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Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt

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se Rau ergab.( mir persönlich noch als der „Obere Schmied“ bekannt, Haus oberhalb der heutigen Gaststätte<br />

„Hasen“ ) Das Bonerz hierzu wurde wohl in der Nähe des Ortes gefunden und etwa die „Bontalersteige“,<br />

heute Bottlersteige, eingebracht.<br />

<strong>Die</strong> Schuhgasse erinnert an den oder die Schuhmacher, die dort ihre Wohnungen hatten.<br />

Es folgen nun die Straßennamen, die eindeutig auf das bäuerliche Leben Bezug nehmen; Herdgasse, jetzt<br />

Holzkircherstraße und „Megäßle“. Herdgasse und Megäßle bedeuten wohl dasselbe.<br />

Über die Herdgasse wurden die Tiere zur Weide getrieben, und ebenso durch das Megäßle. Ohne Zweifel<br />

steckt in der Silbe Me ( im Wort „Megäßle“ ) der Rest eines in alter Zeit gebrauchten Wortes „menen“, das<br />

so viel bedeutet wie führen oder treiben. Da und dort gibt es heute noch den „Mentebauer“. Einst durften die<br />

Tiere ja sogar in den Wäldern weiden, was wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Nur nebenbei sei<br />

erwähnt, daß in Massen auftretende Ziegen im Laufe der Zeit ganze Wälder ausrotten und vorher schöne,<br />

waldreiche, gebirgige Gegenden zur Wüste machen können.<br />

Dann haben wir noch die neubenannten Straßen zu erwähnen,. Zur Erinnerung an die allzeit diestbereite<br />

und treue Krankenschwester Marie Dähn wurde die Haderngasse in Marienstraße umgenannt;<br />

<strong>Die</strong> Schnappgasse wurde zur Frauenstraße.<br />

Dann haben wir noch in den neuen Siedlungen die Gartenstraße, die ihren Namen ganz zu Recht führt<br />

wegen der Gärten, die sie einsäumen.<br />

<strong>Die</strong> Lindenstraße führt zur Linde bei der Turnhalle und dann noch die Rosenbühlstaße, die ihren Namen<br />

vom unweit liegenden Gewand Rosenbühl hat. Ob hier aber an Rosen zu denken ist? Es dürfte schon so<br />

sein, wie s<strong>einer</strong>zeit Pfarrer Aichele vermutet hat, daß beim Rosenbühl an einen „Roßbühl“, in der gedehnten<br />

schwäbischen Aussprache zu denken ist. <strong>Die</strong>ser „Roßbühl“ hätte zu den Opferstätten auf dem Kirchbühl<br />

gehört. Ebenso wäre beim Weg „an der Rosengasse“(?) an eine „Roßgasse“zu denken, die ja sowieso<br />

in der Richtung zum „Roßkopf“ liegt, und ebenso, dürfen die „Rosenäcker“ gewesen sein. Es ist so leicht zu<br />

vermuten, daß die Altvorderen ihre Gewandnamen von den Heckenrosen her wählten, denn nur um sie hätte<br />

es sich ja handeln können.<br />

Damit wären soweit alle Straßen und Gassen erwähnt. Es gibt ja noch das „Gäßle“, das eben seit jeher ein<br />

Gäßle gewesen ist. (<strong>Die</strong>s war der Stand von und bis 1962. <strong>Bernstadt</strong> hat in der Folge für ihre neuen Straßen<br />

„moderne“ Namen festgelegt, nur zwei, der Berolfweg und die Bessererstraße erinnert an das Vergangene).<br />

19. Kriegstürme, die über den Ort gingen:<br />

Nicht in allen Zeiten lag unsere Heimat in Ruhe und Frieden da. Dann und wann sah es ganz anders aus.<br />

Freilich, in die große <strong>Geschichte</strong> ist unser Heimatort oder unsere heimatliche Gegend etwa auf Grund eines<br />

hier oder in der Nähe ausgefochtenen Kampfes nicht eingegangen.<br />

Immerhin, die vielen Ringwälle <strong>einer</strong>seits und die Grabhügel andererseits auf unserer Markung lassen daran<br />

denken, daß es schon in der Frühzeit, also in den Jahren zwischen 1 000 vor Chr. und dem Beginn unserer<br />

Zeitrechnung manchesmal hart und blutig zuging. Rätselhaft ist und bleibt es, wo sie bestattet wurden. Wir<br />

müssen annehmen, daß die meisten Toten verbrannt wurden. Urnengräber wurden auf der Markung, so weit<br />

bekannt, bisher jedoch nicht gefunden. Kämpfe mögen stattgefunden haben zwischen den Kelten und früheren<br />

Einw<strong>ohne</strong>rn. Der Hinweis darauf mögen die rundlich angelegten Ringwälle oder „Fliehburgen“, ( Bergwald,<br />

Salzbühl, Schlößle ) sein, denen Gegenüber die Viereckschanzen der Kelten stehen, deren nächste<br />

für unsere Gegend die bei Tomerdingen ist, wenn nicht gar der „Roßkopf“ in der Filde eine ähnliche Bedeutung<br />

hatte.<br />

Danach kamen die Römer, die sich mit den Kelten auseinanderzusetzen hatten, schließlich die Kämpfe zwischen<br />

Germanen und Römern. Indessen dürften bei uns größere Kämpfe nicht stattgefunden haben.<br />

Dagegen hatte der Ort <strong>ohne</strong> Zweifel unter den Hunnen zu leiden, die als Nomadenvolk aus der Mongolei<br />

kamen und auch den Westen überfluteten. Wir können uns sehr gut vorstellen, daß sie auf der „herstroß“<br />

von Ost nach West brausten, die Orte, insbesondere auch die einzeln daliegenden Höfe plünderten und<br />

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