Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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Bei der schönen Lage von Osterstetten, mit seinem verhältnismäßig großen Wasserreichtum, könnte man<br />
schon an einen solchen Kultort denken. Wo heute das „Löhe“ ist, stand einst ein mächtiger römischer<br />
Gutshof; auch die Römer wußten die herrliche Lage zu schätzen.<br />
Gerne möchte man wissen, ob der Flurname Kreuzlingen auf einen abgegangenen kleinen Weiler gleichen<br />
Namens deutet oder etwa auf ein einstiges markantes Feldkreuz?<br />
<strong>Die</strong> Hopfengärten erzählen davon, daß hier einst Hopfen angebaut wurde, als noch Bier gebraut wurde.<br />
15 Jauchert erinnert an das Wort Jauchert, ursprünglich ein Morgen Wald, wobei dann nach der Rodung<br />
das Wort auf das Ackerland überging, während sonst ja der Morgen das bekannte Flächenmaß ist und so<br />
viel Land bedeutet, das man an einem Morgen umackern kann.<br />
Nicht weit weg von den Hopfenäckern liegen die Schelmenäcker, die auf schlechten Boden deuten; außerdem<br />
lag dort einst auch der Schinderwasen, wo das Aas verscharrt wurde.<br />
Dann liegt an der östlichen Markungsgrenze noch der Schenkenbrunnen, eine Quelle, wo einst herrliches<br />
Wasser sprudelte, die jetzt aber auch so gut wie versiegt ist.<br />
Auch die Sauäcker reden von schlechtem Boden, wenn sie nicht von den Wildschweinen der ihren Namen<br />
haben, die dort bis heute einfallen, wenn sie mal im Gelände sind.<br />
Vom abgegangenen Hof Rausenbart kündet das Gewand Rausenbart. <strong>Die</strong> Deutung des Wortes ist<br />
schwierig. - Ein württembergischer Graf Eberhard II., gest. 15.3.1392 hieß auch der „Rauschebart“ oder<br />
Zänker. Ob einst ein Besitzer des Hofes auch den Beinamen Rauschbart führte?<br />
Rausenbart grenzt unmittelbar an den nahen Wald, das „Englenghäu, was soviel bedeutet wie „Wald der<br />
Angelika“.<br />
<strong>Die</strong>sseits der Lone, von <strong>Bernstadt</strong> aus gesehen, beginnt der Wald mit dem Salzbühl. <strong>Die</strong>ser Bühl - niedere<br />
Berg - hat sicherlich nichts mit Salz zu tun, sondern bekam seinen Namen wahrscheinlich von der Salweide,<br />
- mittelhochdeutsch Salche - schwäbisch Sal. Der Salzbühl mit s<strong>einer</strong> trutzigen Felswand war sicherlich<br />
einst schon vor der Keltenzeit eine gut geschützte Befestigungsanlage, worauf sich auch der mächtige<br />
Aushub schließen läßt, der die eigentliche Kuppe vom Höhenrücken abschließt.<br />
Am Fuß liegt dann noch ein kl<strong>einer</strong> Ringwall. In ältester Zeit diente die Höhle in der Felswand als Unterschlupf<br />
der Steinzeitmenschen. So still die Landschaft heute daliegt, so bedeutend war sie einst, wobei nicht<br />
das Geheimnis verschwiegen werden darf, das die Grabhügel in sich schließen, die auf der östlichen<br />
Grenze des Salzbühl liegen. Eine künftige Forschung findet hier noch ein reiches Betätigungsfeld!<br />
Baßgeige nennt sich der Einschnitt, der den ganzen Bergvorsprung des Salzbühl vom ganzen Höhenrücken<br />
abschließt.<br />
An den Waldteil Salzbühl schließt sich die Probsthalde an, die <strong>ohne</strong> Zweifel einstens dem Kloster in Langenau<br />
gehörte, das dort etwa bis 1100 bestand und reichen Grundbesitz hatte, unter anderem auch in<br />
Osterstetten und Stuppelau. Etwa um 1125 wurde das Kloster Langenau in das stille Brenztal nach Anhausen<br />
an der Brenz, westlich von Herbrechtingen, verlegt. Der ganze Besitz ging mit, so daß der Waldteil<br />
dann lange Zeit dem Kloster Anhausen gehörte.<br />
<strong>Die</strong> „Schnepfenstangen“, ein kl<strong>einer</strong> Waldteil, mag an den Schnepfenfang erinnern, der dort einstens betrieben<br />
wurde.<br />
Dann ist unter den Waldteilen noch die mächtige Anhöhe des „Horn“ zu erwähnen, das seinen Namen als<br />
hervorragende Bergkuppe zu Recht trägt.<br />
Am Fuß des Horn liegt das Gewand Horngrund, der Weg Hornsteig, und dann noch das Gewand Leirer.<br />
<strong>Die</strong> Deutung dieses Namens ist schwierig . Im Orts- und Flurnamenbuch für Württemberg findet sich dieser<br />
Gewandname nicht. Allenfalls wäre an einen etwas trägen Mann zu Denken, der dort einmal Grundbesitz<br />
hatte, von dessen Trägheit das Gewand seinen Namen bekommen hätte. Aber das ist unsicher.<br />
Der „Korb“ in <strong>Bernstadt</strong> weist, wie alle ähnlichen Namen dieser Art auf nassen, schmutzigen Untergrund<br />
und kommt vom mittelschwäbischen „Gehorwe“.<br />
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