10.07.2015 Aufrufe

125 Jahre Regionalspital Praettigau Festschrift - Flury Stiftung

125 Jahre Regionalspital Praettigau Festschrift - Flury Stiftung

125 Jahre Regionalspital Praettigau Festschrift - Flury Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

66«Pauschale» wollten. Als Letztes der Bündner Spitäler mussten wir uns auf1. Januar 1967 dem Diktat der mächtiger gewordenen Krankenkassen beugenund die Pauschale einführen. Über die Höhe der Tagespauschale zu verhandeln,war aber nicht mehr meine Aufgabe, da wir an Stelle des altershalber zurückgetretenenHans Reidt im Herbst 1966 einen neuen Verwalter suchen mussten.Die vorerst halbamtliche Anstellung von Simon Jenny wurde aber bald in einVollamt umgewandelt, da der administrative Aufwand rapid zunahm, nichtzuletzt auch durch mehrere An-, Um- und Neubauten von Krankenhaus undPflegeheim in den folgenden <strong>Jahre</strong>n.AssistenzärzteAngehende ProfessorenIn den 60er und 70er <strong>Jahre</strong>n war es für die Kleinspitäler nicht einfach, qualifizierteAssistenzärzte zu finden, da die jungen Schweizer Ärzte für ihre Ausbildungdie Universitäts – oder grossen Kantonsspitälern vorzogen, wo sie sicheine bessere Schulung und eine vielversprechendere Karriere versprachen. Sosah auch ich mich gezwungen, die Rekrutierung von geeigneten Assistenten imAusland zu suchen. Vor allem die deutschen Jungärzte kamen gerne in dieSchweiz, um ihr sogenanntes Medizinalassistenten-Jahr bei uns zu absolvieren.Das war damals in Deutschland das erste Jahr nach dem Schlussexamenund entspricht etwa dem heutigen «PJ», dem «praktischen Jahr», in welchemdie praktische Anwendung des theoretischen Wissens gelernt werden soll. Dawir diesen Status bei uns nicht kannten und die Praktika bereits im Studiumeingebettet waren, wurden die sog. Medizinalassistenten bei uns als normaleAssistenzärzte mit entsprechend etwas höherem Lohn angestellt. Diese jungendeutschen Ärzte hatten im allgemeinen einen hohen Ausbildungsgrad, und ichhabe sehr gute Erfahrung mit ihnen gemacht. Bedingt durch die hohe ArbeitsundPräsenzzeit verbrachten wir auch oft die Freizeit mit ihnen und es entstandenFreundschaften, welche bis in die heutigen Tage reichten. Der erste Assistent,P.B., welchen ich bei Stellenbeginn antraf, hat später in DeutschlandKarriere gemacht und wurde schliesslich ordentlicher Professor für Hals-,Nasen- und Ohrenkrankheiten in Augsburg. Er hat sich aber jedes Mal, wenner nach Davos zum deutschen Ärztekongress kam, telefonisch bei mir gemeldet:«Hallo, ich möchte mit meinem ehemaligen Chef wieder einmal skilaufengehen!» So haben wir uns oft zu einem Skitag auf Parsenn getroffen und vonden «guten alten Zeiten» gesprochen. Leider ist P.B. allzu früh an einem Krebsleidenverstorben.Karl F. kam auf der Heimfahrt von der Hochzeitsreise nach Italien mit seinerAngetrauten bei mir vorbei, um sich vorzustellen. Wir waren uns sehr bald

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!