Die Geschichte einer Albgemeinde.(ohne Bilder) - Bernstadt
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Ein großer Teil des Strohs bleibt heute auf dem Feld. Fein gehäckselt vom Mähdrescher, vermischt und<br />
eingearbeitet mit wirtschaftseigenem Dünger, Nachbau von Zwischenfrüchten, dies trägt heute zur Humusanreicherung<br />
und zu <strong>einer</strong> grundwasserschonenden Bodenstruktur bei.<br />
Landwirtschaft und Tier<br />
Seit es Landwirtschaft gibt, ist der Bauer auf Tiere angewiesen. Früher gab es auf einem Bauernhof: Pferde,<br />
Kühe, Schafe, Ziegen, Gänse, Enten und Hühner.<br />
Heute sieht es größtenteils so aus: Der eine hat Pferde, der Nachbar vielleicht Kühe, ein anderer Schweine<br />
und einige Betriebe sind spezialisiert auf Geflügel. Auch hier hat die Entwicklung in der Landwirtschaft nicht<br />
halt gemacht. Für übertriebenes Romantikstreben ist auch hier kein Platz.<br />
Eine erfolgreiche Tierhaltung wird sich auch in Zukunft an den Verbraucherwünschen orientieren müssen.<br />
An der Zielsetzung hat sich also nichts geändert: Sie soll dem Verbraucher in ausreichender Menge, zu<br />
günstigen Preisen, gesunde tierische Nahrungsmittel in bester Qualität zur Verfügung stellen.<br />
Das beste Beispiel, wie auch das Tier dem Wandel der Zeit unterworfen ist, zeigt das Pferd:<br />
Vom Militärpferd zum Ackergaul bis heute zum modernen „Freizeit- und Sportpferd“ hat dieses Tier auch die<br />
Entwicklung der Menschen mitgemacht.<br />
Wie beim Boden und bei den Pflanzen weiß heute auch ein Tierhalter, daß er es mit einem lebenden Geschöpf<br />
zu tun hat. Gerade in bäuerlichen Familienbetrieben ist eine enge Beziehung zwischen Mensch und<br />
Tier vorhanden. <strong>Die</strong>s sollte in Zukunft bei weiterer Industrialisierung der Tierhaltung berücksichtigt werden.<br />
Unser Wirtschaftsgetriebe<br />
Auf den ersten Blick stellt es die technische Entwicklung in der Landwirtschaft dar. Auf den zweiten Blick<br />
kann es unser komplexes Wirtschaftsgetriebe sein.Der Betrachter kann je nach Bedeutung seines Arbeitsplatzes<br />
einen wichtigen Teil für sich in diesem Getriebe in Anspruch nehmen. Ist es z.B. ein großes und<br />
bedeutendes Zahnrad oder ein kleines? Fest steht: Fällt eines dieser Teile aus, so steht das Getriebe still.<br />
Ist es ein kleines Zahnrad, muß es sich schneller drehen = mehr leisten, der Verschleiß ist größer.<br />
Unter Beachtung der Entwicklung in den letzten hundert Jahren war die Landwirtschaft ein wichtiger Teil in<br />
diesem Wirtschaftsgetriebe. <strong>Die</strong>s ist auch heute so. Jeder 7. Arbeitsplatz hängt heute von der Landwirtschaft<br />
ab.<br />
Wir Landwirte hoffen, daß auch in Zukunft in unserer Gemeinde die Voraussetzungen für eine sinnvolle Weiterentwicklung<br />
gegeben sind.<br />
Daß Tradition und Fortschritt sich so verbinden, daß das Erhaltenswerte weiterlebt, gleichzeitig aber<br />
keine Rückständigkeit aufkommt, dieses Ziel sollte in Zukunft die Entwicklung im ländlichen Raum<br />
bestimmen.<br />
Unser Wald im Wandel der Zeit<br />
Ursprünglich diente der Wald dem Menschen zum Sammeln von Früchten, als Jagd- und Weidegebiet und<br />
als Baustoff- und Brennstofflieferant. Damals gab es die 50-Morgen-Jagd. Bauern, die 50 Morgen am Stück<br />
hatten, konnten die Jagd selber ausüben.<br />
Wenn heute die Motorsäge Axt und Schrotsäge weitgehend ersetzt hat, ist Waldarbeit schwer und gefährlich<br />
geblieben. Forstwirtschaft heute steht im Gegensatz zum Raubbau. Sie nutzt nicht nur und überläßt dann<br />
die Flächen sich selbst, sondern sorgt dafür, daß immer neuer Wald durch natürliche Verjüngung, Saat oder<br />
Pflanzung geschaffen wird.<br />
<strong>Die</strong>se Frauen haben damals gepflanzt und gesät, jedoch nicht geerntet. Der Lohn ihrer Arbeit wird erst nach<br />
Generationen genutzt. In keinem anderen Wirtschaftszweig sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so<br />
miteinander verknüpft als in der Forstwirtschaft. Wer heute in unseren Wäldern als Wanderer oder Erholungssuchender<br />
unterwegs ist, sollte bedenken, daß es damals und heute fleißigen Händen zu verdanken<br />
ist, daß uns ein erhaltenswertes Stück Kulturlandschaft bewahrt wurde.<br />
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