung, denndie Förderung junger Wissenschafterinnen undWissenschafter gehört zu den wichtigstenInvestitionen in die Zukunft■ Wissenschaftskultur und Wissenstransfer durchden Austausch zwischen Wissenschaft undanderen Bereichen der GesellschaftKonzentration der Mittel auf starkeGruppenIndem der FWF konsequent internationale Qualitätsmaßstäbeanlegt, bündelt er die Mittel aufinternational kompetitive Gruppen. Dies führt zueinem stetigen Anwachsen der "Forschungsnetzwerke"(vor allem der sog. Spezialforschungsbereiche)mit einer besonders starken Konzentration vonMitteln. Diese erhalten rund ein Viertel aller Förderungen.Darüber hinaus steigen auch die durchschnittlichenBewilligungssummen bei der normalenProjektförderung, was einer weiteren Abkehrvom "Gießkannenprinzip" entspricht.Internationale VernetzungObwohl der Europäische Forschungsraum (EuropeanResearch Area – ERA) noch weitgehend Vision ist,haben die intraeuropäischen Aktivitäten des FWFstark zugenommen Die European Science Foundationist nach wie vor der wichtigste Partner. Dasneue Schwerpunktprogramm EUROCORES erfreutsich zunehmender Beliebtheit. Abkommen mit derDeutschen Forschungsgemeinschaft und demSchweizerischen Nationalfonds ermöglichen dieproblemlose Mitnahme von nationalen Fördermittelnbei Berufungen ins Ausland sowie Vereinfachungenbei grenzüberschreitenden Kooperationen.Ein neues gesamteuropäisches Förderprogrammfür junge SpitzenforscherInnen, genanntEURYI-Award, wurde im Frühjahr <strong>2003</strong> ratifiziert.Nachfrage stark steigendDas Jahr <strong>2002</strong> war von einem besonders starkenWachstum der Anträge gekennzeichnet. 1164 Anträge(14 % mehr als im Vorjahr) wurden beim FWFeingereicht, die Antragssumme stieg um 24 % auf188,39 Mio. €. Da die Bewilligungsraten imWesentlichen unverändert blieben, stieg auch dieBewilligungssumme auf den neuen Rekordwert von91,53 Mio. €. 576 neue Forschungsvorhaben (dassind 50 % der Anträge) wurden bewilligt. Bezogenauf die beantragten Mittel beträgt die Bewilligungsrate40 %. Mehr als die Hälfte der Förderungenfließt in die Naturwissenschaften (56,2%), gefolgt von Medizin (21,3 %), Geisteswissenschaften(15,1 %), Sozialwissenschaften (3,2 %),Ingenieurwissenschaften (3,2 %) sowie <strong>Land</strong>- undForstwirtschaft und Veterinärmedizin (1,0 %).38Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)Mehr Zuzug aus dem AuslandErfreulich ist insbesondere das starke Wachstumdes Lise-Meitner-Programms für Wissenschafter-Innen aus dem Ausland, die in Österreich arbeitenwollen. Nachdem das Programm vor eineinhalb Jahrenwesentlich attraktiver gestaltet wurde, erhöhtesich die Zahl der Anträge um 44 %, die Zahl der Bewilligungenum 83 % und die Bewilligungssummeum 129 %.Die Bedeutung des FWF für die Nachwuchsförderungzeigt sich darin, dass insgesamt mehr als 1000DoktorandInnen und 800 PostdoktorandInnen sowiezusätzliches technisches Personal durch ihn finanziertwerden.ForscherInnen stellen dem FWF gutesZeugnis ausEine breit angelegte Befragung der österreichischenWissenschafterInnen durch das MeinungsforschungsinstitutSPECTRA zeigte eine große Zufriedenheitmit den Förderprogrammen und ein gutesImage des FWF als Organisation. An der Umfragebeteiligten sich 3147 ForscherInnen, was einer gutenRücklaufquote von 24 % entspricht. Einige zentraleErgebnisse:Diejenigen, die Erfahrung mit FWF-Anträgen haben,glauben, dass die wissenschaftliche Qualität daswichtigste Entscheidungskriterium ist. Zusammenmit der positiven Beurteilung des institutionellenPeer-Review-Verfahrens verweist dies auf eine sehrhohe Akzeptanz der Entscheidungen.Die Hälfte derjenigen, die Erfahrung mit dem FWFhaben, hält die Förderkategorien für ausreichend,nur ein Fünftel gibt explizit an, dass noch weitereProgramme eingeführt werden sollen. Alle derzeitigenProgramme erhalten eine sehr gute oder guteBewertung.Keine der negativen Kennzeichnungen wie "tut zuwenig für Nachwuchsförderung/-Frauenförderung","zu sehr unter dem Einfluss der Politik", "zu sehr imElfenbeinturm" findet bei mehr als 10 % derBefragten volle Zustimmung.Kritik gibt es selbstverständlich auch: Insbesonderedie Dauer der Entscheidungsverfahren, die mangelndeTransparenz der Entscheidungen sowie teilweisedie Bürokratie werden von Teilen der Befragtenbeanstandet. Allerdings hat der FWF kurznach der Durchführung der Umfrage weit reichendeReformen eingeführt, die zu einer starken Abnahmedes Aufwandes für die Projektverwaltung führen.Förderungen in der <strong>Steiermark</strong>Steirische Forschungseinrichtungen haben zusammengenommenim Jahr 2000 13,29 Mio. Euro, dassind 14,5 % der gesamten FWF-Mittel eingeworben.Insgesamt wurden für Projekte an der UniversitätGraz 6,47 Mio., für solche an der TechnischenUniversität Graz 5,39 Mio. und für solche an derMontanuniversität Leoben 0,70 Mio. Euro bewilligt.Dazu kommen noch 0,73 Mio. Euro für Projekte ananderen steirischen Forschungsstätten.In den ersten Jahren seit der Einführung der START-Preise waren steirische Forscher bei der Einwerbungder besonders renommierten START-Projekte überdurchschnittlicherfolgreich. Allerdings kam in denvergangenen beiden Jahren kein neuer Preis dazu.Auch unter den vom FWF geförderten Centers ofExcellence (Spezialforschungsbereiche, SFB undForschungsschwerpunkte, FSP) befinden sich einigeaus der <strong>Steiermark</strong>.Weitere Informationen: www.fwf.ac.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 39


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Tabelle 7:START-Preisträger aus der <strong>Steiermark</strong>Name Institut Projekttitel JahrGerhard Wöginger Inst. für Mathematik, Kombinatorische Approximations– 1996TU GrazalgorithmenJakob Woisetschläger Inst. für Thermische Berührungsfreie optische Diagnose 1996Turbomaschinenturbulenter Strömungenund Maschinendynamik in TurbomaschinenTU GrazGerhard Holzapfel Inst. für Baustatik Physikalische Modellbildung und 1997TU GrazComputersimulation derBallon–AngioplastiePeter Grabner Inst. für Mathematik Konkrete Mathematik: Fraktale, Digitale 1998TU GrazFunktionen und PunktverteilungenGottfried Kirchengast Inst. für Meteorologie Untersuchung des Klimawandels in der 1998und Geophysik,Atmosphäre mit neuesten Satelliten-Uni GrazMessmethoden und Modellen des EnergiehaushaltsChristoph Marschner Inst. für Anorganische Chemie, Chirale Polysilane 1999TU GrazBernhard Tilg Institut für Elektro- und EEKG Imaging – Kombination von 2000Biomedizinische Technik, TU Graz 3D-Echo- und inverser ElektrokardiographieTabelle 8: Vom FWF geförderte Großforschungsvorhaben an steirischen Forschungsstätten (laufend bis 31.05.<strong>2002</strong>)Titel Forschungsstätte Start TypBiokatalyse TU Graz 1993 SFB*Optimierung und Kontrolle Uni Graz 1994 SFB*Moderne – Wien und Zentraleuropa um 1900 Uni Graz 1994 SFB*Biomembranen und Atherosklerose Uni Graz 1995 SFB*Elektroaktive Stoffe TU Graz 1996 SFB*Genetische Modifikation von Zellen und Tieren zur Uni Graz 1995 FSP**Untersuchung und Behandlung von Krankheiten(Koordination und Beteiligung)Siliziumchemie TU Graz (Beteiligung) 1997 FSP**Numerische Simulation im Tunnelbau TU Graz 1997 FSP**(Koordination und Beteiligung)Gas-Oberflächen-Wechselwirkungen Uni Graz, TU Graz 1998 FSP**(Koordination u. Beteiligung)Zahlentheoretische Algorithmen TU Graz (Beteiligung) 2000 FSP**und ihre AnwendungenKulturgeschichte des westlichen Himalaya TU Graz (Beteiligung) 2001 FSP*** SFB: Spezialforschungsbereich** FSP: Forschungsschwerpunkt40Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)Prozent der FWF-Förderungen nach Bundesländernmit Universitäten <strong>2002</strong>Gesamtvolumen: EUR 91,53 Mio.Mio. Euro0,892,787,94%0,92,78,7BundeslandAndereOberösterreichSalzburg13,4814,5<strong>Steiermark</strong>15,1817,2Tirol51,2755,9WienQuelle: FWFAbbildung 8: Prozent der FWF-Förderungen nach Bundesländern mit Universitäten <strong>2002</strong>Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 41


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der Europäischen UnionDie Rahmenprogramme derEuropäischen UnionBereits 1987 wurden Forschung und technologischeEntwicklung durch die „Einheitliche EuropäischeAkte“ als eigenständige Zuständigkeit der EuropäischenGemeinschaft definiert und die damit verbundeneZielsetzung einer „Europäischen Forschungs-und Technologiegemeinschaft“ festgelegt.Seither wurden auch die Ziele der europäischenRahmenprogramme in den Jahren ihres Bestehenskonsequent weiterentwickelt.Wesentliche Schwerpunkte im nun auslaufenden 5.EU-Rahmenprogramm beschäftigen sich dementsprechendmit wachstums- und beschäftigungsrelevantenThemen. Grundsätzlich kann die EuropäischeUnion auf dem Gebiet der Forschung undInnovation vier Funktionen wahrnehmen:■ Sensibilisierende Funktion (kollektive Vorausschau)und Erarbeitung gemeinsamer Zukunftsvisionen;das Grünbuch zur Innovation ist eingutes Beispiel für entsprechende Aktivitäten■ Strukturierende Funktion: Koordination nationalerAktionen, Herstellung von Verknüpfungenzwischen den Elementen des Innovationssystems,Beseitigung von Hemmnissen für Kooperationund Mobilität; Verbindungen zur Stärkungdes Innovationspotenzials in den weniger entwickeltenRegionen■ Katalysatorfunktion: Verstärkung der Initiativenmit hohem Innovationsgehalt durch ihre Weiterentwicklungauf internationalem Spitzenniveau,um ihre rasche Verbreitung und ihren Ausbaudurch freiwillige Mitwirkung zu sichern■ Mobilisierende Funktion: gemeinsame Nutzungder wichtigsten Mittel zur Lösung gemeinsamerProbleme von großer Tragweite.In der ersten Phase seit Mitte der 80er Jahre entwickeltensich die gemeinschaftlichen Aktivitätenfür Forschung und technologische Entwicklung(FTE) aufgrund des Erkennens der positiven Wirkungensehr rasch, vor allem mit der Einführung derersten Rahmenprogramme. Die jährlichen FTE-Ausgaben(ohne Strukturfonds) stiegen von EUR 573Mio. im Jahre 1985 auf EUR 2.280 Mio. 1996 (vorläufigeAngaben). Als weiterer Indikator dient derAnstieg der gemeinschaftlichen FTE-Ausgaben von0,016 % des gesamteuropäischen BIP 1985 auf0,036 % im Jahre 1995.5. EU-RahmenprogrammDie Rahmenprogramme der Europäischen Kommissionunterliegen einem ständigen Prozess der Evaluierung,der die Basis für einen entsprechendenProzess der Weiterentwicklung sowohl inhaltlicher,als auch organisatorischer Natur bildet. Im Gegensatzzu der Technologie-Orientierung frühererRahmenprogramme war für das 5. EU-Rahmenprogrammder integrierte Problemlösungsansatz einzentraler Schwerpunkt. Über die Beschränkung auf4 thematische Programme und die Fokussierung aufdefinierte Leitaktionen wurde versucht, Lösungsbeiträgezu europäischen Problemen in multidisziplinärenKooperationen zu generieren, und zwarunter verstärkter Einbeziehung der betroffenenNutznießer, bzw. Betroffenen. Weiters wurde versucht,eine stärkere Einbeziehung von kleinen undmittleren Unternehmen (KMU) in die Projekte zuforcieren.Die den Analysen und Vergleichen zugrundeliegendenDaten sind kumulativ für das 5. EU-Rahmenprogramm.Die Daten entsprechen zwar dem StandJuli <strong>2002</strong>, sind jedoch durch die Formalabläufe imWesentlichen für das Jahr 2001 repräsentativ.42Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der Europäischen UnionVergleicht man den Anteil des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> anBeteiligungen österreichweit eingereichter (17 %),als auch erfolgreicher Projekte (18 %) mit denVorjahreszahlen, so können die Erfolgswerte desJahres 2000 auch für das Jahr 2001 vorgewiesenwerden.Von den nun insgesamt im 5. EU-Rahmenprogrammeingebrachten 6 415 österreichischen Beteiligungen(Unternehmen, Universitäten, außeruniversitäreForschung) an eingereichten Projektanträgen(<strong>Steiermark</strong>: 1110 eingereichte Beteiligungen anProjekten, 17 % der gesamten Beteiligungen) wurdenmittlerweile 1630 Projekte (<strong>Steiermark</strong>: 299,18 % der erfolgreichen Beteiligungen) genehmigt(siehe Abbildung 9). Die Erfolgsrate für die<strong>Steiermark</strong> beträgt für die Laufzeit des Programms26,9 % und liegt über dem österreichischenDurchschnittswert von 25,4 %.Die Zahl von 299 erfolgreichen steirischen Beteiligungennach Sektoren bedeutet eine Verdoppelungder Beteiligungen gegenüber dem Vergleichszeitraum2000 im Wirtschaftsbereich (Anteilsteigerungvon 41 % auf 45 %). Diese Verschiebung verdeutlicht,dass es der <strong>Steiermark</strong> gelungen ist, dieBetriebe verstärkt in internationale ForschungsundEntwicklungstätigkeiten einzubinden. Bei einererfreulichen Steigerung der Absolutdaten zeigt sichdie Aufteilung der erfolgreichen Beteiligungen indie verschiedenen Sektoren durch den Unternehmenssektorgeprägt: Unternehmen: 150 (45 %),Universitäten: 90 (27 %), außeruniversitäreForschung: 63 (18 %), Sonstige: 27 (8 %) (sieheAbbildung 10).Als Schätzwert für tatsächlich zugesprocheneMittel für das Bundesland <strong>Steiermark</strong> werden fürden derzeitigen Stand des 5. EU-Rahmenprogramms(seit 1998 mit Stand 05.07.<strong>2002</strong>) EUR 68,4Mio. ausgewiesen. In der Betrachtung dieser Mittel,gegliedert in die verschiedenen Forschungsbereiche,zeigen die Absolutbeträge eine Reihung inUnternehmensbereiche, Universitätsforschung,außeruniversitäre Forschung, gefolgt von den übrigenForschungsbereichen (Abb. 12). Sieht man dieWerte in Relation zu den Vergleichsdaten Österreichs,so ist der Anteil der außeruniversitärenForschung an Rückflüssen mit 25,7 % (EUR 13 Mio.)der österreichweiten EUR 50,6 Mio. in diesemForschungssektor noch positiver zu werten. Beigenauerer Analyse dieser Mittelrückflüsse von EUR13 Mio. zeigt sich die starke Rolle der landeseigenenGesellschaften, der JOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft mbH und der TechnikumJoanneum GmbH, die gemeinsam 2/3 dieser Gelderlukrieren (Abb. 13).Neben den starken Universitäten des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> wurden von Seiten der landeseigenenForschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCHallein im Kalenderjahr 2001 40 Anträge eingebracht,wovon 15 genehmigt wurden. Insgesamtwerden derzeit 43 EU-Projekte aus dem Rahmenprogrammoder anderen europäischen Forschungsprogrammenbearbeitet. Auf Basis der im Unternehmenvorhandenen Kompetenz laufen nun, nebenAnträgen zu den anderen europäischen Forschungsprogrammen,die Vorbereitungen zur zahlreichenBeteiligung an Projekten des 6. EU-Rahmenprogramms.Ein Vergleich der prozentuellen Anteile an erfolgreichenBeteiligungen an den verschiedenen Programmgruppen(siehe Abbildung 11) weist eineüberdurchschnittlich starke steirische Beteiligungan den Schwerpunktprogrammen „NachhaltigesWachstum“ und „Informationsgesellschaft“ aus.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 43


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>BurgenlandVorarlbergKärntenSalzburgTirolNiederösterreichOberösterreich<strong>Steiermark</strong>Wienn.bek.Aufgliederungen der Beteiligungen im 5. EU-Rahmenprogramm0,5%0,6%1,7%1,6%3,0%3,8%Beteiligungen an erfolgreichen Projekten(100 % = 1.993 Beteiligungen)Beteiligungen an eingereichten Projekten(100 % = 7.762 Beteiligungen)1,7%2,0%7,9%7,9%8,0%8,1%9,6%8,6%18,3%17,2%47,2%47,9%2,0%2,4%0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50% GesamtbeteiligungQuelle: BIT, Stand: 30.10.<strong>2003</strong>Abbildung 9: Aufgliederung der Beteiligungen am 5. EU-Rahmenprogramm44Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der Europäischen UnionErfolgreiche Beteiligungen am 5. EU-Rahmenprogrammnach Bundesländern und SektorenBurgenland 2VorarlbergSalzburgKärntenTirolNiederösterreich38711 14141 6712152123222748517291n. bek.Sonstigeaußeruniversitäre ForschungUniversitätIndustrieOberösterreich101638128<strong>Steiermark</strong>Wienn. zugeordnet29671091602145177383234279130 50 100 150 200 250 300 350 400Anzahl erfolgreicher BeteiligungenQuelle: BIT, Stand: 30.10.<strong>2003</strong>Abbildung 10: Erfolgreiche Beteiligungen am 5. EU-Rahmenprogramm nach Bundesländern und SektorenSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 45


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Verteilung erfolgreicher Beteiligungen am 5. EU-Rahmenprogrammauf Programmgruppen, Vergleich <strong>Steiermark</strong>–ÖsterreichHumanpotenzial2 %11 %Erfolgreiche Beteiligungen Österreich gesamt(100 % = 1.993)Innovation - KMU3 %2 %Erfolgreiche Beteiligungen der <strong>Steiermark</strong>(100 % = 366)Internationale Stellung2 %2 %Energie12 %19 %Umwelt6 %10 %Nachhaltiges Wachstum23 %34 %Informationsgesellschaft22 %25 %Lebensqualität10 %17 %0 5 10 15 20 25 30 35 [%] 40Quelle: BIT, Stand: 30.10.<strong>2003</strong>Abbildung 11: Verteilung erfolgreicher Beteiligungen auf Programmgruppen46Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der Europäischen UnionForschung inUnternehmenUniversitäreForschungSonstigeForschungsbereicheAußeruniversitäreForschungn.bek.Zugesprochene Fördermittel aus dem 5. Rahmenprogramm im Vergleich33,5101,719,8103,113,253,46,80,01,922,3Zugesprochene Mittelin Mio. EUR für <strong>Steiermark</strong>Zugesprochene Fördermittelin Mio. EUR für Österreich gesamt0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Mio. 100EURQuelle: BITAbbildung 12: Zugesprochene Fördermittel aus dem 5. Rahmenprogramm im VergleichSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 47


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>5. RahmenprogrammAnteile der zugesprochenen Mittel – <strong>Steiermark</strong> (rd. EUR 13,2 Mio.) im Bereich deraußeruniversitären Forschung in %JOANNEUM RESEARCH48,5%bei 34 von 71 erfolgreichen BeteiligungenTechnikum Joanneum18,6%bei 7 von 71 erfolgreichenBeteiligungenSonstige Forschungsanstaltenund Vereine*32,9%bei 30 von 71 erfolgreichen Beteiligungen0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50* CD-Labors, bundeseigene Anstalten und verschiedene VereineMit Stand vom 31.10.<strong>2003</strong> konnten diese Daten von Seiten des BIT verfügbar gemacht werden.Aufgrund der konservativen Schätzung des BIT sind die zu erwartenden Rückflüsse höher als dargestellt.Quelle: BITAbbildung 13: 5. Rahmenprogramm – Anteile der zugesprochenen Mittel48Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der Europäischen Union6. EU-RahmenprogrammAm 21. Februar 2001 legte die EuropäischeKommission dem Europäischen Parlament und demRat die Vorschläge über das mehrjährige Rahmenprogramm<strong>2002</strong>–2006 der Europäischen Gemeinschaftim Bereich der Forschung und technologischenEntwicklung als Beitrag zur Verwirklichungdes Europäischen Forschungsraums vor. Das im weiterenVerlauf ausgearbeitete 6. EU-Forschungsrahmenprogrammwurde am 3. Juni <strong>2002</strong> vom Ratder Europäischen Union beschlossen, womit einwesentlicher Schritt in der Umsetzung des Konzeptes„Europäischer Forschungsraum“ gesetzt wurde.Das Budget für das 6. EU-Rahmenprogramm ist mitetwa EUR 17,5 Mrd. ausgestattet, was gegenüberdem 5. EU-Rahmenprogramm eine Steigerung von17 % bedeutet.Mit dem 6. EU-Rahmenprogramm soll eine strukturierteWirkung auf die Forschungsarbeiten inEuropa ausgeübt werden, d.h. die Koordinierungund Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten soll beigleichzeitiger Vereinfachung der Durchführungsbestimmungengefördert werden. Der Schwerpunktdes Rahmenprogramms liegt auf einer begrenztenZahl vorrangiger Forschungsbereiche, in denen einVorgehen auf europäischer Ebene den größtmöglichenMehrwert erwarten lässt. Dies erfordert einestärkere Vernetzung der Akteure in Forschung undWirtschaft.Die drei Hauptschwerpunkte des Rahmenprogrammssind:■ Bündelung und Integration der Forschung derEuropäischen Gemeinschaft■ Ausgestaltung des Europäischen Forschungsraumes■ Stärkung der Grundpfeiler des Europäischen ForschungsraumesMit diesen Schwerpunkten und den entsprechendenMaßnahmen dazu sollen die folgenden Ziele des6. EU-Rahmenprogrammes umgesetzt werden:■ stärkere Konzentration auf eine begrenzte Zahlvorrangiger Forschungsbereiche,■ engere Verbindung zwischen nationalen, regionalenund europäischen Förderinitiativen zurVermeidung von parallelem und doppeltemGeldeinsatz,■ Schaffung von Mechanismen, die es erlaubenauf politische Umstände und unvorhergeseheneEreignisse schneller und flexibler zu reagieren,■ Vereinfachung und Straffung der Durchführungsbestimmungen,■ dezentralisierte Verwaltungsverfahren und■ neue Förderformen (Exzellenznetze, IntegrierteProjekte, Maßnahmen nach Art. 169).Die europaweite Bündelung der Bemühungen undMaßnahmen auf dem Gebiet der Forschung wird inerster Linie auf folgende sieben genau abgegrenztevorrangige Themenbereiche mit einemFinanzvolumen von EUR 11,3 Mrd. ausgerichtetwerden (siehe Abbildung 14):■ Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie■ Technologien für die Informationsgesellschaft■ Nanotechnologien und –wissenschaften, intelligenteMaterialien, neue Produktionsverfahren■ Luft- und Raumfahrt■ Lebensmittelqualität und -sicherheit■ Nachhaltige Entwicklung und globaleVeränderungen■ Bürger und Staat in der WissensgesellschaftSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 49


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>Grundsätzlich werden größere Projekte mit längererLaufzeit und eine stärkere Programm- als Projektorientierungangestrebt. Die Tendenz geht weiterszu einer Auslagerung administrativer Verfahren aufdie Ebene der Projektteilnehmer (interne Reform derEuropäischen Kommission).Damit rückt eines der Ziele des Konzeptes „EuropäischerForschungsraum“, nämlich Bedingungenzu schaffen, die es ermöglichen, die Wirkungen dereuropäischen Forschung durch eine kohärenteGestaltung der Forschung und Forschungspolitik zuerhöhen, deutlich näher.Zur Vergabe von gemeinschaftlichen Fördermittelnwurden drei neue Interventionsinstrumente eingeführt,die auf die Bündelung der europäischenForschungstätigkeit ausgerichtet sind:■ Unterstützung beim Aufbau von Exzellenznetzenin verschiedenen Ländern – in Universitäten,Forschungszentren oder -organisationen sowiein Unternehmen –, mit dem Ziel, die Forschungsarbeitenauf mittlere oder lange Sicht zu bündeln;■ Förderung integrierter Projekte, an denen einekritische Masse wissenschaftlicher und industriellerPartner mitwirkt und die auf signifikanteAnwendungen in Verbindung mit Produkten oderDienstleistungen ausgerichtet sind;■ Teilnahme der Europäischen Union an speziellenwissenschaftlichen und technologischen Kooperationsprogrammen,die gemeinsam von mehrerenRegierungen oder nationalen Forschungsorganisationendurchgeführt werden.In diesem Sinne haben die Staats- und Regierungschefsauch das Ziel bestätigt, das der Dynamik desEuropäischen Forschungsraumes einen entscheidenderAnstoß geben wird: Die Europäische Unionverpflichtet sich, ihre globalen Forschungsausgabenbis zum Jahre 2010 auf 3 % des BIP zu erhöhen.50Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Forschungs-, Technologie- und Regionalförderprogramme der Europäischen UnionBudgets & BereicheDas 6. Rahmenprogramm sieht folgende Budgetaufteilung vor (Beträge in Mio. EURO):BÜNDELUNG UND INTEGRATION DER GEMEINSCHAFTSFORSCHUNG 13.345Vorrangige Themenbereiche 11.2851. Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit 2.2552. Technologien für die Informationsgesellschaft 3.6253. Nanotechnologien und Nanowissenschaften, wissensbasierte multifunktionale Werkstoffe undneue Produktionsverfahren und - anlagen 1.3004. Luft- und Raumfahrt 1.0755. Lebensmittelqualität und -sicherheit 6856. Nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme 2.120Bereich 6.1.: Nachhaltige EnergiesystemeBereich 6.2.: Nachhaltiger <strong>Land</strong>- und SeeverkehrBereich 6.3.: Globale Veränderungen und Ökosysteme7. Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft 255Spezielle Maßnahmen auf einem breiteren Feld der Forschung 1.3008. Politikunterstützung und Planung im Vorgriff auf den künftigen 555Wissenschafts- und TechnologiebedarfBereich 8.1.: Politikorientierte ForschungBereich 8.2.: Neue und sich abzeichnende wissenschaftliche undtechnologische Entwicklungen (NEST)9. Horizontale Forschungstätigkeiten mit Beteiligung von Kleinen und Mittleren Unternehmen 43010. Spezifische Maßnahmen zur Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit 315Maßnahmen der Gemeinsamen Forschungsstelle (nicht-nuklear) 760AUSGESTALTUNG DES EUROPÄISCHEN FORSCHUNGSRAUMES 2.6051. Forschung und Innovation 2902. Ausbildung und Mobilität von Forschern 1.5803. Forschungsinfrastrukturen 6554. Wissenschaft und Gesellschaft 80STÄRKUNG DER GRUNDPFEILER DES EUROPÄISCHEN FORSCHUNGSRAUMES 3201. Förderung der Koordinierung der Maßnahmen (ERA-Net) 2702. Förderung einer kohärenten Entwicklung der Politik 50Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 51


Die Forschungslandschaft in Österreich und der <strong>Steiermark</strong>EU-RegionalförderungSeit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 istdie EU-Regionalförderung in der <strong>Steiermark</strong> einnicht mehr wegzudenkender, hochwirksamer Förderungsbereich.Im Bereich der angewandtenForschung wurden in der ersten Förderungsperiodevon 1995 bis 1999 neue Förderungsschienen für diebetriebliche und überbetriebliche Forschung eröffnet,die auch in der nunmehr laufenden Förderungsperiodevon 2000 bis 2006 in leicht modifizierterForm weiterhin zur Verfügung stehen.Das einheitliche Programmplanungsdokument(EPPD) für die <strong>Steiermark</strong> als Basis für die EU-Regionalförderung wurde zwar erst 2001 genehmigt,die Förderungsschienen sind aber bereits imJahr 2000 angelaufen.1. Überbetriebliche F&EZur Umsetzung der Ziele des EPPD´s ist in Priorität2: „F&E, Wirtschaftsnahe Infrastruktur, Telekommunikation,Beratung“ die Maßnahme 2.2 „ÜberbetrieblicheForschung und Innovation“ vorgesehen.Für diese Maßnahme ist die Fachabteilung fürWissenschaft und Forschung „MaßnahmenverantwortlicheFörderstelle“ (MF). Es stehen hiefür jährlich€ 0,58 Mio. an <strong>Land</strong>esmitteln und korrespondierend€ 0,96 Mio. an EU-Mitteln (EuropäischerFonds zur Regionalentwicklung – EFRE) zurVerfügung.Für die Abwicklung dieser Förderungsmaßnahmesind maßgebend:■ Richtlinie zur Förderung von nichtbetrieblichenF&E-Projekten, beschlossen von der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung am 13. September 1999,zuletzt geändert mit Beschluss vom 15.9.<strong>2003</strong>.■ Die entsprechenden Passagen aus dem EPPD fürdas Ziel 2-Gebiet der <strong>Steiermark</strong>, insbesonderedie Punkte Entwicklungsstrategie und Schwerpunktefür Forschung, Entwicklung, Technologieund Innovation, sowie für Umwelt und Nachhaltigkeit,weiters die Ausführungen zu den Programmschwerpunktenund Programmzielen undletztlich die horizontalen Grundsätze wie nachhaltigeEntwicklung sowie Klima- und Umweltschutz.Nach den Richtlinien sind grundsätzlich 4Förderungsgegenstände vorgesehen:■ Überbetriebliche F&E-Infrastruktur■ Überbetriebliche Einrichtungen zur Vermittlungund Umsetzung von F&E-Ergebnissen■ Pilot- und Demonstrationsanwendung von Techniken,Methoden, Werkstoffen und Verfahren,schwerpunktmäßig im Energie- und Umweltbereich■ F&E-bezogene Maßnahmen zur nachhaltigenGestaltung des Lebensraumes, MusterregionenAll diesen Förderungsgegenständen werden auchdie erforderlichen wissenschaftlichen Begleituntersuchungensowie Machbarkeitsstudien zugerechnet.Förderungsanträge sind auf dem zugehörigen Formularbei der Abteilung für Wissenschaft und Forschungeinzureichen. Es kann bei der AbteilungWissenschaft und Forschung angefordert oder vonder homepage heruntergeladen werden. (www.verwaltung.steiermark.at/cms/beitrag/10002286/9654/)In dieser Förderungsschiene wurden im Jahr <strong>2002</strong>insgesamt 11 Projekte (siehe Tabelle) mit einergesamten Förderungssumme von 1,16 Mio. € bewilligt,in dieser Summe sind 0,74 Mio. € an EFRE-Mitteln enthalten.52Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


EU-RegionalförderungProjektträgerJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHEA WeststeiermarkJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH,Institut für Energieforschung/ IEFUniversität Graz, Institut für GeographieMontanuniversität Leoben, Institut für ElektrotechnikJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH,Institut für EnergieforschungARGE Lokale EnergieagenturEnergieagentur Judenburg – Knittelfeld – MurauÖTK – Österreichischer TouristenklubJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH,Institut für Nanostrukturierte Materialien und PhotonikJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH,Institut für Nanostrukturierte Materialien und PhotonikTitelRealisierung einer kombinierten 3D-Laserbearbeitungsanlage,technische AnlagendefinitionAnschaffung eines Schweißroboters sowie einer CAM-Software und Inbetriebnahme des GesamtsystemsErneuerbare Energieträger im GartenbauUmweltverträgliche WeinkühlungSommeruniversität Europäische Regionalpolitik BadRadkersburgDrehstromantriebe für ElektrokleinfahrzeugeWissensdatenbank Hartberg – Gleisdorf – WeizOPTIMON – Optimierung und Monitoring vonStraßenbeleuchtungen in steirischen GemeindenNeuerrichtung des Alpinen Stützpunktes SchiestlhausLaborinfrastruktur zur Strukturierung und Charakterisierungorganischerund anorganisch-organischerMaterialien bzw. BauelementeAnkauf und Installation eines Reinraumes (ReinraumFacility)2. Betriebliche F&EDie betriebliche F&E wird ab <strong>2002</strong> von derSteirischen Wirtschaftsförderungsges.m.b.H. abgewickelt.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 53


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachabteilung 3C – Grenzüberschreitende ZusammenarbeitDie Aufgabenbereiche der Fachabteilung sind u. a.internationale und interregionale Beziehungen des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>, die Zusammenarbeit im Rahmender ARGE-Alpen-Adria sowie in der EU-Zukunftsregion„Alte Nachbarn – neue Partner“. Im Rahmendieser Kooperation werden wissenschaftliche Kontaktepunktuell betreut.Zielsetzungen■ Stärkung der Außenwirtschaft und die Friedenssicherungdurch die Unterstützung friedenssichernderMaßnahmen und Projekte sowie durchgezielten Know-how-Transfer.■ Vertrauensbildende Maßnahmen auf verschiedenenEbenen sowie offizielle Kontakte und die Zusammenarbeitmit verschiedenen Institutionenund NGO’s als Beitrag zum Abbau von Soft barriersgegenüber der EU-Erweiterung.Beispiele■ Stipendien der Alpen-Adria-Rektorenkonferenz:Seit 1985 vergibt das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> jährlichPostgraduate-Stipendien an junge Forscherinnenund Forscher aus dem Alpen-Adria-Raum fürForschungsarbeiten mit besonderem Interessefür den Alpen-Adria-Raum. Im Jahr <strong>2002</strong> wurdenwieder insgesamt 20 Stipendienmonate an jungepostgraduate Wissenschafter für Forschungsaufenthaltean den steirischen Universitätenvergeben.■ Das Institut für Europarecht der KFUG veranstaltetmit verschiedenen juridischen Fakultäten inMaribor, Rijeka, Pécs, Zagreb und Triest Praktikumswochenund Sommeruniversitäten, andenen sich das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> punktuell beteiligt.Ebenso werden Kooperationen im BereichGermanistik wie etwa Praktikumswochen ausländischerUniversitäten (z.B. Zagreb, Pécs) in der<strong>Steiermark</strong> unterstützt.■ Im Jahr <strong>2002</strong> wurden die wesentlichen Vorarbeitenfür den „Dritten gemeinsamen Bericht“ derProjektgruppe „Historische Zentren“ mit demThemenschwerpunkt „Volkskultur – Volksarchitektur“abgeschlossen.■ Im Jahr <strong>2002</strong> hat die <strong>Steiermark</strong> mit Univ.-Prof.Dr. Keppel den Vorsitz in der ProjektgruppeObstbau übernommen. Die Schwerpunkte derZusammenarbeit liegen im Thema Pomologieund dem Know-how-Transfer auf diesem Gebietunter Anwendung neuester Forschungsergebnissefür den Apfelanbau.■ Die vom <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> unterstützte InternationaleSommerakademie für Bildende Kunst„Hortus Niger“ fand auch <strong>2002</strong> wieder von Junibis September an verschiedenen Orten im BezirkRadkersburg und in Brtonigl/Istrien/Kroatienstatt.■ Nach dem Vorbild der Anfang der 90er-Jahregegründeten Friedensschule in Mrkopalj/RegionGorski kotar in Kroatien entstanden weitereFriedensschulinitiativen in den selbständigenStaaten des früheren Jugoslawiens. Unter steirischerKoordination wird die Friedensschule inMrkopalj derzeit in ein Seminarzentrum fürFriedenserziehung und Regionalentwicklungsowie als Koordinationsstelle für Jugendorganisationenim Alpen-Adria-Raum ausgebaut.■ Die Verwaltungszusammenarbeit des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> mit der Partnerregion Lodz in Polenwurde <strong>2002</strong> in Form von Fachpraktika in den54Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 3C – Grenzüberschreitende ZusammenarbeitBereichen Umwelt, Bauwesen, Tourismus, Kultursowie Aus- und Fortbildung im Auftrag von<strong>Land</strong>eshauptmann Waltraud Klasnic fortgesetzt.■ Das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> hat die Zusammenarbeitmit dem westungarischen Komitat Baranya undden Komitaten der statistischen Region Süd-Transdanubien insbesondere durch die Veranstaltungvon EU-Seminaren und Beamtenschulungenin Ungarn fortgesetzt. Im Rahmeneines Studienaufenthaltes in Graz informiertensich leitende Beamte aus den KomitatenBaranya, Somogy und Tolna über die Verwaltungsorganisationund Verwaltungsabläufein der <strong>Steiermark</strong>.■ Drei Jugendliche aus der Region Kachetien/Georgien und aus Chungcheongbuk-do/Rep.Korea schlossen in der <strong>Land</strong>esweinbauschuleSilberberg eine eineinhalb-jährige Ausbildungab. Durch finanzielle Unterstützung seitens des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> erhielt ein weitererJugendlicher aus Kachetien/Georgien die Möglichkeitzum Besuch der Chemie-Ingenieurschulein Graz.■ In der Partnerregion Lemberg in der Westukrainewurden im Jahr <strong>2002</strong> verschiedene bildungspolitischeProjekt wie etwa Übersetzungen österreichischerSchriftsteller unterstützt.■ Mit dem Departement de la Vienne in Frankreich– der bislang einzigen EU-Partnerregion – wurdeder Beamtenaustausch im Sozialbereich fortgesetztsowie ein Arbeitsprogramm auf schulischemGebiet für das Jahr <strong>2003</strong> erarbeitet. ImDezember <strong>2002</strong> gastierte die französischeTheatergruppe „Rouge et Noir“ in Graz. Insgesamtbesuchten 1.600 Schülerinnen und Schüleraus Allgemeinbildenden und BerufsbildendenHöheren Schulen die Vorstelllungen in französischerOriginalsprache. Die Karl-Schubert-Schulein Graz und das Collége Théophraste RenaudotPoiters schlossen eine Schulpartnerschaft undbeschäftigten sich im Rahmen eines gemeinsamenProjektes mit dem Thema „Integration vonKindern mit besonderen Bedürfnissen“. Eine steirischePädagogen-Delegation beteiligte sich aneiner von La Vienne veranstalteten Fachkonferenzder Partnerregionen „Euro-Futuroscope“in Bacs-Kiskun in Ungarn mit der Präsentationvon IT-Projekten an steirischen Schulen.Publikationen■ Alpen-Adria NEWS: Herausgabe eines mehrmalsjährlich erscheinenden Informationsblattes überaktuelle interregionale Maßnahmen und Alpen-Adria-Aktivitäten des <strong>Land</strong>es sowie über vom<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> unterstützte Initiativen undProjekte verschiedener Institutionen und NGO`s.KontaktFachabteilung 3c – GrenzüberschreitendeZusammenarbeit und AußenbeziehungenTrauttmansdorffgasse 2 und Sporgasse 238010 GrazTel.: 0316 / 877 – 38 77 od. 55 18Fax: 0316 / 877 – 59 66elisabeth.chibidziura@stmk.gv.atwww.verwaltung.steiermark.atAnsprechpersonenDr. Elisabeth Chibidziura und Maria Elßer-EibelSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 55


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschung(ab 1. September <strong>2003</strong>: A3 – Wissenschaft und Forschung)Unsere Region hat die Notwendigkeit der Weiterentwicklungforschungsfreundlicher Rahmenbedingungenlängst erkannt und ist sich ihrer günstigengeopolitischen Lage im Herzen Mitteleuropas durchdie unmittelbar bevorstehende Erweiterung derEuropäischen Union sehr bewusst. Die Förderungsteirischer WissenschafterInnen und Forschungsinstitutionenauf dem Gebiet der Grundlagenforschung,die Sorge um den wissenschaftlichenNachwuchs sowie die Unterstützung anwendungsnaherForschung und innovationsfreudiger Unternehmenzählen daher zu den wesentlichen Kriterieneiner zielführenden Forschungsförderung.Die Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschungversteht sich als Serviceeinrichtung für diesteirische scientific community und fungiert alsFörderungs- und Beratungsstelle für den BereichWissenschaft, Forschung und Entwicklung in der<strong>Steiermark</strong>. Mit der Einrichtung des „Zukunftsfonds<strong>Steiermark</strong>“ im Jahr 2001 wurde ein neuerAufgabenbereich als zuständige Geschäftsstelleübernommen. Zu den Zielen der Fachabteilunggehört vornehmlich die Zusammenfassung wissenschaftlicherFörderungen und Forschungsaktivitätenin der <strong>Steiermark</strong>; folgende Förderungsbereichelassen sich zusammenfassen:■ EU-Regionalförderung im F&E-Bereich■ Koordinierung der Rohstoff-, Energie- undUmweltforschung, auch im Rahmen der Bund-Bundesländerkooperation■ JOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft mbH■ Steirische Fachhochschulen■ Kompetenzzentren■ Förderung der High-Technology■ Förderung universitärer sowie außeruniversitärerwissenschaftlicher Institutionen■ Projektförderung und Reisekostenzuschüsse fürdie Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungenaus dem Wissenschafts- und Forschungslandesfonds■ Förderung von wissenschaftlichen Kongressenund Symposien in der <strong>Steiermark</strong>■ Förderung von wissenschaftlichen Publikationen■ Vergabe von Studienbeihilfen■ Vergabe von Forschungspreisen■ Unterstützung osteuropäischer Wissenschafterund Studierender in der <strong>Steiermark</strong>■ Förderung von Kontakten im Rahmen internationalerForschungsprogramme■ Zukunftsfonds des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>Steiermärkischer Wissenschafts- undForschungslandesfondsDas <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> hat zur Förderung der Weiterentwicklungvon Wissenschaft und Forschung in der<strong>Steiermark</strong> den Steiermärkischen WissenschaftsundForschungslandesfonds mit Gesetz vom 25.Juni 1969 errichtet. Novellierungen zu diesemGesetz im Jahr 1996 und 1998 beinhalten eineNeuregelung der Aufbringung der Fondsmitteldurch den <strong>Land</strong>tag im jährlichen <strong>Land</strong>esvoranschlagund ein Verwendungsverbot der Fondsmittel fürVersuchstiere sowie die Verwendungsmöglichkeitder Mittel zur Unterstützung der Berufung bzw. derBerufungsabwehr von Hochschullehrern an steirischeHochschulen.56Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und ForschungAus dem Zuschuss des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> an denSteiermärkischen Wissenschafts- und Forschungslandesfonds,einer Verstärkung für von der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung definierte Projekte,Bankzinsen sowie einer Rücklage aus nicht verbrauchtenFondsmitteln der Vorjahre, standen fürdas Arbeitsjahr <strong>2002</strong> insgesamt € 1,221.456,– zurVerfügung.Zur Durchführung der Aufgaben können Fondsmittelinsbesondere gewährt werden für:■ Beistellung von wissenschaftlichem Personalund Hilfspersonal■ Bereitstellung und Erhaltung von Arbeitsräumlichkeiten■ Anschaffung von Forschungseinrichtungen■ Unterstützung der Berufung bzw.Berufungsabwehr von Hochschullehrern an steirischeHochschulen■ Vergabe von Forschungsaufträgen bzw. wissenschaftlichenUntersuchungen.Forschungsförderung wird generell nur bei Besteheneines <strong>Land</strong>esinteresses gewährt, welches direktoder zumindest umwegsrentabel gegeben sein sollte.Dabei wird jenen Förderungsvorhaben Vorrangeingeräumt, bei denen starke Akzente für innovatorischeErgebnisse zu erwarten sind und solchen, dieauf die Erfindung neuer Produkte abzielen, derenErzeugung im <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> möglich erscheint.Im Jahr <strong>2002</strong> wurden einige bereits in den Vorjahrenbegonnene wissenschaftliche Projekte fortgesetztsowie eine Reihe neuer in Angriff genommen,wofür ein Förderungsvolumen von insgesamt€ 953.992,– eingesetzt wurde. Auf die Förderunginternationaler akademischer Mobiliät zur Erleichterungder Teilnahme steirischer Wissenschafter-Innen an internationalen Kongressen auf derganzen Welt entfielen an 210 BewerberInnen Reisekostenzuschüssein Gesamthöhe von € 74.922,–.Mit dieser Unterstützung wird erreicht, dass diesteirischen WissenschafterInnen die für ihre Arbeitwesentlichen internationalen Kontakte leichterpflegen und die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichenForschung auf solchen Kongressen präsentierenkönnen, sowie die Reputation der steirischen Hochschulenim Ausland manifestiert werden kann. DenReisekostenzuschüssen liegen von der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung beschlossene Richtlinienzugrunde, denen zufolge Zuschüsse nur für aktiveTeilnahmen (Vortrag, Posterpräsentation, Arbeitenvor Ort, etc.) nach primärer Ausschöpfung der Bundesressourcengewährt werden.Europäische Forschungsprogramme undinternationale WissenschaftskooperationenUm Studierenden an steirischen Universitäten undFachhochschulen eine internationale Vertiefungihrer Studien zu ermöglichen, wird die Teilnahme anJoint Study Programmen, Studienaufenthaltensowie Postgraduate Studien im Ausland finanziellgefördert.Im Jahr <strong>2002</strong> wurden aus diesem Budgetansatz anca. 155 AntragstellerInnen Zuschüsse im Gesamtausmaßvon € 114.037,– gewährt.Forschungspreise des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>Um hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet derForschung sichtbare Anerkennung zu verschaffenund junge steirische WissenschafterInnen im verstärktenMaße zu wissenschaftlichen Leistungenanzuregen, wird der Forschungspreis des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> verliehen. Der Forschungspreis wird alsHauptpreis für einen anerkannten Wissenschafterund als Förderungspreis für einen jungen Wissenschaftermit je € 10.900,– vergeben.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 57


