Rechtzeitig blinken: Beim Spurwechsel lassen es die meisten bleiben
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PRESSE-INFORMATION<br />
<strong>Rechtzeitig</strong> <strong>blinken</strong>: <strong>Beim</strong> <strong>Spurwechsel</strong> <strong>lassen</strong> <strong>es</strong> <strong>die</strong> <strong>meisten</strong> <strong>bleiben</strong><br />
KfV-Erhebung zeigt: Auf der Autobahn und im Stadtgebiet setzt nur <strong>die</strong> Hälfte der Autofahrer den Blinker ein<br />
Es gehört zu einem der größten Ärgernisse im motorisierten Straßenverkehr: Fahrstreifen‐ oder<br />
Richtungswechsel werden nicht, zu spät oder falsch angezeigt. Oder anders ausgedrückt: Der<br />
Vordermann blinkt einfach nicht, obwohl er <strong>es</strong> müsste. Egal ob aus Verg<strong>es</strong>slichkeit oder Faul‐<br />
heit, <strong>die</strong> österreichische Straßenverkehrsordnung schreibt in § 11 Abs 2 vor, dass der Lenker<br />
ein<strong>es</strong> Fahrzeug<strong>es</strong> <strong>die</strong> bevorstehende Änderung der Fahrtrichtung oder den bevorstehenden<br />
Wechsel d<strong>es</strong> Fahrstreifens so rechtzeitig anzuzeigen hat, dass sich andere Straßenbenützer auf<br />
den angezeigten Vorgang einstellen können. „<strong>Rechtzeitig</strong><strong>es</strong> Blinken gibt nicht nur den anderen<br />
Verkehrsteilnehmern <strong>die</strong> Möglichkeit, rechtzeitig richtig zu reagieren, sondern schützt in erster<br />
Linie den Fahrer selbst vor gefährlichen Situationen. Auch wenn man aufmerksam fährt, kann<br />
man andere Verkehrsteilnehmer übersehen und für <strong>die</strong> ist das richtige Blinksignal äußerst<br />
wichtig“, sagt Dr. Othmar Thann, Direktor d<strong>es</strong> Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). „Vor<br />
allem auf der Autobahn kann <strong>es</strong> brenzlig werden, wenn am linken Fahrstreifen überholt wird<br />
und aus dem rechten Fahrstreifen plötzlich jemand unangekündigt ausschert. Der Blinker ist<br />
nicht zur Dekoration da, sondern erfüllt einen wichtigen Zweck!“ Das Kuratorium für Ver‐<br />
kehrssicherheit (KfV) hat österreichweit bei insg<strong>es</strong>amt 3.600 Fahrzeugen beobachtet, wie inten‐<br />
siv der Blinker in unterschiedlichen Situationen für <strong>die</strong> Kommunikation zwischen den Fahrern<br />
genutzt wird. Erwartungsgemäß wurde beim <strong>Spurwechsel</strong> auf der Autobahn und im Stadtge‐<br />
biet am seltensten geblinkt.
Nur jeder Zweite zeigt auf der Autobahn den <strong>Spurwechsel</strong> an<br />
Ein kräftiger Tritt auf <strong>die</strong> Bremse und das Verreißen d<strong>es</strong> Lenkrad<strong>es</strong> wegen unangemeldeter<br />
oder zu spät signalisierter Überhol‐ oder Einordnungsmanöver können bei den hohen Ge‐<br />
schwindigkeiten auf der Autobahn fatale Folgen haben. Auf Autobahnen haben Unfälle beim<br />
Fahrstreifenwechsel einen Anteil von rund 12 Prozent. Erschwerend kommt hinzu, dass auf<br />
österreichischen Autobahnen gerne auf Tuchfühlung gegangen wird: Bei einer KfV‐Erhebung<br />
im Jahr 2006 stellte sich heraus, dass rund ein Viertel der Pkw‐Fahrer zum Vordermann einen<br />
Abstand von maximal acht Zehntelsekunden hält.<br />
Auf österreichischen Autobahnen wurden insg<strong>es</strong>amt 900 Autofahrer beim <strong>Spurwechsel</strong> beo‐<br />
bachtet: 45 Prozent blinkten dabei überhaupt nicht. Am seltensten wird der Blinker auf nieder‐<br />
österreichischen Autobahnabschnitten eing<strong>es</strong>etzt: Nur 42 Prozent signalisierten den anderen<br />
Verkehrsteilnehmern, dass sie auf <strong>die</strong> andere Spur schwenken. Dabei ist <strong>es</strong> so einfach: Spiegel‐<br />
Spiegel‐Schulter Blick, am b<strong>es</strong>ten drei Mal <strong>blinken</strong> und dann erst den Fahrstreifen wechseln.<br />
Noch weniger Blinkbereitschaft im Stadtgebiet<br />
Auch im Stadtverkehr ist man <strong>meisten</strong>s ganz froh, wenn man zumind<strong>es</strong>t erahnen kann, was <strong>die</strong><br />
anderen Verkehrsteilnehmer vorhaben. Das praktische Hilfsmittel wird beim <strong>Spurwechsel</strong> im<br />
Stadtgebiet allerdings noch spärlicher eing<strong>es</strong>etzt als auf der Autobahn: Nur <strong>die</strong> Hälfte der beo‐<br />
bachteten Autofahrer betätigte den Blinker. Negativ<strong>es</strong> Vorbild sind dabei <strong>die</strong> Vorarlberger:<br />
Mehr als drei Viertel verzichteten vollkommen auf das hilfreiche Signal.<br />
Höhere Blinkbereitschaft auf Kreuzungen<br />
Im Gegensatz zum <strong>Spurwechsel</strong> scheint ein wirklicher Richtungswechsel <strong>die</strong> Blinkbereitschaft<br />
w<strong>es</strong>entlich zu erhöhen. Auf Kreuzungen – egal ob mit oder ohne Ampel bzw. mit oder ohne<br />
Bodenmarkierung – <strong>blinken</strong> mehr als 80 Prozent der Autofahrer richtig. <strong>Beim</strong> Linksabbiegen<br />
wird allerdings häufiger nicht geblinkt als beim Rechtsabbiegen. Das bedeutet unterm Strich<br />
aber noch immer, dass jeder fünfte Autofahrer auch an Kreuzungen den Blinker für unnütz<strong>es</strong><br />
Beiwerk hält.
„Es genügt natürlich nicht, nur den Blinker zu setzen und darauf zu vertrauen, dass alle ande‐<br />
ren richtig reagieren werden. Aber das richtige und rechtzeitige Blinken ist ein unverzichtbar<strong>es</strong><br />
und g<strong>es</strong>etzlich vorg<strong>es</strong>chrieben<strong>es</strong> Kommunikationsinstrument im Straßenverkehr“, sagt Thann.<br />
„Wenn mehr Bereitschaft vorhanden ist, di<strong>es</strong><strong>es</strong> Mittel einzusetzen, könnte sicher etwas Aggr<strong>es</strong>‐<br />
sion aus den täglichen Begegnungen im Straßenverkehr herausgenommen werden.“<br />
Wien, 15. November 2007<br />
Rückfragehinweis: Mag. Dolor<strong>es</strong> Omann, Kuratorium für Verkehrssicherheit, Marketing & Kommu‐<br />
nikation, Tel.: 05‐77077‐1904, E‐Mail: dolor<strong>es</strong>.omann@kfv.at, www.kfv.at