Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

In diesem Jahr mußte man dem französischen Marschall de Villars 42.000 Gulden „Brandschatzung“ (
Kontribution ) für das Land geben“.
( Zu aller Verwüstung hin mußte also den Franzosen von der Reichsstadt noch eine solche Summe bezahlt
werden! )
Für die Kirche in Bernstadt wurden anläßlich ihrer Wiederaufbauung folgende Stiftungen und Zuweisungen
gemacht:
„In diesem Jahr haben zur Erbauung unserer Kirche gestiftet und aus mildem Herzen gegeben:
1. Ihro hochadlich, herrlich Rats Älterer Eitel Albrecht Besserer und dessen herzlich geliebte Ehgemahlin
zum Altar 100 Gulden samt Altartücher,
2. die löblich Besserische Stiftung 50Gulden,
3. die löblich Krafftsche Stiftung 50 Gulden,
4. die löblich Kargische Stiftung 20 Gulden,
5. die Gemeinde zu Beimerstetten 32 Gulden,
6. die Auersche Stiftung 12 Gulden
7. und noch eine Stiftung 7 Gulden.
1. In diesem Jahr hatte die Hochedelgeborene Frau Maria Sibylla, eine geborene und verehlichte Bessererin
und Vögtin zu Albeck zur Kirchen gestiftet zwei zinnerne Leuchter samt einer Butzscheere und zinnern
Blech, welches Gott mit anderwärtigem göttlichen reichen Segen derselben vergelten wolle“.
1708 „In diesem Jahr haben Gott zu Ehren und der Kirche zur Zierde in die Bernstadter Kirchen den Herren
Christum, seine zwölf Apostel und den Apostel Paulus gestiftet nachfolgenden Personen: Albrecht
Heinrich Besserer, des Juncken Vogts von Albeck A.M. Besserer hochadeliges Kind; Peter Beyer sell. wittib;
Andreas Reuthe, alt Mangmeister; Jakob Meyer, Weinschreiber; Johann Gottfried Buntz; Philipp Heinrich
Weidle, Amtmann zu Ballendorf; Johannes Reuthe, Untermangmeister; Thomas Buntz, beide H.D.Büntzens
Söhne; Matthäus Beyer, Augsburger Bote; Ludwig Müller, Hüttenmaurer am Münster; Marx Vogel, Hüttenzimmermann;
Matthäus Franck, Hüttenglaser; Joh. Daniel Ridinger, bürgerlicher Almosenschreiber; welche
Gott dafür segnen wolle“.
„In diesem Jahr hatten zum Kirchenbau nach untersuchter und befundener Gerechtigkeit, wegen des halben
Kirchensatzes und Zehnten an barem Geld, die das löbliche Kollegiatsstift zu Wiesensteig s. Cyriaki, hergeschossen
1.000 Gulden, und zwar folgendermaßen, daß 600 Gulden soll er ohne einige Entgeld und also
gratis (erhalten), die 400 Gulden aber jährlich bis zur Abzahlung mit 20 Gulden verzinst werden; welches
den Nachkommenden zum besten habe hersetzen wollen“.
1711„In diesem Jahr als dem 1. Juli ist löbliche Kirchenvitisation gehalten worden. Die hochansehlichen
Herren Deputati waren Ihr hochadlig gnädigster Herr Marx Tobias Neubronner und der Hochehrwürdige Herr
Magister Christoph Wagner, nächst den Herrn Kessler. ( Die Abordnung vom Rat der Stadt Ulm, einem der
Geistlichen der Stadt und einem Kirchen- und Stiftungspfleger). Man hat sie mit Klang und Gesang eingeholt
und ist alles wohl abgelaufen bei der Censur.
17. April. In diesem Jahr starb Joseph I., Römischer Kaiser, und wurde zu End dieses Jahres Karolus
VI. dessen Herr Bruder dazu erwählt und gekrönt. Und geschah den 12. Oktober die Wahl, die Krönung
des 22. Dezember“.
( Anmerkung: Josepf I: geb. 26.Juli 1678, Sohn und Nachfolger Leopolds I. erhielt 1687 die ungarische,
1690 die römische Königskrone und war von 1705 - 1711 deutscher Kaiser, gest. 17. April 1711. Sein Nachfolger
Karl VI. war 1711 - 1740 römischer Kaiser, dessen Tochter war dann die Kaiserin Maria Theresia ).
Endlich wurde im Jahr 1714
der spanische Erbfolgekrieg beendet, der so viel Leid auch über unsere Gemeinde gebracht hatte.
„In diesem Jahr ist der allgemeine Reichsfrieden zu Baden im Argau geschlossen worden. Der Herr
lasse uns denselben lang und viele Jahre genießen um unseres Friedensfürsten Jesu Christi willen“.
1716
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