Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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2. Der „Salzbühl“ selbst, der offenbar eine sehr starke Befestigung war, er war durch einen starken Graben<br />
gesichert.<br />
3. Das „Schlößle“ mit seinen außerordentlichen starken aus dem Felsen herausgearbeiteten Anlagen.<br />
4. Der „Roßkopf“ in der „Filde“ .<br />
Ohne Zweifel würden sich da bedeutende Hinweise auf die Vergangenheit unserer engsten Heimat ergeben.<br />
Es ist nun noch eine Frage zu stellen, die leider nicht genügend beantwortet werden kann: Wo und Wie<br />
wurden die Toten beigesetzt, schon in der Altsteinzeit, dann in der mittleren und schließlich in der Jungsteinzeit<br />
?<br />
Meist nur ein glücklicher Zufall läßt uns einen Blick in die ältesten Zeiten der Menschheit werfen. Da findet<br />
man plötzlich etwa im Kiesbett eines Flußes das Skelett eines Mammuts; zum Glück findet man aber auch<br />
dann und wann Teile eines menschlichen Skeletts, z.B. ein Schädelstück. Das geschah im Neandertal bei<br />
Düsseldorf, in Cannstatt, in Mauer bei Heidelberg, und anscheinend gehört auch ein Oberschenkelknochen<br />
im „Stadel“ im Lonetal dazu. Allein diese Skelettreste ermöglichen es uns, ein Bild über unsere „Ahnen“<br />
zu gewinnen. Man nennt diese ältesten Vertreter der Menschheit die Neandertalrasse, eine fortgeschrittenere<br />
die Aurignacrasse, aus der sich im Laufe der Zeit unsere jetzige Menschheit entwickelt haben<br />
mag. Vielleicht gab es sogar eine noch primitivere Rasse als die erstgenannte.<br />
Es ist bedauerlich, daß nicht mehr solche Skelettstücke zu Tage treten. Da die bisherigen Funde meist in<br />
<strong>einer</strong> Kies- oder Lehmschicht angetroffen werden, so ist anzunehmen, daß s<strong>einer</strong>zeit ein Unglücksfall die<br />
Ursache war, die zum Tode des Urmenschen führte. Er mag durch die Schlamm- oder Kiesmassen verschüttet<br />
worden sein, und ist nun dadurch für uns aufbewahrt. Wo aber finden wir die anderen Toten bzw.<br />
ihre Reste, wo wurden sie beigesetzt? Wir wissen es nicht. Sie sind zu „Staub und Asche“ geworden.<br />
Wie schon erwähnt, wurden in der Jungsteinzeit eine Reihe von Toten in der Erde mit sogenannten Beigaben<br />
beigesetzt und darüber ein Grabhügel von beträchtlicher Höhe gewölbt. So war es ja auch in<br />
unserer nächsten Umgebung. Da nun die Bevölkerung in den Siedlungen nicht so spärlich war und wohl<br />
auch etliche Jahrhunderte ansässig war, so können die wenigen Grabhügel unmöglich eine letzte Ruhestätte<br />
für die große Anzahl der Bevölkerung gewesen sein. Es waren wahrscheinlich nur die Vornehmeren,<br />
die auf solche ehrende Weise beigesetzt wurden, aber die anderen? Nun, sie mögen nach ihrem Tode<br />
verbrannt und die Asche entweder irgendwo verstreut oder in Urnen beigesetzt worden sein. Man findet<br />
dementsprechend auch da und dort Urnengräber. <strong>Die</strong>se Beisetzungsart hat sich im Grunde genommen bis<br />
heute erhalten.<br />
Des weiteren sind da und dort auch sogenannte Hockergräber anzutreffen, in denen die Toten in „Hockerstellung“,<br />
eigentlich wie friedlich Schlafende mit angezogenen Beinen beigesetzt wurden. Ein dunkles<br />
Wissen davon hat in der Nähe der Vogelherdhöhle die Sage von den sogenannten „Stumpenkrattlern“<br />
entstehen lassen, „die in der Dämmerung mit angezogenen Beinen umgehen und den späten<br />
Wanderer schrecken“. Da hinter solchen Sagen immer ein wahrer Kern steckt, so möchte man wünschen,<br />
daß einiges von dem aufbewahrt geblieben wäre, was einst an Sagen in den Kunkelstuben erzählt wurde.<br />
6. <strong>Die</strong> Keltenzeit:<br />
Längere Zeit mochten die jungsteinzeitlichen Ackerbauern und Viehzüchter,- Bandkera-miker wie man sie<br />
auf Grund der Verzierungen an ihrer Töpferware nennt - in ihren Dörfern gewohnt und ein beschauliches<br />
Leben geführt haben. Da wurde es auf einmal anders. Es mag so um das Jahr 800 v.Chr. gewesen sein, als<br />
sich vom Osten oder Nordosten fremdartige Leute hereindrängten. Es waren die Kelten. Auch sie waren<br />
ein Zweig am Baum der indogermanischen Völkerfamilie. Es mag sein, daß Nahrungsmangel sie aus ihrer<br />
bisherigen Heimat trieb. Sie sprachen sicherlich eine andere Sprache und hatten ihre besonderen Sitten und<br />
Gebräuche, als es bei den Ansässigen der Fall war. Das Kommen dieser „Neuen“ bedeutete auf jeden<br />
Fall Kampf; es ging um die Weiden und Äcker. Jetzt war wohl die Zeit gekommen, daß man entweder die<br />
Ringwallschanzen baute, oder sich in der Not in sie zurückzog. Wahrscheinlich könnten uns diese Anlagen<br />
gar Vieles erzählen, häufig von einem dramatischen Untergang der alten Bew<strong>ohne</strong>r.<br />
Denn die Kelten brachten etwas Neues mit: „Eiserne Waffen“.<br />
Inzwischen war nämlich das Eisen bekannt geworden. Zuerst wurde es wegen s<strong>einer</strong> Härte und Seltenheit<br />
wertvoller gehalten als Gold. Aber man verstand es bald, es in großer Menge zu finden und zu bear-<br />
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