20.11.2012 Aufrufe

Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In der Chronik wird nunmehr wieder an das Bisherige angeknüpft und Einiges nachgetragen.<br />

Das Feuer in der Kirche bei dem Brand im Jahr 1704 war offenbar aus dem Grunde außerordentlich<br />

heftig, weil die <strong>Bernstadt</strong>er im Kirchturm Schmalz untergebracht hatten, da sie es dort für sicherer<br />

hielten als zu Hause.<br />

Der Wiederaufbau wurde, außer durch Mittel der Gemeinde selbst, auch durch den Rat der Stadt Ulm<br />

und das Chorherrenstift Wiesensteig finanziert, denn beide Behörden bekamen von <strong>Bernstadt</strong> den großen<br />

Zehnten und ernannten abwechselnd den Pfarrer. In Notzeiten mußten sie dementsprechend der Gemeinde<br />

unter die Arme greifen.<br />

Überhaupt müssen wir daran denken, wie viele Opfer gegenseitig und tätige Hilfsbereitschaft nötig waren,<br />

um die Schäden des 30-jährigen Krieges und die Katastrophen von 1688 und 1704 wieder gutzumachen.<br />

Im Februar 1703 wurde der <strong>Bernstadt</strong>er Pfarrer Rinckh nach Überkingen versetzt. Der schon mehrmals erwähnte<br />

neue Pfarrer Johann Matthäus Reuthe war zuvor in Öllingen, wurde am 23. Januar 1703 nach<br />

<strong>Bernstadt</strong> berufen und „am 18. Hornung darauf, als am Sontag Esto mihi, durch den Ehrwürdigen Herrn<br />

Mag. Johann Adam Otto, Pfarrer zu Albeck, beyden Gemeinden präsentiert.<br />

Von den Geflüchteten und ihren Angehörigen,<br />

den 6. Juni ist zu Albeck gestorben, aber darauf vom Brand versehret worden Barbara Dürr, 8 Jahre alt;<br />

starben am 13. Juni ( 1703 ) in Lonsee das Kind des Hans Junginger, Bauer in Osterstetten;<br />

in der Johanni Woche auf der Flucht in Stubersheim Johann Georg Junginger, Schneiders Kind;<br />

um das Fest Hoh.d.Täufers zu Zähringen auf der Flucht und zu Altheim begraben Andreas Gerber, „Bittels“<br />

Kind, alt ½ Jahr; dsgl. am selben Ort Katharina Pfeffer, 4 Jahr alt;<br />

ferner am 21. Juni „in der Flucht zu Schalkstetten seelig eingeschlafen und den 22. darauf mit gesang und<br />

Gebett beerdigt worden Johann Matthäus, ein eheliches Kind Joh, Matth. Reuthens und Susanna Riedlingerin,<br />

seines Alters 19 Tage.<br />

Weiter: „ Den 4. September ist seelig eingeschlafen der ehrbar Georg Kettinger Weber allhier, und den folgenden<br />

Tag mit <strong>einer</strong> christlichen Leichpredigt zur Erden bestättiget worden, in dem 54. Jahr seines Alters,<br />

dem Gott nach so vielem ausgestandenen Leiden,<br />

- sonderlich bei dem französischen und bayerischen Raub und Brand, - die ewige Ruhe verleihen<br />

wolle“.<br />

aus.<br />

Der spanische Erbfolgekrieg war mit der „Rückeroberung“ Ulms 1704 für unsere Heimat noch nicht<br />

26. Aus den Kirchenbüchern aus <strong>Bernstadt</strong>, Beimerstetten und<br />

Hörvelsingen:<br />

1707 „In diesem Jahr mußte jedermann wiederum fliehen wegen der französischen Streifereien, wie denn<br />

diese verteufelten Mordbrenner an Peter und Paul das erste Mal Mähringen und Beimerstetten angezündet,<br />

und die Leute grausamlich traktiert haben;<br />

den 14. Juli kamen die Franzosen abermals und zündeten Luizhausen, Albeck, Langenau, Osterstetten<br />

und Beimerstetten wiederum an und hatten dadurch einen unaussprechlichen Jammer und Schrecken<br />

verursacht. Der lb. Gott hehüte uns ferner vor dergleichen Übel in Gnaden und lasse uns bald vom lb. Frieden<br />

hören.<br />

In diesem Jahr als am 25. September ist unsere Kirche eingeweihet worden.<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!