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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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Weiter: „den 18. Mai 1638 hält Hochzeit zu Pfuhl - aus günstiger Erlaubnis der h. Herrschaftspflege Hans<br />

Buck von Bernstatt (damals Soldat) mit Barbara Zieglerin von Herbrechtingen - getraut durch Mag. Johann<br />

Martin Huber, Pastor zu Pfuhl“.<br />

Nachdem vom Jahr 1639 nichts besonderes zu berichten ist, kann zum Jahr 1640 eine statistische Bemerkung<br />

gemacht werden. Von diesem Jahr an steigt die Zahl der Geburten:<br />

1637 wurden nur zwei Kinder getauft, einige allerdings auch in Ulm,<br />

1638 unter den 14 im Jahre getauften Kindern waren eine große Zahl auswärtiger,<br />

1639 wurden sieben getauft,<br />

1640 deren 21, darunter 2 mal Zwillinge,<br />

1641 waren es dann 16,<br />

1642 waren es dann: 15,<br />

1643: waren es dann 10,<br />

1644: waren es dann 18,<br />

und in den folgenden Jahren waren es im Durchschnitt etwa ebenso viel Kinder, die geboren bzw. getauft<br />

wurden. <strong>Die</strong> Todesfälle waren gering, so daß die Bevölkerung wieder langsam wuchs.<br />

Bei dem am 10 Nov. 1640 beerdigten Georg Fischer ist vermerkt: „Eben heute 4 Wochen, hat er zum 3. mal<br />

hochzeit gehalten“.<br />

Interessant ist der Eintrag: „den 29. Juli 1641 ist getauft Maria, vatter Georg Miller aus der Liegnitz, „Reutter“<br />

und (Mutter) Maria Wagnerin von Saalfeld. Gevattern Korporal Andreas N. Claus und Frantz, Reutter.<strong>Die</strong><br />

Kindsmutter mag wohl als Marketendnerin bei der Truppe gewesen sein.<br />

Bei einem am 13. Okt. dieses Jahres getauften Kind war der Gevattermann der : „erbar und fürnem Samuel<br />

Adam, der löblichen loderer zunft fürgesetzter und Zunftmeister in Ulm“. Das war wohl ein Bruder oder naher<br />

Verwandter von Pfr. Adam, denn dessen Vater Jörg Adam, gestorben 14.7.1626 in <strong>Bernstadt</strong>, führte dieselben<br />

„Titel“.<br />

Von dem in Beimerstetter Taufregister vom Jahr 1641 unter dem 28. Juni vermerkten Hagelschlag, der in<br />

Hagen „wintterigs und sommerigs fast alles (wider) erschlagen“, hat wohl auch die Markung <strong>Bernstadt</strong><br />

ihr Teil abbekommen. Zu allem Unglück, das der Krieg mit sich brachte, auch noch solche Naturkatastrophen!<br />

Von den Nöten <strong>einer</strong> „Flucht“ kündigt die Notiz: 26. Okt. 1643 - dieses Kind, Elisabeth Pfeffer, ist in der<br />

Flucht auf Anreas Geigers Wagen „in der Flucht erstickt“. (300 Jahre später geschah ein solches Sterben<br />

tausendfach, als nach dem Durchbruch der Russen an der Weichsel im Jan. 1945 die Kinderlein der Flüchtlinge<br />

aus den Ostgebieten in der grausamen Kälte erfroren und verhungerten).<br />

Vom Jahr 1643 berichtet Pfarrer Adam unter dem 12. Januar (Beimerst. Taufregister) an diesem Tag hab ich<br />

mich wegen der kriegsvölker, kayserischen und schwedischen, mit meinem Hausgesind in die Stadt Ulm<br />

befolen“. - Wie lange diese Flucht gedauert hat, ist nicht vermerkt. Doch wird vom Jahr 1644 berichtet, daß<br />

bei dem am 14. Jan. getauften Hans Hecker waren: „ Gevattern der Quartiermeister und corporal und der<br />

rittmeister Martin und der marketendner und fanenschmids Hausfrau“... (Name fehlt).<br />

Am 17. März wird ein Soldatenkind in Osterstetten getauft, Hans Wilhelm, Vater Hans Reichardt, von Umbstadt<br />

(?), Hessen-Darmstadt.<br />

Der erwähnte Quartier- und Rittmeister Martin war in mehreren Familien Gevattermann, woraus zu schließen<br />

ist, daß das Verhältnis zwischen Quartiergebern und Quartierleuten damals nicht allzu schlecht war.<br />

Bei einem Beimerstetter Kind Martin Geywitz war Gevattermann Paul Dempffel, „cornet von Regensburg<br />

und der Herrn Martin, Rittmeisters companie“. <strong>Die</strong>se Einheit des Rittmeisters (heute Kompanieführer), lag<br />

also in <strong>Bernstadt</strong> und Beimerstetten im Quartier.<br />

1645,1646 und 1647<br />

waren wieder „Fluchtjahre“, denn im August 1645 wird ein Kind „in der Flucht“ getauft, dsgl. stirbt 1646<br />

ein Kind des Schulmeisters Kettinger „in der Flucht“, einige andere Kinderlein im Herbst dieses Jahres und<br />

Anfang 1647 „in der Flucht“ in Ulm.<br />

1646<br />

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