Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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<strong>Die</strong>se Frage von Herrn Pfarrer a.D Aichinger vom 25. Oktober 1963 ( <strong>Die</strong> ihn immer sehr bewegte ) können<br />
wir heute im Jahr 1995 endlich mit ja beantworten. Unter dem jetzigen, sehr rührigen Pfarrer Herrn Rost<br />
wird dieser „Mangel“ mit entsprechenden Aktivitäten der ganzen kirchlichen und bürgerlichen Gemeinde<br />
angegangen<br />
Für meine Heimatgemeinde hoffe und wünsche ich mir, daß ein solcher „Klangkörper“ - wie beschrieben<br />
- wieder beschaffbar ist.<br />
Mein Wunsch ging inzwischen in Erfüllung.<br />
1766, den 19. Nov. ist Margaretha Millerin von Witthau 1 Jahr und 6 Wochen alt, allhier bei „seinen“ Großeltern<br />
Johann Geiger unter vielen Schmerzen seelig aufgelöst worden, nachdem es den 18. zuvor durch den<br />
in Witthau entstandenen Brand an seinem Körperlein hin und her elendiglich beschädigt worden.<br />
1767, den 7. Juli morgens um 6 Uhr hat der Blitz und Strahl nebst einem erschröcklichen Donnerknall des<br />
Christian Bühler, Schloßbauers, Scheune plötzlich angezündet und eingeäschert, wobei auch hinter<br />
dem Schloß das Kutschenhaus und des Vogts Stadel verbrannt. Gott bewahre in Gnaden die ganze Gemeinde<br />
vor Schaden.<br />
1767,den 5. Jan. stirbt Matthäus ( geb. 1. Mai 1758);<br />
den 12. Jan. stirbt Johann Georg ( geb. 13. Okt. 1762 )<br />
den 17. Jan stirbt Georg ( geb. 17. Sep. 1765 ),<br />
alle 3 Söhne des Georg Buntz, Södners und der Maria geb. Ried, - wirklich ein hartes Schicksal für eine<br />
Familie, die durch diese schreckliche Krankheit ( <strong>Die</strong> Diphtheritis wütete ) so schnell hintereinander diese<br />
Kinder hergeben mußte. Vom Jahr 1761 bis zum 3. Oktober 1769 verlor diese Familie noch 4 Kinder, so daß<br />
den Eltern kein Kind am Leben blieb.<br />
Auch sonst starben in diesem Jahr viele Kinder an dieser Krankheit: 33 Kinder und Erwachsene wurden in<br />
jenem Jahr durch den Tod weggerafft.<br />
1769, den 4. August nachmittags Erdbeben um 5 Uhr wurde allhier und in ganz Schwaben und Franken und<br />
anderstwo mehr als ein heftiges Erdbeben von 3 Stößen verspürt. Gott hat aber in Gnaden allen schaden<br />
abgewendet.<br />
1769, im September hat sich zwei oder drei Wochen lang nahe bei dem Gestirn der Gluckhenn ein Komet<br />
sehen lassen.<br />
Anmerkung: Es war nicht der alle 75 ½ Jahre wiederkehrende Halleysche Komet, der 1758, 1835 und 1909<br />
an der Erde vorüberzog und etwa 1985 wiederkehren wird, welcher bei seinem Erscheinen eine herrliche<br />
Himmelserscheinung bildet. (Inzwischen ist dieses Naturereignis bereits wieder an uns vorbeigezogen, und<br />
unsere Astrologen konnten mit ihren heutigen Meßinstrumenten ihre bisherigen Mutmaßungen überprüfen<br />
und anpassen.)<br />
1770, hat uns Gott eine mittelmäßige Ernte bescheert. Dem ohngeachtet hat sich unvermutet und wider<br />
Hoffen ein fast allgem<strong>einer</strong> Fruchtmangel aller Orten geäußert, daß man eine allgemeine „Fruchtleere“ (<br />
offenbar so etwas wie Fruchtablieferungspflicht ) von Michaeli an gemacht, wodurch aber die Teurung so gar<br />
nicht behoben worden ist, daß sie vielmehr immer zugenommen und um Martini das Mittle ( wohl = Simri =<br />
etwa 25 Liter ) Roggen 3 fl.Gulden (1Gulden=1Mk80), ja 1771 den 9. März 3 fl. 20Kr. ( 1 Kreuzer = 3 pfg.; 60<br />
Kr = 1 Gulden );<br />
dsgl. Kern 3 fl., ja 4 fl. 13 Kr.<br />
dsgl. Geesten ( Gerste ) 2 fl. 20, 24, 30, 40 Kr.<br />
das Imi Haber ( Hafer ) 3 - 4 fl. gekostet, dann 4 fl. 40, 45 Kr.<br />
1771, den 15. März wurde von einem Löblichen schwäbischen Kreiskonvent ein Tax bestimmt ( also ein<br />
Festpreis ): Roggen 2 fl. 30 Kr.; Kern ( Dinkel ) um 3 fl.; Geersten um 2fl. 15 Kr.; Haber das Imi um 3 fl.; Erbsen<br />
um 2 fl. 15 Kr.; Linsen um 2 fl. 12 Kr. zu verkaufen. Gott segne die Verordnung“.<br />
Zu diesen Preisen ist zu bemerken, daß die Kaufkraft des Geldes, also etwa eines Gulden, ja viel größer<br />
war als heute und die Löhne dem gegenüber viel kl<strong>einer</strong>.<br />
„Den 30. März wurde das Kornhaus ( in Ulm ) gar ( ganz ) verschlossen, und alle Früchte in den Neuen<br />
Bau geführt zum Unterhalt der Bürger und Inw<strong>ohne</strong>r der Stadt, hingegen solle das Land sich noch mit<br />
den vorhandenen Vorrat ernähren.<br />
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