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenDer Erzherzog-Johann-Forschungspreis wird seit1959 von der Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierunganlässlich des damaligen Gedenkens an den 100.Todestag von Erzherzog Johann von Österreich mit€ 10.900,– als Anerkennung und Würdigung fürArbeiten verliehen, die auf dem Gebiet der GeistesoderNaturwissenschaften zur besseren Erkenntnisund Erforschung des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> beitragen.Auch sollen junge WissenschafterInnen im verstärktenMaße zu wissenschaftlichen Leistungen angeregtwerden.Der Forschungspreis und der Erzherzog-Johann-Forschungspreis werden jährlich in der Grazer Zeitungausgeschrieben und die Information darüber inden Medien verbreitet. Die eingereichten Arbeitenwerden von einer wissenschaftlichen Fachjury bewertetund die Preisträger der <strong>Land</strong>esregierung zurBeschlussfassung vorgeschlagen.Forschungspreis des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><strong>2002</strong>:Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Bernd NIDETZKYvom Institut für Biotechnologie AG Bio/Technologieder Technischen Universität Graz für die Arbeit:„Development of an Ultrahigh-Temperature Processfor the Enymatic Hydrolysis of Lactose. I – IV“Förderungspreis des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong><strong>2002</strong>:Univ.-Prof. Dr. Michael TRAUNERKlin. Abt. f. Gastroenterologie und HepatologieMedizinische Universitätsklinik für die Arbeit:„Hepatobiliary transporter expression in percutaneousliver biopsies of patients with cholestasis“Erzherzog-Johann-Forschungspreis des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> <strong>2002</strong>:Univ.-Doz. Dr. Ulla STEINKLAUBER für die Arbeit:„Das spätantike Gräberfeld vom Frauenberg beiLeibnitz, <strong>Steiermark</strong>“58Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und ForschungFörderung der High Technology<strong>2002</strong>Innovation und Forschung im Hightech-Bereichsind die Grundlage für die Produktion hochwertigerQualitätserzeugnisse. Die sich oft über lange Zeiträumeerstreckenden Vorlaufsforschungen überschreitenmeist die Innovationsfähigkeit undFinanzkraft der hierzulande angesiedelten Wirtschaftsunternehmen.So fällt diese Aufgabe nichtselten universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungenzu.Durch die Förderungsstrategie im Hochtechnologiebereicherwartet sich das <strong>Land</strong> eineStärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsbetriebeund eine Intensivierung des Technologietransferszwischen Forschungseinrichtungenund Wirtschaftsunternehmen. Seit Jahren bestehtfür diesen Zweck ein Förderungsansatz im <strong>Land</strong>eshaushalt,aus welchem in der überwiegenden ZahlZuschüsse zu kooperativ finanzierten Projekten vonUniversitätsinstituten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen,F&E Abteilungen vonUnternehmen und sonstigen wissenschaftlichenEinrichtungen vergeben werden. Diese Projekte verlaufenoftmals über einen mehrjährigen Zeitraum.BeispieleInstitut für Experimentalphysik der KFU-GrazStrukturierung und Charakterisierung organisch/anorganischer opto-elektronischer KomponentenIn Fortführung der Nanotechnologie-Initiative<strong>Steiermark</strong> wurde das Forschungsprojekt „Strukturierungund Charakterisierung organisch/anorganischeropto-elektronischer Komponenten“ desInstitutes für Experimentalphysik der KFU-Grazgefördert. Das Institut für Experimentalphysik istseit seiner Gründung eines der aktivsten Instituteinnerhalb der steirischen Nanotechnologieinitiative.Aufgrund der hohen fachlichen Expertise des InstitutsleitersUniv.-Prof. Dr. Franz Aussenegg und derMitarbeiter, der wissenschaftlichen Ausrichtung desInstitutes sowie der Einbettung in die nationale undinternationale Forschungscommunity bestehen sehrgute Kooperationsmöglichkeiten innerhalb desNANONET Styria.Das Ziel des vorliegenden Projektes ist im Wesentlichendreigeteilt: Der erste Projektteil (Modul 1 und2) hat die Fertigung und optische Charakterisierungvon Polymer-Wellenleitern mit rechteckförmigemQuerschnitt zum Inhalt. Im Modul 1 (Endflächenadaptierungvon Wellenleitern) sollen die Endflächensolcher Wellenleiter mit geeigneten ablativenTechniken adaptiert werden, um die Lichteinkopplungin konventionelle Fasern zu optimieren.Im Modul 2 (Infrarot-Modendiagnostik an Wellenleitern)erfolgt die optische Diagnose der Qualitätder hergestellten Wellenleiter hinsichtlich ihrerTransmission und Modenausbreitung.Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz, Vereinzur Förderung der Elektronenmikroskopie undFeinstrukturforschungInstallation eines Monochromators für das neueanalytische Hochauflösungs-ElektronenmikroskopAm Zentrum für Elektronenmikroskopie Graz wurdeim Dezember 2000 ein analytisches Hochauflösungselektronenmikroskopder neuesten Bauartinstalliert, das mit einem abbildenden Energiefilterausgerüstet ist, mit dem die Verteilung der chemischenElemente in Werkstoffen und Festkörpern mitsehr hoher Auflösung gemessen werden kann (biszu Millionstel Millimeter). Im gegenständlichenProjekt soll das konventionelle Energiefilter desneuen Mikroskops durch ein völlig neuartiges Hochauflösungs-Energiefilterersetzt werden. Im Zugeder Verbesserung bzw. Aufrüstung des analytischenHochauflösungs-Elektronenmikroskops wird diesesmit einer völlig neuartigen Zusatzeinrichtung –einem Monochromator – ausgerüstet. Damit kannSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 59


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenerstmalig in Mitteleuropa dieses Mikroskop, das fürmaterialwissenschaftliche Untersuchungen entscheidendeVerbesserungen bringt, in die wissenschaftlichePraxis eingeführt werden. Da mit demEinbau eines Monochromators die Energieauflösung,Detektionseffizienz und Stabilität entscheidendverbessert werden, ergeben sich interessanteneue Möglichkeiten für die Nanobereichsanalytikvon Festkörpern, die auch für die steirische Wirtschaftvon Bedeutung sind. Die Gesamtkosten desMonochromators betragen € 327.000,–.JOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft mbHForschungsstrategie des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> undForschungsstättenkatalogDas <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> kann auf eine große Zahl anForschungseinrichtungen zurückgreifen und verfügtmit der JOANNEUM RESEARCH über Österreichsgrößte außeruniversitäre Forschungseinrichtung im<strong>Land</strong>eseigentum. Institutionell hat sich die Forschungslandschaftseit Mitte der 90er Jahre sowohldurch neue technologie- und innovationspolitischeAnsätze, die insbesondere eine verstärkte Verknüpfungvon Forschung und Wirtschaft erfordern(umgesetzt u.a. in Form der Stärkung von Unternehmensclustern),als auch durch die Anwendungneuer forschungspolitischer Instrumente, die insbesondereseitens des Bundes entwickelt wurden undan denen sich die <strong>Steiermark</strong> erfolgreich beteiligthat (bspw. Kompetenzzentren-Programme K plus, K ind,K net, CD-Laboratorien, AplusB-Zentren), deutlichverändert. Die Strategie des Rates für Forschungund Technologieentwicklung stellt außerdem aufdie Stärkung der Außeruniversitären Forschung(AUF) in Österreich ab.Das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> hat daher beschlossen, sichmit der Entwicklung einer Forschungsstrategie denneuen Herausforderungen zu stellen. Diese Herausforderungenergeben sich zusammengefasst durchdie■ Notwendigkeit zur Abstimmung der Forschungsmitder Technologie- und Innovationspolitik, umdie Anstrengungen zu bündeln und die Effektivitätder eingesetzten Mittel weiter zu steigern;■ Stärkung der internationalen Positionierung undEntwicklung kritischer Größen;■ Entwicklung organisatorischer Konzepte für dieGestaltung der Institutionenlandschaft insbesondereim Hinblick auf die Vorgangsweise fürdie temporär geschaffenen Forschungs-Kapazitäten,wie dies in den Kompetenzzentren derFall ist;■ von Steuerungs- und Anreizmechanismen zurSchwerpunktsetzung und interinstitutionellenAbstimmung;■ inhaltlichen und strukturellen Vorgaben des„Europäischen Forschungsraumes“ (bspw. dieneuen Projektkategorien „Integrierte Projekte“ –d.h. große, gesamteuropäische Leitprojekte und„Europäische Exzellenznetzwerke“);■ EU-Erweiterung und die damit verbundene steigendeBedeutung der interregionalen Kooperation;■ Einbindung neuer Instrumente wie jene desZukunftsfonds <strong>Steiermark</strong> als ergänzendesInstrument zur „Zukunftssicherung“;■ Begrenzung der EU-Regionalförderung auf denZeitraum bis 2006.Die Forschungsstrategie soll den Akteuren in Politik,Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft des<strong>Land</strong>es Orientierungen bieten, um ihr Handeln imRahmen einer regionalen Forschungspolitik kohärentzu machen, und dazu beitragen, die vorhandenenForschungskapazitäten auch für die Region zu60Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschungnutzen. Es gibt aber auch Orientierung für„Außenstehende“ – namentlich Akteure des Bundes,aber auch „Forschungspolitiker“ in angrenzendenRegionen, denen die forschungspolitische Strategiedes <strong>Land</strong>es transparent gemacht wird.JOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft mbH;Produktionsintegrierte Prozess- und AbwassertechnikenZiel des Projektes ist es, in Kooperation mit derIndustrie, die Grundlagen und Verfahren für dieseRessourceneinsparung zu schaffen. Als Markt fürdie entwickelten Technologien und Methoden giltdie gesamte EU und die Exportgebiete. Durchgeführtwird das Vorhaben von den Instituten fürChemische Prozessentwicklung und Kontrolle,Univ.-Doz. Dr. Volker Ribitsch und dem Institut fürNachhaltige Techniken und Systeme, Univ.-Prof. Dr.Hans Schnitzer unter Beteiligung einiger Firmen,z.B. IPUS GmbH in Rottenmann.Im Rahmen des Projektes werden Systeme entwickeltund zur Nutzung überführt, die produktionsintegrierteingesetzt werden können und:■ zu einer relevanten Reduktion des Bedarfes anWasser beitragen■ die effiziente Nutzung / Rückgewinnung vonProzesschemikalien erwirken■ Wasser ohne Umweltbelastung aus den Produktionsprozessenentlassen■ und somit Produktions- und/oder Investitionskostenvermindern.Die Gesamtkosten des Projektes betragen€ 270.000,–.Die Inhalte des geplanten Forschungsvorhabenssind:■ Verbesserung und Weiterentwicklung von Prozessen■ prozess- und produktionsrelevante Lösungsansätze■ Ausarbeitung von Mess- und Analysenmethoden■ Neu- und Weiterentwicklung von Trenn- undRückgewinnungsprozessen■ die dazugehörigen Wirtschaftlichkeitsberechnungen.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 61


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenStudienbeihilfenNormalstipendienDas <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> vergibt pro StudienjahrStudienbeihilfen an jene Studierende, die gemäßStudienförderungsgesetz 1992 vom kompetenzmäßigzuständigen Bund kein Bundesstipendiumerhalten (meist bedingt durch Gehaltszusammenlegungender geschiedenen Eltern, kurzfristigeStudienzeitüberschreitungen etc.) und dies auchmittels Ablehnungsbescheid nachweisen können.Die Höhe der Studienbeihilfe richtet sich nach demmonatlichen Nettoeinkommen, wobei die Nettoeinkommenshöchstgrenze(Familienbeihilfe nicht eigerechnet)von € 945,– nicht überschritten werdendarf.Die Zuerkennungsvoraussetzungen sind:1. Guter Studienerfolg2. Soziale Bedürftigkeit3. Österreichische Staatsbürgerschaft4. Ordentlicher Wohnsitz in der <strong>Steiermark</strong>Im Budgetjahr <strong>2002</strong> wurden 80 Normalstipendienin Höhe von insgesamt € 35.720,– gewährt.BegabtenstipendienFür Studierende mit sehr gutem Studienerfolg(3 Semester hindurch Notendurchschnitt 1,5) werdenpro Studienjahr Begabtenstipendien gewährt.Der Bezug eines Bundesstipendiums stellt hier keinenHinderungsgrund für die Zuerkennung dar.Die Voraussetzungen sind:1. Sehr guter Studienerfolg2. Österreichische Staatsbürgerschaft3. Ordentlicher Wohnsitz in der <strong>Steiermark</strong>4. Befürwortungsschreiben eines zuständigenFachprofessorsDie monatliche Nettoeinkommenshöchstgrenze(ohne Familienbeihilfe) liegt bei € 1.309,–.Im Budgetjahr <strong>2002</strong> konnten 18 Begabtenstipendienin Höhe von insgesamt € 7.220,– vergebenwerden.Mensabeihilfen für StudierendeBereits seit dem Jahr 1986 werden Mensabeihilfenfür bedürftige Studierende über Vorschlag derÖsterreichischen Hochschülerschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, der Technischen UniversitätGraz, der Universität für Musik und darstellendenKunst in Graz sowie der MontanuniversitätLeoben in Höhe von € 203,48 pro Semester proStudierendem vergeben, und zwar bis zu einemGesamtbetrag von jährlich € 21.772,–. DieserGesamtbetrag wurde im Budgetjahr <strong>2002</strong> für 107Mensabeihilfen zur Verfügung gestellt.Stiftungsfonds der DiplomatischenAkademie – JahresbeitragDie Diplomatische Akademie führt ihre Gründungauf das Jahr 1964 zurück und untersteht demBundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten(BMAA). Da nicht alle HörerInnen in der finanziellenLage sind, das relativ hohe Studiengeld auseigenen Mitteln aufzubringen, wurde ein Stipendienfondseingerichtet.62Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und ForschungSeit 1986 fördert die Steiermärkische <strong>Land</strong>esregierungauf Grund der vermehrten Anzahl steirischerHörerInnen an der Diplomatischen Akademiein Wien diese mit jeweils 2 Jahresbeiträgen fürjeweils einen steirischen Teilnehmer. Im Jahr <strong>2002</strong>betrug diese Förderung insgesamt € 10.900,93.Der Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong>Einen markanten Meilenstein in der steirischenForschungs-, Bildungs- und Qualifizierungsoffensivesetzte die Steiermärkische <strong>Land</strong>esregierung imMai und schließlich der Steiermärkische <strong>Land</strong>tag imJuli 2001 mit der Beschlussfassung des Gesetzesüber die Schaffung des „Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong>“,der mit Ersparnissen im Bereich des Zinsendienstessowie Privatisierungserlösen jährlich mit €7,267.300,– dotiert wird. Ziel des neu ins Lebengerufenen <strong>Land</strong>esfonds ist es, durch offensiveFörderung innovativer Projekte in den BereichenBildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie,Qualifikation, Kunst/Kultur und Jugend den Wirtschaftsstandort<strong>Steiermark</strong> nachhaltig zu stärken,auf die europäischen und globalen Herausforderungender kommenden Jahrzehnte vorzubereitenund die Lebensqualität in unserer Heimat fürdie Zukunft zu sichern. Erwartet werden nicht nurProjekte mit hohem Innovations- und Technologiegrad,sondern etwa auch konzeptive Arbeiten oderPilotprojekte mit Leitbildfunktion, entsprechenderTransparenz, überregionaler Ausstrahlung undbereichübergreifender Wirkung. So zählen z.B. geradekombinatorische Vorhaben, die traditionelleBereiche geschickt miteinander zu verknüpfen wissen,zu den gefragtesten Projekten. Insbesonderedurch die Nutzung der Zukunftschance Qualifikationsollen vorhandene sowie zu entwickelndeForschungskapazitäten für die Region nutzbargemacht werden, um auch deutliche Arbeitsplatzeffektezu bewirken. Auf diese Weise fügt das <strong>Land</strong><strong>Steiermark</strong> ihrer Wertschöpfungskette eine weitereDimension hinzu und gewinnt die bestmöglicheChance, seine führende Rolle und Nummer 1-Position unter Beweis zu stellen.Die Einreichung der Projektanträge an denZukunftsfonds <strong>Steiermark</strong> erfolgt in Form eines Callfor Ideas – eines Aufrufes zur Einbringung vonideenskizzierten Projektanträgen. Das 2-stufigeAntragsverfahren sowie die Einrichtung zweierGremien – des Expertenbeirates und des Kuratoriums– soll den reibungslosen Ablauf und dieeinwandfreie Koordinierung sämtlicher Fondsaktivitätengewährleisten, von der fachlichen Beratungund wissenschaftlichen Begutachtung bis hin zumumfassenden Informationsaustausch im Sinne einerPlattform.Der Fonds verfolgt ausschließlich gemeinnützigeZwecke im Sinne der Bundesabgabenordnung, seineTätigkeit ist, vor allem unter dem Aspekt der wirtschaftlichen,wissenschaftlichen und kulturellenEntwicklung, auf die Förderung der Allgemeinheitgerichtet. Der Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong> wird vonder <strong>Land</strong>esregierung verwaltet, als Geschäftsstellefungiert die Fachabteilung 6A Wissenschaft undForschung.Der erste Call – Erfahrungen aus demFörderungsprozessIm Frühjahr <strong>2002</strong> ging der Zukunftsfonds erstmalsin die Startrunde. Die öffentlich verbreiteteAufforderung, innovative und zukunftsfähige Projekteeinzureichen, erfolgte im ersten Jahr desBestehens des Fonds ohne nähere Spezifizierungoder Einschränkung der förderbaren oder bevorzugtenThemen- bzw. Schwerpunktbereiche, jedochinnerhalb der bestehenden Leitlinien.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 63


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenDas Kuratorium war zur Überzeugung gelangt, dassim Zuge einer ersten Auswahlrunde zunächstgesichtet werden sollte, was sich in allen Teilen des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> sowie in allen Bereichen desWissens und sämtlichen wissenschaftlichenDisziplinen abspiele. Aus dem gewonnenen Überblickheraus möge man eine erste Förderungs-Tranche beschließen und in der Folge die gewonnenenErfahrungen verarbeiten und umsetzen.Der erste Call rief eine beachtliche Resonanz inForm von 470 eingereichten Projektanträgen hervor,so dass die Gesamtsumme der beantragten Förderungsbeträgedie vorhandenen Ressourcen umetwa das Dreizehnfache überstieg. Umgekehrtbedeutet dies, dass nur sieben Prozent der beantragtenSumme tatsächlich vergeben werden konnten.Eine scharfe Selektion war somit erforderlich,und zahlreiche, durchaus wertvolle Projektvorhabenkonnten nicht in die Förderung einbezogen werden.Nach einem Vorauswahlverfahren durch dieGeschäftsstelle und den Vorsitzenden des Expertenbeirateserfolgte die weitere Auswahl auf Basiseines Kriterienkataloges.AuswahlkriterienAls Leitidee des Auswahlverfahrens gilt: Aus derheterogenen Vielfalt der Anträge sollen sechs bisneun Schwerpunktfelder gebildet werden, in denenjeweils einige Anträge eine sinnvolle Einheit ergeben.Diese Schwerpunktbereiche sollen naturgemäßBedacht nehmen auf die prioritären WirtschaftsundForschungsbereiche, die sich aus einer Analyseder steirischen Szenerie ergeben. Hierbei gelten alsBeurteilungskriterien :Vereinbarkeit mit den gesetzlichenVorgabenIn der ersten Förderungsrunde sollen die im Gesetzvorgeschriebenen Themenbereiche berücksichtigtwerden, unbeschadet einer einengenden Schwerpunktsetzungin den Folgejahren.Vereinbarkeit mit den forschungs- undtechnologiepolitischen SchwerpunktthemenIm Vorfeld der Beratungen über die Vereinbarkeitmit den forschungs- und technologiepolitischenSchwerpunktthemen wurde eine Analyse der „interessanten“Themenbereiche, in denen Forschungspotenzialzu verzeichnen und eine wirtschaftlicheGrundlage für die Entwicklung zu identifizierensind, in Auftrag gegeben; die abzuleitenden Ergebnissedieser Analyse fließen in die Beurteilung ein.Einbettung in die langfristige Strategie des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> in Bezug auf Forschungund EntwicklungAuch im Hinblick auf die beschränkten Ressourcenist es nicht sinnvoll, gänzlich andere Prioritäten zusetzen als jene, die durch verschiedene Ressorts der<strong>Land</strong>esregierung auf anderen Wegen vorangetriebenwerden. Insbesondere sind die Themenbereicheder Kompetenzzentren zu beachten, die bereitsbestehen, im Aufbau befindlich sind oder angestrebtwerden. Insgesamt sind ca. 70% der Fondsmittelin den Bereich Wissenschaft und Forschungeingeflossen.64Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und ForschungWissenschaftliche Neuartigkeiten undOriginalitätEs versteht sich von selbst, dass gleichsam „wissenschaftsinterne“Kriterien bei den Projekten eineRolle zu spielen haben, das heißt beispielsweise dieErwartbarkeit von Innovationen, die Seriosität unddas Bewältigungsvolumen des Vorhabens sowie diePlausibilität von Methoden und Abläufen.Kompatibilität eines konkreten Projektesmit anderen ProjektenProjekte sollen nicht solitär stehen, sondern sich ineine Forschungslandschaft fügen, in welcher injenen Fällen, in denen dies erforderlich ist, aucheine gewisse „Größe“ zustande kommt, die aufinternationaler Ebene konkurrenzfähig ist. Insbesonderesollen Parallelaktionen von Projektwerbern,die voneinander nichts wissen, vermieden werden.Themenzugehörige Projekte sollen also eine gewisseVernetzung miteinander, aber auch mit anderenInstitutionen aufweisen.Partielle Unterstützung der Stärkefelder der<strong>Steiermark</strong>In einzelnen Fällen ist es auch möglich, eineFortführung reputierlicher Projekte zu gewährleisten,die anderweitig nicht finanzierbar sind, odereine Anstoßfinanzierung für neue Vorhaben zugewähren, die sich in das Gesamtszenarium einordnenlassen. In keinem Fall soll es jedoch zu einerDauerfinanzierung von längerfristigen Projektenoder Einrichtungen kommen.HebelwirkungEs besteht kein Interesse daran, eine größtmögliche„Hebelwirkung“ von Projekten zu erzielen. Insbesondereist es günstig, wenn angewandte Forschungsprojektein jenen Fällen, in denen dies sinnvollerscheint, unter Beteiligung von Wirtschaftsunternehmendurchgeführt werden und eineUmsetzung auf dem Markt erwarten lassen. BeiUnternehmensförderungen sollen Mitnahmeeffektemöglichst vermieden werden.Managementkompetenz für „Querschnittsmaterien“Da die Forschungslandschaft darunter leidet, dassgerade die organisatorische Kompetenz für kooperativeProjekte oft unzureichend ist, und da dieAnforderungen an ein entsprechend effizientesManagement von Projekten größeren Ausmaßesdeutlich gestiegen sind, können wesentliche Anstößefür Projekt-Verbünde daraus gewonnen werden,dass Mittel für das Management von Gemeinschaftsprojektenbereitgestellt werden.Infrastruktur für SchlüsselvorhabenIn Einzelfällen kann es auch möglich sein, Infrastrukturvorhabenzu fördern, insbesondere wenndiese eine materielle Grundlage für mehrere Projekteoder Forschungsströmungen darstellen oderwenn diese die Attraktivität des Forschungs- undWirtschaftsstandortes <strong>Steiermark</strong> in anderer Weiseanheben.Humanwissenschaftliche und sozialeProjekteForschungsförderung ist weitgehend eine „technologielastige“Angelegenheit, auch aufgrund desgrößeren Mittelbedarfes in natur- und ingenieurwissenschaftlichenFächern; aber ein kleiner Teil dervorhandenen Ressourcen soll deshalb ganz bewusstfür einen Bereich reserviert werden, der dieKenntnis unserer geistigen Welt erweitert und derObsorge für eine lebenswerte soziale Umwelt dient.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 65


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenEU-KompatibilitätEs versteht sich von selbst, dass die Förderungennach den europäischen Richtlinien abzuwickelnsind. Dies betrifft insbesondere auch dieFörderungsgrenzen für Unternehmen.Puzzle-ArbeitDie Auswahl wurde im Vorfeld der Besprechungendes Expertenbeirates und im Zuge der Beratungendurch die folgenden prozessualen Schritte vorgenommen:■ Die Richtlinien sonstiger Förderungsgeber wurdenin Gesprächen mit den einschlägigen Institutionen,insbesondere der Steirischen Wirtschaftsförderung,abgeklärt: Es sollte vermiedenwerden, die Förderungslandschaft durch gänzlichunterschiedliche Vorgangsweisen zu verwirren.■ Zuständige Förderungsinstitutionen wurdennach ihren Einschätzungen in Bezug auf fachspezifischeProjekte befragt, also etwa diejeweils einschlägigen Abteilungen oder ausgegliedertenEinrichtungen der <strong>Land</strong>esregierung.■ Forschungseinrichtungen, die mehrere Projekteeingereicht haben, wurden nach ihren Selbsteinschätzungenin Bezug auf die Dringlichkeit,Erfolgswahrscheinlichkeit und Innovativität vonProjekten befragt und um ein Ranking gebeten.Von Fachleuten wurden kursorische Begutachtungender einschlägigen Projekte vorgenommen.■ Eine plausible Verteilung nach Themen – unterBerücksichtigung ihrer institutionellen Zuordnung– wurde vorgenommen. Nach dem Durchlaufendieser Vorgänge wurde unter Wahrungder vorher genannten Auswahlkriterien vomExpertenbeirat unter Mithilfe der Geschäftsstellejene „Puzzle-Arbeit“ vorgenommen, die zu sinnvollenProjekt-Bündeln im Rahmen der Schwerpunktbereicheführen sollte.SchwerpunktbereicheAls Schwerpunktbereiche wurden die folgendenidentifiziert:■ Gesundheit, Medizin und Biotechnologie■ Nanotechnologie und Werkstoffe (einschließlichFahrzeug und Weltraum)■ Informations- und Kommunikationstechnologien■ Nachhaltigkeit und Umwelt (einschließlichWasser und Verkehr)■ Wissensmanagement und Qualifikation■ Kunst, Kultur, Jugend und Soziale AngelegenheitenNähere Informationen:■ Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong>. Tätigkeitsbericht<strong>2002</strong>■ www.zukunftsfonds.steiermark.atZielgerichtete Förderung wissenschaftlicherAktivitätenMit der gezielten Unterstützung wissenschaftlicherSymposien, internationaler Kongresse, Vortragsveranstaltungen,Forschungsprojekte sowie Kooperationsvorhabensoll die Vielfalt der steirischen Forschungsaktivitätenbewahrt und die Leistungsstärkedes steirischen Wissenschaftsfeldes unterstütztwerden. So wurden auch qualitätsvolle Workshopssowie universitäre Ringvorlesungsreihen mitfinanziertund renommierten ausländischen WissenschafterInnenchancenreiche Gastprofessuren undForschungsaufenthalte in der <strong>Steiermark</strong> ermöglicht.Für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Schriftenund Studien, im universitären und außeruniversitärenBereich, wurden Förderungsbeiträge gewährt,etwa für die Drucklegung von Diplomarbeiten,Dissertationen und Habilitationsschriften, Ta-66Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschunggungspublikationen, Jubiläumsbänden, Fachzeitschriftenund Institutsreihen. Besondere Beachtungverdienen die Druckkostenbeiträge für Festschriften,die namhaften steirischen Wissenschaftern undWissenschafterinnen gewidmet sind und besondereEhre zu teil werden lassen.Unterstützung der steirischen UniversitätenDie hervorragende Positionierung unserer steirischenHochschulen erfordert die gezielte Unterstützungwissenschaftsrelevanter akademischerInitiativen seitens des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>, wofür imJahr <strong>2002</strong> Budgetmittel in Höhe von € 20.500,–vorgesehen waren. In der Folge konnten zahlreicheGastvorträge internationaler WissenschafterInnenzu aktuellen, fachspezifischen Themen sowie Lehrveranstaltungs-bzw. Ringvorlesungsreihen subventioniertwerden. Exemplarisch zu nennen wären hierdie Förderung einer Gastprofessur an der RechtswissenschaftlichenFakultät Graz für einen Professorder Rutgers University in New Jersey mit€ 2.543,–, die Mitfinanzierung der Ringvorlesung„Intergeneratives Lernen“ zur Förderung der Alterswissenschaftenin der <strong>Steiermark</strong> mit € 2.180,– imStudienjahr <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> oder die Förderung desStudentenaustauschprojektes zwischen derUniversität Graz und der Universität Pecs in Höhevon € 1.400,–.Tradition – neue ImpulseFaszination an der Wissenschaft bedeutet zugleichauch Verpflichtung: gerade der hervorragende Rufder steirischen Forschungslandschaft verlangt einenebensolchen internationalen Gedankenaustausch,Wissenstransfer und eine beispielhafte Zusammenarbeitzwischen heimischen WissenschafterInnenund ihren KollegInnen aus dem In- und Ausland. Fürsie ist es Notwendigkeit, in der Forschung die internationaleÖffentlichkeit zu suchen, neue Wege zubeschreiten und gleichzeitiges Traditionsbewusstseinzu wahren. Um den neuesten Wissensstand ausaller Welt zu erfahren und zu präsentieren, gilt es,die Heimat und ihre Leistungen im Ausland zu vertretenund zu manifestieren, gleichzeitig aberimpulsgebend und motivierend auf die heimischeForschung und Lehre rückzuwirken. Insbesonderedie an steirischen Universitäten Studierenden werdenvon dieser Antriebskraft erfasst und zu eigenenLeistungen inspiriert.Wissenschaftliche Symposien, Tagungen undKongresse in der <strong>Steiermark</strong>Die Entscheidung für Graz, respektive für die ‚GrüneMark’, als Durchführungsort für impulsgebendeSymposien, Kongresse oder internationale fachspezifischeVeranstaltungen gilt als Beweis für die hervorragendePositionierung der <strong>Steiermark</strong> im internationalenWettbewerb der Regionen. Dies wurdegerade in Hinblick auf das kommende Kulturhauptstadtjahrwesentlich begünstigt. Nicht nur die weltweiteAnerkennung und hervorragende Reputationunserer Hohen Schulen mit ihrem Potenzial an hochqualifiziertem Personal, anerkannten Forschungsarbeitenund fundierten Ergebnissen zählen zu denausschlaggebenden Kriterien, wenn Standortentscheidungenzu treffen sind, sondern auch die geographischgünstige Lage der <strong>Steiermark</strong> und ihrer<strong>Land</strong>eshauptstadt.Für die nachhaltige Unterstützung wissenschaftlicherVereine und Institute wurden im Jahr <strong>2002</strong>Budgetmittel in der Höhe von € 107.400,– zurVerfügung gestellt und zahlreiche wissenschaftlicheTagungen, Kongresse, Symposien, Workshops undSeminare, die primär in der <strong>Land</strong>eshauptstadt, teilweiseauch in der <strong>Steiermark</strong> abgehalten wurdenund bedeutende Akzente in unserer Region setzenkonnten, subventioniert. Zudem ergeben sich geradeaus Großkongressen oftmals befruchtendeImpulse für die weitere internationale Zusammenarbeitder verschiedenen involvierten Forschungs-Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 67


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenstellen und –institute. Doch die allgemein zu verzeichnendenKostensteigerungen, der starkeRückgang an Privatsponsoren, die Verminderungöffentlicher Subventionen bei gleichzeitiger, vermehrterTeilnahme osteuropäischer WissenschafterInnenan Symposien und Konferenzen stellenhohe Bedingungen hinsichtlich einer ausreichendenFinanzierung. Im Zuge dessen war dieDurchführung und der reibungslose Ablauf vielerSeminare, Workshops, Kolloquien und Diskussionsveranstaltungenoftmals erst durch die Gewährungvon <strong>Land</strong>esförderungen sichergestellt.Vielfältige ForschungsaktivitätenDie nicht nur in Graz, sondern auch in der <strong>Steiermark</strong>etablierten Vereine, Gesellschaften undInstitutionen sehen es als ihre Aufgabe, sich selbstund ihre Mitglieder auf dem jeweils letztgültigenWissensstand ihres Fachgebietes zu halten und sichmit den aktuellsten Ergebnissen durch entsprechendeVortragsreihen und Diskussionsrunden, Seminareund Veröffentlichungen von Vereinsmitteilungen,teils auch von Jahrbüchern mit fundiertenAbhandlungen, auseinander zu setzen. Um den steirischenVereinen die Weiterführung ihrer vielfältigenBemühungen in sämtlichen Lehren derWissenschaft zu ermöglichen, wurden sie seitensdes <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> in ihren fachspezifischenArbeits-, Veranstaltungs- und Publikationsvorhabenunterstützt. Einige der wissenschaftlichen Institutehaben es sich zum Ziel gesetzt, ihr Wissen weiter zureichen, zu vermitteln und zur Weiterbildung anzuregen,indem sie einem interessierten, durchausnicht immer aus Experten bestehenden Rezipientenkreisspezifische Sachgebiete nahe bringen.Auch jene wissenschaftlichen Vereine, die zwarnicht in der <strong>Steiermark</strong> situiert sind, sich aber aufAktivitäten, Themen und Fachgebiete spezialisierthaben, die primär die <strong>Steiermark</strong> und ihre Identitätbetreffen, wurden in ihrem Bemühen um steirischeBelange unterstützt. So konnten mit Hilfe von<strong>Land</strong>esmitteln die Durchführung von Jahrestagungenund Arbeitstreffen, Exkursionen in die<strong>Steiermark</strong>, Veröffentlichungen von Forschungsarbeitensteirischer WissenschafterInnen oder dieAufarbeitung von fachspezifischen steirischenThemenkreisen in diversen Vereinsmitteilungen bzw.Forschungsbänden verwirklicht werden.Lebensraum <strong>Steiermark</strong> – LebensraumSüdostDie <strong>Steiermark</strong> übernimmt als Bindeglied zwischender EU und Südosteuropa eine aktive Rolle im kulturellenund wirtschaftlichen Austausch zwischenden Staaten – dies gewinnt gerade in Hinblick aufdie unmittelbar bevorstehende EU-Osterweiterungan Bedeutung. Dennoch sind Krisenherde undKonfliktsituationen im ehemaligen Jugoslawienimmer noch spürbar und stellen erhöhte Anforderungenan ideelle und intellektuelle Hilfestellungder Nachbarstaaten. Durch den vermehrtenZustrom von Studierenden und hochrangigenWissenschafterInnen bedarf es in der Folge einessteigenden Budgets, damit Forschungs-, Gast- undStudienaufenthalte in der <strong>Steiermark</strong> auch weiterhinwahrgenommen werden können. Die „Beiträgefür Wissenschafter- und Studentenaustauschesowie Wissenschaftskooperationen mit osteuropäischenUniversitäten“ wurde im Jahr <strong>2002</strong> mit einemFörderungsbudget von € 58.100,– abgedeckt. DieserAnsatz erfasst zum einen Studienbeiträge für sozialbedürftigeosteuropäische Studierende, zumanderen ermöglicht er anerkannten WissenschafterInnenaus diesen Ländern, ihren Gast-,Lehr- bzw. Forschungsaufenthalt in der <strong>Steiermark</strong>zu verbringen. Innerhalb dieses Budgetrahmenswerden auch Tagungen mit erhöhten Ostteilnehmerkontingentenmitfinanziert, um die Kongressorganisatorenteilweise zu entlasten und OsteuropäerInnendie Teilnahme an jenen Symposien finanziellzumindest zu erleichtern. Die Vermittlung,68Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und ForschungVerbreitung und der Vergleich der jeweiligenForschungsergebnisse und deren praktischenAnwendung sowie die wechselseitige Beeinflussungder Institute und Forschungsstellen verschiedenerLänder kann nur durch eine einwandfreieKoordination und motivierte Zusammenarbeitsichergestellt werden.Studierende aus Ost- und Südosteuropa, die aufgrundihrer sozialen Bedürftigkeit und trotz ihrenguten Leistungen nur unter erschwerten Bedingungenan steirischen Hochschulen studieren könnenund zudem mit hohen Kosten hinsichtlich ihrerLebenserhaltung zu kämpfen haben, erhielten imJahr <strong>2002</strong> Studienbeiträge zuerkannt, um derGefahr von Studienabbrüchen entgegenzuwirken.Auch Publikationen wissenschaftlicher Forschungsarbeitensowie jene Symposien, die speziell imSchwerpunktbereich Ost- und Südosteuropa partnerschaftlichwirksam werden, konnten teilweisefinanziell unterstützt werden.Exemplarisch angeführt sei auch das WorldUniversity Service (WUS Austria), das ÖsterreichischeKomitee in Graz für Studienbeiträge anStudierende aus den Gebieten des ehemaligenJugoslawien sowie aus Restjugoslawien. Ebenso zuerwähnen sind die Ausbildungsaufenthalte polnischerund ungarischer LektorInnen und DeutschlehrerInnen,die mit Hilfe des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> dieMöglichkeit nutzen konnten, einen spezifischenKurs in Graz zu absolvieren.Steirische PublikationstätigkeitFür die Förderung wissenschaftlicher Publikationenstanden im Budgetjahr <strong>2002</strong> ein Förderungsvolumenvon € 134.100,– zur Verfügung, womit rund100 wissenschaftliche Werke primär in ihrerDrucklegung, teilweise auch in der Aufbereitungund redaktionellen Erstellung finanziell unterstütztwurden.Druckkostenbeiträge des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> gebenheimischen WissenschafterInnen, darunter vielenhochtalentierten jungen Menschen, die Möglichkeit,die Veröffentlichung ihrer Forschungsarbeitenfinanzieren zu können. Dies bedeutet eine oftunschätzbare Hilfestellung, denn die Verwirklichungdieser Vorhaben wird in zunehmendem Maßeschwieriger: die Autoren haben mitunter sehr hoheEigenmittel aufzubringen, ohne deren finanzielleSicherstellung kaum eine Firma bereit und auchnicht mehr in der Lage ist, ein Buch zu verlegen.Aber gerade eine umfangreiche Publikationstätigkeitgilt als Voraussetzung und singuläreChance für eine erfolgreiche akademische Karriereund wissenschaftliche Anerkennung im In- undAusland.Diese Positionierung in der internationalenPublikationstätigkeit stellt gleichzeitig ein sichtbaresZeichen für die heimischen Leistungen undForschungsergebnisse dar und trägt somit zumAnsehen des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> in der internationalenÖffentlichkeit, seiner Hohen Schulen und seinerhochrangigen Wissenschafter und Wissenschafterinnenbei. Die Bedeutung der in der <strong>Steiermark</strong>publizierten Werke bringt zum einen dem Verfasserselbst, zum anderen dem Universitätsinstitut sowieder Universität in ihrer Gesamtheit hohe Beachtungein. Keineswegs zu unterschätzen ist auch der wirtschaftlicheFaktor hinsichtlich der Auftragsvergabean steirische bzw. österreichische Verlagsgesellschaftenund Druckanstalten, und gesondert zuerwähnen ist der Stellenwert als Tauschexemplar,der für den Autor und das Institut oftmals einebeträchtliche Entlastung des Etats für den Ankaufvon Fachliteratur bedeutet.Wissenschaftliche Werke über hochspezialisierteThemen bzw. Sachgebiete sprechen freilich immernur eine sehr kleine Zielgruppe an. Die somit extremeingeschränkten Absatzmöglichkeiten bedürfennotwendigerweise eines Druckkostenbeitrages, derSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 69


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellendurch die Unterstützung des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>gegeben ist. Denn erst durch die entsprechendeZusicherung des Verfassers bzw. des Herausgebers,die Kosten für die Drucklegung übernehmen zu können,sieht sich auch die Verlagsgesellschaft imstande,das Werk zu editieren. Die Übernahme vonDrucksubventionen kann sich wiederum positiv aufden Ladenpreis auswirken und dem Sachbuch einengrößeren Abnehmerkreis und ein stärkeres Echoeinbringen.Die <strong>Steiermark</strong> als unterstützendes MitgliedDie im Jahre 1892 gegründete Historische <strong>Land</strong>eskommissionfür <strong>Steiermark</strong>, die viertälteste HistorischeKommission im deutschsprachigen Raum,weist alle Merkmale einer WissenschaftlichenAkademie auf und sieht ihre statutengemäßeAufgabe in der historischen Grundlagenforschung,deren Bedeutung und meisterhafte Durchführungsie in intensiven Forschungsvorhaben, umfangreichenPublikationen und Symposien unter Beweisstellt. Um das engagierte ehrenamtliche Wirken derMitglieder und KorrespondentInnen sowie dieWahrnehmung und Weiterführung ihrer vielfältigenAufgabenbereiche zu unterstützen, erhielt die Historische<strong>Land</strong>eskommission im Jahr <strong>2002</strong> den mit €39.400,– dotierten Budgetansatz zuerkannt. Auchder Verein zur Förderung der ÖsterreichischenRektorenkonferenz sowie die ÖsterreichischeVereinigung für Agrarwissenschaftliche Forschungzählen das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> zu ihren förderndenMitgliedern.Steirische Wissenschafts-, UmweltundKulturprojektträgergesellschaftm.b.H. – St:WUKGerade im Wissenschafts- und Kulturland <strong>Steiermark</strong>mit seinen vielfältigen wissenschaftlichen undkulturellen Einrichtungen gibt es zahlreiche Projekte,die es wert sind, auch in die Praxis umgesetzt zuwerden: Durch die Gründung einer eigenen Gesellschaft,der Steirischen Wissenschafts-, UmweltundKulturprojektträgergesellschaft m.b.H., kurzSt:WUK genannt, können nunmehr Projekte, Forschungsvorhabenund Studien in den unterschiedlichstenBereichen und Fachgebieten realisiert werden.In rund 11 Projekten werden derzeit über dieSt:WUK etwa 120 Steirerinnen und Steirer zumindestfür ein Jahr beschäftigt und erhalten auf dieseWeise die bestmögliche Chance, Berufserfahrung zusammeln und damit den Einstieg in ein reguläresBeschäftigungsverhältnis zu meistern.Laufende Projekte:■ Kultur in Graz – KiGDie Errichtung eines dynamisch angelegten, unbegrenzterweiterbaren, öffentlich betriebenenNetzwerkes für Kulturschaffende und Künstler inGraz ist Ziel dieses Projektes.■ Professionalisierung und Vernetzung in dersteirischen MuseumslandschaftZiel des Projektes ist es, steirische Regionalmuseeninteressanter und attraktiver zu gestaltensowie deren Wissenschaftlichkeit und Wirtschaftsfähigkeitzu steigern. Durch die Kooperationmit Tourismus und Wirtschaft wird derStellenwert der Museen in der steirischenKulturlandschaft erhöht.70Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschung■ StART – Styrian ARTStyrian ART will dem großen Potenzial an künstlerischtätigen jungen Menschen eine AnsprechundAnlaufstelle bieten. Beratung, Vernetzungsarbeit,aber auch Auftragsarbeiten im Veranstaltungsmanagementbilden den Schwerpunktdieses Projektes.■ tag – theateragenturtag – theateragentur dient als Informations- undServicestelle für die freien Theater in Graz. ImVordergrund steht dabei die Schaffung einesmarktfähigen Dienstleistungsangebotes für diefreien Theatergruppen und –initiativen. Dadurchsoll ein Professionalisierungsschub in derAußenwirkung der freien Theaterszene bewirktwerden.■ Innovatives NaturschutzprojektHier handelt es sich um ein Kooperationsprojektmit vier Naturschutzorganisationen, derenTätigkeiten von der Erstellung von Biotopentwicklungskonzeptenüber die Konzeption vonÖko-Tourismusprojekten und Revitalisierungsprogrammenbis hin zur Gestaltung des NaturerlebnisparksGraz-Andritz reichen.■ Gentechnik und Alternativen in der<strong>Steiermark</strong>Der Meinungsbildungsprozess zum vielschichtigenThema Gentechnik und Alternativen, aberauch alternative technologische Zugänge, speziellin den Bereichen <strong>Land</strong>wirtschaft, Gartenbauund Nahrungsmittelproduktion, stehen imMittelpunkt dieses Projektes.■ Wasserland <strong>Steiermark</strong>Ziel ist die Errichtung eines Informationsnetzwerkeszum Thema Wasser. Die Datenbank sollvon privaten Interessenten ebenso genutzt werdenwie von öffentlichen Stellen.■ Arbeitsplätze für steirische NaturparkregionenFür die Zukunft steirischer Naturparks wird eswesentlich sein, die Funktionen Schutz, Erholung,Bildung und Regionalentwicklung zuforcieren, um sich deutlich von anderenRegionen abzuheben. Öffentlichkeitsarbeit undImagepflege stehen daher bei dem Projekt imVordergrund.Abgeschlossene Projekte:■ Neues urgeschichtliches FreilichtmuseumKulmDie Verlegung und Erweiterung des FreilichtmuseumsKulm in der Oststeiermark sowie dieNeuaufstellung der Objekte war Ziel desProjektes.■ Ökologische BetriebsberatungDas Team hat die Beratung von Klein- undMittelbetrieben in Sachen Umwelttechnik in denMittelpunkt seiner Bemühungen gestellt.■ Telearbeit im ländlichen RaumEssenz des Projektes war die Schaffung einesneuen Berufsbildes und Ausbildungsmodells fürTelearbeitsberaterInnen, dessen praktische Erprobungsowie die Unterstützung von Unternehmenbei der Einführung von Telearbeit.■ Bezirkstopografie JudenburgDie Geschichte des Bezirks Judenburg wurde –bis zur Gegenwart – auf Basis bereits vorhandenerwissenschaftlicher Forschungsergebnisseneu erarbeitet, wodurch größere Forschungslückengeschlossen werden konnten.■ Multimediale Objekterfassung im <strong>Land</strong>esmuseumJoanneumDie Schätze des <strong>Land</strong>esmuseums Joanneum wurdenmultimedial erfasst und auf diese Weiseihrer Bedeutung eine weitere Dimension verliehen.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 71


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellen■ Synergiebildung in Natura 2000-GebietenWesentliche Zielsetzung des Projektes war derAbbau bestehender Vorbehalte gegen denAufbau des Natura 2000-Netzes und dieVermittlung eines positiven Naturschutzvorhabens.Dazu sollen Leitprojekte mit klarer Positionierungentwickelt werden.■ Mensch, Tier und Natur im neuen JahrtausendGezielte, unterhaltsame und sinnvolle Wissensvermittlungund Bewusstseinsbildung über dieBereiche Natur, Tier und Umwelt bilden denSchwerpunkt dieses Projektes, das im Tier- undNaturpark Schloss Herberstein beheimatet ist.KontaktTrauttmansdorffgasse 28010 Grazwww.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/9654/DE/■ Hofrat Dr. Peter PIFFL-PERCEVICLeiter der Abteilung 6 Bildung, Wissenschaft,Jugend und FamilieLeiter der Fachabteilung 6A Wissenschaft undForschung (ab 1. September <strong>2003</strong>: A3 – Wissenschaftund Forschung)Tel.: 0316 / 877 – 25 57Fax: 0316 / 877 – 39 98peter.piffl-percevic@stmk.gv.at■ Hofrat Dr. Dietmar KELLERMANNStellvertretender FachabteilungsleiterReferent in nachstehenden Angelegenheiten:■ F&E-Angelegenheiten generell■ EU-Regionalförderung – Forschungsangelegenheiten,insbesondere Förderung vonüberbetrieblichen F&E-Vorhaben■ Bund-Bundesländerkooperation■ Spezialforschungsbereiche■ Betreuung des Netzwerkes ÖKO-Energie<strong>Steiermark</strong> (NOEST) in F&E-relevanten Angelegenheiten■ Österreichische Vereinigung für AgrarwissenschaftlicheForschung■ Energieverwertungsagentur■ Nationale Kofinanzierung zu EU-ForschungsprogrammenTel.: 0316 / 877 – 29 15Fax: 0316 / 877 – 39 98dietmar.kellermann@stmk.gv.at72Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 6A – Wissenschaft und Forschung■ Mag. Alexandra NAGLReferentin in nachstehenden Angelegenheiten:■ JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH■ FH JOANNEUM GmbH■ Kompetenzzentren■ Projekte im Rahmen der Hochtechnologie■ Forschungs-, Technologie- und Qualifikationsbereicheim Rahmen des Zukunftsfonds<strong>Steiermark</strong>Tel.: 0316 / 877 – 54 38Fax: 0316 / 877 – 39 98alexandra.nagl@stmk.gv.at■ Mag. Michael TEUBLReferent in nachstehenden Angelegenheiten:■ Wissenschaftliche Publikationen■ Unterstützung wissenschaftlicher Kontaktemit ost- und südosteuropäischen Universitäten■ Wissenschaftliche Institutionen und Vereine■ Steirische Hochschulen■ Tagungsförderungen■ Weitere wissenschaftliche Aktivitäten■ Steirische Wissenschafts-, Umwelt- undKulturprojektträgergesellschaft GmbH■ Europäisches Fremdsprachenzentrum inÖsterreich■ Historische <strong>Land</strong>eskommission■ Franz-Nabl-Institut■ Wirtschafts- und Wissenschaftsbereiche imRahmen des Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong>Tel.: 0316 / 877 – 27 98Fax: 0316 / 877 – 39 98michael.teubl@stmk.gv.at■ Mag. Anita RUPPRECHTReferentin in nachstehenden Angelegenheiten:■ Wissenschaftliche Publikationen■ Unterstützung von in der <strong>Steiermark</strong>Studierenden aus Südosteuropa■ Wissenschaftliche Vereine und Institutionen■ Weitere wissenschaftliche Aktivitäten■ Steirische Hochschulen■ Internetredaktion und –administration■ Redaktion <strong>Wissenschaftsbericht</strong> des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong>■ Kunst/Kultur- und Jugendbereiche imRahmen des Zukunftsfonds <strong>Steiermark</strong>Tel.: 0316 / 877 – 46 72Fax: 0316 / 877 – 39 98anita.rupprecht@stmk.gv.at■ Reg.Rat Ernst HEPNERReferent in nachstehenden Angelegenheiten:■ Forschungspreise des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>■ Europäische Forschungsprogramme (Auslandsstudienbeihilfen)■ Reisekostenzuschüsse für Wissenschafter-Innen■ Forschungsprojekte außerhalb der SchwerpunkteTel.: 0316 / 877 – 26 20Fax: 0316 / 877 – 39 98ernst.hepner@stmk.gv.at■ Waltraud WEIGELZuständige Referentin für:■ Stipendien des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>Tel.: 0316 / 877 – 25 02Fax: 0316 / 877 – 39 98waltraud.weigel@stmk.gv.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 73


