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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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wie Krieg von 1866, 1870 / 71 mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im Kaiserreich, dann dem 1. Weltkrieg<br />

1914 - 1918, mit den schmerzlichen Blutopfern, dem Zusammenbruch der Kaiser- und Königreiche usw.,<br />

Inflation, Arbeitslosigkeit, 3.Reich, 2. Weltkrieg mit allen Nöten bis zum Zusammenbruch.<br />

Weiterhin müssen erwähnt und festgehalten werden die Zeit des Bauens der Wasserleitung, der Einführung<br />

des Telefons, des elektrischen Lichts, Straßenbaus, Postbus, Kanalisierung, dann das Leben der Vereine:<br />

Gesangverein, Albverein, Turn- und Sportverein, Aufkommen von Radio und Fernsehen in der Gemeinde.<br />

Interessant wäre festzustellen: Wer hatte das erste Fahrrad, wer fuhr das erste Auto? Kirche und Schule,<br />

samt Kindergarten, endlich Handwerk, Gewerbe und Industrie in dem Dorf, das einst nur Bauerndorf war.<br />

Ein- und Auswanderung, Neubürger usw.<br />

Für die Nachwelt, die einmal die Früchte all der Arbeit, Anstrengung und geldlichen Opfer genießen darf und<br />

alles als selbstverständlich hinnimmt, wäre es schon wichtig, daß all das dargestellt ist, was in den etwas<br />

mehr als 100 Jahren seit Mitte des vorigen Jahrhunderts geschehen und getan worden ist.<br />

In der Folge werden nunmehr zusammenhängende noch einige bemerkenswerte Ereignisse und Begebenheiten<br />

aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart herein aufgeführt.<br />

31. Naturgewalten: Erdbeben, Hitze, und Dürre, kalte Winter, Hagel:<br />

Erdbeben: Ohne Zweifel wurde auch hier das Erdbeben von Lissabon am 11. November 1755 verspürt,<br />

das 1/13tel der ganzen Erdoberfläche erschütterte. Ein besonderer Bericht findet sich hier nicht.<br />

„Den 4. August 1769 wurde nachmittags um 5 Uhr allhier und in ganz Schwaben und Franken und anderswo<br />

mehr ein heftiges Erdbeben von 3 Stößen verspürt“.<br />

Ebenso den „11. August 1771 wurde morgens um ½ 9 Uhr allhier, wie auch in Ulm, Stuttgart, Cannstatt und<br />

in anderen Orten abermal ein Erdbeben, obwohl <strong>ohne</strong> Schaden, gespürt“.<br />

Dann war wieder eines: „Den 22. Mai 1778 morgens um halb 3 Uhr hat man allhier und gegen die Donau<br />

hinüber und an der Iller hinauf eine starke Erderschütterung von 3 Stößen bemerket; sie geschahen<br />

schnell hintereinander“.<br />

Weiterhin: „Den 27. August 1787 morgens 3/4tel auf 1 Uhr wurde allhier, wie an mehreren Orten in Schwaben,<br />

Stuttgart, Kempten usw. ein ziemlich starkes Erdbeben von etlichen Stößen 1 Minute lang verspürt und<br />

viele Menschen aus dem Schlaf erweckt“.<br />

Nun fehlen auf lange Zeit Berichte oder Niederschriften aus der Gemeinde, bis zum Beben vom 16. November<br />

1911. An dieses, das schwerste seit Menschengedenken bei uns, erinnern sich noch eine Reihe der<br />

Älteren unter uns. Der Erdstoß ereignete sich in der Zeit zwischen 10 und 11 Uhr nachts. Der Schrecken<br />

war groß und allgemein, weil man eigentlich seit langem nichts mehr von einem Beben bei uns gewußt hatte.<br />

In der Gemeinde selbst wurde kein Schaden angerichtet, jedoch stürzten z.B. in Kappel bei Buchau und in<br />

Kanzach die Kirchtürme ein, und in Buchau fielen dem Erdbeben fast sämtliche Kamine zum Opfer, und<br />

derlei Schäden gab es viele.<br />

Es ist sicher, daß 1911 wie 1935 größte Schäden entstanden wäre, wenn die Stöße nur wenige Sekunden<br />

länger gedauert hätten. Seither wurden mehrere Male leichtere Erdstöße verspürt, jedoch finden sich in der<br />

Gemeinde keine Aufzeichnungen darüber.<br />

Hagelschläge :<br />

Schon oft wurde die Gemeinde durch schwere Hagelschläge heimgesucht, welche die Arbeit und Hoffnung<br />

des Bauern für ein Jahr vernichteten, so wie man bis heute sich jedes Jahr über den oft so schönen<br />

Stand der Früchte freut, aber bis zum Ende der Ernte immer denkt: „Wenn nur nicht noch ein Hagel<br />

schlägt“. Der erste Bericht findet sich im „Zehnt-Buch“ (Zehnndt-Büchlein zu <strong>Bernstadt</strong>, und stammt vom<br />

Jahr 1525, das Jahr des Bauerkrieges ): „Es kam ein Hagel an St. Maria Magdalena Tag“.<br />

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