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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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Leopold I. brachte die „große Allianz“ der Seemächte zusammen, um dem Hause Östereich die spanischen<br />

Besitzungen in den Niederlanden und Italien zu sichern.<br />

Darüber kam es zum Krieg, dem<br />

spanischen Erbfolgekrieg, der von 1701 - 1714 dauerte.<br />

Für den Kaiser Leopold waren England, die Niederlande und das Reich; für Frankreich aber die Kurfürsten<br />

von Bayern und Köln.<br />

Prinz Eugen, „der edle Ritter“, eröffnete den Feldzug, in dessen Verlauf auch unserem Heimatort bitter mitgespielt<br />

werden sollte.<br />

Schon vor diesem Krieg hatte <strong>Bernstadt</strong> Einquartierung.<br />

Am 23. Juli 1698 stirbt und wird folgenden Tag beerdigt:<br />

„mit dem Gebet auf Ansuchen, Johann Paul, ein ehlich Kind Christian ... einquartierten Reiters Kind, von<br />

Schussenried gebürtig, und papistischer Religion“;<br />

ebenso wurde 1699 am 26. November getauft:<br />

„Waldpurga, T.d. Peter Busch, reiters im Quartier und der Magdalena Herbster“.<br />

Zu welchem Zweck diese Truppen unterwegs waren, die in den Orten ringsum lagen, ist nicht ganz ersichtlich.<br />

Dazu kam 1699 am 11. April ein Friedensfest, „wegen des getroffenen 25 jährigem Waffenstillstandes<br />

mit den Türken.<br />

<strong>Die</strong>se waren 1697 vom Reichsheer unter Prinz Eugen von Savoyen vernichtend geschlagen worden.<br />

<strong>Die</strong> erwähnten einquartierten Soldaten mögen also Truppen aus dem Türkenheer gewesen sein, die entweder<br />

vor der Entlassung standen oder aber zu weiterem Einsatz nunmehr bereit standen.<br />

Jedenfalls dauerte die Einquartierung an, denn am „7. Mai 1701 stirbt Johannes, ein eheliches Kind von<br />

Johann K., Reiters im Quartier, und am 16. Juli 1702 wird getauft: Johann Ludwig, Eltern Johann Küster,<br />

Reiter ... Gevattern Matth. Ludwig B., Quartiermeister“.<br />

In diesem spanischen Erbfolgekrieg nahmen nun die Ereignisse ihren Fortgang. Prinz Eugen greift 1702<br />

mit seinen Reichstruppen die Franzosen an. Er rückt über Oberitalien bis nach Südfrankreich vor, wird<br />

aber dann durch den Franzosen Herzog von Vendome aufgehalten. Der englische Feldherr John Churchill,<br />

Herzog von Marlborough, nimmt Venlo und Lüttich ein, dringt also von Belgien her vor.<br />

Und dann sind die feindlichen Heere auf einmal bei uns im Land.<br />

24. Das Jahr 1703:<br />

1. Juli: „haben am Sonntag nach verrichtetem Gottesdienst, wegen der im Land liegenden kaiserlichen und<br />

französischen Armeen sich copulieren lassen der ehrbar Ulrich Unsorg, Witwer- mit der Erbaren Maria, Georg<br />

Buckens sell. hinterlassener Wittib“.<br />

Man feierte also wegen der sehr gespannten Lage keinen Traugottesdiest am Werktag.<br />

Dann: „Den 26. August, 12. Sonntag nach Trinit., da die halbe Reichsarmee zu Westersteten campierte,<br />

haben sich ehelichen lassen der mannhafte Martin Heimbisch von Schlichten, aus dem Schorndorfer Grenadier<br />

Gefreiter der hochfürstlichen württembergischen Leib- und Grenatiergarde zu Fuß ( wohl späteres<br />

Grenatierregiment Nr. 119 in Stuttgart ) und Ursula Magdalena Knörstle (?), Bürgers und Weingärtners zu<br />

Stuttgart Tochter, und am selben Tag vom gleichen Regiment: Melchior Mader von Kirchberg, Marbacher<br />

Amts, und Margarete Räblin von Öldingen (Eltingen), Leonberger Amts.<br />

Hierzu die kurze Bemerkung:<br />

Der württembergische Herzog Eberhard Ludwig (1677-1733) erst 1693 für mündig erklärt hatte gegen<br />

den Widerstand der Landstände ein stehendes Heer aufgestellt, das der Reichsarmee gegen die Franzosen<br />

und Bayern zur Verfügung stand, und darum auch jetzt im Ulmer Land lag. Dann kam<br />

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