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellen<strong>Land</strong>eshygieniker für <strong>Steiermark</strong>Zum Aufgabenbereich des <strong>Land</strong>eshygienikers zählendie umwelthygienischen und hygienischen Aspekteder Fachbereiche■ Wasser – Abwasser■ Boden■ Lufterhaltung■ Innenraumluft■ Abfallbehandlung■ Chemie und Umwelt■ Nahrungsmittel und Herstellung landwirtschaftlicherProdukteAls Informations- und Serviceeinrichtung des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> im Dienste der Umwelt beantwortetder <strong>Land</strong>eshygieniker Fragen aus der Bevölkerungzu diesen Themenbereichen, bietet Information undBeratung bei umwelthygienischen Problemen undführt in speziellen Fällen auch erforderlicheAnalysen zur Beurteilung des Sachverhaltes durch.Die Forschungstätigkeit umfasst primär praxisbezogeneumwelthygienische Fragestellungen undAspekte in den vorhin genannten Fachbereichen inKooperation mit fachspezifischen Instituten an derKarl-Franzens Universität Graz, sowie weiteren inundausländischen Universitätsinstituten, Forschungsstellenund vergleichbaren Einrichtungen.Die Themen sind aufgabenbedingt weit gestreutund orientieren sich mitunter auch nach aktuellenAnlässen und Gegebenheiten.Projekte■ „Nachweis antibiotikaresistenter Escherichiacoli-Stämme aus Gülle“, Institut: Hygieneinstitutder Universität GrazBearbeitungsstand: In Bearbeitung■ „Adaptierung des AODM („Austrian OdourDispersion Modell“, (Österreichisches Geruchs–Ausbreitungsmodell) als Grundlage für dieErmittlung von Jahresgeruchsstunden in derUmgebung von Nutztierhaltungen“<strong>Land</strong>eshygieniker für <strong>Steiermark</strong>Bearbeitungsstand: In Bearbeitung■ „Klimaatlas <strong>Steiermark</strong>“, Zentralanstalt fürMeteorologie u. GeodynamikBearbeitungsstand: In BearbeitungKontaktHR. Univ.-Prof.Ing.Dr. Michael KöckKarl-Franzens Universität GrazUniversitätsplatz 4 , A-8010 GrazTel.: 0316 / 380 – 76 99Fax: 0316 / 380 – 96 54landeshygieniker@stmk.gv.atDie Ergebnisse der Projekte, Studien, Untersuchungen,etc. werden anlässlich von fachspezifischenTagungen, bei Kongressen und in Form vonBeiträgen in Fachzeitschriften publiziert. Eine Zusammenstellungder bisherigen Publikationen(Publikationen 1980-1990, Publikationen 1991-2000, Publikationen 2001-ff) wird auf Anfragegerne zugesendet.74Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>eshygieniker für <strong>Steiermark</strong><strong>Land</strong>esmuseum Joanneum<strong>Land</strong>esmuseum JoanneumDas Steiermärkische <strong>Land</strong>esmuseum Joanneum isteine wissenschaftlich-kulturelle Institution und solldurch die wissenschaftliche Forschung in den steirisch-landeskundlichenSammlungen und Sammlungenvon allgemein wissenschaftlichem Charakteroder kulturellem Wert die Kenntnis der <strong>Steiermark</strong>fördern und den Sinn für künstlerischesSchaffen wecken. Durch Ausstellungen, Veranstaltungenund Veröffentlichungen werden auf die wissenschaftlichenund kulturellen Leistungen undBedürfnisse des <strong>Land</strong>es hingewiesen. Dabei sind dieErkenntnisse aus der Forschungstätigkeit desJoanneum auch allgemeinen Problemen der Wissenschaftund aktuellen Zeitfragen gegenüberzustellen.Ziel sämtlicher Tätigkeiten des <strong>Land</strong>esmuseumsJoanneum ist die schöpferische Begegnung seinerBenützerInnen mit seinen Beständen und Erkenntnissen.Die Musealien des Joanneums, von denendie wissenschaftliche Forschung des Museums ihrenAusgang nimmt, werden von Sammlungen bearbeitet.Derzeit bestehen 17 Sammlungen.PublikationenÜber die Sammlungen, Ausstellungen und sonstigenAktivitäten der Referate des <strong>Land</strong>esmuseumsJoanneum wird jährlich ein Jahresbericht herausgegeben.Zusätzlich bestehen verschiedene wissenschaftlicheSchriftenreihen, die unter der einheitlichenBezeichnung „Joannea“ erscheinen. Für den<strong>Wissenschaftsbericht</strong> werden in der Folge daher nurdie Aktivitäten im Bereich der Forschung genannt.Kontakt<strong>Land</strong>esmuseum JoanneumDirektionRaubergasse 10, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 97 00Fax: 0316 / 80 17 – 98 00A21@stmk.gv.atwww.museum-joanneum.atGeologie & PaläontologieLeiter: Dr. Ingomar FritzRaubergasse 10, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 97 30Fax 0316 / 80 17 – 98 42A21-geo@stmk.gv.atDie in den <strong>Wissenschaftsbericht</strong>en der letzten Jahrevorgestellten Tätigkeiten wurden weitergeführt,insbesondere die Mitarbeit in Arbeitsgruppen vonwissenschaftlichen Gesellschaften sowie dieFachvertretung in nationalen und internationalenKooperationsgremien des Bereiches Geowissenschaften,Rohstoffe und Umwelt.Fossiliengrabungen zwischen Mai und September inder Tongrube Mataschen (Gemeinde Kapfenberg), inHartberg, Fohnsdorf und Pöls unter Teilnahme vonca. 1130 Schülern aus der gesamten <strong>Steiermark</strong>.Präsentation der Grabungsergebnisse im Rahmenkleiner Ausstellungen.Organisation der Veranstaltung „1 Vulkan im Herzenvon Graz“ in Kooperation mit der Karl FranzensUniversität Graz im Rahmen der Scienceweek<strong>2002</strong>.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 75


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenErweiterung der Baugrunderfassung der Stadt Grazdurch ca. 50 geologische Dokumentationen.Arbeit an eigenen bzw. Mitarbeit an Forschungsprojektenanderer Institutionen:Durchführung von Revisionsarbeiten an der Bohrpunktdatenbankim Rahmen des Geologisch-Mineralogischen <strong>Land</strong>esdienstes mittels Finanzierungvon zwei Praktikantenmonaten durch dieJOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH. Die Fortführung der Geodatenbank alsTeildatenbank des GIS <strong>Steiermark</strong> wurde aufgrundvon fehlender Personalkapazität nur noch passivwahrgenommen.Teile der paläontologischen Typensammlung derKarl-Franzens Universität Graz wurden an dieGeologie & Paläontologie des <strong>Land</strong>esmuseumsübergeben und von Fachpraktikanten inventarisiert.Der wissenschaftliche Kontakt mit rund 300 in- undausländischen Instituten wird auf Basis derHerausgabe einer Publikationsreihe im Wege desinternationalen Schriftentausches aufrecht erhalten.Dazu kamen auch im Berichtsjahr wiederStudienaufenthalte in- und ausländischer Fachkollegen,die jeweils speziellen Sammlungsbeständengalten.Vorträge und Publikationen, aber auch die Mitarbeitan Projekten der Urania verfolgten wissenschaftlicheund volksbildnerische Ziele. Dazu kommt dievielfältige Beratung von erdwissenschaftlich interessiertenLaien.MineralogieLeiter: Dr. Walter PostlRaubergasse 108010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 97 40Fax: 0316 / 80 17 – 97 62A21-min@stmk.gv.at■ Untersuchungen an Mineralparagenesen imVulkangebiet, im Kraubather Serpentinitgebiet,im Kristallin der Kor- und Stubalpe sowie derNiederen Tauern, in der Grauwackenzone, imGrazer Paläozoikum sowie im SteirischenTertiärgebiet. Mitarbeit an Projekten im Bereichdes Nationalparks Hohe Tauern.Im Berichtsjahr wurden folgende Projekte weitergeführt,abgeschlossen bzw. neu in Angriff genommen:■ Abschluss des Forschungsprojektes des Fonds zurFörderung der wissenschaftlichen Forschung inÖsterreich in Zusammenarbeit mit dem Institutfür Mineralogie & Petrologie bzw. Geologie &Paläontologie, Karl-Franzens-Universität Grazund des Institutes für Geowissenschaften,Montanuniversität Leoben: The genesis of thegold-arseno-pyrite mineralisation in Straßegg inrelation to the Pb-Zn mineralisation of Arzbergin the Graz Paleozoic and the pyrrhotite mineralisationof Naintsch (Styria, Austria);■ Fortsetzung der Untersuchungen der Erzmineralisationenaus dem Autobahntunnel Wald amSchober-Pass (VALL-Projekt);■ Bearbeitung historischer Sammlungsteile desReferates für Mineralogie, insbesondere derSammlungsgeschichte im 1. Drittel des 20.Jahrhunderts;■ mineralogische Untersuchungen der Manganlagerstättenin der Veitsch;■ petrologische Bearbeitung von neolithischenArtefakten aus der West- und Südoststeiermark,insbesondere von Steinbeilen aus eklogitischenGesteinen der Koralpe;■ gemmologische Untersuchungen von Schmucksteinmaterialienim sogenannten „SiebenbürgerSchmuck“;76Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>esmuseum Joanneum■ mineralogische Untersuchungen an Proben ausder slowenischen Erzlagerstätte Remznik in Vorbereitungeiner Publikation;■ mineralogische und petrologische Untersuchungenam Ausbruchmaterial des Herzogbergtunnelsbei Modriach (A2 – Südautobahn);■ Bestimmung und Definition der neuen MineralartTrattnerit aus dem oststeirischen Vulkangebiet(in Zusammenarbeit mit dem Institut fürMineralogie und Petrologie der Karl-FranzensUniversität Graz);■ mineralogisch-petrologische Untersuchungen anmetasomatischen Gesteinen des UltramafitkomplexesTraföß (Speikkogel-Komplex) in Zusammenarbeitmit dem Institut für Geologie undPaläontologie der Karl-Franzens UniversitätGraz;■ Bearbeitung des Fahlerzvorkommens im ehemaligenMagnesit-Tagebau Veitsch;■ Auftragsanalytik für andere Joanneumsreferate,diverse <strong>Land</strong>es- und Bundesdienststellen, anderewissenschaftliche Institutionen, steinverarbeitendeBetriebe, Industrie und Technik und interessierteLaien.VeranstaltungenRegelmäßige Vorträge, Exkursionen, Projekte inSchulen und Ausstellungen.Publikationen„Joannea Mineralogie“<strong>Land</strong>eskundliche botanische Erforschung undDokumentation der <strong>Steiermark</strong>:■ Erhebung und schriftliche Aufzeichnung von floristischenund vegetationskundlichen Daten imGelände im Verlauf von 28 Exkursionstagen;Herbarmäßige Dokumentation durch eigeneAufsammlung im Gelände von insgesamt rund720 Herbarbelegen; fotografische Dokumentationdurch Eigenaufnahme von insgesamt rund470 Farbdias; Leitung von und Mitarbeit bei zweivon der floristisch-geobotanischen Arbeitsgemeinschaftim Naturwissenschaftlichen Vereinfür <strong>Steiermark</strong> betriebenen Kartierungsprojekten:Bearbeitung von 21 Rasterfeldern im Rahmender Kartierung der Farn- und Blütenpflanzenflorader <strong>Steiermark</strong>; Bearbeitung von24 Rasterfeldern im Rahmen der Kartierung derGroßpilzflora der <strong>Steiermark</strong>.Förderung wissenschaftlicher Arbeiten:■ Vermehrung des Sammlungsbestands (Herbarium)im Ausmaß von rund 4650 Herbarbelegendurch eigene Aufsammlung, Übernahme vonSchenkungen, Ankauf und Tausch; Verleihungvon 1650 Herbarbelegen aus dem Sammlungsbestandfür wissenschaftliche Untersuchungenan in- und ausländischen Institutionen; Ermöglichungder Veröffentlichung von Ergebnissenvon vier Forschungsarbeiten im Band 3 der vomReferat herausgegebenen Zeitschriftenreihe„Joannea Botanik“.BotanikLeiter: Dr. Detlef ErnetRaubergasse 10, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 97 50Fax: 0316 / 80 17 – 96 70A21-bot@stmk.gv.atZoologieLeiter: Dr. Karl AdlbauerRaubergasse 10, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 97 60Fax: 0316 / 80 17 – 97 71A21-zoo@stmk.gv.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 77


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenDie landeskundliche Bestandsaufnahme bei Insekten(Käfer, Wanzen, Hautflügler), Kleinsäugetieren(primär Insektenfresser) und Vögeln wurde fortgesetzt.Bei den Insekten sind vorrangig zwei Projektezu nennen, die sich mit Wildbienen (von denen esbei uns mehr als 400 Arten gibt) beschäftigen: dasArtenschutzprojekt Anthidium septemspinosum,sowie die Untersuchung einer Schlafgemeinschaftder Wollbiene Anthidium septemspinosum.An ornithologischen Aktivitäten wurden im Rahmender Forschungsstätte Furtnerteich die Beobachtungenzum Brutbestand des Graureihers weitergeführtund mit der Planungs- und Vorbereitungsphaseeines langfristigen Monitoring-Programmszur Überprüfung der Bestandsentwicklung überwinternderGraureiher und weiterer Großvögel der offenenKulturlandschaft in den größeren Talräumender <strong>Steiermark</strong> begonnen. Weiters wurden Untersuchungenzur Populations- und Siedlungsbiologievon Wiesenbrütern im oberen Murtal durchgeführt.Ur- und Frühgeschichtliche SammlungLeiter: Hon.-Prof. Dr. Diether KramerSchloss EggenbergEggenberger Allee 90, A-8020 GrazTel.: 0316 / 58 32 64 – 95 72Fax: 0316 / 58 32 64 – 95 77A21-uf@stmk.gv.atProjekt Bajcsa, Nagykanisza, Kom. Zala, UngarnVorläufiger Abschluss der Rettungsgrabungen in dersteirischen Festung Bajcsa Durchführung derSonderausstellung „Bajcsa-Vár – Weitschawar. Einesteirische Festung in Ungarn“ in Zalaegerszeg undin Budapest. Publikation des Ausstellungskatalogsin ungarischer Sprache sowie einer kurzen deutschenZusammenfassung.Projekt Fürstengräber Kleinklein, BH LeibnitzRestaurierung der Bronzefunde in Kooperation mitdem RGZM Mainz weitgehend abgeschlossen;Beginn der weiteren Instandsetzung der Nekropolenund Neuaufnahme der Tumuli in Zusammenarbeitmit dem AMS, der Gemeinde Großklein und demVerein „Archäologieland <strong>Steiermark</strong>“; Fortsetzungder vorbereitenden Arbeiten für das geplanteFreilichtmuseum; Weiterführung der wissenschaftlichenBearbeitung der Funde.Projekt Wildon, Gde. Wildon, BH LeibnitzWiederaufnahme der Untersuchungen und Bestimmungsarbeitenan den Funden aus dem urnenfelder-hallstattzeitlichenGräberfeld von Wildon/Unterhaus; Aufarbeitung eines der bedeutendstenarchäozoologischen Komplexe Österreichs fortgesetzt:Der Großteil der Tierreste ist in die Zeit zwischenca. 4000/3900 und 1600/1500 v. Chr. zu datieren.Bisher wurden 10574 Tierreste bestimmt.Notgrabung Pfauengarten, GrazDurchführung einer großflächigen Notgrabungunter wissenschaftlicher Leitung es Referats inZusammenarbeit mit dem Verein „Archäologieland<strong>Steiermark</strong>“ im Pfauengarten. Finanziert aus Stadtund<strong>Land</strong>esmitteln sowie Mitteln des AMS, konntenbisher im Bereich der geplanten Tiefgarage rund5000 m archäologisch untersucht werden.AuslandskontakteIntensiviert wurde die wissenschaftliche Zusammenarbeitmit zahlreichen Institutionen in Ungarnund Slowenien. Besonders eng gestaltete sich dieZusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaftenin Lubljana, der die sich in Graz befindlichenfrühmittelalterlichen Funde aus dem GräberfeldPuscava oberhalb Slovenj Gradec für eine erstmaligeGesamtbearbeitung zur Verfügung gestelltwurden, den Museen in Zalaegerszeg, Budapest undPecs sowie weiteren Institutionen in Pecs. Mit demMatrica Múzeum in Százhálombatta, Ungarn wurde78Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>esmuseum Joanneumfür die kommenden Jahre eine engere wissenschaftlicheZusammenarbeit, insbesondere im Hinblickauf die zu erfolgende Präsentation der hallstattzeitlichenFürstengräber, vereinbart.Wissenschaftliche Tagungen„2000 Jahre entlang der Donau. Aus der gemeinsamenVergangenheit in die gemeinsame Zukunft“,Pécs, Mai <strong>2002</strong>. Begleitend dazu gab es eineFotoausstellung von Inge Morath. Der Konferenzbandbefindet sich in Vorbereitung.Provinzialrömische Sammlung undAntikenkabinettLeiter: Hon.-Prof. Dr. Erich HudeczekSchloss EggenbergEggenberger Allee 90, A-8020 GrazTel.: 0316 / 58 32 64 – 95 21Fax: 0316 / 58 32 64 – 95 18A21-prs@stmk.gv.at■ Arbeiten zur Wiederaufstellung der Römersteinsammlungbzw. dem Lapidariumsneubau im sogenanntenPlanetengarten des Schlosses Eggenbergbegonnen; Planung eines Katalogs zurNeuaufstellung ca. eines Drittels des Gesamtbestandes.Der Rest der Sammlung soll im DepotSterzinggasse neu geordnet und für wissenschaftlicheBearbeitungen zugänglich gemachtwerden. Für die Neuaufstellung wurde auch dieRestaurierung und Neuverlegung von 3Mosaiken aus Flavia Solva, Pettau und Cilli inAuftrag gegeben.■ Ausgrabungen im Juli und August <strong>2002</strong> in VlaviaSolva (Gem. Wagna) im Bereich Insula XVII – Südals Fortsetzung der Grabungen der Vorjahre.■ Untersuchung von Stücken aus dem Lapidariumim Rahmen des vom FWF unterstützten Forschungsprojekts„Marmore römischer Steinbrüchein der <strong>Steiermark</strong>“ in Zusammenarbeitmit der Universität Laibach. Geplant ist, die Ergebnisseaus der <strong>Steiermark</strong> und Sloweniengemeinsam zu veröffentlichen. Das Projekt sollMitte <strong>2003</strong> abgeschlossen sein.■ Weiterführung des Projektes zur Aufarbeitungder Grabungsergebnisse von der Gräberstraßevon Flavia Solva, eine adäquate Neubearbeitungder anderen Gräberfelder ist geplant. Präsentationbisheriger Ergebnisse in einem „Spätantike-Symposion“des BDA, ein Zwischenberichtwird in „Fundberichte Österreichs“ <strong>2002</strong> erscheinen.Materialbearbeitung zu den Grabungen inFlavia Solva, Insula XL mit dem Ziel einerVeröffentlichung. Erstmaliges Erscheinen einesPlanes der frühesten Siedlungsspuren in FlaviaSolva in der Slowenischen Zeitschrift Situla, Bd.40 „Die autonomen Städte in Noricum undPannonien“, Laibach <strong>2002</strong> (E. Hudeczek). EineEinbindung dieser Arbeiten in das im Planungsstadiumstehende übergeordnete Projekt mitArbeitstitel „Flavia Solva – Romanisierungsprozessein der <strong>Steiermark</strong>“ ist vorgesehen.■ Fortsetzung der Aufnahme der „Kleinschriften“(Ritzinschriften und Stempel) auf Keramik u. a.Fundmaterial aus Flavia Solva im Rahmen einesForschungsprojektes des FWF; Ein Abschluss dieserArbeit ist für Ende <strong>2003</strong> bis 2004 veranschlagt.MünzensammlungLeiter: HR Dr. Odo BurböckSchloss EggenbergEggenberger Allee 90, A-8020 GrazTel.: 0316 / 58 32 64 – 95 13Fax: 0316 / 58 32 64 – 95 30A21-muenz@stmk.gv.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 79


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenWeiterführung der Neubearbeitung der römerzeitlichenFundmünzen im Rahmen des Projekts FMRÖ(Fundmünzen des Römischen Österreich – <strong>Steiermark</strong>)in enger Zusammenarbeit mit der Kommissionder Österreichischen Akademie der Wissenschaften.ZeughausLeiter: HProf. Dr. Peter KrennHerrengasse 16, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 98 10Fax: 0316 / 80 17 – 98 43Kulturhistorische SammlungLeiterin: Dr. Eva MarkoNeutorgasse 45, A-8010 GrazBüro: Schmiedgasse 34/IITel.: 0316 / 80 17 – 98 30Fax: 0316 / 81 59 67A21-zh@stmk.gv.atTel.: 0316 / 80 17 – 97 80Fax: 0316 / 80 17 – 98 49A21-khs@stmk.gv.atForschungsarbeiten und wissenschaftlicheTätigkeitenArbeiten an der SammlungWissenschaftliche Bearbeitung des Sammlungsinventars;EDV-Erfassung von Alt- und Neubestand inMUSIS; Einscannen und Bearbeiten von Fotos undDias; Fortsetzung der Inventurarbeit in der Sammlungund Bibliothek; Aktualisierung des Buchinventars;Bibliotheksbetreuung; EDV-Erfassungneuer Standorte; Abwicklung des Leihverkehrs;Beantwortung von wissenschaftlichen Anfragen.Konzepterstellung, Planung und Budgetierung derSonderausstellung „The Must. Über Statussysmbole,Kleiderordnungen und Eitelkeiten“, Objektrechercheund Leihverkehr für die Ausstellung, wissenschaftlicheBearbeitung der Objekte, Erstellung vonAusstellungstexten, Einschulung der Vigilanten.Publikation■ Monika Jäger, Gotik in der <strong>Steiermark</strong>, Kunsthandwerkder Gotik 1298 – 1519, KulturhistorischeBeispiele, 15 Seiten, 11 Abbildungen (imDruck)Fortführung der bereits seit 1994 laufenden historischenDokumentation zu einer möglichst vollständigenErfassung der steirischen Wehrgeschichte mitLiteraturkartei, diversen Sach- und Namensregisternund Regesten der vorhandenen archivalischenQuellen durch Dr. Leopold Toifl. Bearbeitung derHandfeuerwaffenbestände des <strong>Land</strong>eszeughauses.Diverse Aufsätze in Fachzeitschriften und anderenPublikationen von Dr. Peter Krenn, Dr. Leopold Toiflund Reinhart Dittrich. Vorträge durch Dr. PeterKrenn im Rahmen von diversen Fachtagungen bzw.Ausstellungseröffnungen in Nürnberg, Oslo, Pecsund Solothurn.AusstellungenMitarbeit an der Gestaltung der Ausstellung„Bajcsavar – Weitschawar. Eine steirische Festungin Ungarn“ in Zalaegerszeg und Budapest. Zusätzlichbeschickt mit Exposita wurden Ausstellungen inSchloss Albeck, Genf (Musée d`art et d`histoire),Graz (Referat Kulturhistorische Sammlung), SchlossHalbthurn, Nürnberg (Germanisches Nationalmuseum),Wetzlar (Reichskammergerichtsmuseum)und Zittau (Städtisches Museum).80Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>esmuseum JoanneumAlte GalerieLeiter: Univ.-Prof. Dr. Gottfried BiedermannNeutorgasse 45, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 97 70Fax: 0316 / 80 17 – 98 47A21-ag@stmk.gv.atAusstellungen■ Sonderausstellung „Best of Alte Galerie“ von Maibis Juli <strong>2002</strong>.■ Ende bzw. Verlängerung der Sonderausstellungen„Kremser Schmidt“ und „Kleine Ekstasen“aus dem Vorjahr.Fortführung der wissenschaftlichen Bearbeitungdes Sammlungsbestandes in Hinblick auf „Catalogueraissonné“ – Renaissance bis Barock. Fortsetzungder Inventarisierung der mittelalterlichenPlastik und Glasgemälde (EDV- mäßige Erfassung inMUSIS) und Neubewertung der Glasgemäldewährend der Restaurierungsarbeiten.Ermöglichung eines Besuchs der graphischenSammlungen der slowenischen InstitutionenPokrajinski Muzej Ptuj, Pokrajinski Muzej Celje,Pokrajinski Muzej Maribor und der Narodna Galerijain Ljubljana durch die Unterstützung des ÖsterreichischenAustauschdienstes, Abteilung derÖsterreichischen Akademie der Wissenschaften inWien, des zweijährigen Projektes (<strong>2002</strong>/03) "Baroquepainting and graphic arts in Styria" inZusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaftenin Ljubljana.Im Rahmen eines angestrebten Projektes mit derAbteilung für Restaurierung und Konservierung derAkademie der bildenden Künste in Wien mit demZiel einer Erfassung von Wasserzeichen mittelsRöntgen wurden im August <strong>2002</strong> Probeaufnahmenvon drei Radierungen Rembrandt van Rijns in derAkademie in Wien gemacht. Die Vorstellung undBesprechung der Aufnahmen durch Frau Mag.Helmgard Wallner-Holle fand bei der IPH-Tagung(International Association of Paper Historians) vom30.8. bis 6.9.<strong>2002</strong> in Rom statt.Vorträge, Lehrveranstaltungen■ Gottfried Biedermann: Vorlesungen zur Museumsgeschichteund –typologie sowie Seminarevor Originalen in der Alten Galerie am KunsthistorischenInstitut der Karl-Franzens-UniversitätGraz.■ Helga Hensle-Wlasak: Sonntags- und Familienführungen,Sonderführungen für Schüler undJournalisten.■ Karin Leitner: Vortrag „Restitution im <strong>Land</strong>esmuseumJoanneum“, Verein Clio – Verein fürGeschichts- und Bildungsarbeit; Teilnahme ander Arbeitskreissitzung der deutschen Provenienzforscherin Leipzig mit einem Beitragüber die Provenienzforschung in der <strong>Steiermark</strong>.Lehraufträge: Druckgrafik vor Originalen in derAlten Galerie, Seminar am KunsthistorischenInstitut der Karl-Franzens-Universität Graz;Theorie, Methode und Geschichte, Seminar amKunsthistorischen Institut der TechnischenUniversität Graz. Sonderführungen zu „Tierdarstellungenin der Kunst“, „Fastentücher in der<strong>Steiermark</strong>“, „Best of Alte Galerie – Zur Grafik“,„Licht und Schatten – Lichtphänomene in derKunst“.■ Christine Rabensteiner: Zwölf Führungen, u. a.durch die Ausstellungen „Kremser Schmidt“ und„Kleine Ekstasen“, sowie „Best of Alte Galerie“,durch die ständige Schausammlung und durchdas Depot u. a. für Urania sowie Studenten derUniversität Graz und Familienführung undJournalisten.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 81


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenPublikationenÜber die umfangreiche Publikationstätigkeit derAlten Galerie siehe den Jahresbericht des <strong>Land</strong>esmuseumsJoanneum.Neue GalerieLeiterin: Dr. Christa SteinleSackstraße 16, A-8010 GrazTel.: 0316 / 82 91 55Fax: 0316 / 81 54 01neuegalerie@stmk.gv.atIm Frühjahr <strong>2002</strong> wurden mit Erwin Wurm, RudiMolacek und Herbert Brandl drei internationalrenommierte und aus der <strong>Steiermark</strong> gebürtigeKünstler in umfassenden Personalen präsentiert.Ebenfalls im Frühjahr konnte die Sammlung des 19.Jahrhunderts mit Einstieg in die ideale Welt desKlassizismus bis zur klassischen steirischen Moderneder 20er Jahre des 20. Jahrhunderts in einerNeuanordnung durch Gudrun Danzer im SchlossEggenberg wieder einem interessierten Publikumvon ca. 40.000 Besuchern zugänglich gemacht werden.Präsentation der Privatsammlung von Dr. Ernst Ploilunter dem Titel „Collector’s choice“ – internationaleKunst seit 1950. Expertendiskussion zum Thema„Sammlungspolitik zwischen privater Passion undöffentlicher Verantwortung“. Weiters wurden aufEinladung der „Wiener Kunstauktionen“ in einerAusstellung im Palais Kinsky in Wien unter demTitel „Ars lucis et umbrae“ Licht- und Schattenobjektevon Brigitte Kowanz bis Angela Bulloch gezeigtund in einer weiteren die grafischen Arbeitenvon Günter Brus.Schwerpunkt des Herbstprogramms war dieumfangreiche Ausstellung „In Search of Balkania“,die auf lebhaftes internationales Interesse stieß und<strong>2003</strong> in reduzierter Form im Arge Kunst GalerieMuseum Bozen zu sehen ist. Sie zeigte den Balkanals Quelle einer Kultur, ohne die die ZukunftEuropas nicht vorstellbar ist. Cosima von Boninwurde im Künstlerhaus während des steirischenherbstes in einer „fondorientierten Ausstellung“durch Elisabeth Fiedler präsentiert.Fortsetzung des Artist-in-Residence-Programmsmit Axel Huber aus der Schweiz und SinjeDillenkofer aus Deutschland und der Studioreihe,die junge österreichische KünstlerInnen im Kunstbetriebzu positionieren versucht.Veranstaltungen■ Vortragsreihe zu Problemstellungen in der zeitgenössischenArchitektur mit Vorträgen von PaulNaredi-Rainer, Colin Fournier, Daniele Marques,Florian Riegler, Manfred Wolff-Plottegg undVolker Giencke zwischen 23.04. und 10.12.<strong>2002</strong>■ Buchpräsentation „Franz Gruber-Gleichenberg“(Weishaupt Verlag) von Anatol Fuksas, in Kooperationmit dem Droschl-Verlag, 26.03.<strong>2002</strong>■ „spring two. festival for electronic art and music“,25.05.<strong>2002</strong>, Symposion „flashback, remix,déjà-vu? retro-visionen in der aktuellen elektronischenKultur“PublikationenÜber die umfangreiche Publikationstätigkeit derNeuen Galerie informiert Sie der Jahresbericht des<strong>Land</strong>esmuseums Joanneum bzw. der Jahresberichtder Neuen Galerie.82Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>esmuseum JoanneumVolkskundeLeiterin: Dr. Roswitha Orac-StippergerPaulustorgasse 11-13a, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 17 – 98 99Fax: 0316 / 80 17 – 98 88A21-vk@stmk.gv.atErstellung eines Raum- und Funktionsprogrammsfür die beiden Schausammlungen „Jagd“ und „<strong>Land</strong>wirtschaft“in Schloss Stainz; Weiterführung derErarbeitung eines Ausstellungskonzepts für dieNeuaufstellung der Schausammlung „Jagd“ inSchloss Stainz; Weiterführung der wissenschaftlichenBearbeitung der Sammlungsobjekte.Recherchearbeiten zu den Schwerpunkten „wohnen– kleiden – glauben“ der künftigen Schausammlungin den Beständen des Museums im Zuge derDetailplanung zur Neugestaltung bzw. Neuaufstellungder Schausammlung: Materialsammlungund -bearbeitung für die künftigen Ausstellungstexteund Begleitinformationen; Erprobung vonObjektzusammenhängen und Themengruppen unterVerwendung der vorhandenen Mustervitrine. Fortsetzungder EDV-Erfassung der Bibliotheksbestände;Dokumentation weiterer Bereiche der volkskundlichenSammlung mittels Digitalfoto; Kontrolleund Ergänzung der Objektangaben. Bibliothek,Archiv und Sammlung der Volkskunde dienten auchlaufend als Informationsquelle für externe Interessenten.Schloss EggenbergLeiterin: Dr. Barbara KaiserEggenberger Allee 90, A-8020 GrazTel.: 0316 / 58 32 64 – 95 32Fax: 0316 / 58 32 64 – 95 55Planung und Errichtung eines neuen Schau- undErlebnisgartens auf dem Areal des ehemaligenExtragartens (Planetengarten) in der Nordwest-Ecke des Parks von Schloss Eggenberg. DieRestaurierung von Stuck und Deckengemälden imGalerienzimmer (Raum 1) des Prunkgeschosseswurde im Zuge der Arbeiten am gesamtenDeckenzyklus fortgesetzt.JagdkundeLeiter: Mag. Karlheinz WirnsbergerSchloss EggenbergEggenberger Allee 90, A-8020 Graz<strong>Land</strong>schaftsmuseum im Schloss TrautenfelsLeiter: Dr. Volker HänselA-8951 Trautenfels 1Tel.: 0316 / 58 32 64 – 95 40Fax: 0316 / 58 32 64 – 95 48A21-jagd@stmk.gv.atTel.: 0 36 82 / 222 33Fax.: 0 36 82 / 222 33 44post@museumtrautenfels.atwww.museumtrautenfels.atBeginn einer Erfassung gegenwärtiger Bräuche imHerbst <strong>2002</strong> im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaftmit Schwergewicht auf der Gewinnung einesZustandsbildes, sowie Betrachtung allerneuesterErscheinungen, von denen erst die Zukunft zeigenwird, ob sie zu Bräuchen werden können.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 83


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellen<strong>Land</strong>wirtschaftliche SammlungProv. Leiterin: Dr. Roswitha Orac-StippergerSchloss Stainz, A-8510 StainzTel.: 0 34 63 / 27 72Fax: 0 34 63 / 27 72 – 20A21-lws@stmk.gv.atInhaltliche Neukonzeption eines Raumes in derSchausammlung zum Thema „Erzherzog Johannund das steirische Almwesen“ unter besondererBerücksichtigung der „statistisch topographischenErhebungen“ und Bestandsaufnahmen des Erzherzogs.Provenienzforschungen zur „Sammlung vonModellen landwirtschaftlicher Maschinen undGeräte“ der k.k. <strong>Land</strong>wirtschaftsgesellschaft anhandder „Verhandlungen und Aufsätze“. Recherchen zurEntwicklung der <strong>Land</strong>wirtschaft im 19. Jahrhundertund Bedeutung der k.k. <strong>Land</strong>wirtschaftsgesellschaftin der <strong>Steiermark</strong>.Publikationen■ Friedl (Hrsg.), Auf der Alm■ M. F. Polaschek, Im Namen der Republik Österreich!Die Volksgerichte in der <strong>Steiermark</strong>1945 – 55■ ESHP (Hrsg.), Photography and Research inAustria■ Beitl / Plöckinger (Hrsg.), Forschungsfeld Familienfotografie■ Naturkundliche Beratungsstelle Graz (Hrsg.),Bacherlebnis■ W. Brunner (Hrsg.), Der große MariazellerWunderaltar■ R. Strassegger, Inge Morath – Grenzräume(Publikation und TV-Film)■ F. Hutz, 800 Jahre Marktkirche Vorau■ Österr. Akademie der Wissenschaften (Hrsg.),Spätgotik und Renaissance (Bd. 3 der Geschichteder bildenden Kunst in Österreich)■ Derler / Urbanek, Planung für die Unendlichkeit– Der Grazer ZentralfriedhofBild- und Tonarchivprov. Leiterin: Dr. Barbara SchaukalPalais Attems, Sackstraße 17, A-8010 GrazTel.: 0316 / 83 03 35Fax: 0316 / 83 03 35 – 9422a21-bt@stmk.gv.atNeben der Fortführung der Bearbeitung der FotosammlungEckart Schuster und eines Vortrags vonBarbara Schaukal zum Thema „Eckart Schuster“ imRahmen der Vortragsreihe „Die Klassische Modernein der <strong>Steiermark</strong>, Fotografie“ wurde im Jahr 2001für folgende wissenschaftliche Projekte Archivmaterialzu Verfügung gestellt bzw. Dokumentationsarbeitgeleistet:Ortsgeschichten und –chroniken■ W. Brunner, St. Oswald – Möderbrugg■ G. H. Thommesen, Algersdorf■ NOI International (Hrsg.), Der Kalvarienberg vonSt. Radegund bei GrazDissertationen, Diplom- und andere wissenschaftlicheArbeiten■ E. Grabner, Barockkanzeln■ Simon, Gnadenstuhlaltar Bad Aussee■ N. Weiss, Stephaniespital Leoben■ Friedrich, Propaganda-Postkarten im 1. Weltkrieg■ Schropper, Bomben auf Knittelfeld■ M. Rapp-Weinberger, Schlafstätten im bäuerlichenBereich■ Fritzenwanker, Die Grazer Militärschwimmschule84Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>esmuseum Joanneum■ Baumgartner, Die Grazer WechselseitigeVersicherung. Eine historische Betriebsanalyse.■ R. Gstättner, Jakob Eduard Schmölzer■ A. Klug, Jakob Stolz■ R. Pap, Semmeringbahn■ H. Zugschwert, Maxlaunmarkt in Niederwölz■ C. Hagel, Farbenfabrik Zankel■ B. Forstner, Blutgasse Graz■ S. Meister, Elga Maly■ C. Rumpf, Kultureller Wandel des Bäckergewerbesin Graz■ Stadler, Ärztinnen und Studentinnen der Medizinvor 1918Projekte■ Forschungsprojekt des technischen MuseumsWien über den Sender Dobl■ Forschungsprojekt der Hebrew UniversityJerusalem: „Kristallnacht“■ „Personality walk“, Stadtmuseum Graz■ Beatrice Rossetto, Relazioni tra Friuli VeneziaGiulia, Stiria e Slovenia nella fotografia tra fin desiècle e prima parte del XX secoloAusstellungen■ Groß-St. Florian, Feuerwehrmuseum, „HistorischeAutomaten“■ Kunstuniversität Graz, Erich Markhl■ <strong>Land</strong>esausstellung 2005 in Aussee■ Grazer Wechselseitige, 30 Jahre Lebensversicherungsabteilung■ Neue Galerie Graz, Sacher-Masoch■ Historische Aufnahmen von Istrien (Lestans,Italien)■ Heilandskirche Graz, Evangelische Kirchen in der<strong>Steiermark</strong> (Bundesdenkmalamt)Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 85


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenSteiermärkisches <strong>Land</strong>esarchivLeiter:Direktor HR ao. Univ.-Prof. Dr. Walter BrunnerKarmeliterplatz 3, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 40 28 (Direktion, Sekretariat) oder0316 / 877 – 34 78 (Servicenummer, Archivbenützung)Fax: 0316 / 877 – 29 54post@stla.stmk.gv.atwww.landesarchiv.steiermark.atArchivbenützung5983 Besuchern aus neun europäischen und vieraußereuropäischen Staaten wurden 32.000 archivalischeEinheiten vorgelegt, u.a. für 181 DiplomundSeminararbeiten, Dissertationen undHabilitationsschriften. Zahlreiche Studentengruppen,Schulklassen und sonstige Interessentenerhielten allgemeine oder thematische Einführungenin die wissenschaftliche Archivarbeit.Nach dem Abschluss der Übersiedlung aus denfrüheren Standorten Bürgergasse 2a und Hamerlinggasse3 in das ausgebaute GebäudeKarmeliterplatz 3 wurden der volle BenützungsundServicebetrieb wieder aufgenommen und dasneue Zentralarchiv am 3. Oktober offiziell eröffnet.OrganisationDas <strong>Land</strong>esarchiv ist in drei Referate (StaatlicheArchive; Archive des <strong>Land</strong>es; Archivtechnik, Bestandserhaltungund Informationsmanagement) mitinsgesamt 13 Gruppen gegliedert. Der Personalstandbeträgt 75.ZuwächseWegen des Rückstaus während der Übersiedlungwurde überdurchschnittlich viel Archivmaterial vonBundesbehörden und <strong>Land</strong>esdienststellen, aberauch von privater Seite übernommen bzw. erworben.Den Schwerpunkt bildeten die jüngerenGrundbücher und Grundbuchurkunden (bis ca. 1980bzw. 1920) von bisher noch ausständigen acht steirischenBezirksgerichten, die Archive der ForstämterAussee, Grundlsee und Hinterberg sowie vorerst ca.700 Laufmeter vom Archiv der VOEST-Eisenerz. DerGroßteil davon wurde bereits geordnet und für dieBenützung und wissenschaftliche Auswertungerschlossen.Forschungstätigkeit und PublikationenIn der Reihe „Veröffentlichungen des Steiermärkischen<strong>Land</strong>esarchivs“ erschien als Festschriftzur Eröffnung der Band 27: Das Steiermärkische<strong>Land</strong>esarchiv, in dem die Tätigkeiten und die einzelnenAbteilungen ausführlich vorgestellt werden.Die Doppelfolge 50/51 der „Mitteilungen desSteiermärkischen <strong>Land</strong>esarchivs“ beeinhalteteBerichte und 15 archivwissenschaftliche und historischeAufsätze, darunter acht Fremdbeiträge. Einausführlicher Bericht wird in der Folge 52 erscheinen.Zehn Archivmitarbeiter publizierten insgesamt achtMonographien oder Sammelwerke und 52 Aufsätzein Fachzeitschriften. Auf Tagungen und in derErwachsenenbildung wurden 24 Vorträge gehalten.Zwei Mitarbeiter führten ihre Lehrveranstaltungenan den Universitäten Graz und Wien über österreichischeGeschichte bzw. Informationsmanagementund Dokumentation in Archiven fort.Über 600 Anfragen aus allen Gebieten derGeschichte wurden schriftlich beantwortet.Innerhalb der archivischen Auslandskontakte wurdedie Zusammenarbeit mit Bosnien (Sarajevo, Tuzla)verstärkt und die Kooperation mit Montenegro(Kotor, Cetinje) begonnen.86Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Steiermärkisches <strong>Land</strong>esarchivSteiermärkische <strong>Land</strong>esbibliothekSteiermärkische <strong>Land</strong>esbibliothek (LB)AllgemeinesDie Steiermärkische <strong>Land</strong>esbibliothek (LB), mit einemBuchbestand von ca. 700.000 Bänden aus allenSachgebieten, ist eine wissenschaftliche UniversalundStudienbibliothek, in der rund 20.000 Nachschlagewerkeund Neuerscheinungen in Freihandaufstellungim Lesesaal und in der Entlehnungunmittelbar benutzbar sind. Eine repräsentativeAuswahl der rund 2.500 abonnierten Zeitungen,Zeitschriften, Journale und Wissenschaftsmagazinesind im Zeitschriftenlesesaal einsehbar. Die LB istaber auch die „Steirische Nationalbibliothek“ mitsteiermarkrelevanten Spezialdiensten und wertvollenSondersammlungen für Wissenschaft undForschung.Unter www.landesbibliotheken.at oderone.stmk.gv.at:8086 finden sie den Online-Katalog(OPAC) der LB.Der vor allem für Wissenschaft und Forschung bedeutungsvolle„Altkatalog“, beinhaltend alle BuchundZeitschriftentitel bis zum Erscheinungsjahr1945, kann seit Dezember 2001 ebenfalls imInternet benützt werden: one.stmk.gv.at/katzoom/index.htmlAusgewählte wissenschaftliche BeiträgeReiche Publikations-, Lektorats- und Vortragstätigkeitauf historischen, kulturhistorischen, literarhistorischenund bibliothekswissenschaftlichenGebieten. Umfangreicher wissenschaftlicher Auskunftsdienstauf Anfragen aus dem In- und Ausland.Fachliche Beratung und wissenschaftlicheBegleitung von Forschern, Dissertanten, Diplomanden,Studierenden der Universitäten, Fachhochschulenund Gymnasien bei ihren wissenschaftlichenArbeiten und Forschungen. Vorsitz in der Kommissionfür <strong>Land</strong>esbibliotheken bzw. Bibliographieder VÖB (Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnenund Bibliothekare); Mitarbeit in den Arbeitsgruppen„Wissenschaftliche Bibliotheken“ und „ÖffentlicheBibliotheken“ der ARGE Alpen-Adria, in derHistorischen <strong>Land</strong>eskommission, in der ArbeitsgruppeÖsterreichischer Literaturarchive, in derStudiengesellschaft für Zeitgeschichte und politischeBildung, im „National Focal Point“ desBMfBWK, in der Österreichischen Gesellschaft fürDokumentation und Information und in der Jury fürdie Vergabe des Literaturpreises des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong>.Publikationen der LBIn der Reihe „Veröffentlichungen der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esbibliothek“ erschienen:■ Band 26: Helmut Gekle: Weiße Tauben. Graz<strong>2002</strong>.■ Band 27: Fritz P. Rinnhofer: Steirischer Zitatenschatz.Von Peter Rosegger bis Fritz P. Rinnhofer.Graz <strong>2002</strong>.Faksimile-Ausgaben von wertvollen Unikaten der<strong>Land</strong>esbibliothek:■ Hieronymus Osius: Iter Styriacum. Graz 1579. In:Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismusin Österreich 117/118 (<strong>2002</strong>), 27-47.■ Andachts-Übung bey der Heiligen Stiegen desGrätzerischen Bergs Calvariae. Graz 1756. In: DieHeilige Stiege am Grazer Kalvarienberg. Graz<strong>2002</strong>.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 87


