20.11.2012 Aufrufe

Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

genden Tag zur Erden bestattet worden der ehrbare Michael Thierer, Söldner, im 60. Jahr seines Alters.<br />

Gott bewahre uns in Gnaden von solchen herben Todesfällen!<br />

1760, den 20. April abends zwischen 5 und 6 Uhr ist verschieden an einem sehr hitzigen Fieber, welches<br />

ihm am 2. Tag seinen Verstand ganz benommen hatte der weiland ehrbare Jakob Gnann, Bauer. Er<br />

stammte aus Oberhaslach und war mit Anna geb. Glöckler verheiratet.<br />

1760, den 30. April morgens um 7 Uhr ist selig verschieden, auch an einem hitzigen Fieber, doch bei<br />

beständigem Verstand, Nikolaus Gerber, Söldner, im 64. Jahr seines Lebens.<br />

- Wahrscheinlich war J. Gnann infolge des hohen Fiebers in schwere Fieberdelirien verfallen, wie wir heute<br />

sagen. Es mag sich um Typhus gehandelt haben, der vielleicht einmal wieder mit Kriegswirren zusammenhing;<br />

man lebte in der zeit des 7 - jährigen Krieges von 1756 - 1763.<br />

<strong>Die</strong>ser wirkte auch bis in unsere Gegend herein, denn in Beimerstetten war ein<br />

Kriegslazarett<br />

in dem „ königlich preußische“ Kriegsgefangene untergebracht waren. Es handelte sich dabei um preußische<br />

Soldaten, die von den Österreichern und ihren Verbündeten aufgebracht waren.<br />

Auf reichsstädtisch - ulmischem Gebiet war demnach dieses Lazarett errichtet. Zwei der Soldaten starben<br />

am 27. November 1760 in der Nacht, nämlich Christian Oßmann, vom Grollmanischen, und Friedrich<br />

Jantsch vom Bernburgischen Regiment. „gott verleihe beiden in der Erden eine sanfte Ruh und erwecke sie<br />

dereinsten mit Freuden zum ewigen Leben“, lautet es in dem Bericht.<br />

1761, den 14. April morgens zwischen 4 und 5 Uhr ist an einem , am Sonntag Jubilate zuvor auf der Kanzel<br />

unter der Frühpredigt erfolgtem heftigen Schlagfluß unter andächtigem Gebet und Vergießung heißester<br />

Tränen von Frau und Kindern in Christo seinem Erlöser sanft und selig eingeschlafen und darauf am folgenden<br />

Freitag, den 17. , vormittags um 10 Uhr in zahlreicher Versammlung mit <strong>einer</strong> christlichen Leichenpredigt<br />

über 1. Mose 48, „siehe ich sterbe, und Gott wird mit euch sein“..... zur Erden bestattet worden, der<br />

weiland wohl Ehrwürdige und Wohlgelehrte Herr Sebastian Ruhland, treueifriger Pfarrer deren Gemeinden<br />

zu <strong>Bernstadt</strong> und Beimerstetten, mein in dem Herrn geliebtester Amtsbruder, welcher sein Leben auf 55<br />

Jahr 3 Monat und 5 Tag gebracht , und das Lehramt im Weinberg des Herrn durch seine Gnade etwas über<br />

15 Jahre geführt hat.<br />

Der Herr lasse Ihn der Seele nach ewige Freude genießen, dessen erblaßten Leichnam in der Erde sanft<br />

ruhen und am Jüngsten Tage zum ewigen Leben fröhlich auferstehen. <strong>Die</strong> Leichenpredigt hat gehalten Andreas<br />

Mäußlen, Pfarrer aus Hörvelsingen.<br />

Vorübergehender Amtsverweser war „Jakob Schultes, ordinierter Vikarius in Nennstetten“.....<br />

Nachfolger von Pfarrer Ruhland wurde<br />

„den 16. April nach dem den 14. d. Monats schnellen, doch seligen Ableben des weiland Wohlehrwürdigen<br />

und Wohlgelahrten Herrn Sebastian Ruhlands, treu eifriger Pfarrers allhier, von beiden hoch- und wohllöbichen<br />

Religions- und auch Pfarrkirchenbaupflegeamtern, zu einem Pfarrer in <strong>Bernstadt</strong> und Beimerstetten,<br />

ganz unerwartet, durch göttliche Schickung vociert (berufen), den 23. d. Monats gnädig konfirmiert ( bestädigt<br />

) und den 30. am Fest der Auferstehung Christi von S<strong>einer</strong> Hochwürdigen Herrn Karl Ludwig Strohmeyer,<br />

Hochverdienten Herrn Senioren allhier präsentiert ( ins Amt eingesetzt )<br />

Johann Simon Wieland, bisheriger Pfarrer in Ettlenschieß“.<br />

Fast gleichzeitig mit dem Aufzug ins Amt hielt in der Familie ein kl<strong>einer</strong> Erdenbürger Einzug: „Den 29. April<br />

ist allhier von der nur den Tag zuvor glücklich ausgezogenen Pfarrerin durch Göttliche Hilfe und Beistand<br />

gesund geboren und den folgenden Tag, am Fest der Auferstehung Christi nach der Präsentationspredigt in<br />

Gegenwart <strong>einer</strong> überaus zahlreichen Versammlung getauft worden<br />

Karl Ludwig Wieland.<br />

( Das war ziemlich viel Aufregung auf einmal )<br />

Eine „heikle“ Verwechslung<br />

ereignete sich im Jahr 1763: „Am 9. September wurde ein Kind geboren und Heinrich Dirr getauft. - Doch<br />

- aus Unachtsamkeit der Hebamme ist das Geschlecht dieses Kindes irrig angegeben und bald nach-<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!