125 Jahre Regionalspital Praettigau Festschrift - Flury Stiftung

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104Erfreulicher war die Tätigkeit als Präsident des Vereines «Mütterberatung imPrättigau», welcher auf absolut privater Basis und ohne kantonale Subventionentstand und bei dessen Gründung ich mithelfen durfte. Eine besondere Freudebereitete mir die Arbeit in der Schulleitung und beim Unterricht an der Schulefür Operationsschwestern, deren eine oder andere Absolventin auch den Weg inunseren eigenen Operationssaal fand.Trotz all diesen – selbstverständlich ehrenamtlichen – Aufgaben blieb die ärztlicheArbeit auf der chirurgischen Abteilung, im Operationssaal und in derSprechstunde Hauptsache meines beruflichen Betätigungsfeldes. Und so war esauch naheliegend, dass ich zur Vorbereitung meines Ruhestandes zuerst undsukzessive die Nebenämter abgab. Und schliesslich erreichte ich beim Spitalvorstandauch, dass mein zukünftiger Nachfolger schon frühzeitig zum gleichberechtigtenChefarzt ernannt wurde, was später den Übergang vom «alten»zum «jungen» Chef wesentlich erleichterte.Die wohl wertvollste Belohnung der chirurgischen Leistung ist sicher der Erfolgeiner Operation und die Zufriedenheit des Patienten. Daher freute ich mich überdie vielen Zuschriften von in- uns ausländischen Patienten oftmals mehr als übermaterielle Geschenke, waren sie doch Ausdruck der Anerkennung.Die grösste Freude aber bereitete mir die Bürgergemeinde Schiers mit der Verleihungdes Schierser Ehrenbürgerrechtes zu meinem 30-jährigen Dienst-Jubiläum«in Würdigung der Verdienste um unser Tal und die Gemeinde». MeineFrau, welche nach 10-jähriger Tätigkeit als Schulratspräsidentin 1990 als ersteFrau in den Gemeinderat von Schiers gewählt wurde, leistete einen wesentlichenBeitrag an diese Auszeichnung. Wir beide werteten die Verleihung desBürgerrechts als Ausdruck der Integration in unsere Wahlheimat. Auch wennwir schon bald von der Bevölkerung akzeptiert worden waren, so fühlten wiruns doch noch während langer Zeit als «Zugezogene». Heute sind wir aber stolze«Schierscher», haben sofort Pass und Identitätskarte mit dem neuen Bürgerrechtversehen lassen und fehlen wenn möglich an keiner Bürgerversammlung.Der letzte ArbeitstagSchliesslich kam der Tag, an welchem ich «mein» Spital, mit welchem ichmich stets identifiziert hatte, zum letzten Mal betrat. Der Tag verging raschmit Aufräumen des Sprechzimmers, mit dem Leeren des Büchergestelles undmit dem Diktieren der letzten Berichte. Da ich aber immer noch «im Amt»war, verschonte mich die Notfallstation noch nicht und rief mich am Nachmittagzu einem Notfall.Als ich den Aufnahmeraum betrat fand ich dort auf einer Liege eine dunkelgekleidete, verschleierte Frau, welche anscheinend über heftigste Bauch-

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