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenVorträge, Lesungen■ Literarischer Abend mit Elfriede Ott aus Anlassdes Welttags des Buches. Veranstaltet von derStmk. LB und dem Verlag Styria auf Einladungvon Frau <strong>Land</strong>eshauptmann Waltraud Klasnic imWeißen Saal der Grazer Burg.■ Lesung von Eginald Schlattner. Gemeinsam mitdem Österreichischen Akademikerbund. Lesungvon Bruno Schwebel: „Wie weit ist Wien“.Gemeinsam mit dem Verein für Geschichts- undBildungsarbeit „Clio“. Lesung von Emil Breisachaus seinem Lyrikbuch „Klangstaub“ und anderenWerken. Gemeinsam mit der „Akademie Graz“.Lesesaal.■ Buchpräsentation Alfred Haidacher und HubertPaar: Schauspielzeiten. 50 Jahre „Die Spielvögel/Theater im Keller“ in Graz. BuchpräsentationHelmut Gekle: Weiße Tauben. Zugleich ersteöffentliche Vorstellung des neuen „Kommandosfür internationale Einsätze in Graz“. BuchpräsentationFritz P. Rinnhofer: Weiß-Grüner Zitatenschatz.Lesesaal.■ Präsentation von Projekten der Arbeitsgruppe„Legasthenie“, Übergabe einer Spezialbibliothekvon Fachbüchern an die LB. ERSTdruck-Präsentationen der Jugend-Literatur-WerkstattGraz. Lesesaal.Ausstellungen und Ausstellungsbeiträge■ Literarisch – bibliophil. Wertvolle Neuerwerbungenfür die Rara-Sammlung und das SteirischeLiteraturarchiv der <strong>Land</strong>esbibliothek. Lesesaalbereich.■ Dietmar Grieser in der LB. Werke und Autographendes international bekannten Publizistenaus dem Bestand der <strong>Land</strong>esbibliothek. Lesesaalbereich.■ Welt-Macht-Geist. Das Haus Habsburg und dieOberlausitz 1526 –1635. Städtische MuseenZittau. Mit Katalogbeitrag der LB.■ Geschichte der Eisenbahn in Österreich.Universitätsbibliothek Graz. WesentlicheBeiträge aus den Sammlungen der LB.KontaktSteiermärkische <strong>Land</strong>esbibliothekKalchberggasse 2Postfach 861, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 16 – 46 00Fax: 0316 / 80 16 – 46 33stlbib@stmk.gv.atwww.stmk.gv.at/verwaltung/stlbibAnsprechpersonBibliotheksdirektor HR Dr. Joseph F. Desput MAS88Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 8B – Gesundheitswesen (Sanitätsdirektion)Fachabteilung 8B – Gesundheitswesen (Sanitätsdirektion)Wissenschaftliche ProjekteFörderungswerberAo. Univ-Prof. Dr. Gabriele Halwachs-Baumann(Blocklabor) Klinisches Institut f. Med.und Chem.Labordiagnostik, Auenbruggerplatz 29, 8036 GrazProjekt/Titel – FörderungsbetragErstellung v. Guidelines f. Mutter-Kind-Untersuchungenzur Diagnose und Therapie von intrauterinübertragenen Cytomegalievirusinfektionen – Evaluierungeines Screening-Programmes nach WHO-KriterienInteruniversitäres Forschungszentrum f. Technik, Arbeit Weitergabe von Gentechnikinformation an dieund Kultur, IFF/IFZ, 8010 Graz Bevölkerung, ausbezahlt ATS 160.000,– (EUR 11.628,–)Public Health/Anthrop. Med.-ID 129Universitätslehrgang Public HealthFörderung eines Dienstpostens zur Konzepterstellungeines Public-Health-Universitätslehrganges (Gesundheitsmanagementund Gesundheitsförderung), welcher an derKarl-Franzens-Universität im Jahr <strong>2002</strong> angebotenwerden soll. Ingesamt wurde das Projekt mitATS 400.000,– (EUR 29.070,–) gefördert.Univ.-Prof. Dr. R. Kurz, Univ.-Kl. f. Kinder-u. Jugendheilk. Genetische Polymorphismen im Bereich d. Promoterre-8036 Graz gionen von Protein C Faktor XIII u. PAI-I bei MeningokokkeninfektionForschungsverein zur Registrierung steir. Geburtsfehlbildungen„Steir. Fehlbildungsregister“Fehlbildungsregister – Wissenschaftliche Datensammlungangesucht ATS 146.000,– (EUR 10.610,–),ausbezahltATS 70.000,– (EUR 5.087,–)Ambulanz f. Diabetes u. Stoffwechsel, Univ.-Kl. Graz u. Überführung des steir. QS-Projektes zu einem Versor-JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH. gungsnetz f. Care Management v. Diabetes im extramura-8010 Graz len Bereich i.d. Stmk.Ludwig-Boltzmann-Inst. f. Techn.Lebenshilfen, 8010 Graz Coumputerunterstützte Schlaganfall-TherapieUniv.-Klinik f. Anästhesiologie u. Intensivmedizin,Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. G. Litscher, 8036 GrazUmweltbundesamt, Spittelauerlände 5, 1090 WienNeuromonitoring – Silberpyramide <strong>2002</strong> (Stellungnahmenegativ) Entscheidung des politischen Büros noch offen(Frist Ende Mai), angesucht ATS 254.000,– (EUR 18.459,–)ARCE-Hormonwirksame StoffeGesundheitsförderungsprojekt für LehrerInnen mit wissen- Stellungnahme negativ – Entscheidung des politischenschaftlicher Evaluation (Nr.176)Büros noch offen (Frist Ende Mai), angesucht umATS 600.000,–, abgelehnt 4.4.<strong>2002</strong>KontaktFachabteilung 8BGesundheitswesen (Sanitätsdirektion)Paulustorgasse 4/2, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 35 25Fax: 0316 / 877 – 48 35fa8b@stmk.gv.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 89


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachabteilung 10B – <strong>Land</strong>wirtschaftliches Versuchszentrum <strong>Steiermark</strong>Das <strong>Land</strong>wirtschaftliche Versuchszentrum gliedertsich in die 4 Referate■ Amtlicher Pflanzenschutzdienst und Phytohygiene■ Boden- und Pflanzenanalytik■ Obst- und Weinbau■ Spezialkulturenwobei die drei letztgenannten auch angewandteForschung betreiben.Referat Boden- und PflanzenanalytikHauptaufgabe dieses Referates ist die Analyse vonBöden und Pflanzenteilen auf ihre Nährstoffgehalte.Ebenfalls ein Schwerpunkt ist die Analyse vonBöden im Rahmen des Bodenschutzprogrammes.ebenfalls abgetestet. Ein weiterer Schwerpunkt imObstbau ist die Erhaltung alter Sorten bei Apfel undBirne. Im Weinbau werden kellertechnische Versucheund Anbauversuche durchgeführt. Ein wesentlicherArbeitsschwerpunkt liegt in der Selektion vontypischen steirischen Klonen.Publikationen■ www.haidegg.at■ www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/94874/DE/KontaktFachabteilung 10B – Versuchsstation für Obst- undWeinbau HaideggRagnitzstraße 193, A-8047 GrazPublikationenBodenschutzbericht■ www.stmk.gv.at/umwelt/luis/UMWELTSCHUTZ/bodenschutz/cd/Berichte.htm■ www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/94673/DE/KontaktFachabteilung 10B – Dienststelle BurggasseBurggasse 2, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 38 20Fax: 0316 / 877 – 45 66fa10b@stmk.gv.atReferat Obst- und WeinbauDie <strong>Steiermark</strong> ist das größte obstbautreibendeBundesland Österreichs. Die Testung neuer Sortenund Unterlagen bei nahezu allen Obstarten unterden Anbaubedingungen der <strong>Steiermark</strong> ist eineHauptaufgabe der Versuchsstation. Die Verarbeitungseignungvieler Obstarten und –sorten wirdTel.: 0316 / 30 46 10Fax: 0316 / 30 46 10 – 9fa10b-hai@stmk.gv.atReferat SpezialkulturenDer Wirkungsbereich der Versuchsstation Wies istpraxisorientiert auf die Förderung von Spezialkulturenim Gemüse-, Kräuter- und Zierpflanzenbau ausgerichtet.Dies geschieht insbesondere durchSortenvergleiche, Erprobung neuer Produktionsverfahren,züchterische Tätigkeiten, Sicherung vonlandeskulturell wertvollem Pflanzmaterial im Feldsowie im Vitrolabor und Produktfindung.KontaktFachabteilung 10B – Versuchsstation fürSpezialkulturen WiesGaißeregg 5, A-8551 WiesTel.: 0 34 65 / 24 23Fax: 0 34 65 / 28 44fa10b-wie@stmk.gv.at90Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 10B – <strong>Land</strong>wirtschaftliches Versuchszentrum <strong>Steiermark</strong>Fachabteilung 10C – <strong>Land</strong>wirtschaftliches SchulwesenFachabteilung 10C – <strong>Land</strong>wirtschaftliches SchulwesenVersuchsreferat der Steirischen<strong>Land</strong>wirtschaftsschulenDas Versuchsreferat der steirischen <strong>Land</strong>wirtschaftsschulenversteht sich als Bindeglied zwischender Grundlagenforschung auf wissenschaftlicherEbene und der praktischen Anwendung dieserErkenntnisse in der <strong>Land</strong>wirtschaft. Die Versuchsergebnissesollen direkt in Beratung und Lehreeingesetzt werden. Neue Entwicklungen werden aufihre Praxistauglichkeit überprüft. Der Arbeitsschwerpunktliegt derzeit beim Ackerbau. An Bedeutunggewinnen die Versuche zur umweltgerechtenund biologischen <strong>Land</strong>wirtschaft. Da die landwirtschaftlichenKulturen sehr stark von Boden undKlima abhängig sind, können verbindliche Aussagenvor allem für das südöstliche Flach- und Hügellandund das obere Murtal (und Gebiete mit ähnlichennatürlichen Voraussetzungen) gemacht werden.Wichtige Ziele unserer Arbeit sind derzeit:■ Rationeller und minimaler Einsatz landwirtschaftlicherBetriebsmittel■ Optimierung der Erträge und der Qualitäten■ Minimierung von Kosten und Arbeitszeiten, sowiedes Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittelund des Düngereinsatzes■ Verringerung der Düngerbelastung der GrundundFließgewässer■ Rentabilität umweltschonender Wirtschaftsweisenin der <strong>Land</strong>wirtschaft■ Beobachtung von Wechselwirkungen zwischenden BewirtschaftungsmaßnahmenTätigkeitsfeld bzw. Versuche im Jahr<strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>Bereich Getreidebau■ Sortenwahl, Saatstärken und Saatzeiten■ Pflanzenernährung und Pflanzenschutz■ Düngung und Wuchslenkung■ Fusarienprophylaxe und Leindottereinsaat zurUnkrautregulierungBereich Maisbau■ Düngungszeitpunkte, Saatstärke und Sägeschwindigkeit■ Genauigkeit der Kornablage und deren Einflussauf den ErtragBereich Ölkürbis■ Düngermenge und Düngerarten■ Unkrautregulierung und Bekämpfung von PilzerkrankungenLaufende ProjekteFachschule Alt Grottenhof (Graz):■ Langzeitwirkung von Fruchtfolge und Düngungin einem BiobetriebFachschule Grottenhof-Hardt (Graz):■ Sommergerste: Leindottereinsaat zur Unkrautregulierung(verschiedene Saatstärken) in einemBio-UmstellungsbetriebSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 91


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachschule Hatzendorf:■ Winterweizen und Wintergerste: Stickstoffdüngungund Einsatz von Mitteln zur Halmverkürzung(gemeinsam mit der LK <strong>Steiermark</strong>)■ Winterweizen: Wuchslenkung, Fusarienprophylaxeund Direktsaat nach Körnermais (gemeinsammit AGES)■ Körnermais: Sorten, Saatstärken und Düngungszeitpunkte■ Schnittzeitpunkte und Gülledüngung im Grünland(gemeinsam mit BAL Gumpenstein)Fachschule Kirchberg/Walde (Grafendorf):■ Erosionsschutz – LangzeitversuchFachschule Silberberg (Leibnitz):■ Langzeitversuch zu Fruchtfolge und Düngung inWagna mit Körnermais, Getreide und Ölkürbis■ Körnermais: Einsatz alternativer Dünger undMinderung der NitratauswaschungFachschule Stainz:■ Einsatz N-stabilisierter Dünger, Bordüngung undDüngungszeitpunkte im ÖlkürbisFam. Kranz, Spielberg bei Zeltweg:■ Sorten, Saatstärken, Unkraut- und Pilzbekämpfungund Einsatz von Wirtschaftsdüngern beiRoggen in einem Biobetrieb (gemeinsam mitBioberatung)■ Leindottereinsaat in Herbst und Frühjahr zurUnkrautregulierungFam. Spary, Weitendorf bei Wildon:■ Kornablagegenauigkeit und Sägeschwindigkeitmit verschiedenen Sägeräten bei KörnermaisPublikationen■ Jährlicher Versuchsbericht■ Artikel in Fachzeitschriften■ Fachveranstaltungen und -vorträge■ Exkursionen und VersuchsführungenKontaktVersuchsreferat der steirischen<strong>Land</strong>wirtschaftsschulen, A-8361 Hatzendorf 110Tel.: 0 31 55 / 51 16Fax: 0 31 55 / 51 16 – 18versuchsreferat.hatzendorf@netway.atwww.stmk.gv.at/landwirtschaftsschulen/Bildungsangebot/versuchstaetigkeit.htmwww.versuchsreferat.at.ttAnsprechpartnerDipl.-Ing. Dr. Dagobert EberdorferFam. Pollhammer, Raabau bei Feldbach:■ Sorten, Saatstärken und biologische Düngungbei Winterweizen in einem Biobetrieb (gemeinsammit Bioberatung)■ Leindottereinsaat in Winterweizen zur Unkrautregulierung92Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 10D – ForstwesenFachabteilung 10D – ForstwesenDie Fachabteilung für das Forstwesen beim Amt derSteiermärkischen <strong>Land</strong>esregierung betreibt selbstkeine Förderung der Wissenschaft und Forschung,eine indirekte Förderung kann allerdings aus derMitarbeit (Personalkosten), Vermittlung und Organisationnachfolgend genannter Tätigkeiten abgeleitetwerden:Bioindikatornetz – Schadstoffbelastung derWälderNadelanalysen erlauben den Schluss, ob die mitHilfe von Luftanalysen festgestellten Schadstoffebzw. Schadstoffmengen auch tatsächlich und inwelchem Maße auf die Pflanzen einwirken.Während Luftanalysen nur eine Aussage überImmissionen zum Zeitpunkt der Messung am jeweiligenOrt zulassen, kann über die Blatt- bzw.Nadelanalyse auch auf die Einwirkung vorausgegangenerBelastungen des Bewuchses durch forstschädlicheLuftverunreinigungen geschlossen werden.Durch das Bioindikatornetz, finanziert ausMitteln des Bundes und des <strong>Land</strong>es, kann aufgrundder Schwefelgehalte (auch Fluor, Chlor, Schwermetalleund Hauptnährstoffe) von Fichtennadelndie Belastung durch Immissionen beurteilt werden.Die flächenmäßige Beurteilung der Belastungsgebieteberuht insgesamt auf Untersuchung von fast2.000 identen Probebäumen, von denen jährlich rd.4.000 Analysedaten vorliegen. Es ist die am intensivstenflächendeckende Belastungsbeurteilung immitteleuropäischen Raum und ermöglicht auch eineweitgehende Zonierung der Schwefelbelastung. Dieletzten 20 Jahre haben gezeigt, dass die Methodeder flächendeckenden Immissionsbelastungsfeststellungmittels Analysen von Fichtennadeln bislangdie in der Praxis am besten bewährte Kontrollmethodefür die Schwefelbelastung großer Gebietedarstellt.Durch regionale Probenetze kann der Er-folg emissionsmindernderMaßnahmen in Anlagen bzw. dieEinhaltung bestimmter Behördenauflagen sehr gutüberprüft werden.Fledermausprojekt und NistkastenaktionDas steiermarkweite Fledermausprojekt dient zurBeurteilung der Fledermauspopulationen in Waldgebietenund die Möglichkeit ihrer Arterhaltung.Die Nistkastenaktion dient zur Schaffung geeigneterBrutmöglichkeiten für die Ansiedlung bzw.Vermehrung der besonders nützlichen höhlenbrütendenSingvogelarten. Die weiterhin drohendenMassenvermehrungen diverser Schadinsekten gebenAnlass dafür, das Projekt auch in den nächstenJahren fortzuführen. Diese Projekte werden vom<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> und der EU kofinanziert.VerjüngungszustandserhebungMittels Vergleichsflächenpaaren werden die natürlichenVerjüngungsmöglichkeiten von Waldstandortenin der <strong>Steiermark</strong> festgestellt. Die Zaunflächendienen der Überprüfung, ob das Wild einennegativen Einfluss auf die Waldverjüngung ausübt.Die Erhebung, vom <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> mit der EU kofinanziert,erfolgt nach einem standardisierten Verfahren,wobei die Standorte nach waldbaulichenbzw. jagdwirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgewähltwerden. Zusätzlich wird mittels systematischenRasters der Zustand auf Verjüngungspunktenerhoben und insbesondere hinsichtlich Einflussfaktoren(insbesondere Wild) ausgewertet.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 93


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenGenerhaltungsprogrammOrganisation und Betreuung des Generhaltungsprogrammesdurch Anlage von Saatgutplantagenzum Anbau ausgewählter Herkünfte verschiedenerBaumarten. Das Programm dient der Erhaltung desGenpotentiales im Hinblick auf eine negativeEntwicklung der Fruktifizierung der Waldbäume, diedurch Umwelteinflüsse entstehen könnte. Plantagenfür die Baumart Schwarzerle, Tanne undBergahorn sind errichtet, Plantagen für die BaumartBergahorn für weitere Herkunftsgebiete ist geplant.GenerhaltungswälderDie Festlegungen der Generhaltungswälder dienender Erhaltung der genetischen Vielfalt. Österreichweitsollen für alle wichtigsten natürlichen Waldgesellschaftensolche Bestände ausgewählt werden.Durch Anwendung von Naturverjüngungsverfahrensoll eine kontinuierliche Weitergabe und Sicherungder genetischen Vielfalt gewährleistet werden.NaturwaldreservateDie Ausweisung von Naturwaldreservaten soll dieErhaltung von Naturwäldern bzw. naturnahen Bestockungender wesentlichsten natürlichen Waldgesellschaftensichern. In diesen Reservaten sollüber mindestens 20 Jahre jegliche Nutzung unterbleiben.In Form eines Vertrages mit dem Waldbesitzerwird der jährliche Nutzungsentgang abgegolten.Diese Reservate dienen der Erforschung dernatürlichen Entwicklung der Bestände (Sicherungdes genetischen Potentials, Untersuchung derResistenz gegen biotische und abiotische Einflüsse)und werden aus Bundesmitteln finanziert.Förderung der naturnahen WaldwirtschaftIm Rahmen der <strong>Land</strong>esförderung von Maßnahmenzur Rettung des Waldes werden auf eingezäuntenFlächen die Entwicklung von Naturverjüngung ineinem Zeitraum von 10 Jahren untersucht, um darausSchlussfolgerungen bezüglich des Einflussesvon Wildverbiss bzw. Waldweidebelastung inNaturverjüngungsbetrieben ziehen zu können.Des weiteren wird die Erstellung forstlich relevanterDiplomarbeiten und Dissertationen unterstützt.Außerdem werden Mitgliedsbeiträge geleistet andie "Arbeitsgemeinschaft für Waldveredelung undFlurholzanbau", welche die Verbesserung derProduktionsverhältnisse durch standortsgerechtenAnbau von raschwüchsigen Baumarten auf WaldundFlurflächen zum Ziele hat, sowie an die "ÖsterreichischeGesellschaft für Holzforschung".PublikationenIm Abstand von 2 Jahren wird ein Bericht „DerZustand des steirischen Waldes“ veröffentlicht, indem die Arbeitsschwerpunkte der Fachabteilungund im speziellen auch die Ergebnisse von wissenschaftlichenUntersuchungen, die mit betreut bzw.unterstützt wurden, dargestellt werden. Der nächsteBericht erscheint im Juni <strong>2003</strong>.KontaktFachabteilung 10D Forstwesen (Forstdirektion)Brückenkopfgasse 6, A-8020 GrazTel.: 0316 / 877 – 45 43 (Kanzlei)Fax: 0316 / 877 – 45 20fa10d@stmk.gv.atAnsprechpersonDipl.-Ing. Heinz LICK94Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 14C – WirtschaftspolitikFachabteilung 14C – WirtschaftspolitikAufgabenbereicheDie Fachabteilung Wirtschaftspolitik beschäftigtsich schwerpunktmäßig mit allgemeinen Angelegenheitender Wirtschaftspolitik, EU-Angelegenheitenmit Wirtschaftsbezug, innovativen Maßnahmensowie mit dem Bereich der Internationalisierung. Imvom Wirtschaftsressort erarbeiteten Netzwerk inProgress (NIP) ist als umsetzungsorientierter Partder FA14C – Wirtschaftspolitik die Erarbeitungneuer Stärkefelder vorgesehen. Für den Bereich„Wissenschaft und Forschung“ werden für <strong>2002</strong> folgendeProjekte auszugsweise dargestellt:TECHNOFIT (Technology – Future –Innovation – Transfer)Das regionale Programm für innovative Maßnahmen,2001 von der Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierungbeschlossen und im Mai <strong>2002</strong> von derEuropäischen Kommission genehmigt, zielt daraufab, insbesondere Klein- und Mittelbetrieben in denwirtschaftlich benachteiligten Regionen des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> die Möglichkeit zu eröffnen, sich sorasch wie möglich dem technologischen Wandelanzupassen.Die Abwicklungsstrukturen wurden bereits aufgebautund der 1. Call durchgeführt. Im Rahmen desersten Calls konnten 7 Projekte genehmigt werden.Die Projektskosten belaufen sich auf € 1,4 Mio.; derFörderanteil beträgt € 0,94 Mio.Umsetzung des Nano-Netzwerkes(NANONET)In gemeinsamer Vorgehensweise des Wirtschaftsunddes Wissenschaftsressorts des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>wurde in enger Kooperation mit derJOANNEUM RESEARCH und der MontanuniversitätLeoben <strong>2002</strong> die Nanotechnologieinitiative „NANO-NET Styria“ initiiert. Das Ziel dieser Initiative ist eineWeiterentwicklung des gesamten WissenschaftsundWirtschaftsbereiches in Bezug auf die Nanotechnologie.Derzeit ist NANONET Styria bemüht, das aufgebauteNetzwerk zu festigen, ein Maßnahmenpaket zuerarbeiten und ein mittel- bzw. langfristiges Forschungsprogrammzu generieren, wobei die Förderungsmitteldes Bundes, des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>,aber auch insbesondere der EU (im Bereich des 6.Rahmenprogramms) in Anspruch genommen werdensollen.Ziel 2 <strong>Steiermark</strong> 2000-2006Im Rahmen des Ziel 2 Programms <strong>Steiermark</strong> wurdenin der von der Fachabteilung 6A koordiniertenMaßnahme 2.2 „Überbetriebliche Forschung undInnovation“ bisher 19 Projekte mit einem Gesamtvolumenvon 4,4 Mio. €, bei einem Förderungsanteilvon rund 2 Mio. € umgesetzt. Davon wurden 11Projekte im Rahmen von F&E-Kooperationen abgewickelt.In der vom Forschungsförderungsfonds (FFF) koordiniertenMaßnahme 2.3 „Forschung, Entwicklungund Innovation in Unternehmen“ wurden folgendeErgebnisse im Jahr <strong>2002</strong> erzielt: In Abstimmung mitder Steirischen Wirtschaftsförderung wurden bisherrund 100 Projekte mit einem Gesamtvolumen von74 Mio. € und einem Förderungsanteil von 20 Mio.€ unterstützt. Schwerpunktmäßig wurden <strong>2002</strong>rund 100 Forschungs- und Entwicklungsprojekte inden Bereichen Elektronische Bauelemente/Leiterplatten,Informationstechnologie, Kfz-Zulieferkomponenten,Holzverarbeitungstechnologie, ElektrischeAnlagen/ Generatoren, Sondermaschinenbau,sowie Werkstofftechnologie gefördert.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 95


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenDie FA14C war <strong>2002</strong> bzw. ist ebenfalls federführendbeim Aufbau von Technologieachsen im strategischenBereich:Interreg IIIB – CADSES ProjekteDas Projekt „Drava River Basin“ betrifft das Einzugsgebietder Drau in ihrem Unterlauf (Grenzflusszwischen Kroatien und Ungarn), das einer geordnetenVer- und Entsorgung zugeführt werden soll. Esgeht vor allem um die Segmente Wasserwirtschaft,Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft imRahmen eines Technologietransfers.Das Projekt „Tec Park Net“ – Science and TechnologyPark Co-operation in EU – Future Regiongeht auf eine Initiative der Nachbarregionen Österreich,Italien sowie der 3 noch Nicht–EU–MitgliedsstaatenKroatien, Ungarn und Slowenienzurück. Ziel ist eine Ausschöpfung des transnationalenökonomischen Potentials, um vorhandeneUngleichgewichte zu überwinden und die Wertschöpfungin der Region zu erhöhen. Durch intensiveZusammenarbeit soll der Zugang zu kompetentenBusinesspartnern in den Partnerregionen ermöglichtwerden. Die erste Phase (<strong>2002</strong> bis 2004)steht unter dem Zeichen der Entwicklung einesStrategie- und Aktionsplans, der Aufnahme undAnalyse der Partner sowie der möglichen Potentiale,der Entwicklung der notwendigen Werkzeuge undder Vernetzung der Technologieparks mit konkretenKooperationsmaßnahmen. Weiters werden Pilotprojektedurchgeführt, ein gemeinsames Marketingkonzepterstellt und Klein- und Mittelbetriebeunterstützt.Interreg IIIA ProjekteDas Projekt „Common Challenge“ soll die Zusammenarbeitzwischen der <strong>Steiermark</strong> und Slowenienin ausgewählten wirtschaftlichen Leitsektoren fördern,eine gemeinsame Basis für die Integrationzusätzlicher Partnerländer und –märkte aus der EU-Zukunftsregion schaffen und Kontakte undNetzwerke zu politischen und wirtschaftlichenEntscheidungsträgern in den Nachbarregionen aufbauen.Angestrebt wird eine Entwicklung der Zusammenarbeitzwischen steirischen und slowenischenwirtschaftspolitischen Institutionen anhandvon konkreten Projekten, sowie die Umsetzung dieserPilotaktionen in Betrieben (KMU’s und Industrie)der jeweiligen Leitsektoren.Erster Schritt des Projekts “T.E.A.M“ (TogetherEveryone Achieves More) ist, gemeinsam mit slowenischenRegionen und Institutionen Themenfelderzu definieren. Gleichzeitig werden sowohl eineBasis für eine interregionale Projektträgerschaftetabliert als auch eine elektronisch nutzbareAktionsdatenbank entwickelt. Zu den derzeitigenAktionsfeldern gehören u. a. ein Wissensaustauschim Bereich der kommunalen Infrastruktur, Arbeitenin Netzwerken unter Einbeziehung der Erfahrungensteirischer Modelle, Entwicklung und Aufbau voninterregionalen Wertschöpfungsketten, Einsatz vonInformations- und Kommunikationstechnologien(e-learning), sowie Anpassungsstrategien imHinblick auf die EU–Erweiterung.KontaktFachabteilung 14C – WirtschaftspolitikNikolaiplatz 3, A-8020 GrazTel.: 0316 / 877 – 31 26 u. 42 30AnsprechpersonHofrat Mag. Stephan Hochfellnerstefan.hochfellner@stmk.gv.at96Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 17C – Technische Umweltkontrolle und SicherheitswesenFachabteilung 13A – Umweltrecht und EnergiewesenFachabteilung 13AFachabteilung 17CDas Institut für Hydrogeologie und Geothermie derJOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH führt seit 2001 das Projekt „Der Einfluss desFeldgemüsebaus im westlichen Grazerfeld auf dieNitratgehalte im Grundwasser“ durch. Die Fachabteilung13A ist an der Mitfinanzierung dieser Studiebeteiligt. Mit dem Projekt soll zum einen der aktuelleBeitrag des im geplanten Intensivberatungsgebiet„Raum Zettling“ praktizierten Feldgemüsebauszu den Nitratgehalten des Grundwassers imGrazerfeld näher beleuchtet werden. Zum anderenwerden hinsichtlich der Stickstoffeffizienz optimiertefeldgemüsebauliche Produktionssystememittels eines gekoppelten Bodenwasser-Stickstofftransfermodellsauf ihren Einfluss auf die Sickerbzw.Grundwasserqualität geprüft. Für das Projektsjahr<strong>2002</strong> waren die ersten beiden Projektsabschnitte,Erhebung der Ausgangssituation undEinrichtung der Feldmessstellen, geplant.Folgende Ergebnisse liegen nun vor:Das Projektgebiet liegt südwestlich von Graz, umfasstdie Katastralgemeinden Unterpremstätten,Bierbaum, Laa, Zettling, Kasten und Wundschuh.Die Feldmessstellen in Bierbaum und in Laa setzensich aus einem Messschacht, einer Pegelsonde undzwei Einzelmessstellen zusammen, die aus je einemMessprofil und einem Sickerwassersammler bestehen.Die Analysen werden in der Agentur für Gesundheitund Ernährung, im Bundesamt für Wasserwirtschaftund im landwirtschaftlichen Versuchszentrum<strong>Steiermark</strong> durchgeführt.Seitens der FA 17C wurden im Jahre <strong>2002</strong> folgendewissenschaftliche Projekte mitfinanziert:■ Ermittlung der Herkunft von Stäuben an sechsausgewählten Messpunkten in Graz(Umweltbundesamt)EUR 25.813,83Finanzierung: <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>, Fachabteilung17C■ Bioindikation mit Flechten im Süden von Graz(Mag. Alois Wilfling, Firma OKIS, Institut fürangewandte Ökologie & Grundlagenforschung)EUR 80.717,–Finanzierung:<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>, Fachabteilung 17C: 50%<strong>Land</strong>eshygieniker: 25%Stadt Graz, Amt für Umweltschutz: 25%■ Klimatographie <strong>Steiermark</strong> (Dr. Harald Pilger,Regionalstelle für die <strong>Steiermark</strong> der ZAMG)EUR 108.247,– pro JahrSumme in 4 Jahren: EUR 432.988,–Finanzierung:FA 17B: EUR 10.405,25FA 6A: EUR 20.405,25FA 10B: EUR 5.405,25FA 10D: EUR 5.410,25FA 16A: EUR 15.405,25FA 17A: EUR 20.405,25FA 19A: EUR 20.405,25Budget des <strong>Land</strong>eshygienikers für <strong>Steiermark</strong>:EUR 10.405,25KontaktFachabteilung 13A<strong>Land</strong>hausgasse 7, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 24 72Fax: 0316 / 877 – 34 90fa13a@stmk.gv.atKontaktFachabteilung 17C<strong>Land</strong>hausgasse 7, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 41 66Fax: 0316 / 877 – 45 69fa17c@stmk.gv.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 97


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachabteilung 19A – Wasserwirtschaft und HydrographieReferat II – WasserversorgungDurch die EU-Wasserrahmenrichtlinie gewinnen dieökologisch orientierten gesamtwasserwirtschaftlichenZiele europäische Bedeutung. Das Erreichendieser Ziele bedarf einer ökologisch orientiertenWasserbewirtschaftung, deren Eingriffsmechanismenäußerst sensibel auf die natürlichen Vorgabenabgestimmt sein müssen. Diese Ziele umzusetzen,ist Aufgabe der Fachabteilung 19A – Wasserwirtschaftund Hydrographie.Nicht nur die Erkundung von Wasservorkommenund die Wahrnehmung wasserwirtschaftlicher Interessenim Rahmen von Wasserrechts- und anderenBehördenverfahren gewinnen heute immermehr an Wichtigkeit, sondern auch die Sammlungund Evidenthaltung wasserwirtschaftlicher Datenund Informationen, sowie die Erstellung undSammlung von wasserwirtschaftlichen Konzepten,Studien und Untersuchungen. Die Aufgaben desReferats II – Wasserversorgung der FA19A liegenvor allem in diesen Bereichen. Neben der Erhebungund Darstellung des Standes der Wasserversorgungund der Veröffentlichung gewonnener Erkenntnisseim Rahmen der Berichte der wasserwirtschaftlichenPlanung beschäftigt sich das Referat vor allem auchmit der Beratung von Wasserverbänden, Gemeinden,Wassergenossenschaften und Wassergemeinschaftenbei der Besorgung ihrer Aufgaben im Rahmender Wasserversorgung.Projekte■ Geologische Kartierung Hochschwab-Eisenerz-Schwabeltal-Messnerin: Der Bericht über daserste Arbeitsjahr des von der GeologischenBundesanstalt geleiteten Projekts liegt in derFachabteilung 19A auf.■ Evaluierung von Quellaufnahmen: Der Berichtüber das erste Arbeitsjahr des vom Institut fürUmweltgeologie und Ökosystemforschung geleiteten,nunmehr vom Institut für Hydrogeologieund Geothermie der JOANNEUM RESEARCHdurchgeführten Projekts liegt in der Fachabteilung19A auf.■ Wasserbewegung und Stofftransport in derHelfbrunner und Wagendorfer Terrasse:Zwischenberichte über die Laufjahre des vomInstitut für Hydrogeologie und Geothermie derJOANNEUM RESEARCH geleiteten Projekts liegenin der FA 3a – Ref. II auf.■ Lysimeteranlage Wagna, Untersuchungen –Beobachtungsjahr 2001/<strong>2002</strong>: Die bisherigenErgebnisse liegen beim Projektleiter, Institut fürHydrogeologie und Geothermie der JOANNEUMRESEARCH in Form einer ORACLE-Datenbanksowie in der Fachabteilung 19A auf.■ Eutrophierungserscheinungen in den Nassbaggerungenim Leibnitzer Feld: Berichte über dasvom Institut für Hydrogeologie und Geothermieder JOANNEUM RESEARCH geleitete Projekt liegenderzeit nicht auf.■ Digitales Gewässernetz <strong>Steiermark</strong>; Bestimmungder Wassereinzugsgebiete auf Basis des Höhenmodellsund des digitalen Gewässermodells:Berichte über das von Dipl.-Ing. Günther Hausberger,Geo- und Umweltinformatik, geleiteteProjekt liegen derzeit noch nicht auf.■ Hochauflösende reflexionsseismische Messungenim oberen Lafnitztal (Oststeiermark): EinVorbericht des vom Institut für angewandteGeophysik der JOANNEUM RESEARCH geleitetenProjekts liegt auf.■ Der Einfluss des Feldgemüsebaues im westlichenGrazer Feld auf die Nitratgehalte im Grundwasser:Berichte über das vom Institut fürHydrogeologie und Geothermie der JOANNEUMRESEARCH geleitete Projekt liegen derzeit nichtauf.98Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 19A – Wasserwirtschaft und Hydrographie■ Hydrogeologische Grundlagen für die nachhaltigeNutzung der Tiefengrundwässer im Bereichdes Oststeirischen und Pannonischen Beckens(Projekt NANUTIWA): Die bereits vorliegendenBerichte des von der JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH geleiteten Projekts liegenin der Fachabteilung 19A – Referat II auf.■ KATER II – KArst waTER research Programme:Das Projekt KATER II wird von den WienerWasserwerken, MA 31, geleitet und hat zum Ziel,die Unterstützung der Entscheidungsfindung imZusammenhang mit Konflikten zwischen <strong>Land</strong>nutzungund Wasserwirtschaft in Karstgebietenzu optimieren. Die Gesamtkosten des Projektsmit einer Laufzeit von fünf Jahren betragen €1,080.950,26. Projektpartner sind das BMUK, das<strong>Land</strong> Niederösterreich, das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> sowiediverse Institutionen in Slowenien, Italien,eventuell auch Kroatien und Griechenland.Das Projekt umfasst die Arbeitspakete Datenerfassung,Methodendefinition und Umsetzungin Decision Support Systems (DSS), wobei dieUmsetzung von methodischen Ansätzen auf Basisder im Rahmen des ersten Projektes KATERgewonnenen Informationen und Daten über diejeweiligen naturräumlichen Gegebenheiten unddie aktuellen <strong>Land</strong>nutzungsaktivitäten in einDSS im Vordergrund steht. Dank KATER werdenderartige Informationen bereits in geografischenInformationssystemen verwaltet, analysiert undunterschiedlichen Nutzern zugänglich gemacht.Jeder Projektpartner hat im Rahmen der transnationalenKooperation für jedes Arbeitspaketeinen inhaltlichen Fokus definiert, der sich aufgrundder Art des jeweiligen nationalen Projektteilesergibt. Diese wechselseitigen inhaltlichenErgänzungen stellen eine wesentliche Voraussetzungfür den Erfolg der transnationalenKooperation dar.Zu jedem Arbeitspaket gibt es moderierte Arbeitsgruppen,die, von allen Partnern beschickt,sich etwa dreimal pro Jahr treffen. Der Informationsaustauschzwischen bzw. die Koordinationder Arbeitsgruppen erfolgt durch deren –sich ebenfalls periodisch treffenden – Leiter.Weitere Informationen vermittelt ein koordiniertesReporting via Internet. Mit Ende jedenArbeitsjahres findet ein gemeinsamer mehrtägigerWorkshop mit allen Projektteilnehmern statt,um die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppenzu präsentieren und arbeitsübergreifend zu diskutieren.KontaktFachabteilung 19AStempfergasse 7, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 2025 od. 2026Fax: 0316 / 877 – 2480fa19a@stmk.gv.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 99


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFachabteilung 19D – Abfall- und StoffflusswirtschaftDie Tätigkeiten der Fachabteilung 19D werdenderzeit in folgenden Publikationendokumentiert:■ Umweltschutzbericht des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>Teilbereich Abfall- und Stoffflusswirtschaft■ Informationsreihe: Abfallwirtschaft des<strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>Die Fachabteilung für Abfall- und Stoffflusswirtschafthat zur umfassenden Information füralle abfallwirtschaftlich interessierten Partnerdie Schriftenreihe zur Abfallwirtschaft erstellt.Die nachstehend angeführten Publikationen sindkostenpflichtig im Verlag der Medienfabrik Grazerhältlich.■ Band 1: Restmüllenquete (Dezember1993)Tagungsband zur Enquete „Mechanische undmechanisch-biologische Verfahren derBehandlung von Restmüll vor der thermischenBehandlung und vor der Deponierung“Preis: ATS 264,– (EUR 19,19)■ Band 2: Klärschlammenquete (April 1994)Verwertung und Entsorgungsmöglichkeitenvon KlärschlammQualitative und quantitative KlärschlammverwertungKlärschlammverwertung und –behandlungEntsorgung■ Band 3: Steiermärkisches Abfallwirtschaftskonzept1995Fortschreibung des Steiermärkischen MüllwirtschaftskonzeptesPreis: ATS 240,– (EUR 17,44)■ Band 4: Elektronikschrott-Projekt Weiz(März 1996)Endbericht der wissenschaftlichen BegleitstudieModellversuch zur Sammlung, Demontageund Verwertung von Elektro- und ElektronikaltgerätenPreis: ATS 264,– (EUR 19,19)■ Band 5: Forschungsprojekte zur biologischenAbfallbehandlung in der <strong>Steiermark</strong>(September 1997)EinzelkompostierungAnwendung von Biomüllkompost in der<strong>Land</strong>wirtschaftHygienisierung bei der KompostierungRadiale Papierchromatographie zur QualitätskontrolleÖkofit II (Gemeinschaftsbiogasanlage inFeldbach)Verwertung organischer Schlämme in Faultürmenvon KläranlagenPreis: ATS 180,– (EUR 13,08)■ Band 6: Große Feste – Viele Reste? (Juli1998)Tipps und Hinweise für die Planung, Bewilligungund Durchführung abfallarmerGroßveranstaltungen in der <strong>Steiermark</strong>Preis: ATS 110,– (EUR 7,99)■ Band 7: Elektronikschrott-Projekt<strong>Steiermark</strong> (Juli 1998)Endbericht: Großversuch zur Sammlung undVerwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten(EAG) in der <strong>Steiermark</strong>Preis: ATS 375,– (EUR 27,25)■ Band 8: Restmüllanalysen in der<strong>Steiermark</strong> 1998Endbericht der steiermarkweit durchgeführtenRestmüllanalysen. Es sind die Ergebnissealler Analysen zusammengefasst und dieZusammensetzung des Restmülls dargestelltund interpretiertPreis: ATS 137,– (EUR 9,96)100Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Fachabteilung 19D – Abfall- und Stoffflusswirtschaft■ Band 9: Restabfallsplitting im AWZHalbenrain – Endbericht zum Pilotprojekt(Dezember 1998)Endbericht: Restabfallsplitting bzw. mechanisch-biologischeRestabfallbehandlung vorder Verbrennung (MBRVV) im AbfallwirtschaftszentrumHalbenrain.Preis: ATS 550,– (EUR 39,97)■ Band 10: Trendsetter im Ökomarkt – EinReparatur- und Servicehandbuch der<strong>Steiermark</strong>Ziel: Die Umsetzung eines nachhaltigenKonsumverhaltens fördern und den Akteurendazu wertvolle Anregungen für das eigeneHandeln geben.Beilage: Firmenverzeichnis. Preis: GRATIS■ Band 11: 10 Jahre Abfallwirtschaft in der<strong>Steiermark</strong> – AltstoffsammelzentrenPreis: GRATISVeröffentlichungen im Internet:■ Informationsplattform der Abfall- undStoffflusswirtschaft:Schriftenreihe: www.abfallwirtschaft.steiermark.at/cms/ziel/46527/DE/Projekte und Studien: www.abfallwirtschaft.steiermark.at/cms/ziel/46541/DE/■ Informationsplattform – Steirische Stoffflusswirtschaftim NetzwerkIm Rahmen einer Kooperation mit dem Info-Trading-Center des Cleaner Production CenterAdresse: www.cpc.at/stoffflusswirtschaft/■ Internetplattform der Ökologische BetriebsberatungEine vollständige Auflistung der im Rahmen derÖkologischen Betriebsberatung durchgeführtenProjekte und zur Verfügung stehenden Veröffentlichungenfinden Sie unter der Adresse:www.oeko.at/■ Internetplattform der Ökologischen <strong>Land</strong>entwicklungLeitstelle der Lokalen Agenda in der <strong>Steiermark</strong>Nachhaltige Projektinitiativen findet man unterder Adresse: www.oele-stmk.at■ Internetplattform G´SCHEIT FEIERN!Die neue steirische Festkultur! Nachhaltigkeitzum AngreifenEine Aktion im Rahmen der NachhaltigenEntwicklungAdresse: www.gscheitfeiern.atProjektliste:■ Umweltrelevanz der Hausgartenkompostierung■ PROMISE – Die Regionale Projekt-Innovations-Matrix■ Kulturelle Faktoren der Wettbewerbsfähigkeitvon nachhaltigen Lösungsansätzen in der Praxis■ Contracting – Tischlereibetriebe■ Biodiesel als Lösungsmittelersatz bei der Produktionvon biologisch abbaubaren Kunststoffen■ Vorstudie zur Wertstoffgenerierung aus demAbfallprodukt Traubentrester■ Abfallwirtschaftsmodell <strong>Steiermark</strong> – 2004■ Bergbau in der <strong>Steiermark</strong> unter dem Aspekteiner nachhaltigen Stoffflusswirtschaft■ Pilotstudie für eine systemorientierte Vorbereitungsphaseauf den „Lokale Agenda 21“- Prozessunter Verwendung des Sensitivitätsmodells nachProf. F. VesterKontaktBürgergasse 5a, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 21 56Fax: 0316 / 877 – 24 16fa19d@stmk.gv.atAnsprechpersonDipl.-Ing. Dr. Wilhelm HIMMEL (interimistisch)Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 101


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenSteirische Wirtschaftsförderung (SFG)Die Steirische Wirtschaftsförderung (SFG) ist einwirtschaftlich ausgerichtetes, modernes Dienstleistungsunternehmen,welches seit dem Jahr 1991 alsausgegliederte Förderungsgesellschaft Unternehmensförderungenfür das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>abwickelt. Zielsetzung der Gesamtorganisation undder MitarbeiterInnen ist es, einen wesentlichenBeitrag zur Stärkung und zum Wachstum der steirischenWirtschaft zu leisten. Dieser Beitrag soll allensteirischen Regionen ein gesundes Wirtschaftswachstumermöglichen, Arbeitsplätze für die Menschenim <strong>Land</strong> sichern und schaffen und dieAttraktivität des Wirtschaftsstandortes <strong>Steiermark</strong>erhöhen. Seit der Gründung wurde das Aufgabengebietder SFG sukzessive ausgeweitet, sodass nunmehr– nach der Auflösung der Fachabteilung fürWirtschaftsförderung im Jahr 1997 und der Übertragungder Abwicklung der betrieblichen F&E-Förderung im Zuge der im Jahr <strong>2002</strong> erfolgtenÄnderung der Geschäftsverteilung der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung – im Sinne eines one-stopshopsalle unternehmensbezogenen Förderungsbereiche(ausgenommen Tourismus und Freizeitwirtschaft)durch die SFG abgedeckt werden.Die Steirische Wirtschaftsförderung ist in Geschäftsfeldernorganisiert, welche sich im wesentlichenmit den Dienstleistungs- und Förderungsangebotendecken, wobei das Gesamtangebot der SFGneben den Förderungen für Gründer, BeratungsundInvestitionsförderungen für Kleingewerbe undWachstumsbetriebe auch Finanzierungshilfen inForm von Stillen Beteiligungen bzw. VentureCapital, spezielle Unterstützungsmöglichkeiten fürF&E-Projekte, Kompetenzzentren und Impulszentren(Gründer- und Technologiezentren) umfasst.Ergänzt werden die angeführten Förderungsaktivitätendurch die Unterstützung und den Aufbau vonFirmennetzwerken und Clustern, sowie durch einumfassendes Angebot für Betriebsansiedlungen unddie Bewirtschaftung von Gründer- und Technologieparks.Bereits seit dem Jahr 1998 verfügt die SFG über eindurch die ÖQS laufend geprüftes Qualitätsmanagementsystem,welches sämtliche Abläufe strukturiertund regelt. Seit Mai <strong>2002</strong> trägt das QM-System derSFG das Prädikat „zertifiziert nach ISO 9001:2000“.F&E-Förderungen der SFGDas Geschäftsfeld „Kompetenzzentren, F&E“ derSFG verfolgt grundsätzlich zwei strategische Zielsetzungen:■ Erhöhung der Standortattraktivität im BereichForschung und Technologie■ Bildung und Verbreitung von clusterspezifischemWissen auf das betriebliche UmfeldIm Bereich der Kompetenzzentren werden dabei inenger Zusammenarbeit mit dem BMVIT, dem BMWAsowie der Fachabeilung 6A – Wissenschaft und Forschungder Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierung aufBasis der Bundesförderungsrichtlinien K plus, K indundK netzeitlich befristete Forschungseinrichtungen undKompetenzzentren gefördert, die dem gezieltenAufbau und der Stärkung von international konkurrenzfähigenTechnologieclustern dienen bzw. dieauf hohem Niveau langfristige, international konkurrenzfähige,zielgerichtete und vorwettbewerblicheF&E auf Gebieten betreiben, die sowohl akademischals auch wirtschaftlich von hoher Relevanzsind.Für den Bereich der betrieblichen Forschung undEntwicklung wurde nach der Übernahme der betriebsbezogenenF&E im Jahr <strong>2002</strong> das Aktionsprogramm„passwortzukunft“ geschaffen, welches denpermanenten Transfer von neuem Wissen und des-102Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Steirische Wirtschaftsförderung (SFG)sen rasche Umsetzung im Rahmen von ForschungsundEntwicklungsprojekten im weiteren Sinne (Produktfindung,klassische Forschung und Entwicklung, Fertigungsüberleitung) die innovative technischeLeistungsfähigkeit, nachhaltiges Wachstum und dieWettbewerbsfähigkeit in den steirischen Unternehmensicherstellen soll. Die Abwicklung der F&E-Förderungen erfolgt in enger Zusammenarbeit mitdem Forschungsförderungsfonds der gewerblichenWirtschaft (FFF), wobei durch Ergänzungsförderungender SFG vor allem in den steirischen Stärkefeldern(automotive Industrie, Verkehrstechnik, Holz,neue Werkstoffe, TIME, Nanotechnologie, Ökotechnikund Medizin-, Bio- und Humantechnologie)Anreize zu Forschungs- und Entwicklungsaktivitätenund damit verbundenen Innovationen geschaffenwerden sollen.F&E-StatistikKonkret wurden Im Jahr <strong>2002</strong> folgende Förderungenim F&E-Bereich beschlossen:Durch die Übertagung der betrieblichen F&E-Förderungen im Jahr <strong>2002</strong> und die damit verbundeneMöglichkeit der Vergabe EU-kofinanzierterFörderungen in Zusammenarbeit mit dem FFF alsmaßnahmenverantwortliche Förderungsstelle hatzu einem Anstieg der geförderten F&E-Projekte von8 im Jahr 2001 auf 90 im Jahr <strong>2002</strong> geführt.Anzahl KostenFörderungbetriebliche 90 54,704,384.89 2,815,295.00F&E-ProjekteKompetenz- 9 99,175,412.90 6,735,747.00zentrenSumme F& E 99 153,879,797.79 9,551,042.00davon ko- 34 22,369,560.00 1,084,547.00finanziert ausdem EuropäischenFondsfür regionaleEntwicklung(EFRE)Die in der obigen Tabelle angegebenen Wertebetreffen nur F&E-Zuschüsse bzw. Zuschüsse fürKompetenzzentren. Darüber hinaus ist jedoch festzuhalten,dass der Großteil der Investitions- undGründungsförderungen der SFG – ausgenommendie Bereiche Kleingewerbe bzw. gewerbliche Gründer– ausschließlich an innovations- und F&E-orientierteUnternehmen vergeben wird. Somit beinhaltenauch die geförderten Investitionen inMaschinen und Geschäftsausstattung sowie dieKosten der Fertigungsüberleitung F&E-Komponenten,da auf den geförderten Geräten F&E betriebenwird bzw. die geförderten Maschinen durch dieEinarbeitung und Umsetzung von Eigenentwicklungenund kundenspezifische Adaptierungen auchwesentliche F&E-relevante Kostenteile enthalten.Unter der Annahme eines 25-prozentigen F&E-Anteils an diesen oben genannten Förderungsaktivitätenwäre zusätzlich für <strong>2002</strong> ein F&E-Förderungsbetragvon ca. EUR 7,5 Mio. zu berücksichtigen.Weiters sind teilweise Förderungen fürImpulszentren, welche als Inkubatoren großteilsinnovativen F&E-orientierten Unternehmen alsInfrastruktur dienen mit einem Förderungsbetragvon ca. EUR 1 Mio. in die F&E-Statistik mit einzubeziehen,sodass das Gesamtvolumen der F&E-Förderungen der SFG im Jahr <strong>2002</strong> bei förderbarenProjektkosten von rd. EUR 205 Mio. bei rd. EUR 18Mio. lag.KontaktSteirische WirtschaftsförderungNikolaiplatz 2, A-8020 GrazTel.: 0 316 / 70 93Fax: 0 316 / 70 93 – 93Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 103


