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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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daß die an sich trockene Alb nicht so sehr leiden mußte, aber sicherlich wurde auch unsere engste Heimat<br />

sehr mitgenommen.<br />

In <strong>einer</strong> bebilderten Erinnerungsplakette an dieses Jahr findet sich folgende Schilderung: „Furchtbar rollte<br />

der Donner über den Häuptern der Menschen, fast jede Wolke erzeugte vernichtende Blitze; auch<br />

hier ( auf dem beistehenden Bild ) nimmt er seinen Lauf eine friedliche Hütte, und angstvoll fliehen<br />

Menschen und Vieh ob des gewaltigen Donners“.<br />

„Fürchterlich waren die Verheerungen, welche im Jahr 1816 der Hagelschlag verbreitete. Jammernd<br />

standen Tausende, wie der Landmann mit seinem Weibe und seinem Knaben, vor den zerschlagenen und<br />

vor den durch wilden Sturm zerschmetterten Bäumen und Pflanzen. - Der kalte Regen im Sommer erzeugte<br />

das Schrecklichste, was die Menschen treffen kann, einen allgemeinen Mißwachs, und den ihm<br />

entsprechenden Brotmangel. Allerorts drangen die Menschen ungestüm vor die Wohnungen der Bäcker,<br />

und jeder neue Morgen weckte zu jammervollem Klagen“.<br />

Doch auf das Unheiljahr 1816 folgte das gesegnete Jahr 1817. „Der segnende Hauch des erbarmenden<br />

Gottes erweckte die neue Saat im Frühling des Jahres 1817. Mit preisendem Jubel eilte man hinaus in die<br />

göttliche Natur. Dankend schritten die Greise, lächelnd der Jüngling und die Jungfrau durch die reichen Saaten,<br />

und die unschuldigen Kindlein tanzten auf dem glänzenden Teppich der Erde den frohen Reihentanz.<br />

<strong>Die</strong> Einfuhr des ersten Erntewagens feierten in diesem Jahre die Bew<strong>ohne</strong>r der Städte und Dörfer mit<br />

namensloser Wonne. <strong>Die</strong> Ermahnung der würdigen Geistlichen stimmten die Menschen zum Vertrauen auf<br />

Gottes heilige Einwohnung. Überall erscholl aus bewegter Seele: Nun danket alle Gott“.<br />

Interessant ist noch die Angabe über die Höchstpreise des Jahres 1817:<br />

Danach kosteten in Württemberg in diesem Jahr 1 Scheffel Dinkel 40 Gulden<br />

( 1 Gulden = fl. = 1 Mk. 80 Pfg., nach dem Wert bis 1914 )<br />

Nun hat ein württembergisches Scheffel 8 Simri, 1 Simri war aber 0,443 Hektoliter,<br />

also 1 Scheffel = 3,544 Hektoliter:<br />

Württemberg München Augsburg<br />

1 Scheffel Gersten 52 fl. 53 fl. 53 Kreuzer 56 fl.<br />

1 Scheffel Haber 24 fl. 21 fl. 46 Kreuzer 26 fl.<br />

1 Scheffel Weizen -- 90 fl. 80 fl.<br />

1 Scheffel Erbsen 56 fl. -- 55 fl.<br />

1 Scheffel Kartoffeln 32 fl. 19 fl. 12 Kreuzer --<br />

1 Scheffel Linsen 48 fl -- --<br />

weiter:<br />

1 Pfund Butter 40 Kreuzer 35 Kreuzer 37 Kreuzer<br />

1 Pfund Brot 18 Kreuzer -- --<br />

1 Pfund Rindsschmalz 52 Kreuzer -- --<br />

1 Pfund Schweineschmalz 52 Kreuzer 34 Kreuzer 40 Kreuzer<br />

1 Pfund Ochsenfleisch 17 Kreuzer 14 Kreuzer 15 Kreuzer<br />

1 Pfund Kalbfleisch 12 Kreuzer 13 Kreuzer 12 Kreuzer<br />

1 Pfund Schweinefleisch 24 Kreuzer 18 Kreuzer 18 Kreuzer<br />

1 Pfund Reis 36 Kreuzer -- --<br />

1 Maß Bier 16 Kreuzer braun 8 Kreuzer braun 8 ¾ Kr.<br />

Weizen 8Kreuzer weiß 7 ½ Kr.<br />

Das Pfund war nicht das heutige Pfund, sondern etwa 467 Gramm, der Kreuzer ( Kr. ) etwa 3 Pfg.<br />

Es lassen sich da alle möglichen Vergleiche anstellen, z. B. daß das Pfund Ochsenfleisch billiger war als 1<br />

Pfund Brot usw..<br />

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