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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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her bei dem Bader als ein Mägdlein erfunden und erkannt, sofort nach eingeschicktem gehorsamsten<br />

Bericht an ein hochlöbliches Pfarrkirchenbaupflegeamt, folgenden Tages der Gemeinde wiederum zum<br />

Gebet vorgetragen und ihm der Name Katharina beigelegt worden“.<br />

In den Jahren 1762 und 1763<br />

sterben einige Kinder an „Gichtern“, am 8. Okt. eines an Ruhr, eines an Husten und „ „Engbrüstigkeit“,<br />

ebenso eine Reihe Erwachsener an „zehrender Krankheit“, die also auch damals schon ihre Opfer suchte.<br />

Wieder ein erschütternder Vorfall<br />

ereignete sich im Jahr 1764: „Den 8. Februar morgens um 7 Uhr ist allhier im Armenhaus gestorben<br />

Anna Maria, eine geborene Beck ( in ) von Gotha, Johann Andreas Hanwinkel, gewesenen Leutnants unter<br />

den Oranischen Volontairs ( Freiwilligen ) in Holland, Ehefrau, 45 Jahre alt, welche mit gedachtem ( erwähnten<br />

) ihrem Ehemann tags zuvor auf dem Bettelkarren hieher gebracht, alsdann am selben Tage mittags<br />

um 11 Uhr ehrlich und christlich begraben“. -<br />

(Wie schmählich wurden von der holländischen Regierung behandelt, die Freiwilligen, die Gesundheit und<br />

Leben für eine fremde Macht einsetzen und zuletzt einfach „auf die Straße“ geworfen wurden!)<br />

Und ein Unglücksfall<br />

„Den 2. April abends zwischen 3 und 4 Uhr, nachdem den 24. März zuvor ihm in der Steingrube durch das<br />

Einfallen eines großen Haufens Schutt beide Fuße abgeschlagen worden, ganz sanft <strong>ohne</strong> alle<br />

Schmerzen bei gutem Verstand auf das Verdienst Christi selig gestorben Nikolaus Hecker“.<br />

<strong>Die</strong> Pocken wüten<br />

Im Jahr 1775 starben hier 8 Kinder an dieser Krankheit, darunter der 9 jähr. Johann Martin Hecker und<br />

sein 3¼ jähr. Schwesterlein Anna Barbara, der erstere am 27. Febr. und das Mädchen am 22. März.<br />

Auch starb ein Augsburger Kind Johann Georg Rau, mit 7 Jahren; der Junge war zu Besuch bei Kleophas<br />

Jooß, Metzger, und Anna geb. Rau. <strong>Die</strong> Eltern des Buben waren Johann Georg Rau, Bleichknecht in Augsburg<br />

und Barbara geb. ?<br />

Auch sonst starben 3 Kinder an „auszehrender Krankheit“ und Kleinkinder, teils totgeboren, teils als<br />

„Kindbettkinder“.<br />

Ferner. Den 17. Juli ist in Georg Buck, Baueralt, Stadel vom Oberling heruntergefallen und 2 Stund hernach<br />

vollens gestorben, nachdem er die Hirnschal verletzt, der ehrbar junge Gesell Georg Löchler,<br />

Zimmergesell von <strong>Bernstadt</strong>, seines Alters 23 Jahre.<br />

Glockenguß<br />

„Anno 1766 hat Eine Hohe Obrigkeit zu Ulm großzügig erlaubt, die seit vielen Jahren her schadhaft gewesene<br />

große Betglocke auf der allhiesigen Kirche umzugießen; zu dem End ist dieselbe den 9. September<br />

herabgelassen und 885 Pfund schwer erfunden worden; die durch Herrn Karl Christof Frauenlob, Stuckgießer<br />

in Ulm, umgegossene 905 Pfund schwere Glocke ist den 21. Oktober wiederum glücklich aufgehänget.<br />

worden.<br />

Alles auf Kosten der Heiligen ( Kirchenpflege ) und der Gemeinde allhier. Gott erhalte Kirch und Gemeinde<br />

stets im Segen!“ Damals war Pfarrer Johann Simon Wieland, und Herr Georg Ernst Rehm - Amtmann.<br />

Anmerkung: <strong>Die</strong>se Glocke hat mit ihren Geschwistern bis 1883 <strong>Die</strong>nst getan, als in diesem Jahre ein neues<br />

Geläut beschafft wurde. <strong>Die</strong> neuen Bronzeglocken, 17; 9; 5,3 Zentner schwer, wurden am 18. April dieses<br />

Jahres zum erstenmale geläutet. Sie hatten die Töne E, Gis, H, und wurden von der Firma Kurtz, Stuttgart,<br />

beliefert, die auch die Beimerstetter Glocken schon mehrmals geliefert hat.<br />

Noch heute wird jenes Geläute gerühmt, das einen sehr schönen Klang hatte, aber leider mit so vielen andern<br />

Glocken dem 1. Weltkrieg zum Opfer gefallen ist. Seither hat man hier keine Bronzeglocken mehr, da<br />

in der Not der Inflation Stahlglocken beschafft wurden, die als solche dann den 2. Weltkrieg überstanden,<br />

während die Bronzeglocken meist wieder geholt wurden.<br />

Ob einmal auch hier wieder Bronzeglocken läuten ?<br />

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