Tätigkeiten der <strong>Land</strong>esdienststellenFörderungszusagen im Bereich Wissenschafts- und Forschungsförderung 2001(Beträge in EUR)„Aktionsprogramm Forschung und Entwicklung“Kunde Projekt- Projektbezeichnung Projektkosten SFGstandortFörderungKonrad Steiner Leibnitz Sandbeschichtungsverfahren 59.519 13.094für plattenförmige OberflächenAudit Softwareentwicklungs- Graz Entwicklung eines integrierten 798.674 31.148u. Handels GmbH ProzessbilanzierungsmodellsB.I.T. Schulungscenter GmbH Graz WBT WEB-BASED-TRAINING 763.065 35.101GRIPS Electronic GmbH Grambach Cashless Gaming 217.818 38.118Quasar Electronic Weiz F&E Berührungslose Holzfeuchte- 452.010 42.158messanlagenQMC Qualitätssicherung Kapfenberg F&E Drehtrommelofen 445.070 44.994Management Consulting GmbHJSW-Research Graz Entwicklung von Therapeutika 801.011 80.552Forschungslabor GmbHgegen neurodegenerative ErkrankungenSalomon Automation GmbH Friesach F&E objektorientiertes Client/ 890.460 171.032Server Framework4.427.627 456.197„Kompetenzzentren“Kompetenzzentrum für wissensbasierte Anwendungen – KNOW-Center, 10.835.520 780.157Kompetenznetzwerk – Luftfahrttechnologie/Verbund- und Leichtwerkstoffe 221.652 26.598Kompetenzzentrum für umweltfreundliche Stationärmotoren – Vorphase 321.000 66.00011.378.172 872.756104Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Steirische Wirtschaftsförderung (SFG)Steirische Wirtschaftsförderung (SFG)Förderungsabwicklung,Evaluierung undKontrolleBerichtswesenRechtsangelegenheitenEU-AngelegenheitenInterne DienstleistungenBeschaffung und Organisation“das Haus”EDVControlling operativesBudgetProjektcontrollingQualitätsmanagementInnenrevisionFörderungsbudgetDienstleistungs-EntwicklungMarketing, Kommunikation& VeranstaltungenFörderungenSupportUnternehmen imWachstumAktionsprogramm BeratungAktionsprogramm innovativeInvestitionenAktionsprogramm NetzwerkeAktionsprogramm Qualifizierungin NetzwerkenAktionsprogramm UmweltRegionenAktionsprogrammImpulszentrenAktionsprogrammTelereg / TelekisKleingewerbeAktionsprogrammE-Business NeuAktionsprogrammNahversorgungAktionsprogramm Qualifizierungin SprachenAktionsprogramm Qualifizierungvon Fach-, Schlüssel- undFührungskräften in KMUAktionsprogramm BÜRGESUnternehmensdynamikUnternehmensgründerAktionsprogrammUnternehmensgründerAktionsprogrammQualifizierung GründerKooperationen, Firmennetzwerkeu. Cluster,Wissens-& TechnologietransferStandortmanagementFinanzierungshilfen,Haftungen / GarantienAktionsprogramm StilleBeteiligungAktionsprogramm VertureCapitalRestrukturierungenSonstige Equity Maßnahmen(<strong>Land</strong>es-GBI bzw.TurnAroundFonds)Haftungen / GarantienKompetenzzentren, F&EAktionsprogrammKompetenzzentrenAktionsprogrammpasswortzukunftImpulszentrenAbbildung 14 Steirische Wirtschaftsförderung (SFG)Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 105


UniversitätenUniversitätenDie <strong>Steiermark</strong> kann mit der Karl-Franzens-Universität Graz – eine der ältesten UniversitätenMitteleuropas – auf fünf Jahrhunderte Hochschultraditionmit einem vorausschauenden Lehr- undForschungskonzept zurückblicken. Die vier Universitätenmit Sitz in der <strong>Steiermark</strong> sind einwesentlicher Faktor für Forschung und Entwicklungin diesem <strong>Land</strong> und zählen in Fachkreisen zu denersten Adressen in Europa.Überblick über die lange Liste der wissenschaftlichenSchwerpunktbereiche in ihrer thematischenVielfalt und auf internationalem Leistungsniveauliefern die verschiedensten Publikationen der einzelnenUniversitäten (z.B. Forschungsbericht der TUGraz), auf die auch auf den Homepages verwiesenwird.Nicht zuletzt bilden diese Universitäten einengroßen Anteil jener jungen WissenschafterInnenaus, die für die Entwicklung und das Know-how-Potenzial der <strong>Steiermark</strong> unerlässlich sind.Technische Universität GrazRektor O.Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Erich HödlRechbauerstraße 12, A-8010 GrazTel. +43 316 873 -6000, Fax. +43 316 873 -6009Email: erich.hoedl@tugraz.atDie Organisationonline.tu-graz.ac.at5 Fakultäten■ Architektur (9 Institute)■ Bauingenieurwesen (17 Institute)■ Maschinenbau (16 Institute)■ Elektrotechnik und Informationstechnik (9Institute)■ Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (22Institute)73 Institute in Fakultäten2 Forschungsinstitute direkt der Universitätsleitungunterstellt5 DienstleistungseinrichtungenDie Lehrewww.TUGraz.at/studium14 Studienrichtungen (STR) davon 2 BA/MAStudiengänge■ STR Architektur■ STR Bauingenieurwesen■ STR Wirtschaftsingenieurwesen-Bauwesen■ STR Vermessung und Geoinformation (BA/MA)■ STR Maschinenbau■ STR Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau■ STR Verfahrenstechnik■ STR Elektrotechnik106Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Technische Universität Graz■ STR Elektrotechnik-Toningenieur■ STR Technische Chemie■ STR Technische Physik■ STR Technische Mathematik■ STR Telematik (BA/MA)■ Individuelles Diplomstudium■ Lehramt Darstellende Geometrie■ Lehramt Physik■ STZW Technische Geologie der STR Erdwissenschaftenan KFU Graz■ Doktoratsstudien:■ Dr. techn.■ Dr. rer. nat.Die ForschungGenaue Informationen über die Forschungstätigkeitenan der TUG erhalten Sie über dieForschungsdatenbank, die Sie online unterwww.TUGraz.at/forschungfinden.Laufende Forschungsschwerpunkte (FSP)mit Koordination an der TU Graz■ S-80 FSP Numerical Simulation in Tunneling,(Koord. TUG: G. Beer)Laufende FSP-Beteiligungen der TU Grazgemeinsam mit anderen UniversitätenÖsterreichs■ S-79 FSP Silicon Chemistry, (Koord. TUW)Beteiligte: TU Wien, TU Graz■ S-81 FSP Gas-Surface Interactions (Koord. KFUG)Beteiligte: TU Graz, KFU Graz, TU Wien, U Wien,U Innsbruck■ S-83 FSP Number-Theoretical Algorithms andtheir Applications (Koord. U Salzb.)Beteiligte: TU Graz, U Salzburg, U Leoben, TUWien, ÖAW■ S-87 Kulturgeschichte des westlichen Himalaya,(Koord. U Wien)Beteiligte: TU Graz, U Wien, IsIAO (I), U Oxford(GB), U Paris (FR)„centers of excellence“Laufende Spezialforschungsbereiche (SFB)unter Federführung der TU Graz■ F009 SFB Electroactive Materials, (speaker TUG:J. Besenhardt)Laufende SFB-Beteiligungen der TU Graz(gemeinsam mit KFU Graz)■ Foo1 SFB Biokatalyse (speaker NaturhistorischesMuseum Wien: A. Suppan, speaker TUG: H.Griengl)■ F003 SFB Optimization and Control, (speakerKFUG: W. Kappel, speaker TUG: R. Burkard)Förderung von SpitzenforscherInnenSTART-PreisträgerInnen und deren Programme■ 1996 G. Wöginger, Y43 Combinatorial ApproximationAlgorithms, Inst. 501■ 1996 J. Woisetschläger, Y57 Non-intrusiveOptical Diagnostics of Turbulent Flows inTurbomachinery, Inst. 319■ 1997 G. Holzapfel, Y74 Physical Modeling ofBalloon-Angioplasty, Inst. 202■ 1998 P. Grabner, Y96 Concrete Mathematics:Fractal, Dynamics and Distributions, Inst. 501■ 1999 C. Marschner, Y120 Chiral Polysilanes,Inst. 533■ 2000 B. Tilg, Y144 EECG Imaging – Combinationof 3D-Echo- and inverse ElectroCardio-Graphy,Inst. 448Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 107


UniversitätenOrganigramm der TUGSENAT(Legislative)REKTORVIZEREKTOREN(Exekutive)UNIVERSITÄTSBEIRAT(beratende Funktion)Dienstleistungseinrichtungen Fakultäten für AR, BI, MB, ET, TN-Fakultät und Institute Interfakultäre Organe u. EinrichtungenBüro des RektorsLeiter(Rektor)Architektur(AR)Dekan, StudiendekanBauingenieurwesen(B)Dekan, StudiendekanMaschinenbau(MB)Dekan, StudiendekanElektrotechnik u.Informationstechnik (ET)Dekan, StudiendekanDekanat Dekanat Dekanat Dekanat DekanatTechnische Naturwissenschaften(TN)Dekan, Studiendekan Studiendekanf. interfakultäre u.interuniversitäre StudienZentrale VerwaltungLeiter(Universitätsdirektor)ForschungsinstituteElektronenmikroskopieu. FeinstrukturforschungLeiter (Vorstand)Zentraler InformatikdienstLeiter (Leiter des ZID)InstituteLeiter/in(Vorstand)InstituteLeiter/in(Vorstand)InstituteLeiter/in(Vorstand)InstituteLeiter/in(Vorstand)InstituteLeiter/in(Vorstand)VA f. Prüf- u. Sicherheitstechniki. d. MedizinLeiter (Vorstand)UniversitätsbibliothekLeiterin(Bibliotheksdirektorin)Forschungs- u.TechnologieinformationLeiterStand: Juni <strong>2002</strong>Abbildung 15: Organigramm der TUG108Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Technische Universität GrazTabelle 9: Christian Doppler Labore an der TUG:Titel des CD-Labors Laborleiter GründungsdatumThermodynamik des Verbrennungsmotors DI Dr. Andreas Wimmer 01. 10. 1998Motor und Fahrzeugakustik A.o.Univ.-Prof. Hans H. Priebsch 01. 10. 1998Kraftfahrzeugmesstechnik Univ.-Prof. Georg Brasseur 01. 01. 2001Brennstoffzellensysteme mit flüssig. Elektrolyten Dr. Viktor Hacker 01. 10. 2001Neuartige Funktionalisierte Materialien DI Dr. Emil J.W. List 01. 01. <strong>2002</strong>Nicht lineare Signalverarbeitung Univ.-Prof. Gernot Kubin 01. 04. <strong>2002</strong>Geförderte ProjekteDer Rat für Forschung und Technologieentwicklung(RTF) empfahl am 15. März <strong>2002</strong> die Freigabe vonSondermitteln für Forschungsstrukturanschaffungen,Forschungsschwerpunkte und Auftragsforschung.Dabei wurden der TUG Mittel in der Höhevon € 6.966.000,– für insgesamt 6 Projekte zugewiesen.Im Rahmen des FWF-Programms zur Förderungder internationalen Mobilität, des FWF-Programms zur Frauenförderung und des FWF-Programms zur Förderung der Kooperation mit derWirtschaft werden insgesamt 13 Projekte an derTUG gefördert. Auch der Zukunftsfonds des <strong>Land</strong>es<strong>Steiermark</strong> fördert 6 Projekte der TUG.K plus-Zentren Das virtuelle Fahrzeug (VIF), AngewandteBiokatalyse (AB), Austrian Bioenergy Center(ABC), sowie die K ind-Zentren UmweltfreundlicheStationärmotoren (LEC) und holz.bau an der TUGgegründet. Weiters ist die TU Graz am K plus–Zentrum für Kunststofftechnik und Polymerwissenschaften(PCCL) an der Montanuniversität Leobenund an den Gesellschaften „AplusB – Science ParkGraz GmbH“ sowie „Umwelt und InnovationszentrumJudenburg GmbH (UIZ)“ beteiligt.Weitere Informationen zu den K ind- und K plus-Zentren und den Christian Doppler Labors an der TUGraz finden Sie unter: www.TUGraz.at/forschungChristian Doppler Labors an der TUGMit den im Jahr <strong>2002</strong> gegründeten CD-Labors„Neuartige Funktionalisierte Materialien“, „Nichtlineare Signalverarbeitung“, sowie „Genomik undBioinformatik“ existieren an der TUG mittlerweileinsgesamt 7 CD-Labors.K plus- und K ind-Zentren mit Beteiligung derTU GrazDie TUG ist an den K plus-Zentren Applied Electrochemistry(ECHEM), Virtual Reality and Visualisation(VRVIS), Knowledge Management Center(KNOW-Center), Materials Center Leoben (MCL)und am K ind-Zentrum Acoustic Competence CenterG.m.b.H. (ACC) beteiligt. Im Berichtsjahr wurden dieEU-Projekte an der TUG (Stand: 8.5.<strong>2002</strong>)Die TU ist an 78 EU-Projekten des 4. Rahmenprogrammserfolgreich beteiligt, davon 9 Projekteunter Koordination der TUG. Vorläufig ist dieTechnische Universität an 50 Projekten des 5.Rahmenprogramms erfolgreich beteiligt, davon 8Projekte unter Koordination der TUG. An 28Projekten der Initiative COST (3 unter Koordination),6 Projekten der Initiative EUREKA und 4 Projektender Initiative INTAS (darunter 1 Projekt unterKoordination) ist die Technische Universität erfolgreichbeteiligt.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 109


UniversitätenLaufende EU-Projekte mit TUG Beteiligung(Stand: 10.12.<strong>2002</strong>)Insgesamt gibt es 47 laufende EU Projekte mitBeteiligung der TUG, davon sind 7 Projekte unterKoordination der Technischen Universität Graz.Kenndaten der TU GrazPlanstellenstand an der TU Graz – Stichtag:31.12.<strong>2002</strong>Forschungspreise verliehen an Angehörigeder TU Graz■ Sonderforschungspreis des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>2001: „Task Force zur sicheren Verwertung vonTiermehl“, Gerhart Braunegg, Institut fürBiotechnologie■ Edmund und Rosa Hlawka-Preis der ÖsterreichischenAkademie der Wissenschaften <strong>2002</strong>: PeterGrabner, Institut für Mathematik■ Forschungspreis des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> <strong>2002</strong>:„Development of an Ultrahigh-Temperature Processfor the Enzymatic Hydrolysis of Lactrose I-IV“, Bernd Nidetzky, Institut für Biotechnologie■ Josef Krainer-Würdigungspreis <strong>2002</strong> des SteirischenGedenkwerks: Gerhard Holzapfel, Institutfür BaustatikWissenschaftliches und administratives bzw. technischesPersonalEinrichtungenFakultät für Architektur *) 73,5Fakultät für Bauingenieurwesen *) 171,0Fakultät für Maschinenbau *) 196,5Fakultät für Elektrotechnik *) 141,0Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät *) 296,0Forschungsinstitut für Elektronenmikroskopie 19,0Versuchsanstalt für Prüf- und Sicherheitstechnikin der Medizin **) 0,0Zentrale Verwaltung ***) 101,5Zentraler Informatikdienst 23,5Universitätsbibliothek 38,5Forschungs- und Technologieinformation 3,0Büro des Rektors 13,0Büro des Senates 1,0Umwelt- und Innovationszentrum 1,5Dienststellenausschuß 1,0Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen 1,0Lehrlinge (werden nur für die Dauerder Ausbildung einer Einrichtung zugeordnet) 55,0Summe 1136,0Quelle: Zentrale Verwaltung, PersonalabteilungAnmerkungen:* inkl. Dekanate** ausschließlich Dienstzuteilungen/keine Planstellen*** inkl. 9 Jugendliche110Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Technische Universität GrazBudget der Technischen Universität GrazFinanzjahr <strong>2002</strong>Bundeshaushalt Erfolg <strong>2002</strong> (in Mio. Euro)Reelle GebarungPersonal (Bundesplanstellen) (UT0) 50,95Anlagen (UT3) 11,26Aufwendungen (UT8) 15,67Gesetzliche Verpflichtungen (UT7) 2,73TU gesamt 80,61Quelle: Zentrale Verwaltung / QuästurAnmerkung: Nicht enthalten sind die Mittel der LBD für Gebäudeerhaltung undGebäudeerrichtung.Wintersemester 2001/<strong>2002</strong>Stand: 20.12.2001HörerInnen TUG gesamt (WS) 8 008davon Frauen 18,9 %davon aus dem Ausland 12,2 %davon Gaststudierende (Erasmus) 1,4 %AnfängerInnen TUG gesamt (WS) 1112davon Frauen 23,2 %davon aus dem Ausland 18,1 %davon Gaststudierende (Erasmus) 9,8 %Abschlüsse TUG gesamt (STJ 01/02) 791davon in Diplomstudien 639davon in Bakkalaureatsstudien 40Universitäre Teilrechtsfähigkeit, Finanzjahr<strong>2002</strong>Drittmittel(in Mio. Euro)Einnahmen 19,79Ausgaben 18,63davon Personal 11,42davon Investitionen 1,03davon Aufwendungen 6,18Quelle:Rechnungsabschlüsse der teilrechtsfähigenEinrichtungen der TU Graz, ZV/AWA, elektr.Erfassung durch BdRdavon in Magisterstudien 2davon in Doktoratsstudien 110Bundesbudget <strong>2002</strong> (in Mio. Euro) 80,0Drittmittel 2001 (in Mio. Euro) 17,0Nettogrundrissfläche TUG (in m2) 170 000Personal TUG gesamt 1136,0(besetzte Planstellen v. 31.12.<strong>2002</strong>)Wissenschaftliches Personal 565,5(Prof., Doz., Ass., wiss. Bedienstete)Nichtwiss. Personal 570,5(inkl. 55 Lehrlinge und 9 Jugendliche)Drittmittelpersonal TUG gesamt 224(Vollzeitäquivalente v. 31.12.<strong>2002</strong>)Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 111


UniversitätenTUG: Fakultäten und StudienrichtungenStand:17.12.<strong>2002</strong>Absolventen (Abs.) Studienjahr 2001/<strong>2002</strong>Erstzulassungen (Anf.) WS <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>Zulassungen (Zul.) WS <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>Abs. Anf. Zul.Fakultät für ArchitekturArchitektur 129 171 1 505Fakultät für BauingenieurwesenBauingenieurwesen 49 84 855Wirtschaftsingenieur- 44 68 753wesen-BauwesenVermessung und 0 25/0 74/2Geoinformation (Bakk./Mag.)Vermessungswesen (Dipl.) 6 0 74Fakultät für MaschinenbauMaschinenbau 28 152 1054Wirtschaftsingenieur- 89 151 1053wesen-MaschinenbauVerfahrenstechnik 30 23 378Fakultät für Elektrotechnik undInformationstechnikElektrotechnik 82 118 1 294Elektrotechnik-Toningenieur 3 11 74Technisch-Naturwissenschaftliche FakultätTechnische Chemie 35 64 474Technische Physik 32 56 413Technische Mathematik 16 60 498Softwareentwicklung und Wis- 0 146/0 357/0sensmanagement (Bakk./Mag.)sonstige (inkl. Lehramt) 7 3 19Planstellenstand an der TU Graz – Stichtag:31.12.<strong>2002</strong>(wissenschaftliches und administratives bzw. technischesPersonal)EinrichtungenFakultät für Architektur *) 73,5Fakultät für Bauingenieurwesen *) 171,0Fakultät für Maschinenbau *) 196,5Fakultät für Elektrotechnik *) 141,0Technisch Naturwissenschaftliche Fakultät *) 296,0Forschungsinstitut für Elektronenmikroskopie 19,0Versuchsanstalt für Prüf- und Sicherheits- 0,0technik in der Medizin **)Zentrale Verwaltung ***) 101,5Zentraler Informatikdienst 23,5Universitätsbibliothek 38,5Forschungs- und Technologieinformation 3,0Büro des Rektors 13,0Büro des Senates 1,0Umwelt und Innovationszentrum 1,5Dienststellenausschuss 1,0Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen 1,0Lehrlinge (werden nur für die Dauer der Aus- 55,0bildung einer Einrichtung zugeordnet)Summe 1.136,0Quelle:Zentrale Verwaltung, PersonalabteilungAnmerkungen:* inkl. Dekanate** ausschließlich Dienstzuteilungen/keine Planstellen***inkl. 9 JugendlicheInterfakultäre StudienTelematik (Bakk./Mag.) 40/2 172/0 590/38Telematik (Dipl.) 86 0 971Individuelles Diplomstudium/ 3 0 32Dr.-Studien 110 137 705112Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Technische Universität GrazPublikationen der TU Graz■ Jahresbericht■ Forschungsbericht■ Diplomarbeiten und Dissertationen (Abstracts)■ Studienführer■ Akademische Reden■ Studieninformationsfolder der einzelnen Studienrichtungen■ Studieninformationsbroschüre■ TUG-Informationsfolder (Deutsch/Englisch)■ Infokärtchen mit Kennzahlen (Deutsch/Englisch)■ TUG Print news■ Forschungsjournal■ Diverse Folder der Institute und DienstleistungseinrichtungenKontakt bzgl. Kennzahlen:Dipl.-Ing. Dr. Ursula Tomantschger-StesslReferat für EvaluierungBüro des Rektors der TUGRechbauerstraße 12, A-8010 GrazTel.: 0316 / 873 – 60 61Fax: 0316 / 873 – 60 08ursula.tomantschger-stessl@tugraz.atSiehe auch: Forschungsdatenbank und Datenbankder Diplomarbeiten und Dissertationen der TU Graz(www.TUGraz.at/forschung)KontaktMag. Ulla Walluschek-WallfeldReferat für Öffentlichkeitsarbeitund interne KommunikationBüro des Rektors der TUGRechbauerstraße 12, A-8010 GrazTel.: 0316 / 873 – 60 64Fax: 0316 / 873 – 60 08walluschek-wallfeld@tugraz.atKontaktstelle für Wirtschaft:Dipl.-Ing. Dr. Franz HolzerForschungs- und Technologieinformation der TUGSchlögelgasse 9/3, A-8010 GrazTel.: 0316 / 873 – 83 90Fax: 0316 / 873 – 83 97franz.holzer@tugraz.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 113


UniversitätenKarl-Franzens-Universität GrazBudget der Karl-Franzens-Universität GrazPersonal imkl. interne LehreExterne LehreSachaufwandInvestitionen, AnlagenKarl-Franzens-Universität Graz gesamtQuelle: Quästur der KFUGErfolg <strong>2002</strong>EUR 125,94 Mio.EUR 8,74 Mio.EUR 24,96 Mio.EUR 15,47 Mio.EUR 175,11 Mio.Studierende an der Karl-Franzens-Universität Graz,Wintersemester <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>gesamtdavon weiblichordentliche StudierendeInländerInnen 20854 12596AusländerInnen 1723 1095Summe 2 2577 1 3691außerordentliche StudierendeInländerInnen 595 315AusländerInnen 224 126Summe 819 441MitbelegerInnenInländerInnen 258 106AusländerInnen 48 25Summe 306 131ErstzulassungInländerInnen 2521 1687AusländerInnen 378 263Summe 2899 1950Quelle: Studien- und Prüfungsabteilung der KFUGVerleihung akademischer Grade 2001/<strong>2002</strong>gesamtdavon weiblichKatholisch Theologische FakultätDr. theol.InländerInnen 8 3AusländerInnen 3 0Mag. theol. (Dipl.)InländerInnen 17 8AusländerInnen 3 0Mag. theol. (LA)InländerInnen 30 19AusländerInnen 1 0Rechtswissenschaftliche FakultätDr. iur.InländerInnen 51 25AusländerInnen 2 0Mag. iur. (AHStG)InländerInnen 238 132AusländerInnen 2 0Mag. iur. (UniStG)InländerInnen 211 112AusländerInnen 1 1So-Wi FakultätDr. rer. soc. oec.InländerInnen 29 9AusländerInnen 3 2Mag. rer. .soc. oec. (Dipl.)InländerInnen 332 152AusländerInnen 17 6Mag. rer. .soc. oec. (LA)InländerInnen 27 21AusländerInnen 0 0stud. irr./Indiv. Dipl.-StudiumInländerInnen 18 8AusländerInnen 0 0114Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Karl-Franzens-Universität GrazMedizinische FakultätDr. med. univ. (ASVS)InländerInnen 4 3AusländerInnen 1 1Dr. med. univ. (AHStG)InländerInnen 307 182AusländerInnen 24 12Geisteswissenschaftliche FakultätDr. phil.InländerInnen 50 32AusländerInnen 4 2Dr. rer. nat.InländerInnen 2 1AusländerInnen 0 0Mag. phil. (Dipl.)InländerInnen 311 250AusländerInnen 14 13Mag. phil. (LA)InländerInnen 91 78AusländerInnen 2 2Mag. phil. (Übers.-Dolm.)InländerInnen 41 36AusländerInnen 9 9Mag. rer. nat. (Dipl.)InländerInnen 38 12AusländerInnen 1 0Mag. rer. nat. (LA)InländerInnen 22 8AusländerInnen 0 0Naturwissenschaftliche FakultätDr. phil. (ASVG)InländerInnen 5 1AusländerInnen 0 0Dr. rer. nat.InländerInnen 77 41AusländerInnen 14 5Mag. phil. (Dipl.)InländerInnen 223 156AusländerInnen 4 2Mag. phil. (LA)InländerInnen 34 19AusländerInnen 0 0Mag. pharm.InländerInnen 59 52AusländerInnen 1 1Mag. phil. (Dipl.)InländerInnen 0 0AusländerInnen 0 0Mag. phil. (LA)InländerInnen 0 0AusländerInnen 0 0stud. irr./Indiv. Dipl.-StudiumInländerInnen 33 16AusländerInnen 0 0Summe 1464 1430Quelle: Studien- und Prüfungsabteilung der KFUGLinks zur Forschung an der Karl-Franzens-Universität Graz■ Forschungsdokumentation an der UniversitätGraz (fodok):www.kfunigraz.ac.at/fodok/index_fodok.html■ Spezialforschungsbereiche (SFB):www.kfunigraz.ac.at/forschung/sfb/■ UNIZEIT. Das Forschungsmagazin der UniversitätGraz:www.kfunigraz.ac.at/ainstwww/uz/aktuell/<strong>2002</strong>/heft4/inhalt_2_04.htmlKontaktKarl-Franzens-Universität GrazUniversitätsplatz 3, A-8010 GrazTel.: 0316 / 380 – 0Fax: 0316 / 380 – 91 40ainst@kfunigraz.ac.atwww.kfunigraz.ac.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 115


Montanuniversität LeobenMontanuniversität LeobenForschungDie 470 Forschungsprojekte, die im Rahmen derTeilrechtsfähigkeit der Institute im Jahre <strong>2002</strong> ander MU Leoben beendet worden sind, sind untenstehender Tabelle zu entnehmen. Mit einerGesamtsumme an lukrierten Drittmitteln in Höhevon knapp 7,9 Millionen Euro ist das Jahr <strong>2002</strong> fürdie MU Leoben noch erfolgreicher als das Jahr 2001(knapp 7,5 Millionen Euro). Einige repräsentativeBeispiele von Forschungsprojekten sind untenangeführt.■ In Zusammenarbeit mit der voestalpine StahlLinz und Donawitz sowie der RHI Refractorieserforschte das CD-Labor für EigenschaftsoptimierteBaustoffe am Institut für Gesteinshüttenkundeneue Möglichkeiten, die Schädigungvon Feuerfestmaterialien bei der Stahlerzeugungzu vermindern und damit zu mehr Wirtschaftlichkeitund Sicherheit beizutragen.■ Ein Verfahren, um Braurückstände vollständigrecyceln zu können, entwickelte die MontanuniversitätLeoben zusammen mit der Puntigamerund Gösser Brauerei und stößt bereits aufinternationales Interesse.■ Eine weltweit einzigartige Bergbaumaschine, dieim Stollen Rohstoffe „schneidet“ und gleichzeitigden neu entstandenen Hohlraum festigt, entwickeltendie VA Bergtechnik in Zeltweg und dasInstitut für Bergbaukunde der MontanuniversitätLeoben.■ Mit der Verhinderung der durch Diesel-Fahrzeugeverursachten Staubbelastung beschäftigtsich das CD-Labor für Rechnergestützte AngewandteThermofluiddynamik.■ Eine entscheidende Reduktion von Schadstoffemissionensteht im Mittelpunkt eines Forschungsprojektes,das gerade im Christian-Doppler-Labor für Rechnergestützte AngewandteThermofluiddynamik gestartet wurde.■ Einer Kooperation Leobener Institute (Metallphysikder Montanuniversität und Erich-Schmid-Institut der Akademie der Wissenschaften) undzweier Institute der University of CaliforniaSanta Barbara gelang der Nachweis eines seltenenKupferminerals in den Zähnen eines Meereswurms.Wegen der hohen Verschleißfestigkeitwäre die künstliche Herstellung technisch interessant.Die Ergebnisse wurden in der renommiertenZeitschrift Science publiziert.Forschungsprojekte an der Montanuniversität Leobenabgeschlossen im Jahr <strong>2002</strong>Art desProjektesEU FWF FFFChristian-Doppler-LaboratorienBund, <strong>Land</strong>,GemeindenAndere Auftraggeber/GeldgeberAnzahl 10 11 122893316Summe: 470EU:FWF:FFF:Europäische UnionFonds zur Förderung der wissenschaftlichen ForschungForschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft116Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Montanuniversität LeobenNeues K plusKompetenzzentrumEinen enorme Stärkung der Kunststofftechnikerfuhr die Montanuniversität mit dem im Juli neueingerichteten Polymer-Kompetenzzentrum Leoben(PCCL). Es sind insbesondere Universitätsinstituteund Firmen aus der <strong>Steiermark</strong> und aus Oberösterreichbeteiligt. Der Bund fördert das Zentrummit 5 Millionen Euro. Mit dem MCL werden hiermitzwei Kompetenzzentren federführend von derMontanuniversität betrieben.Neue Christian-Doppler LaborsMit dem CD-Labor für die lokale Analyse vonVerformung und Bruch (Univ.-Doz. Reinhard Pippan)werden neue Wege in der Erforschung von innovativenSchienenwerkstoffen und nanokristallinenWerkstoffen beschritten. Das CD-Labor fürBetriebsfestigkeit (Univ.-Prof. Wilfried Eichlseder)wird sich mit der rechnerischen Vorhersage derLebensdauer von Bauteilen beschäftigen. Somit existierten<strong>2002</strong> insgesamt 8 CD-Labors an derMontanuniversität.Internationale Wissenschaftspreise■ Dr. Peter Supancic: Georg Sachs-Preis 2001■ Dr. Franz Pernkopf: Fred-Margulies-Preis■ Dr. Christian Teichert: Gaede-Preis■ Dr. Christian Mitterer: Erich-Schmid-Preis derAkademie der Wissenschaften■ Institut für Mechanik: Special Meritorious Awardfor Engineering Innovation■ Institut für Wirtschafts- und Betriebswissenschaften:Speyer-PreisVeranstaltungenDie Internationale Winterschule über Neue Entwicklungenin der Festkörperphysik wurde imFebruar in Mauterndorf, der internationale Workshop„Pattern Pattern Formation and AtomicProcesses During Epitaxial Growth and Ion Erosion“wurde im Juni in Trofaiach vom Institut für Physikveranstaltet. Internationale Tagung "Gefüge undBruch" von 10. bis 12. April in Leoben. Workshop"Virtuelle Welten" im Jänner an der MontanuniversitätLeoben. 52. Jahrestagung der ÖsterreichischenPhysikalischen Gesellschaft am 23.September an der Montanuniversität Leoben. Diegrößte Umwelttechnik-Tagung Österreichs, dieDepoTech, fand vom 20. bis 22. November an derMontanuniversität Leoben statt.Neunzehn Institute der Montanuniversität undLeobener Schulen beteiligten sich an der vom13.-14.Juni stattgefundenen Science Week <strong>2002</strong>. DieInstitute veranschaulichten wissenschaftlicheForschung aus den Bereichen Werkstoffwissenschaft,Kunststofftechnik, industrieller Umweltschutz,Bergbau.Erstes Fest der Nationen in Leoben: Ihre Heimat inkultureller und kulinarischer Hinsicht präsentiertenStudierende der Montanuniversität aus über 30Nationen am Freitag den 17. Mai auf dem LeobenerHauptplatz.Der europäische TV-Sender EuroNews brachte am20. August ein Porträt der MontanuniversitätLeoben. Der TV-Sender strahlte den Bericht gleichzeitigin Englisch, Deutsch, Französisch, Italienischund Spanisch aus.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 117


UniversitätenBudget der Montanuniversität LeobenFinanzjahr <strong>2002</strong>GesamtDrittmittel€ 27 Mio.€ 7,9 Mio.Quelle: UDION der Montanuniversität LeobenStudierende an der Montanuniversität Leoben,Wintersemester 2001/<strong>2002</strong>Ordentliche Studierendegesamt davon weiblichInländerInnen 1 488 291AusländerInnen 239 57Summe 1 727 348ErstzulassungenSumme 251 59Graduierungen an der 136MontanuniversitätLeoben, im Kalenderjahr<strong>2002</strong>Quelle: Studien- und Prüfungsabteilung derMontanuniversität LeobenKontaktMontanuniversität LeobenFranz-Josef-Straße 18, A-8700 LeobenTel.: 0 38 42 / 402 – 90 25Fax: 0 38 42 / 402 – 308www.unileoben.ac.at118Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Universität für Musik und darstellende Kunst GrazUniversität für Musik und darstellende Kunst GrazLeitbildDie Kunstuniversität Graz (KUG) hat einen großenStudierenden-Anteil aus den europäischen Staatendes Ostens und Südostens und verbindet mit ihrerLage im Südosten Österreichs den Auftrag derbesonderen kulturellen Kooperation, etwa im Sinneder Osterweiterung.Zum Profil der KUG gehört das einen Bestandteil derAusbildung darstellende In-die-Öffentlichkeit-Treten, wofür eine spezielle Matrix an Aufführungengeschaffen wurde. Die Moderne, die derTradition verbunden wird, spielt dabei eine zentraleRolle. Formen kritischer Interpretation sollen sichdaraus entwickeln, wie es dem reflektierten Standpunkteiner ästhetischen Postmoderne oder deraktuellen Lebenszeit der jungen Interpreten entspricht.Die in der Scientific Community anerkannteKUG kann diese Ausbildung auf einer aktuellenwissenschaftlich-künstlerischen Basis anbieten.Nähere Informationen zu den Studienrichtungenund den einzelnen Instituten, Aufnahmebedingungenbzw. Terminen für die Zulassungsprüfungen findenSie unter:www.kug.ac.at/studium/studium.shtmlWissenschaftliche Forschung und Lehre ander KUGForschung und Lehre in den wissenschaftlichenFächern (im Theoriebereich) der Kunstuniversitätwerden von eigens für die Fachbereiche berufenenUniversitätsprofessorInnen durchgeführt. Dafür sindauch an Schwerpunkten orientierte Forschungsinstitutemit AssistentInnen und wissenschaftlichenMitarbeiterInnen eingerichtet. Diese sind dasInstitut für Musikethnologie, das Institut fürWertungsforschung, das Institut für Alte Musik undAufführungspraxis, das Institut für Jazzforschung,sowie das Institut für Elektronische Musik undAkustik (IEM).Wissenschaftliche Symposien und Kongresse(Studienjahr 2001/<strong>2002</strong>, WS <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>)■ Institut für Wertungsforschung: Musiksymposiumim steirischen herbst Die falsche Wutüber den Verlust des Groschens. Über die aktuelleMißachtung des Ästhetischen als Existenzialmenschlichen Daseins, 19.-21.10.2001.■ Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis:„Wenn man wüßte, was Sie bei Ihrer Musik denken.“Betrachtungen zur Musizierpraxis desBiedermeier im sozio-politischen Kontext, 8.-10.11.2001.■ Institut für Musikethnologie: 15. Konferenz derInternationalen Gesellschaft zur Erforschungund Förderung der Blasmusik (IGEB), Lana/Südtirol, 4.-9.7.<strong>2002</strong>.■ Institut für Musikethnologie: Musikethnologieund Volksmusikforschung in Österreich: Das„Fremde“ und das „Eigene“?, KongresszentrumSchloss Seggau bei Leibnitz, 7.-9.11.<strong>2002</strong>.■ Institut für Wertungsforschung: Musiksymposiumim steirischen herbst MusikalischeProduktion und Interpretation. Zur historischenUnaufhebbarkeit einer ästhetischen Konstellation,22.-24.11.<strong>2002</strong>.■ Institut für Jazzforschung: 6. JazzwissenschaftlicherKongress Der Einfluss der europäischenMusik auf die Entstehung und Entwicklung desJazz (in Amerika und Europa), 4.-6.4.<strong>2003</strong>.* Als eine Dependance ist der KUG das Institut 12 im burgenländischen Oberschützen angegliedert. Auf halbem Weg zwischen Wien und Graz liegt es in sanft hügeliger<strong>Land</strong>schaft und bietet optimale Studienbedingungen für die Studienrichtungen aller Orchesterinstrumente (außer Harfe), Klavier, Orgel, Blockflöte, Gitarre sowieInstrumental (Gesangs) Pädagogik.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 119


UniversitätenPublikationsreihenAm Institut für Musikethnologie erscheinen„Musikethnologische Sammelbände“, in Zusammenarbeitmit der Pannonischen ForschungsstelleOberschützen das „Mitteilungsblatt der InternationalenGesellschaft zur Erforschung und Förderungder Blasmusik“ sowie die Alta-Musica-Reihe. DasInstitut für Wertungsforschung publiziert „Studienzur Wertungsforschung“, das Institut für Alte Musikund Aufführungspraxis „Beiträge zur Aufführungspraxis“und „Neue Beiträge zur Aufführungspraxis“.Das „Jahrbuch Jazzforschung – Jazz Research“, die„Beiträge zur Jazzforschung“ sowie die „Jazz ResearchNews“ gibt das Institut für Jazzforschungheraus. Das Institut für Elektronische Musik undAkustik veröffentlicht die „Beiträge zur ElektronischenMusik“ – zum Teil mit Tonträgern, auch inelektronischer Form. Die CD-Reihe „Klangdebüts“schließlich widmet sich ausschließlich Aufnahmenmit Studierenden.VeranstaltungenStudierende der Kunstuniversität Graz können sichin etwa 600 künstlerischen Veranstaltungen proJahr einem öffentlichen Publikum präsentieren.Daraus hervorzuheben sind – neben den studienplanmäßigvorgegebenen regelmäßigen Auftritten –die 12-14 Veranstaltungen des Universitätsabonnements.Die Solistinnen und Solisten der 13 Veranstaltungendes 20. Abonnementzyklus im Studienjahr2001/<strong>2002</strong> wurden durch Auswahlspiele unter denStudierenden ermittelt. Dem Publikum wurde dieMöglichkeit geboten, die besten Leistungen derStudierenden in Orchesterkonzerten, SchauspielundOpernvorstellungen, Liederabenden, KammerundJazzkonzerten kennen zu lernen.Das vom Institut für Schauspiel in GrazerErstaufführung gebrachte, vom Wiener RegisseurPeter Gruber inszenierte Stück „ÜBERGEWICHT,unwichtig: UNFORM“ von Werner Schwab wurde imJuni <strong>2002</strong> beim 13. Theatertreffen deutschsprachigerSchauspielstudierender in Essen mit dem „Max-Reinhardt-Preis“ und dem „Preis der Studierenden“ausgezeichnet. Anfang <strong>2003</strong> folgte eine hochgelobte Aufführungsserie am Wiener EnsembleTheater, und von 22. bis 28. April <strong>2003</strong> wurden dieSchauspiel-Studierenden mit dem Stück nachMoskau zum internationalen Theaterfestival„Podium <strong>2003</strong>“ eingeladen.Die Gäste der „International Week <strong>2002</strong> – Wocheder Begegnung“ kamen zu Beginn desSommersemesters aus Brno, Köln und New York. ImKonzert des „European Youth Chamber Orchestra ofStyria“ spielten Studierende der KUG eineinhalbMonate später gemeinsam mit MusikerInnen derJerusalem Academy of Music and Dance. EinGastspiel des einzigen gesamteuropäischenJugendorchesters, des „Gustav MahlerJugendorchesters“, ergänzte – ebenfalls unterMitwirkung von KUG-Studierenden – denAbonnementzyklus.Studienjahr 2001/<strong>2002</strong>■ Budget (in Euro)Personal 18 610 000,–Externe Lehre 2 786 000,–Investitionen 1 275 000,–Betriebsaufwendungen 3 461000,–Gesamt 26132 000,–■ Personal: 490120Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Universität für Musik und darstellende Kunst GrazKünstlerisch-wissenschaftliches PersonalOrdentliche Universitätsprofessoren 95Studienjahr 2001/<strong>2002</strong>Neustudierendedavon weiblichGastprofessoren 21Bundes- und Vertragslehrer 98Universitäts- und Vertragsassistenten 22Inländerinnen 163 83Ausländrinnen 170 74Gesamt 333 157Lehrbeauftragte 167Studienjahr 2001/<strong>2002</strong>AbsolventInnendavon weiblichAllgemeine Universitätsbedienstete (inklusive Universitätsbibliothek):120■ StudierendenstatistikInländerInnen 119 61AusländerInnen 53 31Gesamt 172 92WS <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>■ Veranstaltungen: 579gesamtdavon weiblichOrdentliche Studierende 1195 600Außerordentliche Studierende 391 215MitbelegerInnen 167 43Studierende gesamt 1 753 858KontaktUniversität für Musik und darstellende KunstRektor em. Univ.-Prof. Dr. Otto KolleritschLeonhardstraße 15, A-8010 GrazWS <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>InländerInnenAusländerInnenTel.: 0316 / 389 – 0Fax: 0316 / 389 – 11 01otto.kolleritsch@kug.ac.atwww.kug.ac.atOrdentliche Studierende 588 607Außerordentliche Studierende 318 73MitbelegerInnen 121 46Studierende gesamt 1027 726Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 121


UniversitätenNeustudierende pro Studienjahr400350300318325351333gesamt250200150118154183170AusländerInnen100500Studienjahr 98/99 Studienjahr 99/00 Studienjahr 00/01 Studienjahr 01/02Abbildung 16: Neustudierende pro JahrStudierendenzahlenentwicklung seit 199818001600130 144 1441601400240 238 251 206120016739110008006001 1691 1821 2071 1971 19540020001998/1999 1999/2000 2000/2001 2001/<strong>2002</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>MitbelegerInnen Außerordentliche OrdentlicheAbbildung 17: Studierendenzahlenentwicklung seit 1998122Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Universität für Musik und darstellende Kunst Graz180AbsolventInnen pro StudienjahrInländerInnenAusländerInnen1601401201001099911980606440203350715301998/99 1999/2000 2000/2001 2001/<strong>2002</strong>Abbildung 18: AbsolventInnen pro Studienjahr700Entwicklung des Veranstaltungswesens600Anzahl der Veranstaltungen606 59557950040037930020014021226410001975/76 1980/81 1985/86 1990/91 1995/96 2000/01 2001/02Quellen: Controlling/Kostenrechnung, Personalabteilung, Studien- und Prüfungsabteilung,Veranstaltungsabteilung, Planung und EvaluierungAbbildung 19: Entwicklung des VeranstaltungswesensSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 123


Forschungseinrichtung Historische <strong>Land</strong>eskommissionForschungseinrichtung Historische <strong>Land</strong>eskommission (HLK)Die 1892 vom „<strong>Land</strong>esausschuß“ (der damaligen<strong>Land</strong>esregierung) gegründete HLK ist die viertältestehistorische Kommission des deutschenSprachraumes und die einzige Forschungseinrichtungdieser Art in Österreich. Ihr rechtlichesFundament erhielt sie durch das <strong>Land</strong>esgesetz Nr.66 vom 23. April 1994 (LGBl. f. Stmk., Jg. 1994).Darin werden Einrichtung, Aufgaben und Organeder HLK eingehend behandelt.Vorsitzender ist der jeweilige <strong>Land</strong>eshauptmann;sein Vertreter ist der Geschäftsführende Sekretär.Das wissenschaftliche Kollegium umfasst die höchstens30 freigewählten Mitglieder (unter 75 Jahren);Ende <strong>2002</strong> 37 Mitglieder.Der Geschäftsführende Sekretär (1957 bis Juni <strong>2002</strong>em. o. Univ.-Prof. HR Dr. Othmar Pickl; auf Grundseiner schweren Erkrankung nahm diese Funktionvon 1. Juli bis 31. Dezember <strong>2002</strong> als seinStellvertreter o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Härtelwahr).Der Ständige Ausschuss als engeres Führungsgremiumumfasst 8 Mitglieder.Darüber hinaus wirken seit 1966 in allen Teilen des<strong>Land</strong>es höchst engagiert und ehrenamtlich derzeit56 KorrespondentInnen der HLK, deren Aufgabe inder Erfassung, Erforschung, Sicherung und Bewahrungder historischen Denkmäler des <strong>Land</strong>esbesteht.Geschäftsstelle8010 Graz, Karmeliterplatz 3/II.Geschäftsführender Sekretär:em.o. Univ.- Prof. Dr. Othmar Pickl 1. Jänner bis30. Juni <strong>2002</strong>o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Härtel 1. Juli bis 31.Dezember <strong>2002</strong>Tel.: 0316/877-3015Mitarbeiter:wissenschaftl. OR Dr. Gerhard Dinacher;Tel.: 0316/877-3015Sekretärin Frau Eveline Weiß;Tel.: 0316/877-3013Die laufenden Forschungs-, Publikations- undGeschäftstätigkeiten wurden in folgendenSitzungen beraten bzw. beschlossen:Sitzungen des Ständigen Ausschusses:■ 24. Jänner <strong>2002</strong>■ 22. April <strong>2002</strong>■ 9. Oktober <strong>2002</strong>Sitzung des Wissenschaftlichen Kollegiums:■ 27. Juni <strong>2002</strong>Vollversammlung:■ Unter dem Vorsitz von Frau LH Waltraud Klasnicam 29. November <strong>2002</strong>.Wissenschaftliche Publikationen <strong>2002</strong>■ Mitteilungsblatt der KorrespondentInnen derHLK, Heft 8, Graz <strong>2002</strong>. Hrsg. Robert F.Hausmann (Festgabe für Prof. Othmar Pickl zum75. Geburtstag).124Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Forschungseinrichtung Historische <strong>Land</strong>eskommission■ (Evang. Altbischof) Diether Knall, Aus der Heimatgedrängt. Letzte Zwangsumsiedelungen steirischerProtestanten nach Siebenbürgen unterMaria Theresia. Bd. 45 der Forschungen zurgeschichtlichen <strong>Land</strong>eskunde der <strong>Steiermark</strong>,Graz <strong>2002</strong>.■ Norbert Weiss, Das Städtewesen der ehemaligenUntersteiermark im Mittelalter; Bd. 46 derForschungen zur geschichtlichen <strong>Land</strong>eskundeder <strong>Steiermark</strong>, Graz <strong>2002</strong>.■ Ferdinand Hutz, Das Weiheregister des LavanterBischofs Dr. Philipp Renner 1534–1553. Bd. 17.der Quellen zur geschichtlichen <strong>Land</strong>eskunde der<strong>Steiermark</strong>, Graz <strong>2002</strong>.w. HR Hon. Prof. Dr. Gerhard Pferschy ist für dieredaktionelle, technische und kaufmännischeAbwicklung aller dieser Publikationen herzlich zudanken.PublikationsreihenÜber diese Publikationsreihen der HLK wurde im<strong>Wissenschaftsbericht</strong> 2001 (S. 122 f) eingehendberichtet.Neues EhrenmitgliedIn der Vollversammlung vom 29. November <strong>2002</strong>wurde em. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. hc. HermannWiesflecker für sein 52jähriges engagiertes Wirkenin den verschiedenen Gremien der HLK einstimmigzum Ehrenmitglied ernannt.Neue MitgliederZu neuen Mitgliedern wurden in dieserVollversammlung gewählt:■ Ass. Prof. Dr. Robert F. Hausmann und■ OArchR Dr. Gernot Obersteiner MAS, sowie zur■ Korrespondentin der HLK Frau Dr. UrsulaSchachinger (Bereich Numismatik).Damit konnten die schweren Verluste durch die vielenTodesfälle von Mitgliedern und KorrespondentInnenin den Jahren 2001/<strong>2002</strong> wenigstenszum Teil ergänzt werden.Verstorben sind:■ Univ.-Prof. Dr. Paul Roth + 29.7.2001■ em. Univ.-Prof. Dr. Erna Diez + 1.12.2001■ Univ.-Prof. Dr. Helfried Valentinitsch + 4.12.2001■ Univ.-Prof. Dr. Helmut J. Mezler-Andelberg +21.9.<strong>2002</strong>bzw. KorrespondentInnen■ Reg. Rat. Franz Hauser + 9.1.2001■ Prof. HS Dir. i.R. Eduard Staudinger + 9.2.2001■ VS Dir. i.R. Gertrud Neurath + 9.5.2001Forschungs- und PublikationsvorhabenVon den im <strong>Wissenschaftsbericht</strong> 2001 (S. 123)angeführten 17 Vorhaben wurde durch den Tod derUniv.-Professoren H. Valentinitsch und P. W. Rothder Fortgang der von ihnen geleitetenArbeitsvorhaben arg betroffen. Die Leitung der vonProf. Roth betriebenen Edition des „ErherzogJohanns Reisetagebuch nach England und Holland1815/16“ wurde LOArchR Dr. Josef Riegler übertragenund wird unter der Mitarbeit von w. OR Dr. G.Dinacher und Frau E. Weiß fortgeführt. Schwierigerwar die Fortführung der von Prof. H. Valentinitschgeleiteten „Edition der mittelalterlichen und frühneuzeitlichenInschriften der <strong>Steiermark</strong>“. Zunächstmusste die von Prof. Valentinitsch in jahrelangerArbeit zusammengetragene und fast vollständigeAufsammlung des gesamten steirischenInschriftenmaterials (Original-Erhebungsbogen,Fotos etc.) in die HLK übertragen werden. Hierbegann die Bearbeitung des die Oststeiermarkbetreffenden Materials für Band 1 der steirischenInschriften durch Mag. Meinhard Brunner inZusammenarbeit mit der Inschriftenstelle derÖsterreichischen Akademie der Wissenschaften. DieSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 125


