Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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gott beständigen frieden, um dessen erhaltung wir eyffrig biden (bitten) sollen, bescheert, hatt man auch die<br />
kantzel, wie vor augen, zierlich kleiden lassen und das gott zur devotion (Verehrung) zur zierd der kyrch,<br />
zur ehr unserer christlichen Religion.<br />
Und waren damals beamtete:<br />
Herr Hanns Jakob Schuhmacher, Amtmann, M.Jakob Adam, Pfarrer, Johannes Kettinger, Schulmeister,<br />
Johann Kraumer, anwalt undd Johann Vogel, beide des Gerichts; und dis alles, wie vor augen, hatt gemacht<br />
und verfertigt meister Ambrosi Rid, schneider zu Bernstatt.<br />
O herr hilff, hilff herr, laß wolgelingen !<br />
Den 25. decembris 1652<br />
Hieraus vernehmen wir, daß auf Weihnachten 1652 die Gemeinde mit <strong>einer</strong> neuen Kanzelbekleidung erfreut<br />
worden ist, nachdem schon 1633 Taufstein und Altar mit Tüchern geschmückt waren, die aber zur Sicherheit<br />
von Brand oder Plünderung nach Ulm verbracht und nur zu besonderen Festen herausgebracht wurden.<br />
Das Kirchengebäude selbst hat, wie offenbar die Häuser der ganzen Gemeinde den Krieg überstanden,<br />
freilich alles verwüstet und ausgeplündert.<br />
Wieviele Jahre mag es gedauert haben, bis die einzelnen Familien, soweit sie zu den Überlebenden gehörten,<br />
wieder ihre Wohnungen und ihren Hausrat in Ordnung gebracht hatten?!<br />
1658<br />
Am 10. April 1658 ist Pfarrer Jakob Adam hier gestorben, dem wir die ganzen Berichte über die Schreckenszeit<br />
des 30jährigen Krieges zu verdanken haben, da er getreulich das Wichtigste vermerkt hat, und<br />
selber alles überstanden und die Kirchenbücher gerettet hat. Adam ist in Ulm am 1. August 1586 geboren<br />
und hat ein Alter von 72 Jahren erreicht.<br />
Sein Amtsnachfolger war Mag. Johann Daniel Schmid,<br />
der im Taufregister von <strong>Bernstadt</strong> vom Jahr 1658 schreibt:<br />
„diese verzeichneten kinder sindt nach dem tödlichen und seeligen Hintritt des Ehrwürdigen und Wohlgelehrten<br />
Herrn Mag. Jacob Adam, gewesenen Pfarrers alhier, von den benachbarten Pfarrern getaufft, unnd<br />
nachdem ich diese Pfarr bezogen, so gutt es mir angezeigt worden, alles dem Tauffbuch einverleibt und<br />
bezeichnet.<br />
Als ich den 19. August anno 1658 von beyden hochlöblichen Aemptern des christlichen Religionswesens<br />
Wohlverordneten zu der Pfarr Bernstatt erkiesen, hab ich dieselbe folgendts den 18.Oktober mit Gott bezogen<br />
und bin der christlichen Gemeind daselbst, von herrn Mag. Daniel Gukelin, Pfarrern zu Albeck präsentiert<br />
worden den 24. desselben.....“<br />
Pfarrer Schmid war der Sohn des Bernhard Schmid, Pfarrers in Dorndorf, Hessen, seine Frau Dorothea,<br />
eine Tochter des Ettlenschießer Pfarrers Gerber. Er war nahezu 30 Jahre Pfarrer in <strong>Bernstadt</strong> und starb<br />
am 28. Dez. 1687.<br />
Von ihm stammen ff. Vermerke:<br />
1667<br />
„Den 4. Sep. haben hochzeitt gehalten Paul Zweckbronner, von Mautendorf im Salzburger Land gelegen,<br />
und Anna Keyserin, Zimmermanns Tochter von <strong>Bernstadt</strong>“.<br />
Vielleicht kam Zweckbronner „auf der Walz“ nach <strong>Bernstadt</strong>, er gehörte noch nicht zu den 20.000<br />
vom Erzbischof von Salzburg 1731 vertriebenen Protestanten, die größtenteils sich in Ostpreußen ansiedelten.<br />
1674<br />
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