Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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Der gleiche Eintrag findet sich bei Nikolaus Benzinger, geb. am 16. Dez. 1777 als Sohn des Johannes Benzinger<br />
und der Walburga geb. Pfeffer, die 1774 heirateten. Nachdem sich der 1777 geb. Nikolaus in Preußen<br />
verheiratet hatte, kam er 1808 nach <strong>Bernstadt</strong>, zog dann aber nach Ulm weiter.<br />
29. Weitere Lebenseinblicke bis 1814:<br />
1775 Das damalige Schulhaus geht in Eigenbesitz über. Nach Auflösung des Amtes <strong>Bernstadt</strong> wurde<br />
vom Löblichen Oberamt in Langenau resoviert ( beschlossen oder angeordnet ), „das hiesige Schulhaus,<br />
das bisher zur Gemeinde gehörte und eine große Reparatur nötig hatte, zu verkaufen, mit dem Vorbehalt,<br />
daß immerhin auf das Künftige die Schul da bleiben sollte, das Haus mag kaufen, wer will. <strong>Die</strong>smal wurde<br />
es dem jetzigen Schulmeister Christian Dauner zuerst angeboten, der es dann, auch mehreren „inconvenzlen<br />
( Unzuträglichkeiten ) auszuweichen, um 100 Gulden käuflich angenommen, jährlich 10 Gulden<br />
daran zu bezahlen und das Haus in baulichem Wesen <strong>ohne</strong> Klag zu erhalten, auch rechtschaffen herstellte“.<br />
1777 Wurden zwei Operationen vorgenommen, „den 17. April nach gehaltener Predigt und Ermahnung<br />
zu <strong>einer</strong> christlichen Fürbitte durch einen berühmten Operateur von Burgau - des Leonhard Schmid, Bauers,<br />
Söhnlein, am stein geschnitten ( offenbar Gallen- oder Nierensteine )“. bei dem armen Kerl wurden 12 - 15<br />
kleine Steinlein herausgebracht.<br />
1778 Tragisches Schicksal - namenlos und unbekannt verstorben: „Den 3. Dezember abends um 16. 00<br />
Uhr ist eine fremde Mannsperson, die man kaum einen Augenblick vorher auf der Bettelfuhre in das hiesige<br />
Armenhaus verbracht, gestorben und den 4. unter Läutung der kleinen Glocke mit dem Gebet christlich<br />
begraben worden. Da er selber allhier nicht mehr reden konnte, man auch nicht das geringste Schriftliche<br />
von einem Geburtsschein oder Paß bei ihm gefunden, so weiß man auch nicht, welcher Religion er<br />
zugetan, aus was für <strong>einer</strong> Landschaft oder von welcher Lebensart er geboren. Der äußerlichen Gestalt<br />
nach scheint er ein lediger Bauernkerl gegen 30 Jahre alt gewesen zu sein“.<br />
1779 Ereignete sich ein massenhaftes Kindersterben, da unter 34 Toten 27 Kinder, meist ganz jung<br />
verstorben waren; ebenso<br />
1780 unter 31 Verstorbenen 20 Kinder.<br />
1785 Durch einen erneuten Wechsel in der Verwaltung kommt <strong>Bernstadt</strong> zum Obervogtamt Albeck.<br />
„Den 18. Februar wurde nach dem Tod des wohllöblichen Herrn Obervogt in Geislingen, Herrn Jer. G.<br />
Baldinger, von einem Hochedlen Rat in Ulm bei dadurch vorgegangener Veränderung der löblichen Oberämter<br />
der hochwohlgeborene Herr Albrecht Ludwig Freiherr von Wechter ( Wächter ), bisheriger Vogt in<br />
Stubersheim, zum löblichen Obervogtamt Albeck befördert.<br />
Das bisher seit 1774 beim löblichen Oberamt Langenau gewesene Amt <strong>Bernstadt</strong> mit Beimerstetten und<br />
Eiselau zum löblichen Obervogtamt Albeck gezogen und die Registratur des Amts <strong>Bernstadt</strong> von Langnau<br />
nach Albeck geführt.<br />
Was mag wohl in der Zwischenzeit auch mit all der Registratur geschehen sein, die manch weiteren<br />
Einblick in das damalige Geschehen der Gemeinde ermöglichen könnte.<br />
Nebenher wird aus diesem Jahr noch berichtet, daß „unsere liebe Vaterstadt Ulm in große Angst und<br />
Schrecken gesetzt wurde“, als beim sogenannten Hohenladenböck in der Hirschgasse Feuer ausgebrochen<br />
war, und dabei das Beckenhaus und das daran gestandene Sattlerhaus in einen traurigen Aschenhaufen<br />
verwandelt wurde“.<br />
Ferner: „Noch größer war der Schrecken und das Unglück, welches in selbiger Woche, nämlich den 15.<br />
Oktober, unser liebes Ulm betroffen. Morgens um 3 Uhr geriet die Veltenmühle so schnell und auf einmal<br />
in einen heftigen Brand, daß sie nicht nur selbst sogleich in Asche lag, sondern auch bei dem damaligen<br />
heftigen Sturmwind die hinteren Häuser auf dem Weinhof, des Schwanenwirts Nebenhaus, der Goldene<br />
Adler und mehrer ander Häuser ergriffen und verbrannt, auch selbst das von Stein erbaute<br />
Schwärhaus samt der zahlreichen Bibliothek großenteils ein Raub der Flammen wurde“.<br />
„Wie denn in Allem 15 Häuser abgebrannt. Ein Unglück, dergleichen in mehr als 100 Jahr zu Ulm nicht<br />
war“. - Und es dauerte sehr lange, bis 1924 der Neue Bau brannte und dann wieder 20 Jahre nachher die<br />
schrecklichen Brände infolge der Bombenangriffe kamen.<br />
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