Forschungseinrichtung Historische <strong>Land</strong>eskommissionLeitung des gesamten Inschriften-Unternehmensliegt seither bei o. Univ.-Prof. W. Stelzer (UniversitätWien). Da auch das von em.o.Univ.-Prof. F.Hausmann geleitete Vorhaben „Urkundenbuch der<strong>Steiermark</strong> und ihrer Regenten“ zusätzlicherUnterstützung bedarf, wurde mit Mag. M. Brunnerauch diesbezüglich ein Werkvertrag abgeschlossen.interessanten Referaten und Tätigkeitsberichten derKorrespondentInnen einen äußerst erfolgreichenVerlauf. Robert Hausmann konnte dort das von ihmherausgegebene und recht umfangreiche Mitteilungsblattder Korrespondenten der HLK Band8/<strong>2002</strong>, präsentieren, das dem krankheitsbedingtabwesenden Geschäftsführenden Sekretär OthmarPickl gewidmet ist.EU- OsterweiterungIn Fortführung der im <strong>Wissenschaftsbericht</strong> 2001(S. 123f) dargestellten und schon seit 1967 laufendenwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit denungarischen Historikern und Archäologen wurde dievon 31. Mai <strong>2002</strong> bis Herbst <strong>2002</strong> in Zalaegerszegpräsentierte Ausstellung „Weitschawar. Eine steirischeFestung in Ungarn“ in das ungarischeKriegsarchiv in Budapest übertragen. Sie wurde dortfür die österreichische Seite durch Univ.-Prof. Dr.Othmar Pickl in Vertretung von Frau <strong>Land</strong>eshauptmannWaltraud Klasnic eröffnet und soll amJahresende <strong>2003</strong> nach Graz übertragen werden.Damit soll auch hier gezeigt werden, zu welchenErgebnissen die enge Zusammenarbeit der HLK –insbesondere durch deren Mitglieder DietherKramer, Peter Krenn und Othmar Pickl – mit denungarischen wissenschaftlichen Institutionen geführthat.FinanzenDie seit 1994 von damals ATS 1,027 Mio. auf ATS542.000 fast auf die Hälfte gekürzte ordentlicheFörderung des <strong>Land</strong>es blieb auch im Jahr 2001 mit€ 6.677,– unverändert reduziert. Dass die HLK trotzdieser drastischen Kürzung auch <strong>2002</strong> nicht wenigerals 4 Publikationen herausbringen, ihre Forschungsvorhabenerfolgreich weiterführen und ihreArbeitstagung abhalten konnte, ist ein Beweisdafür, mit welchem Engagement die ausnahmslosehrenamtlich wirkenden Mitglieder und KorrespondentInnender HLK nach wie vor tätig sind.Arbeitstagung <strong>2002</strong>Die seit Gründung der Korrespondenten-Institution1966 alljährlich stattfindende Arbeitstagung derHLK für ihre KorrespondentInnen fand <strong>2002</strong> vom3.bis 5. Oktober in Trieben/Rottenmann statt. Siewar von den Lokalorganisatoren, Dipl.-Ing. Dr.Kößler und Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Preßlinger inZusammenarbeit mit Ass. Prof. Dr. Robert F.Hausmann (der von der Vollversammlung <strong>2002</strong> zumneuen Mitglied der HLK gewählt wurde) vorbereitetworden. Die Tagung selbst stand unter der Leitungvon Univ.-Prof. Dr. Günther Jontes und nahm mit126Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Forschungseinrichtung Historische <strong>Land</strong>eskommissionAusgrabungsskizze des Kastells Bajcavar/Weitschawar bei Nagykaniza. Das Kastell wurde im Spätsommer 1578 im Auftrag von Erzherzog Karl von Innerösterreich durch 1000steirische Untertanen errichtet. Seit der Mitte der 90er Jahre wurden seine Überreste durch die ungarischen Archäologen von Zalaegerszeg – mit bedeutender finanziellerund fachmännischer Unterstützung durch Univ.-Prof. Dr. Diether Kramer und der HLK – freigelegt. Die Ausgrabungsergebnisse werden seither in einer eindrucksvollenAusstellung präsentiert. (Foto: Grabungsteam Kramer. Graphische Aufbereitung: B. Berner)Orte der Arbeitstagungen 1987 – <strong>2002</strong>Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 127


Kammer für Arbeiter und AngestellteKammer für Arbeiter und AngestellteFolgende Studien hat die Wirtschaftskammer<strong>Steiermark</strong> im Berichtsjahr erstellt:Schein und Sein der neuen Arbeitswelt –Atypische Beschäftigung in der <strong>Steiermark</strong>Die sozialen und ökonomischen Veränderungen dervergangenen Jahre haben auch die Struktur unsererArbeitswelt maßgeblich beeinflusst. Ausdruck dafürist neben der gestiegenen Erwerbsbeteiligung vonFrauen die Zunahme so genannter atypischer Beschäftigungsverhältnisse.Darunter fallen so unterschiedlicheErscheinungsformen wie Teilzeitarbeit,geringfügige Beschäftigung, befristete Beschäftigung,Leiharbeit sowie Tätigkeiten auf Basis vonfreien Dienstverträgen und Werkverträgen. Die AbteilungWirtschaft der Arbeiterkammer <strong>Steiermark</strong>hat in der <strong>2002</strong> fertiggestellten Studie „Schein undSein der neuen Arbeitswelt“ die Struktur des steirischenArbeitsmarktes näher beleuchtet und dieChancen und Risiken neuer Beschäftigungsformenfür die betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnendargestellt.Die Wasserversorgung in der <strong>Steiermark</strong> –eine Untersuchung über die Wassergebühren,die steirischen Wasserversorger und dieAspekte zur Trinkwasserqualität vor demHintergrund der politischen Debatte zurWasserversorgung aus Sicht der Konsumentinnenund KonsumentenDie sichere und einwandfreie Versorgung der Konsumentinnenund Konsumenten mit Wasser, demLebensmittel Nr. 1, hat naturgemäß in unsererGesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Seiteiniger Zeit wird jedoch über Art und Ausmaßöffentlicher Aufgabenerfüllung im Allgemeinen undüber die Wasserversorgung und die Wasserversorgerim Besonderen diskutiert. Gleichzeitig werden vieleverschiedene Vorschläge für eine Veränderung derWasserwirtschaft eingebracht, die aber die Auswirkungenfür die Verbraucher außer Acht lassen.Die AK <strong>Steiermark</strong> hat deshalb die empirischenFakten in der Studie „Die Wasserversorgung in der<strong>Steiermark</strong> – eine Untersuchung über die Wassergebühren,die steirischen Wasserversorger und dieAspekte zur Trinkwasserqualität vor dem Hintergrundder politischen Debatte zur Wasserversorgungaus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten“zusammengefasst.Das geltende Rechtssystem stellt den organisatorischenRahmen für die Organisation der Trinkwasserversorgungdar. Die Konsumentinnen und Konsumentenhaben für die Herstellung eines Wasseranschlussesund die Wasserlieferung Wassergebühren,das sind die einmaligen Anschluss- und dielaufenden Verbrauchsgebühren, zu bezahlen. DieAnschlussgebühren reichen für den durchschnittlichensteirischen Haushalt von € 0,– bis € 4.723,73Euro, wobei auf die gegebenenfalls noch hinzukommenden Kosten für die Errichtung der Hausanschlussleitunghinzuweisen ist. Die jährlichenGebühren der Wasserentnahme reichen von € 11,99bis € 328,02 für einen Haushalt.Zu der Vielzahl von Vorschlägen, die in die Wasserdiskussioneingebracht wurden um eine Verbesserungder Siedlungswasserwirtschaft zu erreichen,gehören auch die Forderungen nach mehr Effizienzdurch Privatisierung, Deregulierung und Liberalisierung.Dahinter stehen die Erwartungen, dassdamit die Kosten sinken, weniger Förderungsmittelbenötigt werden und mehr Wettbewerb sowiegrößere Versorgungseinheiten in der Siedlungswasserwirtschaftgeschaffen werden. Die Studiekonnte diese Erwartungshaltung nicht bestätigen.Die Wasserversorgung wird als eine Leistung deröffentlichen Daseinsvorsorge gesehen, die die128Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Kammer für Arbeiter und AngestellteGrundlage für eine ökonomische, ökologische undsoziale Entwicklung darstellt. Seitens der Arbeiterkammerwird deshalb eine sanfte an den regionalenGegebenheiten angepasste Fortentwicklung derWasserwirtschaft durch eine ganzheitliche wasserwirtschaftlichePlanung unter Einbindung der fürdie Wasserwirtschaft Verantwortlichen sowie derInteressenvertretungen gefordert.„Jobwunder“ Radkersburg? Arbeitsmarktund Beschäftigungsentwicklung im politischenBezirk Radkersburg seit dem Ende derachtziger JahreDie Beschäftigungsentwicklung im Bezirk Radkersburgwar seit dem Wegfall des Eisernen Vorhanges– welcher wiederum hinsichtlich seiner Auswirkungengerade in diesem Bezirk nie so undurchlässigwar, wie in anderen österreichischen Regionen –und der damit verbundenen Ostöffnung äußerstdynamisch. Diese Dynamik wird in dieser Studieeingehend beschrieben. Dabei wurde zunächst festgehalten,woher das Arbeitskräftereservoir kam,welches die neu entstandenen Arbeitsplätze einnehmenkonnte: Die Anzahl der Bezirksauspendlerinnenund Bezirksauspendler ist zurückgegangen,Personen aus dem Ausland und bisher nichtbeschäftigte Frauen fanden ebenso Beschäftigungwie „ehemalige“ <strong>Land</strong>wirte. Zudem ist die Arbeitslosigkeitleicht zurückgegangen.Konsumverhalten sowie umfangreiche Auslagerungenvon Familienfunktionen und Haushaltstätigkeitenin die offizielle Ökonomie identifiziert. In ihremZusammenwirken und ihrer gegenseitigen Bedingtheitverstärken diese Ursachen noch ihre beschäftigungssteigerndeTendenz. Frauen, welche Beschäftigungim Tourismusbereich finden, fragen z.B. mehrLeistungen des Sozial- und Dienstleistungsbereichesnach, was dort wiederum Beschäftigunginduziert. In diesen beiden Sektoren entstehenzusätzliche Einkommen, welche wiederum Beschäftigungim Handel induzieren, usw. DirekteOstöffnungseffekte haben dem gegenüber nur eineäußerst geringe Rolle gespielt.Die positive Beschäftigungsdynamik konnte allerdingsdie grundlegenden Strukturprobleme imBezirk hinsichtlich der Einkommenssituation unddem Qualifikationsniveau der Beschäftigten nichtentschärfen.KontaktKammer für Arbeiter und AngestellteHans-Resel-Gasse 8-14, A-8020 GrazTel.: 05/7799-0Fax: 05/7799-2387www.akstmk.atNeue Arbeitsplätze sind vor allem im Bereich desThermentourismus, im Sozial- und Dienstleistungsbereichund im Handel entstanden, im geringerenAusmaß daneben auch im Bauwesen, im Verkehrswesenund bei den unternehmensbezogenen undwirtschaftsnahen Dienstleistungen.Als Ursachen für die erheblichen Beschäftigungszuwächsein gerade diesen Sektoren wurden Änderungenim Gesundheitsbewusstsein in Verbindungmit einer entsprechenden „Kurpolitik“ und imSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 129


<strong>Land</strong>wirtschaftskammer<strong>Land</strong>wirtschaftskammerNeuorientierung der SteirischenRinderzucht 2001Methodik:■ Blutkulturen (Lymphozyten) sowie anschließendeChromosomenpräparation von Besamungsstierenaus Gleisdorf.■ PRINS-Vorbereitung der Präparate■ PRINS-Hybridisierungsschritte■ Vergleichende Nachweise und Bewertungen derTelomerenmuster 5/ Anwendung zu Diversitätsfeststellungund phänotypische Fragen (v.a.Erbhygiene, Fruchtbarkeit)Zeit- und Kostenplan:Die Arbeiten sollen sich über 12 Monate erstrecken.Die Kosten werden mit ATS 40.000,– angegebenund schlüsseln sich auf wie folgt:Primer ATS 10.000,–Enzyme ATS 12.000,–Laborverbrauchsmaterial(Kulturmedien etc.) ATS 10.000,–Fluorochrome ATS 8.000,–ATS 40.000,–Projekteinreicher:Univ.-Prof. Dr. Burkhard MayrInstitut für Tierzucht und GenetikVeterinärmedizinische Universität WienVeterinärplatz 1 , A-1210 WienTel.: 01 / 25 0 77 – 56 05Fax: 01 / 25 0 77 – 56 93Projektgeber:Rinderbesamungsanstalt GleisdorfAm Tieberhof 6 , A-8200 Gleisdorf130Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>esEnergieVerein<strong>Land</strong>esEnergieVerein (LEV)AllgemeinesZusammen mit dem <strong>Land</strong>esenergiebeauftragtenund der Energieberatungsstelle des <strong>Land</strong>es (die derLEV teilweise finanziert) kommt dem 1981 gegründeten<strong>Land</strong>esEnergieVerein eine wichtige Rolle inder steirischen Energiepolitik zu. Die Aufgaben wurdenim <strong>Land</strong>esenergieplan 1984 festgelegt: Förderungheimischer, regenerativer Energieträger undder Energieeffizienz. Durch den LEV soll mehr Flexibilität,Ungebundenheit sowie die Möglichkeit privaterFinanzierung im Bereich Energie erreicht werden.Derzeit wird der <strong>Land</strong>esEnergieVerein direktaus den Budgetmitteln des <strong>Land</strong>es mit ca. €631.500,– finanziert, den annähernd gleichenBetrag bezieht er aus Projekten, Dienstleistungenund Mitgliedsbeiträgen.AufgabenSeine wichtigsten Aufgaben sieht der <strong>Land</strong>es-EnergieVerein darin, als Informationsdrehscheibefür den Energiebereich zu fungieren. Dazu gehörtFachwissen genauso wie Information über Förderungenoder die Verwaltung. Das Internet stellteine enorm wichtige Basis für diese Aufgabe dar.Die Homepage www.lev.at bietet ein umfangreichesService- und Informationsangebot, das von einerwachsenden Anzahl nationaler und internationalerBesucher geschätzt wird.Im Jahr <strong>2002</strong> wurde der LEV mit der Funktion alsNetzwerkzentrum im NOEST – Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong> beauftragt. Vom <strong>Land</strong><strong>Steiermark</strong> zur Optimierung der landesweiten Öko-Energie-Bestrebungen ins Leben gerufen, koordiniertdas NOEST die Initiierung und Realisierungvon Projekten, die den Einsatz erneuerbarerEnergieträger und die effiziente und umweltfreundlicheNutzung von Energie vorsehen. DerzeitigesZiel des NOEST ist die einfachere und raschereAbwicklung von Anträgen für steirische Fördermöglichkeitenim Bereich Öko-Energie, die intensivereBetreuung der Projektwerbenden und dieKommunikation der Forschungsergebnisse, die aufder Homepage www.noest.or.at präsentiert unddauerhaft zugänglich gemacht werden. Neben dieserProjektdatenbank wurde im Auftrag des <strong>Land</strong>esvom JOANNEUM RESEARCH Institut für Energieforschung,eine Wissensdatenbank erstellt, u.a. mitumfangreichen Beiträgen des LEV. Diese ist unterwissen.noest.or.at/ zu finden.Der LEV ist darüber hinaus auch Mitglied in internationalenNetzwerken wie FEDARENE und OPET.Neben dem ZREU Regensburg (D), dem OberösterreichischenEnergiesparverband und der ÖsterreichischenKommunalkredit ist der LEV auchMitglied des CROSS-BORDER-OPET. Im Rahmen desInterreg III Programms der EU wurden neue Projektegestartet, deren Ziel eine Vernetzung von speziellenWissengebieten ist.Projekte des <strong>Land</strong>esEnergieVereinDer LEV hat neben seinen laufenden TätigkeitenForschungsprojekte initiiert, finanziert (allein odermitfinanziert) und seit dem Beitritt Österreichs zurEuropäischen Gemeinschaft zahlreiche EU-Projektedurchgeführt. Auf der LEV-Homepage sind die Projektein abgeschlossene (Archiv), laufende Projekteund in Sponsoring unterteilt. Projektdokumentationenstehen als PDF-Dateien zum Herunterladenauf der Homepage zur Verfügung. Durch dieBildung des NOEST sind die eigenen Projekte desLEV nicht mehr so sehr Forschungsprojekte, sondernbefassen sich mit Verbreitung von Ergebnissen undBewusstseinsbildung.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 131


<strong>Land</strong>esEnergieVereinENERGY GLOBE <strong>Steiermark</strong>Der ENERGY GLOBE ist ein von Oberösterreich ausgehenderinternationaler Wettbewerb, bei dem imRahmen einer Fernsehgala in verschiedenen Kategoriendie weltweiten Sieger ausgezeichnet werden.2001 wurde eine österreichische Vorausscheidungeingeführt. Es werden nun zuvor je drei Sieger inden einzelnen Bundesländern ermittelt und ausihrem Kreis ein „Österreichsieger“. 2001 wurdentrotz der kurzen Ankündigungszeit von nur 14Tagen 25 Projekte eingereicht.Steirischer Sieger 2001, 2. Platz österreichweit undweltweiter Sieger in der Kategorie Verkehr:Murecker Energie Kreislauf OlympiadeSüdsteirische Energie- und EiweißerzeugungsgenossenschaftSEEG Reg. Gen.m.b.H.Das ehrgeizige Projekt der KlimabündnisgemeindeMureck mit dem Ziel der 100%igen Eigenversorgungmit Kraftstoff, Strom und Wärme aus erneuerbarerEnergie wurde gestartet, das Ziel sollte innerhalbweniger Jahre erreicht werden.2. Platz: Multifunktionale Lärmschutzwand an derAutobahn bei Gleisdorfm2 Management GmbH, LangenwangKomplexes, schallgekoppeltes Verkehrsbeeinflussungssystemzur Geschwindigkeitsreduzierung beiüberschreiten der Lärmgrenzwerte, gespeist voneiner Photovoltaikanlage mit 100kWp.3. Platz: Umweltfreundliche Desiccant-Klimatechnikfür mitteleuropäische KlimazonenJOANNEUM RESEARCH Institut für Energieforschung,GrazPlanung, Errichtung und der Betrieb einerDesiccant-Klimaanlage mit einer Kühlleistung von30 kWc für das Forschungshaus im ÖkoparkHartberg.Auch im Jahr <strong>2003</strong> wird der Bewerb stattfinden.Eine Verbreitung und Präsentation von steirischenProjekten – nicht nur der Siegerprojekte und nichtnur über die Homepage – ist geplant.Im Jahr <strong>2002</strong> wurden für den Energy Globe Austria<strong>2002</strong> in der <strong>Steiermark</strong> folgende Preisträger ermittelt:1. Platz: Global denken – lokal handelnJohann Reicht, HitzendorfAufgrund der Initiative von Johann Reicht wurdenin Hitzendorf Solaranlagen und Hackschnitzelheizungenvon Gemeindemitgliedern selbst gebaut, derEnergiestammtisch und die EinkaufsgemeinschaftPellets-Pool-Hitzendorf gegründet, Versuchspflanzungenangelegt und vieles mehr.Kontakt<strong>Land</strong>esEnergieVerein <strong>Steiermark</strong>Burggasse 9/II, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 33 89Fax: 0316 / 877 – 33 91office@lev.atAnsprechpersonGerhard Ulz, Geschäftsführer132Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


<strong>Land</strong>wirtschaftliche Umweltberatung (LUB)<strong>Land</strong>wirtschaftliche Umweltberatung (LUB)Das für Österreich beispielgebende Projekt „<strong>Land</strong>wirtschaftlicheUmweltberatung <strong>Steiermark</strong>“ wurde1988 im Auftrag der Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierungin Zusammenarbeit mit der AbteilungPflanzenbau der <strong>Land</strong>eskammer für <strong>Land</strong>- undForstwirtschaft <strong>Steiermark</strong> gegründet. Angesiedeltbeim Ländlichen Fortbildungsinstitut <strong>Steiermark</strong>(LFI), werden durch intensive Beratung die Vorgabender Wasserschon- und Schutzgebiete vermittelt.Die boden- und grundwasserschonendeBewirtschaftung, insbesondere die Umsetzunggrundwasserrelevanter Förderungsrichtlinien undMaßnahmen wie Fruchtfolgegestaltung, reduzierteStickstoffdüngung, gezielter Gülleeinsatz, schlagbezogeneNährstoffbilanzierung etc. sind hierbeiinhaltliche Schwerpunkte.UmsetzungsschwerpunkteMit der Umsetzung von ÖPUL (ÖsterreichischesProgramm zur Förderung einer umweltgerechten,extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden<strong>Land</strong>wirtschaft), insbesondere mit denÖPUL-Gewässerschutzprojekten wird ein weitererSchwerpunkt wahrgenommen, der die Zielsetzungder <strong>Land</strong>wirtschaftlichen Umweltberatung inHinblick auf Reduktion der Nitratwerte im Grundwasser,Verhinderung des Stoffaustrages aus landwirtschaftlichgenutzten Böden und Umsetzunggrundwasserschonender Maßnahmen maßgeblichprägt.Um den gesetzlichen Auflagen in den Schon- bzw.Schutzgebieten zu entsprechen, sind neben denStandortverhältnissen ebenso der Nährstoffbedarfder Kulturpflanzen zu berücksichtigen.Bodenuntersuchungen auf Stickstoff im eigenenLabor stellen hierbei einen wichtigen Beitrag zurSensibilisierung der Düngerbemessung dar. Dieermittelten Ergebnisse werden zum einen innerhalbder Bauernschaft diskutiert, zum anderen bilden siedie Basis für Einzelberatungsgespräche. Insbesondereist zu berücksichtigen, dass der Einfluss derWitterung auf das Mineralisationsverhalten jährlichsehr unterschiedlich sein kann und daher ist es vom<strong>Land</strong>wirt äußerst schwer, die tatsächlichen Stickstofffreisetzungenabzuschätzen.Seitens der Umweltberatung ist es notwendig, denlandwirtschaftlichen Betriebsführern geeigneteMaßnahmen anzubieten, um Stoffeinträge in dasGrundwasser zu verhindern bzw. zu verringern. Eineder wichtigsten Maßnahmen dabei ist auch dieAnlage von winterharten Gründecken.Im weiteren wird eine Übersicht der Umsetzungsschwerpunkteaufgelistet:■ Bildungsarbeit (Schaffen von Problembewusstsein,Erläuterung gesetzlicher Rahmenbedingungen,landwirtschaftliche Fachberatung, regionalspezifischeBeratungsprojekte)■ Organisation und Auswertung von Bodenprobenim eigenen Labor (Analysenerfassung, Bodenstickstoff,Wirtschaftsdüngerstickstoff undWasser)■ bedarfsgerechte Stickstoffdüngung zu Maisnach Laborergebnissen und nach dem N-Sollwertsystem■ EDV-unterstützte NährstoffbilanzierungenÖPUL-Gewässerschutzprojekte (RegionalprojektStmk. 4.5.1 sowie Gewässerschutzprojekt 2.31)■ Lysimeterbetreuung■ Versuchstätigkeiten (Gründecken- und N-Steigerungsversuche)Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 133


<strong>Land</strong>wirtschaftliche Umweltberatung (LUB)■ gemeinsamer Saatguteinkauf, Untersaaten-Aktion■ Einzel-/Gruppenberatung und Vortragstätigkeitin der quartären Talflur von Graz bis Radkersburg■ Organisation von Workshops, Maschinenvorführungen,Exkursionen etc.■ Publikationen, Fachartikeln für die einzelnenBezirkskammerzeitungen bzw. für die <strong>Land</strong>wirtschaftlichenMitteilungen, jährlicher Tätigkeitsbericht■ enge Zusammenarbeit mit den Rechts- undFachdienststellen des Amtes der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung■ überregionale Zusammenarbeit mit WasserschutzberatungOberösterreich u.a. Institutionen(BA Petzenkirchen, BAL Gumpenstein, ArbeitsgruppeLysimeter, JOANNEUM RESEARCH)Im Oktober <strong>2002</strong> wurden 2 Feldmessstellen errichtet,sodass in den kommenden 3 Jahren mit einervorgegebenen ortsüblichen Fruchtfolge die N-Austräge auf einem Biobetrieb und einem konventionellwirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebexakt erhoben werden können.Wirkung der MaßnahmenAnhand der permanent durchgeführten Laboranalysenzeigt sich, dass die bis dato getroffenenMaßnahmen in Kaindorf, Leitring, Leibnitz, HaslachAu, St. Georgen a/d Stiefing und Vogau gewirkthaben. Es sei an dieser Stelle aber auch festgehalten,dass in einigen wenigen Gebieten nicht dergewünschte Erfolg erzielt wird. In diesen Gebietenwurden Spezialberatungsprojekte für eine Trendwendungfestgelegt.Umsetzungsschwerpunkt Spezialberatungam Beispiel des Einflusses desFeldgemüsebaus im westlichen Grazer Feldauf die Nitratwerte im GrundwasserIm feldgemüsebaulich bedeutenden westlichenGrazer Feld, das sich nach wie vor durch erhöhteNitratwerte auszeichnet, wird ein vom Amt derStmk. <strong>Land</strong>esregierung initiiertes Projekt von der<strong>Land</strong>wirtschaftlichen Umweltberatung betreut.Zwei Ziele werden dabei verfolgt: die Beleuchtungdes aktuellen Beitrags des im geplantenIntensivberatungsgebiet praktizierten Feldgemüsebauszu den Nitratgehalten des Grundwassers unddie Prüfung von hinsichtlich der Stickstoffeffizienzoptimierter feldgemüsebaulicher Produktionssystemeauf ihren Einfluss auf die Sicker- bzw.Grundwasserqualität mittels eines gekoppeltenBodenwasser-Stickstofftransfermodells.Die Leistungen der <strong>Land</strong>wirtschaftlichen Umweltberatungsind auch unter jenem Aspekt zu betrachten,der das Spannungsfeld zwischen den Vorgabender Wasserwirtschaft und den Umsetzungsmöglichkeitender Bauernschaft zu mindern vermag.Gerade in wasserrelevanten Konfliktgebieten ist inZukunft vermehrt der Gedanke der Ökologisierungund damit die Arbeit der <strong>Land</strong>wirtschaftlichenUmweltberatung zu unterstützen.Kontakt<strong>Land</strong>wirtschaftliche Umweltberatung <strong>Steiermark</strong>Hamerlinggasse 3, A-8010 GrazTel.: 0316 / 80 50 – 0www.lub.at134Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


NOEST – Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong>NOEST – Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong>Primäres Anliegen der Energie-, Wirtschafts- undUmweltpolitik des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong> ist die verstärkteNutzung Erneuerbarer Energien. Gleichzeitigwerden damit Chancen für die Wirtschaft geschaffen,da bei der Nutzung der vorwiegend heimischenErneuerbaren Ressourcen vor allem in der Regionansässige Betriebe profitieren.Zur Unterstützung dieser Politik und vor demHintergrund von vielen, in diesem Bereich tätigenFörderstellen wurde das "Netzwerk Öko-Energie<strong>Steiermark</strong>" im April <strong>2002</strong> auf Initiative von LH-Stv.Dipl.-Ing. Leopold Schöggl eingerichtet. Das NOEST-Zentrum ist beim <strong>Land</strong>esEnergieVerein <strong>Steiermark</strong>angesiedelt und zentraler Ansprechpartner fürProjekteinreichungen, Beratungen und Ergebnisverwertung.Das NOEST Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong> ist eininnovativer One-Stop-Shop und Wissensdrehscheibefür alle innovativen F&E-Projekte imBereich der Öko-Energien wie Kleinwasserkraft,Bioenergie (z.B. Holz, Biogas), Windkraft, Sonnenstrahlung,Geothermie aber auch Energieeffizienz.Mit dem Aufbau und dem weiteren Ausbau desNOEST werden vor allem folgende Ziele verfolgt:■ Die <strong>Steiermark</strong> ist eine führende Energieforschungsregionin Österreich, v.a. hinsichtlichEnergieinnovationen.■ Das Wissen um die laufenden Aktivitäten in der<strong>Steiermark</strong> ist breit ausgetauscht.■ Optimaler Service für Projekteinreichendeermöglicht Spitzenprojekte.■ Die in NOEST erarbeiteten Forschungsergebnissewerden bestmöglich verwertet und wirtschaftlichumgesetzt.Förderprogramme in NOESTIn NOEST arbeiten alle <strong>Land</strong>esstellen mit potentiellenFördermitteln für F&E-Projekte im Bereich derÖko-Energien und der Energieeffizienz zusammen.Die in diesem Bereich relevantesten Förderprogramme,mit denen NOEST kooperiert, finden sie imInternet unter www.noest.or.at/index_services.htmin der Rubrik „Förderungen“.Förderabwicklung durch NOESTDie Einreichung eines F&E-Energieprojekts erfolgtan das NOEST-Zentrum. Somit reicht ab sofort EINEEinreichung für den Großteil der steirischenFördermöglichkeiten im Bereich Öko-Energie. Derkonkrete Förderablauf sieht folgendermaßen aus:■ Projekt-Idee an das NOEST-Zentrum: Allfälligvorhandene Unterlagen sowie ergänzendesknappes Datenblatt an das NOEST-Zentrum senden.Auch Co-Finanzierungs-Projekte bittebereits frühzeitig an das NOEST übermitteln!■ Vor-Check der Projekt-Idee und Beratung: Diesererfolgt durch die Steuerungsgruppe und dieKompetenzknoten (Inhaltliche Eignung, Fördermöglichkeiten,Überschneidungen, usw.).■ Abstimmung im Beratungsgremium: FörderempfehlungJa/Nein, Wahl der Förderschiene,Auflagen.■ Antrag an die vorgesehene Förderstelle (beiFörderempfehlung): Einarbeitung der Auflagensowie Abstimmung in Details.■ Rasche Förderzusage und -abwicklung über dieFörderstelle: Da das Projekt vorabgestimmtwurde ist eine zügige Bearbeitung möglich.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 135


NOEST – Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong>Bisherige Aktivitäten des NOESTIm Zeitraum April <strong>2002</strong> bis September <strong>2003</strong> wurden69 Projektanträge bearbeitet. Von den 61 Projektensind zwölf Projekte noch in der Begutachtung undAbstimmung. Zwölf Projekte werden demnächststarten und die Anzahl der laufenden Projektedamit auf 31 erhöhen. 20 Projekte konnten vonNOEST nicht gefördert werden (Siehe Grafik).Parallel dazu hat im Jahr <strong>2002</strong> das JOANNEUMRESEARCH als damaliges NOEST-Zentrum dieStrukturen aufgebaut, die Kooperationen mit denFörderstellen hergestellt und die Wissensdatenbankins Leben gerufen. Im Jahr <strong>2003</strong> hat der<strong>Land</strong>esEnergieVerein als NOEST-Zentrum vor allemdas Netzwerk ausgebaut (NOEST-Kompetenzknoten)und den Wissenstransfer mit Veranstaltungenforciert (u.a. Expertengespräch Biogas,Expertengespräch Holzvergaser, Informationsveranstaltungzu „Energiesysteme der Zukunft“ sowieBiogasstammtische).Ausblick auf weitere AktivitätenZur Erreichung der genannten Ziele des NOEST wirdin den kommenden Monaten folgende Mission mitdem 5 -Impulse-Programm „N-O-E-S-T“ verfolgt,welches teilweise schon jetzt in Umsetzung befindlichist.■ N – Netzwerk etablieren: Durch regelmäßigeNetzwerktreffen (mit Informationen zu Förderungen,Projektergebnissen, etc.) und Newslettersowie der Tätigkeit der Kompetenzknotenwächst das Netzwerk noch weiter. Die Förderstellensind ebenso wie weitere Netzwerke &Initiativen aktiv eingebunden.■ O – One-Stop-Shop für Energie-F&E-Projekteausbauen: Die bestehenden Services werden vorallem um erweiterte Beratungsservices, der vereinfachtenEinreichung und der rascheren Bearbeitungausgebaut.■ E – Ergebnisse aktiv verwerten: Die Projektergebnissewerden neben den bewährten Expertengesprächenauch mit zielgerichtetenVeranstaltungen – u.a. mit der Zielgruppe KMUs– und durch die Arbeit der NOEST Kompetenzknotenbestmöglich verwertet und wirtschaftlichnutzbar gemacht.■ S – Schwerpunkte setzen: Bestehende Windowsof-Opportunitiesfür die Forcierung von einzelnenBereichen der Erneuerbaren Energien werdenin Hinkunft durch jährliche Schwerpunktsetzungder Förderungen genutzt.■ T – Transparenz ausbauen: Neben intensiven undpersönlichen Kontaktmöglichkeiten trägt auchdie im Ausbau befindliche Homepage samtProjekt- und Wissensdatenbank zur Transparenzdes NOEST bei.KontaktNOEST Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong>c/o <strong>Land</strong>esEnergieVerein <strong>Steiermark</strong>Burggasse 9/II, A-8010 GrazTel.: 0316 / 877 – 45 62Fax: 0316 / 877 – 33 91b.puttinger@noest.or.atwww.noest.steiermark.atAnsprechpartnerBernhard Puttinger136Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


NOEST – Netzwerk Öko-Energie <strong>Steiermark</strong>Struktur des NOESTZum Erreichen der Ziele tragen viele Personen und Institutionen innerhalb des NOEST bei:Funktion Institution AufgabenNOEST Zentrum, LEV, Ausschuss von Förderstellen Projektan-bahnung & -beratung, Förderkoordi-NOEST Steuerungsgruppe (FA6A, FA13A, FA14B, nation NOEST intern, Wissenstransfer Projekt-FA16A), Ressort Energie, JR ergebnisse, Vernetzung der PlayerNOEST Beratungsgremium 17 Mitgliedsorganisationen, Förderungsabstimmung, Schwerpunktsetzungv.a. Förderstellen des <strong>Land</strong>essowie Interessensvertretungen.Vorsitz: WirtschaftskammerNOEST Kompetenzknoten 6 Kompetenzknoten sind die Projektanbahnung & -beratung, WissenstransinhaltlichenAnsprechpartner zu den fer Projektergebnisse, Vernetzung der Playereinzelnen Sparten der Öko-Energien(JR, LEA, AEE, LEV, TU Graz)NOEST Wissen JR Auf- & Ausbau Internet- Datenbank Öko-Energien (u.a. Technologie, Projekte:www.noest.steiermark.at)NOEST ProjektüberblickGesamt: 69 Projekte (Stand: 15.9. <strong>2003</strong>)2012Projekte in VorbereitungEmpfohlene Projekte61912Projekte in ArbeitAbgeschlossene ProjekteNicht geförderte ProjekteSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 137


Österreichisches Gießerei-InstitutÖsterreichisches Gießerei-InstitutDas Österreichische Gießerei-Institut ist ein außeruniversitäreskooperatives Forschungsinstitut undakkreditierte Prüfstelle für 50 Prüfverfahren nachEN ISO/IEC 17025 und EN 45001. Durch einenKooperationsvertrag mit der MontanuniversitätLeoben ist eine optimale Verknüpfung zwischenGrundlagenforschung und anwendungsorientierterEntwicklung möglich. Bei der Durchführung vonForschungsprojekten wird eine enge Kooperationmit Industriepartnern und bei fachgebietsübergreifendenThemen mit weiteren universitären undaußeruniversitären Forschungsinstitutionen angestrebt.Die bereits im Vorjahr um mehr als 10% gesteigertenfakturierten Forschungsdienstleistungen wurdenum weitere 32% erhöht. Die in den letzten Jahrenmöglich gewordenen Investitionen und Strukturverbesserungenwirken sich positiv aus. Bedingtdurch die Reduzierung der Förderquoten, gingen dieProjektförderungen jedoch leicht zurück.Im Jahr <strong>2002</strong> wurden insgesamt 771 Einzelaufträgemit 143 Unternehmen, davon 24 Betriebe aus demAusland abgewickelt. Rund 75% der Aufträge könnenKMUs zugeordnet werden. Wertmäßig wurden71% der Aufträge im Geschäftsfeld F&E abgewickelt.10% der Aufträge sind dem Geschäftsfeldtechnische Beratung und Technologietransfer und19% dem Geschäftsfeld Materialprüfung undWerkstoffdatenermittlung zuzuordnen. In neueAnlagen und Infrastruktur wurden <strong>2002</strong> rund €252.000,– investiert, wobei mit 95% ein überaushoher Eigenfinanzierungsanteil gegeben war.Forschungsschwerpunkte und Projekte■ Herstellung und Schwingfestigkeit von hochfestemGrauguss■ Rapid-Prototyping in der Gießerei■ Schwingfestigkeit von GGG mit Rohgussflächen■ Entwicklung einer Prüfmethodik zur Beurteilungdes Stauchverhaltens von Gusswerkstoffen beierhöhter Temperatur■ Numerische Simulation von Strömung, Erstarrung,Eigenspannung und Verzug mit parallelemRechnen■ Numerische Simulation des Bandgießens vonGleitlagerlegierungen im Belt-Caster-Prozess■ Numerische Simulation des Aufschmelzverhaltensvon Gusslegierungen■ Messung des Erstarrungsverhaltens von Legierungenals Eingabeparameter zur Erstarrungssimulation■ Bestimmung mechanischer Kennwerte mittelsverschiedener Härtemessverfahren zur Werkstoff-und Gefügecharakteristik von Guss-,Schmiede- und Gradientenwerkstoffen■ Bestimmung statischer und dynamischer Werkstoffkennwertevon GusslegierungenDarüber hinaus kooperiert das ÖGI zusammen mitnationalen und internationalen Partnern in EU-Netzwerkprojekten. Durch die Zusammenarbeit mitdem Werkstoffkompetenzzentrum Leoben wurdeeine Laserflashanlage in Betrieb genommen, die zurErmittlung der Temperaturleitfähigkeit dient unddamit eine entscheidende Lücke zur Bestimmungthermophysikalischer Daten schließt. Das ÖGI warauch in verschiedenen Arbeitsgruppen tätig, uminternationale Kontakte und Erfahrungsaustauschzu pflegen, und wurde im Laufe des Jahres vonzahlreichen in- und ausländischen Fachkollegen zuSachdiskussionen aufgesucht.138Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Österreichisches Gießerei-InstitutVeranstaltungen und Publikationen■ Gießereitagung <strong>2002</strong>: Organisiert vom ÖGI■ 12 Vorträge von Mitarbeitern über dieErgebnisse der F&E-Tätigkeit des ÖGI■ 6 Weiterbildungsseminare, z.T. direkt in Firmenvor Ort■ Publikation von 15 Beiträgen im FachschrifttumKontaktÖsterreichisches Gießerei-InstitutParkstraße 21, A-8700 LeobenTel.: 0 38 42 / 43 101 – 0Fax: 0 38 42 / 43 101 – 1office.ogi@unileoben.ac.atwww.ogi.atAnsprechpersonenGeschäftsführerProf. Dr. Peter SchumacherInstitutsleiter und stellv. GeschäftsführerDI Gerhard SchindelbacherSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 139


evolaris eBusiness Competence Centerevolaris eBusiness Competence CenterDas eBusiness Kompetenzzentrum evolaris wurdeim Jänner 2001 als Privatstiftung im Rahmen desK ind-Programmes der österreichischen Bundesregierunggegründet und unterstützt Unternehmenbei der Transformation bestehender sowie bei derEntwicklung neuer Geschäftsmodelle für dieNetzwerkökonomie: einerseits durch Gestaltungsvorschläge,Beratung und Produkte, die Unternehmenhelfen, das Vertrauen ihrer Kunden, Mitarbeiterund Partner in die Geschäftsabwicklung via Internetzu erhöhen; andererseits durch Erforschung undAnalyse der Auswirkungen des Internet auf dieGeschäftsmodelle und Strategien eines Unternehmensunter besonderer Beachtung von ökonomischenFragen, Kundenbedürfnissen sowie Recht undSicherheit. Schwerpunktmäßig konzentriert sichevolaris dabei auf den Faktor „Vertrauen“. AlsKnotenpunkt eines international anerkanntenForschungs- und Beratungsnetzwerkes verbindet esweltweit führende Unternehmen und Forschungseinrichtungenmiteinander.evolaris wird aus Mitteln des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Arbeit, der steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaftm.b.H., der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung, Ressort fürWirtschaft, Finanzen und Telekommunikation, demRessort für Innovation, Infrastruktur und Energie,sowie der Stadt Graz gefördert. Die Wirtschaft (diefounding Partners zu gleichen Teilen) bringt 40%,die öffentliche Hand (35% Bund, 20% <strong>Land</strong><strong>Steiermark</strong>, Stadt Graz 5%) 60% ein. DieGesamtsumme der Förderungen beläuft sich im Jahr<strong>2002</strong> auf 33.370.425 Euro.30 Mitarbeiter aus den verschiedensten Fachgebietenbeschäftigt evolaris in Graz, u.a. Betriebswirte,Techniker, Juristen und Soziologen.Internationale PartnerschaftenDas evolaris-Netzwerk zeichnet sich im Speziellendurch Internationalität sowie wirtschaftliche undwissenschaftliche Relevanz aus. Neben den renommierteninternationalen Wirtschaftspartnern – AVLList GmbH., Energie <strong>Steiermark</strong> AG, Styria MedienAG, Gebrüder Weiss GmbH., i-netlogistics GmbH.oder Euro RSCG – sind es internationale Wissenschaftspartnerwie die Harvard University (USA), dieHochschule St. Gallen (Schweiz), Center of ElectronicCommerce der Universität Marburg (Slowenien),City University of Hongkong (China), diedas evolaris Partner-Netzwerk in besonderem Maßeverdichten. Bereicherung erfährt das Netzwerkebenso durch die namhaften regionalen Wissenschaftspartner,allen voran die Karl-Franzens-Universität Graz, die Technische Universität Graz,JOANNEUM RESEARCH und FH JOANNEUM.Die ForschungsschwerpunkteIn evolaris wird vorwettbewerbliche Forschungbetrieben, die sich aus den wirtschaftlichen Anforderungender Geschäftspartner bzw. Netzwerkpartnerergeben. Das primäre Kernthema, nämlichWettbewerbsvorteile durch Vertrauensaufbau in derNetzwerkökonomie zu erzielen, zieht sich durch alleForschungsschwerpunkte von evolaris.■ „Business Models“ beschäftigt sich mit denPotenzialen des Internet zur Neugestaltung vonGeschäftsmodellen und den daraus abgeleitetenGeschäftsprozessen. Neben Forschung steht auchdie Beratung zu Veränderungen in bestehendenGeschäftsmodellen sowie die Entwicklung neuerGeschäftsmodelle auf Basis der Potenziale desInternet im Vordergrund.140Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


evolaris eBusiness Competence Center■ „Trust“ erforscht und berät Unternehmen imBereich der rechtlichen und technischen Voraussetzungenund Maßnahmen für eine vertrauenswürdigeUmgebung im Internet.ProjekteIm Jahr <strong>2002</strong> wurden in der evolaris Privatstiftungu.a. folgende K ind-Projekte mit den Partnern abgewickelt:■ „Wants“ betreibt Forschung und Beratung imBereich der Kundenbedürfnisse rund um die InteraktionssystemeMensch-Markt-Marke im Internet,z.B. User-Experience und Usability, Online-Communitiesund E-Marketing.Unterstützende QuerschnittsprojekteBesonderes Gewicht wird bei evolaris auf denWissenstransfer gelegt, wobei es hier primär umden Aufbau und die Weiterentwicklung aller technischenund organisatorischen Maßnahmen zumWissenstransfer zwischen evolaris und seinen Partnernim Netzwerk geht. Dazu zählen aktives Wissensmanagementim Intra- und Extranet, die Websitemit monatlichem Newsletter, NetworkingWorkshops, evolaris Talks sowie andere Veranstaltungenebenso wie die Collaboration Area undintensives Key-Account-Management.Zusätzlich bindet UROP|GROP, das Undergraduateand Graduate Research Opportunity Program,Studierende in die Arbeit von evolaris ein, vor allemdurch die Vergabe von Diplom- und Seminararbeiten,Dissertationen, Praktika und Internshipssowie durch die Lehrtätigkeit an Universitäten undFachhochschulen. Die Betreuung der Studierendenerfolgt durch die MitarbeiterInnen von evolaris.Auch <strong>2002</strong> wurde der UROP-Award vergeben, eineder höchstdotierten DiplomarbeitsauszeichnungenÖsterreichs. Dabei werden die besten Diplomarbeitendes Jahres von Entscheidungsträgern derPartnerunternehmen gekürt.■ eCollaboration■ eConsulting■ Bewertung von IT-Funktionalitäten im Rahmendes Projektes Konzern CRM■ Geographisches Informationssystem – Geschäftsmodellweiterentwicklung■ Definition der konzernweiten Kundensicht■ Entwicklung einer Methodologie zur Analyse undGestaltung von Supply Chains■ Vertrauensoptimierung und Nutzenanalyse vonASP-Dienstleistern■ Information Management■ Analyse der Kundenprozesse zur Kundenbindungund Kundenakquisition■ Am Kundenprozess ausgerichtete Geschäftsmodellefür ein Online-Archiv■ project debriefing – Analyse zur Einführungeines ProjektdebriefingsFörderung der Klein- und MittelbetriebePrimäres Ziel von evolaris ist unter anderem auchder Transfer von Informationen zum Thema Vertrauenund wirtschaftlicher Erfolg im Internet hin zuden Klein- und Mittelbetrieben. Der Transfer erfolgtdurch bestimmte Instrumente und Maßnahmen, z.B.durch Veröffentlichungen in Fachmedien (sieheunten), Informationsveranstaltungen, gemeinsameProjekte mit Clustern, regionalen und überregionalenInitiativen, der Wirtschaftskammer, der Wirtschaftsförderungoder den Technologiepartnern.Beispiele für Initiativen, die von der Wirtschaftaußerordentlich gut aufgenommen werden, sindz.B. die 15. Bled Electronic Commerce Conference,die im Juni <strong>2002</strong> in Bled, Slowenien stattfand. evolaris-Mitarbeiterreferierten über “living brands”und die neuen Anforderungen an Marken im digita-Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 141


evolaris eBusiness Competence Centerlen Zeitalter, sowie über die Einflüsse des actionresearch auf die im Internet existierenden Geschäftsmodelle.Die E-Commerce Konferenz in Bledzählt zu den international bedeutensten Konferenzendieses Bereichs.Einige weitere Beispiele:■ Symposium “wissen>schafft>erfolg”, 11/<strong>2002</strong>,Graz■ Außenministerin Ferrero-Waldner besucht evolaris,10/<strong>2002</strong>, Graz■ Vortrag bei der “DEXA <strong>2002</strong>”, 9/<strong>2002</strong>, Aix-enProvence, Frankreich■ Konferenz “AMCIS <strong>2002</strong>”, 9/<strong>2002</strong>, Dallas, USAPublikationenNeben der anwendungsorientierten Forschung fürdie Wirtschaftspartner und dem Wissenstransfer zuden Klein- und Mittelbetrieben kann evolaris auchauf namhafte Publikationen verweisen, auf die hiernur beispielhaft eingegangen werden kann.Die Publikation “Bewertung von eMeasurement: AnIntegrated Concept for eService PerformanceMeasurement” zur Entwicklung eines methodenbasiertenSoftware-Werkzeuges zur Bewertung voneServices wurde im Dezember <strong>2002</strong> beim 24.McMaster World Congress in Hamilton, CA, zumMost Outstanding Academic Paper prämiert. InAusgabe <strong>2002</strong>/214 der “Zeitschrift für Rechtsvergleichung(ZfRV)” erschien der Beitrag “DasHerkunftslandprinzip der E-Commerce-Richtlinieund seine Umsetzung in Deutschland und Österreich”.Der Beitrag “Dynamic Value Logic mapping –Eine Methode um durch die digitale Ökonomiebedingte Veränderungen in einem Gesellschaftsmodellsichtbar zu machen” wurde im Konferenzband“Proceedings of the AMCIS <strong>2002</strong> Conference” abgedruckt,der Beitrag “customer Integration withVirtual Communities” im Band “Proceedings of theThirty-Sixth Conference on System Sciences” publiziert.Kontaktevolaris PrivatstiftungeBusiness Competence CenterHugo-Wolf-Gasse 8 – 8a, A-8010 Grazwww.evolaris.netAnsprechpersonao. Univ.-Prof. Dr. Otto PetrovicVorstandsvorsitzenderTel.: 0316 / 35 11 11 111office@evolaris.net142Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Materials Center LeobenMaterials Center LeobenAllgemeinesDas Materials Center Leoben (MCL) ist ein kooperativesForschungsunternehmen auf dem Gebiet derWerkstoffforschung, der Prozesstechnik und derWerkstoffanwendung. Zur Zeit arbeiten unter demDach des MCL etwa 30 Partner aus der Wirtschaftund Forschungsinstitutionen zusammen. Die wichtigsteBasis dieser Zusammenarbeit sind mittelfristigvereinbarte Kooperationen im Rahmen des K plusProgramms mit dem Ziel der Entwicklung neuerWerkstoffe, neuer Prozesse und neuer Pro-duktedurch innovative Werkstoff- und Fer-tigungstechnologien.Darüber hinaus ist das MCL bestrebt, sichals effizienter, leistungsfähiger und kompetenterPartner bei wichtigen werkstoffrelevanten, verarbeitungstechnischenund anwendungsspezifischenFragestellungen zu etablieren.Neben einer breiten technologischen Basis stütztsich das MCL auf fundiertes Grundlagenwissensowie auf eine moderne Forschungsinfrastrukturzur Durchführung von Standardmethoden und speziellenMethoden und führt auch Beratungen undMachbarkeitsstudien durch und bietet weitereDienstleistungen an, etwa die Charakterisierungvon Werkstoffen und Oberflächen oder die gezielteBehandlung von Oberflächen für bestimmteEinsatzzwecke, beispielsweise für Werkzeuge.Über das MCL wurden im Jahr <strong>2002</strong> Projekte imUmfang von etwa € 4,044 Mio. abgewickelt, in denersten vier Jahren seines Bestehens hat das MCLInvestitionen in Höhe von ca. € 3,1 Mio. getätigt.Damit hat das MCL auch wesentlich zur Modernisierungder Forschungsinfrastruktur im Werkstoffsektorbeigetragen.Die Vierjahresevaluierung des MCL im Rahmen desK plusProgramms hat durch internationale Expertenam 25. und 26. Februar <strong>2002</strong> stattgefunden. In derEvaluierung wurden einerseits die bisherige Aufbauarbeitund die wissenschaftlichen und technischenLeistungen positiv bewertet, andererseitswurde Handlungsbedarf hinsichtlich einer Anpassungder Struktur des MCL und der Kundenorientierunggeortet. Insgesamt wurde die weitere K plusFörderung des MCL vom Evaluierungsteam empfohlen,wobei diese Empfehlung an die Erfüllung vonAuflagen geknüpft wurde: etwa der Nachweis einertragfähigen Langfriststrategie und eines Businessplanesfür die Zeit nach 2005 sowie eine Neuverhandlungder Rechte an Ergebnissen aus den Projektenzu nennen. An der Umsetzung der imBusinessplan definierten Maßnahmen, die auch dieImplementierung einer neuen MCL Struktur vorsieht,wird zur Zeit gearbeitet.Das MCL wurde <strong>2002</strong> von der öffentlichen Hand(TiG im Auftrag des Bundes, <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>-Abteilung Wissenschaft und Forschung, Innofinanz– Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsförderungsges.m.b.H, <strong>Land</strong> Niederösterreich, StadtgemeindeLeoben) gefördert. Die Förderung durchdas <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> belief sich im Jahr <strong>2002</strong> auf€ 700.643,28.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 143


