Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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Unter den Pfarrhäusern herrschte damals reger gesellschaftlicher Verkehr. Da wurde nicht nur über<br />
das Alltägliche gesprochen, sondern auch über all das, was im Reiche des Geistes etwa in Philosophie<br />
und in der Dichtkunst abspielte. Mit Eifer und scharfem Verstand disputierte gerade auch Neubert mit<br />
seinen Amtsbrüdern über solches was damals die Geister bewegte, Hegolsche und Kantische Philosophie.<br />
<strong>Die</strong> Schwiegermutter des I.G. Fischer schwärmte oft von der Zeit ihrer Jugend, da Schillers und Goethes<br />
Werke erschienen. Was es für einen Eindruck erweckte, als Schillers „Glocke“ erschien, das spürt man<br />
aus folgenden Zeilen:<br />
„Wie da ein Jubel in jenen Tagen<br />
erwacht in allen deutschen Landen,<br />
als Schillers Glocke auferstanden,<br />
und Junge und Alte Monde und Wochen<br />
von ihr und nur von ihr gesprochen“.<br />
Leider hatte die Frau mehr als recht mit ihren wehmütigen Worten:<br />
„Solch eine Zeit kehrt nimmer wieder“.<br />
Neben seinen pfarramtlichen Aufgaben beschäftigte er sich eingehend mit Tier- und Pflanzenkunde,<br />
sowie mit Geologie. Das war damals möglich, weil der Pfarrer in jenen Zeiten fast dauernd einen Vikar<br />
hatte.<br />
Persönlich mußte Pfarrer Neubert neben vieler Freude auch sehr Schweres in s<strong>einer</strong> Familie erleben:<br />
Ein Sohn starb als Seminarist im evangelischen-theologischen Seminar in Urach, der Sohn Wilhelm,<br />
geboren 23.10.1813, fiel im Jahr 1848 in Amerika.<br />
Nach diesen Ausführungen erfolgt eine Darstellung über die lange Reihe der ständigen und unständigen<br />
Pfarrer in der Pfarrei. Wir finden da einen großen Teil der Männer, die in der Gemeinde gewirkt haben.<br />
37. Das Pfarramt:<br />
Ein gutes halbes Jahrtausend ist aber unter allen Umständen im Dunkel des Vergessens entschwunden,<br />
da keine Urkunde, Niederschrift oder derlei vorhanden ist, - es handelt sich um die Zeit der Gründung<br />
<strong>einer</strong> Pfarrei so etwa im 7. - 8. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert.<br />
Über viele Jahrhunderte des Bestehens der Orte, wie der Pfarrei, kennen wir keinen Namen, weder eines<br />
Gemeindegliedes noch eines Pfarrers, außer den Herren von Berolfstat, wie sie wohl zunächst hießen. Erst<br />
mit dem 14. Jahrhundert wurde es anders.<br />
Bekannte Pfarrherrn waren:<br />
Etwa 1365 - 1378 Conrad, Kirchherr zu Bernstat,<br />
etwa 1395 Martin Mahler aus Geislingen, Kirchherr zu Bernstat,<br />
um 1417 Jerg von Bernstat, Er gehörte zum Ortadel, war also <strong>einer</strong> derer von Berolfstat,<br />
der aber die „Weihen nicht nehmen“ wollte und daher das Amt an seinen Stell<br />
vertreter abtreten mußte,<br />
etwa 1419 Konrad Feinlin; Matthäus Mertzler; Matthäus Paur,<br />
Johannes Bissinger, gestorben 1492, war auch Dekan des Nauer ( Langenauer)<br />
Kapitels, das es s<strong>einer</strong> Zeit gab. Unter ihm erfolgte der Abbruch der alten und<br />
Bau der neuen Kirche 1486.<br />
1492 Hans Ruhland,<br />
1504 Michael Held,<br />
Lienhart von Walkirch, ( vielleicht Waldkirch bei Günzburg?)<br />
Ludwig Geßler.<br />
<strong>Die</strong>ser ist namentlich im Saalbuch erwähnt - Kirchenbuch gab es noch lange keines; - aber unter ihm wurde<br />
die Reformation durchgeführt, bei der er, wie schon berichtet ist nicht gut abschnitt, seines <strong>Die</strong>nstes<br />
enthoben wurde, doch 1548 als Interimspfarrer in Ulm wieder auftauchte. Auf ihn folgte eine Reihe von<br />
Prädikanten, die oft nur ganz kurze Zeit da waren, doch zum Teil auch im Saalbuch erwähnt sind.<br />
<strong>Die</strong> Namen:<br />
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