125 Jahre Regionalspital Praettigau Festschrift - Flury Stiftung
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10I. 1881-1906: Die Gründerfamilie FluryDie Geschichte des Prättigauer Krankenhauses ist eng mit derjenigen derFamilie Flury verbunden.Pfr. Peter Flury (1804-1880) aus Saas i.P., welcher gemeinsam mit seinem späterenSchwiegervater Lda. Nauli Roffler die heutige Evangelische Mittel -schule gründete, erbaute noch mit 75 Jahren aus eigenen Mitteln ein Krankenhaus.Flury hatte lange versucht, die Öffentlichkeit für die Errichtung einesKrankenhauses zu gewinnen, doch gelang ihm dies nicht, obwohl damals keinständiger Arzt im Prättigau etabliert war und kranke Leute gezwungen waren,sich nach Malans, Vaduz oder ins Stadtspital Chur zur Behandlung zu begeben.So schritt Flury, zusammen mit seinem wohl engsten Freund Lda. AndreasLietha zur Tat. Es war ihm noch vergönnt, den Rohbau des Spitals zu erleben,hingegen fehlte er, als am 10. Juli 1881 das Prättigauer Krankenhaus demBetrieb übergeben werden konnte. Der Innenausbau des Hauses wurde unterder sachkundigen Leitung seines jüngeren Sohnes, Dr. med. Andreas Fluryvollendet. Andreas Flury (1853-1938) studierte in Tübingen und ZürichMedizin, doktorierte in Würzburg und bildete sich während je 4 Monaten beiden damals berühmtesten Chirurgen in Halle (Prof. Volkmann), Berlin (Prof.Langenbeck) und Wien (Prof. Billroth) zum Chirurgen aus.Pfr. Peter Flury (1804-1880) Dr. med. Andreas Flury (1853-1938)
Zu einer Zeit, als noch keine Bahn oder gar Autos durchs Prättigau fuhren – dieTalstrasse war erst wenige Jahrzehnte vorher erbaut worden – nahm Dr. A.Flury die Tätigkeit als Spital- und Talarzt auf. Als Hausmutter und Krankenschwesterstand ihm seine Gattin Anna Flury-Guyer zur Seite, eine ehemaligeDiakonisse aus dem Zürcher Oberland.Als Seelsorger wirkte der um zwei Jahre ältere Bruder von Andreas, Pfr. PaulFlury, welcher während über 50 Jahren Pfarrer in Schiers war. Auch finanziellunterstützte Paul seinen Bruder bei dessen Aufgabe als Spitalarzt – das jähr -liche Defizit von 3-4’000.– Franken trugen die Brüder Flury.Zur Unterstützung bedürftiger Patienten und zur Mithilfe an Unterhalt undBetrieb des Krankenhauses gründete Landammann Andreas Lietha von Grüschnoch 1881 den Krankenverein Prättigau. Am 1. Sept. 1906 traten die BrüderFlury das Prättigauer Krankenhaus mit Immobilien und Mobilien dem Krankenvereinunentgeltlich ab. Besitzer wurde damit nach der Familie Flury dieTalbevölkerung, aber immer noch auf privater Grundlage. Gespiesen wurde dieKasse des Krankenvereins durch Beiträge der Mitglieder, durch Spenden oderdurch spezielle Sammelaktionen. So finden wir im 10. Jahresbericht von 1891einen besonderen Dank «an die Frauen und Jungfrauen, die für unseren Bazarso wacker gearbeitet und gesammelt haben». Der Bazar brachte einen Rein -ertrag für das Krankenhaus von Fr. 5’700.– ein – für die damalige Zeit sehr vielGeld. Ein Spitaltag kostete zu dieser Zeit Fr. 1.50 und für besonders Armesogar nur Fr. 1.25 (Verpflegung, Arzthonorar und Krankenpflege durch zweiSchwestern der Diakonissenanstalt Neumünster inbegriffen). Bis 1925, d.h. biszum ersten Arztwechsel, bezahlte das Spital kein Arzthonorar. Wo ein solchesaus betriebsrechnerischen Gründen in der Jahresrechnung als Ausgabe aufgeführtwar, konnte der selbe Betrag bei den Einnahmen unter «Schenkung»wieder gefunden werden.11
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10I. 1881-1906: Die Gründerfamilie <strong>Flury</strong>Die Geschichte des Prättigauer Krankenhauses ist eng mit derjenigen derFamilie <strong>Flury</strong> verbunden.Pfr. Peter <strong>Flury</strong> (1804-1880) aus Saas i.P., welcher gemeinsam mit seinem späterenSchwiegervater Lda. Nauli Roffler die heutige Evangelische Mittel -schule gründete, erbaute noch mit 75 <strong>Jahre</strong>n aus eigenen Mitteln ein Krankenhaus.<strong>Flury</strong> hatte lange versucht, die Öffentlichkeit für die Errichtung einesKrankenhauses zu gewinnen, doch gelang ihm dies nicht, obwohl damals keinständiger Arzt im Prättigau etabliert war und kranke Leute gezwungen waren,sich nach Malans, Vaduz oder ins Stadtspital Chur zur Behandlung zu begeben.So schritt <strong>Flury</strong>, zusammen mit seinem wohl engsten Freund Lda. AndreasLietha zur Tat. Es war ihm noch vergönnt, den Rohbau des Spitals zu erleben,hingegen fehlte er, als am 10. Juli 1881 das Prättigauer Krankenhaus demBetrieb übergeben werden konnte. Der Innenausbau des Hauses wurde unterder sachkundigen Leitung seines jüngeren Sohnes, Dr. med. Andreas <strong>Flury</strong>vollendet. Andreas <strong>Flury</strong> (1853-1938) studierte in Tübingen und ZürichMedizin, doktorierte in Würzburg und bildete sich während je 4 Monaten beiden damals berühmtesten Chirurgen in Halle (Prof. Volkmann), Berlin (Prof.Langenbeck) und Wien (Prof. Billroth) zum Chirurgen aus.Pfr. Peter <strong>Flury</strong> (1804-1880) Dr. med. Andreas <strong>Flury</strong> (1853-1938)