Materials Center LeobenForschungsschwerpunkte/ProjekteDie Forschungsarbeiten des MCL konzentriertensich im Jahr <strong>2002</strong> auf sechs Schwerpunkte:■ Grundlagen und Methoden für die Werkstoffentwicklung■ Modellierung und Simulation■ Pulvertechnik■ Oberflächentechnik■ Fügetechnik■ Funktions- und nanostrukturierte Werkstoffe(Neu: Start Jänner <strong>2002</strong>)Innerhalb der Forschungsschwerpunkte werdenUnternehmensprojekte durchgeführt. In den Unternehmensprojektenwerden mit den Unternehmenspartnerngemeinsam definierte Forschungs- undEntwicklungsziele verfolgt. Darüber hinaus dienenstrategische Projekte der Erweiterung der Kompetenzin den strategisch relevanten Feldern. Im Jahr<strong>2002</strong> wurden vom MCL insgesamt 38 Projektedurchgeführt. 12 dieser Projekte haben strategischenCharakter, sie umfassen die Erweiterungtheoretischer Grundlagen, die Entwicklung neuerMethoden und die Verbesserung der Infrastruktur.Repräsentative Beispiele für Forschungsprojekte■ Entwicklung von theoretischen und experimentellenMethoden zur Entwicklung ausscheidungshärtenderWerkstoffe.■ FEM Simulation des gekoppelten elektrischthermisch-mechanischenVerhaltens vonElektrokeramiken.■ Entwicklung dynamisch hochbelastbarer Sinterformteile.■ Interfaceoptimierung für hochbelastete beschichteteKaltarbeitswerkzeuge.■ Entwicklung einer 3D-Laserbearbeitungsanlagefür die Laser-Reparatur und die 3D-Formgebung.■ Entwicklung von nanostrukturierten Schichtenmit besonderen tribologischen Eigenschaften.Publikationstätigkeit in den Jahren 1999bis <strong>2002</strong>■ Publikationen in Zeitschriften und Konferenzbänden:86■ Buchbeiträge: 3■ Zahl der abgeschlossenen Dissertationen in denJahren 1999 bis <strong>2002</strong>: 12■ Zahl der abgeschlossenen Diplomarbeiten in denJahren 1999 bis <strong>2002</strong>: 19Öffentlich zugängliche Berichte■ Jahresberichte 1999 – 2001 (Download oderBestellung)■ Jahresbericht <strong>2002</strong> (Download oder Bestellung –in Vorbereitung)■ Verschiedene F&E Berichte (Download oderBestellung)Download unter: www.mcl.at144Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Materials Center LeobenKontaktWerkstoff-Kompetenzzentrum-LeobenForschungsgesellschaft m.b.H.Franz-Josef Straße 13, A-8700 LeobenAnsprechpartnerProf. Dr. Reinhold EbnerTel.: 0 38 42 / 45 9 22Fax: 0 38 42 / 45 9 22 – 5mclburo@mcl.atwww.mcl.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 145


Polymer Competence Center Leoben GmbHPolymer Competence Center Leoben GmbHDie Polymer Competence Center Leoben GmbH(PCCL) ist der Ansprechpartner in Österreich imBereich der vorwettbewerblichen wirtschaftsnahenForschung auf dem Gebiet der Kunststofftechnikund Polymerwissenschaften und wurde als K plus-Kompetenzzentrum von der MontanuniversitätLeoben zusammen mit der Technischen UniversitätGraz, der Johannes-Kepler-Universität Linz, derJOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH, der Upper Austrian Research GmbH sowie derStadt Leoben gegründet. Das PCCL nahm seineGeschäftstätigkeit im Juli <strong>2002</strong> auf und verfügtneben dem Hauptstandort Leoben über Außenstellenin Graz und Wels, wodurch die Anknüpfungan das Know-how und die Labor-Infrastruktur derwissenschaftlichen Partner sowohl in der<strong>Steiermark</strong> als auch in Oberösterreich gegeben ist.Die Laufzeit des Kompetenzzentrums mit einerFörderung von 60 % durch die öffentliche Hand (dierestlichen 40 % werden von Partnerunternehmender Wirtschaft finanziert) beträgt zunächst 4 Jahre,wobei eine Verlängerung um weitere 3 Jahre nacherneuter Evaluierung möglich und beabsichtigt ist.Das Budget des PCCL für den über das Kompetenzzentrenprogrammgeförderten K plus-Bereich fürdie ersten 4 Jahre liegt bei 14,4 Mio €. In Personenjahrenwerden damit ca. 30 bis 40 Arbeitsstellenvon hoher wissenschaftlich-technischer Qualifikationgeschaffen, die bevorzugt auch für Diplomarbeitenund Dissertationen auf dem Gebiet derKunststofftechnik und Polymerwissenschaften vergebenwerden. Im ersten Geschäftsjahr (07/<strong>2002</strong> –06/<strong>2003</strong>) wird am PCCL ein Mitarbeiterstand vonrund 40 Angestellten angestrebt. Darüber hinausinvolviert sind die von den wissenschaftlichen Partnernund den Partnerunternehmen abgestelltenForscher, womit sich ein Forscherteam von rund 100hochqualifizierten Experten ergibt. Durch die tragendeRolle der Montanuniversität Leoben mit derStudienrichtung Kunststofftechnik entfällt einGroßteil des Budgets und der Mitarbeiterstellen aufden Hauptstandort Leoben.Die im ersten Geschäftsjahr im K plus-Programmerwarteten Kosten von rund EUR 1,9 Mio. werdendurch Förderungen der Technologie Impulse GesellschaftmbH, des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>, der SteirischenWirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und des<strong>Land</strong>es Oberösterreich sowie den Finanzierungsbeiträgender Partnerunternehmen aufgebracht. Überdie Gesamtlaufzeit des Zentrums (<strong>2002</strong> – 2006)sind strategische Investitionen in Labor- und Prüfgerätein der Höhe von EUR 1,1 Mio. geplant, womitdie Forschungsinfrastruktur langfristig gestärktwird.Insgesamt stehen 12 Forschungseinrichtungen(Montanuniversität Leoben: 6 Institute, TechnischeUniversität Graz: 2 Institute, JOANNEUMRESEARCH GmbH, Upper Austrian Research GmbH,J. Kepler-Universität Linz: 1 Institut, Österr.Akademie der Wissenschaften) und rund 30Partnerunternehmen (u.a. AT&S, Borealis, Dow,FACC, HTP Fohnsdorf, Isovolta und Semperit) inKooperation mit dem Polymer Competence CenterLeoben.ForschungsschwerpunkteAuf folgenden 3 Gebieten und Schwerpunktbereichen(„Areas“) führt das PCCL vorwettbewerblicheForschung und Entwicklung durch:■ Eigenschaftsoptimierte Kunststoffe fürStrukturanwendungen■ Polymere Funktionswerkstoffe undWerkstoffoberflächen■ Entwicklung und Auslegung von Bauteilen undWerkzeugen146Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Polymer Competence Center Leoben GmbHZu den verfolgten übergeordneten Zielen des PCCLzählt nicht nur der Aufbau und die Festigunglangjähriger F&E-Kooperationen mit Unternehmender Kunststoffwirtschaft, oder die Heranbildung vonwissenschaftlich-technischem Personal und einesqualifizierten Führungsnachwuchses, sondern auchdie Entwicklung neuer, verbesserter Technologienfür die Herstellung und Anwendung vonKunststoffen und ein Beitrag zum Schutz derUmwelt sowie die Orientierung von F&E-Tätigkeitenan den Anforderungen für eine nachhaltigzukunftsfähige Entwicklung. Weiteres Ziel ist dieUnterstützung vor allem klein- und mittelständischerUnternehmen bei der Lösung wissenschaftlichanspruchsvoller, kunststofftechnischer Probleme.Laufende ProjekteIm K plus-Programm werden gemeinsam mit den rund30 Partnerunternehmen 28 bilaterale Forschungsprojektedurchgeführt. Die einzelnen Projekte habeneine Laufzeit von 1 bis 4 Jahren und verfügen überein Projektbudget von EUR 90.000 bis EUR 900.000.Daneben wird in 14 strategischen Projekten gemeinsammit den wissenschaftlichen Partnerngrundlagennahe und strategische Forschung betrieben.■ vorlackierten Bandblechen für die Automobilindustrie,■ feinstrukturierten Spritzgussbauteilen undWerkzeugen,■ innovativen Kunststoffverarbeitungstechnologien,■ Werkstoffen basierend auf erneuerbaren Rohstoffen,■ Kunststoffen für nachhaltige Technologien.Weitere AktivitätenDurch die enge Kooperation des PCCL mit der MontanuniversitätLeoben, der Technischen UniversitätGraz und der Universität Linz bieten sich für jungeWissenschafter äußerst interessante Möglichkeitenfür die Abfassung von Studien- und Diplomarbeitensowie von Dissertationen. Daraus ergibt sich dieeinmalige Chance, neben der wissenschaftlichenArbeit durch den Kontakt mit den PartnerunternehmenEinblick in die betriebliche Praxis zu bekommen.Das PCCL veranstaltet im Herbst <strong>2003</strong> das 1.Internationale Symposium „Solar Materials Leoben<strong>2003</strong>“, wodurch die Forschung auf dem innovativenGebiet der Anwendung von Polymeren für dieSolartechnik gestärkt und der Wissenstransferbeschleunigt wird.Die Forschungstätigkeiten sollen u.a. die Voraussetzungenschaffen für die Entwicklung von■ schwer entflammbaren halogenfreien Polymeren,■ Faserverbundwerkstoffen für die Flugzeugindustrie,■ Kunststoffen für mechanisch und tribologischhoch beanspruchte Bauteile,■ Materialien mit speziellen optischen und elektronischenEigenschaften und Barriereeigenschaften,■ Werkstoffoberflächen mit antimikrobiellenEigenschaften,KontaktPolymer Competence Center Leoben GmbHParkstraße 11, A-8700 LeobenTel: 0 38 42 / 42 962 – 0Fax: 0 38 42 / 42 962 – 6office@pccl.atwww.pccl.atAnsprechpersonO.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhold W. Lang(Geschäftsführer)Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 147


Know Center GmbHKnow Center GmbHDas steirische Kompetenzzentrum fürWissensmanagementDas Know-Center ist Österreichs Kompetenzzentrumfür wissensbasierte Anwendungen und Systemeund hat im Januar 2001 seine Arbeiten alswirtschaftsnahe Forschungseinrichtung im Rahmendes Österreichischen KompetenzzentrenprogrammsK plusaufgenommen. Derzeit ist ein multidisziplinäresTeam von ca. 30 Experten am Know-Center tätig.Als Bindeglied zwischen Wissenschaft undWirtschaft führt das Know-Center in Zusammenarbeitmit wissenschaftlichen Einrichtungen wie derTechnischen Universität Graz und JOANNEUMRESEARCH bedürfnis- und ergebnisorientierte sowieanwendungsnahe Forschungs- und Entwicklungsprojektedurch. Diese Zusammenarbeit sichertden Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen.Diese Ergebnisse werden gemeinsam mitden beteiligten 13 Wirtschaftsunternehmen in Innovationfür den Wirtschaftsstandort <strong>Steiermark</strong> imBesonderen und Österreich im Allgemeinen übersetzt.Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhangdie jährliche Wissensmanagement-Tagung I-KNOW, die mittlerweile die größte Tagungzum Thema Wissensmanagement im deutschsprachigenRaum ist.KernkompetenzenDas Know-Center hat im Jahr <strong>2002</strong> seine Kernkompetenzenin den Geschäftsfeldern Wissensmanagement,eLearning und Wissenserschließung. ImWeiteren werden diese Kernkompetenzen kurz dargestellt:WissensmanagementZiel des Geschäftsfelds Wissensmanagement ist dieBereitstellung von Wissen für die bestmöglicheUnterstützung von Entwicklungs- und Entscheidungsprozesseninnerhalb von Unternehmen sowiedie strukturierte Ablage der Arbeitsdokumente unddie Aufbereitung der Erfahrungen in Unternehmensgedächtnissen.Die Kernkompetenzen sind:■ Entwicklung von wissensbasierten Geschäftsmodellen■ Einführung von ganzheitlichem Wissensmanagementin Organisationen■ Konzeption von Wissensmanagementprozessenund Strukturierung von Unternehmensgedächtnissensowie deren nahtlose Einbindung in bestehendeGeschäftsprozesse■ Auswahl, Anpassung und Integration von kommerziellenWissensmanagementsystemen■ Design und Implementierung von Wissensmanagement-Anwendungenund Portalen■ Technische Unterstützung von (virtuellen)„Communities of Practice“ und deren Einbettungin Organisationsstrukturen■ Unterstützung von Lern- und Lehrsituationen beider täglichen ArbeiteLearningZiel des Geschäftsfelds eLearning ist die Unterstützungdes Austauschs von Lehr- und Lerninhaltenzwischen Menschen und Computersystemen. Dabeiwird stets die Gesamtheit von Wissen in einemUnternehmen – computerisiertes Wissen und Wissenin den Köpfen der Mitarbeiter – berücksichtigt.148Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Know Center GmbHDie Kernkompetenzen sind:■ Auswahl und Anpassung von eLearning-Systemen■ Erstellung, Optimierung und Anpassung voneLearning-Inhalten■ Ganzheitliche Einführung von eLearning■ Individualisierte Berücksichtigung von Rahmenbedingungenfür eLearning■ Hybride Lernformen (Face2Face & eLearning)■ Skills Management, Humankapitalmanagement■ Persönliches Wissensmanagement und personalisierteseLearningWissenserschließungZiel des Geschäftsfelds Wissenserschließung ist daseffiziente Auffinden von Wissen in komplexen Wissensräumen,wobei das Wissen in unterschiedlichstenFormaten (z.B. Bild, Text, Video, Audio) repräsentiertwerden kann. Die Darstellung des aufgefundenenWissens auf Seiten der Benutzungsschnittstellenist dabei ein integraler Bestandteildes Erschließungsprozesses.Weitere Informationen, etwa über laufende undbereits abgeschlossene Projekte, sowie umfassendeInformationen über die Teilbereiche und die Arbeitin den Kernkompetemzen finden Sie auf derWebsite des Kompetenzzentrums für wissensbasierteAnwendungen und Systeme, im Internet unterder Adresse www.know-center.at abzurufen.KontaktKnow-Center – Kompetenzzentrum für wissensbasierte Anwendungen und Systeme ForschungsundEntwicklungs GmbHInffeldgasse 16c, A-8010 GrazTel.: 0316 / 873 – 56 70Fax: 0316 / 873 – 56 88www.know-center.atAnsprechpartnerKlaus TochtermannErwin DuschnigDie Kernkompetenzen sind:■ Inhaltsbasiertes und metadatenbasiertes Wissensretrievalund -klassifizierung unabhängig vonbestimmten Datenquellen■ Standardisierte Konzepte für die Beschreibung,Darstellung, Suchspezifikation und denAustausch von Wissen und Metadaten■ Semantisches Retrieval in multimedialen Wissensräumen■ Semantic Web TechnologienTel.: 0316 / 873 – 56 71Fax: 0316 / 873 – 56 88info@know-center.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 149


Das virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft mbHDas virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft mbHDas Kompetenzzentrum – Das virtuelle FahrzeugForschungsgesellschaft mbH wurde im Jahr <strong>2002</strong>im Rahmen des K plus-Programms gegründet. Es widmetsich dem Einsatz und der Entwicklung virtuellerModellierungs- und Simulationstechniken, umkonkurrenzfähige und innovative Werkzeuge zurVerwirklichung einer umfassenden virtuellenFahrzeugentwicklung im Bereich der straßen- undschienengebundenen Fahrzeuge zu erarbeiten.Damit werden fundierte Voraussetzungen für dieReduktion der Entwicklungszeiten im Fahrzeugbaugeschaffen. Die Entwicklungsmethodik, die esermöglicht, rasch und mit den neuesten wissenschaftlichenund technologischen Erkenntnissenauf den Markt zu reagieren, ist die virtuelleModellierung und Simulation des Produkts.Modellierung und Simulation ermöglichen die technologisch-virtuelleDarstellung eines Fahrzeuges,beginnend mit der grundsätzlichen Entwicklungsphase(virtual design) in mechanischer, thermodynamischerund strömungstechnischer Hinsicht,einer ingenieurmäßigen Umsetzung in einen virtuellenPrototyp (virtual engineering), einer virtuellenFertigung (virtual maufacturing), bis hin zum virtuellenFahrverhalten und der Sicherheitsüberprüfung(virtual testing einschließlich der Crash-Simulation). Dieses Konzept sichert die permanenteVerfügbarkeit des jeweilig letzten Entwicklungsstandes,alle Versionen und Varianten einschließend,jedes einzelnen dieser Schritte in der vollenBandbreite der gesamten Entwicklung. Die virtuelleEntwicklung erfolgt somit rascher, umfassenderund wirtschaftlicher als eine Reale.Das gesamte Projektvolumen für die nächsten vierJahre beträgt € 16,35 Mio. und wird zu 60% gefördert.Die Fördergeber sind der Bund mit 35%, das<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>; Steirische Wirtschaftsförderungund die Stadt Graz zusammen 20%, und dieTechnische Universität Graz mit 5%.Durch Bündelung der vorhandenen personellen undexperimentellen Ressourcen im Rahmen des K plus-Zentrums „vif“ entsteht in einem Netzwerk zwischender Technischen Universität Graz und derIndustrie eine, gegenüber der derzeitig üblichenBearbeitung einzelner Projekte durch Einzelinstitute,äußerst qualifizierte, schlagkräftige und überkritischeForschungseinheit. Diese wird somit in derLage sein, die vielfältigen Aufgabenstellungen dersteirischen und österreichischen Fahrzeugindustrieauf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung aufinternational führendem Niveau effektiv und effizientzu lösen, in einer Art und Weise, die für isolierteEinzelprojekte unerreichbar wäre.Die Förderleistung der TUG wird durch die intensiveMitarbeit der Institute in den Forschungsprojektenerbracht. Die Industriepartner bringen 20% Eigenleistungenund 20% Geldmittel ein. Der größte Teilder Projektarbeit (75%) wird im Kompetenzzentrumselbst abgewickelt.Themen und ZielsetzungenNäheres zu den Zielsetzungen und den thematischenSchwerpunkten des K plus-Zentrums „vif“ sindunter www.virtuellesfahrzeug.at bzw. unterwww.vif.tugraz.at zu finden.150Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Das virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft mbHForschungspartnerAm Aufbau und der Durchführung des „vif“ sindunter anderem beteiligt:KontaktKompetenzzentrum – Das virtuelle FahrzeugForschungsgesellschaft mbHGeschäftsführer: Dipl.Ing. Peter SengstbratlIndustriefirmen■ AVL-List GesmbH■ AVL Zöllner■ Concept Technologie GmbH■ MAGNA STEYER Engineering Center Steyr■ MAGNA STEYER Fahrzeugtechnik AG und CoKG■ OMV AG■ Obrist Engineering GmbH■ Siemens SGP Verkehrstechnik GmbH■ Siemens Restraint Systems, Deutschland■ VAE GmbHSteyrergasse 17/VI, A-8010 GrazTel.: 0316 / 873 – 90 01Fax: 0316 / 873 – 90 02www.virtuellesfahrzeug.atWissenschaftliche Partner■ Technische Universität Graz■ Montanuniversität LeobenEs ist geplant weitere Partner aus der Industrie unddem wissenschaftlichen Sektor in neue Projekteaufzunehmen.Am „vif“ selbst werden bis zu 50 Personen Beschäftigungfinden.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 151


AKUSTIKKOMPETENZZENTRUM (ACC)AKUSTIKKOMPETENZZENTRUM (ACC)Als erstes der K ind-Kompetenzzentren konnte das1999 eingerichtete Akustikkompetenzzentrum(ACC) die erforderliche Zwischenevaluierung nach 4Jahren Laufzeit durch einen ausländischen Begutachterund die Christian-Doppler-Gesellschaft erfolgreichbestehen. Die Fortsetzung der gefördertenForschungsarbeiten ist für weitere 3 Jahre bewilligtworden. Das ACC hat unter anderem die Aufgabe,die Zusammenarbeit zwischen den Universitätenund der Industrie zu fördern und die Umsetzung vonForschungsergebnissen durch Know-how-Transferzur Industrie zu unterstützen. Arbeitsschwerpunktdes in Form einer Ges.m.b.H. betriebenen ACC sindSchwingung und Akustik von Kraftfahrzeugen.Gesellschafter sind AVL List G.m.b.H., Graz, MagnaSteyr – Engineering, Graz, die Technische UniversitätGraz und das Institut für Verbrennungskraftmaschinenund Thermodynamik. VerschiedeneForschungsprojekte werden durch das Bundesministeriumfür Wissenschaft und Arbeit, das <strong>Land</strong><strong>Steiermark</strong> und die Stadt Graz gefördert.Die bisherige Investitionssumme für die Einrichtungenbetrug 4,9 Mio Euro. Derzeit sind inklusiveDissertanten und Diplomanden 19 Mitarbeiter beschäftigt.In den ersten vier Jahren wurden Forschungsprojekteim Ausmaß von über 5 Mio Eurodurchgeführt.ZielsetzungZiel des ACC ist es, Akustik-Kompetenz aufzubauenund insbesondere für die Fahrzeugindustrie aberauch andere Industriezweige bereitzustellen. Dieserfolgt durch Grundlagenforschung, anwendungsorientierteEntwicklung, Technologietransfer zwischenUniversitäten und Industriepartnern, sowieUnterstützung der universitären Ausbildung.Für die Fahrzeugindustrie sind die Ziele einerVerbesserung der Akustikkompetenz die Steigerungdes Komforts in Fahrzeugen, die Erreichung künftigerGeräuschlimits und die Verkürzung von Entwicklungszeiten.Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt am ACC ist dieEntwicklung und Anwendung von Methoden zurnumerischen Simulation: Aufbauend auf bestehendenSimulationsmethoden für vibro-akustischeAnalysen werden neue Berechnungsmodelle undVorgehensweisen entwickelt, um die Schwingungund Akustik von Motor, Antriebsstrang, Abgassystemenund Gesamtfahrzeug vorhersagen undoptimieren zu können.Wissenschaftliche KontakteUm die Vernetzung mit neuesten internationalenForschungsergebnissen sicherzustellen und einenregen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, stehtdas ACC in Kooperation mit verschiedenen Institutender TU Graz und in Kontakt mit anderenForschungsstellen und den Technischen Universitätenin Berlin und Dresden, der ISVR UniversitySouthampton und der Katholischen Universität inLeuven, Belgien, mit der in Zusammenarbeit eineneue Methode zur Innengeräuschberechnung vonFahrzeugen entwickelt wird. Dazu ist eine Dissertationabgeschlossen, eine weitere wurde begonnen.Eine enge Zusammenarbeit besteht weiters mit demChristian Doppler Labor für Motor und Fahrzeugakustikin Graz. Ein weiteres Netzwerk bildet dieMitarbeit an einem EU-Projekt eines Industriepartners.152Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


AKUSTIKKOMPETENZZENTRUM (ACC)Laufende ForschungsprojekteDie seit Sommer 1999 am ACC laufenden Forschungsprojektebefassen sich mit der Berechnungdes Innengeräusches von Fahrzeugen, mit der akustischenOptimierung von Verbrennungsmotorenund mit der optimalen Auslegung von Abgassystemen.ACC-Forschungsergebnisse wurden beim 1.und 2. Styrian Noise, Vibration & Harshness Congressund in verschiedenen technischen Zeitschriftenveröffentlicht.Zur Entwicklung primärer Maßnahmen zur Schallminderungbei Nutzfahrzeugmotoren werden insbesonderedie Mechanismen der Entstehung undÜbertragung von mechanischen Geräuschen in derAntriebseinheit analysiert und Methoden zurSchallquellenortung entwickelt. Weiters werdenexperimentelle Untersuchungen an Abgasanlagendurchgeführt, die auch für die Entwicklung einerSimulationsmethodik für die Vibration der Anlageund das Mündungsgeräusch genutzt werden.Wissenschaftliche ArbeitenAcht Diplomarbeiten und zwei Dissertationen wurdenim Zusammenhang mit den Forschungsprojektenam ACC bereits abgeschlossen. MehrereDissertationen sind in Bearbeitung. Die Betreuungder wissenschaftlichen Arbeiten erfolgt in Kooperationmit verschiedenen Instituten der TU Graz undanderen Universitäten. Weiters werden verschiedeneLehrveranstaltungen an der TU Graz und MULeoben von Mitgliedern des ACC gehalten bzw.unterstützt.Veranstaltungen■ Zweiter „Styrian Noise, Vibration & HarshnessCongress“, Graz, 22. – 23.5. <strong>2003</strong>. Thema:Acoustic Optimisation in the Vehicle DevelopmentProcess of the Future – New Demands –New Solutions.■ Vortragsreihe „Akustik in Wissenschaft undPraxis“ zu aktuellen Themen, jährlich drei bis viermal.■ Informationstag anlässlich des 4-jährigenBestehens des ACC, Graz, 26.3 <strong>2003</strong>: Vorträge,Führungen, Diskussionsforum.PublikationenDurch Mitarbeiter des ACC erfolgten allein <strong>2003</strong>acht Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften.Vorträge wurden beim oben erwähntenKongress und bei weiteren internationalen Tagungenin Deutschland, Schweiz und Schwedengehalten. Weitere Publikationen für Kongresse undinternationale Fachzeitschriften sind in Ausarbeitung.KontaktAkustikkompetenzzentrumGesellschaft für Akustikforschung m.b.HInffeldgasse 25, A-8010 GrazTel.: 0316 / 873 – 40 01Fax: 0316 / 873 – 40 02www.accgraz.comSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 153


AKUSTIKKOMPETENZZENTRUM (ACC)LV- Art Thema der Lehrveranstaltung (LV) Ort ZeitVorlesung Akustik für Motor und Fahrzeug TU Graz Sommersemester <strong>2002</strong>Vorlesung u. Übung Höhere Maschinendynamik und TU Graz Sommersemester <strong>2002</strong>numerische MethodenVorlesung AK Höhere Maschinendynamik TU Graz Sommersemester <strong>2002</strong>Vorlesung Festigkeit im Motorbau MU Leoben Sommersemester <strong>2002</strong>Vorlesung Maschinenelemente II MU Leoben Wintersemester 2001/<strong>2002</strong>Laborübung Verkehrstechnik TU-Graz Sommersemester <strong>2002</strong>154Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


CAMPUS 02CAMPUS 02Fachhochschul-Studiengänge derWirtschaftAllgemeines und ZielsetzungDie Fachhochschul-Studiengänge der Wirtschaftwurden 1995 gegründet und nahmen im Wintersemester1996 ihren Studienbetrieb auf. Ziel war es,insbesondere Berufstätigen akademische Qualifizierungenauf Gebieten zu ermöglichen, diewesentlichen Einfluss auf die betriebswirtschaftlicheund technologische Entwicklung von Unternehmenhaben. Seit Herbst 2001 treten die FH-Studiengängeder Wirtschaft unter der gemeinsamenBezeichnung „CAMPUS 02“ in der Öffentlichkeitauf. Erhalter der Studiengänge ist die WIFI<strong>Steiermark</strong> GmbH. Weitere Gesellschafter sind dieGrazer Wechselseitige, die Industriellenvereinigung<strong>Steiermark</strong>, die Raiffeisenlandesbank <strong>Steiermark</strong>,sowie die Steiermärkische Bank und Sparkassen.Zum Grundverständnis des CAMPUS 02 gehörtseine Zielsetzung, „Kompetenzzentrum für unternehmerischesDenken“ zu sein. Das bedeutet, wirtschaftlichesGesamtverständnis zu vermitteln,Fähigkeiten zur Unternehmensführung auszubilden,den Wettbewerbsgedanken zu fördern, die sozialeVerantwortung bewusst zu machen und fachlicheKompetenz mit unternehmerischer Kompetenz zuverbinden.Die Lehrenden und Studierenden am CAM-PUS 02Bei der Berufung der Lehrenden stand besondersihre Einbindung in das aktuelle Wirtschaftsgeschehenim Vordergrund. Bei den Grundlagenfächernwurde nach Lehrenden gesucht, die zugleich mitihrer Tätigkeit als akademische Lehrer auf Fachgebietenmit engem Wirtschaftsbezug tätig sind.Für vertiefende Gegenstände und fachspezifischeBereiche konnten zahlreiche Unternehmer und Führungskräftegewonnen werden. So ist der überwiegendeTeil der Lehrenden am CAMPUS 02 unmittelbarin der Wirtschaft tätig. Für eine genaueAuflistung und konkrete Zahlen der Studierendenund Lehrenden ist den Tabellen zu entnehmen. DieKontaktadressen der Studiengangsleiter finden sieauf der Homepage: www.campus02.atStudierende am CAMPUS 02 (Stichtag: 31.12.02)Studiengang Organisationsform Gesamt männlich weiblichAutomatisierungstechnik berufsbegleitend 144 141 3IT und IT-Marketing berufsbegleitend 109 103 6Marketing berufsbegleitend 197 121 76Vollzeitstudium 102 38 64Rechnungswesen und Controllingberufsbegleitend 36 17 19Vollzeitstudium 31 14 17gesamt 619 434 185Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 155


CAMPUS 02Anzahl der Studierenden 613berufstätige Studierende 78 %Studierende mit Lehrabschluss 19 %studierende Unternehmer 6 %StudiengangZahl der LehrendenAutomatisierungstechnik 68IT und IT-Marketing 47Marketing 106Rechnungswesen und Controlling 41Internationale KontakteNeben Kooperationen mit ausländischen Forschungs-und Bildungseinrichtungen wie derAnderson Business School UCLA (University ofCalifornia Los Angeles), DIT (Dublin Institute ofTechnology), GEA College der Universität Ljubljanaund dem Kompetenzzentrum für Marketing an derUniversität St. Gallen, gibt es Studienaufenthaltevon Studierenden zum Beispiel in Los Angeles,Beijing und Shanghai, sowie Lehrveranstaltungenmit ausländischen Gästen. Viele berufstätigeStudierende und viele Lehrende am Campus 02 sindberuflich in multinationalen Konzernen tätig oderbetreuen internationale Kunden und können darausihre persönlichen Kontakte und Erfahrungen einbringen.Die CaptainsEine Besonderheit des CAMPUS 02 ist die Institutionder Captains. Eine Persönlichkeit aus der Wirtschaftübernimmt das Ehrenamt, „seinen Jahrgang“zu begleiten. Die Eckpunkte: die Captain’s Vorlesung,das Captain’s Dinner, Sprechstunden und darüberhinaus Kontakte bei „offiziellen“ und „inoffiziellen“Anlässen. Eine Auflistung der Captains dereinzelnen Studien- und Jahrgänge finden Sie aufder Campus 02-Homepage.Studium und Wirtschaft – Die FH-Studiengänge am CAMPUS 02Wirtschaftlicher Erfolg ist das Ergebnis der Kompetenzseiner Mitarbeiter. Deshalb zielen die Studiengängeam CAMPUS 02 bewusst auf die Schlüsselfunktionenim Management ab: „Marketing“ alsFührungsinstrument kundenorientierter Marktbearbeitung,„Rechnungswesen und Controlling“ alsentscheidendes Instrument der wirtschaftlichenFührung, „Informationstechnologien und IT-Marketing“als wesentliches Instrument für den Umgangmit dem Wissen im gesamten Unternehmen und„Automatisierungstechnik“ als Schlüsseltechnologiemoderner Produktion und Logistik. Die 8 Semesterdauernden FH-Studiengänge stehen in engemWechselbezug zur berufspraktischen Erfahrung unddem breiten Potenzial an Kenntnissen undLebenserfahrung der Studierenden.Alle Studierenden werden von Anfang an mit konkretenProblemstellungen aus der Wirtschaft vertrautgemacht. Das gilt insbesondere für das Vollzeitstudium.Diplomarbeiten beziehen ihre Themennahezu ausschließlich aus konkreten Aufgabenstellungenin Unternehmen. Schließlich gibt es dieZusammenarbeit mit Unternehmen im Rahmen von„Transfer-Projekten“, wo die gesamten Ressourcendes CAMPUS 02 eingebracht werden.156Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


CAMPUS 02Im Aufbau ist ein Transferzentrum „CAMPUS 02:Wirtschaft“, das sich besonders den Aufgabenstellungenaus Mittelbetrieben widmen wird. InhaltlicheSchwerpunkte werden IT-gestützte Marktforschung,Marketing-Controlling und Praxisprojektesein. Neben den involvierten FH-Studiengängen„IT und IT-Marketing“ sowie „Rechnungswesenund Controlling“ wird auch mit dem Kompetenzzentrumfür Marketing-Controlling an derUniversität St. Gallen (CH) kooperiert.Forschung: Projekte am CAMPUS 02Im weiteren werden einige Projekte der einzelnenFH-Studiengänge aufgelistet:Der erste Studienjahrgang des FH-StudiengangsRechnungswesen und Controlling hat im Wintersemester<strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> sein Studium begonnen. Da imersten Semester vor allem Grundlagenfächer imMittelpunkt stehen, gab es noch keine unmittelbarenPraxisprojekte.Der FH-Studiengang Marketing führt Marktforschungbei Jugendlichen zum Image der drei Häuserdes Theater Graz durch und ist mit der Entwicklungeines Systems von Audits zur Marketing-Erfolgsanalyseund einer Steuerungshilfe („MarketingCockpit“) für KMUs beschäftigt.Publikationen■ CAMPUS 02 – Technical Report WS <strong>2002</strong>/03.Graz: CAMPUS 02 <strong>2002</strong>.■ CAMPUS 02 Business-Report. Schriftenreihe desFH-Studiengangs Marketing am CAMPUS 02.■ Diplomarbeitenverzeichnisse der FH-Studiengänge„Marketing“ und „Automatisierungstechnik“.Graz: CAMPUS 02 <strong>2003</strong>.KontaktCAMPUS 02WIFI Steiemark GmbHKörblergasse 111, 8010 GrazDer FH-Studiengang Automatisierungstechnik entwickelteein Verfahren zur Regelung der Weingärungdurch CO2-Emissionsmessung, das zurGrundlage eines neu gegründeten Unternehmenswurde. Ein weiteres Projekt war der Simulator fürMehrmaschinen-Prüfstands-Systeme:Kostenaufwendige reale Komponenten konnten fürMessungen an der Motorelektronik und Getrieberegelungdurch Simulation ersetzt werden.Tel.: 0316 / 602 – 0info@campus02.atwww.campus02.atDer FH-Studiengang Informationstechnologien undIT-Marketing steht im Bereich Global InformationEconomy und Information Driven Markets in wissenschaftlicherKooperation mit dem DublinInstitute of Technology (DIT); weiters wurde eineApplikation für drahtlose internetbasierendeSprach- und Datenübertragung (VoIP mit WLAN)entwickelt.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 157


CAMPUS 02Organisationsstruktur der FH-Studiengänge der Wirtschaft amCAMPUS GrazWIFI <strong>Steiermark</strong> GmbHGeschäftsführung:Ing. Ambros LacknerIng. Mag. Peter HocheggerSekretariat: Elke JakobFH-StudiengangAutomatisierungstechnikStudiengangsleiter:DI Dr. Udo TraussniggFH-StudiengangInformationstechnologien undIT-MarketingStudiengangsleiter:Mag. Alfred ZindesFH-StudiengangMarketingStudiengangsleiter:Mag. Manfred Scharsingerab Herbst <strong>2002</strong>: FH-StudiengangRechnungswesen und ControllingStudiengangsleiter: MMMag.Dr. Axel KasseggerAdministration:Mag. Ulla PongratzSekretariat:Brigitte ArbesleitnerAdministration:Mag. Barbara SchantlSekretariat:Brigitte ArbesleitnerAdministration:Mag. Astrid Taurer &Mag. Michaela SchusterSekretariat:Angelika StreinAbbildung 20: Organisationsstruktur der FH-Studiengänge der Wirtschaft am CAMPUS Graz158Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Technologie Transfer Zentrum Leoben (TTZ)Technologie Transfer Zentrum Leoben (TTZ)Bestehend seit 1987, wurde das TechnologieTransfer Zentrum als forschungs- und technologiepolitischerBeitrag der öffentlichen Hand zur Umstrukturierungder damals einseitig auf Grundstofferzeugungund –verarbeitung ausgerichteten obersteirischenWirtschaft eingerichtet. Die aus derMontanuniversität Leoben und der ARC Seibersdorfresearch GmbH bestehende Arbeitsgemeinschaft istseitdem im Technologietransfer tätig.Positioniert an der Schnittstelle zwischen Forschungseinrichtungenund Unternehmen aus derWirtschaft, sieht das TTZ seine Hauptaufgabe darin,den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft undWirtschaft zu unterstützen und zu fördern. Dabeigeht es vor allem um die Weitergabe und Vermittlungvon technologierelevanten Kenntnissen,Methoden und Verfahren, die im allgemeinen inEinrichtungen entstehen, die Forschung und technologischeEntwicklung betreiben, etwa in Universitätenund außeruniversitären Forschungsinstituten.Auf diese Weise soll ein nachhaltiger Beitragzur Aufrechterhaltung bzw. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeitder Unternehmen in der RegionObersteiermark sowie mittlerweile auch in denangrenzenden Regionen geleistet werden. DasKlientel des TTZ setzt sich hauptsächlich aus produktionsnahenDienstleistungs- und produzierendenUnternehmen zusammen, wobei vor allemKlein- und Mittelunternehmen besonderes Augenmerkgeschenkt wird.Ergänzend zu den Technologietransfertätigkeitenwerden von den Mitarbeitern des TTZ aus eigenenRessourcen und Kompetenzen Beratungsleistungenangeboten. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt62 Firmenerstberatungen in den Unternehmen und463 Firmenfolgeberatungen von den eigenen TTZ-Mitarbeitern durchgeführt. Ergänzend zu diesendirekten Firmenkontaktierungen wurden Beratungsaktionenausgeführt, bei denen zu aktuellentechnologischen Themen schriftlich zu einem individuellenInformations- und Beratungsgesprächeingeladen wurde, welches im Unternehmen, im TTZoder aber in der jeweiligen TTZ-Mutterorganisationstattfand. Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 9 derartigeBeratungsaktionen durchgeführt und Themen wieautomatisierte Qualitätskontrolle, Optimierung vonProduktions- und Geschäftsprozessen, Patente alsInformationsquelle für Produkt- und Verfahrensentwicklung,TRIZ und Produktfindung, sowie nationaleund internationale Richtlinien im Umweltbereich,angeboten. Insgesamt 48 Firmen haben diesesBeratungsangebot angenommen und sind individuellberaten worden.Den Technologietransfer unterstützende Aktivitätensind Veranstaltungen wie Seminare, Workshops,Fachtagungen und ERFA-Runden, in denen neuesund aktuelles technologisches Know-how weitergegebenwird. Im Berichtszeitraum haben die beidenTTZ-Partner insgesamt 41 derartige Veranstaltungenorganisiert, und zwar 23 Seminare, 7 Workshops,10 ERFA-Runden und eine internationale Fachtagung(DepoTech <strong>2002</strong>). Insgesamt nahmen1.630 Interessenten an diesen Veranstaltungen teil.Als Folge dieser Aktivitäten wurden 260 Projektvorschlägeausgearbeitet, die in 213 Fällen zu Auftragsprojektenmit einem Volumen von € 3,73 Mio.führten. Dazu kommt ein bei Dritten ausgelöstesF&E-Volumen von € 4,94 Mio., € 1,14 Mio. aus öffentlicherMitfinanzierung sowie € 0,50 Mio. ausselbsterwirtschafteten Projekten.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 159


Technologie Transfer Zentrum Leoben (TTZ)Projekte <strong>2002</strong>Die Themenbereiche sind breit gestreut, dieSchwerpunkte lagen in den Bereichen:■ Automatisierungs- und Fertigungstechnik■ Informationsverarbeitung und Messtechnik■ Werkstofftechnik■ Umwelt- und Verfahrenstechnik■ Dienstleistungen, wie z.B. Regionales Wissensmanagmentoder TechnologiemonitoringNähere Informationen zu einzelnen Projekten findensie unter www.ttzleoben.at/projekt.htmlPublikationenGeschäftsbericht <strong>2002</strong>KontaktAußenstelle der ARC Seibersdorf research GmbH(ARCsr) im TTZ LeobenPeter Tunner-Strasse 27, A-8700 LeobenTel.: 0 38 42 / 46 0 10 – 21Fax: 0 38 42 / 46 0 10 – 40AnsprechpersonDipl.-Ing. Dr. Dirk HENGERERdirk.hengerer@arcs.ac.atKontaktAußeninstitut der Montanuniversität Leoben (MUL)im TTZ LeobenPeter Tunner-Strasse 27, A-8700 LeobenTel.: 0 38 42 / 46 0 10 – 11Fax: 0 38 42 / 46 0 10 – 40aussenin@unileoben.ac.atwww.ttzleoben.atAnsprechpersonDipl.-Ing. Dr. Martha MÜHLBURGERmartha.muehlburger@unileoben.ac.atMitteleinsatz und ausgelöste ProjektvolumenATSEURMittel aus öffentlicher Finanzierung 20.111.220 1.461.539Mittel aus selbst erwirtschafteten Projekten 3.691.038 268.238Einsatz Mittel gesamt 23.802.258 1.729.778direkt ausgelöstes Projektvolumen bei den 38.695.405 2.812.105Mutterorganisationendirekt ausgelöstes Projektvolumen bei Dritten 46.531.523 3.381.578160Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


