Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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„Als man den 16. August (Sonntag) des schwedischen Reutern, welche zu Göttingen Roß genommen (Pferde<br />
geraubt hatten), nachgesetzt, hat sich bei Waldhausen ein hartter Streitt erhebt, daüber vil tod geblieben,<br />
viele mächtig verwundet wurden, unter denen entleibten ist auch gewest Johannes Braun, ein f<strong>einer</strong> junger<br />
gesell - ist vor s<strong>einer</strong> Mutter Angelika, auch zu Waldhausen, in präsentia (Anwesenheit) pastris ibi (des dortigen<br />
Pfarrers ) Herrn M. Jeremia Bauern verschiden, dem Gott gnädig gewesen, Amen“.<br />
<strong>Die</strong>ser Johannes Braun geb. 5. Dez. 1625 war ein Sohn des am 29. Sept. 1635 gest. Nikolaus (Claus)<br />
Braun, „Coler“ Wirt und des Gerichts und Angelika geb. Glöggler. <strong>Die</strong> Mutter konnte also noch vor dem Tode<br />
ihres S<strong>ohne</strong>s nach Waldhausen geholt werden.<br />
1647<br />
„Seine Leuchpredigt und parentation ist hernach gehalten worden zu <strong>Bernstadt</strong> den 20 Juni 1647, an einem<br />
Sonntag“, also erst fast ein Jahr später.<br />
Sonst wurde 1647 keine Leichenpredigt in <strong>Bernstadt</strong> gehalten. <strong>Die</strong>ses Jahr 1647 war, wie schon erwähnt,<br />
ein Fluchtjahr, denn ein großer Teil der in diesem Jahr geborenen Kinder wurde in Ulm getauft, auch eine<br />
Trauung und einige Beerdigungen von Beimerstettern fanden in Ulm statt.<br />
1648<br />
Sogar das letzte Kriegsjahr war nochmals ein Fluchtjahr. Einige Kinder wurden in Ulm geboren und getauft,<br />
weil man „in der Flucht war“. Pfarrer Adam mcht zunächst zum Friedensschluß, dem „Westfälischen von<br />
Münster und Osnabrück“ vom 24. Okt. 1648 keine besondere Bemerkung.<br />
1649<br />
Noch bei einem am 31.August getauften Kind wird als Gevattermann erwähnt: „Korporal Johann Georg, so<br />
bei Hannsen Kraumer gelegen“. Also war auch offenbar in diesem Jahr noch militärische Einquartierung.<br />
Erst den 25. August 1650 „wirtt gehalten in statt und lannd wegen des hoch erfreulichen allgemeinen<br />
Reichsfriedens, das Lob und Dankfest wird herrlich solennitiert (sehr festlich begangen). D.L.H.G.<br />
(Gott sei Lob, Ehre und Ruhm!)<br />
O herr hilff ferner, laß wolgelingen !“<br />
Damit war unter eines der trübsten Kapitel auch der <strong>Geschichte</strong> unseres Heimatortes ein Schlußstrich<br />
gezogen. Eine Unsumme von Tränen, Leid, Tod und äußeren Verlusten hatte alle betroffen. Ein Wunder,<br />
möchte man sagen, daß es trotzdem auch damals weiterging.<br />
Einen persönlichen Eintrag von Pfarrer Adam findet man im Beimerstettener Taufregister.<br />
.. „dieses oben beschriebene getaufte sönlein (es war Johannes Sauter, Anwalts zu Beimerstetten Sohn)<br />
Georg --- ist von anno 1611 den 25. May, biß auff anno 1650, den 22. Dezember das tausende Kind, so<br />
von mir M. Jakob Adamo in meinem Predigtamt getauft worden.<br />
Zu Bernstatt sein getauft worden : 653<br />
Zu Bömerstetten : 347<br />
summa (Tausent) 1000<br />
Deo laus, honor et gloria (wie oben) in ommen aeternitatem (in alle Ewigkeit!) Amen.<br />
O herr hilff ferner, hilff herr, hilff, laß wolgelingen !<br />
Sonntag, 4. Advent 22. Dezember 1650.<br />
Wiederaufbau 1652 (<strong>Bernstadt</strong>er Taufregister)<br />
„Nachdem durch das 30-jährige verderbliche kriegswesen in Teutschland hin und wider, auch in den kyrchen,<br />
sonderlich auf dem Lannd, und also auch hir zu Bernstatt alle zierd derselben verwüstet und geraubet<br />
worden ist, also (deshalb hat man verordnet):<br />
...da anno 1633 Tauffstein und Altar geziert worden seien solche Tücher aber allezeit in die statt (nach<br />
Ulm) gebracht und nur auff hoche fest, gleichwohl nicht allmal, herausgebracht worden; nachdem aber<br />
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