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125 Jahre Regionalspital Praettigau Festschrift - Flury Stiftung

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79lich eine Rippe leicht angerissen war und der Patient nach hause gehen durfte.Inzwischen erhielt Ueli die Mitteilung, dass der ganze Alpenkamm in dichtemNebel sei, weshalb ein Rückflug nach Samedan nicht in Frage komme. Alsobesorgte er sich kurzerhand bei einem Bauer einen grossen Sack Heu und flogdamit zur grossen Freude der beiden Älpler und ihrem Pferd nochmals nachSalfsch.Ueli übernachtete bei uns im Spital, was der Dorfjugend erlaubte, endlich einmalden roten Vogel in Ruhe und aus nächster Nähe zu betrachten.Als am andern Morgen die Sonne schien und Ueli sich auf den Rückflug machenkonnte, erkundigte er sich zuerst bei den Schwestern, ob eine von ihnen ihrenFreitag im Engadin verbringen möchte.Und so kam es, dass Schwester Ursulina aus dem Prättigau per Helikopter zumSkilaufen ins Engadin flog – und sogar zu oberst auf dem Piz Corvatsch abgesetztwurde. Ein Privileg, welches zu jener Zeit sonst nur dem Schah von Persienzustand.Sonntägliche FlussrettungDer Sonntagvormittag war für mich jeweils der Zeitpunkt, an welchem ichpersönliche Patientengespräche führen konnte, welche in der täglichen Hektikunter der Woche keinen Platz fanden. Es waren aber auch die ruhigenStunden, welche zur Erledigung aller schriftlichen Arbeit wie Zeugnisse fürdie Krankenkassen, Operations- und Überweisungsberichte benötigt wurden.Und so sass ich auch an meinem Schreibtisch, als ein 17-jähriger Internatsschülerangerannt kam und uns mitteilte, sein Freund sei über einen Felsengestürzt und liege nun im Schraubach. Für mich war klar, dass eine Bergungzu Fuss nicht möglich war, weshalb ich die REGA, wie die Rettungsflugwachtinzwischen hiess, alarmierte. Von der Basis in Untervaz war der Helimit dem gewieften österreichischen Piloten Hans in kürzester Zeit bei unsund lud mich auf.Zu jener Zeit waren die Rettungshubschrauber noch nicht mit einem Notarztund einem Nothelfer ausgerüstet – der Pilot kam allein und war froh übereinen ortskundigen Arzt an Bord. Auch war im kleinen Heli kein Platz für denVerunfallten – ausserhalb der Schiebtüre war eine Boxe montiert, in welchedie Tragbahre gelegt werden konnte. Darüber kam ein gewölbter Plexiglasdeckel,was dem begleitenden Arzt erlaubte, den Patienten auf dem Transportständig zu beobachten.Auf Grund der Beschreibung des Mitschülers fanden wir, rund hundert Meterüber dem Bachlauf fliegend, die Absturzstelle bald. Robert Graf, der Mittelschüleraus dem Aargau, lag am Fuss einer knapp sieben Meter hohen Felswand,auf einer schmalen Sandbank am Rande des reichlich Wasser führen-

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