NANONET Styria – Die Nanotechnologieinitiative des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>NANONET Styria – Die Nanotechnologieinitiative des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>NANONET Styria – Die Vision„In fünf Jahren (2007) soll die <strong>Steiermark</strong> einenational und international anerkannte Region imBereich der Nanotechnologie sein.“HintergrundDie Nanotechnologie wird international als eineSchlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts mit signifikantenAuswirkungen auf Wissenschaft, industrielleEntwicklung und Volkswirtschaft angesehen.Gegenstand ist die Herstellung, Untersuchung undAnwendung von Strukturen, molekularen Materialien,inneren Grenzflächen und Oberflächen mitkritischen Dimensionen oder Fertigungstoleranzenvon einigen wenigen bis ca. hundert Nanometern.In den wichtigsten Industriesparten wird zunehmenderkannt, dass die Kontrolle der strukturellenund funktionellen Eigenschaften neuer Materialienauf der Nanometer-Skala der Schlüssel für technologischenFortschritt und für die Öffnung neuerMärkte darstellt. Dementsprechend werden internationalmassive Anstrengungen unternommen, dasThema weiterzuentwickeln. Trotz dieses Befundesdarf nicht übersehen werden, dass die wirtschaftlicheUmsetzung in weiten Bereichen derNanotechnologie noch Zeit und Einsatz erfordernwird.Die Situation in der <strong>Steiermark</strong>Die <strong>Steiermark</strong> hat besondere Chancen sich in ausgewähltenBereichen der Nanotechnologie langfristigsehr gut zu positionieren.Um als Region langfristig im Bereich der Nanotechnologieerfolgreich agieren zu können, bedarf eseiniger Grundvoraussetzungen:■ Einer Umgebung, die sich durch einen entsprechendenwissenschaftlichen Nährboden auszeichnet.Dies trifft auf die <strong>Steiermark</strong> unbedingtzu; hier haben national und international anerkannteWissenschafterInnen durch ihre Arbeitder letzten Jahrzehnte an Universitäten undaußeruniversitären Forschungseinrichtungendiesen wissenschaftlichen Nährboden gelegt.■ Einer Umgebung, die sich durch einen entsprechendenwirtschaftlichen Nährboden auszeichnet.Auch dies trifft auf die <strong>Steiermark</strong> unbedingtzu. Es gibt Unternehmen, die bereits jetztaktiv sind und sich der mittel- und langfristigenAuswirkungen der Nanotechnologie auf ihreProdukte und Technologien bewusst sind.■ Der Offenheit und des Willens der ÖffentlichenHand langfristige Schwerpunkte in Bereichen zusetzen, die noch sehr grundlagenlastig und risikoreichsind. Auch dies trifft auf die <strong>Steiermark</strong>zu, wie die bisherige Unterstützung der Initiativezeigt.■ Unbedingt erforderlich ist aber dieZusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichenEinrichtungen, der Wirtschaft und derÖffentlichen Hand, um alle Kräfte zu bündeln. ImAnsatz werden bereits Kooperationsprojekte imBereich der Nanotechnologie umgesetzt.Wodurch wird diese Behauptung gestützt, wasberechtigt zu der Annahme, das die Vision vonNANONET Styria in fünf Jahren erreicht werdenkann?*Im Zeitraum vom 10. 05. 1999 bis 30. 09. 2001 war Herr Mag. Dr. Peter REININGHAUS zum Prokuristen für den gesamten Geschäftsbereich bestellt.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 161


NANONET Styria – Die Nanotechnologieinitiative des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>Dieser Befund könnte zu der Annahme führen, dassim Wesentlichen kein Handlungsbedarf besteht.Diese Annahme ist allerdings falsch. Warum bestehtHandlungsbedarf?■ Gegenüber anderen europäischen Staaten wieder Schweiz, Frankreich oder Deutschland gilt esumgehend einen Aufholprozess in die Wege einzuleiten.■ Die Gefahr ist groß, dass es in der bisherigenStruktur nur zu einem „kurzen Aufblitzen“kommt, wodurch eine Vielzahl von Chancennicht genutzt werden.■ Keine der in Frage kommenden Institutionen istaufgrund der besonderen interdisziplinärenAnforderungen und der hohen finanziellenAufwendungen für sich alleine in der Lage, dienächsten Schritte von der Nanowissenschaft zurNanotechnologie auf internationalem Niveau zuschaffen.■ Regionale Schwerpunktsetzungen können nichtdurch internationale Programme etc. ersetzt,sondern bestenfalls ergänzt werden.Was ist NANONET Styria? Welche Zielewerden verfolgt?Das im Jahr 2001 gegründete steirische NanotechnologienetzwerkNANONET Styria, das sich aufdrei Säulen – nämlich Wirtschaft, Wissenschaft/Forschung und <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> – stützt, bündeltdie auf dem Gebiet der Nanotechnologie vorhandenenInteressen und strebt eine langfristige undnachhaltige Verankerung dieser Technologie in der<strong>Steiermark</strong> an.Es wird versucht, in Kooperation aller steirischenPartner international konkurrenzfähige Einheiten/Infrastruktur und organisatorische Strukturen zuschaffen, die die Grundlagen für eine mittel- undlangfristige wirtschaftliche Umsetzung sowie eineforscherliche Weiterentwicklung bilden. Dies erfolgtunter besonderer Berücksichtigung regionalerStärken und Interessen.Durch die Kooperation wird die Umsetzung vonIdeen ermöglicht, die keinem der Partner aus wirtschaftlichenund wissenschaftlichen Gründen alleinemöglich ist.Die Aktivitäten in den angesprochenenThemenbereichen erfordern als Ergänzung zu denimmer im Fokus stehenden langfristigen Interessender Wirtschaft in den kommenden Jahren ein hohesMaß an Grundlagenorientierung und besitzen einenhohen Forschungsanteil.Wesentlich bei allen Vorhaben ist die guteKooperation und Abstimmung mit anderen nationalenAktivitäten wie sie von den Ministerien undanderen Regionen vorbereitet werden sowie in denkommenden Jahren die Kontaktpflege mitForschungseinrichtungen der EU und derBeitrittskandidatenländer.Die Organisation von NANONET StyriaDie organisatorische Leitung erfolgt durchJOANNEUM RESEARCH (Abt. Forschungsplanung,Technologieberatung und Projektmanagement,Dipl.-Ing. Helmut Wiedenhofer; Institut fürNanostrukturierte Materialien und Photonik, Mag.Dr. Werner Rom) und der Montanuniversität Leoben(Außeninstitut, Dr. Christian Kukla, Dr. MarthaMühlburger).162Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


NANONET Styria – Die Nanotechnologieinitiative des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>KerngruppeZur Abstimmung wurde eine Kerngruppe etabliert,der VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaftund dem <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> angehören und die alsMultiplikatoren im Netzwerk dienen.Weitere Informationen finden Sie auf derHomepage: www.nanonet.atKontakt und AnsprechpersonenDipl.-Ing. Helmut WiedenhoferJOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft mbHForschungsplanungSteyrergasse 17, A-8010 GrazTel.: 0316 / 876 – 11 60helmut.wiedenhofer@joanneum.atwww.nanonet.atDipl.-Ing. Dr. Martha MuehlburgerAußeninstitut der Montanuniversität LeobenPeter-Tunner-Straße 27, A-8700 LeobenTel.: 0 38 42 / 46 0 10 – 11martha.muehlburger@notes.unileoben.ac.atwww.nanonet.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 163


FH JOANNEUM Gesellschaft mbHFH JOANNEUM Gesellschaft mbHDer Unternehmensgegenstand der FH JOANNEUMGesellschaft mbH besteht in der Einrichtung, Erhaltungund dem Betrieb von Fachhochschul-Studiengängenim Sinne des FHStG sowie darüber hinausgehendder Durchführung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmenund dem Betrieb von postsekundärenund posttertiären Ausbildungsangeboten.Damit fungiert die FH JOANNEUM neben derWIFI <strong>Steiermark</strong> GmbH, die bislang überwiegendberufsbegleitende Studiengänge angeboten hat, alsTrägerorganisation von Fachhochschul-Studiengängenin der <strong>Steiermark</strong>. Die Gesellschaft wurde mitGesellschaftsvertrag vom 14. 10. 1994 als TECHNI-KUM JOANNEUM GmbH errichtet und im Februar1995 ins Firmenbuch eingetragen. Im Februar <strong>2002</strong>erfolgte die Änderung des Firmenwortlautes auf FHJOANNEUM Gesellschaft mbH.Das <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong> hält derzeit 75,1% desStammkapitals an der Gesellschaft, die JOANNEUMRESEARCH Forschungsgesellschaft mbH die übrigen24,9%. Eine Beteiligung der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaftan der FH JOANNE-UM ist in Vorbereitung.In wissenschaftlichen und pädagogischen Belangenwurde die FH JOANNEUM in den Anfangsjahrendurch den Steirischen Fachhochschulbeirat begleitet.Dieser wurde im Februar <strong>2002</strong> abberufen unddurch einen Aufsichtsrat ersetzt. Den Vorsitz imAufsichtsrat führt im Berichtsjahr Herr Univ.-Prof.Mag. Dr. Manfred Prisching. Der Aufsichtsrat hatzusätzlich zu seinen gesetzlichen Aufgaben auchdie strategische bildungspolitische, wissenschaftlicheund forschungsmäßige Ausrichtung des Unternehmenszu überwachen.Im Berichtsjahr war die FH JOANNEUM im Zuständigkeitsbereichdes Ressorts für Wirtschaft, Finanzenund Telekommunikation angesiedelt.Näheres über die Studiengänge und die Institute ander FH JOANNEUM Gesellschaft mbH sind auf derWebsite www.fh-joanneum.at zu finden.Summer Business SchoolSeit dem Jahr 1999 werden im Rahmen der„Summer Business School“ jeweils im Septemberzahlreiche Seminare an den Standorten der FHJOANNEUM in Graz und Kapfenberg abgehalten.Dadurch wird einerseits den Mitarbeitern desHauses, und andererseits sowohl aktiven Studierendenals auch Absolventen der FH JOANNEUM einequalifizierte Weiterbildungsmöglichkeit geboten.Darüber hinaus wendet sich das Angebot vor allemauch an Führungskräfte der regionalen und überregionalenWirtschaft, die so vom kollektiven Wissender FH JOANNEUM in entsprechend praxisnah aufbereiteterArt und Weise profitieren können. Im Jahr<strong>2002</strong> wurden erstmals im Rahmen einer Kooperationmit dem Telepark Bärnbach Seminare auchaußerhalb des Hauses durchgeführt. Insgesamtwurden im Sommer <strong>2002</strong> bei dieser im Fachhochschulbereichösterreichweit einmaligen Initiative 69Seminare in Graz und Kapfenberg und 13 Seminareim Telepark Bärnbach angeboten.Die FH JOANNEUM versteht dieses Weiterbildungsangebotneben den obgenannten Zielsetzungenschließlich als wesentlichen Beitrag einer Hochschulezur Umsetzung des Theorems des „lebenslangenLernens“.164Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


FH JOANNEUM Gesellschaft mbHForschung und Entwicklung an der FHJOANNEUMDer Ausbau der angewandten Forschung in dendafür vorgesehenen Technologietransferzentrenjedes Studienganges kann anhand der an Anzahlund Auftragsvolumen steigenden Aktivitäten positivbeurteilt werden. Dazu hat auch die 2001 eingerichteteFunktion eines Technologietransferbeauftragtenbeigetragen, der den Bedarf der Industriemit den vorhandenen und noch einzurichtendenInfrastrukturmöglichkeiten koordiniert. Von der FHJOANNEUM wurden 17 Projekte mit einem Projektvolumenvon insgesamt ca. 13 Mio. € bei der Ende<strong>2002</strong> vom BMVIT ausgeschriebenen Förderaktionfür Forschungsprojekte österreichischer Fachhochschulen(FH plus) eingereicht. Auch jene Studiengänge,die noch nicht im Vollausbau sind, habenbereits F&E-Schwerpunkte gesetzt. Insgesamt hatdie FH JOANNEUM <strong>2002</strong> ein Viertel der FH-Plus-Anträge Österreichs eingebracht.Angewandte Forschung mit Bezug zu konkretenProblemstellungen der Gesellschaft – der Feinstaubbelastungund der Geisterfahrerproblematik –stellen die beiden angeführten, zum Patent angemeldetenForschungsarbeiten dar:Der im Kapfenberger Studiengang „IndustrielleElektronik“ tätige FH Professor Dipl.-Ing. WalterCadek beschäftigt sich in seiner Erfindung mit derEntwicklung einer intelligenten elektronischenAnsteuerung von Magnetventilen mit exakter elektronischerErkennung der Ventilreaktion und derKompensation von ungewollten Verzögerungszeiten.Diese erfolgt am Beispiel einer hochpräzisenAnsteuerung von Common Rail Diesel Direkt Einspritzventilenmit dem Ziel, die Gleichstellung derVentile sowie die zeitliche Präzision deutlich zu verbessern.FH Professorin Dipl.-Ing. Emilia Bratschitsch vomStudiengang Fahrzeugtechnik/Automotive Engineeringbeschäftigt sich in ihrem Projekt TELEAUGEmit der Möglichkeit der sofortigen Warnung desFahrers bei falscher Auffahrt auf eine Autobahndurch visuelle, akustische oder haptische Warnsignaleim Fahrzeug bei gleichzeitiger Behördeninformation.Der Kern der Idee ist, dass sich der Erkennungsteilebenso wie der telematische Teil im Fahrzeugbefinden. Dadurch werden aufwändige baulicheMaßnahmen vermieden, es sind lediglich kleineErkennungsmarken in die Fahrbahnoberfläche zuversenken.In weiterer Folge werden exemplarisch Beispiele ausden Studiengängen mit den größten F&E-Anteilenbeschrieben:Im Transferbereich Industrielle Elektronik wurde dieKompetenz auf dem Sektor Kurzstreckenfunksystemeweiter ausgebaut und die ersten Prototypen fürdas Projekt „Mobile Medical Monitoring“ gebaut.Dieses auch vom Zukunftsfonds des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>anerkannte Projekt wird gemeinsam mit demInstitut für Nichtinvasive Diagnostik derJOANNEUM RESEARCH, unter der Leitung von Prof.Dr. Maximilian Moser in einem Netzwerk von insgesamtneun Partnern realisiert, wobei ein Schwerpunktin der Zusammenarbeit mit Slowenien gesetztwurde.Der Transferbereich Fahrzeugtechnik hat seineKompetenzen in der technischen Berechnung vorallem in der rechnerischen Simulation von Außenströmungenund der damit verbundenen Schallgenerierungsowie der thermischen Analyse undSimulation von kompletten Kühl- und Heizungskreisläufenausgebaut. Die stark steigende Inanspruchnahmedes Prüffeldes durch industrielleForschunspartner mit Untersuchungen bei Dauerläufen,Thermoschock, Verbrauchsreduzierung CO2-Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 165


FH JOANNEUM Gesellschaft mbHVerminderung, Klimatests etc. unterstützt dieBestrebungen auf dem Weg zu einer zertifiziertenPrüfstelle, die von der Industrie im unabhängigenHochschulbereich gerne angenommen wird.Im Transferbereich Schienenfahrzeugtechnik wurdenspezielle konstruktive Lösungsvorschläge fürden wirtschaftlich günstigeren Transport vonGütern der Automobilzulieferindustrie erarbeitet,die auch umgesetzt werden konnten.Studierende an der FH JOANNEUM(Stichtag: 31. 12. <strong>2002</strong>)Studiengang Studenten weiblich in %Industrielle Elektronik 100 9%Industriewirtschaft 164 37%Infrastrukturwirtschaft 149 27%Internettechnik und 82 16%-managementSumme Kapfenberg 495 25%Bauplanung/ 204 23%BaumanagementIndustrial Design 64 36%Informations-Design 160 49%Informationsmanagement 267 21%Fahrzeugtechnik 165 1%Schienenfahrzeugtechnik 19 5%Luftfahrt/Aviation 72 10%Sozialarbeit 76 79%Management Internationaler 80 59%GeschäftsprozesseProduktionstechnik und 31 3%OrganisationJournalismus und 28 57%Unternehmenskom.Summe Graz 1166 29%Gesundheitsmanagement 105 87%im TourismusSumme 1766 31%FH JOANNEUM GmbHMitarbeiter gesamt per 31. 12. <strong>2002</strong>Anzahl nach Köpfen ProzentHauptberuflich Lehrende 100 20,04(inkl. Studiengangsleiter)F&E (Zentrum für multimediales 45 9,02Lernen, TransferzentrumVerwaltung (Zentralbereich) 65 13,03Sonstige Bedienstete im Lehrbetrieb 79 15,83(Sekretariate, wiss. Mitarbeiter)Ausbildungslehrgänge 1 0,20(Projekt Jobmaster und Telemedizin)Lehrbeauftragte 282 56,51Summe 572 100Mitarbeiter gesamt per 31. 12. <strong>2002</strong>Anzahl nach Köpfen ProzentGraz 211 72Kapfenberg 72 25Bad Gleichenberg 7 3Summe 290 100Personalstand der FH JOANNEUM(Stichtag: 31. 12. <strong>2002</strong>)166Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


FH JOANNEUM Gesellschaft mbHKontaktadressen und Zuständigkeiten imBerichtsjahr■ Mag. Martin PÖLLINGERGeschäftsführer (bis 31. 12. <strong>2002</strong>)Tel.: 0316 / 54 53 – 88 80martin.poellinger@fh-joanneum.at■ FH.-Prof. Mag. Dr. Peter REININGHAUSGeschäftsführer (bis 31. 12. <strong>2002</strong>)Leiter Personal/Finanzen/ControllingTel.: 0316 / 54 53 – 81 49peter.reininghaus@fh-joanneum.at■ Dr. Eva ADAMER-KÖNIGStudiengangleiterin und Transferzentrumsleiterin„Gesundheitsmanagement im Tourismus“Tel.: 0316 / 54 53 – 67 00eva.adamer-koenig@fh-joanneum.at■ Dr. Gerhard APFELTHALERStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Management Internationaler Geschäftsprozesse“Tel.: 0316 / 54 53 – 68 00gerhard.apfelthaler@fh-joanneum.at■ Dr. Hannes FOGTStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Luftfahrt“Tel.: 0316 / 54 53 – 64 00hannes.fogt@fh-joanneum.at■ Dipl.-Ing. Werner FRITZStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Informationsmanagement“Tel.: 0316 / 54 53 – 85 00werner.fritz@fh-joanneum.at■ FH-Prof. Dr. Gerald GABERSCIKStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Fahrzeugtechnik“ und „Schienenfahrzeugtechnik“Tel.: 0316 / 54 53 – 54 00gerald.gaberscik@fh-joanneum.at■ Mag. Sonja GÖGELEStudiengangleiterin und Transferzentrumsleiterin„Internettechnik und –management“Tel.: 0 38 62 / 33 6 00 – 83 04sonja.goegele@fh-joanneum.at■ FH-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Hubert BERGERTransferzentrumsleiter „Industrielle Elektronik“Tel.: 0 38 62 / 33 6 00 – 83 30hubert.berger@fh-joanneum.at■ FH-Prof. Dr. Michael BOBIKStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Infrastrukturwirtschaft“Tel.: 0 38 62 / 33 6 00 – 83 00michael.bobik@fh-joanneum.at■ Mag. Dr. Heinz M. FISCHERStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Journalismus und Unternehmenskommunikation“Tel.: 0316 / 54 53 – 86 60heinz.fischer@fh-joanneum.at■ Dipl.-Ing. Johannes HAASStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter“Produktionstechnik und Organisation”Tel.: 0316 / 54 53 – 69 00johannes.haas@fh-joanneum.at■ FH-Prof. Mag. Dr. Werner HAUSERLeiter des Instituts für Bildungsrecht undBildungspolitik undLeiter der Ludwig Boltzmann-Forschungsstelle fürBildungs- und WissenschaftsrechtTel.: 0316 / 54 53 – 88 85werner.hauser@fh-joanneum.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 167


FH JOANNEUM Gesellschaft mbHOrganigramm der FH JOANNEUM Gesellschaft mbHGeschäftsführungMartin Pöllinger Peter ReininghausTET / HeckelKoordinationRechtAssistent derGeschäftsführungZentralesQualitästswesenKOR / Hauser AGF / HaubenhoferZQS / WilhelmerBad GleichenbergKapfenberg Graz ZentralbereichTransferzentrumGesundheitsmanag.IndustrielleElektronikTransferzentrumIndust. ElektronikBauplanung undBaumanagementTransferzentrumBauplanungPersonal undAdministrationTZ–GMT / Adamer-König TZ–GMT / Adamer-KönigIEL / Maresch TZ–IEL / BergerBBM / Nesitka TZ–BBM / NesitkaPAD / Reininghaus FMA / MaurerFacilityManagementIndustriewirtschaftTransferzentrumIndustriewirtschaftManagement Intern.GeschäftsprozesseTransferzentrumManagement Int. G.Finanzen undControllingZentrale ITIWI / Tschandl TZ–IWI / TschandlMIG / Apfelthaler TZ–MIG / ApfelthalerFCO / Reininghaus ZIT / AckerlISW / BobikTransferzentrumInfrastrukturwirtsch.TZ–ISW / BobikProduktionstechnikund OrganisationPTO / HaasTransferzentrumProduktionst. u. O.TZ–PTO / HaasÖffentlichkeitsarbeitOEF / Theurl, SchandorInternettechnikund -managementITM / GögeleTransferzentrumInternettechnikTZ–ITM / GögeleIndustrial DesignIDE / HeuflerIMA / FritzInformations-DesignIND / MüllerJournalismus undUnternehmenskom.JUK / FischerFahrzeugtechnikFZT / GaberscikTransferzentrumIndustrial DesignTZ–IDE / HeuflerTransferzentrumInformationsman.TZ–IMA / FritzTransferzentrumInformations-DesignTZ–IND / MüllerTransferzentrumJourn. u. Untern.TZ–JUK / FischerTransferzentrumFahrzeugtechnikTZ–FZT / GaberscikInst. f. Bildungsrechtu. Bildungspol. *Zentrum für multimedialesLernenInst. f. Technologieund GesellschaftInstituteLudwig BoltzmannForschungsstelle *IBB / Hauser LBF / HauserZML / KoubekITG / WilhelmerTechnologietransferzentrumGesundheitsmanagementInfrastrukturwirtschaftInformationsmanagementSchienenfahrzeugtechnikSFT / GaberscikTransferzentrumSchienenfahrzeugt.TZ–SFT / Gaberscik* Das Institut für Bildungsrecht und Bildungspolitik und dieLudwig Boltzmann Forschungsstelle sind kooperativ geführte Einrichtungen.LuftfahrtLAV / FogtTransferzentrumLuftfahrtTZ–LAV / FogtSozialarbeit mitSchwerp. Sozialm.TransferzentrumSozialarbeitTransferzentren verstehen sich auch als Plattform für die Abwicklung vonKooperationsprojekten mit der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH. SAM / PoschTZ–SAM / PoschStand: 31. 12. <strong>2002</strong>Abbildung 21: Organigramm der Technikum Joanneum GmbH168Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


FH JOANNEUM Gesellschaft mbH■ FH-Prof. Dipl.-Ing. Gerhard HEUFLERStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Industrial Design“Tel: 0316/5453-8100email: gerhard.heufler@fh-joanneum.at■ Dr. Wolfgang NESITKAStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Bauplanung und Baumanagement“Tel: 0316/5453-8200email: wolfgang.nesitka@fh-joanneum.at■ FH-Prof. Dr. Mag. Anna KOUBEKLeiterin des Zentrums fürMultimediales Lernen (bis 31.12.<strong>2002</strong>)Tel: 0316/5453-8412email: anni.koubek@fh-joanneum.at■ Hofrat Mag. Dr. Klaus POSCHStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Sozialarbeit“Tel: 0316 / 5453-8700email: klaus.posch@fh-joanneum.at■ Univ.-Prof. Dr. Helfrid MARESCHStudiengangleiter „Industrielle Elektronik“Tel: 03862/33600-8300email: helfrid.maresch@fh-joanneum.at■ Dipl.-Ing. Dr. Heimo MÜLLERStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Informations-Design“Tel: 0316/5453-8600email: heimo.müller@fh-joanneum.at■ FH-Prof. Mag. Dr. Martin TSCHANDLStudiengangleiter und Transferzentrumsleiter„Industriewirtschaft“Tel: 0316 / 5453-8343email: martin.tschandl@fh-joanneum.at■ Mag. Peter WILHELMERLeiter des Instituts für Technologie und GesellschaftTel: 0316/5453-8886email: peter.wilhelmer@fh-joanneum.atSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 169


ESTAGESTAG – Energie <strong>Steiermark</strong> AGForschungsprojekte der ESTAG imJahr <strong>2002</strong>ESTAG■ EDF-Group Research & Development (Aufbaueines Forschungsnetzwerkes)Ansprechperson: Dipl.-Ing. Gotthard Fresacher(fresacher.gotthard@estag.com)STROM■ PLC – Power Line CommunicationAnsprechperson: Dipl.-Ing. Gerhard Pailer(gerhard.pailer@steweag-steg.com)■ TRICON – Technical Research in CommercialUtility NetworksAnsprechperson: Dipl.-Ing. Gerhard Pailer(gerhard.pailer@steweag-steg.com)■ Disturbance Direction Finder for Power SystemsAnsprechperson: Dipl.-Ing. Markus Katter(markus.katter@steweag-steg.com)Ansprechperson: Dipl.-Ing. Robert Schmaranz(schmaranz@ifea.tu-graz.ac.at)Ansprechperson: Ing. Johann Ziegerhofer(johann.ziegerhofer@pichlerwerke.at)■ Koordinierte Messungen im Verband derElektrizitätswerke ÖsterreichsAnsprechperson: Dipl.-Ing. Markus Katter(markus.katter@steweag-steg.com)■ Qualitätssicherungsverfahren für den Nachweisder SpannungsqualitätAnsprechperson: Dipl.-Ing. Markus Katter(markus.katter@steweag-steg.com)■ Marke SELECTAnsprechperson: Mag. Michael Pollak(michael.pollak@steweag-steg.com)FERNGAS■ Biogasprojekt mit Bezirkskammer für <strong>Land</strong>- undForstwirtschaft LiezenAnsprechperson: Dipl.-Ing. Michael Hermann(michael.hermann@steirische.ferngas.at)■ Großmotoren und KompetenzzentrenAnsprechperson: Dipl.-Ing. Michael Hermann(michael.hermann@steirische.ferngas.at)■ Erdgasfahrzeuge/CNGAnsprechperson: Dipl.-Ing. Michael Hermann(michael.hermann@steirische.ferngas.at)FERNWÄRME■ StirlingmotorAnsprechperson: Dipl.-Ing. Gerald Moravi(gerald.moravi@fernwaerme.at)GEMEINSCHAFTSPROJEKTE■ Mikrogasturbine■ Methanol-BrennstoffzelleProjektbeschreibungen finden Sie im Forschungsbericht<strong>2002</strong> der ESTAG, im Internet unter:www.estag.com/business/forschung.htmlKontaktEnergie <strong>Steiermark</strong> Holding AGLeonhardstraße 59, A-8010 GrazTel.: 0316 / 35 86 60 – 0Fax: 0316 / 35 86 60 – 59 89www.estag.com170Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHDie JOANNEUM RESEARCH ForschungsgesellschaftmbH ist eine der größten außeruniversitären ForschungseinrichtungenÖsterreichs und seit mehr alsdreißig Jahren einer der entscheidenden Faktorenim Technologietransfer und Forschungsgeschehender <strong>Steiermark</strong>. Durch ihre Arbeit forciertJOANNEUM RESEARCH unternehmerische Innovationund dient zudem als fachlicher Berater für dievielfältigen Aufgaben des <strong>Land</strong>es und des Bundes.Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag zurStärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeitder steirischen und österreichischen Wirtschaft undzur Sicherung der Lebensqualität im <strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>.UnternehmensorganisationIm Berichtszeitraum wurde der Internationalisierungs-und Konsolidierungskurs des JOANNEUMRESEARCH Unternehmenskonzeptes <strong>2002</strong>-2005weiter vorangetrieben. So werden ab 1.7.<strong>2003</strong> 15Institute in 6 Fachbereichen Forschungsaktivitätennachgehen.Einteilung der Fachbereiche per 1.7.<strong>2003</strong>FB 1: Umwelt und Energie■ Institut für Energieforschung■ Institut für Nachhaltige Techniken und Systeme■ Institut für WasserRessourcenManagementDie zunehmende Verschärfung des Innovationswettbewerbesdurch die Globalisierung der Wirtschaftbei gleichzeitig steigender Komplexität neuerTechnologien und zunehmender Verknappungöffentlicher Budgets bringt neue Herausforderungenfür die Bewältigung der vier zentralen Aufgabendes Unternehmens mit sich:■ Problemlösungsaufgabe: JOANNEUM RESEARCHunterstützt die Wirtschaft und die ÖffentlicheHand aktiv bei der Lösung ihrer Innovationsprobleme■ Vermittlungsaufgabe: JOANNEUM RESEARCHübernimmt eine Brückenfunktion, indem sie zwischenWissenschaft, Wirtschaft und Politik vermittelt,zum Beispiel indem ihre Forscher Grundlagenfür Entscheidungen politischer Verantwortungsträgererarbeiten■ Qualifizierungsaufgabe: JOANNEUM RESEARCHfördert die Entwicklung der Mitarbeiter■ Netzwerkaufgabe: JOANNEUM RESEARCH nutztregionale, nationale und internationale Kooperationschancenzur Stärkung des Technologietransfersfür die steirische und österreichischeWirtschaftFB 2: Informatik■ Institut für Hypermedia-Systeme■ Institut für Informationssysteme & InformationsmanagementFB 3: Elektronik und Sensorik■ Institut für Angewandte Systemtechnik■ Institut für Chemische Prozeßentwicklung und–kontrolle■ Institut für Digitale Bildverarbeitung■ Institut für SensorikFB 4: Werkstoffe und Verarbeitung■ Institut für Nanostrukturierte Materialien undPhotonik■ Laserzentrum LeobenFB 5: Wirtschaft und Technologie■ Institut für Angewandte Statistik und Systemanalyse■ Institut für Technologie- und Regionalpolitik –InTeRegSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 171


JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHFB 6: Humantechnologie■ Institut für Medizinische Systemtechnik undGesundheitsmanagement■ Institut für Nichtinvasive DiagnostikForschungsprogrammJOANNEUM RESEARCH hat das Wirtschaftsjahr<strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> genutzt, um den InternationalisierungsundKonsolidierungskurs des Unternehmenskonzeptes<strong>2002</strong> – 2005 weiter voranzutreiben. Diegrundlegenden Unternehmensstrategien sind ausdem Leitbild des Unternehmens abgeleitet und sollendie Erreichung des Unternehmenszieles –Stärkung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes<strong>Steiermark</strong> – unterstützen. Neben demStreben nach hoher wissenschaftlicher Qualitätsowie einem ständigen Prozess der Erneuerung undWeiterentwicklung, ist in besonderer Weise dieKooperation und Kommunikation mit den Universitätenund anderen Forschungsinstitutionen der<strong>Steiermark</strong> wesentliches Merkmal der Forschungstätigkeitdes Unternehmens und prägt auch dasForschungsprogramm. Beispielhaft seien die umsetzungsorientiertenForschungsarbeiten im Bereichder Werkstoffforschung (Lasertechnik, Dünnschnitttechnologie,Nanostrukturierte Materialien) genannt,die ohne die erkenntnisorientierte Forschung,wie sie an der Montanuniversität Leobenund der Technischen Universität Graz durchgeführtwird, für JOANNEUM RESEARCH nicht in dieserhohen Qualität möglich wären.Hinsichtlich der geografischen Verteilung ist dieAuftragslage zu einem großen Teil (40 %) auf densteirischen Raum konzentriert. Dieser traditionellhohe Anteil ist im Kontext mit dem Unternehmensauftragzu sehen. Es gehört zu den Hauptaufgabender JOANNEUM RESEARCH, durch Forschung undEntwicklung den Wirtschaftsstandort <strong>Steiermark</strong> zustärken. Um diesen Auftrag wahrnehmen zu können,bedarf es auch umfangreicher Forschungskooperationenmit ausländischen Partnern, da nurso ein Know-how-Transfer möglich ist. Mit derholländischen Forschungsgesellschaft TNO wurdenVerhandlungen über eine strukturelle Kooperationaufgenommen, die über die reine Projektzusammenarbeithinausgeht. So ist beabsichtigt, die TNOim Wege einer Kapitalerhöhung mit 10 % amUnternehmen zu beteiligen. Der Auslandsanteil anabgerechneten Aufträgen betrug im Berichtsjahr30 %.Ein wesentliches Element zur Weiterentwicklungdes Forschungsprogramms des Unternehmens istdas verstärkte Engagement der JOANNEUMRESEARCH in den Kompetenzzentrenprogrammender Bundesministerien. Im Berichtszeitraum wurdenim Zuge einer neuen Ausschreibungsrunde des K plus-Programms des Bundesministeriums für Verkehr,Innovation und Technologie umfangreiche Vorarbeitengeleistet. Die JOANNEUM RESEARCH war beiden meisten der steirischen Anträge in unterschiedlichemAusmaß inhaltlich und/oder organisatorischbeteiligt. Nach eingehender Evaluierung wurdeneinige der Kompetenzzentrenanträge genehmigt. ImGeschäftsjahr <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> ist die gesellschaftsrechtlicheBeteiligung der JOANNEUM RESEARCH an derAustrian Bioenergy Centre GmbH, der AngewandteBiokatalyse Kompetenzzentrum GmbH sowie an derKompetenzzentrum – Das virtuelle Fahrzeug, ForschungsgesellschaftmbH nach dem K plus-Programmdes Bundesministeriums für Verkehr, Innovation undTechnologie erfolgt. Im Juli <strong>2003</strong> wurde weiterseine gesellschaftsrechtliche Beteiligung am industriellenKompetenzzentrum (K net) Holz.Bau ForschungsgesellschaftmbH erworben, das im Rahmendes Programms „Industrielle Kompetenzzentren undNetzwerke“ des Bundesministeriums für Wirtschaftund Arbeit gefördert wird. Abgesehen vom Engagementder JOANNEUM RESEARCH im Bereichder Kompetenzzentren bestehen Beteiligungen ander Österreichischen Gesellschaft für WeltraumfragenGmbH (Austrian Space Agency), an dem172Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHUmwelt- und Innovationszentrum Judenburg GmbHsowie an der FH JOANNEUM GmbH. Gemeinsam mitdem Institut für Festkörperphysik der TechnischenUniversität Graz wird das Christian-Doppler-Laborfür Neuartige Funktionalisierte Materialien in Weizbetrieben.JOANNEUM RESEARCH beteiligte sich auch sehrerfolgreich an nationalen Förderprogrammen. AlsBeispiel seien die Förderprogramme des Bundesministeriumsfür Verkehr, Innovation und Technologie„Haus der Zukunft“ und „Fabrik der Zukunft“ angeführt,bei denen ein Auftragsvolumen in Höhe von1,5 Mio. EUR erzielt wurde.Im Oktober <strong>2002</strong> wurden erstmals die vonJOANNEUM RESEARCH veranstalteten „MariazellerGespräche“ abgehalten, eine Veranstaltungsreihe,die konkrete Fragestellungen aus dem KomplexEthik in der Wissenschaft behandelt.Dazu werden regional wichtige und wirksameProjekte durchgeführt. Die höchste organisatorischeStufe der Regionalisierung besteht – in bewusstemGegensatz zu den internationalen ZentralisierungsundKonzentrationstendenzen – in der Beteiligungan und der Gründung von regionalen InnovationsundForschungsstellen und Instituten.Aus Sicht der JOANNEUM RESEARCH sind es vierHauptkriterien, deren Erfüllung ein unabdingbaresMuss und eine Voraussetzung für ein verstärktesregionales Engagement darstellt: der Wunsch derRegion, der Bedarf der Wirtschaft der Region, dieBereitschaft der Mitfinanzierung durch die Regionund die Verankerung der Kompetenz im Gesamtunternehmen.Nach der Gründung von Instituten an verschiedenenStandorten der <strong>Steiermark</strong> (Frohnleiten, Hartberg,Weiz) werden die Kontakte mit der regionalenWirtschaft und den Gemeinden weiter ausgebaut.RegionalisierungUm zur Erfüllung des primären Unternehmenszieles,zur weiteren Entwicklung des <strong>Land</strong>es und zurStärkung des Standorts <strong>Steiermark</strong> beizutragensowie qualifizierte Beschäftigungsmöglichkeiten zuschaffen, wurde im Geschäftsjahr 1997/1998 eineRegionalisierungsoffensive begonnen. Den heimischenBetrieben sollen dabei jene international verfügbarenTechnologien, jenes Know-how und jeneFachkräfte zur Verfügung gestellt oder gemeinsammit ihnen entwickelt bzw. ausgebildet werden, diesie in die Lage versetzen, im internationalen Wettbewerbbesser bestehen zu können.Dieses verstärkte Engagement in den Regionen istauch in Zusammenhang mit den Möglichkeiten zusehen, welche die EU-Regionalförderungsprogrammebieten. Bereits in der Programmperiode1994 – 1999 wurden von JOANNEUM RESEARCHdurchgeführte Forschungsprojekte aus demEuropäischen Fonds für regionale Entwicklung(EFRE) in den steirischen Ziel 2-Gebieten (Industriegebietemit Strukturproblemen bzw. rückläufigerEntwicklung) bzw. Ziel 5b-Gebieten (Entwicklungund strukturelle Anpassung des ländlichen Raumes)gefördert. Die Fördermöglichkeiten für überbetrieblicheForschung und Entwicklung und für Forschungsinfrastrukturin der Programmperiode 2000– 2006 mit einer neuen Zielgebietskulisse bieten fürJOANNEUM RESEARCH auch weiterhin Ansatzpunktefür ein intensives Engagement außerhalbdes Zentralraumes Graz.Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 173


JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHInternationalisierungAuch im Wirtschaftsjahr <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> wurde dieInternationalisierung der Forschungsaktivitätenfortgesetzt. Schwerpunkte bildeten dabei die internationaleZusammenarbeit in ESA-Projekten unddie Beteiligung an den Rahmenprogrammen der EuropäischenKommission. Rückblickend auf das 5.EU-Rahmenprogramm war die <strong>Steiermark</strong> insgesamtmit 348 Projektbeteiligungen äußerst erfolgreich.Es konnten damit EUR 73,4 Mio. in die <strong>Steiermark</strong>gebracht werden. Insgesamt waren außeruniversitäreEinrichtungen mit 16,2 % beteiligt, wobeiallein die Forschungsgesellschaft JOANNEUMRESEARCH einen Anteil von EUR 8,5 Mio. anFördermittel einwerben konnte.Im beginnenden 6. EU-Rahmenprogramm wurdenbisher 38 Projektvorschläge mit Gesamtprojektkostenin Höhe von 19,7 Mio. EUR eingereicht, eineEntscheidung über diese Projektvorschläge wird imWirtschaftsjahr <strong>2003</strong>/2004 erwartet. Die Mitgliedschaftin der EARTO (European Association ofResearch and Technology Organisations) ermöglichtes der JOANNEUM RESEARCH, die Entwicklungender europäischen Forschungslandschaft aktiv mitgestaltenund beeinflussen zu können.EU-OsterweiterungAls Vorbereitung auf die EU-Osterweiterung hatJOANNEUM RESEARCH gezielt Kooperationen mitForschungspartnern aus den EU-Kandidatenländernaufgenommen und bereits auf Projektebene zu realisierenbegonnen. Es bestehen mittlerweile insbesondereauch auf der Fachebene zahlreicheKontakte zu Wissenschaftern und Institutionen inden Beitrittsstaaten. Zum Beispiel werden bereitsmit Institutionen in Prag, Pécs, Bratislava, Laibach,Marburg, Zagreb etc. gemeinsame Aktivitätendurchgeführt, die Hoffnung und Basis für weitereProjekte geben.Zum Zeitpunkt der Berichtslegung werden Planungsunterlagenfür ein Pilotprojekt zur Expansioneines Instituts in EU-Beitrittskandidatenländernerstellt, auf deren Basis die Möglichkeit einerMarkterschließung ermittelt wird.Die Vorgehensweise der Vernetzung ist eine derGrundlagen für die von der Steiermärkischen<strong>Land</strong>esregierung angestrebte Etablierung der„Zukunftsregion Südost“ im „Europa der Regionen“,welche die Tradition der Zusammenarbeit in derArbeitsgemeinschaft „Alpe-Adria“ nutzend, die EU-Osterweiterung in erfolgreiche Bahnen lenken soll.Weiters engagiert sich JOANNEUM RESEARCH inder Strategiegruppe des <strong>Land</strong>es <strong>Steiermark</strong>, wobeihier die Schwerpunkte in der aktiven Standortpolitikund in der Erarbeitung einer „SteirischenWissensbilanz“ liegen.KontaktJOANNEUM RESEARCHForschungsgesellschaft mbHSteyrergasse 17, 8010 Graz, AustriaTel.: 0316 / 876 – 11 51Fax: 0316 / 876 – 11 30www.joanneum.atAnsprechpersonenMag. Edmund MüllerGeschäftsführerHon.-Prof. Dr. Bernhard PelzlGeschäftsführerProkurist Dipl.-Ing. Dr. Willibald SimmaDipl.-Ing. Helmut WiedenhoferForschungsplanung, Technologieberatung undProjektmanagement174Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH400350300 281 287250 24220015010050JOANNEUM RESEARCH – KennzahlenPersonalstand (MA Angestellte) Investitionsprogramm4,5352 355 365 361 Mio. EUR4319291 292 290 291 3,5261 271 291 292 290 291 32,52,1 2,0 2,1 2,021,71,71,51,3 1,4 1,310,54,02,72,0 2,11,900199019911992199319941995199619971998199920002001<strong>2002</strong><strong>2003</strong>89/9090/9191/9292/9393/9494/9595/9696/9797/9898/9999/0000/0101/0202/03Bilanzielles Gesamtvermögen 22,620,6 Erträge3530Mio. EUR 30,6 Mio. EUR Betriebsleistung3027,9 27,4 28,026,925 Basisfinanzierung 22,124,4 23,3 23,8252020,9 20,6 21,7 18,72018,018,8 20,5 20,6 17,1 18,716,215 15,3 15,8 16,5 1514,1 14,416,1 16,414,5 13,412,912,611,0101027,3 27,825,5 26,3 28,020,017,7 18,519,4 20,2557,86,1 6,1 6,4 7,1 7,6 7,7 8,27,2 7,3 7,8 7,8 7,8 7,80089/9090/9191/9292/9393/9494/9595/9696/9797/9898/9999/0000/0101/0202/0389/9090/9191/9292/9393/9494/9595/9696/9797/9898/9999/0000/0101/0202/03Abbildung 22: JOANNEUM RESEARCH – KennzahlenSteirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> 175


JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH■ GeschäftsführungA-8010 Graz, Steyrergasse 17Tel.: +43 316 876-11 90Fax: +43 316 876-11 30e-mail: gef@joanneum.at■ Außenstelle WienA-1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 76Tel.: +43 1 581 75 20-2811Fax: +43 1 581 75 20-28 20e-mail: vie@joanneum.at■ ÖffentlichkeitsarbeitA-8010 Graz, Steyrergasse 17Tel.: +43 316 876-1100Fax: +43 316 876-14 04e-mail: pr@joanneum.at■ Technologieberatung undProjektmanagementA-8010 Graz, Steyrergasse 17Tel.: +43 316 876-1118Fax: +43 316 876-11 30e-mail: tbp@joanneum.atFB1: Umwelt und Energie■ Institut für Wasser-RessourcenManagementStandort Graz:A-8010 Graz, Elisabethstraße 16Tel.: +43 316 876-13 74Fax: +43 316 876-13 21Standort Leoben:A-8700 Leoben, Roseggerstraße 17Tel.: +43 316 876-22 30Fax: +43 316 876-2232e-mail: ihg@joanneum.at■ Institut für NachhaltigeTechniken und SystemeStandort GrazA-8010 Graz, Elisabethstraße 16-18Tel.: +43 316 876-2412Fax: +43 316 876-24 30Standort FrohnleitenA-8130 Frohnleiten, Mauritzener Hauptstr. 3Tel.: +43 316 876-13 81Fax: +43 316 876-13 22Standort Hartberg:A-8230 Hartberg, Am Ökopark 7Tel.: +43 316 876-29 50Fax: +43 316 876-29 55e-mail: nts@joanneum.at■ Institut für EnergieforschungA-8010 Graz, Elisabethstraße 5Tel.: +43 316 876-13 38Fax: +43 316 876-13 20e-mail: ief@joanneum.atFB2: Informatik■ Institut für Informationssysteme undInformationsmanagementA-8010 Graz, Steyrergasse 17Tel.: +43 316 876-1119Fax: +43 316 876-11 91e-mail: iis@joanneum.at■ Institut für Hypermedia SystemeA-8010 Graz, Inffeldgasse 16cTel.: +43 316 876-56 24Fax: +43 316 876-56 99e-mail: hms@joanneum.atFB3: Elektronik und Sensorik■ Institut für Angewandte SystemtechnikA-8010 Graz, Inffeldgasse 12Tel.: +43 316 46 57 46Fax: +43 316 46 36 97e-mail: ias@joanneum.at■ Institut für ChemischeProzessentwicklung und -kontrolleA-8010 Graz, Steyrergasse 17Tel.: +43 316 876-12 20Fax: +43 316 876-12 30e-mail: cpk@joanneum.at■ Institut für SensorikA-8010 Graz, Inffeldgasse 12Tel.: +43 316 876-55 22Fax: +43 316 46 45 34e-mail: sen@joanneum.at■ Institut für Digitale BildverarbeitungA-8010 Graz, Wastiangasse 6Tel.: +43 316 876-17 35Fax: +43 316 876-17 20e-mail: dib@joanneum.atFB4: Werkstoffe und Verarbeitung■ Laserzentrum LeobenA-8712 Niklasdorf, Leobner Straße 94Tel.: +43 316 876-23 04Fax: +43 316 876-2310e-mail: lzl@joanneum.at■ Institut für NanostrukturierteMaterialien und PhotonikA-8160 Weiz, Franz-Pichler-Straße 30Tel.: +43 316 876-2700Fax: +43 3316 876-2710e-mail: nmp@joanneum.atFB5: Wirtschaft und Technologie■ Institut für NanostrukturierteMaterialien und PhotonikA-8160 Weiz, Franz-Pichler-Straße 30Tel.: +43 316 876-2700Fax: +43 3316 876-2710e-mail: nmp@joanneum.at■ Institut für Technologie- undRegionalpolitik – InTeRegStandort Graz:A-8010 Graz, Elisabethstraße 20Tel.: +43 316 876-14 88Fax: +43 316 876-14 80e-mail: rtg@joanneum.atStandort Wien:A-1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 76Tel.: +43 1 581 75 20-2811Fax: +43 1 581 75 20-2820e-mail: vie@joanneum.at■ Institut für Angewandte Statistik undSystemanalyseA-8010 Graz, Steyrergasse 25aTel.: +43 316 876-15 61Fax: +43 316 876-15 63e-mail: sta@joanneum.atFB6: Humantechnologie■ Institut für MedizinischeSystemtechnik undGesundheitsmanagementA-8010 Graz, Krenngasse 37/2Tel.: +43 316 876-2131Fax: +43 316 876-21 30e-mail: msg@joanneum.at■ Institut für Nichtinvasive DiagnostikA-8160 Weiz, Franz-Pichler-Straße 30Tel.: +43 3172 44 0 33-29 00Fax: +43 3172 44 0 33-29 04e-mail: ind@joanneum.at176Steirischer <strong>Wissenschaftsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


ImpressumMedieninhaber<strong>Land</strong> <strong>Steiermark</strong>ErstellungAbteilung 3 - Wissenschaft und Forschungdes Amtes der Steiermärkischen <strong>Land</strong>esregierungTrauttmansdorffgasse 2, 8010 Grazin Zusammenarbeit mitJOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbHSteyrergasse 17, 8010 GrazErscheinungsortGrazDruckMedienfabrik Graz

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