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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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die noch einfachere Verzierungen an ihren Gefäßen anbrachten, hernach kamen die „Bandkeramiker“<br />

mit reicheren Ornamenten. - Funde dieser Art auf unseren Fluren, in den Wäldern oder Höhlen, ermöglichen<br />

es dem Kenner, die Geschehnisse der Vergangenheit irgendwie zeitlich einzuordnen.<br />

Wir dürfen uns das Leben in jenen Zeitläufen nun nicht etwa gar idyllisch vorstellen. Schon der Gedanke<br />

an die „Eiszeit“ erinnert uns daran, daß jene Menschen einen schweren Kampf gegen die Naturgewalten zu<br />

kämpfen hatten, wenn sie existieren wollten. Dazu kam der Kampf mit den Tieren jener Zeit, die dem Menschen<br />

wohl auch die Höhlen streitig machen wollten, die er bewohnte. Außerdem war der Kampf gegen die<br />

damaligen Tiere lebensnotwendig, weil sie die Nahrung darstellten, also erlegt werden mußten. Der „Stadel“<br />

im Lonetal hat einen düsteren Blick in die Vergangenheit werfen lassen. Dafür zwei Beispiele: An der<br />

Schwelle fand man im Boden die Köpfe eines Mannes, <strong>einer</strong> Frau und eines Kindes sorgsam beigesetzt. <strong>Die</strong><br />

Schädel des Mannes und der Frau waren eingeschlagen. Es handelte sich um irgend einen kultischen<br />

Brauch. Weiterhin kam man darauf , daß an derselben Höhle in späterer Zeit etwas furchtbares sich abgespielt<br />

haben mußte. „Bandkeramiker“ die, die Höhle bewohnt hatten, scheinen von „Rösserer - Keramik -<br />

Leuten“ überfallen und vernichtet worden zu sein. Eine Kannibalenmahlzeit schloß sich an, die Knochen<br />

zeugen noch davon.<br />

4. Von der Stein - Zur Bronzezeit:<br />

Mit dem Ende der jüngeren Steinzeit beginnt sich das Dunkel der Vergangenheit mehr und mehr zu lichten.<br />

Der zusammenfassende Name für den folgenden Zeitraum ist die Bronzezeit;<br />

die etwa die Jahre 2 000 - 900 vor Christus umfaßt. Damals begannen die Menschen Geräte, Schmuck<br />

und Waffen aus der harten Legierung von Kupfer und Zinn herzustellen. Da beide Metalle verhältnismäßig<br />

spärlich vorkommen, mußten sie überall dort eingeführt werden, wo sie von Natur nicht auftraten.<br />

Irgendwie herrschte also damals ein reger Handel und Austausch, denn die „Bronzewaren“ lassen sich<br />

durch Funde weithin nachweisen. Natürlich ging nebenher die Herstellung von Geräten auf die bisher bekannte<br />

Art weiter, also aus gebranntem Lehm. Selbstverständlich wurde seit Urzeiten von den Menschen<br />

auch das Holz benützt, vom Prügel bis zu sonstigem Gerät und Werkzeug. Nur ging dieses Material im Laufe<br />

der Zeit eben zugrunde.<br />

Nun müssen wir uns weiterhin daran erinnern, daß sich im Gebiet des Euphrat und Tigris, am unteren Nil<br />

und im südlichen Spanien schon etwa ab 6000 vor Chr. hohe Kulturen nachweisen lassen. Dabei sei als<br />

einen Gipfel jener Entwicklung an die Pyramiden gedacht, die im Tale des Nil gebaut wurden.<br />

Wesentlich bescheidener war es um diese Zeit noch in unserer engeren Heimat. Immerhin steht fest, daß<br />

auch schon jetzt da und dort Siedlungen entstanden waren. Seit 1952 wissen wir, daß vor etwa 4 000 Jahren<br />

bei Ehrenstein ein Dorf angelegt war, dessen Häuser aus Holz und Lehm gebaut waren. Der moorige<br />

Boden des Blautales hat die Überreste erfreulicherweise aufbewahrt und erhalten. <strong>Die</strong> gefundenen Töpfe<br />

haben die zeitliche Datierung ermöglicht, sogar konnte man eine Reihe der damaligen Nahrungsmittel, sowie<br />

Haselnüsse und Getreide, nachweisen.<br />

Mit Sicherheit können wir daraus schließen, daß solche kleinen Siedlungen oder Dörfer auch bei uns vorhanden<br />

waren, denn ringsum befinden sich bei uns (oder befanden sich) Grabhügel, in denen Tote ihre letzte<br />

Ruhe fanden. Zu Lebzeiten haben diese aber in der unmittelbaren Nähe gelebt, nur sind diese Stätten uns<br />

leider bisher noch unbekannt.<br />

<strong>Die</strong> Bew<strong>ohne</strong>r dieser Dörfer waren aber nun nicht mehr bloß Jäger und Fischer, sondern sie waren Viehzüchter<br />

und Ackerbauern. Eines der ersten gezähmten Tiere war der Hund, dann kam das Hausrind, das<br />

vom Ur und vom Wisent abstammt - Urach und Wiesensteig sind 2 Ortsnamen, die noch heute und immer<br />

an diese Tiere erinnern -. Weiter wurden gezähmt das Schwein, das Schaf, die Ziege, noch nicht das Pferd,<br />

das als Wildpferd frei herumlief.<br />

Da die Stammformen unserer Getreidearten in Vorderasien und in Südosteuropa wild wuchsen und sehr<br />

früh als willkommene Nahrungsmittel erkannt wurden, so ist es nicht schwer zu vermuten, daß dort diese<br />

„wilden“ Getreidearten auch regelmäßig angebaut, d.h. gezüchtet wurden. Und so kam etwa über die<br />

Donauländer herauf die Kenntnis des Ackerbaus auch in unsere engere Heimat (Paret, Urgesch. Wttbgs. S.<br />

22 und 23). Hierzu mußte man aber auch allerlei Werkzeuge schaffen, zunächst die Hacke, dann den primitiven<br />

Pflug, man brauchte Werkzeuge zur Holzbearbeitung und zum Hüttenbau, diese bestanden aus Bein,<br />

Hirschhorn und Feuerstein. Feuersteinstücke brauchte man längst zum Bearbeiten der Felle und zum<br />

Schnitzen, sie gaben auch das Material für Hämmer und Beile.<br />

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