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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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Im 2. Teil der Markung, zwischen Heerstraße und Nord-Südlinie:<br />

Finden sich die Brühläcker und -wiesen. „Brühl“ ist ein Hinweis auf nasse, feuchte Wiesen und Äcker, was<br />

für diese Grundstücke <strong>ohne</strong> weiteres zutrifft. Brühl ist übrigens sprachlich ein „Brocken“ aus dem Keltischen,<br />

von einem Wort - brogilos - herstammend; dieses Wort bedeutet dasselbe.<br />

Hierher gehört auch der heute nicht mehr viel gebrauchte Gewandteil „im Säge“ - dort wurde einst das Holz<br />

gesägt<br />

<strong>Die</strong> Herdgasse, heute Holzkircherstraße, war der Weg, auf dem das Vieh zur Weide getrieben wurde, wie<br />

auch durchs Megäßle.<br />

Der Waldteil „Berg“ ist naturgemäß Wald, der den Berg bedeckt. <strong>Die</strong>ser Wald schließt allerlei Geheimnisse<br />

in sich; es sind nicht nur die herrlichen Blumen, die zu Beginn des Frühjahres den Boden bedecken, sondern<br />

in s<strong>einer</strong> Südwestecke liegt ein Ringwall, unweit davon findet sich der Rest eines Grabhügels, die<br />

Oberamtsbeschreibung spricht von <strong>einer</strong> größeren Anzahl, obwohl sie heute nicht mehr festzustellen sind;<br />

es ist zu vermuten, daß inmitten des Kammweges auf der Südseite sich die Reste irgentwelcher uralten<br />

Anlage finden.<br />

Doch hat noch niemand weiter danach geforscht. ( Auch die Kuppe des „Horn“ gehörte in dieser Hinsicht im<br />

Laufe der Zeit bearbeitet; es könnte dort ein römischer Wachtturm gestanden sein )<br />

Das Gewand „im Scherling“ erinnert an den „Scher“, den Maulwurf; auch in der Scherraine, - so wurde sie<br />

früher geschrieben, heute ist sie in „Schönrain“ umgetauft -, findet sich das gleiche Wort. Wahrscheinlich<br />

haben sich an diesen Stellen einst viele der lustigen Pelzträger gefunden, wenn sie beim Bauern auch nicht<br />

besonders beliebt sind.<br />

Bald nach dem 1. Weltkrieg mußten sehr viele der Tierchen ihres Pelzes wegen ihr Leben lassen, weil Pelzmäntel<br />

für die Damenwelt daraus gefertigt wurden.<br />

Schrankenäcker, - ein weiterer Gewandname -, waren immer solche Äcker, die zum Schutz gegen das<br />

Weidevieh eingezäunt waren.<br />

Bei der Ziegelhütte deutet darauf, daß dort einst eine Ziegelei stand, hernach Steinbruch.<br />

Das Wolfstal oder der „Wolftl“mag an die Wölfe erinnern, die bis dahin drangen.<br />

Halde oder Häldele ist immer ein Hang, mit oder <strong>ohne</strong> Wald.<br />

Braitenbühl ist der breit daliegende Bühl oder Berg.<br />

Und nun kommen wir zur Lone, zum Lonetal oder zum Launtl was bald Lonetal, bald Lone bedeutet. Der<br />

Name des Flüßleins, das ab Breitenden einmal weit hinunter fließt, dann wieder auf Jahre ausgetrocknet<br />

daliegt, daß man sagt, jetzt fließt sie sicher nie mehr, ist uralt, mindestens keltisch, wenn nicht noch älter.<br />

Das Wort mag Schneewasser oder so was bedeuten, die Römer übernahmen das Wort - ad lunam ( ad<br />

Launam ), so nannten sie das Kastell bei Urspring. Launisch möchte man das Wasser heißen.<br />

Schön wäre es, wenn die Lone allezeit, wie jetzt wieder durchs Tälchen plätscherte. Möge sich nicht der alte<br />

Glauben bewahrheiten, daß es Krieg gibt, wenn die Lone hier Wasser führt - oder der „Hungerbrunnen“ bei<br />

Altheim quillt.<br />

<strong>Die</strong> Hagelside, auch Teil der Hörvelsinger Markung, hat den Namen entweder vom Hagel, der dort oft schon<br />

niedergegangen ist, oder aber es gab um diese Grundstücke einmal oder öfters Streit, so daß es „hagelte“.<br />

Nun ist noch über das Ofenloch zu reden, - dieser wohlbekannte und beliebte Aussichtspunkt und Ausflugziel.<br />

Sicher ist, daß bei der Namengebung einst weder der Ofen noch ein Loch „Pate gestanden ist“, wie<br />

man so sagt. „Loch“ bedeutet, wie immer in solchem Zusammenhang einfach Wald; und Wald gibt es hier<br />

ja genügend; auch sonst ist es ja ein herrliches Gelände, wenn man an die wunderbare Flora je nach Jahreszeit<br />

denkt, an die Enziane im Frühjahr oder Herbst, an die Küchenschellen im Frühling, an die Silberdisteln<br />

und endlich die Orchideen, neben den vielen anderen herrlichen Blumen.<br />

Doch was bedeutet das Wort „Ofen“? Es wird von den Herren von Uffenloch berichtet, die dort oben einst<br />

ihren Sitz hatten. Lag er dort, wo jetzt das Wasserreservoir oder der Sportplatz liegt, oder lag er auf der Südwestkuppe,<br />

wenn diese nicht gar wie das „Schlößle“ oder der Bergringwall eine Befestigungsanlage der<br />

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