Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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<strong>Die</strong> Schießmauer erinnert daran, daß dort, also auch in der Nähe der Linde, einst ein Schießstand war, wo<br />
die Männer des Ortes schießen lernen konnten.<br />
In der Zeit der Türkenkriege (1683 Türken vor Wien ) kam dieser Brauch auf. Ab 1663 hat man die Bürgerschaft<br />
und etliche Bauern aus den Dörfern mit den Musketen exerziert. <strong>Die</strong>se ( Ausgebildeten ) mußten<br />
dann in den Dörfern andere abrichten. Das Exerzitium ( Reglement) wurde schriftlich zusammengefaßt und<br />
erklärt .<br />
Unsere heutigen Schützenvereine sind Nachfolger dieses „Sports“. Wie schon berichtet kam am 30.<br />
Oktober 1729 der 56-jährige Söldner, Matthäus Junginger, als „vieljähriger Zieler“, beim Scheibenschießen<br />
durch die Unvorsichtigkeit eines Schützen ums Leben.<br />
Obwohl das Gewand an der Rosengasse, vielleicht besser Roßgasse, mit dem Roßkopf in der Filde<br />
zusammenhängt, jenem so eindrucksvollen Waldstück unmittelbar an der Straße Beimerstetten - Breitingen,<br />
sicherlich ein großes Geheimnis aus der Frühgeschichte unserer Heimat, wie die benachbarten<br />
Grabhügel im Schloßhof und die Hochäcker daselbst, in sich schließt?<br />
Das Schloßholz gehörte einst zum Schloß, also der Besserer Familie.<br />
Das Gewand Greut ( früher Kreut ) leitet sich sprachlich vom Wort roden ab und deutet damit darauf hin,<br />
daß das Gelände durch Ausroden entstanden ist, genau wie der Gewandname Ausang (?), mundartlich uns<br />
sagt, daß der Ackerboden durch absengen ( auch von Wald ) gewonnen worden ist.<br />
<strong>Die</strong> heutige Filde reichte also ziemlich weiter in die Richtung auf den Ort herein als heute.<br />
Heimersberg war ein Hof, der längst abgegangen ist und seinen Namen wohl von einem einstigen Besitzer<br />
namens Heimar oder ähnlich hatte.<br />
Unklar ist übrigens die Herkunft der Wortes „Walk“ im einstigen Walkstetten. Es ist nicht anzunehmen, daß<br />
dort Tuch mit der Walke gereinigt wurde.<br />
Baumgarten ist der Garten mit Obstbäumen.<br />
Steinenbronnen ist der Brunnen ( Quelle ) im steinigen Boden.<br />
Warum der ausgedehnte Wald die Filde diesen Namen führt, ist nicht klar ersichtlich. Filde, Filder usw. ist<br />
sonst ein ausgedehntes Ackerfeld, man denke nur an die „Filtern“. In ihrem Nord-Ostteil befindet sich der<br />
schon erwähnte Roßkopf, sowie einige Hügelgräber, die im Schloßholz liegen.<br />
In der Nähe der Beimerstetter Steige liegt das Esental, das seine Namen vom Äsen des dort lebenden Wildes<br />
haben mag<br />
.<br />
Nicht mehr auf <strong>Bernstadt</strong>er Markung, aber unmittelbar daran angrenzend liegt der Haitel oder Hei’tl, das<br />
Heutal, in der Kesselhanse Kuche, wohl einst eine Höhle, die noch zu erforschen ist. In der Nähe liegt,<br />
auch nicht mehr auf <strong>Bernstadt</strong>er Markung, der Katzenkeller.<br />
Endlich folgen noch die Flurnamen im restlichen Teil der Markung zwischen Beimerstetter Weg und<br />
Heerstraße:<br />
Hinter dem Dorf ist eindeutig das Gewand „hinter dem Dorf“, das immer mehr besiedelt wird.<br />
<strong>Die</strong> Lehmgrube ( Loigrub ) ist dort, wo man einst den Lehm holte, den man zum Bauen brauchte und zur<br />
Töpferei, ein Beruf, der bis weit in die neue Zeit vom Hafner ( mundartlich Häfner) betrieben wurde.<br />
Der Lerchenbühl ist der „Berg“, wo die Lerchen besonders gerne nisten und nisteten, besonders als noch<br />
die einzelnen Grundstücke durch Hecken abgegrenzt waren. ( Das Gewand hat sicherlich nichts mit der<br />
Lärche zu tun, die als alpiner Baum meist erst seit dem 18. Jahrhundert gepflanzt wird )<br />
Der Rosenbühl, richtiger wohl Roßbühl, mag einst Weide für die Rosse gewesen sein. (Übrigens können<br />
sich ähnlich lautende Flurnamen wie Roßberg, Rosengarten usw. auch auf Siedlungen und Gräber der Kelten<br />
- siehe Roßkopf - und Alemannenzeit beziehen!)<br />
Im Flurnamen Stolljauchert finden wir einen alten Namen für den Ochsen (Stoll ).<br />
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